Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 20, 1907, Sweiter Theil., Image 8
I- qs s CI I wies-s Die Grüngefiegclten. Eine Weihnachtsgeschichte von A l win R ömet (Berlin). ,. « 1. Wenn es nach Los-hat Bergfifchier gegangen wäre in unserer christlichen Welt, hätte es ein richtiges deutsches Weihnachtsfeft nicht zu geben brau chen, wenigstens was die Geschenke anbelangte. die er anderen zu spen den hatte. Als Empfänger würde er schon seinen Mann gestanden haben; aber außer einem alten »immet gei ziger« werdenden Onkel seiner kleinen hübschen Frau war in diesem irdischen nmmerthal keine Mnschenseeledie i zum Feste mit etwas bedenken konnte, was er nicht selbst bezahlen mußte. Die kleinen Aufmerksamkei ten seiner Frau sparte sie steh ja vom Wirthschaftsgelde ab. Und das gab er ihr doch. Blieb höchstens die Summe der für die Stickerei oder Häkelei aufgewensdeten Zeit. Und da er Beamter war und sein festes Ge halt bezog, gleichviel ob er gemiitlilich oder im Galopp arbeitete, so hatte er fiir den Werth der Zeit nickt die richtige Taxr. Seine pekuniären Verhältnisse hätten ihm übrigens erlaubt, diesem oder jenem eine kleine Freude zun: Feste zu bereiten; denn seine Ein künfte aus seiner Stellung sowohl als dem zugebrachten Vermögen seiner Gattin waren groß genug, um ihm einen bescheidenen Luxus zu gewäh ren und daneben noch für die beide-n Jungen Ersparnisse zu machen. Aber er war früh verwaist gewesen und hatte dann bei kinderlosen Leuten Unterkunft gefunden, die bei aller Rechtschaffenheit doch für die Poesie des schönsten aller Feste keinen rechten Bearifs gehabt hatten. Und ihre Nüchternheit hatte sich unbewußt auf ihn iibertragen. Mit heimlichen Seufzern nur vrabfolgte er seiner Hausfrau in den Wochen vor Weih nachten die kleinen Stimmchen, die sie als unbedingt nöthig zur Herr-ich tung der Fesktafel mit Christianne und Bauwerk, Nitser und kleinen Geschenken bezeichnet hatte. und ohne die köinM Borfreude, die man beim Einkau» empfindet, beforate er für Frau und Kinder, die von ihm zu sMpeerenNn Präsente. Er g n g E T il Ei Var-ei war er ionn man ern-a ein unliebenswürdiger Mensch. Er liebte Frau und Kinder aus seine Weise wirklich, hatte sich ihretwegen Hirn-»lis hoch in eine Lebensversicherung ein gelauit, bezahlte für die Jungen ra neben noch Ertrapriimien, damit sie einmal das Geld sliissig batten,wenn sie einjährig dienen mußten, und steuerte außerdem noch in eine Witt wenlasse vierteljährliche Beiträge. Aber er dachte bei dem allen eben nur an die Zukunft Eine rechte Gegenwartsfreude lannte er nicht, und m er sie bei anderen bobachtete, war sie ihm ziemlich gleichbedestend mit sträflichem Leichtsinn. Gleichwohl ärger-te er sich ständig über die vermeintliche Filzialeit des alten Onlels, der es feiner Meinung nach doch »dazu hatte«, weiler näm lich Junaaeselle war. Onkel Gabriel beachtete dabei gemissenbaft die Ge burtstage der Kinder und blieb ausl Weibnachten nicht aus. Aber er schenkte billiges Spielzeug, »Trödel kram«, wie Lothar Bergsischer ver ächtlich sagte anstatt ihnen ein paar Goldstücke für ihre Spartassenbiicher in die Hände zu stecken. Und seine Nichte belam Chololade und gute Bücher-, auch Dinge, siir die dahins vater nie Geld übrig Hatte. Onkel Ga briel war nämlich ein alter Schall, der oft gerade das that, was andere kluge Leute siir unvernünftig hielten: und nur in den engen Straßen mit den alten schiefen häuserm wo die armen Leute wohnten, hatte man eine andere. bessere Meinung von ihm lEin paar Tage vor dem Fest hatte seine Nichte ihn ans der Straße ge troffen, just tote sie honigtuchen sür die Jungen laufen wollte. Da hatte er sich ihr angeschlossen und gefragt: »Na, Marthe, was soll ich denn den Jungen diesmal lausan »Was Du denkst, Onkel. »Und Dir, he?« Möchtest Du wohl herrn Gottfried Keller-? sämmtliche Werke besitzen? Sie sind nämlich ge rade billig zu haben!« . »Ach, Onkel Gabriel, ich komme jetzt »so wenig zum Lelen... , wrrklichl Möchtest Du sitt das Geld nicht lieber diesmal etwas...« »Nu, was denn, kleines Franc-ni Nur heraus mit der Sprache.« »s-— sur Lothar tat-few« stammelte sie errötdend. Er sah sie lang-forschend an. « - IW s da ibsn außer Geld etwas Freude mia l?« brummte er«danu. »Aber natürlich. Onkel Gabriel Lordar ist Dir so zu ban... und und. . .'—' ereiferte e sich. »Wa. sehst-! So wer-de ich diesmal ihn besessen,« entschied sich der Alt-e Wiss dann nach kurzem Abschied oIO Freudestrahlend hatte sie daheim ihrem Gatten erzählt, daß Onkel Ja briel die Absicht geäußert habe ch an diesem Fest seiner zu erinnern, was Papa Bergfischer mit einem G cht, das halb Befriedigung halb iß trauen ausdrückte, entgegengenommen hatte. 2· Und nun war der von allen Kinder herzen so heiß ersehnte Abend endlich auf die alte Erde herniedergesuntew Ein Duft von Tannenzweigen, Fefts tuchen und Aepfeln wogte aus jeder sich öffnenden hausthiirx süße Weih nachtslieder aus Urvätertagen schallten von frommen Kinderlippem und hier und dort biisten schon die ersten Christbaumlichter in die abendliche Dämmerung hinaus Auch bei Bergsischers klopfte Knecht Ruprecht ziemlich früh an. Frau Martha verstand ei trotz der schmalen Kasse, die ihr dafür zur Verfügung stand, den Buben eine köstliche Bescha rung und eine rechte Christfreude zu bereiten. Auch Lina, die hausmagd erhielt ihr reichliches Theil, und fiir Waschfrau nd Flickfrau, die ihr noch aus dem Elternhause her vertraut wa ren, wurden trotz der leisen Opposi tion, die ihr Gatte jährlich dagegen erhob, zwei Körbe mit Lebensmitteln und kleinen Geschenken gepackt. Der Jubel seiner Buben griff natürlich auch ihm an’2 herz, und die feinen Taschentiicher, die seine Frau ihm mit gefälligen Monogrammen heimlich he ftickt hatte, waren ihm als etwas Prattisches durchaus willkommen. Aber wie nun einer nach dem anderen der Beschentten kam, sich auch bei ihm zu bedanten, empfand er nicht die ftille Freude, die seiner Gattin aus den gro ßen braunen Augen strahlte. Nur das spürte er leise, daß der Dant, den sie erntete, weniger gezwungen und ha ig über die Lippen kam als der ihm ge stamrnelte . . . . , Mitten in me srone ausregung ver schönenStunde tönte plötzlich dieFlur llingel. Ein Dienstmann stand aus der Schwelle «mit einem ziemlich gro ßen Packet beladen. »Das ist von Onkel Gabriel!« liirmten die Buben und umtanzten die unenthiillten herrlichieiten in erwar tungsvollerWonne. Aber der Vater that ihnen den Gefallen, die Schnüre zu lösen, erst, nachdem Lina zur Zube reitung des Abendbrotes in die Küche geschickt worden war. Dann löste er mühsam, aber barntäckig die Knoten und packte aus« Da lam eine kleine Eisenbahn zum Vorschein für Georg, den älteren »sei ner Jungen, ein netter Pserdesiall mit zwei Braunen und zwei Schimmeln fiir hänschem das Resthälchem Schächtelchen mit gutem Konsettz Nürnberger Lebluchen, Osten mit Niissen, endlich ein Partei Bücher: »Gottsried Keller’s sämmtliche Werte«· Alles Thorbeit!« murmelte Lothar Bergsischer und öffnete die holzliste, die ganz unten gelegen hatte. »Das ist siir Dich, Lothar!« sagte Frau Martba srobz He hatte bei dem Anblick der Bücher schon geglaubt, daß Onkel Gabriel sein Versprechen ver gesskn hab-· « »Wenn- ttet Bergmcher amer zuckend und hob süns grüngesiegelte langhalsige Flaschen aus dem Stroh. »Brauneberger noch dazu! Das tst die sauerste Sorte, die er hat. Fünfund vierzig Pfennig die Flasche! ! Hat er mir selber erzählt. Jst das nun nicht unglaublich?« »Aber Du hast ihn doch so gelobt, wie wir das letzte Mal zu Tisch waren beim Onkel!« wagte Frau Martha einzuwenden »Ausge«zeichnet sandest Du ihn wie er Dich stagtel« »Ach Gott sollte ich ihm etwa in s Gesicht sagen, daß der pure Essig ein wahrer Göttertrant dagegen sei, wass« ereiserte er sich. »An-gern will er mich damit, das ist so klar wie was! Aber ich weide mich hüten. auch« nur einen Tropfen von dem Zeugs zu trinten Nimm die Flaschen fort, ich rühr sie nicht an!« Und grollend zog er sich in sein .— Zimmer zurück, bit das Abendbrot sertia sein wtirde. Zaghast tam seine Gattin nach einer Weile und strich ihm liebte-send über das haar. Sie hatte noch ein Unliegen und wagte sich doch nicht mit der Sprache heraus. »Die alte Dorte hat hergeschickt Lo than ob wir ihr nicht ein paar Thaler vor-strecken können Ihr Junqe ist traut, und die Medizin kostet so viel. Wein soll er auch trinken . . ." berich tete sie stockend »Wie sollen wir dazu kein-neuli« entgegnete er dart. k-· I «-«-4-8c.-I » " TIERE-If " "« »Sie wäscht nun doch schon zwan zig Jahre in der Familie!« »Und bat jedes Mal ibren Lohn let tommen, abgesehen von den Extra spenden, die Du ihr zu Ostern und auch fest wieder schickst! Aber gut, Du sollst sehen, daß es mir nicht daraus anlammi; pack ilse eine Flasche von meinem Weihnachtsmosel mit ein« und Deiner Flicksrau meinetwegen ancht Aber wegen Geld laß mich ungescho ren. Ich komme selbst in Verlegenheii zum Ersten!« Frau Martba that, wie et ihr gehei ßen; aber sie ging auch an die Kinder sparbiichsen, die in ihrer Verwahrung standen, und machte darin eine An leibe, ebe sie Lina mit den Körben da vonschicktr. Dann qing man zu Tische, aus dem ein stattlicher Karpfen prangte, und ließ sichs wohl sein . . . . 3 Gegen neun, als Frau Martha so eben in den »Leuten von Seldwhla" zu bliittern begann und der hausherr bemiiht war, Geprgces heizbare Loko- - motive in Gangqsu bringen« schrillte die Klingel noch einmal auf. Die alte Flickfrau war es, die ganz athemlos in das Zimmer haftete. .Bielen, vielen Dant, liebe Frau Bergfischer!« sagte sie herzlich. «Aber ....vae mit dem Geld...ich weiß nicht, ob das wohl in Ordnung ist! . . So viel habe ich ja mein Lebtag noch nicht bekommen!« Bergfischer horchte aus. Hatte seine Frau da heimlich wieder meer gethan, als nothwendig war?« »Welches Geld, Fräulein Marie?« fragte er streng. »Ich weiß von keinem Geld, Ma rie.« sagte achselzurlend die Hausfrau. »Run... die zwanzig Marti« ftarnmelte verständnißlos das alte vertrocknete Mädchen und holte ein blanles Goldstück aus der Tasche. Jch dachte es ja gleich. . .« »Und die wären in meinem Korbe gewesen?« fragte ungläubig Frau Martha. »Gewiß, über dem Weinpiropsen festgestegelila berichtete sie. »Jet- hatte ihn gleich ausziehen wollen, weil mein Schwestertind einmal tosten sollte!« »Kreuzdonnenrvetter!« schrie Ber· fischer, dem plötzlich ein Licht aus aing. »Das war allerdings ein Ver sen-in- uud das Gotdnua schnell einsteckend, fragte er aufgeregt: »Als wohnt die alte Dotie. Frau? Jch muß sofort hin und ihr eine andere Fla · sehe brin n!«« Zwei inuten später war erschon unterwegs nach dem Flotiangiißchen. tappte sich bald darauf mühsam die drei nur -selten being-jenen Stiegen hinauf und öffnete «e Thüre zur Wohnung der alten Waschfrain die Flasche Rothwein, die er in der Hast gegriffen trampfhafi unter dem Atm. Jn dem kleinen niedrigen Zimmer brannte kein Christi-cum. wie er sich unwillkürlich dargestellt Auch duftete es weder nach Aepfelrr noch nach Fest luchen wie bei ihm uhausr. Bei dem trüben Licht einer xchirmlampe aber unterschied er alsbald im Hinter grunde ein Bett, aus dessen Kissen das bleiche Antlitz eines leitnllichen Jungen herauslugte, während eine sältliche Frau und ein paar tleine Kin der aus dem Bettrande hackten. Das war die alte Dorte mit ihrem- tran ken Jüngsten und ihren zwei verwai sten Catellindern. Ein seltfames Ge fühl schniitte ihm die Kehle zusam men, so daß er nicht Guten Abend zu sagen vermochte. Dann aber hatte ihn Dorte erkannt und sprang vom Bettrnnd ans, so schnell alses ihre alten Glieder serttig brachten . »Ach Gott,« sagte sie unter Lachen und Weinen »der herr Bergfischer selbst!... Nein, so viel Ehre!... Kinder, das ist der gute Bergs-schen Ider immer so ernst aussieht, und doch ein so gutes Her hat! Der unserem heinrich heute den schönen Wein ge schickt hnt mit dem goldenen Sie darauf, daß wir hohen Brod lautern können, und die Pulver für heinrtch und Kohlen fiir den garstigen alten Ofen! . . . Lieber, lieber here Berg fischer, wenn ich einmal lange, lange todt bin, sollen die windet sich noch on diesen heiligen Abend erinnern, on dem Sie uns wie der heilige Christ selber erschienen find und uns alle unsere Sorgen genommen habenkk Wie im Traume fühlte er, daß« die » Alte ihm die hond lü te und ein-paar heiße Thriinen dorten herniedertropf ten; zu ahofte Kinderpätlchchen spürte et an einen Kleidern hernmstreicheln und ein pour schevtirmerilch lenchtende Jiinglingiaugen sich on sein Gesicht hängen »Aber nein doch!« stammelte er endlich, sich heftig rituspernd. «th.. he beschämt mich ja!.. .hier ist otlxoein fiir Ihren ngen. Dotie, den soll er zuerst tr en· Der an dere paßt doch nicht so recht znin flråetcldewein Den trinkt Jhr e Jst-« s-..JL DWL-J.Ls Wf I s.C s I w Wie er dann wieder auf del-Straße stand, war ihm fo merkwürdig ums Herz wie nie »in seinsm Leben. Die Freude des Geben-s war ihm plöplich-« qufgegangen, die er nie gekannt hatte, und ein anderer, als bisher, schritt er wieder der heimischen Klause zu. Mit einiger Bang-riß trat ihm Frau Marthe entge n. Als er aber ein zufriedenes ichi lah, fiel ihr eine-Last von Seele. Und noch iibettaschier wa sie. als et ihr das Goldfiiick des alten Flickfriiuleins wieder einhändigie nnd sie bat, ei dieser Morgen zurück-zugeben »Wie bist Du nut, Loihae?« fragte sie heult-Wende »So lieb habe ich Dich noch nie gesehen!?« »Ja, ja, ich hab-e den Oniel Gu briel um einen Dank betrogen!« sag-te et. »Aber in Zukunft will ich ihn mit zu verdienen suchen. Und Du sollst meine Gehilsin sein, Du — tteue Seele!« , « k —- A . Weihnacht und Pulverdampf. Gern-ge Washington feierte den Feftiag nicht sehr friedlich. » -«’ Ein historisches Weihnachten, das sich dem Gedächtniß jedes amerikani schen Kindes eingeprägt hat, ist: Washington den Delaware treuzend, — Weihnachten 1776. Es war am VorabendderSckslgcht von Trenton. Die Kontinentaltrup pen waren im Glauben, das Revolu tionsbeer wiirde die Waffen ruhen lassen, um Weihnachten zu feiern. Washington hatte es aber anders be schlossen. Er lud seine tleinetxkrtnee in Boote und treuzte den Delaware. Am Abend des 24. begab er sich in das Hauptanartier des General majors Greene. Hier wurde noch mais Kriegsratb gehalten. Es wurde beschlossen, an drei verschiedenen Stellen über den Fluß zu seyen. Die Division Cadroalader sollte Vorbeu town angreisen, eine zweite sollte zur Lamon-Fähre übersezen um mög lichst den Radcschen - ruppen jeden Rückzug abzuschneiden Washington selbst wollte mit der dritten Division dirett die Besatzung von Trenton Tiber-fallen Die Weibnachtsnacht wurde siir die Uebersadot aus dein Delaware» be stimmt. Kälte hatte seit dem 20. De zember eingesest, und mächtige Eis schollen trieben aus dem Flusse. Die Strömung war schnell und gefährlich, das Wetter trostlos und schneidend kalt. Sobaid sich der Schatten der Nacht derabsentte, marschirten die Truppen an den Fluß. «General Washington, zu Pferd, beobachtete eis rigst die absabrenden Boote und rief ll den schwantenden Fabrzeugen ein stückliches Weihnachten nach. - Ausgestautes Eis war an beiden Ufern den Booten hinderlich, so. daß die Uebersabrt nur langsam vor sich ging. Nachdem Sterbens Brigade das linte Ufer erreicht hatte und eine Wachoostentette am Lande gebildet, fuhr Washington mit seinen Ossizie ren zur New Jersey Küste. Seine Umgebung war in gedrückter Stim mung und teiner schien einer siegrei chen Zukunft entgegen zu sehen. Als dies Washington bemerkte, trat er heraus aus feiner gewohnheitsmäßi gen Zurückgezogenteit, und frug scher zend Hauptmann Knax auf dessen Ko sten, welchen Theil der Widerwärtig teiten er"beabsichtige einer gewissen Dame von englischer Gesinnung, die der galantr Hauptmann bewunderte, ais Weihnachtsangebinde zu schicken· Diefer kleine-Scherz zur rechten Zeit führte zu einens Umschlag der Stimmung. Die Gedanken so man ches Offiziers flogen zun eigenen An gebeteten und im Geiste tauchte warm Empfang auf. der ihnen zutheil werden würde, wenn sie als-Sieger von Trentvn heimtehrten. Man hatte gehofft, daß vor Mii ternacht die Ueberfahrt zu Stande tommen würde —- der Fluß war knapp 1000 Fuß breit —L abek es wurde drei Uhr Nachts, ehe der letzte Mann das gegenüberliegende Ufer er reichte. Dann beaann ein ermüdender Marsch durch Mitte und Hagel· Be fehle waren ertheilt, fo lautlos wie möglich zu marschiren, und das La sungkwort «Sieg oder Tod« vor Au gen zu haben. « Endlich brach ein kalter. freudiofer Morgen an. Glatteis lag auf der Straße, und man tam nur langsam vorwärts Mangelnde Wintertlei dung machte den Zustand der Mann schaft zu einem bemitleidensroerthem Schweigfarn ging es an einsamen Farrnhäusern vorüber und durch-die hickorn- und Eichenmälder den Fluß « entlang bis Birmingham, vier Meilen vom Landungzplah entfernt. Die Ko lonne theilte sich nun in zwei Divisio nen, die in verschiedenen Richtungen gegen Trenton marfchirken. Alsbeide Kolonnen die hölste des Weges zu rückgeiegt, brach der Tag an. Der Plan toar gelungen. Washington hatte richtig gerechnet, die Folge der nächtlichen Ueberfahrt war der An griff auf Naht der zu dein geschicht lich bekannten Sieg der Ameritaner siibrte. Washington’i Tapferteit hatte die Sache,der Ameritaner gerettet. War es ihm bisher nicht gelungen, Rekru ten anzuwerben, der titbne Dändftreich führte ihm tausende Freiivillige zu. AL- L I---L Die Thattrast der ·Kotonien war ieit einiger Zeit gesunken, und bit Weih nachtstag vor der Schlacht bei Tren ton war einer der trübsten in der Ge schichte der Bereinigten Staaten. Auch das vorhergehende Weihnach ten war ein trostloses giwesen Ge rade hatte die amerikanische Revolu tion begonnen,, und Washington unb seine Getreuen konnten nicht ahnen, welch’ freudige Bescheerung ihnen im nächsten Jahre zutheii werben wurde. Weihnachten 1777 stand dann die Armee bei Forge Ballen Auch du mals hatten die tapfer-en Schaaren unter Hunger und Kälte zu leiden, während die Englänber in dem nicht weit entfernten Philadelpbiu sich lär menben Feiertags -«·Geniissen hinga ben. Doch einem Christtinbe- gleich ging Martha Wafbington durch die Reihen des ameritanischcn Lagers, nach besten Kräften Trost und hilse spendenb. Weihnachtsbaum. Der Frühling naht, mit lindern Hauch Die Erde zu beglücken, Mit Blüthentnospen Baum und « Strauch Und Wiesen rings u schmücken. ·Es trägt ihr Fritt eid die Natur, Und alle Bäume prangen In bunter Zierde; leer ist nur Ein Einz’ger ausgegangen Und auch der Vögel froher Sang, Tönt nicht in seinen Zweigen, Ring-Zum des Frühlings Jubeltlang, In ihm allein herrscht Schweigen. Und wenn des Sommers heißer Strahl Sich auf die Erde sentet, Von feinen Blumen ohne Zahl Dem Baum er teine ichentet. s U..1..-L.L»1 N M41-0-IYWC. I .. Eis-« Wenn sich im Herbst, von Früchten schwer, Der Bäume Aefte neigen, Da steht er wieder wie bisher Mit schlichten leeren Zweigen Er, dem allein nichts wird bescheert, Nicht Früchte, Blumen, Blüthen, Er steht allein auch unversehrt Jn Wintersturmes Wüthen. Verweltte Blätter, gelb und fahl, Die Erde bald bedecken: Die Bäume standen nackt und kahl: Die dürren Zweige streckten Sich traurig aus-— nur Einer nicht Der, als vom Eis er starrte, Jin Ncrdeltleide grün und schlicht Jcn Winter selbst verharrtr. Als Wald und Fluren eingeschneit, Begann er Frucht zu tra«en, In jener stillen, trauten dein Da froh die Herzen schlagen — Da prangte er an Früchten reich Und spendete Entzücken; Da tonnt’ von seinem grünen Zweig Man Weihnachtsgaben pflücken. Aus feinen grünen Zweigen dringt Der helle Schein der Kerzen, Und lauter belrus erklingt, Und Freude chwellt die herzem Und jedes tleine Aermchen streckt Jn kindlichem Verlangen Sich nach den Zwei-gen «- reich be de t — Und rosig glüh’n die Wangen. Der helle Strahl in uns'ree Brust Die heikge Gluth entzündet, Daß unser Herz die eig’ne Lust Jrn Glücke And’rer findet. Die Erde wird der Liebe Reich, Und Friede. Wohlgefallen Herrscht unter Deinem grünenZweig, Du schönster Baum von allen! -«.. .. « Wi-. i »WWMH««I deines-stift. «. . . hab noch nie gesehen, daß Sie . in der Sihung den Mund geöffnet hol-eitl« - »Seits Ich gähne doch jedesmal, » wenn Sie redenl« Js- deinttsineeay , Ei interefsirt sich site Sie, Fräu lein. ein sehr stlcher Monat Aber des muß ich gleich-bemerken — er ist Sportdmann du nnd durchl . . . Auteln, Bergtraxe n, Wirt —- das ---—-gsE sind seine Sterne-stet« ., s« »Ach, hätten Sie denn nicht ton -Dauerhaftereiit« s s- LU