Auto J. A. 3209. " Berliner humoresie von F. Geb hardt » »O, wie nobe!, Just-ten! Diese-eisk Jeidene Blase und den blauen Chils « onbui mit de Siraußenfedern — s; Ziiai wie 'ne Jriifini Jci bewundre r.« « »Na Fripe, den-iste, dai iel mir « blamiren will bei unfre Pfingfifahri? Siehst in ooch paient aus! Bin ich f übrigens nich pünktlich?« — »Uf’n Mamangl Jleich lann's’ las jebni Wenn wir man mitkommen mit , de Eleknifche!« s »Na, dann spielen wir heut maldir Noblen »s- per Droschkes Zeit hab’ ich, meine Jnädige kommt erst morer wieder! --— Aber iiek mal, drüben das feine Ist-Töff! Wie’s rniieriIBliiz— blank is es ——— wem seins mass sein·.2« «Driilsen dem Kommerzienraih feins; eben kam er eijenhänvig mit anjesaustk s— Ragelneu, piknobel — verstehsteL Jci lenn’ sowai —- war nich for umsonst mal in fone Fo briie --—« Und Frisc, sowie Guste am Arm, trat näher, den Gegenstand feiner Be wunderun enauer zu betrachten »J-a,'« euszie Gaste Yeidisclx »spi: Kommerzienraib kann sich dei leisten —- bloß weil er vorsichtiger jeweer is beideWabl von feineEliernI Unser eens kann per pedzs jeben oder stchin de Eieiiriscke Mängeln lassen! Wie irk mir woll in so’n Ding-z ausneh men i äl?« »Be er als dei spillrige Dingg von Kommerzienräibin janz ieswißi Sei-X dir- mal rin —" Z soc-wenn wer kam- —" »Jetzt bei der Kirchzeiti Jn die stille Jejendi —- Jmmer tin in de jute Stube! —Wat ici sage —— ivie ’ne Jräfin!« »Unsinn, Fritz-! Wenn wir noch mit fahlen tönnten!« »Woll«n wir mal? Bloß so um de Erlei« »Ach Feine-— wenn du bloß ieen Maer hast —« »Wa wer« ick’ Weeß Bescheid mit -sc«ne Dinger-! Herr Kommerzienrath. evir pumpen uns mal das Auto. Wa rum lassen Sieg sojanz alleene stehn! — So — pqu puii. los! MAX Sie morer Auio —-l)eute thun wirM Ade, herr Aidlersteinl — Grunewald, Just-? Oder Poisdaim oder Tejel?« »Ach, Fritze, Ieise —« »Na, denn Tejel also!« Und nach wenigen Augenblicken war, leife pai end und tatiernd, das Auto um die icle der vornahm-stillen Straße ver schwunden und ri mit seiner »Jusie« auf der Pfingfisalirt nach den Frühlingreizen Agels unter-wegs. Jndeß saß rk Kommerzienraih Siegftied Adl;r»tein feiner jungen Gattin in dein hoch-modern eingerich teien Ecksalon beim Frühstück gegen iiber, Frau Alice seufzte »ich-h ein Feiertags Aussehen tann man nichi —-was fängt man anst« «Ek lächelte gheimnißvoll: »O. ich hoffe, es wird seiten als du denkst! Ich habe eine kleine Ueberraschung-J »Ach, du und Ueberraschung!« machte sie müde. »Das einzige, was mich freuen könnte, dafür hast du ja kein Ohr —« Er lachelte noch kreheimnijzvoller. »Wer weißt Aber wag sagst du zu einer Ausfahrt? Das Wetter istherr Ach —-« »Heut? Bei dem tJJtenfctxnaewimi mel? Gefchmacklos, nnd tein Ge nuß —«'. »Ei, per Auto -—·— da hätten wir das Gewimmel bald hinter uns —-« »Du weißt. wie ich alles verab scheue, was Miethnkagen heißt! Wer tann da wissen, welche Kiichenfee mit ihrem Schatz vor mir die Polster ge drückt hat — « »Kann Siegfried Adlerftein sich nicht auch ein eigenes Anto leisten?« »Ein eigenes?« Frau Alice schwellte ungläubig und erregt zugleich ern por; »feit wann? Wo?« »Wenn du dich auf den Balton be mühen willst, Liser fo, kannst das-z gleich von oben herab bewundern; also bitte!« »dirnrnel und Hölle!« — Siegfried Adleritein lehnte zitternd und bleich, einer Ohnmacht nah vor Schrecken, an der Baltonbriiftung. »Fort —- geftohlen ---—! Bei bell lichtem Mittag —--—«« Und wenige Minuten daran ar beitete sdas Telephon, und sämmtliche Polizeiiimter Groß-Berlins wurden mobil gemacht. um »ein elegantes, vollständig neues Kraftfahrzeuz roth mit Gold, No.J.A. 3209 im Falle einer Begegnnng an halten und dem Eigenthümer lialdtfxftu zurückzustellenz 500 Markt Belohnung! In voraerilckter Nachtitunde kehrte das tommer nrätbliehe E ar von einem Thon erbeinch zan . geno wie hatte nian doch teian chnierz betäuben nettsient —- Als die Saat-» M der sieh Frau Li zy tron ihres rwtllens gegen thnpagen nun» doch.batte anvertrauen müssen, Initl eleganter Larve um »die Stra necke sanfte nnd vor dank Abt-erst n pa rirte, wörefie beinahe sitt einein an deren Anto Manna-Innenan dasJ vor der Etnfa rt hält und durch dadj Nattern der Maschine bekundete, est sei erst vor Kurzem hier getan-det» h war weit und breit tein» nich zu sehen. here Adlerftetn stieß einen Ruf der Ueberraschungl ani. r« ,,Unset Autp —- kvahr und wahr haftig! Na, Gott set Dawk, es ist wieder da! Den Schaffen ist’s am Ende doch ängstlich geworden! Oder hätte die Polizei ———? Na, das er fährt man schon! Genug, daß es da ift!" —— Und im Triumph fühlte Siegftied das Zurückgekehtte vorläu fig in den sicheren Hokkaum s- - s -; ",,Alles in Ordnung, Gott sei Dankt" Befriedigt kehrte der Haus herr am anderen Morgen von der Un tersuchung des Flächtlings zu seiner ihn beim Morgentrunt erwartenden Gattin zurück. »Wenn dir’s recht ist — so holen wir heute nach — ein töstlicher Morgen! Nicht» Lizzi2 Durch Grunewald, Potsdom und weiter?« Frau Lizzy hatte nichts dagegen. Und eine Stunde drauf thronte sie -—wenn auch heute noch ohne »Auto Dreß«, so doch nicht weniger stolz und erwartungvoll im Fond. Sieg fried, die hilse eines Chaufscurs ver schmähend, lentte selbst mit einer Sicherheit und Ruhe, die ertennen ließ, daß er die schwere Kunst insge heim längst geübt. Alles ging gut und bitt-bis in die Nähe des »so ologifchenC der ja freilich nicht be sonders weit entfernt tag. Eben stand Siegfried Adlerstein im Begriff, sein Gefährt vorsi tig durch den Knäuel von Straßen ahnwagen, Droschten und anderen Behiieln hindurchzulem ten, als ihm plö lich ein lautes »Halt!« entgegendrdhnt. Ein beritte ner Schutzmann hemmte ihm den Weg und als gehorsamer Staats-bür get konnte der Kommerzienrath nicht unders, als halten und mit einroenig Erstaunen fragen: »Wir-mit kann ich dienen?" »Sog!eich, mein Herr! Woher ha ben Sie dies A—utomobil?« Siegstied nannte die Firma.—So? hmi Ha den Sie den Wagen auf rechtmäßige Weise erworben?« Dem Gesragten stieg das Blut zu Kopf. »Was ·oll das heißen? Halten Sie mich fiir einen Spitzhuhen?" Der Beamte zog ein Notizhucht »Neues Krastsahrzeug, roth mit Gold, No. J. A. 82()9, gestern, Pfingstsonntag, Vormittags zwischen 11und12 Uhr aus der N..-.straße vvt dem hause No. 7 abhanden ge kommen. Eigenthümer Kommerzien rath Asdlerstein. Belohnung 500 Mart. ————" Das helle Anflachen des Autolen ters störte den Beamten in seiner-Vor lesung. »Ja so, lobenswerthztEifer!« rief Siegsried »Erlauhen Sie mir, daß ich mich legitimire —- hier meine PAPECM Jch bin selbst der Eigenthü mer, wie Sie sehen, und glücklich wieder im Besitz —« »Stimmt z-Ioar,'« brummte der Be amte, der mißtrauisch die Papixe ge mnstert. »Aber tret weiß, wie Sie dazu gekommen sind ---«— Der An eztveifelte musterte mit ge run,zetten rauen dieMenschenmenge, die sich rasch um die Parteien ange sammelt hatte. Plötzlich scheute sich sein Gesicht. ,,Lassen Sie, bitte, doch schnell den Besitzer jenes Minrestam rants dort an der Ecke rufen, oder den obersten seiner Angestellten —- diese tennen mich Peisönlich und werden Ihnen befriedigen-de Austunft geben tönnent" - sy- - « - « . Das gcicyuy Uenn auch, ullu nam dem die Jdentitiit des Herrn Korn merzienrach festgestellt worden, tonnte derselbe unbehelligt weiter fah ren. Es war ganz reizend draußen in Halensee und Giunervaid, und »Hutt vetehle« lag sc verloclend da, daß man eine turzeRast zu machen und ein Viertelstündchen am Seeufer zu wandern beschloß, das Auto in siche rerHut zurücklassend Aus dem »Vin telstiindchen« ward indeß ein ganzes. Und als das Paar endlich in das »Jagdschlofz« zurücktehrte, harrte sei ner ein-e sonderbare Ueberraschung. Mit aeheimnißvoller Stimme hat der Oberlellner die »Herrlchasten«, ihm doch einen Augenblick ins Gastzimmer zu folgen — wo ihnen ein Gendarm entgegentrat! Dieörnal war die Rettung nur durch die Hilfe seines Hausporiiers gelungen, welcher im Telephonge spriich versicherte, daß der Denke-rn merzienrath in der That heute Mor gen eigenhändig sein wiedergefunde nes Auto »Nr.J-.A. :32(.« in die - Weite gelenkt habe. Denn per Gen .darm, welchen der Inhaber des Eta blissements insgeheim herbeigeeufen, hatte den Adlerstein’schen Aus-weis Papieren ebnsowenig glauben wollen, wie vorhin sein städtiischer Kollege. yBon einer Fahrt in’i«5 Weite wollte iSiegfried nunmehr nichts wissen, wie Ifein Ausruf bekundete. »Wir fahren Jnach haufe, und ich mache ichleunzitgst Ider Behörde vom Wiedersinden - Izeigei Damm it, daß ich das ver grasW —- Un in beschleunigtem «empo ließ er das Fahrzeug stadt wärts rasen. Diesmal über Wil meridotsssschiineberg. Und hier, in der Nähe des Vittoria-Luisenplatzes, erfiillte sich das Schicksal dieser unter einem Unstern begonnenen Pfingst ausfahrt: r Adlerftetn überfuhr ein zartes Geistigfchertkeeimwdås mit wii " m m . en ge radtkunter die Räder gelaufen war. Ein Schuh-traun lam, sah, schrieb auf, hiätterte in seinem Buche — seste die feierlichste Amttmiene auf und las dann mit lauter Stimme eine schon bekannte Stelle über »ein Auto, Nr. Fe. A. 3209, roth mit-Gold,’ völlig neu —u.s.tv. —- u.i.w. Es half nichts; Herr und Frau Kemmet tienrath Mfmußten noch eine Exttaf tt nach der Polizeimache ma chen, begleitet von der johlendenl undlätmenden Gassenjugend, ehe sie endlich ihr neues Auto und sich chselbstI nach dieser ersten ereignißreichen Fahrt in ihr Heim retten konnten. — ——.-—--—— Zu jung-zu alt. Novellette von A. S ii r e n. Es war Sonntag. Konrad war herausgekommen aqu Landgut zu ·seinen Ver-wandten Er hatte eine Gehalterhdhiing erhalten, das-z war eine,wichtige Sache, die mußte sofort gemeldet werden. ,,Liese, willst du mich nun?« Sie verstand nicht recht, wie er das meinte und sah ihn fragend an. So hatte Konrad sich das nicht ovråzesieljt Lndlich schien sie ihn zu verstehen, sie lächelte, den Henkeltorb stellte sie bei Seite und lehnte sich an die Lau denen-and »Ja, Liese,« stotterteer, ,,sieh ein mal, in ein paar Tagen werde ich so« weit sein, daß ich heirathen kann —- ja aber Liesc, das ist doch nicht zum Lachen?« »Komm einmal her, mein Junge·" Sie legte ihre Hand unter sein Kinn, sie war sogar einen Strich qrößer als er: »So, mein e’5«irnge, nun gsucken wir uns einmal in die Augen« Das that er denn auch ganz aus giebig. »Wie alt sind wir, mein Kleiner?« Hast zwanzig.« « ast zwanzig«, lachte Liese, »ein respeitables Alter!" Der arme Konrad fühlte den Spott. Er reckte sich so hoch er konnte -—— aber blieb trotzdem der Kleinen. Sein Gesicht glühte ganz roth. Er hatte sich- den Heiraths antrag leichter gedacht. »3wanziig Jahre bald«, trotzte er laut,« »und in drei bis vier Jahren Lin ich so weit, daß ich heirathen tann.« - Liese nickte: »Und du thätest sicher sehr wohl daran.« »Nicht wahr, Liese?« Und er sah sie wie-der gliickselig an. »Natürlich. Konrad. nur —- muß die Frau auch zu dir passen.« « »Liese, willst du denn nichts« Sie wiegte den Kopf bedächtig hin und her: »Konrad, wie alt bin ich?« Er sah sie stumm an. »Du bist bald zwaiizig«, wieder holte sie. »und ich —- bald achtunik zwanzig.« »Ach, Liese, darauf tommt’5 nicht an. »Du dummer Konrad«, lachte die Lieie und zog seinen Kopf an sich heran —— und litßte ihn, da wo die Haar-wurzeln leimen —— Gott, wie war ihm zu Muthe! —— Dann nahm sie ihren Henkeliorb wieder auf, und ging schnell nach den Bohnen-baten Der arme Konrad sah ihr nach, er stand wie angewurzelt, nur den Kopf wendete er ihr nach, wie leicht sie dahineilte. Er seufzte: »Und se lacht!« Er sah sie längst nicht mehr, aber er glaubte, noch ihr lustiges Flichern von den Bohnenbeeien her zu hören. Eine peinliche Sache war es offenbar. »Wird sie’s weiter er zählen?« «· s« nos Jcllll Wlklcclljk Va)clllc, clklcv weiße Schürze schimmerte durch das Laub. »Ich werde sie bitten, es nicht wei te «zu sagen«, raffte er sein-en Muth . zusammen. ; Franz war dabei, sein großer - Bruder. Vor dem hatte Konrad einen hei « ligen Respekt. ; ,,Nur nicht weglaufem Konrad«. « mahnte Franz, und die Liese sah ihn irieder mit dem guten Schwefterdlick an, in den er sich eben verliebt hatte. »Aommd, wir wollen uns getren-v seitig gratuliren«, fuhr Franz fort, »du hast eine Gehaltserhohung, nicht übel, zum Heirathen gerad’ nicht sie nug ·-—— aber es wird ja werden. Ta siir bring« ich dir eine Schwägerim auch eine gute Sache«, und er schob ihm die Lieie entgegen. Konrad stand wie ans Eiern. ——— »Konrad, gratulirst du nicht«-W »Dir, Liefe?« ,,Ei freilich, Franz ist zwölf Jahre älter als du, das paßt chon besser. aber wir wollen gute S wägerschajt halten, ja, Konrad?« Es war ihm zu plötzlich gekom men, er mußte es erst überdenten, doch wie sie ihm nun ihre Hände hinhielten, konnte er nicht mehr an ders: »Ja, dann ist es auch schon gut so.« »Schad«, sagte Liese, »daß ich nicht eine Schwester hab, sür die ich dich auf-heben iann.« Nun, die Schwester hatte sie nicht, aber sie hat später eine Tochter ge habt, ein hübsches Mädel, frisch und vergnügt wie die Maitter. Franz hat das Gut übernommen, idas Lieseni Eltern ehört hat und Schim, das Töchter ein, hüpft zwi schen ten Blumenbeeten umher und pflegt die Gemüte-standen —- wie frtiher die Mutter gethan hat. Saöine ist achtzehn Jahre alt» und wer sie sieht, hat seine helle Freude an ihr. Onkel Konrad hat nicht geheim thet, er ist in der nahen Stadt ge blieben nnd verkehrt viel auf dem ins-instit bei seinen Geichwistem Wenn Onkel Konrad tomnit, holt ihn Sabine von der Bahn ab, sie fah ren, reiten zufammen, ja, sie ist e — neulich sogar mit ihm auf der Jagd gewesen. Es ist Herbst. Sonntag Nachmit tag. Das Feuer im Ofen tnistert. Franz ist noch außen, aber Liese und Konrad sitzen am Feuer und plaudern. Konrad ist seltsam er regt, bald steht er auf, wandelt durch das Zimmer, dann sieht er zum Fenster hinaus: ,,S-abine bleibt lange sort«, sagt er endlich. Frau Liese lächelt: »Sie ist mit dem Verwalterssohsn aufs Feld ge gangen.« »Dann ist sie in guter Obhut«, beruhigt sich Konrad. »Ja, in guter Obhut ist ste«, lächelt Frau Licse und sieht träu mend in’s Feuer. Konrad bleibt Plötzlich vor ihr stehen: ,,Lie«se!« Sie steht auf. »Liese, ich habe das Alleinleben ernstlich fatt.« »Ja, Konrad«, sie weiß nicht recht, wo das hinaus soll. »Hast du nicht auch schon gedacht, daß es gut wäre, zu heirathen?« »Freiltch«, —- nun ist sie ganz bei der Sache — »aber Konrad, dann -wiir’s höchste Zeit, du bist bald vier ärg.« »Das ist ja noch gar kein Alten« Sie mußte daran den-ten, daß er sich einst mit zwanzig Jahren schon reichlich alt genug fühlte zum hei rathen. Aber wünschte ihm das Beste: »Gewiß, Konrad, bring deine Er Wöhlte her, sie soll mir eine liebe Schwester sein. —- Nun? —« Ein wenig verlegen war ihm die Sache doch. « »Du bist doch überzeugt, daß ich ein guter Mann sein würde?« »Ein guter Mann? —- Freilich, wenn die Frau dazu paßt —- dann sind sie alle gu1.« »Liese!« »Nun?17 Du möchtest doch deine Tochter nicht dem ersten Besten geben?« Sie verstand nicht, ivas ihre Toch ter damit zu thun hatte. «Liese — wie wär’«5, wenn du mir deine Tochter gibstZ Du weißt, daß ich sie lieb habe.« Da richtete sich rau Liese aus, sie lachtesheute ni , sie sah den Schwager starr an, hatte sie recht vcrstandeni »J(1 Liesc, ich glaube, daß Sabsine mir auch gut ist. Sie ist sast un zertrennlich von mir, wenn ich hier bin, sie muß mir doch gut sein?« »Du bist ihr Onkel, warum sollte sie dir nicht gut sein?« »Sie sollte es auch gut haben bei mir, ich wende ihr keinen Wunsch ab schlagen.« »Das ist das Glück nicht«, sagte Frau Liese schroff, »und die Liebe ist es auch nicht«, fügte sie leise hinzu. Sie stand unschliisiig arn Fenster: »Konrad, dn bist ein Thor, warum hängst du dein Herz immer an das Unmögliche?« »Unmöglich, Liese?«, und er war wieder so enttäuscht wie vor zwanzig Jahren, als er um die Mutter ge worben hatte. Er hatte auch das Rothwerden nicht verlernt: »Ach, Liese, ich hatte mich- so daraus ge sreut, dir das zu sagen, und ich dachte —« »Komm einmal hier« Er trat zu ihr ans Fenster. »Sieh dort hinaus.« Sabine tam über den Wiesenrain, Walter Horns, der Verwalterssohn, hatte ihre Hand gefaßt — und ließ sie ihm. Sie gingen gerade durch einen Herbstsonnenstreifen, die Beiden in ihrem Frühlingaliick. »Nun?« fragte Frau Liefe. Der arme Konrad ist zuweilen etwas schwer von Begrikfen, aber endlich dämmerte ihm die Wahrheit: »Meinst du, Liesc?« fragte er ganz erschrocken· »Ich weiß sogar, Konrad, und ich freu’ mich darüber. Das ist Ju gendgliick. Es gibt auch im Herbst Sonnenstreifen, aber Herbst nnd; Frühjahr wollen nicht zusammen! taugen.« Glocken als Barometcru Jn der »Monthly Weather Review« wird mitgetheilt, daß in Belgien«in der Nähe von Lebete einige kleinere Kir chenglocien bekannt sind als Regenglo elen. Wenn sie auf eine weitere Ent fernung deutlich zu hören sind, kann man sicher sein, daß es bald regnet. Zu dieser Thatsache werden nun fol gende Erklärungen gegeben. Der Schall einer Glocke hängt in erster Li nie von ihrem Material und Bau, ser ner von dem Thurm ab, in dem sie sich befindet. Nur zum geringen Theil kommt die Feuchtigkeit und Dichtig keit der Lust sür die Art des Tones in Betracht. Anders aber ist es mit der Stärke des Schall-es. Wenn die Lust gleichsörmia ist und der Wind ihr eine horizontsale Strömuna ver leiht, hört man den Schall aus sebr weite Entfernungen Aber die Rich tung des Windes im Verhältniss zum Standpunkt des Hörers ist das Aus schlaggebende. Es kann sein« daß der Wind den Schall nach aufwärts iiber die Köpfr hinweg entführt, e: kann aber auch umgekehrt den Schall aus der Höhe nach der Tiefe tragenl und ungewöhnlich deutlich wahrnehm bar machen. Gewöhnlich ist aber die Lust nicht gleichsörmig, sondern sie. setzt sich aus verschiedenartigen Schichten zusammen sie ist ein Ge- i misch von wärmeren und kälteren, trockenen und feuchten Strömungen. Ein Heini-. Ikwhcks . » Kommerzienrath wesse; Söhnchen an den Pedaletsdes Klar-setz spielt): Sehn Sie, mei’ Sohn, wie musikalisch! IWährend des heißen Sonnenschein-? wird die Lust gewöhnlich ziemlich i undurchlässig, der Schall wird viel-s fach gebrochen und reflektirt unsd ver liert so seine Kraft. Bei woliigemz Himmel und feuchter Luft wird der-« Schall kräftiger. Dies dürfte aberl nicht anc Feuchtigckeitsgehalt der Lust» liegen, sondern an ihrer größeren’ Gleichförmigkeit und an der für den Schall günstigen Vewölkung sowie an dem mit dieser Witterung verbun-: denen Winde. Einst und ietzt. Jm Sommer 1828 verweilte Lud wig Börne aus der Rückreise von Hamburg einige Tage in Kassel. Er war überrascht, ja geängstigt von der damaligen Stille der schönen Stadt und ihrer entzückenden Umgebungen. Um zu erproben, wie groß die Ein samkeit des Paris sei, ließ Börne in der berühmten Karlsaue, diesem wun dervollen Stück landwirthschaftlicher Poesie, eines Tages beim Herausgehen dort auf einer Bank einen Sechs-day ner liegen. Als Börne nach drei Ta gen die Aue wieder besuchte, fand er das Geldstücl noch auf derselben Stelle. Würde das jetzt in unseren so "belebten Parianlagen auch noch vor lkommenct M Ein Honorar von 10,000 Mark pro T Wort. » Zwei Schriftsteller treffen sich nach zehnjähriger Trennung. s ,,Na,« sagt der Eine, »etwas weiterz habe ich es ja seither gebracht. Mein Verleger zahlt mir für jeden Roman 10,000 Mart.« »Und wieviel Worte hat so ein Ro man?«« , »Der hat 6000 Zeilen zu 15 Wor ten, also 90, 000 Worte.« ,,,,Dann ist die Summe gar nichts, siehst du, ich habe einmal für jedes-, Wort 10,()00 Mark Honorar bekom-i men!«« »Unmiiglich!« »»Nein wirklich, es brachte mir 50, 000 Mark ein, als ich meiner zukünfti- . gen Frau schrieb: Jch bitte um Jhre Hand.«« — Unverschämt. A.: Der Meyer ist doch ’n frecher Kerl! B.: Wieso? A.: Jch drohte ihm ,ich würde ihn wegen den zehn Mart verklagen« die er mir schuldig ist. N.: Wa, und? A.: Da meinte er, ich sollte ihn doch um zwanzig Mark vertlaaen und ihm die anderen zehn noch geben! Schlau. Bankier (zu einem Herrn, den er öfter zu Spekulationen einlud): Sie haben so viel an der Börse verdient? Ja, haben Sie denn nach meinen Vor schlägen operirt? Herr: Das heißt, ich hab’ immer das Gegentheil unternommen von dem, was Sie mir gerathen haben! Immer dieselbe. .,-Ge-ben Sie uns eine Flasche ganz alten Bordeaux.« Frau: »Natürlich, der allerälteste ist sür mich gut genug! Den trinke Du nur selber! —- Ober, mir eine J« Flasche vom allerneuesten. Schlimme Angewohnheit. Fritz: »Wenn ich mein Lehrmeister über etwas wun ert, schlägt er die Hände zusammens« August: »Meine: auch —- aber es ist meistens mein Kopf dazwi s eh e n.« Angepaßte Ausdrucksweisr. »Was sagen Sie zu dem schreckli- . chen Unglück, Herr Professor: Doktor Sulfurius ist infolge einer Explosion sammt dem ganzen Laboratorium in die Lust geflogen!« »Ja, ja — der gute Doktor ——— hatte leider immer etwas ,,hochflie gende« Pläne « Die Flitterwochcn. Er: »Weißt Du schon, X und seine Frau haben die Hochzeitsreise inihrem neuen Automobil angetreten!« Sie: »Ach, wie herrlich! Und wo bringen Sie die Flitterwochen zu?« Er: »Wo? Na im Krankenhaus-« Angel-mehre Redensart. Sie (Zeitung lesend): »Hier schreibt ein Wetterprophet, daß wir schon in den nächsten Wochen Schnee beiommen.« Er: »Ach, laß Dir doch von dem nichts weiß machen!« Unglaubwiirdig. Herr (der selbst eine rothe Trinker nase hat): »Die rothe Nase, Jean, müssen Sie unbedingt wegbringen, wenn Sie in meinen Diensten bleiben wollen! Eine Nase kann ja wohl et froren sein, aber beide-das glaubt kein Menschs!« H s J fk s. He Z « « - - Verzuckcrrmg. Weinreissender (zum wirt.h): »Jhre Tochter ist doch em süßes Mädel! Von ihrer Hand schmecken selbst Holzäpfel süß wie Zucker·« Wirth: »Ja, wenn ich die nicht hätte! Meinen Sie, ich könnte Ihnen einen Tropfen Wein a«lykausen?«· EIN-finis Bcim Hort genommen. »Ich bedaure, Jhnen keinGeld leihen zu können——ich hab-e eine zsu schlechte Auskunft über Sie bekom nieii.« »Daraus müssen Sie nichts geben.« tzs H »Stirnmt, daraufhin ge-b’ ich Jshnen J, « auch nichts.« Die Hauptsache-. Else: »Was-, Dsu gehst schon wieder ins Theaters doch schon gesehen!« Grete: »Ja meiner neuen Toilette!« Sichcres Zeichen. »Sie glauben also, Herr Doktor, daß mein Mann Ihr Verbot, kein Bier zu trinken, befolgt?« »Ja, ganz bestimmt!.-. Sonst hätt’ er nicht so furchtbar geschimpst!« J Au! Finden Sie nicht, daß diese neue Glocke eine etwas dunkle Klangsärs f bunq hat Z« VII »Natürlich, sie ist ja auch für eine Negergemeinde bestimmt « Keine Lüge. Herr: die ich je geliebt habe!« Dame (junge Wittwe): »Wie Sie F nur so lü en können?« Herr: » schrvöre es hnenl Die anderen waren alle — Mä. chen!« Unersaliren Bauer (der vom Baron eine Zigas » ,,Erlaubeu T Sie, Herr Baron, aus welcher Seite J: «- « rette geschenkt betommt): zündet man denn so aDing an's« Getan-jene Replib zirte aber in schlechter Herr Lanidrath!« eva des lenkbaren Lustfchithi erst noch viel Geld für Straf-M l« « ausgeben.« Das Stück hast Du « -—- aber noch nicht in ; . seyn-»W W » . »Sie sind die einzige Frau, S «Sind die Straßen in Zhrfnå Be »ch bitte Sie, wozu soll man ip