Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 06, 1907, Sweiter Theil., Image 8
Ins-W son Paul Kirchhofs. Æl Brander, der Schmied, sitt send mit gerunzelter Stirn. Seine ne behaatte Faust liegt hart ge M aus dem weißen Tischtuch. Die Jan hat sich erhoben und beginnt mit lsnetsssen händen abzutischen. Jhr « Blick heischt hier und da scheusragend ider die Gestalt ihres Mannes Wie sie wieder hereintommt, beginnt e zu sprechen. . «Jst’i heut abgelaufen?« . Sie nickt. »Heut ist der Tagl« z »Er wind sicher —'«, sagte sie, und hie Stimme zittert gequält und in leiser Mutterangst. » Er schüttelt den turzhaaeigen Kon nd sinnt. «Sag’s noch mal, wiss war — aber inz!" sagt er wieder. « Da setzte sie sich aus den Stuhl ne en ihm und wie sie beginnt, hält sie ie sermiirbten Hände gesaltet, und " see Augen hängen stehend und schied nhend an der Gestalt ihres Mannes. »Als uns der Richter das Urtheil — es, daß wir getrennt sein sollten, ge ; ennt fürs Leben —- er nnd ich, da nnd drin: der Frau gehören die Kin ",:-e; aber wenn der Bub neun Jahre t ist, soll ihn der Vater in die Er » seheng nehmen: So stand’s drin! I , ch hat-G iinmer behalten. —- Und jetzt ied er kommen — gewiß, gewiß — pirdk Zn ihrer otrreren Angst haoen nch ’ « te Binde um die Finger des Man — ; - O getrunkpr und ihr Gesicht, das die « säh des Augenblicks noch blasser und Manier gemacht hat, ist nun dicht s«-— dein feinen »Wie heIfeniP fiiisterte sie, wie hel « t. Micheli-w ; Undeweglich und scheinbar ohne ·- W sist der Mann und blickt starr « ,Bo-den. Nur die Faust auf dem » sich löst sich, nnd die Finger begin 1 sich zu- bewegen. Er ist doch wieder verheirathet,« sinnt er von Neuem. - »Er-M darum!« nickt sie. »Er hat Csie Kinder-. Und wenn er’s nicht ' Hi Sieb« zu dein Bub’ thut, dann mir - ." Seid.« » - SeineFrau wirds nicht wollen,« . « Efvcht er wieder zu beruhigen. s Sie kann nicht wollen —- und darf »- « sit Alles, was er will, muß sein. n-« ich’3 denn nicht erfahren?« Jhre : Stimme ist heftig geworden und Mitere Erinnerung zittert heraus-. Recht ift’s ja so," meint er nun, :-.r muß der Mann ein Mensch sein nicht ein Thiers« ,ja,« gibt sie zu, »recht ists, zn der Mann recht ist. « »Ist-Inder hat ihre Hände sacht zu spswichoben Nun erhebt er sich, daß «-- Kopf grad’ bis zu seiner Brust « Wir werden ja sehen,« sagt er lang J nnd schwerfällig »ob er kommt. « It nur ruhig fein, Weib. Du . «;t, Deine Kinder sind meine. Nicht « n darum. weil ich Dich genommen , Weil sie mir lieb geworden sind zeigenr. Wurf ab, ohne Angst. Er äheit auch mit mir reden mäs »H! Vkck sucht hinauf. Ein stiller U den Dank nnd Vertrauen liegt . kInn geht er hinaus, langsam, mit ist Bewegungen deren jede Ruhe Txtpichtigeö Selbstvertrauen in sich He Frau beginnt in der Küche zu ren. Sie setzt den Wassettops herdlpch und fängt an, das Ge · abzuspiilen. Jhr ist, als könnte ich dem Reden ihres Mannes nun Zieh ruhig sein. Aber, als sei s die khnheit vorn durchgrämten Vor E her, dann und wann streift ihr ·-—",·T-; F über-? Fenster und huscht hin . 37 flüchtig, als schämte er sich sei - HWL Dann wieder horcht die . Zan dir Schmiedehammerschläge, « Wuchttlirren wie mahnender hereindröhnt. Und die Angst den ihr —- sür lange Spanne I ihr ganz leicht und zufrieden wird. Doch jähaus taucht J der böse Gedanke wieder: It heneinträte —- det Eisenbah . friiherer Mann —- wenn sie sähe mit den weißen die er überall und immer weil er weiß, daß sie ihm gut Denn er plöhlich dastände — Æks ihr greifen, wie mit des Todes! — « »den gehen: es geschieht Ruder kommen zuriick, der M Mai-et Und ihre ge - ge Irdhlichleit lacht die Mutter nieder. Mit ihren « --. then sie in den Bor Æ Rat voran: draußen W rschiäse weiter. Wird die einen. .in klei -· «- ,—Mcund schwer hie m Weimar-neu - ihr staunespinnii aut Fa wer m Dorf W mn Thurm Zein -, ist-M Mitre- draußen gehe- mische-w m G werden W zu v « der Ritter tun-neu Vereins-»und hin q W Kehrt schieben sich die breiten, wuchti gen Schultern dej Schmiedz durch die Thür: Feierabend! Lampenlicht brei tet sich inder Stube und macht die Ecken und Winkel traulich und warm und wischt gliittend iiber die Sorgen falten, die der Griffel des Tags in die Gesichter riß. Die Frau sieht ihren Besitz sieht die Kinder, die in augen glänzendem Eifer nebeneinander über ein Buch gelehnt kauern. sieht den Mann, der ruhig in sich gesestet, einem mächtigen Heimhiiter gleich, am Tische lehnt: wieder will eine friedliche Ruhe sich über ihr nervöses Hasten breiten. Da öffnet sich die Thür. Ein leiser, angstschluchzender Schrei hallt durch die Stille! Die Frau des Schinieds, die der Thük zunächst stand, sieht mit weitgeöffneten Augen auf den Mann, der dort im Rahmen steht und mit gutgespieltem Gleichmuth die Spihen seines langen, blonden Schnurrbarts dreht. Die weißen Knöpfe der Uni form leuchten hell aus dem Dunkel, das von draußen hereintommt. Kerk schief sitt die Beamtenmiitze aus dem turzgeschorenen Lockentopf. Sein Blick geht durchs Zimmer und begegnet vier anderenAugenpaarem Zitternde Angst und Neugierde, Erstaunen und dro henden Unwillen sieht er darin zum Willkomm »Da bin ich!" sagt der Eisenbahner, und seine hand fährt gewohnheitsmä ßig wie zum Gruß zur Mütze. »Ihr hättet wegbleiben können!« ge genredet ,der Schmied ruhig. »Mit Euch hab’ ich nichts!« meint der andere wieder und blickt nach der Frau. Mählich beginnen sich ihre schreckstatren Glieder zu lösen. Zwei zögernde Schritte macht sie gegen den Unisormirten hin. Es ist, als woll ten sich ihre Hände wie zum Flehen erheben. L »Wirst mir also den Buben jetzt ge ben müssen!« sagt der Getommene mit Worten, aus deren kaltem Klang ein leises Triumphiren hervorzittert. »Ihr werdet’s nicht verlangen!« sagte sie, und nun salten sich ihre Hände wirklich wie in slehendem Bit ten, »wirst’s nicht verlangen, Franz — wirst gut sein und das vregessen!« «Ob Du nichts anderes gelernt hast als betteln und winseln?!« kommt die Stimme des Schmieds dazwischen. Wie drohendes Grollen würgen sich die Worte durch seine Kehle. Dann macht er einen Schritt zu dem andern hin — einen schweren, wuchtigen Schritt. »Ihr werd’t gehen, wie Jhr gekom men seid! Kein Recht habt Jhr mehr an dem Buben, wenn Jhr schon der Vater seid. Jch hab’ ihn ausgezogen und lenn’ ihn. Der Bub ist mein!« Sein Blick wendet sich und geht, wie schützend, über die beiden Kinder, die am Tisch zusammengeschmiegt mit sorschenden Augen auf die drei Gro ßen starren. Der Eisenbahner reckt sich und steckt drei Finger zwischen die oberen Brust lnöpse. »Und die Gerichte?« meint er und sieht dem Gegner starr in’s Gesicht. Der macht eine ungelente Bewegung mit den Schultern. als wolle er die unbeaueme Frage abschiitteln. Dann sagt er langsam: »Ich kann sie nicht aus der Welt schaffen, die Gerichte. Wenn sie so geurtheilt haben —- meinthalb! Den sub bekommt Jhr nicht mehr. Sagt —- was Jhr fordert —- als Entschädi SUUS!« Da lacht der Blonde ohne Lärm, in sich hinein. Seine Augen werden klein und geschlth und machen das lecke Ge sicht tückisch und häßlich. »Was ich brauch’, verdien’ ich selbst und vielleicht noch einiges mehr,« thut er groß. Dann legt sichs hurtig wie Entrüstung zwischen seine Brauen: .,Den Buben werd’ ich verhandeln, um Geld —- geht, Brander, baß Jhr so was sagen lönnti« Aber bei dem scheinheiligen Gerede fahrt der Schmied aus« daß ein Zacken durch alle Glieder geht: »So mach’ die Thür hinter Dir zu, Lump elendigerl Daß ich Dir nicht alle Knochen brech’!« Der Beamte hat sich in der Gewalt. Kann-, daß man das leise Zacken sei ner Wimpern sieht, — und das lang same Erbleichen seiner Stirn. .,So werd’ ich geben« sagt et in scheinbarem Gleichmuth. »Für ein paar Stunden ist’s ja gleich! Dann wird der Bub halt morgen mit der Polizei geholi.« Wie ein Schlag treffen die Worte das Weil-, das in ohnmächiiger Anng gestanden hat, um die Worte von den Lippen der Streitenden zu lesen. Wirst Dich besinnen. Franz«, schreit sie anf, wirst gut fein und das nicht thun!« Verzweifelt siillt sie in die Knie nnd bebt die blinde zu dem Manne empor daß sie seinen Leib be rkhkeih Dem Blenden fchießt das Blut in den Kopf und auf die vorüberaegans aene Angstlchtoäche jaai ihm die anf bransende Brntaliiiit durch hirn nnd Arme. stolz siösit et die acfalteten Hände zuriick, dah die Frau taumelt: Ddaiifi das früher bedenken sollen, Ader znaleich sind zwei braune Fäuste an ihm und learn sich ibtn iider die Mtliern wie pressend-! Pranlem Undxdiedi vor seinem Gesicht ist ein anderes tätiin das wilde Wind ver W zerrt hat und gnrgelnde Worte kom men aus heiser Keh le: Schlagen willsth —- Jrotteh infu meri Schlagen willst —- ein wehrlo ses Weib —- wirst abbitten?!« Der Gepackte stolpert zuriick. Seine Hände fahren hoch, um die harten Fäuste zu lösen, die wie Eisentlam mern in seine Knochen drücken. Se tundeniang riittelt er mit verzweifel ter Mühe vergeblich. Zuckendschnellj gehen da die Hände wieder hinab: im Dunkel blitt eine Klinge. Weiber arrne mischen sich mit schwachen Grif sen in das schweigend-schwere Ringen. Doch auch der Schmied hat die Ge fahr erblickt. Mit mächtige-n Griff umtrampst seine Faust die Gurgel des Gegners, daß dessen Arme schlaff herabsinken. Leise tlirrend fällt das Messer aus die Dielen. Ein heftiger Stoß schleudert den Unterlegenen zu rück, daß sein Leib dumpf aufschlägt und der Kopf hart an die Kante des Thürpfostens stößt. Langsam be ginnt Blut zu sickern . . . Tropfen um Tropfen. Mit vorgebeugtem Kopf und star ren Augen steht der Schmied und sieht aus den Gefallenen. Seine Finger be wegen sich noch wie im Krampf; seine Brust hebt und senkt sich schwer. Dann-geht er langsam voran . . . hält inne . . . und gebt wieder, Schritt um Schritt . . . bis er vor dem Liegen den steht. Aber wie er ihn zu beben sucht, fällt der Kopf kraftlos zur Seite. »Todt!« murmelte der Mann, dreht sich und siebt starr ins Zimmer. Lang samnnd zögernd gebt er wieder zurück zum Tisch und fällt schwer aus einen Stuhl. »Todt!« sagt er noch einmal vor sich bin ·- -,,zwischen zwei Menschengedam ten." Einen scheuen Blick hat das Weib auf den Gefallenen gethan. Dann nä hert sie sich den-Kindern, deren lang verhaltene Anaft nun leis zu schlach zen beginnt. Mit sanftziirtlichen Fin gern faßt sie die Hände der beiden und zieht sie Manne heran. Der blickt bitter aus: »Nun gehts — binter——d«ie Mauern!« sagt er stockend. Doch in ihren Augen ist ein stiller« tiefleuchtender Glanz. Kosend, mit lang ungewohnter Zärtlichkeit strei cheln ihre Hände über den gebeugten Kopf des Sidendew Und ihre Worte sind mild und weich wie Mädchen schmeicheln: »Ewig wird’s nicht währen. Die von den Gerichten werdens verstehen müssen. Und nun sind sie unser — ganz unser —- die Kinder!« Ver Held von Max-im zu dem dumpfsinnenden , Von H. Heiland. »Die Tatze des Löwen« ließ einst Heinrich der Löwe in die Mauer des Dornes einer eroberten Stadt ein-nei ßeln, und wie er, so hinterläßt jeder bedeutende Mensch, jeder, der eine Rolle in der Weltgeschichte gespielt, die Spuren seiner Wirtsamleit. So auch Ferdinand Cortez, dessen Bild uns durch tendenziöse Geschichtschreibun gen verschleiert in der Geschichte Mexi kos und Spaniens entgegentritt. Jetzt erst hat die historische Forschung das Charakterbild des großen Mannes tlargelegt. Jni Jahre 1508 entdeckten die spa nischen Seefahrer Solis und Pinzon Yucatan. 1518 fand Grijalva die Küste von Mexito, und sofort faßten die Spanier, die damals bereits seit längerer Zeit im Besihe Kubas waren, den festen Entschluß, dies neu entdeckte Land zu erobern. Diego Belasqueg, der Stadthalter von Kuba, übertrug die Leitung dieses abenteuerlichen Zu ges an Cortez, dem er elf Schiffe und etwa fechshundert Soldaten zur Ver fügung stellte, um ein Land zu ero bern, dessen Einwohner nach Millio nen zählten. Kaum hatte der spani sche Machthaber Cortez an die Spitze dieser tleinen Truppenmacht gestellt, als er es auch schon bereute und dessen Berhaftung befahl. Cortez ging in dessen sosort mit seinen Schifer in See und entfloh aus diese Weise der Berhaftung. Durch dies Vorgehen sah sich der kühne Abenteurer nun zwischen zwei übermächtigen Gegnern; hinter ihm war der über seine Flucht wüthende Gouverneur von Kuba, vor ihm das mächtige Astetenreich mit dein er den ungleichen Kampf aufneh men sollte. Trosdem verzagte dieser unerschroetene Mann nicht, sondern steuer-te zur mexilanischen Küste. hier landete er in Feuern-, 'tpo er sich hauptsächlich aus einer kleinen Jnsel verschanzte und von wo er dann an den herrschet der Wiesen Gesandte schickte, mn thue zu melden, daß er nach der pauptstadt zu kommen beab sichtige. Vier in Bera Cru« trifft man auf die ersten noch erhaltenen Spuren von Eortez, denn heute noch stehen »die grauen Mauern jener be rühmt gewordenen hasensestung von Gan Inan, sdoch heute brechen sich die Ren Mdesis Falken ergo-fest Ein-in rg e o . r s Fort Gan Juan site die Spanier der Schrei-St zu neu-Scheins ims- Leu sesee es- see-se uns e ene zwar « « , a ebenso dringen-de sussordeeu von Messen-a zu erhakien, er des W s Land verlassen, entdesäe ee eine per scknvorung von I eisern des Ze Ilasquez gegen seine on. Dieser chwiioer wurden ngerichtet nnd nn ließ Coriez kurze-Jan vsiimmti Tiiche Schiffe bi« aus eins dzerstiirem um ein Entweichen feiner Manns-bas ten unmöglich zu machen —- wahr slich eine That,die von der unbändi gn Energie und unglaublicherzurchb losigteit zeugt, denn menschlicher Voraussicht nach war damit das Schickfal der Spanier, die sich nun abgeschnitten von jeder hilfe inmitten eines nach Millionen zählenden feind lichen Voltes befanden, besiegelt. Es hieß nun auch für den feigsten Sol dat-n: siegen oder untergehen Bald brach dann Cortez zurhaudt ftJdt auf Er hatte zunächst befiige Kämpfe mit den Tlascalanern u be stehen, die sich ihm aber ebenen wie die Bewohner von Cholula nack mehrfachen Niederlagen anschloffen. Auf dem Wege von Berarruz zur Hauptstadt erhebt sich die gewaltigfte der Erinnerunaen an den Namen Cortez. Reitet man von der Küste aus auf den silberschimmernden. schlanten Schneelegel des Eitlaltepetl,; des «Pics von Orizaba«, zu enau in der Richtung, wie sie einft Fortez genommen, umreitet jenen gewaltigen Schneevnltan um den We nachTe nochtitlan, der Königin der een, nach der Hauptstadt Mexilo fortzufehem so erscheint fern am horizont ein wun derbares Bild. Zur Linien des We ges thiirmt sich ein gewaltiger Fels-l toloß in die Hohe, sieil und uner fteiglich ragt er mit seinen dunklen Wänden in den Aether. Kein Baum, kein Strauch krönt seine Flanlen wie das Zeichen der Vernichtung und der Uniruchtbarieit ragt er trosig empor. Ganz anders zur Rechten Dort glänzt es wie schimmerndes Licht, von -den Strahlen der Tropensonne beleuchtet, griißen aus der Ferne die fchneebedeckten Häupter der heiligen Berge Popocatepetl und Jtzlazzihuati Wunderbare Lichtreflere wirft d:r phantaftifch gezackte Gipfel des JUN zibuatL und neben ihm ragt ver aes waltige Kegel des Popocatepetl des Rauchberges der A telen empor als der ewige Wächter der Hochebene von Anahuac. Vorbei am Malinche vor bei am Pocatr ging der Zug nach Tenochtitlan und die hiftorifchen Ueberlieferungen der Asteten ermög lichten es Cortez, zunächst ohne Wi derstand in Jie Königin der Seen ein uziehen. Zier wurde er ehrfurchtsvoll em pfangen und ihm ein Palast zur Wohnung angewiesen, indeß vergalt er die freundliche Aufnahme dadurch, daß er sich durch Verratb der Person Montezunras, des Herrschers von Mexito, bemächtigte und durch diesen das Vott zwang zu allem was er wollte. Sogar zum Vasillen Son niens mußte sich der fchwiiebliche Herrscher bekennen. Aber baldwandte ach das Schicksal: Montezuma wurde bei einem Aufruhr sein-s Volkes durch einen Stein-warf getödtet. und es entspann sich ein Verzweiflungs tampf der von der Menschenmafse eingefchlossenen Spanier und der Amte-n Am I Juli 1520 mußte sich Cortez mit dern Rest seiner Leute, die ihm die Belagerung im Palast noch übrig gelassen hatte, iiber den Damen des Sees Pertollo retten, und hier, wo die Spanier von ihren Feuern-afer tei nen Gebrauch machen konnten, tamen über vie hölfte von ihnen um Alle Geschützt und Pferde ingen verloren soda Cortez das f e Land jenseits des il wieder erreichte-—ein ver lorener Mann. All ILUc sllctyloclc ASCII cklllllckl ein natürliches Denkmal noch heute, das von den heutigen Mexitanern, Die noch sent, soweit sie, was zum größten Theil der Fall ist, Jndianer sind, den weißen Eindringlingen und deren Nachkommen nicht freundlich gesinnt sind, mit grimmiger Genug thuung betrachtet wird. Ein riesigen nralter Baum ist es, der heute, in mitten einer Vorstadt Mexilos steh end, seine Aeste ausbreitet, der »Ar bol de la noche triste'·, der Baum der traurigen Nach:, unter dem Cortez nach jenem schrecklichen Kampf die Nacht zubrachte. Welche Gedanken müssen damals das herz des uner schrockenen Abenteurers bewegt ha ben! ZumaL als er drüben aus der Jnsel Tenochtitlcrn aus dem größten Teocali der Stadt, dem der Huitzilvq pochtli. den grellen Schein unzählige-s ackeln ausleuchten sah, bei dereni schein, wie er nur zu wohl wußte,s seine unglücklichen Gefährten dems grausigen Astetenakriegsgotte ge-! opfert wurden. ; Auch aus Jenen Stunden in der; Geschichte der spanischen Ewberungl ist ein stummer Zeuge vorhanden: der ’ .Onserstetn, der einst die Spihe des; Teotali krönte-Jener Stein, auf dem ungezäbtte helatomben von Menschen geschlachtet wurden und dessen kunst voll arbeitete Seitenslächen, dessen ties e ngemeiselte Blutrtnne ans se ost vom Mut der Spanier get thet werden sollte. Dieser Stein, einst daz rdste iltgthmn der sztetem war edeznc s vor der späteren Er oberung xitvö durch die Spanier von den Priestern heimlich vergräben worden und blieb ver-schellen, ebenso die Figur des huihilopochtä vor der jene Opfer dargebracht wurden, und erst tn den lesten htzehnten sites man zustlltL be Ausschachtungen in der It J e maligen TeoeaH an dessen telle heute die Kathr deate der Stadt its erhebt, aus LIMI Konzipient (zum Advokaten, der in die Sommerftifche geht): »Was soll ich rechnen, wenn jemand kommt zu einer Besprechung?" Abt-vier »Es-im einfache Besprech ung kostet 10 Mark; seht er sich aufs Sopha, rechnen Sie 12 Mart, und sitzt et am Sopha und nimmt eine Zi gatte an, ba rechnen Sie 15 Matt!« jenen gewaltigen, runden Stein, der heute im Rationalmuseum ausgestellt ist, und ebenso fand man die fcheufz tichfte, trotzenbafte Figur des hinhi lopochtli, der gleichfalls heute das Museum ziert —-·aus dem gefürchte ten blutigen Jdol eines lriegerifchen Volkes bereit-gewürdigt zu einer Se henswürdigleit, die jeder Tourift, nachdem er fein Eintrittsgeld erlegt. gleichgiliig musiert, indem et dabei feinen etwaigen Begleiter-i die Be merkungen im Bädeter vorlieft. Noch eine andere Gefahr drohte in jener Unglsiickszeit dem tiibnen Aben teurer, denn bereits zum zweitenmal waren spanische Truvpen gegen ibn ausgeschickt worden, um ihn Wangen zu nehmen. Aber in diesem oment der-höchsten Gefahr wandte fich das Glück auf feine Seite, es gelan ilnn durch List. die Truppen fiir filch zu gewinnen und bereits am 28 Dezem ber 1520 brach er mit 600 Swniern und 10,000 Tlascalemrn gegen die Hauptftadt auf, die ihm indeß bitte ren Widerstand leistete. Endlich, nackt heftigen Kämpfen auf dem See und in den Straßen, fiel sie trotzdem niitfamwt ihrem Fürsten Eil-nieman zin in die hsnde Cortez’, und damit war das Schicksal Tenochtitlans,des herrlichen Königs der Seen, befie geli, denn der religiöse Fanatistnus der Spanier, dem Cortez nicht gebie ten lonnte, verlangte die Verwüstung aller aztetiichen Heiligthiimer und Tempel· Auch ein großer Theil der übrigen Stadt wurde vernichtet, so daß 1524 Cortez beginnen mußte, die Stadt vollständig wieder aufzubauen. Mit dem Fall der Hauptstadt war das Schicksal des ganzen Landes ent schieden, denn die Eroberuna der ein zelnen Provinzen kostete Cortez teine sonderliche Mühe. Nun aber, nachdem auch dieses gelungen war, vollzog sich mit Cortez eine Wandlung, wie deren nur wenige und nur die größten Gei ster» die die Welt je gekannt. fähig sind. Der Abenteurer, der grausame Eroberer verwandelte fich plötzlich in einen Kvlvnifator. der das ganze Land fiir die damali en Zeiten in be wunderndwerther Beeife verwaltet und ein Negierungsfyftem schuf, das trotz seiner hätte imstande war, jenes gewaltige Reich bis in die neueste Zeit den Spaniern zu erhalten. Die Stadt Tenvchtitlan, das heu tige Mexito, war Cariez vielleicht wegen der dort erlebte-n schrecklichen zenen in der traurigen Nacht ver l det. Er verlegte daber seine Resi denz nach Cuernevara, das am Rande der hochebene von Anat-trag inmitten einer fruchtbaren und romantifchen Gegend, lag. hier erbaute er feinen Palast, und dieser drückt noch heute in feinem Aeußeren die finitere, trie aerische Strenge jener Zeit aus Miichtia und wuchtig erhebt fich das Gebäude am Rande eines fteil abfal lenden Thal-ei« und nur einige Bogen fenfter verleihen dem Ganzen einen etwas freundlicheren Anblick. heute dient dieser Falaft Corte ’ als Wob nun dei riifidenten r Provinz, na m er. eine itlang allen endg lichen Zwecken ge ieut hatte. Ein weiterer gewaltiger Bau, den Evriez errichten ließ, ist die Rathe drale von Cuernavaea, gleichfalls in dem harten, schweren Stil der Con «qu« dates. Charakteristiich cnd be ion I fiir jene Zeilen die innen, mit denen die Mauern getröni sind· la daß die Kaidedrale fass mehr einer Burg als einer Kirche gleicht. Das Innere ist noch heute traf aller Plän derungen, die die Kirche wie alle an deren in Me ito in den Revolutions zeiten über sixch ergehen lassen mußte, lehr reich. Besonders einer der Al iäre ist über und über schwer vergol det. Auf dem Friedhof, der die Ka tlzedrale damit-L liegen viele der Wassenaelährten Coriez’ begraben, und noch heute stehen die ways-enge schmiiaien. grauen, verwitterten Lei chensteine. Cortez lele arb, wie man aus der Geschichte we h, in Spa nien, wohin man ihn wegen feiner. stets steigenden Macht zurück-ernten hatte, um ihn nicht wieder nach Mexito zurückgehen zu lagen. Da gegen liegt ein Sohn von ihrn in Cuernasvaca begraben, dein sein Vater ein ziemlich großes. aus einer Art Föulenhalle bestehendes Monument eyte. So gibt es also auch heute noch seine Menge Erinnerungen, die den EMexitanern immer wieder jene aben teuerliche Figur ihres gewaltigen Be siegers vor Augen zu ttihren ineftaude sind, jenes Mannes, der Spanien durch seine gewaltigen Eroberungen zu dem machen sollte, was es with rend einiger Jahrhunderte war, der kalter auch eben durch die Eroberunz JMexitos den Grund zum Verfa sSpanienh legte. Denn die mühelos in die hört-de des spanischen Bettes gelangean ungezählten Millionen. die reichen Erträgnisse der mexiinnis ichcn Silber- und Goldbergwerke, legten den Grund zu der Entartung der Nation, die heute, obwohl ein zahlreichen let, teine Rolle mehr in der Weltgesrhichte spielt und sich sogar gezwungen sah, die lehten Rest-e ihrer Noloniem ihres einstigen Glan zes für elendes Geld Zu vertausen, da sie nicht mehr die Kraft besitzt, sie zu vertheidigen. --W Auch ein spottend Der alte Fürst von Leiningen war gestorben und hatte seinem Nachfolger außer vielen anderen schönen Dingen auch« zwei Leibärzte hinterlassen. welche. der alten Gewohnheit treu, je den Morgen gegen elf Uhr antreten und sich nach dem Befinden Seiner Durchlaucht ertundigen mußten. Sei .ne Durchlaucht war aber ein heiterer, gesunder junger Herr. der die beiden Doktoren jeden Morgen huldvoll em pfing, ihnen ein Frühstück vorsehen und sie dann ruhig wieder ihres We ges ziehen ließ, ohne daß von Krank heit oder Arznei jemals die Rede ge wesen wäre. So waren die beiden Herren Kollegen eines Morgens wie der auf’s Schloß gewandert, hatten unterwegs den schweren Dienst ver wünscht, und warteten snun ist Vor zitnrner auf den Leibjiiger, der sie bei Seiner Durchlaucht anmelden sollte. Der Leibjäger aber ließ heute lange aus sich warten, . und als er endlich auf der Schwelle der Thür erschien, welche in die Gemächer Seiner Durch laucht führte, machte er ein sehr ängst liches Gesicht und vertiindigte »Seine Durchlaucht lassen den Herren lagen, daß sie heute gleich wieder nach Hause geben tönnten; Höchitdieselben fühlen sich nicht ganz wohl.« ---—. Welqe Pfanne wächst use schnell sen? Bisher galt neben dem austran Hchen Eulalydtusbaum die Bann-us itoude als das schnellttioachsende Ge wächs. Die neuesten Beobachtungen und Messungexi des Botanitets It an dem Riesenblattang (»Nereoehst luetleano«), der an den klusufern des nordweltlichen Ameri as dor tonimt, haben aber ergeben, daß diese -·ila»nze alle anderen tn der Schnel rgtert det« Mit-uns übertrifft und dabei eine Höhe bis zu WMeiet erreicht. Sie lebt nur zwei Jahre in der ersten Dälfte dieses Zeit raumes wächst sie nur ji«-z bis Zy« IMeier hoch, im zweiten Jahre. sing " war in der« von Mitte Miit-z bis niangs Juni, loinit in einem Zeit ranme von ungefähr 70 Tagen, ver rößert tie- ihre Länge um durch chnittlich 18 Meter. Sie Wdas her an jede-n Zielet Tage 25 titl rneter, in «eder Minute 0,175 illi rneter. es radide Wachsthum ilt mehr als ein Viertel schneller als jenes der Vambusitaude und liber trisst weit jenes der til-eigen Pilatu sen.