Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 06, 1907, Sweiter Theil., Image 7
«Otkknkr Hclxrkihkbmk non b Ists-zip Innkstkngkh W — No. 287. Es hat so verschiedene Siesens im Jahr, do hötn die Feier diig gar nit mehr aus un wann einer gepäst is, dann is auch schon widder en annerer da; ich gleiche die Feierdäg ganz guts exower was zu viel is, das is doch zu motsch. Das sonnige is, hier in dieses Land duhn se aus alle Ocklehschens en hallideh mache, awwer die werlliche Feierdiig, wo jeder die sente Mensch un jede Frau zellebrehtc sollt, da hen se nur ein Dag, während mer in die alte Kontrie zwei und drei Dög draus mache duht. Da is sor Jnstenz Jhstere un Krißmes un Ruh jiehr un Pingste, wei da macht mer in-dieses Kontrie gar nicks draus, se sin wie en rehgeller Sonndag un das is all. Jn Schoimennie do is jeder von die Däg e ganze Feckehschen. Well, es is emol so un ich tann es nit tschehnsche. Von den hällowien hen ich Jhne verziihlt. Was der Dag meine duht, weiß ich osf Kohrs nit, ich dente es muß ebdes mit Kähbitsch zu duhn hen, so e Art Kiibbitsch Ernte un Dantsest. Awwer se mache hier e Wese aus den Dag, das is großartig « un hardlir is der Dag iwwer, dann werd schon widder von den Denksgif sendag odder Terkiedag wie mer ihn uss deitsch ruse duht gesproche Die Msweilern hot den annere Tag zu mich gesagt, daß se an den Dag e klei ne Pahrtie gewwe deht un do müßt se noch e ganze Last Stosf tause, hiiahä mer wollt sich doch ennihau nit bla miere un wann auch der Wedesweilet als e Ruhl nit so arig perticleler wär, an den Dag do wär er ganz schreck lich genau. Do miißt alles so sein :1n nit annerschter. Se wollt sich deß halb auch noch e wenig Linnen tause un Neiss un Fohrts, bilahs mer deht doch gleiche, wann alles recht schiin un niet gucke deht. Jch hen se ganz ruhig tahle losse un hen dann nur gesagt, ich deht nit so viel um die Autseit gewwe, wann nor die Jnseit gut wär un das meint, wann nor ebbes diesen tes zu esse da wär, das wär der most importente Peunt un in die Lein, do deht ich mich sor Niemand schenniere, bilahs ich tö n nt toche. Well, damit war die Sach geseitelt un ich sin wid der heim gange un grad wie ich in mei s hausgehn wollt, do is e Farmersch frau komme un hot gefragt, ob ich nit ; gleiche deht, en schöne Terkie zu tause. « oss Kohrs deht er noch-leide, awwer die Piebels in die Zittie wäre ja jeszi ganz lrehsig dasor, sich ihre eigene Terties zu rehse. Das is ebbes neues an mich gewese; awwer ich hen die Ei di ganz gut gegliche. Die Frau hot mich ecksvlehnt, das; mer den Börd in e Backs setze deht, grad wie auch e an nere Gans un dann deht mer ihn sied-. iuhiet die Bänd. Wann mer das so sor e Woch odder zwei aedahn hätt. dann hätt mer awwer e Pietsch von en Terkie, wo mer praut draus sein könnt. Se hot mich dann den Tertke gezegt un ich muß sage, es war e arm seliges, derres Stück Möbel. Jch hen auch ihre Ettenschen aus den Fäckt ge kahlt, awwer sie hot gesagt, daß wär ja grad der Riesen, daß mer ihn fiede deht. Die Frehm wär da un das wär all was nöthig wär. Well, Sie wisse gut genug, daß jeder Mensch als emol en dumme Streich mache duht un ich hen auch jeßt ein gemacht. Jch hen mich schuhr genug von die Farmerschsrau en. Terkie usfschwätze losse. Osse gestande hen ich ihn ei gentlich sor Simpettie Sehks gekauft, bikahs das arme Diehr hot zu elend geuckt. Die Buwe hen gleich e Backs gesickst un do hen mer den derre Bru der eneigeseht, daß blos der-Kom- un so ehaut drei Fuß im e halb Neck eraus geguckt hot. Mer hen auch gleich gestatt, ihn zu siede, un Se mache sich kein Begriff, was das arme Diehr en Eppeieit entwickelt hat! Ei niges hot er gesresse un mir sin for Surpreis gar nit zu uns komme. Den Weg is es jeden Dag weiter gange un der Bennie hot gesagt: Ma, ich denke, mer müsse den Börd e größeres haus mache, der Feller werd ja so dick wie en Ellesant. Schuhr genug, wie ich mich emol den Kanne angeguckt hen, do sin ich duttienier verschrocke, sell is kein Tertie mehr gewese, sell war schon das reine Kalb un ich hätt gar nit gewun nert, wann er nit usf en schöne Dag ecksplohdet wär. Der Philipp, was mein Hosband is, hot gesagt, es wär e Ochehm, wann mer so e armes Diehr so ausbeute deht, das wär Diehrkweh lerei un ich könnt lang warte, bis er auch nur das kleinste Müsselche von den Terkie esse deht, do deht sich seine ganze Bildung un sei Menschlichkeits gesühl dagege sträube. Er hätt in die Schul gelernt, daß e Stück Vieh grad so viel Herz un Gemieth hätt, wie auch en annerer Mensch un wer e Sück Vieh kwehle deht, der wär en schlech ter Kerlun das all un sor den Riesen wollt er auch nicks von den Teriie esse. Well, Mister Editor, wann ich so en dumme Tahk hörn duhn, dann werd es mich schon ganz schlecht. Der Phi lipp hot immer so steilische Nohschens.— Well, ich hen ennihau Order gewwe, daß der Terkie sor e paar Däg odder so nicks mehr zu fresse sollt kriege, mehhie daß er dann widder e wenig abnimmt un später könne mer das ia dann widder ussmache, indem mer ihn doppelte Razione gewwe. Jch kann Jhne sage, das Diehr hot mich manche schlaslose Nacht gemacht und wann ich eingeschlose sin, dann hen ich immer gedriemt, der Terkie wär ecksplohdet un hätt das ganze Bildng rungenirt. Jch wunner nur« wie die Sach noch ausgehn wird. Mit beste Riegards Yours , Lizzie HansstengeL Print-. Sie müssen ja Jhrexn Arzt riesige Honorare zahlen. » Jch sage Ihnen, der kann allem von meinem Schnupsen leben! Kindermund Die kleine Emma, im Begriff, mit ihrer Mutter auszugehen: »Du, Muiti, soll ich mir meine Hände wa schen, oder soll ich Handschuhe an ziehen?« Entant terrible. »Sag, Lieschen, hat denn Deine Mama bestimmt gesagt, daß ich heute Abend zu Eurem Fest kommen soll?« »Gewiß, Tante —- aber z u re de u soll ich Dir nicht, hat sie g’-sagt!« Nach dem Kummers. Studiosus Cals er Morgens seine Kleider revidirt, ob er nichts verlo ren): »Gottlob...nur’s Portemon naie!« Les extra-sei fe michenr. Formosa-, Kampferwaid. Eine ndustrie, die ständig im Kriegszuande lebt, ist die der Ge winnung des Kampfers aus dem Holze und den Blättern des Kam-pfu baumes in Formosa, und der hohe Blut-zoll, den te zu tragen hat, er llärt die That ache, daß der Preis xür diesen eigent ümlichen S , der iir verschiedene werte, beson rs auch in der eillunde unentbehrlich ist, in letzter it gestiegen ist. Die apaner beherrschen zwar als die Herren auf Formosa den Markt, aber dieEntswicklung dieser werhtvollen Industrie, für die die Jnsel seit lan gem der Hauptort ist, hängt von dem Erfolge ihrer Maßnahmen ab, die ent schlossenen Eingeborenenstämme in dem zerrissenen Bergland im Jnnern zu unterwerfen. Denn diese kriegeri schen Stämme haben gerade den Leu ten, die zur Gewinnung des Kamp fers in ihr Land eindringen, den Un tergang geschworen, da sie in ihnen die Vorläufer fremder Unterjocher erblil ken, und sie ziehen in der furchtbaren Art, die ihnen eigentümlich ist, gegen sie zu Felde. Alle diese Stämme, die von der Jagd, vom Fischfang leben und auch ständige Kämpfe gegeneinan der führen, sind leidenschaftliche Kopf iäger, die in früheren Zeiten Chine sentöpfe zu erobern trachteten, sich heute aber mit besonderer Wuth egen die Kampfersammler wenden. stan che tleineSchaar dieserArbeiter ist von ihnen unvermuthet « überrascht u.n-ie dergemacht worden, und die abgeschla genen Köpfe wurden als Trophäen in die dunklen Bergwintel, in denen die Stämme hausen, gebracht, wo die er folgreichenJäger mit wildem Triumph empfangen und als Helden gefeiert werden. Die List und Entschlossenheit dieser Eingeborenen zeigt ein Aben teuer, das einige japanische Soldaten erst vor Kurzem erlebten, und das ein Engländer, der sich in Formosa nie dergelassen hat, erzählt. Vier Soldaten waren als Bedeckung einem kleinen Kampferwert beigegeben, das bald verlassen werden sollte, und in dessen Nähe man trotz sorgfältiger Umschau keine Eingeborenen bemerkt hatte. Am Tage vor dem Abzug wa ren zwei Soldaten mit einigen Kulis, die Kämpfer trugen, aufgebrochen, und die anderen schickten sich an, ihnen zu folgen. Die Spur ihrer Kamera den führte in einen Engpaß mit hohen nbschüisigen Felswänden. Jn diesem Fanden te den Weg zum Theil ver «perrt urch Holz und Fels-gestein, das anscheinend von der Höhe herabge fallen war. Plötzlich nahm ein Kuli ein Stück von einem zerbrochenen Kampferlübel auf und stieß einen lei fen Warnungsruf aus. Man sah sich nun genauer um und war sich bald darüber klar, daß hier Iiopfjäger ihre schreckliche Arbeit gethan Butten. Jn dieser Gefahr bewiesen die eiden Sol daten als echte Japaner ihre Kaltblü tigteit7 sie wußten, daß bald Hilfe kommen würde, wenn sie nicht zur rech ten Zeit an ihrem Bestimmungsort anlangten, und daß alles davon ab hinge, einen Angriff im Hinterhalt zu vermeiden und das Freie zu göwinnem wo sie ihre Gewehre gebrauchen konn ten. Schnell trat man den Rückzug an, als plötzlich 50 Wilde aus dem Gebüsch hervorbrachen und den An griff eröffneten. Die Japaner eilten zur Barritade zurück und eröffneten ein schnelles und wohlgezieltes Feuer. Mann auf Mann fiel unter den An greifern, und ,,bald wandte sich die Schaar zur Flucht. Der kleine Zug eilte nun aus dem Engpaß heraus und richtete sich auf freiem Gelände eine verschanzte Stellung ein, wo er war tete, bis eine zur Suche ausgefandte Truppe sie auffand. Die Leichen der ersten Abtheilung aber wurden der Köpfe beraubt aufgefunden, .und man entdeckte, daß die zweiteAbtheilung bei weiterem Vorriicken durch eine künst liche Lawine hatte zerschmettert wer den sollen · . . Ue Japaner wenden oer umwick lung der Kampferindustrie auf For mosa ihre besondere Aufmerksamkeit zu, und sie haben sich mit gewohnter Energie daran gemacht, die wilden Wächter der umfangreichen Waldun gen, die sich auf den Bergen im Jnnern hinziehem unschädlich zu machen. Diese Wälder liefern von ’der fast 7 Millionen Pfund betragenden Jahres ausbeute alles bis auf 600,000Pfund, von denen die "lfte aus Japan, ein Drittel aus China und ein Sechstel aus Borneo kommen. Für jeden nie dergefchlagenen Baum pflanzen die Japaner gewissenhaft einen neuen. Viele der besten Kampferwälder lie gen noch jenseits der gefchützten Zone, und hier arbeiten die Japaner mit Hilfe eines Systems von Worthau sern, von denen aus die kleinen Posten den Angriffen der Eingeborenen Wi derstand leisten können. Der Weg zu einem solchen Kampferlager in den Bergen steigt allmählich auf und bie Zei die reizvollste Abwechslung in der Szenerir. Ein ungemein üppiger Pslanzenwuchs, Palmen, Bambus, Baumfarren, Bananen und Oleander mildern die hätte der Felslandschaft, und die Felsenselbst sind mit einem sanften Grün schöner Moose und klei ner Schlingpflanzen überzogen. All mählich wird der Weg steiler und schliipfriger, bis man endlich das La ger erreicht. Die ganze Luft ist hier Fon einem starken Kampfergeruch er iillt. Ein großer Kampferbaum von Petwa 4 Fuß Durchmesser ist gerade ge fällt und der Länge nach durchgesägt worden. Zwei Männer mit Krumm äxten schneiden sechs Zoll lange Späne ab, womit dann die Reiorten der De stillirapparate gefüllt werden, unter denen ein gelindes Feuer angezündet ist. Der Kampserdampis, der so er zeugt wird, geht durch eine Röhre in einen zumThiel in Wa er eingetauch ten Kuhltastem in dem ich der Kamp ser verdichtet und in schneeweißen Kri stallen niederschlägt Alle 24 Stunden werden die Späne erneuert, und jeden achten Tag wird das Feuer gelöscht, nnd man kratzt die Kristalle heraus. Das Rohprodukt kommt dann in Ku fen mit Löcher-r und wird durch Ab gießen und Pressen von dem anhaften den Kampseröle getrennt, das sich in darunter aufgestellten Gesäßen sam melt. Der noch etwas Oel enthaltende Kampser wird nun in die Raffinerie nach Taipeh gesandt, während das Oel zu weiterer Bearbeitung nach Japan geht. Der Werth des M"onopols, das Japan hat, beläust sich aus 1z-—2 Millionen Dollars pro Jahr Unsere Mittelstand-from Die im Auslande weit verbreitete und gern geglaubte Ansicht von der Untüchtigteit der amerikanischen Hausfrau ist eine ungerechte und den That-fachen durchaus nicht entspre chend. Das liegt an dem Urtheil derer, die sich nur flüchtig in Amerika aushalten, auf Boarsdinghäuser ange wiesen sind und einen intimen Einblick in einen Haushalt gar nicht gewinnm Selbst wenn sie als Gäste in eine Fa milie geladen werden, ist das nicht möglich. Sie empfinden Behagen oder Unbehagen ohne sich über die Ursachen klar zu werden. Die so gedankenlos schreiben, sind die schriftstellernden Weltenbummler, die, wenn es hoch tommt, sich vierzehn Tage in einer der Großstädte eines fremden Landes auf halten und nun in Bausch und Bogen die Frau im allgemeinen nach der be urtheilen, die sie außerhalb desHauses antreffen. Die fleißige Hausfrau, die berufsmäßig thätige Frau lernt der Reisende fast nie kennen, denn sie hat keine Zeit für ihn. Jn Amerika kommt nun noch das unerschöpfliche Thema über die Frau der Gesellschaft, der Millionärin und Milliardärin hinzu, die nie vor Reportern sicher ist, die der Menge jede Einzelheit ihres genußreichen Lebens von der Wiege bis zum Grabe täglich auftischen, und da ist man schnell fertig mit dem Worte: die Amerilanerin ist putz süchtig, herrschsüchtig, vergnügungs süchtig, eine oberslächliche Frau, nur geschaffen, sich von den Männern ver göttern zu lassen, und das auf die raffinirteste Weise zu vergeuden, was jene mühsam erbeuteten. Das ist so grundfalsch, daß es als eine Pflicht erscheint, für die amerika nische Frau eine Lanze zu brechen und ihr den guten Ruf wiederzugeben, den man ihr-geraubt hat. Die, von denen ich hier sprechen will und deren Verhältnisse und Le bensweise ich gründlich kenne, sind Frauen, deren Männer nach europäi schen Begriffen ein hohes, nach ameri tanischen nur gerade ein aus«-kömm liches Gehalt haben. Jn den allersel tensten Fällen hat eine dieser Frauen ein Dienstmädchen, ja oft nicht die al ler-geringste Hilfe. Es ist nicht wahr, daß die Ameri tanerin nicht fleißig sei. Sie bewäl tigt eine für unsere Begriffe geradezu unmögliche Arbeitslasi. Sie näht für sich und ihre Kinder Wäsche und Kleidung selbst und offenbart darin eine solche Geschicklichkeit, daß die Fa stilie bei ihren Ausgängen allerdings ft sehr geschmückt erscheint. Von früh bis spät ist sie sauber von Kopf zu Fuß, und ist das Haar auch Mor gens und während der Arbeit, wie es häufig der Fall ist, aufgewickelt, so weiß sie selbst das in einer so aller liebsten Weise zu arrangiren, daß es weder auffallend noch häßlich er scheint. Die abscheuliche, in Deutsch land übliche Sitte, abgetragene Stra ßenileider im Hause bei der Arbeit aufzutragen, ist ihr unbekannt. Win ter wie Sommer trägt sie waschbare Haut-kleiden von denen sie mindestens ein halbes Dutzend, alle selbstgefertigt, zur Verfügung hat, denn sie duldet iein Fleckchen an sich. Jede Woche giebt es frische Bettwäsche und durch-— aus nicht nur in wohlhabenden Häu sern täglich frische Handtücher, und ich habe niemals einen amerikanischen Tisch —- und ich kenne die Ver. Staa ten von Ost bis West, von Nord bis Süd -—— nicht tadellos sauber gesehen, und beim Essen wurde eine Geschirr verschroendung getrieben, die in Euro pa jedes Mädchen in acht Tagen zu schleunigster Flucht veranlassen würde. Unter all meinen zahllosen Bekann ten habe ich nicht eine Frau gesunden, die von ihrem Manne verlangte, daß er beständig vor ihr auf den Knien liegen sollte. Wohl aber habe ich viel fach ihre zarte Rücksichtnahme beobach tet gegenüber dem ermüdeten Gatten, wenn er Abends heimiam, schweigsam sein Diner verzehrte und schweigsam bis zum Schlafengeheniblieb da er den Tag über genug geredet hatte, während die Frau, die nicht Zeit und nicht Gelegenheit zum Unterhalten sand, nun vielleicht gern geplaudert hätte. Es verdroß sie weder, daß der Mann schwieg, noch daß er nicht merkte, daß sie trotz aller Arbeit sich für ihn geschmückt hatte, damit er in J der Frau nicht die Magd, sondern die Gattin erblicke. Es ist ferner nicht wahr, daß die Fehler der Frauen zu den vielen Ehe scheidungen in Amerika führen, son dern imGegentheilx dieFrauen sind es, die im Bewußtsein ihrer Tüchtigkeit sich von einem brutalen lüderlichen Gatten trennen, mit dem länger in Ge meinschaft zu leben ihnen unwürdig erscheint. Die Amerikanerin schleppt nicht weiter an ihrem Joch und jam mert: »Was soll aus mir und den Kindern werden!« Sie wartet nicht gleich vielen europäischen Frauen, die ihr Leben lang nichts thun als warten und macht die Augen nicht zu wie ängstliche Kinder, die durch ein dunk les Zimmer eilen. Energisch macht sie einen Strich unter die Vergangenheit, nimmt ihre Kinder, sucht und findet Beschäftigung die ihr ein wenn« auch bescheidenes, so doch friedvolles Leben gewährleistet. Und die Frauen der Reichen? Ja, warum sollen die arbeiten? Arbeiten die reichen europäischen Frauen? Nein! Und es ist eine Wohlt«hat, daß sie es nicht thun. Beschäftigen mögen sie sich, aber arbeiten? Nein! Es ist ihre so ziale Pflicht, ärmeren Schwestern das Brot nicht vom Munde zu nehmen, und wenn sie kein größeres Vergnügen kennen, als sich zu putzen, so gönne man ihnen das, denn ihre- Pußsucht gibt Tausenden von Arbeiterinnen Brot. Man tadelt ferner oft, daß der Vormittags, denn Nsa mittags muß Frauen zu Hause sind, ie Zeit ist, in der die amerikanischen Straßen von geputzten Frauen wimmeln. Es wim melt drüben auch und minde-i stens ebenso stark und dann gibt» es für die Amerikanerin keine anderes Zeit, ihre Einläufe zu besorgen, alss am Vormittag, denn nachmittags muß s sie kochen, und um sechs Uhr werdens die Geschäfte geschlossen. Regel ists außerdem, daß sie Abends still zu; Hause sitzt, und Ausnahme, daß sie sich l in den abendlichen Straßenstrudels stürzt. Die Ameriianerin liebt dass Theater leidenschaftlich Die Fraui des Mittelstandes leistet sich aber nurs selten dieses kostspielige Vergnügen, höchstens besucht sie einmal eine Nach mittagsvorstellung· Der Mann geht fast nie ins Theater, und Mann und Kinder Abends allein lassen, erschiene ihr als ein Verbrechen. Sie hat keine Gartenlokale, wo konzertirt wird und Familien Kaffee kochen können, es gibt nicht überall wie drüben Museen und hunderterlei Ansstellungen und unzäh lige sich produzirende Künstler, die eine europäische Frau gesehen und ge hört haben muß, ihr ,,hous(s« ist ihr ,,(k«sil(-«, sie ist der gute Geist des Hauses, ist die Frau, auf die die Worte Schillers: »und drinnen waltet die züchtige Hausfrau«, in vielen Fäl len besser passen als auf Europäerin nen. Ruf-lautes neue Anleihe. Das Bündniß des Zaren mit Frankreich hat sich bisher für ihn recht einträglich erwiesen. Es hat ihn nicht mehr gekostet als freundschaftliche Versicherungen und das Versprechen gelegentlicher praktischer Hilfe, betreffs deren er aber noch nicht in An spruch genommen ist, eingebracht hat es ihm die Gelegenheit, den Finanzen seines Reiches durch mächtig große Anleihen aufzuhelfen, für die sich in der französischen Strumpfbank bisher noch immer die erforderlichen Mittel gefunden haben. Auf die Dauer aber wird ihm diese Ausbeutung des Bündnisses doch schwieriger werden. Es zeigt sich dies bei der neuen Auf nahme einer russischenAnleihe, die in Frankreich untergebracht werden soll. Eigentlich sind es deren zwei. Eine kleinere, von fünfzig Millionen, und eine größere, die sich aus 8750,000,000 belaufen würde. Rußland möchte das Geld bis zum nächsten Frühjahr haben. Mist der kleineren wird es keine Schwierigkeit geben. Die kann ron einigen Bankhäusern mit dis poniblem Kapital leicht aufgebracht werden, da der Russe betreffs der Zinsen und sonstigenVergijtungen, die er leisten muß, durchaus liberal ist. Es kommt ihm auf eine Handvoll Roten nicht an. Wer weiß, wer's be zahlt. Anders aber mit der größeren ; Anleihe. s Betreffs der großen traten, wie be richtet wish, zwei kussische Ministeq der des Aeuszeren und der der Finan zen, mit dem französischen Minister-« Präsidenten in Paris in Unterhand-! lung, daß er seine Zustimmung dazu gebe. Clemenceau erklärte seinen russischen Kollegen, daß dieGesarnmt Auslandsschuld Rußlands 82,500, 000,000 betrage und daß, da der größte Theil dieser ungeheuren Sum me in Frankreich aufgenommen wor den sei, die Regierung Frankreichs ihre Zustimmung zu einer neuen An-· leihe nur geben könne, wenn sie sichere « Garantien dafür erhalte, daß diese Anleihen der Zaren - Regierung eine dauernde parlamentarische Sanktion erhalten würden. Der russische Mi-( nister des Aeußeren, szolskh, ver-— sichcrte Clemenceau, daß wenn die französische Regierung die Anleihe von 8750,000,000 sanktioniren würde, er die Garantie übernehme, daß die neue Duma ihre Zustimmung zu der Anleihe geben würde. Sollte trotzdem das Unwahrscheinliche ge schehen und die neue Duma die An leihe nicht bewilligen, so gebe er imi Namen des Zaren das VersprechenJ daß in einem solchen Falle die Duma « — sofort wieder aufgelöst und die nme Kontitution in solcher Weise revidirk wer c, daß die Krone allein das habe, finanzielle Transaktionen a « zuschließen. Der Zar würde es dami so einrichten, daß er den französis n Banken aus den Krondomänen ene persönliche Garantie für die Sicher heit der neuen Anleihe gebe. Die Antwort Clemenceaus war die folgen de: Wenn die neue Duma die Bet handlungen des russischen Finankis Ministers um die neue Anleihe n fFrankreich sanktionirt, so wird UI ) französische Regierung nichts gegen die Unterbringung derselben einwenden.v Man sieht, es hängt von der neuen Duma ab, ob der Zar vorläufig aus seiner ?inanz-Misere herauskommen soll o er nicht. Diese ist in Wirklichkeit noch weit größer als Cle menceau den Ministern vorzeichnet.z Die auswärtige Schuld Rußlands bek trägt nicht 2500 Millionen Dollars« sondern 4250 Millionen, wozu noclk s1500 Millionen Dollars Eisenbahn-; s schulden kommen, für die der Stan, ,die Garantien übernommen hat. Jst J Ganzen also die Kleinigkeit von 575l" Millionen Dollars, die jetzt noch un« 750 Millionen vermehrt werden soll Die Fremden im Deutschen see-OF , Daß auch das Deutsche Reich ähn lich wie die Vereinigten Staaten star lspmit fremden Elementen durchsetzt isi - dürfte manchem Leser neu sein. DoeTTJ hier sind die neuesten Veröffentlichun-? gen des reichsstatistifchen Amts, di· das beweisen. Es ist in der Tat ganY erstaunlich, eine wie große Anzak : Ausländer im Deutschen Reich wohne und wie ihre Gesamtziffer alljährlii ; steigt. Aber nicht bloß die Gesamtzis « fern, sondern auch die Verhältnisska fern zur deutschen Beoölkrung zeige eine auffallende Steigerung. Wahrerj 1885 auf 1000 Deutsche 7 96 Ausläij der entfielen, sind jetzt 16 96 gezäh-; worden· 1885 hielten sich 872, 7Ls Fremde in»«Deutschland auf, jetzt sit· « deren 1,028,560. Den HauptantexH hiervon bilden die Oesterreicher m · Ungarn mit 525,821, darauf folg-« die Russen, dann die Holländer ur— weiter die Jtaliener, Schweizer, Di« . nen, Franzosen, Engländer, Amerik ner us w. Die Auslander verteilen sil natiirlich in sehr verschiedenem Ma i auf die einzelnen Bundesstaatern D größten Prozentsatz an Fremden nu sen naturgemäß die Grenzländes ari An erster Stelle steht hierbei Elsa Lothringen mit 48.77 pro Tausers darauf folgt das Königreich Sachs mit 35.88, weiter Bremen mit ZZE Hamburg mit 26.12, Berlin mit 23.! usw. Bemerkenswert ist, daß einzel . fremde Nationen sich mit Vorliebe besonderen Stellen aufhalten, so z. B. Dresden als Engländerstadt l kannt, in der allein über 2000 Englö F , der ansässig sind. Russen gibt es IF« sonders viel in Berlin, Jtaliener » Elfaß-Lothringen, Schweden imde i weger ebenfalls in Berlin usw. A unserer Tafel ist das genaue Ergeb1 « dargestellt. ’ Ein chinesischer Lehrer vom al Schlage, der die Klassiker seines Ls des beinahe auswendig kennt, itst wöhnlich durchaus nicht genei geistige Ueberlegenheit des äDeft anzuerkennen. Zwar kann ern leugnen, daß wir Abendländer al hand nützliche Erfindungen gemi haben, die es bei den Chinesen n gibt, aber das stört ihn ieinesweFk »F seiner Ueberzeugung, denn er be a tet einfach, die alten Weisen Landes hätten die Grundgedal hiervon schon längst gewußt, withL die mangelnde Ausführung nur an« fälligen Umständen gelegen hätte. -· gegen läßt sich natürlich nicht stre Wie wird solch ein Gelehrter hi seiner Hornbrille jetzt wieder überl« lächeln, wenn er davon hört, daß allgemeiner Friedenslongreß et Neues fiir Europa ist! Er wird i sicher denken: sie sind doch gewc hinter uns zurück, diese Fremden, gleich sie sich fortwährend aufspi Denn in China fand schon im J 545 vor Christus ein Friedenskon statt. Damals bestand das Reich Mitte aus einer Anzahl von eino unabhängigen Feudalstaatem dii fortwährend unter einander bekrie Um den ewigen Wirren ein End » machen, berief man in dem genar i Jahre eine Versammlung nach f Hauptstadt des Staates Sang. « IT den vierzehn dabei vertretenen Sti wollten zwei sich überhaupt nicht e binden, obgleich sie erklärten, it Theorie den Friedensbestinimi ebinso geneigt zu sein, wie die ani Die übrigen zwölf gingen feie Verpflichtungen ein, sich in Zu nicht mehr gegenseitig zu bekr Freilich fuhr trotzdem bei der geg tigen Eifersucht das Schwert balt der aus der Scheide. Jn ihren Operationen geges Mauren benutzen die Franzosen It »z. nen Fesselballon Sehr fesselnd Y trotzdem der Anblick dieses Be Eis nicht erscheinen. spij Wohl, Lob verdient diechWahrhei Doch kann man sich dabei weicer Soll ich Dir etwas Höhres nemt Das ist: die Wahrheit hören Es Jn keinemReiche gibt es mehrs ven, als in dem der Eitelkeit.