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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 6, 1907)
Es im der mnsch Roman von H. Eonrths Mahlen G FVIMW ) Sie hob nach-denkend den Kopf. Wie ein Blitz durchfuhr es ihr Hirn. »Ja —- ich weiß einen solchen Rath. Hören Sie zu. Auf meinen Gü tern wird, wie Sie wissen Pferde ucht im großen betrieben. Jch ver ehe nichts davon und möchte einen Mann enga eren der dieser Sache Dorfteht « Fnd Dragoneroffi zier gewesen« mii en also die nöthi InPo nntnisse besitzen. Wollen Sie Posten anne en? Mein ver storbener Gotte achte lange schon nach einer geeigneten Personlichteit, hatte aber kein Gliiick damit. Jegt ditst mir der Zufall daz u. Wollen Sie also Sta nieifter zans Verkotv werden here Trachwitzst Ueber die Bedingungen werden wir einig. Sie würden vollständig freier Herr sein und können schalten und wal ten nach eigenem Ermessen La sam war bei ihren Worten eine ietse Oeffnung in ihm erwacht. Der Vorschiag ider Baronin eigte ihm die Möglichkeit einer g cha ien Existenz. Es war außerordent lich günstig. Sollte die schöne Frau doch ein wärmeres Interesse für ihn tegeni Fast mußte er es glauben, und sanguinisch, wie er war, klam merte er sich mit neuern-achtet Le bensluft an diese Möglichkeit Leise taster glitt feine Hand über einen harten Gegenstand in der Brustka sche sein-es Rockes. Da drinnen steckte ein rundes Etwas, das eben hatte Schluß machen sollen. Nun brauchte er es nicht mehr. Er richtete sich auf und sah Mela nie mit einem jener Blicke in die Augen, deren Wiriiung auf Frauen herzen er schon so oft erprobt hatte. Er ahnte nicht, daß Melanie sich innerlich iiber ihn lustig machte, und schrieb die Rothe, die ihr das unterdrückte Lachen ins Gesicht trieb, der feelischen Erregung zu, die fein Blick bei ishr hervorgerufen. Der gewiegie Frauenlenner hatte in der berechnenden Kotette seine Mei ssierin gefunden. »Nun,« drängte sie, »fälltes Jhnen so schwer, sich zu entscheiden?« »Mir ans einem einzigen Grunde, verehrte gnädige Frau. Ich prüfte mich-nur, ob es mir möglich fein würde, in Jthrer Nähe zu leben, ohne daß verwegene Wünsche zu große «Macht über mich gewännen.« Sie warf ihm einen lächelnden Seitenhlick zu. »Und wie ist diese — Prüfung ausgefallenisp «Jch will versuchen, meine Sonne wie ein stiller Trabant zu umkreisen, alles Licht von ihr empfangend und doch ewig aus ihrer Nähe verbannt.« Sie fah von unten herauf mit einem räthsfelihaften Blick in seine Augen und zeichnete mit dem Son nensschirm Fi- irren in den Sand. Dann sagte leise: »Wenn Sie mit « dieser Sonne mich meinen —ich ver anne Sie doch nicht aus meiner Nähe! Im Gegen-theil, ich ver-bringe den größten Theil des Jahres in Verkom« Er zog mit stürsmtschet Gebärde ihre Hand an seins Lippen. »Tai-send ni! Jch bin von heute an Jhr er gebenster Sklave.« »Dann will ich Sie gleich auf Probe stellen. Führen Sie mich ins Spiel dePatis, Frau -v.Senden er wartet mich dort. Sie können mit unt speisen, und dabei besprechen wir alles nähere.« Er verbeugte sich zustimmend und schritt an ihrer Seite dahin. Wäh nend er sich bemühte, sie zu unterhal ten, kreuzten die Gedankn wild hin ter seiner Stirn. Er dachte an sein verfehltes Leben. Jn Amerika hatte er sein Glück qebabt, es war ihm nicht gelungen sich eine Existenz zu ständen Bollständig ameritatmide sont er mit dem letzten Rest der Summe, die er mit »sich genommen Mie, nach Europa zurückgekehrt Er mllte nun noch ein letztes Mittel ver suche-, das letzte Mittel aller nieder » gehenden Existenzen Einige Wochen Fette er in Monte Curio in auflegen » s Weise, verbracht, immer mit schwanker-dem Glück, zwischen Furcht «Ei nnd hoffen, bis er heute das letzte «Ei seid derive, das er noch besaß. T Run, nachdem alles fehlgeschla-.gen nettete ihn nwhlich sein altes Gtiick .sei den Frauen. Warum sollte es sticht möglich sein Metanie zu ge binneni An Uenate dachte er dabei Ine, wie an ein unangenehmen Hin iß, das möglichst bald aus dem meint werden mußte Sobald rtoto festen Fuß gefaßt hatte, Aste er an sie herantreten und sie « l a kommen, l Me S: Mo deirrt eMukleinen enges-, erwirb se. Frau v. benwnedc neun-Wider bekannt wnnd Ideeties im til-eigen die Ue sichUnterhal » YEZMIM Mk .-MTS-.i inzwww blick ihren Plan ausser acht lassend. ’Er sollte erst nach ihr in Bertow eintreffen; und die Zeit bis dahin ausniidew um berühmte Zuchtgestjite lang eigener Erfahrung kennen zulet nen Melanie wollte im September lnach Ablauf des Trauer Jahres heim kehren und von der Riniera zunächst ;iiber Paris nach Ostende oder Sche veninaen gehen. Sie stellte Trach toitz einen Schrei auf ihren Vaniier aus und bat ihn, um jedes Gerede und Aussehen zu vermeiden am näch sten Tage schon abznreisen. Trachin war mit allem einver Pandem Als er si verabschiedete, agte er mit einem eurigen Blick in ihre Angen: »Mein Leben sei fortan Ihnen geweiht. Leben Sie wohl, meine gütige Fee! Auf Wiederefhen!« Sie reichte ihm lächelnd die Hand. »Auf Wieder-sehen im September in Person-. Sie lassen mich inzwischen wohl nicht ohne Nachrichti« »Ich berichte Ihnen alles, was ir gend von Interesse für Sie sein iann.« Damit ging er, und Melanie sah ihm mir einer kleinen Grimasse nach «Ob Frau Renate wohl sehr erfreut sein wind, wenn ihr Jieber Haus« in Beriko ausmacht? Das Wieder sehen der beiden msuß ich unbedingt beobachten. Ob er weiß, baß seine Geliebte ihm so nabe fein wird? Wenn ich nur wüßte« in welchem Zu sammenhang bie bei-den stehen? Nun, er soll sie jedenfalls für mich un fschiidtich mach-us O O s Jn Tcrnau ginge das Leben seinen ruhigen Gang. - it jener Berliner Reise war der junge Gutsherr wieder Lgieichrniißiger und ruhiger geworden. lund sein ganzes Wesen schien von feiner stillen Heiterkeit durchieuchtei. jSelien und immer seltener erschienen tdie diisieren Falten aus seiner Stirn rund verschwanden schnell, wenn Re snate in seiner Gegenwart erschien. ; Die junge Frau war, ohne es zu ;rvissen nnd zu wollen, der Mittel punkt geworden. um den sich in Tor nau alles drehte. Frau v.Tornau liebte sie wie eine Tochter, und je län ger sie mit ihr verkehrte, um soinni ger wurde das Verhältnis-, zwischen ihnen. Mutter-nagen sehen scharf. Sie sahen bald. daß ihres Sohnes Blicke immer intensiver ausleuchteten, sie sahen, daß ein freundliches Lächein der jungen Frau genügte, um die Isinsieren Züge ihres Sohnes zu er fhellein und wenn sie auch früher Isiolizere Pläne siir ihren Einzigen im Herzen gehegt haiie, als ihm eine arme bürgerliche Gesellschafterin zur Frau zu wünschen, so hatte sie Rolfs Unlust, sich verheirathen, in dieser Beziehung Ehr bescheiden gemach Wenn er nur überhaupt seine Ehe scheu aufgab, so sollte jede, die ge ssund und unbescholien war, ihr von jherzen willkommen sein. Nur glück slich sollte er werden und vergessen, ’daß die Unireue eines Weibes ihm leinsi so iiese Wunden gefällt-gen Renate ging ruhig und still ihren Weg, ahnungslos, was sich siir Wün sche und Gedanken um ihre Person drehten. Das Iriihiahx karn und ging mii seinem regen Leben und Treiben. der Sommer solgte und brachte andere Mühen und andere Freuden, und in ihrem zen wurde ei dabei immer stiller u klarer. I s , s» r mein sauget Wissensq, Mr syn lSchmerz dachte fie an- ihre lieben Todten und die Erinnerung an ihren ,Mann und die Schmerzen, die er ibr zugefügt, verblaßie mehr und mehr. »Der Gedanke, er könnte je wieder in ihrem Leben eine Rolle spielen, kam ihr gar nicht. Sie war innerlich so ganz vsn ihm losgeliifi, daß sie ibm nie wieder einen Antheil an ihrem JLeben zugestehen würde. E In letzter it hatte fie mit Doktor shellmann eiszig lorrefondirt. Er hatte ihr gerathen, sich auf jedenk ll von ihrem Manne fcheiden zu la en denn, man könne nicht wissen, obund in welcher Verfassung er eines Tages wieder auftauchen würde. Renate sphatte sich das reiflich über-legt und ; schließlich zugestimmi. l Sie hatte Tornaus ibe Geheimnis noch nicht entdeckt. Eine unbehagliche Sehen hielt sie wieder und wieder davon zurück, und nun nahen fee sich vor, nicht eher darüber n sprechen bib ihre Ehe geschieden fein würde. Hellenann versprach ihr, sie zu vertre ten, fo gut es ging, damit ihr alle persönliche Belifiiqung erspart blieb Bei der Lage r Dinge war es nicht schim, eine Skheiimng zu erlangen. So lagen die Dinge, als Melanie Berti-w Anfang September heim lehrte. taziiiser Unbefa nheit er iiffneie Mig- fvferi nach ixgr Rück-lebt ein rege- gefelliges Leben nnd Trei sie in der huWillst-titschede eiinwa Ke- etwa-n gnzenden Größen-n esezt Man zusteeinwenigdies näherdie lebenilniiise Wittwe, die es so eilig hatte isten Mann in vergesse-, aber I — man sagte zu. Auf dein Lande be grüßt man solche Festlichteiten beson ders erfreut und läle sich nicht gern eine entgehen. Natürlich hatte Melanies erster Besuch den Tornaus gegolten. Sie fand scheinbar alles unverändert, und da sie sich bezwan . liebenswür dig gegen Renale zu ein, kam ihr Rolf etwas toeniaer Turiickbaltend Vor. Sie machte gar ien hl aus ihrer Freude, ihn wiederzuse n. und folgte ihm rnii den Augen, ihn im mer wieder zwingend, sie anzusehen. sAuch Tornazis nahmen mit Renate ;die Einladung zu dem Feste an und Hversprachen piinltlich zu kommen. - Als sie dann wieder davongesahren, war mit ihrer «ireuen Senden,« wie Hsie ihre Gesellschaftsdame zu nennen spslegt, flogen Rolfs Blicke suchend und vergleichen-d zu Renaie hinüber Jhke hohe, edle Erscheinung war nicht so blendend und schillernd, wie die der pilanien jungen Wittwe, aber ein reiner, tiefer Frieden strahlte von ihrem anmuthigen Wesen aus ihre Umgebung aud, vor allen auf ihn, den die einsiige Untreue Melaniee jahrelang friedlos umhergeirieben hatte· — Wenrge Tage spater fuhren sie zum Herbstfeste hinüber nach Betten-. Rolf wartete bereits eine Weile auf die bei den Damen im Wohnzimmer, als sie, siir das Fest an elleidet, eintraien. Frau v. Tornau sa h in ihrer schwar zen Seidenrobe sehr vornehrn und würdevoll aus Das weiße Haar und die frische Gesichtssarbe gaben dem gütigen Matronenantlitz ein unge mein syrnpathisches Aussehen. Sie nickte Reif lächelnd zu. »Hast du schon gewartet, mein JungeiWir sind pünktlich. Eben schlägt es sechs Uhr. So, nun sieh uns an. Können wir uns sehen lassen?" Er tiißte sie herzlich aus den Mund. »Bist mein reizendes Mut terchen, wie immer,« sagte er, und dann wandte er sich nach Renate um und betrachtete sie, scheinbar mit strenger Kritik Aber während er, bit Enden seines Bartes drehend, mit roßer Wichtigkeit zu ihr hinüber schaute verlor sein Blick den kriti schen Ausdruck Er wurde weich und weitete sich strahlend, um das liebliche Bi ld aufzunehmen Renate trug ein schlichtes, cremefarbigeö Voilelleid, welches in schönen Falten an ihrer Ge stalt herabslosz und deren Vorzüge zur vollsten Geltung brachte. oihr Haar war in zwei Flechten unt n Kon gelegt und bauschte sich über der Stirn in leichten Wellen Sie sah, trotz der Einfachheit ihrer Toilette entzückend aus, mädchenhaft und an muthsvoll —- ein schöner, heiser sreuender Anblick. Es wurde Tor nau schwer, seinen Blick losgureißem und mühsam zwang er sich zu einigen scherzenden Worten. Jn diesem Augenbliä lam Mam sell Birtner mit den Mänteln der Damen herein. In ihrer linken band trug sie sorgsam einige Ro sen. »Da — sind das nun nicht noch ein paar wunderschön Rosen? Ich hab- aae Stöcke abgetan-, m ich sie g.efunden Da, die rothen sär Ihr-an Wertentin und die gelben siir gneidige Frau. Prachtvoll — nicht? Ju, ich hab« mich auch sehr gefreut, daß ich noch welche ge funden habe, und so schön. Na — nu müssen Sie die Rosen aber auch anstecken. Hier sind Nadeln, ich hab' gleich welche mitgebracht. So — na, gnckdiger herr, sieht das nun nicht schsn aus? Mr überhaupt, die - rau Wertentin, wie eine richtige riifin, so nobel, und meine gn a dik Frau — lieber Gott, der rein ste uEngeW pste und rückte dienst eifrig und Moral an den beiden Damen herum, die lächelnd ihren Wortschtvall über sich ergehen ließen. Ist «- Noli gab ihnen dann die Möniel um und half ihnen in den Wagen. Sie fuhren in den warmen Spät sommerabend hinein. Die Sonne schickte sich zum Untergehen an und warf ihr Licht noch einmal in ver schwenderischer Fülle gegen den leichtbewöliten himmel. Er strahlte in den herrlichsten Farben, vorn feurigften Goldroth bis zum dun lelften Bis-lett Zarie griine und hellblaue Tone lagen wie Schleier gervebe "schen, und am Hori zont sta , unbewe lich wie ein Bergriicten, eine dun elgraue Wol lemvand. Schweig-sank saßen die drei Men lchen einander ge näher. Renate sah traunierilch in e goldene Ferne iW Das Licht des Himmels iegelte sich in ihren Augen und warf rosigen Schein auf das weiße Gesicht aus dem dre tieftvthen Lippen so selt sam reizvoll hervorleuchteten Rolf neu te sie unverwandt anse hen und eine ganze Seele lag in diese-n Blick. Ren-nie empfand Nöß lich die intensive Wirkung dieses Blickes und wandte ihm. von ein-er nnertliirliehen Macht getrieben, ihre Au gen zu. Willenlot, ohne aus ih rer träumerischen Berfunlenhett zu erwachen, sah hesi ihn eine Weile an tin-d dann stieg unter dem bannen den, stehenden Blick des Mannes lZesarn dunkle Röthe in Herz begann uan zu lagen-;the und ein nnertlärpches regenM erlaff ihre Sortle MUUZZTZ inen nger zu er ragen o die sagen nnd preßtedie wie ist W zerqu Er cthsnete ckjver und riet-Ue sieh auf-Ziegen besagen mit sel ner Mutter zu plaudern, und diäe zog Renate dann mit ins Gesprii . So war der Bann gebrochen, der auf IZettif beiden jungen Menschen gelastet a e. Die junge Frau wurde aber die seltsame Unruhe nicht me r los. Es irr-schien ihr seit langer Zeit zum et sten Mal wieder, als müsse sie eines ITages wieder fort von Tor-nati, und das würde ihr jeht unendlich viel schwerer werden —- nicht nur aus Sorge um ihr tägliches Brot. Rein, von ihre-n Herzen würde sie ein Stück zurücklassen müssen. Sie hatte sich in der legten Zeit wunschloz glücklich gefühlt — sollte es damit wieder zu Ende sein? Rols merkte ihr an, daß sie etwas quäle, es drängte ihn, ihr ein liebes Wort zu sagen, aber er wußte nicht, was Er sah den himmel an. »Welc berrliche Stimmung in der Natur! Man möchte Maler fein, um das festhalten zu tönnen.« »Um das wiederzugeben, müßte man statt mit Farben rnit Feuer und Lust malen«, erwiderte seine Mutter. Schau, Rolf, unser liebes altes Totnau ist ganz eingehüllt in die lenchtende Gluth. Die Fenster blitzen, als ob das Haus von innen erleuchtet wäre.« »Aber es ist nur ein Widerschein, Mutter. Geborgtes Licht ohne Wärme.« Er hatte das gedanken voll vor sich hingesprochen. «Rolf!« XI- szss »Is- Mss II WIeOODOQ .-. .-.,.-. .«.,. «.»..- .,., «.....-.. Ach fu« —- et lachte gezwungen auf —- «du ft dich über meine philoso phische tachtung entsetzt. Verzeih — es war ja nur eine Phrafe.« Sie fah ihn forschend an. »Nein, mein Junge, das war keine Weise, das war ein Wort aus deinem Her zen. Die fehlt auf-Totnau, was Licht und Wärme in dein Leben tra gen wär-de. Wenn du doch endZich meinen fehnlichften Wunsch erfüllen wollter Jsch möchte die noch fess nen, die Licht und Wärme in dein Dasein trägi —- tvek sie auch fei.« Er zog die Stirn zusammen und fah fcharf und fo chend zu Renate hinüber »Sei-en ie acht, Fkau Werkentin jetzt soll ich wieder em mal nieuchlingä verheirathet· werden. Jst es nicht grausam, mich fo zu quälen?« , Sie fah ilgn nicht an« als sie mit bedeckter St mme erwiderte: »Ich kann Ihre Frau Mutter sehr gut verstehen. Ein Mann wie Sie findet nur in der Ehe volles Glück. »Ein Man wie ich? Was wissen Sie von meiner Att, um das be haupten zu können? Mir fehlt auf Tom-in nichts zu meinem Glück — es ifi alles da, was ich brauche — glauben Sie mit das.« Nun fah sie doch wieder zu ihm hinüber, und der Blick, dein sie be gegnete. sprach eine feurige Spra che, fo feurig, daß sie zufammen zuste. Ansc- Nksn n Ins-nein bis-«- dis sen Blick bemerkt. und ihre Ahnung wurde faft zur Gewißheit So sieht ein Mann nur das Weib feiner Liebe an. Es wurde der alten Dame nz warm und wohlig bei dem Ge n ten, daß dieses junge Weer an ihrer Seite, mit dem lauteren, vornehmen Charcktter und der liebenswürdigen Her nsgiite, ihres Sohnes Gattin wer en könnte. Sie faßte leise nach Renates hand. »Was sinnen Sie fo gedantenschwer, liebes Kind? Sie sehen aus, als ob eine Sorge Sikquiiltek Renate zwang ein Lächeln in ihr Gesicht· »Ich hing eben thörichten Gedanken nach.« »Durer wir die nicht tenneni« fragte Rotf. »Ja will sie Jhnen beichten, nen u meiner gütigen Herrin Ich dachte darüber nach, was wohi« ans mir wiirdh wenn Totnau ei nes Tages eine junge herein be iäinef Er ergriff ihre andere Hund« die auf dem Wagenpolster ruhte und hielt sie mit warmem Druck fest «Jch gebe Ihnen hiermit mein Wort: es foll Sie nie etwas aus Tornau vertreiben als —- Jhe eige ner Wille. Beruhigt Sie desi« Frau v. Tornau aber legte liebekF vo den Arm um die junge Frau und sagte: »Was denken Sie von unzi Glauben Sie, wir ließen Sie jemals von uns sehen, wenn es Sie nicht selbst forttreith« anate drückte dankbar ihre Hand an ihre Wange nnd nickte Rolf freundlich . Sie zwan sich, heiter zu ein, a r in ihrem nnern war eine Stimme erwacht, die sie nicht zur Ruhe tonmien ließ. »Wenn mich nun aber doch etwas fortteeibt — et was, das ich noch nicht mit Worten nennen kann, etwai, das euren guten Willen und meinen Wunsch zunichte inachtia So dachte sie. ssn Idol-f wogten andere Gedan ken. »Ich darf mich nicht verraij then, bevor ich ganz sicher bin, daß; sie mich liebt. Wenn fie mich nicht» liebt, und sie erkennt, - was ich ers sehne and wünsche, dann treibe ich fie von hinnen.« So waren sie ganz nahe an Schick Bei-ton- angekommen wenige Minuten s ter hielt der Wogen vor der breiten Frettreppeä und noch ehehe er hielt ,ndenspva « IIYWMW und die tbeiher-r«iih·sfiknGtu senkt-O irae mit dein vaffinirtes »Ein Larfoet aus-Hatten Juden i J — Gesellschastiräumen herrschte mo dernes Empiee. Weiße Dolzvertä selungen und stumpfe gelbliche Da mastbezii e der Wände mit glän zenden nmustern bildeten ei uen wirtungövollen Hintergrund sitt englische Ma gonimdbel mit wun dervoll eisel rten Bron beschlägen. Der Spe sesaal mit Getä el aus Ei chen olz und ebensolchen Mdbeln wur durch zwei mächtige Kronleuchi ter taghell erleuchtet, und die langen, festlich gedeckten Tafeln, mit seltenen Blumen bestreut-. schimmerten wie ein Gebilde aus einem Feenlande. Und einer zaubermächtigen Fee lich die herein dieser Räume, als Fi- mit strahlendem Lächeln ihren Gästen entgegenschwebte. Sie trug ein schimmerndes, slieszendes Gewand, das Arme und Schultern sreiließ. Diese Arme und Schultern waren allerdings von tadelloser Form, und der blonde, reizend stiftete Kopf saß so olz und anmuthig aus dem ju gen- schönen Körper, daß es eine Au emveide fiit schönheirsdurstige Men schen war, sie anzusehen. Ali sie, neben Renates schli ter Erscheinung stehend, Nols mit hei en Blicken und herzlichen Worten be grüßte, war sie ihres Sieges sast ge wiß, denn sie sah, daß der junge Mann bewundernd sein Auae ausihs ruhen ließ. hätte sie gewußt, daß diese Be wunderung einzig und allein ihrem Aeußeren galt, und daß Rdls liihl dabei dachte: »Diese Frau versieht es, Toilettte zu machen, man sieht ihr nicht an, daß sie die Dreißig bereits überschritten hat,« dann hätte sie wohl nicht so triumphirend aus Renates schlichte Lieblichkeit geschaut. Diese sah voll Entzücken aus die glänzende Erscheinung der Baronin. So schön hatte sie Melanie v. Bettstr noch nie gesehen. Freilich stand sie ihr auch zum ersten Male in großer Gesellschaftstoilette gegenüber. Sie sah die heißen, werdenden Blicke, die Melanie in Rolss Augen sentte, und ein leiser, unllarer Schmerz regte sich in ihrem Innern. Gortsetzung solgt.) W Von Stern zu Stern. Die menschliche Phantasie beschäf tigt sich seit langem mit der Frage, oh auch aus anderen Planeten wie aus unserer Erde sühlende und denkendr Wesen wohnen und die Dichter haben es sich vielfach ausgewalt, wie wohl Bewohnern des Mars oder der Ve nus unsere Welt und unser Leben er scheinen mögen. Falls wir nun erst einmal die Existenz solcher Wesen an nehmen, so werden wir wohl mit Si cherheit voraussehen diirsen, daß die Kinder der der Erde am nächsten ge legenen Planeten unseren himmelss törper ebenso neugierig beschauen, wie wir nach Mars und Venus unsere Blicke richten, und wenn wir nun noch weiterhin vermuthen dürfen, daß sie ebenso wie wir vorzügliche Fernrohre besitzen, um dem Auge· die Größe der Entfernungen zu verringern, so steigt die Frage aus« in welcher Gestalt wohl unsere Erde diesen Planetenbewoh nern erscheint. Die Antwort ist nicht so unmöglich und schwierig als man wohl anneh men möchte. Die moderne Wissenschaft hat eine ganze Anzahl von Anhalts ssunttem um sich im Geiste kühn in das Weltall hinauszuschwingen und von einem anderen festen Punkte aus unse ren Stern zu blicken. So hat der ame rilanische Prosessor Garrett P. Ser vtß in einer Abhandlung eine Antwort siir die Planeten Mars und Venuö zu geben gesucht. Der Mars hat ja in diesem Sommer die besondere Aus mertsamleit der Astronomen erregt, denn er befand sich am 6. Juli ur Sonne in Opposition und stand a durch auch der Erde sehr nahe. Jn dieser Zeit war die Erde fiir die Bewohner des Mars unsichtbar, denn sie war ganz versunken in den Strah len der Sonne. Jn dem Augenblick also, wo von der Erde aus ,alle Tele stope aus den Mars gerichtet waren und jedes Auge sich mühte, m’ lichst viel von der Strultnr seiner ber släche zu erblicken, mußten die Astro nomen des Maro, wenigstens was die Erde anbetrtfsh siir eine Weile von ih ren Fernrohren aussehen, die Wochen vorher aber werden sie mit dem groß ten Eiser unseren Planeten studirt hoben, denn vor der Opposition war die Erde, vom Mars aus gesehen, ein Abendsterm dersich mit einem rötllrch i leuchtenden Glanze nach Sonnenunterj gang am horizont er b und den Marsleuten viel grii r erscheinen mußte, als uns der Mars ers int, da . die Erde ein größerer Planet si. Die Form, in der unser Stern vvr die Marstelestopen trat, war die eines unebmenden Mondes, da der größere « Ebeil der Kugel aus der Ost-sein nicht ; vom Sonnenlicht beleuchtet war. Nach . dem S. Juni begann dann die Erde aus den Sonnenstrahlen wieder aus-« « zutauchen, und erschien am Morgen himmel des Mars, wiederum nur zum I Theil sichtbar, während wir Yes derselog den Zeit die volle Oberfläche sMars » F betrachten konnten. Der großeBorthetl jedoch, den die Astronomen des Mars( vor unseren Forschern voraus baben,i» ist der, daß sich ihnen die geographische ( Gliederung unseres Planeten viel deutlicher und in viel größeren Formen darstellt als uns die des Mass. Unser Stiller Ozean z. B. bedeckt eine größere Fläche als der ganze Mars beträgt. Nord- und Siidames rita mit ibrer eigenartigen Gestaltung treten so deutlich aus m Bilde der Erde hervor, daß sie auch mit den schwächsten Marsteleslvpen deutlich ichtbar sein müssen. Unsere relativ dichte Atmosphäre mit dem Spiel der stets wechselnden und hinjagenden Walten, mit ihren mächtigen Syllo nen, die majestätisch binsegen über die Länder und Meere, müssen ein pracht volles Schauspiel abgegeben, bis ins einzelne sichtbar den Bewohnern des Mars, wenn sie von ihren Observatvs rien aus unsern mächtigen Stern be trachten. Noch erstaunlicher und großartiger ist das Bild der Erde, das sich den Bewohnern der Venus bietet. Die Maus-Astronomen sind uns gegen über in jeder Beziehung irnBortheil. Unsere Forscher haben darunter zu leiden, daß die Maus, wenn sie der Erde am nächsten steht, fiir uns nicht sichtbar ist. So müssen wir die Ve nus in derselben Weise studiren. wie die Marsleute die Erde; sie erscheint Abendstern. Die Astronomen aus der Venus aber können sich unter den gün stigsten Bedingungen der Erforschung unseres Planeten hingeben und ihnen offenbart sich ein Schauspiel, wie es sich unseren Augen niemals darbieten iann. Jn solch günstigen Augenblicken erscheint die Erde auch dem unbewaff neten Auge des Venuöbewohners als kein Phänomen von erstaunlicherGroßs zartigteit und wunderbarem Glanz. Die Entfernung beträgt in gewissen Zeiten nicht mehr als 25 Millionen !Meilen. Mit einem Telestop von Hdurchschnittlicher Güte tann diese Entfernung soweit verringert werden, jdasz die Erde ganz deutlich in die Er zscheinung tritt. Dann ist die ganze srunde Oberfläche in ihrer imponireni »den Majestiit sichtbar, die großeKugel, idie sich in 24 Stunden einmal urn sich Isetbst dreht, sicut sich qu in ver kegel mäßigen Abfolge ihrer vielgestaltigerr Formen von Festland und Meer, von hohen Gebirgen und weiten Ebenen, von riesigen Seen, wie dem Schwar zen Meer, auftauchend aus den schnell dahinziehenden. taleidostopisch wan Idelbaren Wolkenmassem Fiir die Astronomen auf der Benu iann tein Zweifel darüber bestehen, daß die Erde bewohnt ist; sie müssen von den ein elnenErdtheilen tin-deer -ren genaue arten besigen und iiber idie wichtigsten Naturereignisse auf un serem Erdball unterrichtet sein. Aus den Lustströmungen können sie auf or tanartige Erregungen schließen, tön nen aus dem aufsteigend-r Rauch die Ausbriiche unserer großen Bultane verfolgen. Das Eintreten von Son nen- und Mondfinsternissen ist ihnen tein Geheimntßz überhaupt vermögen sie alle Stellungen unseres Mondes zur Erde genau zu beobachten. Nir gends im ganzen Sonnensvstem Eben Astronomen einen so günstigen lag, um die Phänomene einer an ren Sternenwelt zu eriennen und zu durchforschen, als die Gelehrten auf der Venui. Bis zu welchen Einzel heiten dieKenntniß unserer Welt bei ihnen fortgeschritten ist, das hän t im wesentlichen von der Güte ihrer rn rohre ab. Jedenfalls muß unser Pla net im Leben und- den Vorstellungen der Benuileute eine bedeutende Rolle spielen und geheime Fäden der Sym pathie spinnen sich wohl durch den Weltraumuzu dem Stern, der ihnen so nahe vor ugen steht. F uns abwechselnd als ein Morgen- und « JUNij Ein Stint-. . .:, Zpr hist-T WIW »W Kutichm .Die Braut bei mir zehn Matt gegeben, damit i schaut sein', du Bräutigam zehn Mark, damit i’ mir Zeit lass'; hm —- weil i« ge recht bin- lak i’ fett mein Kollegen fahre-R