Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 01, 1907, Sweiter Theil., Image 12

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    Its «Irtdatfelsetär« in der
. Meunur.
GENUS-w der mit der treuherzig
Itene zu lügen versteht, betritt
der ou des Agenten Richard
Iris M. die Antlagebant Der
Unst- hat bereits einige Bot
Kn siegen Betruges erlitten, zu
n er sich erft nach längerem Letta
Ien Wut. Er behauptete aber, in
« jedem einzeln-u Falte ichs-wiss m
. urthetlt zu sein, und legt dadei einen
solchen Seelenschnierz iiber den Ber
luft feines guten Namens an den
Tag, daß sich eine Dame im Zuhörer
Umn gerührt mit dem Tafchentuch
Eber die Augen fährt.
Nach Verlefung der Antlagefchrift,
die dem M. zur Last legt, eine Sum
rne von 3000 Mart durch nächtlichen
Eint-euch in die Wohnung rer Ren
tiere Frau Jda P. und Erbiechung
eines dort befindlichen Setretärs Oe
raubt zu haben, verharrt der Mann
mit dem eindrucksvollen Gesicht eine
Zeitlang in Stillschweigen wie nie
dergedonnert von dem Eindruck dieser
ungeheuren Bezichtigung, während
sich seine Züge nieduienhaftsfchmerzs
lich versperren
Vors.: Nun, wollen Sie nicht ers-(
klären, was Sie auf die Anttage zu
erwidern haben? s
Angekl. tder plötzlich ein kurzeng
then ausftößt): Jch bitte uin Ent
schuldigung Herr Präsident Es ist
mit unmöglich, bei dieser Anschlu
diguna ernst zu bleiben. Jch soll
5000 Mart aus dem Setretiir der
Frau P. geraubt, ich lsoll dort bei
Nacht und Nebet eingebrochen haben.
Es ist wirklich zu tonrifcht Entschul
digen Sie nur: Es ist zu tonrifch!
Vors.: Ihre Heiterkeit scheint nicht
ganz echt zu fein und dürfte sehr bald
in das Gegentkjeil umfchlagen. Ferk
verstehe diese tomische Wirkung r
Anklage auf Sie ganz und gar nicht
Sie wurden ja bei dein Einbruch
durch die Wachsamteit des Portiers
abgefaßt und befanden sich im Be
sihe des Betraan von 5000 Mart
während der Seitetär, ein altes Mö
belitiick ohne Sicherheit-schloß deut
Iich die Spuren Jhrer oerbrecheri
schen Thätigieit zeigte. Ich sehe nicht
ein, was bei dieser Sack-e Ihre Hei
terteit in so hohem Grade erregt.
Angeli Aber verzeihen Sie, Hle
Präsident, die Situation ist auch
wirklich zu komisch. Jch bin ja —
der Prisvatfetretär der Frau Renteere
Ida P»
Ein Ruf desErfiaunens gebt durch
den Gerichissaai.
Both Msachen Sie hier leine
.schlechien Witze. Es gibt noch Mittel,
unt Ihnen klar zu machen, wie man
ßch vor Gericht zu benehmen hat.
Ungellxx Aber ich bleibe dabei: Es
ist mir durcklauiErnsi damit und ich
wiederhole es: Jch bin der Privat
feiretilr dieser Dame. Frau P. be
durfte vor einiger Zeit eines-Vermitt
Iert in ein-er Hypotheken-Angelegen
F und inseririe in der Zeitung.
meldete mich und hatte eine län
gere Unierredung mit der Dame· Ich
konnte ihr auch in andtrer Beziehung
einige Ratschläge geben, und da
; Frau P. einen Privatselretär brauch
s; Ie, engagirie sie mich fiisr dieseSiel
» OM die ich auch nag) einigem Zö
M annehm. In der Nacht des ver
" meinilichen Einbruchs begab ich mich
»in die Wohnung der Reniiere, die
- sperrtiii war. Mir war nämlich im
IT Jlesten Augenblick eingefallen, das-,
» IM Mark vaotbelenzinsen zu
zahlen waren. Der betreffende Gläu
biger war ein sehr pedantifcher Herr-.
i Kurz, ich wollte das Geld noch in der
Nacht holen und gleich am nächsten
k) Morgen abschickeru Nun baiie aber
die Reniiere den ereiärfchlüssel
i « mit in’i Bad genommen. Mir blieb
« naiiirlicki nichts übrig, als den Se
»s,-.»· tretär zu erbrechen
Both Leider bat Frau P» die
iisbet den Verschluß des Sekreiärs
s vernommen werden sollte, sich noch
’ in ketzier Stunde durch ein ärziliches
Miefl entschuldigt- Sie haben wohk
W Wind bekommen und dieses
Mel-en nur erfunden, um den
k- Tsctbeiiand zu verdunkeln und Zeit
Zu get-innen
Doch der findige Agent hatte heute
Pech Frau P erscheint noch im letz- l
ten Augenblick da ihr Beiinden sich1
gebessert hat, nnd erklärt unter ih-?
rein Zeugeneide, daß sie niemals den
Angellagten als Privatselretät en
agirt hat. Wahr ist nur,rc1ß sie
ch einmal in einer Hypothek-km Auge
Neuheit seiner Vermittelung bedient
t
Ly. Das Urtheil lautet auf 1 Jahr
- Gefängnbß
Messe-, die nicht« set-he
scheue
»- Zut Regierungszeit Karls des
stoßen trug es sich zu daß einer der
eer- KrieIz des Frankenlaiserö in
: Wanderer tschasi an den himml
-""Issches des nach Konstantinopel
" sw wurde. Der oströmische Rai-F
- Usm ihn seht gnädig auf und lud
sog-reich zu Tische, wobei er seinen
" inmitten der byzantmifchen
erhielt. Diese nahmen bald
u den anmanierlichen For
si- tsvhm Franks-, und Geje
W vie et ins «
M überl- ikraft und
adtlzeitg Alter die fei
die ils-en
M des-i fee sent er
es
- Mr Abscheu erreichte den Höhe
punkt. als der ungebobelte Fremd
ling. ohne et zu ahnen, eine unt-erles
licktt Wicht Vorschrift übertrat. Kei
ner der Tischgäste durfte, wenn ein
Fisch ausgetragen wurde, die Schüs
sel, aus der dieser unter oersiibreri
schem Auspus ruhte, wenden. son
dern mußte sich von dem Theile neh
men, der ihm unächsi lag· Da am
Frankenbose solche Einschränkung
nicht herrschte, so drehte sich der
Sendling Kaiser Karkö ohne Um
stände die Fischschliissel so zurecht.
daß er sich des Stückes bemächtigen
konnte, welches ihm gefiel.
Da unterbrach er sich plötzlich in
seinem Zulangem Die byzantinischen
Höflinge stießen einen Ruf des tief
sten Widerwillens aus und erhoben
sich getäuscht-all.
Einer von ihnen ergrissI das Wort,
indem et seinen Kaiser also anredete:
»Dulde es nicht, großrniichtigster
Herrscher, daß dir und uns von die
sem Barbaren solche Schmach zuge
sijgt wird! So unbekannt tann er;
mit guter bösischer Sitte nicht seinJ
um nicht zu wissen, daß er, seitdem er s
bier an deiner Tafel sitzt, Berstoß
Tiber Verstoß begangen bat. Er achtet
uns nicht würdig, sich in unserer Gei- t
sellschast zu benebrnen, wie sich's ge
sbiihri, er trotzt dir, deiner erlauchten
Gemahlin und uns, deinen getreuen
Dienern, durch seine absichtliche Un
manier in’s Angesicht. Bestrase die
trn Frevel an dem Unverschämten
und überliefere ihn nach den Gesetzen
unseres Landes dem Denker!«
Die Kaiserin vereinigte ihre Bitte
mit der der,Höflingsschaar, und das
war ausschlaggebend It den griechi
schen Mon-archen.
»Ich kann den Vorstellungen mei
ner Gemahlin und meiner Grtreuen
nicht wider-stren. Du hast nach un
serem Recht und Geseß dein Leben
derwirtt«, wandte er sich an den stän
tischen Abgesandten «Doch sei ej dir
gestattet, eine Gunst zu erbitten, so
sern du nicht um dein Leben bitten
willsi.«
- Der Frau-te dachte einen Augen
btick nach, denn er wußte nicht sofort,
was für eine Gunst er sich ausbitten
sollte. Da er aber ein kluger Mann
und ein guter Menschenkenner wor.
so kam er bald zu einem Entschlusse.
»Ich will mich deinem Urtheile unter
werfen, weiser und mächtigersnifer«.
erwiderte er. »Mir urn die Gnade
will ich dich noch bitten: befiehl, daß
Allen. die mich mit eigenen Augen die
Fischfchiiisel haben wenden sehen. Die
Augen ausgeftochen werden-«
Der bnzantinische Herrscher ftcindA
dem fröntischen Abgesandten wederf
an Witz, noch an Menschentenntniß
nach. Er durchschaute auf der Stelle.
wo hinaus der Wann wollte, und
ging nrit Vergnügen auf sein Ver
langen ein, denn gern hätte er den
Gesandten seines taiserlichen Freun
des nicht gestraft.
«Deiannsch ist recht und billig«,
antwortete er ihm daher. pUnd zu
den Herren seines hofftaates gewen
det, fügte er hinzu: »Du ich mit eige
nen Augen von dem Verbrechen die
ses Fremden nichts gesehen habe, sol
len Diejenigen aufstehen und hervor
treten, die es selber gesehen haben,
meine kaiserliche Gemahlin rnit ein
.gefchlsssen-« .
Lchschty rief die Kaiserin erblei
end. »Ich kann nicht sagen, daß ich
es mit eigenen Augen sah.«
»Aber Ihr, meine Enten, meine er
gebenen Diener, die Ihr so eifrig als
IAntläger dieses Franken aufgetreten
Heil-? —- Du, mein Fiirft, und du.
General meiner Hausknpr
»Seit-it gesehen habe ich es nicht,«
stammelte der zuerst Genannte. »Ich
auch nicht,' erklärte der Andere,« .ich
schloß mich nur den Uebrigen an.«
.»Nnn wohl, wer von Euch bat es
denn als Aiigenzeuge mit anksehenk
fragte der Kaiser-.
Alle schwiegen Jeder hätte sich enn
liebes-ten fiir einige Zeit unsichtbar ge
rnn t.
»Wohlnn,« entschied da· der Grie
chentniser, »wenn also Niemand den
Mann das todeswiirdige Verbrechen
hat begehen sehen, so kann er auch
nicht dafür bestraft werden. Kehre
zurück zu meinem kaiserl· Bruder.
meån diesen-H dis- bist i ·M f. .
n ter rnn e zog vean eine
IStraßn
Ein teuer-Monter- Münze-fun.
Eine anscheinend aus der Zeit
König Solon-rang stammen-de Münze»
wurde nach einemBericht der Deutsch
sütnveftafritanischen Zig. von einem
Eingeborenen in den großen Zim
babjeiRuinen im Maschonaland ge
funden nnd befindet sich nunmehr im
Besitze eines Herrn in Humans-dokt
in der Kaptolonir. Die hebräische
Inschrift der Münze lautet auf der
einen Seite »Das heilige Jerusalem«
und zeigt darunter den Zweig eines
Feigenbaumes. Aus der Rewrsseite
steht «Schekel Jfrnels« und darunter
ein Weibeauchfoß. Dieser Fund
scheint die Behauptung einiger For
schungsreisenden zu bestätigen, daß
diese geheimnißvollen, meist in Rut
"nen liegenden Bauten fsirnbabjey
von den Phöniziern nnd Jstaeliten
errichtet wurden. —
W.
Au Gef ntte Cigarren treu i
gravis-VII nicht. che ch
.· i thun Sie denn damit,
s.
Mäs- Ste hie wohl gar korts
: :»Uein, dte vers-denke ich weite-.
- oder biete sie Leuten en, die tut-h im
et- cisam angehen!
)
I
VieRache.
Bild aus dem Süden.
Rache zu üben ist wohl süß. aber
nicht edel. So sagt ein wahres deut
sches Sprichwort Woge die hier
folgende kleine Geschichte, welche sich
aus der siidamerilanischen urpa
cis-spielte die Meinung des s wich
wortö bestätiget-.
Jch lebte vor ungefähr zehn Jah
ren in einem kleinen Städtchen in der
Wilderniß von Province Tucurnan,
Republic Argentinien. Die Bewohner
jenes Landes Gefiel-en größtentheils
»aus Einheimischen, Jndianetn und
Auslönderm welche friedlich neben-:
einander leben, insofern oait Sansie
sich an das Rauhe lehnt, denn die
Plusliinder regieren in jenem Lande,
sie leiten und treiben die heimischeni
zur Arbeit an, die aber die saule Bei
visllerung nicht gutwillig verrichten
will. Das Heiße tropische Klima
trägt wohl die Schuld hierau. Die
Gewohnheiten der Meni n in jenem
Lande sind von den un erigen sehr
verschieden. So z.B. denlt man
nicht daran, zu Fuße auszugehen und
Spaziergänge zu unternehmen, Ein
tiiufe zu machen oder Visiten abzu
statten. Das Pferd ist der besiöndige
Begleiter des Menschen« Ein Spa
ziergang durch das sumpsige, heiße.
nncultioirte Land zu unternehmen,
könnte auch wohl taum eine Erholung
genannt werden« Da Inir nun mäh
rend meiner Anwesenheit in Turn
man nichts Anderes übrig blieb, als
die Dienste des Vserdes zu benuTearh
so gewohnte ich mich bald an Es
.Reiten«. Diese Ritte brachten mir
riele Freuden und ja —auch manch
mal großes Leid. An einem Sonn
tag Morgen war es, als mein Be
gleiter sein kleiner Jndianerjunge,
welcher gewöhnlich rücklings aus dem
selben Pferde mit mir faß) und ich
den uneingezäunten Kirchhof oassrrte
auf dein gerade einige Kühe grasten
Da, o mein Will welss smteanmer -
Anblick Vor uns lag ein zerrissenen
oerstümnseltet Mann, dem die Augen
aus den: Kopse laufen waren und
die Zunge zerri n ans dem Halse
hing. Die Bekleidung des Körpers
war zersest und voll mit Blut und
Schmutz bedeckt. Jch schrie förmlich
vor Jammer um den Aerrnsten und
sühlte mich fast gelähmt von dem er
haltenen Schreck. Dennoch erkannte
ich die Situation und raffte mich zu
sammen, ich wollte dem Verstorbenen
noch Hülfe dringen. »Armes vor la
casn Weder-F tief ich dem Jungen zu
und imGalopp ritten der Jndinnet
welcher dieses Mal sein eigenes Pferd
hatte) und ich der Stadt zu. Jm
Hause angekommen theilten wir die
gesehene Neuigkeit den Anwesenden
mit. aber zu meiner-Erstaunen mußte
ich erfahren, daß wie durchaus lerne
Neuigkeit berichtetetn Man besprach
den tax-sanken Mord schon an allen
Stragßemeten Aus Eifersucht hatte
Senor A. den Senor B. zn Tode
»gelassoet'. Die Frau oder Geliebte
des Mörders hatte ein Siehst-erhält
niß mit dem Verstorbenen unterhal
ten, welches kein Geheimnis geblie
ben. Und viel mehr um den Rivalen
aus dem Wege zu räumen, als um
seiner Ehe-e willen, verübte derMann
den scheußlichen Mord. Beschiißt von
der Dämmerung. ritt der Mensch mit
den Mordgedanlen den einsamen
Pfad entlang, den Lasso wursbereil
in der band haltend. Sein Opfer
besond sich gerade ans dem Rach
hat-seidene
Ein scharfer Mich ein gut gestei-f
rer Wurf und die Schlinge sitzt sei
rem Opfer fest um den Hals. Nun
beginnt der wilde Nitt durch den
heißen, losen Sand über die scharfen
Steine. sdurch die Cactushecken, in
das Gestrüpb. Weiter-, immer weiter
rast der Eiferiuchtwahnsinnige mit
seinem Opfer, bis das Pferd vor Er
müdung nicht mehr rennen kann; nun
ist auch der Mensch befriedigt, als er
abgestiegen und sich den einst so schö
nen Mann ansieht, dem die Liebe fei
nes eigene-n Weibes gehörte. Er be
freite den Todten von dem Lasso und
ließ ihn liegen. wo er gerade ing.
Dann bestieg er wieder sein Pferd
und ritt heim zu seiner Gattin finit
wekcher er vielleicht auch nicht getraut
ists und berichtet ihr die ihn be
glückende Neuigkeit. «
Selten, sehr selten wird solch ein:
Mär-ders- der Justiz überantwortet,il
und falls er es würde, werde er ba'd
eine Anstellung bei der Polizei oder
dem Mititör erhalten. Damals, vor
zehn Jahren, war Argentinien noch
zu arm, urn Mörder in den Gesäng
nissen zu unterhaltesv
! mit ein Teiieksetd us ersaufen-,
Ihat ein jugendlicher Schwindler
feinen ei adiigen Trick ausgeführt
»Unte: n Linden,« gegenüber der
imximu ai- ane, is sein-s M
er beobachtet aß ein Fuhrwerk einer
Berliner Weißhierbrauerei. dessen
Kutscher wohl etwas iangeseine Lie
ferungsiormaiitiiten au bate, ohne
vFührer dastand. DerAuaenblielschien
-gtinstig, um sich einen kleinen Reben
verdienst zu ichafim Flugj chwan
sich der junge Mann aui den ockun
lentde «fein« Gespann der Brauerei
zu. W lbehalten traf er auch- hier
ein« um e Juden-ert, das er an
geht-iet- nntmvegs ausgehauen hatte.
wieder seine-r MS zuzullellen
Sehr erstaunt zei te d.
ricche Here, ais» i statt des erhoff
tten reichsichen Irintkldei die Auf
snderuug Hut-il wurde. Ists dein
nächsien irevter zu folgen, denn
hie selchret ng des Geschreis
paßte genau auf feine Perfmh Or
hatte ehen die Rchnung ohne das Ie
lephon gemacht, durch has ver Firma
die Entführung des Gefpannes ge
meldet worden war. - "
« Moses-ersinnend
Der neue RegimentöRommandeur
legte-— so erzählt man uns —- het
der Ausbildung der Kompagnien im
Gelände großen Werth auf das Wei
;tergeben non Befehlen in her Schlit
;·,-;enlinie. Dies wurde daher fehr ge
nau eingeiiht, und es dauerte nicht
lange, da flogen die Befehle vom
rechten zum linken Flügel der Schüt
zenlinien und umgekehrt, wie elektri
fche Funtem Eines Nachmittags,
kurz vor Beendigung der Kompagnie
Ausbildunek hielt der Bataillonsi
Kommandeur die Vorbesichtigung im
Gelände ah, und —- mit den Wün
schen des Herrn Oberst vertraut —
priifte er dieer Weiterfagen hefoni
vers eingehend. Er legte sich also,
bei der 1. Kompagnie beginnend, ne
ben den rechten Flügelmann nnd tief
ilzm mit halt-lauter Stimme verschie
dene Befehle Zu. die richtig und
schnell bis zum linten Flügel gelang
ten. Dann fliifterte er feinem Nach
bar Beobachtungen im Gelände und:
Betrachtungen über das Wetter ins»
Ohr, und auch dies tlappte gut-;
Schließtich rief er, indem er befrie
digt wieder aufftanix dem Flügel-!
mann noch zu: »Was gab es heute
Mittag zu essen?" Und prompt er
folgte die Antwort: »Dicke Erbsen
mit Steckt« und ebenfo prompt lief
diese Antwort durch die ganze
Schätzenlinie, bis der linte Flügel
mann laut zurückriest »Diese Erbfen
mit Speci!'
-—-—ss
Jsdlaulfhe Isöulselmr.
«1n Innern von Mexilo findet der
Retiende nicht seiten überralcherrd
schöne Jndianerinnen. Jn großen
Sizidten bieten die anianer nndihre
Weiber gewöhnlich ein Bild des Jam
nsers nnd sehen häßlich und verlorn
msn aus. Die Vermischung mit den
Weißen nereicht ihnen nicht znm Vor
rlseil. Viele Weiber sind sypbilitifch
erkrankt, die Männer sind oftmals
dein Allohvlgennß ergeben. Jbre
Armuth, ihre Entbenrungem ihre
lumpigen Meinst machen sie natür
lich nicht zu anziehenden Erscheinun
crn. -—-—— Aber drnnßen auf dem Lande·
fern von den .,Stiitten der Anliur«.
ern-eilen sie in ihrer Urlpriinglichteit
einen ganz anderen Eindruck Da
sieht rnnn schöne Frauen rnit großen
glänzenden Augen, breiten Ringe
schwangenen Brauen nnd geraden
Nasen; der Mund isi woblgefornrt·
das Kinn voll. ohne schwer Zu lein.
Der Audrnck des Geschis isi intelli
gent, nnd manchmal finden sich bei
Männern wie trei Frauen so feine
Züge darin, daß man glauben-könnte,
vlösilich einem direkten Ublöninrling
eines alten. holxitsvollen Weilen ans
sdern Stamme der Astelen gegenüber
n sieben. Jn ihrer Haltung und in
laniereg sind die Frauen anmuthig
und liebenswürdig die Männer
würdiq nnd gemessen. Das ist ihnen
natürlich und darin entsprechen sie
doch unserer Vorstellung vom hoch
entwickelten Kulinrmenschen. Kom
men sie aber mit der Kultur der
Weiße-n wie sie in Mexilo berrs t,
in nähere Berührung, so leiden re
darunter; ihre Schsnbeit verschwin
det. vie Augen verlieren den eigen
ihiirnlichen Glanz, die Gestalt verän
deri sich unter der Arbeitslosi; Sorge.
Noth nnd Elend graben ihre Spuren
ein und das einst so anziehende Ge
sicht wird häßlich und abstehend
Der Legt-is »statut«
ist schon oft zu ertlären versucht wor
den. Recht anschaulich schilderte ihn
liirzlich Sie Henrn«Bessemer, der be
rühmte Stahlindustrielle. Er führte
folgendes aus:
Eine BillionS Was ist das? Der
arithrnetische Ausdruck hiesür ist ein
sach und nimmt nur wenig Raum
ein: 1,000,(M«000,000, daß heißt,
eine Million Millionen
Wer-sen wir einen flüchtigen Blick
aus die Billion als Maß siir Zeit,
Raum und Höhe. Was das Zeitmaß’
anbetrifft, so möchte ich eine Sekunde
als Einheit nehmen und in Gedan
ken durch die Jahrhunderte hindurch
bis zum ersten Tage des Jahres 1
unserer Zeitreehnung wandern; dabei
ivergegenwsirtige ich mir. daß alle diese
TJahre 865 Tage gehabt hätten und
'eder Tag 86,400 Selunden zählt.
nde ich mich dann in meiner Phan
tasie wieder dem Jahre 1907 zu, so
sollte ich wohl glauben, daß bit da
hin eine Billion Sekunden längst ver
Tsloisen ist. Dein ist jedoch nicht so.
nnd nicht weniaer als 81.685 Jahre,
17 Tage. 22 Stunden, 45 Minuten
und 5 Selunden müssen noch verge
zhern ehe das Meer der Ewigkeit eine
iBillion Selunden verschlungen hat«
Stellen wir uns in unserer Phan
stasie var, daß wir dar unseren Au
gen eine Billian blanler Sovereigns
liegen haben. Auf einen hiervon
tchichten wir sodiele aus, bis sie eine
320 Fuß hohe Säule bilden; in gera
zdet Linie stellen wir dicht daneben
ebensolehe Säulen uckp bauen so eine
TM Fuß hohe Mauer. Zwei solcher
Mauern, die einander parallel lau
fen, führen wir aus und erhalten lo
;stit eine lange Straße. Aber erst
s
f
’447 Tonnen wieaen und« 64,081,920
wenn diese Straße eine Läuse sein
Mk Meilen (enql.) Meilen Cun
gesäbr Mo Kilometer) erreicht bat·
haben wir die ganze Billton Sooes
reigne ausgebroueU
Wir tbnnens auch die Goldstücke»
platt aus den Boden legen, dicht nesj
benetnander, so dasz sie wie eine lange
goldene Kette eine ununterbrochene
Linie bilden. So lang wird diese
Kette, das wir damit iiber Land und
Meer, Berg und Thal, Wüste und
Steppe ziehen müssen; wir müssen
den Aeguator überschreiten, und nach
dem wir durch den psablosen Ozean
iiber die siidliche Hemisphäre zurück
gekebrt sind, nochmals um den Wegna
tor geben und immer weiter geben«
bis wir wieder zu unserem Ausgangs
punkt zurücktommen. haben wir
dann die goldene Kette um den ganzen
großen Erdball geschlungen, so sieben
wir doch erst am Ansange unserer
Ausgabe. Nicht weniger als 763
Mal müßten wir unsere Kette um den
Erdball legen. Um diese Kette zu
transportirem wären 2325 Schiffe.
jedes mit einer Tragsähigteit von
3000 Tonnen erforderlich; ein kleiner
Rest, der iibrig bliebe, würde noch
Sovereignö umfassen.
Itt Ins-tun I. aus St. detenm
Der letztetteberlebende aus der Zeit
der Gefangenschast Napoleono des
Ersten auf St. Helena, GeorgeBroot
Barett, ist vor Kurzem im Alter von
92 Jahren gestorben. Der Vater die
fes Mannes war zur Zeit, als der
»Belleropbon« mit Napoleon in St.
helena landete, Kapitän der engli
schen Bewachungömannschast, und so
tarn sein kleiner Sohn ost in die
Nähe des Kaisers; gern erzählte er
später aus seinen reichen Erinne
rungen Anetdoten und Charakter
ziige, die einen werthvollen Beitrag
sur Geschichte Napeleons hätten lies
fern lönnen. wenn Brool Baretl siej
aufgeschrieben l)ätte. Während der:
ersten sechs Jahre seines Lebens hielt»
Barett sich auf St. Helena auf.dann
wurde er von seinem Vater, der ji«-m
eine bessere Erziehung geben kvollte,;
als auf ver verl.:sienen Jnsel möglichj
war, nach England geschickt Zwanzigt
lexre später kehrte Barett wieder
ngch St. Helens zurück, und ein eige:7
nethusgll wollt-; das-, er, der dem;
cesangepen Kaiser oft qui Unterhal
tung qsdkeni t-«.;ite, aus dem gleichen
Zwist di-: Reise machte, das. oonT
Louig Philipp abgesandt wordenE
war, unt die irdssfchen lleberrelte Na
voleons nach Frankreich zurückging
bringen. ;
!
Irrt-tönende Institut-O ;
Während Lords Dalhousie denkst-:an
eines Oberbefthlshabeks in Indiens
betjeidete (18488, machte er, mit den;
Gebtäuchen»des Landes noch unbe-;
kannt, dem Könige von Dude einen
Besuch in Latinen-, um ihm seine
Gemahlin vorzustellen Der König
war nun »Wer mindestens ebenso
unbekannt mit eueopäischeni Gedrän
chen und verstand nicht entfernt die
Absicht s Engländets. Nachdem et
dithii in sich txntte verbeugensehen,k
starrte et sie eine Weile im Glanz;
ihres- eeichen eukopäifchen ««E-s—:htnmkei3c
’an und sagte dann zu seinem G«
folge: »Sie ist zwar schon ein bißchen
alt, aber ich will sie meinetwegen be
halten—fiihrt sie weg» Er glaubte.
der Lord beabsichtige, sie ihm für.
feinen Hatem anzubieten, nnd es;
tvftete dem Gatten viel Aufwand van
Betedfamkeit, dem Inder begreiflichg
zu machen, wozuet ihm die zu Tode
erschrockene Frau vosgefiihtt satte. ,
---—-h-—-—
Zsei Witweimn
re tdet mit einem Kuticker im
Ne l ist-km »Sie, Kutichen warum
ist das Pferd stehen geblieben?«
Kutscher- «Da ift entweder a
Behufs-muten oder a Witthshaui
des-«
W .
»We, Mann VI sollst-then R
ja so sank fl n, bis
i is let i«
Mem-« Jst-NEM- ink
Qe Ieis fest-.
Jan-get E ann: »Ach, ich soc
beten. zu sit ist sie, von allem tan
rnit mir prechen, sie weih alle-P ·
Aetterer hemann: »Staat« —
mein Lieber, mit meiner geht's auch
so, sie weiß auch alles —- iogar im
mer besser.«
Uns Erfahrner-.
Schuldner ider seinem Gläubi
auf der Straße he gnet): wcue
Prise gefällig, Bett rellerf«
Gläubiger: » rst wollen wir ein
mal über die Rechnung sprechen
neulich sind Sie mir auch durchs e
ignnnery wie ich geniest habet«
l Sehr glaubhaft
» Neicher Schwiegerpapa in neu-Jst
wes Ihnen gleich, Herr Baron, welche
IVon meinen Töchtern ich Ihnen zur
HFrau gebe?«’
kreien »Mir ganz egai!«
cheviegerpapm »Dann nehmen
Sie die älteste, bei der ist die Freude
»an! größten!« .
Die bessere Pflege.
»Nein, Frau Nachbarin, wie wun
dervoll Ihre Blumen stehen! Wie
machen Sie denn das nur? Bei mir
will keine gedeihen und ich pflege sie
do mit so viel Liebe!«
» nd ich mit Dünger.«
Er bit rest.
Fremder: »Schon vor Jahresfrist
sagten Sie mir, Sie hätten eine
Schwebebahn hier. Nun sehe ichs-ber,
das-, Sie überhaupt noch keine Bahn
haben!«
Einheimischer: »Aber verzeihen
Sie, mein Herr, unsere Bahn ist doch
immer noch —- in Schwebet«
Zu norsichtis.
» . . . Ja, gnädige Frau. auch ich
habe meinen Roman! Jch habe ein
Mädcken sieben Jahre geliebt, ohne
eg ihr zu saqen!"
»Der-seiden Sse -- oa miissen Sie
aber recht dumm new-:an seini«
»O nein, gnäkisqe Frau! Wenn ich
ihr es gesagt hätte, so hött’ ich sie
Joch bekommen«
seiest-unans.
»Seit 5 Jahren titt mein Mann
an Rhturnatismuä nnd Aftlnna und
konnte oft tvochenlnnq das Bettnicht
verlassen. Von diesem Uebe! ift er
fest durch dzs vorzüqkiche Anti
rheurna to vollständig geheilt, daß er
regelmäng erst früh gegen it Uhr nach
Hause tot-unt
Frau Motile Leidenstelch.«
Its einem Les-mens
Jch vermqche mein ganzes Vermö
gen meiner Gattin unter der Beding
ung, daß tie spätestens ein Jahr
nach meinem Tode sich wie
der ver-nähte. So bin ichsicher,
daß es wenigstens einen Menschen
giebt, der nlltäglich mein iritheä hin
scheiden bedauern wird.«
pedentticlee sum-duns
Vater tzuni Sohn): .Höre mat.
Arthur, das geht aber nicht. Du ver
fügst ja über die Geschäftstasse. ais
ob es Deine eiqene wäre. Du nimmst
Dir entschieden zu viel heraust«
Getöse-lieh
» Arzt-»Sie müssen sich vor einem
sittitckfall bitten!«
Patient: »Nei, dann machen Sie
aber auch die Rechnunn fo, daß ich
nicht auf den Rücken falle!«
Dinelsinuts.
A.: »Na, wie qrht’i, nlierffreundk
B. tJnnggeselle): »Nun, ichschtqge
mich so durch. Und du«?
As »Ach, ich schlage mich such
durch, aber mit meiner Frauk
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Reisendek:« Ja, zum Donnerwcuet, wo ist denn km H- .
häute, daß nkanqunteksieben kanns« S « WOR
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