Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 25, 1907, Sweiter Theil., Image 14

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    Mutterlreiief .
Uns dem Leben einei Seemanns.J
Von H. Binden ;
—--—
Nec, da kann einer sagen. was ers
will: die Mutterliebe ist der stärlstei
Trieb im Menschen und im Thiere.
Das habe ich mal erfahren, als wir
mit dem »Maiador« vor nahezu 20
Jahren nach dem Süden fuhren. Ein
schönes Schiff nnd ein schneller Seg
lerl Ja, Kinder-, solche werden heut
zutage nicht mehr gebaut. So ver-:
rückte Schnelldampfer gab’s da noch
nicht Unser Kapitän war eine Seele
von Mensch und vor allem ein großer
Wreund. Ra, das ist ja schließ
lich dasselbe Wenn einer Thiere gern.
hat, so ift er auch ein guter Mensch.
Als wir nun von Geeftemilnde das
mals abfuhren, fah unser »Maiador«
aus wie dem alten Noah seineArchr.
3 Affen, 2 Papageien, 4 Hunde, 3
Katzen, 25 Hühner, ein paar Entei
und Gänse, Kanarierwögel Traurin
chen und Meelchweinchen und außer
dem noch die üblichen Ratten, Wan
zen und Kasterlaelem Als wir in
Montemdeo dann ankamen, halten
lwir natiirlich 22 Katzen, 8 Affen, 9
Hunde und alles mögliche und un
mögliche Thierzeug an Bord!
Doch ich will nicht vorgreifen. -—
Ein Thier hatte der Alte besonders
m fern Herz geschlossen: eine alte
Gans, der er den Namen Auguste ge
geben hatte. Na, die Augufte ift ja
Ietzt todt, aber wenn ich sie hier hätte,
würde ich ier den Hals noch heute
umdrehen. Das« Beefi machte auf
See nämlich immer Ausfliige auf
Vord. Erst watscheire fee immer auf
Beet an der Reeling hin und her,
that so unschuldig als ob sie nichi
bis drei zählen könnte. Auf tinmal
WMAMWW kijssssszsznsp ( . . .
nahm sie dann einen Anlauf hupptei
auf di: Reeling und flatterte driiberj
wea Dann mußten wir regelmäsi s
ein Boot klarmachen und das Vers
rot-: der einfangen Der Malo-dor«
wurde einfach solange beigedrebi, als
ab wir gar nicht nöthig hätten, wei
terzusnhren Der Alte stand mit ei
nem Fernrohr am Decl und hielt
scharf-en Ausgan. ob wir feinem
Lictf ng nicht eins mit Zem Riemen
ver-setzten so daß er für immer in die·
seligen Jagdgriinde einging.
Ein anderer Freund von ihr war
ji«-r alter, schädiger Ganseri. Der
Hand auch immer an Deck und sah
ilir nach, wenn Ge wieder eine Bade
veise unternahm. So groß war die
Liebe aber nicht. daß er ihr nach
sprang, er war nämlich furchtbar
wasserscheu. Ra, und wie das nun
so Ham. eines Tage- legste August-e
drei schöne Eier und feste sich darauf
Der Alte ar-: nfie über das ganze Ge
schi: Solchen Familie uwachi sah
er gern und er stand lich minde
fiens hundert mai Vor ihrem Ber
schlau und redete ihr zu und sagte ihr
allerhand Schmuck-einem Und der
selte, dreckige Gans:ri stand so fian
dabei, als ob er die Eeier gelegt hätte.
Bei gutem WItter Und schönrmWinsd
ging das Bruiaeichiifi gåatt vonstat
ten. Aber das Ung iick kam M.
Als wir eines Moraens nach dein
tall sahen, war Augufve fort
Taf dem ganzen Verdeck war sie
nicht zu finden. Die Eier laxii
W da, und wir gingen ei
M Wsirophe entgegen Dem Alten
Irr-de der Verlust sofort mitgetheilt
M ein Raubthier stiirzte e: nach
Hier-.
Varianten habt Angufie iii er
Ist gfnrissen!«
Soviel Schwierigkeiten ihm audi
-dsj fch und andere Buchstaben mach
in, so wenig war er aber auch um
ein betrafåigxndeg Wort verlegen,
und er fügte deshalb gleich binzur
»Wenn Augufte in eine Viertelstunde
tschi wieder auf die Ekers sitzi, denn
Imeiß ich Euch alle Exiiiixrlzer!«
Wir betheuerten mit einer solchen
Wärme unsere Unschuld, daß eg uns
Ielang ihn zu überzeugen· Er mach-—
te sich deshalb aus« um Augufte zu
schen. Unzahligemal rief er ihren
amen —- zättlrch, schmeizend, web
IIthsvolL insriia —- es half alles
nichts —- sie war weg. Er nahm zu;
Cdjektiven seine Zuflucht: »Meine
Ehe Augusie. Wo bist du denn,
mein altes Schmerzenslind, deine
Kinder warten auf vir!" Es half
nach weniger-. Obwohl ihm die
Schneidezähne fehlten, versuchte er
locken-d zu Meisen, ver eblich, sie svar
Imd blieb weg. Nach m wir alle
· das Schiff abgesucht hatten, stand
Gebiet fest. daß sie nicht mehr an
ord war. Der Alte nahm hierauf
eine warme Wall-beste und legte sie
Mehl-la auf die Eier. Dann stieg
« ee mit seinem Meter im hauptmast
biI zur Nemame Und hielt
Man Auch diese scherzen Mühe
»M- sag-: ge: esse-eise
. e am ne -
Hi serv-ten als wir gedacht batteu.
sie freuten uns schon im stillen, ihn
O paar Tage los zu fein, aber
ich stieg et ab. Au seinen Be
komm- wir sehen, daß er
anwcåusschluß gefaßt
.’.«
g- Mtcp Höhe tref er
quasi. im m War-: kochen.
« . i- si sorgt schu«
WR make er in feine
M las gleich wieder her
feim nd hielt er zwei
Ue er Schifft-spottw
W
« M Der Ue sit-attei- sstort
lar. Its Dir vermutete-, trat
ein: ichs-tsc- loste der site den ge
fitllien Beutel auf die Eier, die mut
terlps ins M W.
M ich Kinde Sie Mk ist-i
Eisdenteli aus die Seele! Alle Bier
telstnnde missen Se den andern voll
gießen und vorsichtig aus die Eiers
legen.«
Am nächsten Taae aeschah etwas
Iiirchterlichet beim Fällen dee einen
Beutels verbrannte sich der Koch die
Hände, nnd in seiner Wuth schmiß er
den Beutel mit Nachdruck und
Schwung iiber Bord. Daraus holte
er den anxeren · Wie er ihn Ellen
wollte, fiel ihm das Ding in das
Herr-seiten und unter fiirchterlichern
Gestank verbrannte der zweite Beutel.
Die Steue, die jede folgte, ist
nicht zu schildern. Der Alte verlangte
vorn Koch daß er sich selbst aus vie
Eier setzen solle, und der Koch geriet-d
in Wirth über diese Zumutdung und
ricktete an den Kapitän dieselbe Auf
forderung. Das Ende dieser Unter
haltung tvar wenig erfreulich: der
Alte warf den Koch aus der Küche
hinaus und verschwor sich« ihn wegen
Beleidigung zu vertlagen, während
der Koch im Hinausgehen seinem Ka
pitiin eine Kalttoatserbeilanstalt in
ver Umgegend von Berlin empfahl.
Der Koch war nämlich ans Berlin«
sonst wären derartige Redensarten
nicht vorgekommen
Als der Koch im Logis verschwun:
den war, ging der Alte mit nachdenk
lich gesenktem haupt zu dem Rest hin
nnd stellte sich traurig an den Ber
schlag. Er spurlte nicht einmal aus,
ma- als sicheres Zeichen dafür a e
sehen werden kennte, daß er Fee-Fig
sehr angestrengt arbeitete. Nach einer;
guten Stunde stiller, ernster Trauerl
rief er den Zimmermann heran:j
«3irnrnermann, machen Sie mich malt
so 'n kleinen Kasten, so wie sv’n ZH
garrenliste, aber anj ’n biischen was
festeres Holz.«-—— Dann nahm er vor
sichtig die drei Eier aus nnd ging mit
ihnen langsam und nachdenklich über
Deck nach achtern in seine Kajiitr.
»Wir stellten schon die gewagtesten
’Verrnutlrungen an. aber es tam an
ders. Wir schlichen uns. als der
Zimmermann die Kiste brachte, nach
dem Ruderbans nnd schielten von
dort ans durch das Stylight in das
Immer des Alten.
St hatte zwei Ihr-schen Kognar
vor sich stehen· Das war deshalb
verwunderlich, weil ej sonst zur Zeit
stets nur eine wet.
Als er vie Kiste in Empfang ge
nommen hatte, holte er die rathe
Farbe Ins dem Spind und malte mit
großen Waben nnd mit nie ge
ahnter Geschicklichkeit den Namen An
guste aus den Deckel. Hierauf legte
er Papier in die Kiste, und darauf
nahm er die Eier-. sah jedes Stück
noch einmal mit einem langen, prü
fenden, aber unfagbar traurigen Blick
an und legte sie ebenfalls, langsam
und zögernd, in vie Kiste. Der Deckel
wurde zuletzt daran gelegt, das
Ganze vernngelt und außerdem noch
einmal verschnürt.
Dann setzte er die Kiste vor sich hin
aus den Tisch und begann eine ernste
und gründliche Feier.
Diese Feier zog sich so seer in die
Länge, daß wir gegen Mitternacht
verzogen, unseren heimlichen Unng
tu verlassen... Am anderen Morgen
lag der Alte in tiefem Schlummer in
seiner Koje Auf Dem Tisch stand
eine leere Flasche die andere lag in
derselben Verfassung auf dem Boden.
Jn den Armen des Alten ruhten die
Ucberresie der dreiKlnder Auguslens.
Er halte es sich wahrscheinlich les der
zweiten Flasche nicht nehmen lassen.
dxe Kiste wieder auszumachen und die
Eier her-auszunehmen die bei der
hausten-reichen Kletterei in die Zofe
uatiirlich zerbrochen waren.
i
i
l
An jenem III-regen gebrauchte der
chpitåän des »Bist-Wor« eine Uns
rnenne rrarmen Wassers zum ABC-»
schen, und III er gegen 12 Uhr .:n’
Tzct tun-, warf er ein großes Bünde!(
anq üter Bord. das menschlichean
Ermessen nach alle irdischen Ueber z
reste ver treuen Auguste enthielt. III-IN
Alte wurde allmählich wieder mensch-»
lich und nett zu uns. Er wurde al
lerdings auch niemals gewahr, daß
wir in jener Unglücksnacht seine Au
guste geschlachtet, gekocht und beim
lich eingetalzen hatten.
Es war auch schließlich besser fe.
—---—--.-—
Eise fossleö siefeuthier.
»Aus New York wird berichtet:
Das größte Aussehen erregt die Nach
richt, daß in den großen Fossiliem
lagern von Wyoming das Stelett
eines Thieres entdeckt worden ist,
das 314 Fuß in der Länge maß.
Bisher war der größte Dis-einander
pen Gelehrten bete-nat war, ein fest
un Feld-Museum aufgestellten der
75 Fuß lang ist und dessen gtöpter
Wirbeltuochen 300 Pfund wiegt.
währendldek dem dem ist aufgehen
denen Whm 1000 fund w« t.
Diese Thierstt hat, wie die Foes
annehmen, im Wasser gelebt, zum
Theil wegen.der Rothwendigteih sich
gegen kleinere Thiere, die Auge-He
auf sie unternehmen zu schüdm Als
I Nahrung dienten ihr die Kräuter und
PFWIL Ue sich auf dem Gran-de
M Miisse und Seen fanden. Kno
s ehe-M M bieten Riesen der Ue it
finden sich
; Teig-desi- . M
, , w . . . .
. M l« p Leutchen Zeiten
streift in Neu-We to,
one-tu Montana nnd
Mit-.
W
cis-rathe OW.
Altcaliforniiches Lebensbkd Lan
Okqu i.
Oh es wohl heute-roch nochJenmwkn
in Caliiorni en gibt, der sich des bra
ven Timolho O’Dowa erinnert?
i Vielleicht ist noch Einer oder der An
F dereda der ihn gekannt hat —wahr
scheinlich aber sind noch Viele da.die
wenigstens seiner seit von »O-v
Dowds Diagins« gehört haben.
Tini war feiner Zeit —- ei ifi nun
Ilange her — einer von der einiger
maßen susammengesviirfelien unv
lieltsamen Sorte oon Männern. die
sjeinalg California beoölierien Viel
sleicht war er der Typus dieser Art,
Tdie an's Soldaten, Seeieuien, Far
T !nern, Team-tm Gelehrten und rati-.
Ilinarischen Existenzen zusammenge
setzt war. Als Knabe oon etwa vier
.,rehn Jahren war er von Nord Jri
zland nach New York gekommen, wo
»sein Vater, ::e: einig-es Vermögen
mitgebracht hatte, bald in recht guten
« Verhältnissen lebte. Tirnothh war
erin ältester Sohn ein kräftiger
hübscher Junge, gutartig, aber viehis
«n:itzi-g und faul. Da er eine eni
schiedene Abneigung gegen jede Art
von handarbeii hatte so dachte sein
Vater daran ihn Kudiren zu lassen
»Aber bald stellte es sich rang daß
Her ebensowenig Neigung iir geistige
Arbeit hatte, wie fiir körperliche, und
Hals et am Alter von sechzehn « sahren
Mitglied einer freiwilligen , urt
wsehkRonipagnie geworden war. was
ihm guten Voewano gab hier und da
ganze Nächte auszubieihen da war es
vorbei mit de: häuslichen Disziplin.
Jm Alter von neunzehn ahren ließ
er sich iiir den mexitani chen Krieg
arm-erden. er war nocn nun-perma
rig und das machte es seinem Vater
möglich, ihn zu rettarniren. Aber nun
war er erft recht nicht mehr zu ge
brauchen —es örgerte ihn, daß er
nicht Soldat werden sollte, und ohne
gerade schlechte Streiche zu mach-km
machte er sich Doch bald zu hause so
eintritt-. dass sein Vater nichts mehr
dage n hatte, als er sich eines schö
nen staats für Ztevenson’s Regirnent
arm-erben ließ, welches um das Kap
Horn herum nach Calisornien geben
sollte. Seine Eltern tiefsten daß die
militärische Disziplin das Ssbnchen
vielleicht schließlich zum ordentlichen
Manne machen werde, und Vater
und Mutter gaben ihm ihren Segen.
Nach langer Fahrt tam das Regi
ment in Monteren an —- det Krieg
war vorbei und Eaeifornien war für
immer in den Besitz der Vereinigten
Staaten übergegangen So wurde
denn das Regiment iln Jahre 1848
nach der Ratifitation des Vertrages
von GuadalupeHidalgo ausgemusterz
und Tini blieb m Calisornien
Da er als Korporal entlassen wor
den war, sosührte er von da ab vie
sen Tite!, und kam als solcher erst
nach dern alten Fort des Kapitiins
Sutter, also in das Ente-um des da
mals ausgebtockxnen Goldsiebers.
Er war einer der Ersten, die Gold
waschen. under hat immer behaup
tet, er sei der erste Mann gewesen,
der hundert Unzen Gold mit eigenen
blinden ausgemaschen nnd zum Ver
tan gebracht hobe.
So trieb er es drei Jahre lang-—
er hatte unbändiges Glück. Er fand
Gold, wo kein Underer etwas fand.
und wenn es irgendwo eine besonders
reiche «Taicke« -Pocket) gab, da war
es sinz gewiß LI’Doevd. der streut
decke hatte. Sen-In blieb er an einem
Platze länger atH zwei bis drei Mo
nate, und wenn er einen guten Vor
rath von Gold hatt-, dann ginckt
nach Sau Franrisco oder Sana
rnknto an die Spieltische und in die
lustigen häufen Dennoch blieer
mua ihm treu. so wenig er et- ver
diente, denn er verichweyvete Alle-.
hier und da verband er sich auch mit
Anderen zur Arbeit, aver dann hatte
er nie Glück-, wenn er feinen Beutel
wieder füllen wollte, mußte er es auf
eigene Faust thun.
. sc.
Es »was En: Herbst des Jahresr
ERLHL als er sich gerade wieder ein
mal von seinen Paktnetn getrennt
hatte, weil dieselben absolut einen
Tunnel in ein Gestein treiben woll
ien, wo seiner Ansicht nach Lein Gold
zu finden war. Es erwies sich spä
ter, daß er seht recht gehabt hatte.
Als er seine Parinek bei Jones’Bor
ain South Yuba verließ, ließ er ih
nen einen Demijohn mii Whisley
zurück und drei Viertel von dein
Goldstaub, den et in seiner Börse
hatte und versprach ihnen, noch vor
Eintritt der Regenzeit sie zu besuchen,
wenn er nach Saetamenio gehe, mit
mehr Gold, als et schleppen könne.
Sie lachten und gruben weiter an
ihrem Tunnei. ohne viel zu finden.
Aber richtig-et kam wieder. Woet
eigentlich gewesen war, bat et nie
mals verrathen, man wußte nut, daß
er den Ttail nach Nevada City ein
Skichlagen hatte. Aus diesem Tkail
kam er zurück, elegani gelten-L faci;
wie ein .,D!tde«, wit einem breit
ltiimpigen Pelzhut, um den Leibeine
rathe seidene Schärpe Wden,j
unter der ein Ledetgiitiel war, mit
Messer und Revoloet Sein heute
und sein Bari waren-offenbar bei
einem Feiseut in Behandlung gewe
sen, et war ihaifächlich ein« hiibsscher
nnd eleganiet Bursche Und vor
ihm her wankte ein Chinele mit dem
Damm-Stab iibet den Achseln, an
der einen Seite dessele hing ein
Korb mit dem Dem-Hohn und einem
shall-en Dzian Flaschetn aus der an
W
deren aber einst-c mit Mystik
ikwsktsuh die soll non solt-find
waren. Das die Ladung nicht leicht
war, sah man dem chinesen an.
Das gab ein Leben in Jonek Har,
als Tini Ida-nd kam — Ullejtrant
mit ihm und er war sreigebig mit sei
ner-»Seid Jedem, dem es in letter
Zeit ganz besonders schlecht gegangen
war, schenlte er davon. DemChtnesen,
der er siir 10 Dollars gemiethet hatte,
gader das Doppelte, und mit leeren
Rörden wanderte derselbe vergnügt da
von. Der Korpotal aber blieb. und
s nachdem er Alles getauft hatte, was zu
einer guten «Spree" siir mehrere Tage
Fnothwendig war, ging er mit seinen
Isriiheren Partnern nach der Kabine.
Dort begann nun ein »Jambaree«, das
mehrere Tage dauerte, denn so langes
Tim da war, sollte nicht gearbeitet:
werden. Aller Unfug. den sechs junge;
lustige Männer nur erdenken können. :
wurde getrieben, und selbstverständlich
wurde viel mehr dabei getrunien, als s
gut war. Dem einen der Burschenf
ging darüber sein bißchenVersiand aus !
»—er betam das Delirium. Und wäh- »
rend dik Anderen sich in ihrer Weise ;
so laut wie möglich amiisirten und da
bei unter Anderem ein Fäßchen Pulver »
out-zündeten das beinahe ihren ganzen ’
Tunnel zerstört hätte, schlich sich der!
halb Betriiclte in die Kabine, nahm die (
Goldsäckchen Links und ging damiti
aus den Abhang. der hinter der Ka- s
bine mehrere hundert Fuß hoch über(
das Thal emporstieg und, oben ange
ionunen, wars er die Söachen mit
Gold hinab. so dasz sie aus den Felsen
zerplahten und der Goldstaub über die
Steine und den Sand in den Bach
hinabrieselte. Dann lies er zurück und
sagte den Männern, was er gethan-—
aus dem Gold seien Schlangen und
Mäuse geworden, die liesen überall
sherunk
. Da begriffen die Manner endlich
was der derriickte Kerl gethan halte,
und das machte sie nüchtern. Sie ga
ben dem Burschen Essig mit Senf zu
trinken, das galt damals fiir das ein
zige Mittel gegen das Deliriurn, und
als er so viel davon hatte, daß er
leine Schlangen mehr salz, da packten
sie ihn in sein »Bunl'« —- sie selber
aber nahmen Laternen und suchten
nach dem Gold. Doch es war zu fin
ster. sie konnten nur die zerpladien
Beutel finden.
Erst als der Morgen kam, glückte es
ihnen, den rechten Plah zu finden, nnd
nun sammelten sie Alles an Steinen
und Erde auf. was sie finden konnten
und waschen ej aus —- die Goldsucher
auf der anderen Seite des Flusses
sahen verwundert herüber. denn sie
hatten keine Abnuna davon, was die
Leute da drüben thaten, die mitten
unter den riesizen »Von-Werk mit
linsei »Noaere« an der Arbeit waren.
um Gold zu waschen, wo doch bisher
leine Spur von Gold gefunden wor
den war. Am Ende des zweiten
Tages hatten sie endlich ein-a zwei
Tritiel des verfireuten Goldsiaudeö
wieder zusammen. Dann irai sie
genwetler ein and der Bach schwoll
hoch an, man mußte die weitereSuche
aufgeben Tim packte seine Hab-selig
ieiten zusammen und wanderte, von
zweien seiner friilsseren Partner de
gleiten nach Nevada City, die Ande
ren blieben noch eine Zeit lang, dann
ader gaben sie den halb zerstörten
Tunnel auf und verließen ebenfalls
Jvnes’ Bar. Andere aber fanden
noch lange an jener Stelle, wo das
Wasser niedrig war, Ueberreste von
Tiers-S Geld und seitdem heißt dieser
Platz allgemein «O’Dawd’ö Dig
gins".
Was oder wurde aus Unserem
TInP Eines schönen Tages im
Sommer les-T- larn ein abgetrieben
und armselip ausfchjuender Mann
den Irail her-ib· der nach Jenes
Bot fiilkrkr Er fah, daß da eine
Aneahl von Edinesen ordeitseies und
sprach laut zu jich selber: »Aus like
mit dem Glück. aus mit dem Golde,
nnd die Zehen und Ellbogen gucken
heraus! Bei Gall, Timoihy O’Dvwd,
du bist in einer nelten Lage. Nicht
ei-. Schimmer vvn Gold auf eine
ist«-klommen und das ,,Bedroel« starrt
du ins Gesicht Aber nur zu—du
verdienst es nicht« Tim, aber ich denke,
doch, es giebt noch Gold genug für
dich in der Welt —- du mußt ee nur
finden!'«
Ja, das war Kerporal O’Don)d,
der diesen lleinen Mem-leg mit sich
selber hielt. Er hatte all das Gold,
daser feiner-Zeit den Nevada-Traj!
-l;inanfgeschleppi hatte, durchgebracht
Hund sein Glück hatte ihn verla en.
zEr war unterwegs nach dem Mid le
Yuba. und da er leine ganzen Stie
sfel mehr hatte und keinen anständi
gen Rock, lo halte er liess-essen, daß
er erst lrier fein Glllel versuchen
wollte, vielleicht lonnb er biet, wo er
feiner Zeit le viel verloren demge
nng finden, um wenigstens als an
nen. Er hoffen daß ihn Niemand
erlennen werde, denn von den Leuten,
dir er damals hier konnt halte,
worin wahrscheinlich l wer mehr da.
LDie ersie Kabine, die er fand, war
unbewohni, und er quaflierie sich hier
ein. Nachdem er seine Decken in den
leeren Punk« gelegt nnd etwas von
seinen Vmäkhen setz-essen hatteJesle
er sich auf einen Stamm vor der
Thilr und fing an, sich in der Nach
barschaft zu ers-ereilten und über dirs
nachzudenken was er feiner Zeit her
erlebt hatte. Da sah er einen anderen
Mann vor per Kabiue arbeiten. in
ständiger Mann am Puder zu erschei
f
V
Mann: ,Abek, liebe Amalie. was sollen denn die Kinder denken,
wenn ich bit immer na eben muß?«
»Die werden sich Kästen-Z ein gutes Beispiel daran nehmen!«
I
MS - OW- W
der er selber damals mit seinen-Ka
meraden genesen war, und aus Neu-i
gierde ging er iiber den Bach uilnns
biniiber und fing an, mit iäm gnk
sprechen. Er sragte ihn, ob er as
im Sande nach Eidechsen suche. aberi
der Mann sagte: »Nicht gerade dazp
aber bier ist sder Plag, den die Leutes
ORde Diggins" nennen, das
sinde ich manchmal nach fiir einen
oder zwei Dollats Gold im Sande«
nnd wenn ich nicht besseres weiß. gelie4
ich hinka- l
.O’Dotvbs Diggins?« sagte Tim
,,wer war denn dieser O’Dorvd?«
»Das war ein verrückter Bursche-l
der mehr Glück hatte als Verwude
sagte der Mann, welcher Tubbs hieß-i
Und dann er ählte er unierem Tini
seine eigene schichte von dem hier
verlorenen Golde.
»Ja. fest erinnere ich mich der Ge
schichte,« sagte Tim, »aber ODMW
lzat sich später ganz geändert, er ist
ieht ein Bankier in San Franeijro,s
nnd ein Supervisor, und er gehör-is
zur Presbyterianer-Airche.« 1
.Na, dann bat ibn also fein Glücks
nicht verlassen,« sagte Tubbs —- »ich
hatte geglaubt, daß del-Bursche löngftj
irgendwo zu Grunde gegangen sein!
miiszte.'« s
So ward-en die beiden Männer sie-Z
tannt, und als Tim den Anderen
oann fragte, ab er ihm nicht sa enj
könne« wo er eine harte bergen o es
stehlen tönne, damit er auch ein we-;
nia Gold suchen könne, denn er seil
ganz »gebrochen«, da gab ihm Tribe
von seinen Werkzeugen was er
brauchte, und Tini Nrgger fand von
seinem eigenen einst biet verlorenenl
Golde genug, um sich ein Paar neue«
Stiefel nnd einen Rock and eine hole
kansen zu können· Mit diesem Geld
schielte er seinen neuenPartner Tut-be
hinab nach Jenes Bar, damit der
selbe dort die gewünschten Einiäuse
mache, und auch riean Gutes zu ei
sen und u trinken mitbrächte. Das
ließ sich ubbel nicht zweimal sagen.
denn er wanderte lieber mit Gold in
der Tasche nach der Bat hinab, al
da er biet im Schweiße seines An
ge icbtj ein wenig Gold suchte.
An jenem Tage aber, als Blube
gegangen war, da untersuchte Ly
Towd den Platz, wo feiner Zeit seine
Pariner so vergeblich nach Gold ge-(
graben hatten, den Platz, wo sie tin-s
mais den Tun-set durch die Pulver-H
Explasian halb demolirt hatten, nnd;
was das Glück ihnen damals versagt?
hatte, dirs gab es jeni feinem frühe-«
ren Günftling O’Dowd -—- er fands
eine reichhaltige «Tasche« an jenem
Plane, vie Allen entgangen war.
Und als Tut-b- am Abend wieder
kam, hatte Tiin eine gute Pius-me voll
schwarzen Sand, der mit Gold ver
mischt war, var sich. Je t arbeireten
die beiden mit aller acht· TsÄe
»Taschse« arbeitete ein paar Tage
lang wie eine Schatzgtnle hielt aber
nicht lehr lange vor, sie war bald ge
! leert —aber als die Beiden sich trenn
jtern da hatte Tini iiir seinen Theil
noch weit mehr, als ee an jenen-Tage
hier verloren hatte. Er in damit
nach Nevada City nnd an te dort
Wechsel auf an York, die er an fei
nen Vater schickte, damit er nicht et
rra denMesnehnngen von San Fran
etieo unterlie e. Denn er war nrit
ver — it ein ln r Mann geworden
nnd annte sich etw, nnd er wußte,
daß das Gold besser and sicherer ani
Mben war. wenn es per Post nach
Yont ging, als wenn er ei in
feiner Tasche Hatte. Ueber San
Franeiseo nnd nn« Kap Dorn her
um reiste er dann selber naelk New
Part, nnd dort hat er später ein gn
tet Geschäft angefangen nnd ift ein
gerichteter nnd reicher Mann geende
n.
J -..A—»
ses-u us Ieise-.
Mauer-zählt nncz Besonnt ist«
mit welcher Sorgfalt det inesischei
und japanische handwettet as ihm
vorliegende Modell nachgnbilden ver-.
steht. Einen trefflichen Beweis die
ser Nachahmung-lauft erhielt einst
der Vertreter einer eueopäischen
Großmacht in der Residenz des Mi
lqdo· Vor seiner Rücktehe halte der
Gefnndte in der lassetltchen Porzel
lanmanufaktuc zu Tolio ein werth
volles.Service bestellt. Da et dies
mit seinem Wappen geschmückt haben
wollte, sandte et von Europa aus an
Die valziit eine fakbige,’lleine Lit o
grap ie deö Wappens und ich b
denn-steh um jeden ththnm vorzu
. beugen. tn Englisch vie Notiz: »Die
ift·mein Wappen!« Nach einein liter
teixahre traf das riige Service in
Europa ein. Gro war aber- M
Erstaunen, ais auf iedem Teller nn
ter dem -ichönfarbi ausgefiihrten
Wappen in der Ha chrift des Ge
sandten die Worte prangtem »Mit
ist mein Wappen!« — Fiir die Ies
ltchteiten der erave begonnenen Se
fellfchaftszeit ell. so sagt man. die
xez Service nicht bennst »Dort-en
NU. .
W
III-L
»Graculire, Herr Graf, M
Iniienzutrach5. Jst es ein «
lein?«
»Nein, mein Lieber!'·
»Ein Söhnchen?«
»Auch nicht!«
»Nami. was denn?'·
»Nun, ein kleiner Graf!«
Mckdip
BL: »Warum so tiefsinnig, Profes
iokchett?«
Professor: »Ach, es geht rnir feii -.
Tagen eine Sache im Kopf herum.
die mir bölliich in die Beine gefahren
ist und die mein Magen gar nicht ver
deuten will.«
Unterschied.
Sie: »Besten Egon ist aber lange
nicht mehr so flott wie vor feiner
Heirath.«
Er: »Ja, Ehetriippeifielzen sind
seine Freieraiiiße.«
Sirt gehalten.
Der Hauslehrer ist mii der häßli
chen Tochter des reichen Rentners
Dickerl durchgebrannt und hat alle
Pretipfen von Frau Dickserl sowie
20.000 Mart in war mitgenommen
Allerdings schrieb er, daß er einen
Theil bald wird-r zurückschicken
werde.
»Ur-, und haben Sie wirklich etwas
davon schon zuciiribeiommen?« fragte
den Bevauernstrerthen ein Freund.
»Ja. meine Tochter.«
Dann items-.
»Sage-I Sie mal mein Lieber.
Ohre Frau hu sich ja kolossal verän
dett!'
»Wiefo7«
»Na die wa: Doch näher blond!«
.Ja!«
Juno nicht f: stam«
«Nee!« XI
»Und auch nicht so großs«
»Stimmt!" «
Ma, wie ig- dsnn das nur wog
lich?'«
»Das ist überhaupt ’ne Anderes·
---.-«-·-«-.
Wie-Musik
Einst lebten sie froh und innigddu
skwei Sees-en unt ein Gedanke.
FJeut' aber die Seiten ändern sich:
Zwei Reinen und ein Geznntr.
wer terms-.
Dame: »Ach here von Neuheit-.
;ich bin immer heiter und fidei, nur«
manchmal habe ich so trübe nachtrer
liebe Stunden»
? Gewiss-us- »Je-ide fs, nicht W
so um den ELnbe tun-P
I II W
s stät-fu- «Meetwiikdiq. das ichbek
Binsen ndisst einen einzigen kleibfaknen
sin I
Mäufetinr »Das kvne da t.
weil ich nue streng »M
Ybn Jbe Kopf aber total aus det
ode gekommen ist!«
VIII-.
Beiuchek (an einem Wohlthätig
teitsfefm »Im-äffen Sie, Herr Boten.
bat Arrangement dieser Beten l
tung ist ja etavezn großartig. ie
set feine Gechmock, es ist wirklich
herrlich. Sagen Sie, Den Bote
was haben Sie denn dazu gegkben
Baron: »Ich- nun ich habe die An
regung dazu gegeben!«
—
Dn sitt-Music Gest.
Bäuerin Nachts zu ihrem heis
tehtenden Manne): Js wohl allemll
a tiacht fchccchti Wem dont-IT
Gik l?
net-: Kann Ieicht fein. site —- C
Sturm, woaßt: batd ums mei ·
thut er an bald nnd a fchat beis
Luft und a Reg'n und nSchnee usi
nan und a faktisch Einmis, —- II
sanft is ganz gemsthli draus! ««