«-ks-s.-— q Okfenuj Schreibeer von l III-nie InnkstkngkL i No 280 E paar Däg nachdem wir aus die Sommetfrische widdet heim ware, hat dee Mehlmann en Brief gebracht un an das Enwelloppl war e Pieischer gepkint Je mehr ichs das Pickschet angegucki hen, desto mehr. hot es iammilliee zu mich ge gueli un ich hen schuhr gewißi, daß ich das Bilding chvn emoi gesehn ben. Wie der »ilipp, was mein Hast-and is, ins Haus ukiickiomme is, do den ich seine Eiienszchen an das Packichet geiahlt un er hat ges i, er dein auch genie, daß ich das Begiding schon emai gesehen hätt, das wär jai e Poitegriif von den Haiell wo met in den Sammet-: Riesott gelebt hätte. Schuhe aenug, dag is all, was es war un do sin ich awwek doch neuschieeig c,en:eie, was in den Brief gewefe is. Tet Philipp List ihn au gemacht un hat gelese: Ich will Jhne wisse losse case die Leb-dies un Schentelniänner! wo zu die nämliche Zeit in mei Hoieij ware, wie Sie bei mir gesianne hen ’ nids annetichtek ware wie Lumve un SchwindkctT Se hen befohr daß se ioti fin, mich mei Bohrd bezahlt, das is alxltscchi un gut genug, iawwek for die Drinis hoi keiner bezahlt un ie, den gesagt wann Sie se nit bezahke debi:, dann sollt ich si-: Wart schicke im se behie mich den Emauni ein ichidr. Sie hen nii bezahlt un en Brief wo ich an die Kanne geschickt ·i:«en, der is widter teduht komme, bis» tahs der Mchitetriek hat se nii finne" könne. Jetzt dehi ich aleiche, wann Sie die Bill biezahie dek. te un for den Riesen lea ich eine hi-.k bei Es fin ! nur ermrve un imng Immer, ask-wer Fch kann nit erferdern, das Geld zu eerlierk Also plieg fm Se so gut. «Der Elztiiiizxp hat rpich lang angegnclt, wie er mit den Brief fertig war. Well, ben id: gesagt, was denkst du zu, duhnZ Nattings hoher gesagt, der Feller»triegi noch tein verdollte Pen nie aus mich un ich will emol gleich den Wedesweiler dm Brief zeige, un rrill höre-, was ver zu sage hat« Do sin ich wie en Blutvergießer u sae ischumvt, hen den Philipp ten rief aus vie nd gerisse un hen lauter tleine Stückele her draus gemacht; »Das wär mich grad das RichtigeH hen ich gesagt, daß du den Wedes-i weiler den Brief zeige delitesil JnssxitH - vonJiinf Minnits wüßt es danndiej ganze Ziitie, wie mir uns blamirtj ben· un ich müßt mich ichehrne io lang wie tch«lewe.« Der Philipp hot ein-» gesehn daß ich recht geweie sin nn? das hp mich arig gewunnert, belahs’ als e Rrchl duht der Philipp nie nickz «einielin. Mer hen dann unteren - Meind uffzeigracht, daß mer zu den Brief gar keine Ettenschen bezgl-le wollte un damit war die Sache ges-; fielst. Jch hen gehen »Philipp, ich muß emdl Zu den Dentift gehn, iorj mein leithändw Backezahn duht michs schen seit e paar Tiig truivele un ich Zieht gleiche, daß du mit mich gehst, lsätah5, ich muß inng daß ich teinder eiireht sin allein-J zu gehn un du haft doch so e große Korretich. Do izot er e Fehs gemacht, als wann er sage wrllt: Jehs wann du nor wißt, was ich for e Koerretsch herr, awwer erT bot dochsnit get-ehrt »Das zu sage. Ers sagt, alt-echt Lizzie, ich geh-n mit,- ich lann ja autieit in den Wehtittgrubm warte. Well, do draus is oss Kehrs» nicks geworde, awtver ich hen ihn» ennilsau mitgelm mache. Mer hen bei ten Dentiit e lange Weil warte Wisse un wann nit von Zeit zu Zeit e 1 m enerliches Getrisch aus den Dentiit4 I sein Stuhdio komme wär, dann ioiire mir schuhe eingeschlafe. Uff emol hot der Dentist die Dtehr uffgemacht un hot gesagt: Die nächste Lehdir. Es war kein anneres Wummen meht da un do hen ich gewißt, daß er mich meine duht. Jch hen den Philipp heim Schlasfitche nomine unhen ihn mit infeit gepu t. Jch hen mich gleich in den Schehr geieht un der Dackter hot gesiakt an mich erum zu man-tiefe. Jn den Lsuclinggliis hen ich nothisse könne« daß der Philipp iich ganz tlohs zu die Dohr gesetzt trat un immer geguckt hat« oh er nit fort schnieie könnt. heneKunst paus. wo.der Dentsit gemacht hot, benutzt un hen ihn gesagt, er sollt Yisguckh daß mein Hoshand nit fort ufe deht, sonst det ich nötwesz wer’n un do bot er einfach die Dohr gelackt un hot den Kieh in feine Packet ge steckt. Do war ofs Kohrs den Phkt feine Klack goiickft. Der Dentiit hot mich arig roff getriet un wann ich nit eschehmt gemese wär, dann hätt ich «laut geirische.- Wie der seierlicheMos inent komme is, daß mich der Dackter den Tuhs hot pulle wolle, do hen ich mich mit Händ un Fieß gewehrt, bi tahs e Wummen gleicht doch nit so mir nicis, dir nicks en Tuhs gepullt zu kriege, wo gleich die Kompleckichen speule duht. Jch hen for den Rieer auch getreiit den Deniist fortzupusche un der hot. weil-er seine Wietntß eingesehn hot, den Philipp for Eisi stenz herbeigerqu. Das war, wo er en Misstehk gemacht hat un Sie wer’n gleich sehn warum. Der Philipp hoi nämlich- grad en1 Beruhigungs fchnuff getäcielt, wo er noch in dke Hand gehabt hat. Jn seine chlfeiteis tnent is er herbei geronnt komme, is gege den Dentift gepuscht un der ganze Schnnsf is ihn aus »die Hand un in den Dentist sein Fehs un mich in met Maiiche gefloge, wo ich grad in Erwartung der Dinge, die da komme sollte, recht weit uffgehabt hen. Well, Se könne sich die Sennieschen denke, wo es da gewwe hatt Der Den tist hat gespautzt wie alles un hat sich die Auge puttinir ausgerobht un ich, ich hen en Ettiici von Koffin kriegt, daß der blaue Huhschte gar nicks dasege gewese is. Das Riefolt war, daß ich heut Ioch mei Tuhiehi ten un dabei hot mich der Dentist e Bill for fünf Dahler for verlorene Zeit geschickt Ei tell fuh, alles-was die fPhilipp anpacke duht, das geht schie . Mit beste Rieqards Yonrg Lizzie Hanfstenget —- —--—«-—.-..« Seine Anssassuns. Fxldbiitert ,,Donne:wetter, haben Sie denn nicht gelesen, dJ das Be treten dieses Weges bei Straf-: ver boten«isi?« Fuhrmann: »Das schon! Aber, wie Sie sehen, fahre ich doch!« « Bishnstr Widmnnn. »Na, wie bat der Tenorift Heisergii bei feinem Gasispiel gefalle ni« »Einen einzigen, Kranz —— freilich mit einer Widmung —- hat er bekom men!« »Und die lauteiei" »Singe zu Hausei« Anneneiimer Vortrag Brautt »Mir-, Eduard, wenn ich mich verheirathe, bekomme ich von Papa ein Automobil eine Van im Grunewald, die Familienbrillanterk und eine Rente »von ————« Bräutigam (sie unterbrechend): »Ach Schatz, ich könnte Dir stunden lang zuhörenR s. « Jndiskret , Barschen fder den Vater ins See bad begleitete, schreibt nach einigen Tagen an feine Mutter): »Liebe Mamai zum Bier geht der Papa jed n Tau sechs-mal, aber ins Wasser geht er nicht!« Ost-mische Studien. Er: »Sind Sie mit Ihren winni fchen Studien schon fertig?« Sir: »Schon ängst! Und wie weit sind Sie damit?« Et: »Ach, ich bin immer noch beim Lonfen und sMalz —. Darüber komme ich nicht hinweg.« Einem Herrn, der ein Zimmer mie iben will, wird ein kleiner Raum ge zeigt. »Was wollen Sie denn für dies Hundeloch haben?« Achtzehn Mart monatlich fin Sie —·——tvenn Sie nicht beißen!«· « Les-ist ! .·.., - ...- . -— «- .«· —- »Es-psy —Isb«-«I-s-I- s. www « s .W'ie, Sie haben schon zwanzig Halbe und holen sich jedes Glas e!ber?" »Ja wissen’s, der szi hss mir strengstenö Bewegung verordnetl« I Stille Winkel in Paris. Man muß die viel verlannte Stadt , fahrelang studirt haben, um alle dieseq stillen Winkel kennen zu lernen, die Paris in sich birgt. Fast in jedem Quartier finden sich solche schläfrige Ecken«. Man irrt sich, wenn man glaubt, sie in den Parkanlagen zu finden oder Hauf-den zahllosen Squaresz da spielt t Militiirmusit, da schwatzen die Bon nen, da schreien die Kinder. Man könnte geneigt sein, auf den großen» ’ griedhöfen in der Stadt verschwiegene ’ tellen zu suchen; damit beweist man( » aber nur, daß man die Pariser CimeI ) tieres nicht kennt, denn in diesen Tod- ; tenftiidten gibt es Straßen, Avenuen ; und Borelevards wie in der Stadt der J Lebenden auch, und wenn die Bewoh-; net der Marmorhiiuier selbst sich J schweigend verhalten, so lann man das I gleiche von den Parisern nicht behaup- ! ten, die sich zwischen den Gräbern her-— y umtreiben. Es gibt auch historische: ? stille Winkel in Paris; sie sind als sol- ! L che in aller Welt berühmt, und wer die ! ; Coins de Paris oder die Promenadesj Fvon Georges Caintzelesen hat, gehtt ; hin und staunt diese Sehenswürdigstei- ; » ten an. Leider ist die Folge dieser Li- » J terator nur, daß die delle in diesen f historischen Rumpelkammern dahin ist ) und daß man die Weltentrijcttheit nur E in Gesellschaft von einigen Dutzend an gelsächsisch lispelnden Gentlemen inJ tarrirtem Reiseanzug mit den dazu-» gehörigen brillenbewaffneten weibli- s chen Globettottern genießen kann. i Und doch gibt es noch Oasen in der Pariser Wüste, wo man die Ruhe sin den kann. die man in den Kurorteir vergeblich suchen wird. Jn den Stra- « ßen unten rasen die Autos, donnern die Omnibnsse, schimpfen die Kutscher, schreien die Camelots und Gemüsetvei ber. Hinten nach dem Hof hinaus aber ist tiefster Friede. An den langen Sommernachmittagen hat die Stille fast etwas Beängstigendes. Alle Fenster sind offen und alle Fenster sind voll Blumen. Jm Fenstcrrahmen hängt ein Vogelbauer und dicht dabei In der Dachrinne sonnt sich behaglich schnurrend eine große schwarze Katze. Von Klavieren hört man hier keinen Laut. Hier und da —«— viel zu selten leider, taucht hinter den Blumentöpfen ein brauner oder blonder Kopf auf. Eine kleine Arbeiterin steckt ihr Gesicht chen zum Fenster hinaus, um zu sehen« ob in unserem stillen Winkel etwas neues passirt ist. Natürlich ist nichts neues passirt, denn unsere Ecke ist eine Welt, in der nichts vorgeht. Wenig-« stens nicht für profane Augen. Für Eingeweihte gibts aber immer Ereig nisse. Man lennt alle Katzen und Hunde mit Bornamen und erfährt, wenn beim Nachbarn ein Kaisarienl Vogel, ein Fint oder eine Amsel nicht ganz auf Deck ist· « Man beobachtet den botanischen Garten aus dem Balkon des Gegen über, und eine besonders schöne rothe Rose bildet das Entzücken aller Be wohner unseres stillen Winkels. Man sängt auch Gespräche von einem zum anderen Fenster auf und gibt seinem Mitgefiihl an Freude und Schmerz des Winkeibiirgers Ausdruck. Sinkt der Abend nieder, dann schießen die Vögel über unsere delle dahin und man sieht » in allen Wohnungen die Leute zur Hauptmahlzeit versammelt. Yvonne und Suzette stecken sich Blumen ing» Haar-, trillern ein Liedchen, und diel sieißigen kleinen Hände werden bald( die Hand von ,,ibm« drücken. Wir al- ? teren und gesetzten Leute bleiben ins-! rück. Vater Dupont baut drüben sein » Grammophon aus. Auch in der tät-l menden Straße wird"es nun tiescrs Frieden. Die Honoratioren des Vier telö mit Käppchen und in Hemdsäp mein besuchen sich gegenseitig oder setzen sich aus die Straße, um die wei che Abendluft in ehrbarem Geplauder zu genießen. Ein noch viel stillerer Winkel findet sich bei meinem Freunde, dem Maler, ganz oben aus dem Montmartre. Jetzt malt er nicht mehr, und ein Rem brandt und Rassael war er auch nie gewesen« Die Fremden glauben, den Montmartre kennen gelernt zu haben, wenn sie mit dem Omnibug von teu chenden Pferden oder mit sauchendem Autobus bis zur Place Piaalle ge kommen sind. Da siingt er aber in Wahrheit erst an. Jn steilen Gassen steigt man weiter himmelan. Die Rne des Abesses ist der große Boulevard sin diese Gebirgsbewohner. Von den Nebenstraßen sind da viele nur aus Treppen zu erklettern. Hier lieat alle-s wie ausgestorbetr. Um den Monlin de la Galette kann man an Sommernachi mittagen Gasse aus Gasse ab gehen, ohne einen Menschen zu finden. Tritt man in ein Haus« so findet man auch die würdige Conciergeiiber ihrer Näh arbeit eingeschlafen, ein tabakschnup scndes Dornröschem Endlich sind wir angelangt. Die Thür steht ossen. Die Möbel bei unsere-n Freunde sind an die Wa d gelehnte Bilder. Man ziehe aber den-But denn hier sind die Corot und Puwit de Chavannes und wie sie alle heißen, ein und ausgegangen,,und alle diese Leinwandtaseln sind von ihren Pinsel gemalt.’ Da haust nun der Alte mit seinen Erinnerungen an die arofze Zeit, wo er alle diese- Meister Freunde nennen konnte, wo hier Champagner psropsen tnallten, silbernes Lachen er schallte und frohe Lieder und Tanz-. musit den Märtyrerberg belebten» . . . lheute ist eslganz still; auch nicht ein« Laut ist zu hören, und das som merliche Paris scheint meilenweit ent fernt zu sein. Wir aber treten ans Fenster und sehen hinab vom hohen Berg. Wer nicht schwindelfrei ist, halte sich fest, denn die »Butte« fällt hier jäh ab — aber das Auge schweift entzückt über dies Bild. » Freunde der Melancholie mögen uns aber nach der Place de Vosges folgen. Das war einst die Place Royale und unter den letzten Balois und ersten Bourbonen der Glanz punkt des prunkliebenden, » höfischen Paris. Hier erhoben sich die üppig sten Adelshotel·s, hier bejauchzte das Volk die letzten Tourniere, hier-fan den biutige Straßenkämpfe zwischen den verschiedenen Feudalparteien statt. Und dann kam der jähe Verfall! Die Ducs und Marquis machten dem Bür gerthumPlatz. und demReichthum folg te schließlich die Armuth. Vor sechzig bis siebzig Jahren erlebte die Place Royale eine Nachbliithe. Da setzte sich hier sahrendes Künstlervolk fest und Viktor Hugo hauste hier. Aber das ist nun schon lange her. Heute findet man in dieser vergessenen Ecke des alten Paris nur noch Antiquare, Trödler und Geschäftsleute, die keinen Werth auf große Kundschaft zu legen schei nrn, denn nur selten verirrt sich ein mal ein wirklicher Pariser hierher. Weit weniger weltschmerzlich stimmt uns ein anderer stiller Winkel, der einst der Schauplatz ausgelassenster Fröhlichkeit war, das Palais Royal. Der brciisende Strom des Weltstadt verkehrs hat andere Wege gefucht. Wir sehen nur noch die Vögelchem die das Futter aufpieken, das man ihnen zu wirft. die Kinder spielen und lachen, aber ihre Stimmen klingen in dem Niesenhof wie aus weiter Ferne. Ein einziger großer stiller Winkel ist das ganze Stadtviertel zwischen Saint-Sulpice und dein ehemaligen erzbischöflichen Palais. Ganz in der Nähe findet man die alten Adelshotels des Faubourg Saint-Germain· Diese liegen immer wie im Schlaf und man friigt sich im Vorübergehen, ob diese stillen, verlassenen Höfe überhaupt je mals bewohnt werden. Sieht man hier einmal einen Menschen. dann ist es ein Bedienter oder der Concierge, der sich gähnend in der Pforte rekelt. Das sit-, biauviiitige Frankreich liebt nicht das laute Paris Mariannes. »Und auch wir fühlen uns mehr hinge ? icgen zu diesen stillen Winkeln, als zu :dem Paris der englischen Hotels, der HFrenidenfiihrer und der Cookschen ZMailcoaches Jenes große Paris blen !det, aber in die kleine Welt der alten, Verstaubten Ecken kann man sich verlie ben. I Der WaldteufeL Der große Sherwood - Forst in der englischen Grafschaft Nottingham war im zwölften Jahrhundert ein Haupt tummelplatz des berühmten Räubers Nobin Hood und seiner Spießgesellen. z Sechshundert Jahre später. etwa im Jahre1730, machte ein geheimnißool ler »Waldteufel« dieselbe Gegend un sicher, nämlich ein schwarzes-, zottiges, gehörntes Ungeihiin1, welches in den Dörfern nächtlichk Einbriiche verüdte und Abends in der Dämmerung aus einsamen Wegen einzelne Wanderer mit entsetzlichem Gebrumme und Ge heul anfiel und sie auspliinderte. Man mußtet.icht, war es ein Thier oder em Mensch, oder beides, eine Art von Werlvols mit Hörnern. Nicht nur auf Lebensmittel aller Art, auch auf wohlgefpickte Geldbeutel, Uhren und sonstige Werthfachen hatte das Ungeheuer es abgesehen. Es schien überhaupt alles gebrauchen zu tönnen. Ein alter Bauer, bei dem es Nachts einbrach, starb infolge des jähen Schreckens. Die Bewohner der Gegend wagten es taum, sich Abends außerhalb ihre-: Häuser irn Freien blicken zu lassen; sorgfältig hüteten sie ihre Kinder und wollten sie nicht« mehr zur Schule schik ten; Mägde weigerten sich, Morgens sriih und Abends spät zum Melken zu gehen; so allgemein verbreitet war die Furcht vor dem unheimlichen »Wald teufel". Natürlich bekümmerten sich bald ernstlich nnd eifrig die Behörden um die Angelegenheit; es wurden Poli zisten, Jäger und Soldatentrupps in den Shertvood-Forft geschickt, die aber vergeblich und nutzlos manche Streife darin veranstalteten. denn es gelang ilknen nicht, das Ungethiim zu ent decken. Von ovrtgteitswegen wurde die yoye Belohnung von hundert Pfund 8500) aus-geschrieben fiir den Tapferen, der das Ungeheuer entweder lebend einfan gen oder es tödten würde. Man meinte nämlich behördlichen seits, der »Waldteusel« müsse doch wahrscheinlich ein aus einer reisenden Menagerie entsprungenes. seltsames Thier, etwa ein gehörnter Riesenasfe oder dergleichen sein Jn dem Städtchen Manssield wohnte der junge Töpfermeister Benin niin Doughty, ein armer und strebsa mer Handwerksmann, der sich durch großen, persönlichen Muth auszeich nete, sodaß zufällig sein Name wirklich sehr gut für ihn paßte. »Doughtn« bedeutet nämlich »be herzt«· Eines Morgens »in der Frühe. es war noch ziemlich dunkel, schob er einen Handsarrem aus welchem ein Spaten und eine Spitzhacke lagen, nach einem Felde ganz nahe am Waldesrande Dort war eine Lehm- oder Thon - grube und er hatte von dem Feld besitzer fiir eine entsprechende Geldbet giitung das Recht erworben, für sein Ipofereigeschäst das dafür sich trefflich Ieignende Material aus der Grube in ; beliebiger Menge entnehmen zu dürfen. i Ganz dicht bei der Thon-grabe war sein Gestrüpp. Als Doughty bei dem selben anlagte, vernahm er gewaltiges Schnarchen. Er bemerkte, daß da je mand lag undschlief, unxd, so muthig er war, esiiberlam ihn ein Gesiihldes Grauens. Das, was da halb verborgen lag und was er nur ziemlich undeutlich sah im Zwielicht der Moment-Zimme rung, schien ihm im höchsten Grade verdächtig zu sein. »Das st der Mldteufel!« dachte er. »Soll ich ihn angreifen oder- nicht? Hundert Pfund zu verdienen; ein schö nes Stimmchen für einen armen Töp fer. Ja, ich will es tvaqen!« Er nahm seine Spitzhacle zur Hand schlich näher und schmetterte mit furchtbarer Wncht die Hacke nieder auf den Kopf des Schlafenden Der Hieb mußte offenbar von tödtlicherWiriung gewesen sein, denn die Gestalt rührte sich nicht und schnarchte auch nicht mehr Doughty ließ seinen Karren stehen nnd eilte in das snächste Dorf, wo er Lärm schlug indem er rief: »Ze: Waldteufel ist todt; ich habe ihn der Richtigkeit!«« Einige Bauern und Knechte erklär ten sich sofort bereit, ihn an Ort und Stelle zu begleiten Nach dem Bezirlssherisf wurde ein reitender Bote mit der Nachricht ge sandt. « Der junge Töpfermeister befand sich init den Neugierigen bald wieder bei derThongxube. Dort zog er den Leich nam ans dem Gestrüpp hervor und rief triumphirend: »Da seht Jhr ihn!« rsclslagen, die hundert Pfund. verdient! Kommt mit mir. Jhr Leute,J »schaut selbst und überzeugt Euch von« i ( Die Anwesenden sahen die·Leiche eines Menschen in dunkler Kleidung von groben Stoffen. Der Schädel war zertrümmert durch den Hieb mit der Spitzhacke. »Das ist doch nicht der Waldteufel," meinte bedächtig ein alter Bauer. »Der hat ja doch tein zottiges Fell, auch keine Hörner? Jrgend ein herumvagabun direnverStrolch ist s, den zhcr todtae schlagen habt Es scheint fatt DoughtyJ Jhr habt da eine große Dummheit ge macht, die siir Euch sehroerhängniß rolI werden taan « Die anderen Bauern waren dersel ben Meinung und auch in dem Töpfer dämmerte nun die Ahnung auf, daß er doch wohl nicht den WaldteufeL son-? dern irrthiimlich einen ganz Unschul dkzgen getödtet. Er gerieth dariiber in große Bestitrzung Es kamen immer mehr Leute zur ctelle ’ Ein junger Knecht ries ,,Ei, den kenne ich ja!« »Wer ist es denn?'« »Bob Willis von Sutton!« »Ja, ja, der ist es!« besiätigten an dere junge Leute. »Er war bei der Artillerie in Lin coln, ist aber vor längerer Zeit deser tin und scheint sich dann so herum getrieben zu haben." »Und er sollte der Waldteufel ge wesen sein. S« «,Unn1oglich ist es, wenngleich er als ern richtiger Taugenichts bekannt war und deshalb in schlechtem Rufe siand.« Der Bezirissherisf und ein Polizist tamen in aller Eile angefahren· Nachdem der Beamte alles gesehen, erfragt und darüber nachgedacht hatte. sugte er ernst: »Benjamin Douqhty, ich verhafte Euch wegen Todtschlags, verübt an dem Deserteur Robert Willis!" Der Töpfermcister ließ kläglich den Kopf biingen »Ich hoffe, man wird einsehen, daiz ich nur durch einen ungliicklichen Zu fall dazu gekommen bin,« stöhnte er. ssch that es nach bester Ueberzeugung, km guten Glauben, daß es so recht e- « »Ihr durftet ihn nicht im Schlafe !d·dten«, sprach der Sheriff »Hättet Jhr dagegen den Deserteur ergriffen und an die Militärbehörde abgeliefert, wäre Euch eine Belohnung sicher ge wesen.« »Ich wagte es n:ch1, ryn teoeno zu ergreifen und dadurch zu merken, wohl aber wagte ich es, ihn im Schlafe zu tödten, denn ich meinte ja, es sei der berüchtigte Waldteufel. Deshalb er schlug ich ihn zum allgemeinen Besten, und auch, ni. gestehe es, um die ausge setzten hundert Pfund zu verdienen« »Es ist das ein verhängnißvoller Jrrthum, derEnch vor die Geschma nen bringt. Doch erscheint es- ja denk fbar, daß man den seltsamen Farl Imöalichsi milde beurtheilen wird.« Der Töpfer wurde in das Unter sttchnngsgesängniß gebracht zur größ ten Verzweiflung seiner Frau und sei ner anderen Angehörigen, die dadurch ins Elend geriethen. Bald nachher fand die Gerichts-ver handlung statt. Benjarnin Tourahtn wurde des Todtschlags für schuldig erklärt und -—- allerdings unter Zubilliaung mil dernder Umstände -—— zu vier Jahren ;Gefängniß verurtheilt Merkwürdigerweise sah und hörtei man vonnun an nichts mehr in der Gegend von dem ,,Waldieusel". Das Ungethiim schien ganz ver schwunden zu sein. E » Diese-.- aufsallende Umstand Rachte Z manche gute Leute auf die Vermu thung, daß doch vielleicht Bob Willis mit der Sache etwas zu schaffen ge habt haben könne Jn derThat erwies sich diefeMuih isaßung als zutreffend, denn etwa ein Bierteljahr nach der Schwurgerichtsi verhandlung kam Licht in das Dunkel Ein Forstwart entdeckte zufällig im - Walde an cinem Abhang in einer Schlucht einen von Gestrüpp verdecks ten schmalen Eingang zu einer Höhle. Er drang, versehen mit einer Laterne. hinein und fand darin eine Artillerig sten-Uniform, sowie eine schwarze Kuh haut mit den Hörnern daran, ferner Geld, Uhren, foustigeWerthfachen und auch einen Vorrath von allerlei ver dorbenenLebensmitteln. Jn derTafche des Uniformrockes steckten Milliar papiere, lautend auf den Namen Ro bert Willis. So war denn nun die Sache klar. Der Descrteur hatte allerdings in seiner, ihm ja sehr gut bekannten Hei-: mathsgegend dieRolle desWaldteufels gespielt und als solcher alle die Ein-. brüche und Räubereien verübt. Die Entdeckung hatte zurFolge, daß« Doughty für ftraflos erklärt und fo-« gleich aus dem Gefängniß entlaffen tmrde, zur großen Freude seiner Fa nilie; denn er hatte ja, wie nun er-v « wiefen, wirklich den allgemeinngefäth lichen ,,Waldteufel.« erschlage alfo nur der bezüglichen Aufforderung der« Obrigkeit entsprochen. Die Belohnung von hundert Pfund wurde Ihm ausbezahlt, welche Summe es ihm ermöglichte, sein Geschäft zu Vergrößeru, sodaß er mit der Zeit zu eiism bescheidenen Wohlstande ge langte. «-« Rechenfehcer der Conftruettoneik Das erste Jngenieur - Blatt des Landes, die »Engineering News«, ; kommt nach einer eingehenden Unter-s - suchung des Zusammenbruches der: Brücke bei Quebec zu der Ansicht, daß , der Fehler darin gelegen habe,deiß« E« man die Stärke des Materials für ein-« L zelne Theile unterschätzt hätte. DiesT - obwohl nur ein vorläüfiger Be-- - richt, ist doch angethan, ernste Bedenken auch beim Laien zu er- « weckere Die Pläne für die Brücke waren ·mit mehr, als der übli-· , then Genauigkeit berechnet und entwor-« feu, und das Material in allen seinen Theilen erprobts Der einzige Grund; der für den Zusammenbruch angeführt werden tann, ist der, daß die Berech-« nung des Druckes und des Zuges, den die einzelnen Theile der Brücke auszu hiilten hatten, falsch war, obwohl man nach alten Regeln dabei verfahren war. Mit anderen Worten: das für diese - Bauten bis jetzt geltende Prinzip hat s sich in dem Falle als falsch erwiesen, " weil die Dimensionen alles bis jetzt Dagewesene übertroffen haben. Dem Leser mag das auf den ersten Augen; s blick nicht ganz klar sein, allein eine kurze Erläuterung wird ihm die Sa che verständlich machen. Ein Trage wert oder ein Hängewerk für eine Spannung von 40 Fuß ist nicht hin reichend für eine von 50 Fuß; man hat aber ganz bestimmte Regeln über die Progressive Verstärkung, die mit derGröfze des Werkes nöthig wird, Re geln, die sich bis jetzt auch überall be währt haben. Aber es scheint, daß bei dem Bau dieser Brücke, die größer ist als alle der Art, die bis jetzt gebaut wurden, diese Konstruktions-Regeln sich als ungenügend erwiesen, und daß « det: Sicherheits-Faktor nicht groß ge- . nug ist. Bei der Beurtheilung und der Berechnung der Stärke des Materials für Eisen- und Stahlbauten sprechen Elemente mit, von denen wenig be kannt ist. Wir wissen, daß der dünne - Steg bei der Bahnschiene genügt und das Gewicht des Zuges zu tragen im stande ist, und wir wissen, daß eine hohle Säule beinahe soviel trägt. wie eine inasfive, aber der Grund dikifür ist nicht völlig bekannt. Etwas der Art, mag bei dem Unglück in Quebec eine nitcntliche Rolle aesvielt haben. Die für gewöhnlichen Brücken ausreichen- . de Konstruktions- Regeln scheinen für , die von außerordentlichen Dimensionen zu versagen Wir sind offenbar bei einer wichtigen Epoche in der Stahl Konstruktion angekommen und mehr Voriicht scheint bei den ins Riesenhafte . wachsenden Bauten, seien sie nun Brücken oder Wollentratzer, geboten» (N. J. Fr. Zetg.) s Es gibt vorsichtige Leute, die nie entgleisen aus ihrer Lebensbahm sieT c steigen aus zu ihren Extratouren und « nachher hübsch wieder ein « Il- Slt Il Der Herr Leutnant instruiert iiber -· die Gründung des deutschen ReictteJIs - und fragt dabei nach den drei größten · Helfern Wilhelms l. Schnell werden ’ Moltte nnd Roon genannt, aber auf?fsc den dritten kommt keiner der biederen ; Littauer. »Na, Kerls-R hilst der Leut nant nach, «besinnt euch mal! Wer war ? dieser qewaltige Riese an Körper nnd-? «.«3eist, von dem ihr alle schon in der , Schule so viel gehört l)abt?« Da erhebt E sich der eine der Viedem und sagt stolztzsz »Der Riese Gol iatt). « ; V ge k- -«-. » Da eg im Washingtoner Arbeits-? " hie-us keine Wirtschaftseinrichtungerexl· gibt, die Ca arrie Nation zertrümmer? könnte, so sollte man dieGute währen der 75 Tage, die sie abzusitzen hat«-M —- Holzhauen beschäftigen.