vCarl Muuimanrn Deutschl msernhardMann l Sommersonne scheint von dem ; »s-« den blauen Himmel hell und fix st- åus den gelben sandigen Strands i i nerdspanischen Badeorts Eins seht die Treppe hinab die von vornehmen dotel nach der Küste . i - . Mitten auf der Treppe trifft ’ eine Dame Sie ist taum mehr-I Zwanzig Jahre alt und sie sieht Wer aus«-. Jhre hohe Gestalt « t ein einfarbiges, eng-sitzen ; « rd dessen dunkler Stoff dieJ dli jungfräuliche Schlantheit -- we« er hebt. Jn ihrem blassen nJ Antlitz, das die iüdliche Sonne I - gebfchmt hat« leuchten ein Paar» ieser stahlblauer Augen mit träume issem Ausdruck. '« Der Herr tritt einen Schritt zur j-·—’- . Er greift unwillkürlich nach einein Hut, als wolle er grüßen. Die ji«-nd hält indessen auf halbem Wege rese. Die Au en der zwei sich Be :«.- den strei en sich. Der Herr läßt Hand sinken, und die Dame geht i, während sie den Kon beugt e dunkle Erscheinung bleibt lange n derMenge der vielfarbigen Bade "1ne sichtbar die den Strand be eben Der herr starrt ihr schweigend , während sie in einem Strand k verschwindet Dann scheint er s- lich einen Entschluß gefaßt zu hen Jn einigen wenigen Sätzen eint et die Treppe hinaus geraden gs in das Bestibul des eleganten » dehntelö, wo er den Portier schnell tragt: »Wer ist die Dame die soeben nach de«m Strand hinunterging?« «;;f- »Das ist die Frau General Go-: - —"EFM,« entwertet der Portier ge- -s «chiftsnräßig. Die Frau General Gomezl Sollte ’ . sie wirclieh mit einem General ret- ! PMhei sein«-I Kaum denkbark « , F Es scheint aber doch so, obgleich Ieise Dame ja reichlich jung ist. Si-: jiiisuen sich selbst im Fremdenhuch Zberieugern Bitte hin —- Nummer Der Derr greist schnell nach dem M. Richtig, hier steht Nr. 77 — « Jeneralin Margareta Gomez, Ma Brit-. Langsam steigt der Herr wieders fjieTreppe nieder während er seinen Blick iiser den Strand schweifen läßt Die finsteren, steilen Felsen mit den Texts auf der Spitze bilden einen· Mklen verwitterten Rahmen ums Eins liichelnde Jdnll Jn hellen, dicht« Einschließerrden Badekostiimen die in Hllen Regenbogenfarben schillern, wer dieFrauen Von barfiiszigyem son- ; brannten bis-tauschen Fischerei FIMeer hinausgeteagsen Draußen Inn Tau herrscht jedesmal, wznnf große Woge heraiigebrausj« wurmt, Jubel und lautes Lachen und« JOHN bemühen sich ihrem Anprall Wi Erste-nd zu leisten Am Stranbespir- I sei-Knaben nnd Mädchen barfuß undi , xochansgeschurzt und bauenWälleundi Feste-regen die bald wieder ein Opfer Feei FeeFluth werden Die Augen des herrn suchen lange, » gpe zu finden. Schließlich faßt ers Es Entschluß. Er geht an den hinunter. Berstohlen sucht » Bin die Besiyerin jedes Korhes I ergründen. Plötzlich bleibt er vor nein von ihnen stehen reißt mit in zeremoniellen Gruß seinen Hut s und sagt: »Guten Tag, Marga .s! Kennst dii mich wieder?« : : Die dunkle Dame erhebt sich. Ein Misenstrahl durchzuckt ihre träume schen Augen und sie sagt während « Ihm die Hand entgegenstreckt: a » rel! Ich kenne dich wieder, und ich site dich gleich als wir uns aus " Treppe trafen. Es that mir wehe, » du mich nicht grüßtest« »s-« Darüber wundern ou via-in n,«d«nriilier wundere ich mich-— «e ich mich sogar in hohem Zins-! und doch sollte sich dich dem «Geschehenen als eine betrachten( »und was in ge icyeyen «. -««W«3 geschehen ist? Jch muß ge ;--Qen. Margareta daß die Reihe des seßaunens jetzt an mir ist. Jch habe » ich seit unserer Jugend geliebt und betet. Jch habe, als wir ganz « innrem hier am Strande mit dir . . Ich bin dein Ritter gewesen - habe dir eine Burg im Sande ge »s««, während du mir ebenso bewun ,’"-;—,,esd zuschantesh wie sie kleinen Zdchen drüben, die den frischen z n eifrig bei ihrer Arbeit helfen Tteue haben wir uns im ge ·,»—itigen kindlichen Vertrauen ge ' -- - Jch küßte dich die Jung alsieln um das Glück zu suchen · Welt hinauszug. Du ver » mie. daß du mir allein ange J Isitest -«. d itzt. wo ich heimkehre, nach - deinem Bilde als mich nie » Inmieti das Glück anf habe, finde ich dich als das Ei -- eines Anderen vor-« » » , ich muß dir erklären I visit du xnir erklären? häl « dich mit einein jungen, stattli rmr. einein Manne verheira . ase betdörenden Eigenschaf «Btirkclingim Je hätteich « sucht WHLIW « « Sitte ichdir dem Weibe, M Daß du dick-m TM « vers-tm M ·- »de- deine fri cche mJns Z· , H »Ich Urbiete es dir. so dg- dene. Manne zu sprechen, det. . .« «Dn verbieten ei mir. sei-zu spre chen. Nun t, ich werde dich paid. »von meiner enwart befreien, und du wirst mich nie wiedersehen. Fest, während wir allein sind, muß ich mich aber aussprechen Der Augenblick ist günstiah Wer weiß, ob er je wieder kommt. Jch erinnere mich sehr wohl deines atten Oheimö, des Generals Geniez. Jch erinnere mich sehr wohl des alten, weißhaarigen Manns-C dessen Augen immer aus dir ruhten und jeder deiner Bewegungen fdigt·:n. Ich glaubte, daß er dir ein väterlicher Freund sei, und ich glaubte, daß die Liebtofungem mit denen er dich-über schiittete. d:r Zärtlichkeit eines war men Herzens ohne erotischen Beige schmack entsprangen Jch schauderie bei dem Gedanken, daß du dich ihm opfern, daß du deine Schönheit der Lüsternheit ein-es Grei ses preisgeben und es dulden konn test, daß die väterlich-en Liebesbezeui aungen sich zu einem Etwas verwan delten. wofür mir allerdings die Worte fehlen.« Die Generalin hat sich erhoben. Ihre zarten Wangen erglühen vor Zorn, ihre tiefen, blauen Augenleuch ten, und während sie mit dem Fuße aus den Boden stampft, ruft sie aus: »Ich verbiete es Ihnen, so von dem Manne zu sprechen, der dorGott mein rechtmäßiger Gatte und Bei-höher war. Gehen Sie! Man fängt bereits an, aus uns aufmerksam zu werden« »Er war Jhr rechtmäßiger Gatte? Jst er es denn nicht mehr?« fragte Paul leise und innig. »Er Ist also todt oder sind Sie . . . ?« »Nein, ich habe ihm bis zuleht treu angehört. Er starb aber als Held an den Wunden, die er sich irn Kampfe sur das Vaterland zugezogen hat.« Paul lüstet den Hut und sagt: »Ich tsedaure aufrichtig daß ich in meiner grenzenlofen Eifersucht und Enttiiu schuua in dieser Weite von einem Todten sprechen konnte. Jch bitte Sie, mir zu vergeben, wenn ich sein Andenken tränkte. —- Jhnen kann ich, ebgleich Sie jetzt frei sind, es aber nicht verzeihen, daß Sie unsere junge Liebe der Aussicht aus Rang, An sehen und Würde opferten:«' «Paul. ich verbiete es Ihnen. io trei ter zu mir zu sdrechen. Wean Sieietzt ruhig sein wollen. will ich Ihnen Al les erklären. Sie verdienen es zwar nicht. Denn durch Ihr Betragen hai ten Sie jedes Recht darauf verfcherzt. Ich thue es aber, weil ich es mir selbst schuldig bin, mich zu rechtferti aen.« Paul verbeugt sich und nimmt ne ben der Generalin im Strandtorbe Platz. Unten am Strande sind die Kind-er jetzt wieder mit ihrem Fest ungsbaji beschäftigt, »und die habenden Dornen lassen die ein-Wege nach der andeen über ihren Köpfen zusam menfchlagen. Niemand beachtet die Beitenx die still nebeneinander in Schatten des Strandtorbes dasitzen Tas Drum-, das man einen Augen blick erwartete, hat sich nicht vollzogen. ·;·?urüelg-3blieten ift ein Paar von der Art, wie man sie an der nennst-ani setxen Küste in jedem zweiten Strand torbe trifft, zwei Zuchttauben in ei-— neni Schlag. Die Generalin spricht leite und schnell, während Pauks Augen nicht. von ihr weichen. »Sie wissen, daß es mein höchster Wunsch war, Künstlerin Ju» werden. Ich besuchte das Konservatorium in Madrid und ich hatte es ·n meinen Studien schon recht weit g recht. — Da brach der spanischeameritanifche Krieg aus. Die groß-en Plantagen meiner Familie auf Ksuba wurden verwiiftet und die Handelshäuser stellten ihre Zithan ein. Ueberall trat Noth und Elend. Ontel Gomez allein stand mir zur Seite. Er stellte Tmir den dritten Theil seines Gehaltes zur Verfügung und ermöglichte mir Jdadurch die Fortsetzung meiner Sin » dien.« T »Das klingt ja sehr hübsch. Es tragt sich nur, welche Beweggründe xihn lett-Leth« . »Lassen Sie mich aussprechen und unterbrechen Sie mich nicht Sonst zwingen Sie mich, zu schweigen.« »Ich bitte Sie meine Enegtheit szue entschuldigen. Sie wissen, daß meine enttäu te Liebe allein die Schuld daran kägt.« ’ »Nu: aus Rücksicht auf sie verzeihe ich Ihnen die Worte, die Sie sicher bald bereuen werden. —- höten Sie niich jetzt weiter: Eines Tages, gerade in der allekschkectlichsien Zeit, wurde ich vor einen Familieneath geladen. Man theilte mir mit, daß ein Freier sich gemeldet habe,- der meine band - begehrte. Ich antwortete, daß ich ge bunden sei. Meine Angehörigen ftiirmten aus mich ein. Man fragte mich, was ich von Ihnen zu erwarten habe und oh" Oie geschrieben hätten. Mit niedergeichlagenen Augen mußte ich es verneinen, ja sogar-je stehen« daß ich nicht einmal Ihren Aufent haltMt kannte.« Ich habe Ihnen aber täglich, ja stündlich geschrieben und Sie meiner unveränderten Liebe versichert.« · »Das ist richtig. Dies erfuhr ich aber ekit weit später Die lieben Ver wandten haben Ihre säiwnitlichen Beiefe an mich unterschlagen.« »Die Schutten! Deshalb erhielt ich von Ihnen auch teine Nachricht, tein Lebenszeichen. während ichs-Jena ßen vor Sehnsucht nach einem einzi P But sen Ihnen sämtlich set EINIGE »Zum Paul! Ali ich schließlich , hinter den Verrath tun war ess spöt. Deine Briefe hatten auf hört. Z und ich wußte nicht wo du d asuf hielten. « Und ich glaubte daß du mich der gessen hättest, und daßdu nichts mehr von mir wissen wolltest. Ader tros dem, Margarete-, verstehe ich nicht ..« »Daß ich mich verheirathen tounte.« »Ja-Jene war es nur möglichs« »Höre mich weiter an Jch wider setzte mich dem Wunsch meiner Fami lie und wies den reichen Freier ad. Ich schrieb an meinen Oheim Gpmez, under antwortet:, daß ich dem Dran meines herzens folgen solle und da er es. fd lange er lebe, nicht dulden würde, daß man mich gegen meinen Willen zu einer Ehe zwin e«.« Da glitt ein bitteres Lächeln iiher Pauls Antlitz, und nur mit Gewalt hielt er einen Zornesaushruch zurück. Margareta fuhr fort: »Dann kam vom Kriegsschanplatz die fürchterliche Nachricht, daß der Oheim letensge fährlich verwundet iei." tätFiesldensgefiihrlich verwundet?« La«— Mit großer Mühe gelang es, den Schwerverwunchen nach Spanien und s ließlich in's Garnisonslazareth nach adrid zu bring:n. Jch pflegte i:n Tag und Nacht. Jch war in den letzten Stunden feine einzige Freude, und sein-: haltgebrochenen Augen suchten mich überall am Kranken lager —- So verging eine -lange, traurige Woche. Als er hemmte daß seine letzte Stunde a. kommen wur· tiefer mich an sein Bett und legte seine fürchter lich abgemagerte band auf meinen Arm. Dann sagte er: »Liebe Mar garetak Jeyt ist es vorbei· Jch habe ausgestritten Ich danle dir siir alles, lex-as du für mich gewesen bist. Du tricrst die Sonne hier in meiner trau .riaen Umgebung Jch betlage mich Inicht Der Herr wird mir »ein gnädi gerNichtet sein, denn ich habe immer meine Pflicht g:than. Ich bin aber deinetwegen besorgt, Margareten Was soll aus dir wer-. den, wenn ich nicht mehr bin. Deine inmilie wird dir schon helfen; sie wird ater zur Bedingung machen. daß du den Mann heirathesh den siefiir dich bestimmt hat. l Ich wünsche von Herzen, daß du Reinheitt Kunft und deiner Liede treu bi« « Ich vuktte nnm nieder und tilgte ihm die inSchweiß gebadete, ge » sarchte Stirn. « I »Hah’ Dank, Margareta«« sagte er, Fels ich mit-meinem Tuch behutsam die Schweißtropfen trocknete Dann I saht er fort: »Jet- habe an alles dies gedacht undich olanbe ein. n Ausweg aetunden zu haben Sende zum Pater anr- bitte ihn sobald wie mdglich zu tommenf Ich verstand ihn nicht ganz. Jch glaubte, daß das Fieber seinen Geist «:nmachtet habe. Trohdem sandte ich sofort zum Pater, damit er ihn mit den heiligen Sakramenten versehe. Denmes war mir llar, daß mein vö terlicher Freund und Beschüder sei nem Ende nahe war. —- Als der Geistliche lam, war der General sehr schwach, aber noch vollständig klar. »Sie haben mich mein ganzes Le ben lang gekannt, ehrwürdiger Va ter,« sagte er, «und Sie wissen, daß ich immer meine Pflicht gethan habe. Mein Wahlspruch ist gewesen: »Sei nein Vaterland schalt-et man alles. was man zu leiiten vermag-' Jetzt schuldet das Vaterland es mir daßes siir die einzige sorgt die ich hier aus Erden lieb habe. Trauen Sie mich, würdiger Vater, dem jungen Mädchen dort an, auf daß es, bis die Ablösung kommt, mei nen Name-n traae. und damit esals meine Wittwe die nöthiae Mast be sitzt, um den Kampf siir ihre Liebe erfolgreich zu besteht-. Ich Miß isaß ei von dem Tage an. wo ei inei nen Namen ablegt, dem Vaterland nicht weiter zur Last fallen wird. Liegt hierin eine Sünde, ehrwürdiger Vatert« »Nein, nicht wenn me Gedanken so kein sind wie Jhre,« antwortete ·.der alte Priester. Dann wurden Zeugen herbeigeru fen, und während ich die steife, kalte Hand des Generals in meiner hielt, vollzog sich die Trauung. Als sie vorüber war, sagte er mit einem schwachen Lächeln: »Hüte mich jeyt — incine Braut!« Jch küßt ihn auf die Stirn, wäh rend meine Thrönen auf sein Antlitz f?elen. Dann nahm er die heiligen Sakra mente und hauchte still feinen letzten Athem aus« —-—— Paul ii vor Margareta auf die Kniee gesunten Er hat ihre hönde ergriffen und liißt sie, während erlei denlchasilich hättet: »Verzeih’ mir, Margareta, verzeih« mir das was ich gegen dich gethan, Und- wac ich von ihm gesagt habe, der dich mir fo er halten hat« « " Matgaveta nimmt Paulc Kan liebevoll zwischen ihre Hände und küßte ihn, während sie zwilchen Thra nen lächelnd sagt: »Laß sie unten am Strande nur alle sehen, daß wir uns lieb haben.«——Und sie lehenei alle, wie die Lippen der bei-den sich in einem« Kuß treffen, und ein alter Badeaaft mir deni Mandel im Auge und einer weißen Rette im Inst-flach wendet sich an einice jängere Damen nnd sagt iedeutnngsvom » wahr. ein vr , warst-er sue-. Schott-ist Verlasse- l« UIF diean la » . Sie wünschen und hassen alle, das der Sommer sich auch ferner warm bal ten und aus die Gemütlker der Hade giiste günstig wirlen möge. Jörgks Erbschaft. Tiroler Humor-eile von R u do ls G r e i n z. , Der Bruggee Jörgl aus dem bin tersten Oehthal hatte eine Erbschaft gemacht. Natürlich hatte der Jörgl darüber eine ganz narrische Gaudi. , Böllig unerwartet war ihm das Geld zugefallen. Eine alte Bas’n irgendwo im Unterland drunten, die er kaum dem Namen nach gekannt hatte, war gestorben Ihr Vermögen fiel, da sie eine alte Jungfer war, Melker-mad ren zu. Aus den Iser trafen dreihundert sGulden Das erschien ihm als ein großes Kapital. Was lonnte man da alles anfangen damit? heirathen wollte cr und ein Gitatl übernehmen Tag war einmal gewiß. - Der Jötgl war nichtmebr ganz jung. Ende der Vierzig. Ein großer, stämmiger Mensch mit schwarzem verwildertem Bart und Haar. Er war Knecht beim Moosbamrnen Die Rosma, Dirn beim gleichen Bauern» Seit Jahren s on hatten sie ein G’sputi miteinan r und sparten ih ren Lohn zusammen, um dann ein-’ nral heirathen zu können. Und nun kam dieser GlücksfalL Der Jörgl wollte sein Geld persönlich beim G’richt in Jnnöbruct abholen. Das ließ er sich nicht nehmen. Die Rosma war noch nie in Jnnsbruck gewesen. Der Jörgl hätte sie gernf mitgenommen. Der Bauer aber liess sie nicht fort. Der schimpste schon daß sein Knecht sich ein paar freie Tage ausbat « Das letzte Mal war der Jörgl vor; zwanzig Jahren in Jnnsbruel gewe sen. Er batte Mühe, bis er sich in der Stadt zurechtsand. Klopfendenz herzten-s betrat er das Gerichtige biiuvr. Den hist, seinen schönen Sonntaasbut, hatte er sest unter den Arm gepreßt und stand nun in de müthiger haltung vor dern Beamten. der ihm sein Erbtbeil ausbezablen J sollte. »Papie: oder Gold?« frug ihn der Beamte. · »Mir war’ lieber Alles in Silber! ,Dös vergibt medra!« grinste der JdrgL Der Beamte gab ihm einen großen Theil Silber, das Andere in Papier Hocherdodenen Haupt-IS verließ der Jiirgl das Gerichtsgeböude Er kam sich wie ein Krösus vor. Langsam schlenderte er durch die Straßen von Jnnsbruck und begasste die Schau tenster. Waren die schön! So etwas hatte der Jörgl seiner Lebtag noch nie gesehen. Was sollte er nun anfan gen? Er beschloß, sich einen recht guten Tag zu machen. Nobel und sein« wollte eng geben! Zuerst wollte er seiner Rosina was tausen. Die sollte auch Was baden von seiner Erbschaft. Lange stand er vor den Schaufenstern, un schliissi , was er einhandeln sollte. EtwaiSFeines mußte es sein und et was ganz Extra’i! Zuleht erstand er In einer Kunisthandlung ein Bild des Canale grande in Venedig mit Rad rnen. Der Rahmen gefiel ihm beson ders gut. Ein schwerer Gemah men. der prächtig glihertr. Da wür de die Rosina Augen machen! Mit dem Bild unter’tn Arm spa gåerte er nun vergnügt weiter. Beim ittagessen, das er in einem guten bürgerlichen Gasthauö verzehrte, hieb er tapfer ein. Auch den Wein ließ er sich schmecken. Nach dein Eisen be schloß er, hemmt-fahren Die elek trischen Traini importirten ihm ge waltig. Ab and zu verschwand er auch-wieder in einem Wirthshaus, « Uis es siedend geworden war, san ek viele Menfchen durch die Maria Therefienfttaße über den Burggraben eilen. Der Jöral ging ihnen nach. Die Leute ftrebten alle in’s Theater. Das war dem Jörgl gerade recht. Im The ter war er nach nie gen-e en. Da Bild noch fefter unter dem Arn: haltend, schritt der Jörgl die Stufen zum Jnnsbrueter Stadttheater hin an. Jrn For-er war alles voll Men schen. Man gab »Die luftige Witt 1ve". Der Jötgl pflanzte sich var der Kasse aufs Var ihm standsein ele gant getleideter Herr. Der Jörl stieß ihn mit seinem Bild ganz una - sichtlich an. »So passenSie doch, auf!«« schimpf te der Den-· Der Jöel fchob das« Biid etwas rnehr na rückwärts. Eine ältere ziemlich beleibte Dame stand hinter ihm. »Auweh! Auweh! Ren-uns mir net den Bauch eint« jammerte sie. Der Jörgl war froh, als der elegante here den Schaller verließ. »F möcht' aa an Platt« verlangte Steht-taki Gallerie7 Paris-rett sitt« fragte ihn vie Dame an der Kasse von oben herab. « »F Rahelfle halt!« fagte der Jörgl Ida- Robelfte ist eine Lage« be lehrte ihn die Kafsiretin »Macht-r a Lol l« forderte er »Parterre rften Ida-ist« »Die ishr t« geinfte der Jilrgh in der Meinung, daß vie höchfte auch die befte fei. Sehn Kronent« fag te die Kassieesi tin nnd febob ilnn dreig Billet bin. »Was-W fragte der Ist l. hn Kronen! Schne, schnellt J kai- leine Zeit!«« M lunntest dass n bifsel billiger weis-!- meiute du geseg- mw öffnete la am seinen Oel bestel. « wird nicht ehandeltl Zah len!« Die Kafsirern wurde unge duldig. Die Leute von rückwärts« fingen an zu schimpfen und vriingen.l Den Jst l störte das nicht. « »Da st achtet« meinte er und1 wars vier Gulden auf ten Schulter. l »Noch zwei Kronen oder das BilletI zuriiel!« drohte die Kafsiretin. «Dö satra Weiltxrlentf .rniiafs’nl dechtz allerveil recht hal)’n!" lachte heri Jiirgc tezahlte noch einen «Gulden! » nnd ging dann bedächtig weiter. : ! Als er seine Log-e betrat, fing ge-! rade die Ouverture an. Der Jiirglj war die ersten fünf Minuten ganzl Lustg. Das Li t, die vielen elegan-; ten Damen, die usil verwirrten ihn.! Sein Bild hatte er in die Ecke gestellt und sich dann auf einen Sessel gesetzt.l Den Hut hatte er auf dem Kopfe be-: halten« . s Beim Aufgehen desVorhangs pag-« te der Jörgl mit offenem Maul auf wie ein Haftelbeißen So andiichtigl war er in der Kirche, wenn der Herri Pfarrer predigte, noch nie gewesen. Zuerst verstand er einmal gar nichts. Aber wie die Leute da drunten auf der Bühne herumgingem sangen und tanzten, das gefiel ihm sehr gut.l Nach dem ersten Akt fühlte sich der Jörgl in feiner Lege schon ungemeinl behaglich. ,Es genirte ihn nicht im mindesten. daß man ihn im Theaters allgemein bemerkte und mit Opern gläsern nach ihm fah. l «Teuxel, wenn i iaszt wacknt tönnt· war i no amal so totnod!" sachte der JiitgL Er überlegte nicht lange, sondern stopste sich sein Pseisl und blies mächtike Rauchwoltetn von sich. Jn der N benloge hkstete eine Dorne. Gleich daraus tam ein Poti-l zeiinann in Jörgks Loge. I »Da wird nicht geraucht2« sagte dieser barsch. »Ah nit?« .Nein!" »J thue-s gteis umg, void isg ist-schwebt b’!« meinte der Jörgi. .Doi mii en Sie sosort wegthunL Sonst orretire ich Stei« Der Hörst steckte mürrisch sein Pfeisl wieder ein. »Im-n Sie den Hut herunterk« ge-:« bot der Polizeimann weiter. »Seit ou no’?« srogte der JörgL »Und bald i’n nit aber thue-, was-; g·schiecht nochher·i« Dabei grinste er oen Poii ’ n unverschämt an. i »Im heoter sitzt knqn nicht mit « dem Hut ani Kops!« erwiderte nieset-.1 - »Seit, Du aber hast Dei Kot-on xschon ansi« triumphtrte der JngL J Der Polizeirnonn sagte gar nichts-; mehr, sondern ging und schlug die Logenihiir geärgekt hinter sich qu j. »Dein hab i aber gnat hoamgieuchss t-:t!« lachte der Jörgl und »rammel-" «sich noch behaglicher über die Los . genbriistnng. j T Den hat drückte er nun unterneh-; Eniend aus eine Seite nnd spuctte ges iniithiich vor sich hinunter Ein öl terer here mit einer großen Glut-« Idee iin Partei-re saß, rieb sich seinen Ftnhien Schädel nnd blickte verwun i dert herum. · » Der zweite Alt begann. Der Jörgi Zwar ganz Aug’ und Ohr. Nunj ttonnte er schon Alles verstehen, wag Jus der Bühne gesprochen und grinst-I sgen wurde. Beim Liede vom Juni-J Einen Neitersmann", das Hanna Gla : Iwari dem Grafen Danilo san-H Iwurde der Jörgl ganz aufgeregt.1 ..Gib ihr dechi a BusseL Du Tepp,k IDu!« schrie er herunter· Allgemeine-J JHalloh iin Publiliuim i ; Der Jsiirgl wurde immer kühnem FDie graziöfe Musik ging ihm in die; zGiieder. Als Danilo und bannt-« itanzten, juckte es ihn in den Beinen. s fEr fing an rnit den Füßen zu strom jveln und schlug sich mit den Minme auf die Knie. Das Publikum begann( zu zischen und nach Ruhe zu rufen-H Der Jörgh der das Zischen als zumi Spiel gehörig betrachtete, zischte bravs mit. J Von der Lege nebenan rief Je mand herüber: .Wollen Sie wohl» gleich ruhig sein, Sie Bat-einnim insti« »Oui« rief der Jörgl und beugte sich ganz vernähen um besser hören» »Aus-! Pschti von unten. Der; lJörgl war-von sele wieder ruhig geworden. Nur ab und ku Wien-is Ier eine besonders geistige elodie spin- utsem Pfeife- ode- Mars-u mit der unge. » Its r Vorhang um zweiten Miete fiel, ilntichte der sr l wie be sessen. Er fah, wie sich vete Leute während rer Pause-ordnu, nnd verließ nun auch seine Lage. Btim Buffet im ersten Its-wert ließ er sich ein Kriigel Bier und drti Schin t:nfe.mrnetu geben. Er trug Alles in seine Ler hinauf und wollte es dort· in vollster Gemüthsruhe verzehren. Kaum war er droben, verlöschten die Lichter Der örgt itellte der's Glas Bier vor sich hn, wickelte die Brote aus« dem Papier und fing an «zu ri ien und zu trinken. »Sie! Hier wird nicht gegessen!« Ein Herr aus der Nebenloqe rütteite Ihn energifch beim Arm. Der Jörgt wollte gerade einen tiichtigin Schluck thun· Er erschrak aber und Ließ d .s Glas sammt dem Bier ins Prrierre fallen. Unten erhob sich Jin fürchter lich-er Lärm. Leute in«d:n hintersten Reihen, die nicht wußten, um was es sich handle, dränqtm dem Ausgana zu Dornen mischten Der Vorhang, »der gerade in die höh-. gegang: n war, ientte sich wieder T: Lichter im Zuschauerraum brannten. ,,Lass’ mi’ aus oder nit, Dn Sa ira, Du verfluchter!« schimpft-: dro l,-et- der Jörgt zu seinem Nachbar biniiber. » »Ich lasse Sie einiperren!« brüllte irr herüber . »Schau, daß i Dir eine eini bau’! Dös guate Bist-i Js ewig schad« :rum!" iammrtter JörgL »Sie sind ja betrunken Sie Läm intel Sie!« schimpitc der Herr her u :r. — Der Polizist erschien in der Lo geni iir. Er machte diesmal kurzen Pro eß, faßte den Jötgl beim Kra gen nnd führte ihn auf den Korridor bin-rus ,,Sic werden fosort das Theater .verlassen!« herrschte ihn der Poli Tzist nn. i »Natürlilch geh’ i! Und gearn aa Tirol« rief der Jiirgl empört. »F pfeif« auf enier Theater! Die Leut’ Jassen ja koa Rimlf nit!' : Dieser Ausspruch entfesselte das Hchallende Gelächter der Umftehendem IDIr Polizist zog mit dem Jörgl xfchleunigsl ab. Das Publitum lehrte Eir- heiterfier Stimmung wie-er auf 2seine Plätze zurück, und die Vorstel lung konnte von da ab ihren unge störten Verlauf nehmen« -—- ——- —- — l Das schöne«Bilo, das der Jäer in der Eile in feiner »Lofch« o:rgessen hatte, bekam er pünktlich zugestellt. Der Jörgl uns die Rosrna sahen geheiratheL U:ker ihrer doppelt-ans »nZg-:n Bmftatt in vrr Kammer hängt stolz das Bild vom Canale grande in Venedig. Auf feiner Jnnsbrucker »New-" lonrmt der Jiirgl noch oit zu spre -clken. Dann meint er wohl: »Fein Ist-Z auf Svrngg g’wesen und ver sstuchi nobelL Sehr-N nur. da i kös; fchiane Siuck nit fertig der oh’n hat« Aber warten nur! Wenn i Hwitder a Erbschaft mach’. fadr’ i mit dzr Rofrna auf Sprugsi Und da lassen wir uns diis Sliiel ganz al Iloan vorwiean Da wird man wohl »nack,er sein Fried’ hab’n!« l »M liebe-süssli. Einer der tähigften und dein-Inte imr Anwätte von New York war Jameg Gruben der sich aus kleinsten Verhältnissen zu B: d. utung und Mohfsiand emporgearkeitet hatte Sein Erfolg wird am besten durch folgend-: Anetdote aus einen Jugend fahren ertliirt. ; Eines Tages waret auf der Suche Hnach einer Beschäftigung, als er an seinem Laden ein Schilsd mit den Worten »Laufjunge gesucht« gr wahrtr. Er nahm dasselbe ab und Ebettat den Laden. wo der erstaunte Inhaber ihn sofort mit den Worten IEeariißtn »Warum hast du denn das zschitd mit herein gebracht?« « »Q« entgegnete Gruben »das ist iibertjüisia, denn Sie brauchen jetzt steines mehr da ich die Stellung an « netjsmen werde.« , T sie der Entscheidung. , Der alte Baron bewirbt sich um mein-e Hand. Er foll ungezädtte Minnen bett n· Gut. dann will sich ihm feine ehre auch nicht weiter named-um« L Grkscmip »Den Kemmerzienkath haben si ch in Ihrem Schlosse weht mit einem förmlichen hofhaat umgeben-P »Mensch! Und isch hab« in mei net Umgebung sogar ä Naturw-P