Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 04, 1907, Sweiter Theil., Image 12
»Juki-ver herum vor Gericht . Ein sonderbarer Jahrgasi. f-Untrr der Anklage des Betrageö der 34 Jahre alte Kolporteur « » . Roderich B. vor Gericht Der Angeklagte, der aus einem Bei ne lahmt und sich einer Krücle bedient, erscheint dringend verdächtig, den , oschienkutscher Richard K. um das geld für eine Droschkensahrt vom hnhos Jeiedrichstraße nach dem Ge richtsgesängnis in Moabit geprellt zu haben. « Bors: Sie sind nach Ausweis der Akien einmal wegen Unterschlagung mit drei Tagen Gefängnis vordestraft nnd haben die Strafe in diesem Jahre derbiißt. Angel1.: Dei stimmt und is so weit apropoh. Jcl konnte aber meine drei Dage Jesängnis nich antreten, weil ick in Charlottenburg wohne, und von da bis Boabit kann ict mir mit meinem lahmen Beene nicht fortbewegen. Bors.: Sie haben aber doch die Strafe tatsächlich angetreten und auch derbiißt Angeli Anjetreten2 Nee. Anjesah ten habe ick die Strafe, und jrade die serhalb stehe ick heute schon wieder vor dieset Forum nnd muß mir von Neuem jejen den unerbittlichen Arm der irdi schen Jerechtigleit derdessendieren. Jci hoffe aber, dieset Mal den Schlag der öttin Themis mit meinen schlagenden teidigangsfriinden abzuwehren. Ieiesnne mir jänzlich unschuldig und be antra e Freisprechung und eenen Ver lveis For die Anllagebehiirde, die sich vgtrswieder mal janz unnötig in’t Je · r jelegt hat und mit ihrem Stras anttrage wahrscheinlich jehörig in’t Essen drin liegen-wird -;k-»2-«; ... - ( . Iti is » ? Das Gericht beschließt aus Antrag des Vertreters der Staatsanwalt schast, gegen den Angeklagten wegen Ungebühr vor Gericht eine Hastsirase « von einein Tage zu verhangen und die desinitive Entscheidung über diesen Be schluß bis zur Beendigung der Ver handlung auszusetzen Bors. Wenn Sie sich noch einmal erlauben, die Achtung vor dem Ge richtshose durch ungeziemende Aus lassungen zu verletzen- wird die Haft Wie sosort gegen Sie vollstreckt wer Angekl.: Jck habe rnir woll zu dra stisch ausjeauetscht, wollte aber beiLei he nich den Herrn Krirninal zu nahe indem ick mit in dein Jlauben befand, es sei Jedermann jestattet, Sirafantrii ge, wie auch jerichtliche Erkenntnisse frei von der Leber weg zu tritisiren Je! will mir aber bescheiden und von dein«versassungsnräßigen Rechte jedes preußischen Staatsbiirgers, det Maul zu halten, den ausjiebigsten Jebrauch wachen. Bors.: Jch sehe, daß die Androhung der Haststrase ihre Wirkung verfehlt hat. Wollen Sie sich nun aus den Jn halt der Anklage erklären? Angeli Also irt hatte von der Strasdehörde eine schriftliche Einla dung erhalten, drei Dage. die sie inir wegen Unterschlagung uffjebruinmt hatten, in dem wunderschönen Moiabir verleben, wo et wunder vollen Rum isch zu prspeln jidt und die Zeit bei tenkleben und Strohmattenslechten so angenehm verstreicht. Wenn ick · aber Jemand zu mir rinlade und der Oetressende is verlahmt und kann uff ; eine Pedale nich jut fort, so jehöri et , det ick ihm irn Wagen oder Auto okholen lasse. Wir leben doch in einem Tilisierten Staate. wo et ooch an ahrzeugen aller Art nich jrade fehlen at. Jcl konnte also erwarten, det die sehördr. der ick als lahmer Mann be kannt din, mir im Wagen nach Maja dithdholen toerde. Jck habe aber vetjeblich darun gelauert und nur den Kopf zerbrochen, warum der Wagen nich vorfuhr. Endlich, als et die höch ste Zeit war, sagte icl mir: Die Behör . de wird verjessen haben, oder ei liegt sp wieder mal ’ne Verkehr-Sitzung vor. ·: Wenn ick aber von Charlottenburq bis Bahnhof Friedrichitraße die Stadt k Dahn benutze und mir dann uff eene Droschie fchwinge und fein durch den « Jhierjarten rassele, so wird der Direk » tor in Moiabit als hurnaner Mann » doch janz sicher den Droschtentutfcher : , bezahlen. « Z Das ist doch mehr als naiv. Sie -- wollen wirklich geglaubt haben, Laß die Verm-theilten in einer Preschke auf . Staatsiosten am Gefängnis verfahren ; Um ihre Strafe einzutreten? Vielleicht . erwarten Sie auch noch, daß Ihnen J. ; der Direktor der Anstalt den Schlag " Issnet und Sie unter tiefen Bücklingen : in die Zelle geleitet. ; · Un fl.: Jck bin een schlichter Mann Epiijud b mir,fo wat nich in, aber ick . man würde wenigstens den - Itfcher bezahlen, indem der M M sonst vach ichsxeppen We. J- hatte mir nämlich jänzlich sichs nnd uff andere Art konnte meinem lohnen Pendal nich Ulongen Wenn een anschei " iirkt unt-mut, so wird er - am sahst-of iu n Hat-wagen ab lt und de wird jedieuert und Spa Aber bei uem lahmen »Wie-r ItFehigr.et nich mal uss ne -. OMR W. Das Gericht H Mr let-« on Verteidigung ge zu würdiges totges- » , . W Wisalles zu - WITH ro TM · M M derbiisung einer M eine-e Tasse wegen Un I IW W « sei sei-e «- m sei-eh « Stolz war er wahrscheinlich W, aber sicherlich gross-Ethik der Löse. der dieser Tage aus einer in Albert· im französischen Departe ment La Somme, entwich. Alterden Eingeborenen, die wie närrisch da-. vonliesen, genügend Furcht ein-jagt hatet, faßte der freundliche Löwe vor! der Thür einer Kneipe Postv. Er hatte ohne Zweifel Durst; er hat sosi gar sicher Durst, denn als er seineni Bändiger und die achtunggebietenden Gendarmen antrotten sah, eilte er mit gewaltigen Siiden zur —Triin te.Der Bändiger lief hinten nach und noch etwas weiter hinten die Sendu men, denen die Jagd keinen besonde ren Spaß zu machen schien. Endlich hatten die Verfolger ihre Beute er reicht. Der Löwe hatte sich vorsichtig in eine ftille Ecke zwischen dem Was sertiimpel und dem dazu gehörigen Bauernhause zurückgezogen und hart-I te in Gemeinschaft mit zwei Enten 1 die ihn neugierig beguckten, derDingel vie da kommen sollten Zuerst tamk der beherzte Bändiger, der bald ritt-I lings aus dem Löwen saß und einem der Gent-armen zurief: «Geben Sie mir rasch einen Strick!« Der einzige Strick den der Gendarm bei ki)1tte, war seine dreifarbige Degen- chi ifchärpez er band sie los und zitterte! Its-bei an allen Glied-m denn mit vers Schärpe verlor er auch den Degen-( fsrine einzige Waffe in dem bevor-i stehenden grausigen Kampfe mit dem! Löwen Es kam aber zu gar keinem! Mime der Löwe sah die Gendarsi men der Reihe nach mitleidig an, ging noch einige Schritte zur Tränte hin-T unter unt seinen Durst zu stillen, j iund ließ sich chdann von feinem Bän-; diger wie ein Polizeigefangener ab-E führen. Und dieser Löwe heißt -—; Brutus! ; T er Zinswesen Ein lnuniges Postiuriosuni wirdi der ,,.Br Morgenzth mitgetheilt In München meinem ehemaligen Wohnsitze, so erzählt die Zuichrift, war ich auch Inhaber eines königlich bayeriichen Teleponhanrufs. Wie bei uns in Preußen wird auch im schö nen Bavetlande die telephonilche Ver-. Findung durch Damen hergestellt. Ganz im Gegensah zu Breilau stand ich mit den Münchener Telephonfriiu lein auf einem ziemlich freundschaft lichen drahilichen Vertehrsfußel Eines Nachts langte ich ——ich glaubte. i ich war kurz vorher im Hoihriiuhauie — zu etwas später Stunde zu Hause an. Arn nächsten Morgen sollte ich um fünf Uhr-früh eine Reise antre ten. Mich niederlegen und erst inl Jspäter Mittagsstunde erwachen, wäre I— ich kenne mich darin sehr genau-( eine feststehende Thatiache gewesen Eine Weckuhr nannte ich auch nicht mein eigen. Da tam ich aus eine tiihne Idee: das königlich daherilche Fern-; z fprechsamt muß mir aus der Vetlegen jheit helfen. Jch hob die Hörer ah. i »Das Fräulein vom Amt meldete sich: »Hier Amt!«—— u.Ach mein liebes! Fräulein (»liebes« betonte ich nach ,driicklich), hätten Sie nicht die Güte, Hinich um Punkt fünf Uhr telephonisch izu wesen, ich muß dringend verrei len!« Jch hörte ein lustiges Lachen. »Na —- ich werde mal lo gut sein, schlafen Sie wohll« — Punkt 5Uhr ichnarrte das Telephon mit einer Ve remenz. als ob nicht ein in schweren Schle Verfall-um sondern ein Tod ter geweckt werden sollte. Jch sprang aus dem Bette und lief an den Fern sprecher. «Fiinf Uhr ausstehen!« tönte es mir lustig entgegen. Ich war ent zückt und gab meinen Gefühlen in be redten Worten Ausdruck. Doch das königlich dayeriiche Telephonfriiulein schnitt mir das Wort vom Munde ad, indem sie meinte: »Bitte —- teine Be umtenbeleidigung . . .'« W Der Höchste-end William Jennings Brnan erzählt aerne eine Geschichte aus der Zeit« da er noch nicht so gut bekannt war wie 1etzt. Ein geseierter Kampagneredner Nebraslas sollte in einer politischen Versammlung in Linroln die Haupt rede halten, erkrankte aber im letzten Moment und Bryan mußte sür ihn einspringen. Natürlich machte es Herrn Bryan etwas nervös« einen äl teren und weit besser bekannten Red ner zu vertreten, und die Worte, mit denen ilin der Präsident der Versamm lung den Anwesenden vorstellte, waren euch nicht gerade geeignet, seine Zuver sicht zu heben. »Mitbiirger,« sagte der Vorsitzende, »das hier ist der Stellver treter für unseren leider plötzlich er krankten Staatimanrn Ich weiß nicht, was er Leisten kann, aber die Zeit war zu kurz und wir mußten den nächst besten Redner nehmen« den wir kriegen lonnten.«s III Odem seine. Ei diirfie wohl schwer fallen, einen Bote-traten zu sind-ern der ans einen längeren Namen stolz sein kann, als der König von Sigm. Europäer re den ihn meist alt Ehulalankorn an, ade; sein voller Name lautet in Wirk lichkeit: SodmetschsPrasParmamind Maha - Mulalakprn - Patindr - De bia - Maha - Mong - hart - krista raina - Maja-Ja - Dornen e - Wa ruhniabrongse - Parabut - Wank t-tiara - Iaja · nikarotama haturanta - parama - maba - k rnbae - tiragasankas - Parmnad r nriietnaha - rujad - iraia - Para Ranart - Past- P a - Cbulas TM - Thomin M vers-MINwa , Der reiche santier Beuret in Paris Essai-nie keinen sehnlicheten Wunsch, als Tarn hof- dei Königs Ludwig des anzehnten zugelassen und damit ge adelt zu werden. Sein Ziel derselgte Beuret mit höchster Zähigleit, und es gliiette ihm in der That, in dieser Be ziehung eine Anbahnung zu finden; es tam nämlich dazu, daß Ludwig, der streng auf Adel am those hielt, ihn im Schloß Marth, wo Bourei inr Vor zimmer sich befand, beim zufälligen Passiren dieses Raumes ansprach: »An danthar für Besuch, Monsieur Bouret, werde ihn erwidern und ver spreche. zu einein Pfitsich auf Euer Landbaus zu tommen.« »S«ire,« erwiderte Bouret· in Chr surcht ersterbend, .Euer Majestät würden damit mein Glück auf den Gipfel treiben!«' Nun aber war das Versprechen Ausrede, denn der König wußte, daß Bouret überhaupt kein Landhaus hatte. Allein der strebfakne Bankier tauste sofort Grundstücke in Gebir Fontaine, zog die ersten Architektur von Paris zu Rathe und errichtete nach ihren Plänen ein priichtigeö Schloß; Möbel nach dem neuesten Ge schmack wurden angeschafft, ein Pakt mit Garten angelegt, darin die selt samsten Pflanzen und eine ganze Se rie von Pfirsicharten, die ein heer don Gärtners pflegen mußte. Endlich war alles fertig, und Von ret wartete nun ungeduldig auf den Besuch des Königi. Aber die Zeit verging. und Ludwig iani nicht. Adermalö fette Bouretalle hebel in Bewegung, unr dein König begegnen zu können. Steter Tropfen höhlt den Stein. Beuret setzte endlich eine Be gegnung in Versailles durch- Man postirte den Bankier neben eine Thür. die Ludwig passiren mußte, und in der That sagte der König, als er sieh plötzlich Bouret gegenübersah: »Ah, Sie sind's, Bouret?" » aus Bronze aufstellen. Woran dieser mit tiefer Verbeu gung antwortete: «Sire hatten die Gnade, mir einen Besuch zu verspre chen und mein Schloß durch dero Ge genwart ehren zu wollen!« »Schon gut," sagte Ludwig, »wir werden in Ihrem Pakt eine Jagd der anstalten.« Bouret zog fich ganz bezaubert zu rück, aber den Jagdpart hatte er nicht. Da gab es jedoch kein Zögern für « ihn, et kaufte unverzüglich große Mls H der in der Nachbarschaft seines Gutes, ! und nun ging es an eine Jagdeinrich- s tung. Ialanerie, Säue, fonstiges ; Wild, Kleinwild und Hühner waren vorhanden, aber Jagdwagen, schöne Pferde, Hunde, Kutscher, Reittnechte, hornisien wurden beschafft, die Un-» kosten beliefen sich auf vier Millionen- I Auch ausländifches Geflügel und Wild l feste er ein, und inmitten des Waldes au einem Eichenhiigel ließ er ein Mo nument des Königs in Leben-grüße1 ( Jahre verftrichen—-det König tams nicht. Die Rasse nüßten sich ab in den j Ställen, die hunde wurden alt in den ; Zwingern Inzwischen war auch der ; König gealtert, und mit schwerem» Versen entschloß sich der gute Bouret. nochmals um den Besuch des Königs nachzusuchen· Es wurde Bouret in den Tuilerien eine förmliche Audienz bewilligt. Aber wie erstaunte Bauten von der ehemaligen Maieftät war nu: noch ein gebrochener, vorn Alter ge krümmter Mann an einern Stock üb rig geblieben. - . i . »Sltc," begann äsvuteh »m- rouge, daran zu erinnern« daß Sie bei inir zu jagen zugesagt hatten; mein Pakt ftrotzt von Wild, das des Abschusfes durch Eure Majestiit wartet.'« »Ich bin "«zu alt zur Jagd,« erwi derte Ludwig, «aber sagen Sie Ma dame Bouret, ich würde bei ihr gerne noch einmal tanzen, sobald ich di Gicht aus den Beinen los bin!« Nun aber war Bouret unverheira-· thei, allein er verbeugte fich dantend und empfahl sich mit den Worten: »»Sire, ich eile, Euren Worten die Hoffnung auf baldige Genesung hin »zufiigend, urn alles vorzubereiten zu jdern Tag, der mir das höchste Glück zmeinei Daseins in Aussicht stelltl« s Mit Feueretfer ging er auf die sBrautfchau, er wandte sich an alle ’guten Freunde, veranstaltete Soireen. und dank seiner Dukaten war er bald genug versorgt. Er heirathete eine Bafe der Frau Marausse von Poe-wa dour. Und nun würde der König kommen, fett war ei wohl sicher. Ubert-alt gingen Jahre bin. der König zeigte sich nicht. Baueet ge nirte fich, nochmals um Indiens nach ,zufuchen, aber er gedachte in Bersatllej öfters Nachfrage zu halten. Jedes rnal jedoch, wenn er erschien, verkün dete ibtn der Minister: »Setne Mase ftiit gehen nicht mehr aus. Jen Falle etwaiger Besserung wird er an fein Versprechen erinnert werden« Boueet wartete also immer noch und erkundigte sich respettvoll Tag für Tag nach dem allerdöchften Erge hen Seiner Majeftät. Ali dies abfu lut nichts fruchtete, dachte er, ei könnte wohl nichts schaden, wenn er nochmals um einen Empfang bitte. Gesagt, ge than! Er warf sich tn Wichs und er klärte dein diensttbuenden stammer berrne »Ich mdchte Seine Majeftät Iden König sprechen, um ihn an den iBall zu erinnern· den er aus meinem »Schlos besuchen will.« s »Thut mir leid,« erwiderte der Bös »ling. «tverther Verr Haut-et, a ein ISeine Majeftiit tanzt nicht mehr, denn jsoeden ist er gesiorbenP . Die Jntelltsene der speie. Eine medizinische Fachzeitschrist, die alte «Gazette Medicale de Parie,« berichtet in einer ihrer lehten Num mern: «Gewisie Affen in Guhana, die Brüllafsen, find vielleicht die intelli gentesten und sonderbarsten unter allen Affen. Sie sind nicht nur un ermüdliche Redner und ausge eichnete Sänger, diese «Tend’re der "lder« sind auch hervorragende Chinaqu Wenn ein Brüllasfe verwundet ist, eilen alle feine kleinen Kameraden zu ihm, umringen ihn, bedauern ihn leb haft und, was noch wichtiger ist, sie helfen ihm auch· Die einen führen ihre Fin er in die Wunde ein, als wollten te deren Tiefe sondiren, die anderen suchen eiligst Baumblätter, die sie in die Wunde einführen, um das Blut zu stillen. Noch andere machen sich aus und suchen heilende Kräuter, die sie aus die Wunde legen, um so eine schnelle lHeilung herbeizu führn.« Dieser Bericht, der zunä ft etwas unwahrscheinlich klingt, diir te doch den Reisenden, die Getegenheit haben. Affen aus der Nähe zu be obachten, durchaus glaubhaft erschei nen. Und um ihn zu beträftiYeT fiihrt Henrh deVardille in den » nnalei« aus seinen eigenenErfahrungen einige nicht minder merkwürdige Beweise von der Intelligenz der Affen an. Der berühmte Schimpanse Edgar. den diePariser ien Jardin des Plan :ei viel bewundert haben, sammelte in einer alten Kasserolle allerhand Kiefelfteine, die er zum Auftnacken von Kernen brauchte, ein Stück Fla sche und einStiicl schwarzes ug. Was wollte er aber mit dem tiict Glas und dem Zeug anfangen? Er that das Zeug hinter das Glas und ftellte sieh so einemSpiegel herzmrn dem er mit dem Ausdruck grosier Befriedigung immer wieder seinGe ficht betrachtete. Dieser Zug ist um so bemervenswerthen als die Thiere gewöhnlich sehr selten irgend welches Erstaunen zeigen, wenn sie ihr Gesicht in einem Spiegel erscheinen sehen; die Hunde 3.B. wenden vor einem Glat ichrant meist den Kops ab und geben fort, ohne ihren Doppelgiinger zu be achten. Die Erfindung des Spiegels durch einen Menschenassen ist eine, Tbatsache, die eine ganz anders ent-» wickelte Intelligenz anzeigt, als sie die« Assen von Gunana durch die hilsesz leistung an Verwundeten beweisen.1 Uebrigens kommt ei nur bei dem As sen und bei dein-hundeva daß die verwundeten Thiere sich gegen eitig beistehen. Merkwürdigi in dem er wähnten Fall, daß die A sen auch den » Blutverluft zu stillen wissen, und daß; sie die heiliräsiigen Kräuter tennen. i Parville erzählt einen Fall, den er; selbst erlebt hat und alles ihm Be-J iannte übertrisft. Das Abenteuer begegnete ihm in Mittelamerita, am Rande eines mächtigen Urwaldes. Er hatte einen kleinen Menschenasien ge sangen und gab ihm die Freiheit erst nach einigen Monaten wieder nach dem er sich gewöhnt hatte in einer hätte an der Seite des Menschen zu leben. Es war ein ausgezeichneter Gesahrte der sich sehr· schnell zivilis sirte und sehr anhänglich war. Ost ging er den ganzen Tag über sort aber piinltlich am Abend stellte er sich immer wieder ein. Er sprang dann seinem herrn aus die Schulter und Hiiberhiiuste ihn mit Liebiasungen. jEines Tages brachte sich sein here Jinsolge einer Ungeschicklichleit eine sttese Schnittwunde mit einem Messer am Finger bei, als er von einem Baume einen Zweig abschneiden wollte. Als der Asse das Blut in Strsm n fliehen sah, verschwand er pliinli . Pardille hatte bereits den Finger mit seinem Jaschentuch unr tdickelt, als einige Minuten später der Asse wieder bei ihm erschien, mit einein Pack Blätter in der Hand. »Ich verstand, was er wollte, und legte die Blatter auf die Wunde Pedro —sd bies der Aste —- bezeugte seine Be riedigung darüber durch ahllvse Lustspriinge War dies nun usallis Oder war ei ein Akt der Ueberlegs ungi Es scheint mir schwieri« . schreibt Bari-illa »hier an einen u sall zu glauben Das Thier schien n bestiedigt darüber sein, daß ich seine Blatter benutzt tie, als daß man nicht lauben arti te, daß ei sie in der rcht. meine nde zu hei len,gepslitett hatte.« -qv Ilelandi set-han« »Aus Weimar schreibt man: Nach dem vor Jahren schon das Wohnhans Wielands in der Nähe des allen hof rheaters «modeenisirt« und ini Früh jahr dieses Jahres auch die alte Bor sabttmauer zu Wielands Dafe, hinter der noch der unveränderte Pferdestall des Dichters lag, abgebrochen worden war, hat man jest auch die letzte Spur von dem ehemaligen heim des »Steuer«-Dichters die alte Thür, durch die er so oft seinen Weg ge nommen, ausgebrochen, um sie entwe der gan durch eine neue zu ersetzen oder an r alten dem Geiste r Neuzeit weitere Konzessionen zu ma chen. So fällt in Weimar eine klassi fche Erinnerung, nach der anderen tret aller Verordnunxm Gesede und Beerinimeieeei««zum chuce der Al Mümer'. W Its de- stiusvt Passagiet (det von seiner Schwiegermutter abgeküßt wird, siöhnend): ; »O fa doch, fahren Sie ab, Schaffnet!« H Stich-tut werd seist-h Jn dem diezjiihrigen Touristenjahrs buch siir Schweden behauptet de Fahl borg, daß der berühmte MiilariSee Lan dem die Jnselstadt Stockholm liegt, später einmal ganz ausgetrocknet sein Hvird. Er weist dabei auf die That Isache hin, daß seit langem schon eine Thebung des schwedischen Bodens bei gleichzeitiger Sentung der deutschen Ostseetiiste erfolgt. Besonders deutlich soll jene im MiilapThal hervortreten Wo man früher Fische sangen konnte, stehen jetts wogende Kornselder Ur sprunglich war der Wahr-See eine tief in das Land schneidende Meeres bucht; erst am Schlusse des achtzehn ien Jahrhunderts wurde er durch die Schleuse bei der Stockholmer Nor strörniBriicke in ein stehendes Gewässer verwandelt und nach und nach als Binnengewässer süß. Das allmähliche Berschtoinden dieser malerischen Dam pserstraße ist nicht nur im landschaft lichen, sondern zugleich im geschichi lichen Interesse sehr zu bedauern. Denn das Jnselschlosz Gripsholm mit seinen düsteren Mauern, berühmt durch seine historische Porträtsamrm lung und berüchtigt durch den tragi schen Tod von Gustav Wasag ältestem Sohn. dein Könige Erich XV» wird dann später tein Jnselschlosz, sondern nur ein gewöhnliches Landschloß sein« Tempora mutantur! « Der Ichuestseetrirekirsx der Schwache. Ein Antwerpner Gescligelziichter hat ein interessantes Experiment ge macht, das die erstaunliche Geschwin digteit der Schwalbe feststellte. Er hatte eine Schwalbe gefangen, die un ’ter dem Dache seines Hauses nistete und gab sie einem Manne mit, der! eine Anza l Brieftauben zu einem jWettfluge von Compiegne nach Ant- l Pers-en brachte Die Schwalbe wurde Hin dem erstgenannten Orte rnit den«l Brieftauhen zugleich um 714 Uhr aus- i gelassen und schlug soiort die Rich tung nach Norden ein« während die Brieitauben erst noch eine Anzahl Bo gen beschrieben, ehe sie ihre Richtung fanden. Bereits 8 Uhr 23 Minuten war die Schwalbe wieder in ihrean Nest rn Antwervem während die ersten Tauben erst gegen 111X2 eintraien Die Schwalbe bat also die 235 Kilo rneter in einer Stunde 8 Minuten zu rückgelegt, das heißt, sie war mit der kolossalen Geschwindigkeit von 3855 Meter in der Minute oder 201 Kilo meter in der Stunde gelogen. W sesiieteej gedeckt. · herzog Karl von Württemberg war ein sehr gestrenger Herr. Er hatte ein mal im Schtoarzwnldstädtchen Nagold auf der Durchreise ein Mittagessen be stellt. Da kommt ein Schwarm Flie gen herbei und speist uneingeladen mit. Darüber wird der herzog böse und sagt zur Wirtin: »Jn des Kuckucks Namen, deck« Sie den Fliegen doch be sonders!« .Die Wirtin verneigt sich bei diesem Ausruse und tut, wie ihr befohlen ist. Nach einer kurzen Weile tritt sie wie der vor den gestrengen herrn herzes macht einen Knicts und sagt: »Es ist gedeckt! Befehlen nnn Eurer Durch tnucht, daß sich die Fliegen seyen!« RGO-welk Frischem »Besten tause mir-doch eine Trompete!« Vater: »Nein, ich mag das Getute nicht bitten.« » · grinchem »Bitte, Papa, ich will an nur blasen, wenn du schlasst!« Inseuhh « Krautbuber (den harmlosen spie lend, als er wegen Brandkgung vor Gericht siebt): »Aber schauen Scheu Richter, es ist doch gar nicht der Retk werth! War ja nicht amal a'Brand, iondern nur so n’ Primle « Richter: »Tröiten Sie sich —- Sie wean auch nur ein paar Jabrl trie gen « » « Ein-Miete Wirth laut sinke-runden Ton-mein farnilie): «A Bier g’ftillig? Graf dank ma anzapft!« Derr )l)ochnäsig): »Nein, Bier wünschen wir nicht. Wir sind Absti nen ler. Wasser, lieber Herr Wirth, T Zier ist für den Menschen die Hauptsache und nicht der Altoholl Aber drei Glas Milch können Sie uns bringen!" - Wirth wert-lässt zu feiner Frau): »Was hat er g’sagt? Abfttnenzler is er und Wasser wär’ die Wiss-Ei Na, mir lann’s recht sein! Da schau halt nur, daß bei der Miti, die er be stellt hat« die Haupts-ich aa net fehlt!« Der Oanuttelhettr. Richter: »Sie wurden oon dem Un getlagten bis zum Haufe verfolgt, und erst dort gab er Ihnen diegiebef Warum flüchteten Sie denn ni tin's Hauss« Klä er: »Ich bitt’ Sie, es war zwei llhr achts, von meiner Alten hätte ich doch noch mehr getriegt!« MhtruiiC Ein junger Doktor hat sich in der Residenz niedergelassen. Jn vener fien acht Tagen hatten sich wohl alle möglichen Geschäftsleute jedoch nicht ein einziger Patient ein efunden. Arn neunten age aber tritt r Diener in das Zimmer und meldet: »Den Dol gsh jest ist wirklich ein Patient drau en!« «Jobann," erwidert der junge Arzt, Magen Sie ihn lieber noch einmal genau!« In Verlegenheit. Kurt Wernau ist ieit acht Tagen glücklich verheiratbet Der Einladung eines beiteundeten Gutsbesitzers fol gend, nimmt er berzzereißenden Ab schied von Margaretben, um eine IJagd mitzumachem von welcher er Abends zurückkehrt. Mit strahlen dem Gesicht schleppt er ein ganzes Reh »:n die Küche. »Schau’ nur, Gretel, imeine Jagdbeutel Das wird ein peiichtiger Braten werden, denle ich!« Versagt blickt sein Weibchen auf das schöne Wild. «Schade, schade,« klagte-, »ich besitze doch teine to große Schüssell« Mis- veii altes. Eine Dame aus der Stadt macht tnit ibrer Tochter in der Sommer frische einen Spaziergang durch die Kartoffelfelden »Was sind denn das fiir Pflan zens« wendet sich das Fräulein an einen des We es totntienden Bauern. »Nu, wat oll dat fien7« lacht ek, «Kartnffeln!« Aber warum blühen denn die bald weiß, bnld roth und dann wieder blank »Den will ict Sei seggen,« ertliirt der Bauer-—- »du mitten, dat stinn Salzlartofielm rii rothen, dat iiinn Pell artosseln un dii bluen, bot iiinn Brattaetusselnt« Die Mutter spornstreion zuibrer Tochter-)- ,,-Und das mußtest du nicht, du dummes Götti« « . Schon recht. Ein Sachse, der längere-Zeit im Auslande weilte, trat nach seiner Rückkehr in einen Laden, um die Wahrheit der Ankiindiguns »Du parte sraneais« zu erproben. r sprach den «Siisi«, der zunächst» erschien, sran östfch an; dieser schüttelte den Ko und holte den Kommis; aber auch dieser wußte keinen Bescheid und ließ den Prinzipal holen. Dieser zuckte mit den Achseln und wollte eben sein Bedauern ausdrücken, als es dem Häuser herausfulm »Na,tver spricht denn ei enilich französisch?« Da ließ sich der tisi vorlaui verneh men: »Dieses-andern die Fremdenp dieses-est »Im-« Dich, WeiberU Jch hab’ heute zwei vorzügliche Dienstmädchen enga iri!« « det, Mann, wozu zwei Mäd- · chens Wir brauchen doch nur einei« »Das ist schon in Drdnun ! Die eine tonnni morgen, die an re in - acht Tascn.« - l