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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 20, 1907)
Tier Mann mit den vielen Numm. Ktiminal·-Roman von Angustr Groner. 02 thtstswgJ 1 Z. K a p i t e l. M Notar Klinge- ham die bei sp v Schläge vernommen· Der ältliche, » lich beleibte Mann ging erregt in « Zimmer auf und ab. Er war . unruhig, und die Farbe wechselte usig auf seinem Gesichte. Und wenn « das Blut zu Kopfe stieg, dann ; Xits-wen die Ader auf seiner Stirne in E chier beängfiigender Weise. ; - Klinger war nicht allein. Seine Jst-tm saß in einem Sofawinkel und weinte leise. Neben ihr saß, sie freund lich tröstend, Hedwig Moorland. « T »Wenn Sie mir doch nur glauben wollten« liebe gnädige Frau«, sagte He soeben, »ach, wenn Sie es mir doch , Stank-ten daß ich mit teinem Gedan-« ten daran denke, daß Jhr Mann mit; dem Verschwinden der Papiere etwas szu thun hatte. Und so wie ich —’ » bitte, Herr Notar, hören doch auchSie « aus meine Worte, so wie ich, sind na- T tiirlich erst recht alle Leute« die Siel « kennen von der Matellosigteit Ihrer Ehre überzeugt« Die herren von der s Kommission haben Jhnen doch das spsefbe gesagt, und die beiden Testa , Rings-engen welche damals dabei Ist-sten, als Sie das Partei an sich E- nahmen, und heute bei dessen Eröff k nung anwesend waren, sagten ja auch ; mit voller Bestimmtheit aus, daß der k· Umschlag heute in genau demselben sssustande war, wie vor einem Viertel l E i ! : jahre. Also wozu diese Aufregung? eheh allein habe Ursache, mich schwer etwssen zu fühlen, und — ich bin , schon wieder beruhigt. Selbst wenn nicht ein heller dieses verschwundenen J, Geldes mehr in meinen Besitz zurück s kehrte, würde ich darüber nicht un s glücklich sein. —- Jch habe schbn einen ganz anderen Schlag« überwinden " müssen, und ich habe ihn überwun » dru. Hier, wo es sich nur um Geld s handelt, das ist das schlimmste nicht« . Jent endlich blieb Klinger stehen und reichte ihr beide Hände hin, und als sie ihre freie Hand hineinlegie und lieb zu ihm ausschaute, sah sie Ihrs-irren in seinen Augen. - Tiefk tbegt sagte er: »Wie Sis- trösten tön nenZ Ach, es ist ja richtig, wer mich kennt, weiß, daß ich ein ehrlicher Mann bin, und ich konnte ja auch zu diesen Werthen gar nicht gelangen. Die- Zeitungens die sich statt der ge Hohlenen Werihpapiere in dem Um schlag befanden, tragen das Datum des 14. Juni- Der Diebstahl lann also sriiher nicht ausgeführt worden sein, nnd nach dem 14. Juni habe ich — und das kann ich nachweisen — erst mit den Herren vom Gericht den Lindenhos wieder betreten.« »Nun, also, Herr Notar! Was wol len Sie denn noch?'· sagte Hedwig lä chelnd. «Uebserdies wird der Detettiv, dessen höchstwahtiebeinlichcs Einmi ser mir meines Bräutigams Tele grantni anzeigte, vielleicht doch Licht in die Sache bringen« Dabei nahm sie die Depesche, welche Mittags eingetroffen war und die noch dor ihr aus de·m Tische lag. noch einmal zur Hand. Jhr Text lautete: » «Ausgezeichneter Detettib trisst ver mathlich ehestens ein« Bries von mir gilt als seine Beglaubigung. Mutter ZEIT-sIf iibel. Herzliche Grüße. Her »Wer läutet denn da noch?« fragte in diesem Augenblick Frau Klingen Sie ftand auf und ging hinaus. An der Stiege blieb sie stehen, denn sie hiikie die Magd mit einem Frem den reden. Der Fremde sagte, er müsse sofort mit Dem herrn Notar sprechen. Da eilte Frau Kiinger die Stiege ximmter. »Sind Sie der Herr, wel chen Doktor Feßler —« »Ja, der bin ich«, unterbrach Müller die erregte Frage, stellte feine Reise Liebe und seinen triefenben Schirm is eine Ecke, hing seinen nicht weniger »Mehr«-en Mantel an den Kleider der, der sich an der Flaman be Wen-d und zog dann erst feinen ziem ich trocken gebliebenen Hut vor ver Zion des Hauses tgrau Notar KI inger?« fragte er.1 ie bin ich " »Ich-Ob MüllerI en gegnete er End ging dann mit rau Klinger in das erste Stockwerk inanf i »Gott stehe Ihnen bei«, sagte diese? «Megs, »daß Sie der-R Richtigenx Ket- Pir reden schon ieit ein paar - Mvon Ihnen. aber daß Sie Z- M dickein Mir-dem haben wir M ges-seist M- klang io wahr, in froh Man! siin im Haufe Minger sein« « est-sitt nicht gifnkchtet i ME- nm das recht angenehrn,! n diese Wein-, ängstliche, vermeinte -- sit Dem guten Fuss-uneige . , Mangenblickti einen kehr Eindruck arti ihn gestand-It - III HEXE die Thür öffnete« zwei Paar Auge n mit ge « "" Blick-en emf den Eintreten-; . z Nimm der Herr, den Dei-i J uns- schickt-« stellte Frau den nächtlichsm Besuche-r vor - iii Dankt' sagte heb wig Moment-. »Je» werden Sie zur Ruhe kommen, Den Notat.« Müller entnacm seinem Noli-buch einen Brief, welchen et Hedwig liber «teichte. »Ich habe doch die Ehre, Frau Mootland zu sprechen?« erlan digte et sich· Hedwig nickte schweigend Während die junge Frau las, wen dete Müller sich zu dem Notar und überreichte diesem seine amtliche Be glaubigung. »Auch ich begrüße froh Jht Kom men«, sagte Klingen .Ste können es sich ja denken, daß auch mir dieses Vorkommniß unsäglich peinlich ist, nnd daß auch mit viel daran liegen muß, daß Licht in diese Sache lomnle." »Ich vermuthe, daß es sein wird«, entgegnete Müller. « «Seien Sie auch mir willkommen', fiel Dein den gelesenen Brief zu sammenfaltend ein. «Doitor eßler empfiehlt Sie uns so warm, da wir von nun an hoffen dürfen. Jest aber wollen wir nicht an und, sondern nist len an Sie denken.« »Ja«, rief Frau Klingen »Sie werden Ruhe brauchen und etwas zu essen. Jch will also —« »Mir um ein bescheidenea Nachtla ger bitte ich, gnädige Frau«, unter vrach Müller ihre Rede. »Es-essen habe ich in Attsang. .Sie kommen nicht von Wien?« er kundigte sich der Notar verwundert. ,Nein, von Jschl, und zwar in ei nem Bummelzug. Es hätte mich tein anderer mehr vor Schiafenszeit hier hergebracht. Die Herrschaften mer ien also, daß ich gar nicht miide sein kann. Jch will auch heute noch aus gehen.« Klinger lächelte befriedigt. kJch begreife. Sie wollen sich den Schau platz sofort ansehen.« »Seit-di dies in solch dunkler Nacht möglich ist« Jst der Lindenhof schwer zu finden?« »Darf ich Sie begleiten?tu .Gewiß, Herr Notar. Da sparen wir auch insofern Zeit. ais Sie mir unterwegs berichten tönnen, was al tenfalls schon erhoben worden ist.« »Es ist noch gar nichts erhoben worden« »Nichts« «Nein. Die Anzeige habe ich zwar schon gegen halb zehn Uhr Vormit tags gemacht, aber ehe noch die Her ten vom Gericht sich nach dem Lin denhofe ausmachten, « iam die Depr sche vom Doktor Festen und da be schloß man, auf Sie zu warten.« uKönnen wir sofort aufbrecheni« «Gewiß. —- .Bitte, Anna, gieb mir meinen Rock-« Alt die beiden herren aus die Straße traten, regnete es etwas we niger als vorhin, aber der Himmel war noch immer dicht mit Wolken verhangen und die Nacht daher sehr dunkel. Daran änderte-n auch die paar Laternen nichts, die noch brann ten. Ja, sie ließen die herrschende JirZerniß nur noch tieser erscheinen. iiller war es ganz recht, daß auch ihr armseliges Licht endlich weg fiel. als man die Traunhriicke über schritten hatte. . Nun ging es an dem laß hin. Man hörte das Wasser rau chen,« und zuweilen sah man ei sogar. Irgendwoher tommt ja immer ein bißchen Licht, wenn man Nachts im Freien ist. Müller bemerkte noch mehr. Der nicht sehr breite Fahrweg, auf wel ckrem man ging, war von Holunder und hohen Nesselstauden. von Sta chelbeerhiischen und wilden Rosen he grenzt. Sein Geruch- und sein Tast sinn sagten ihm dies. Er pflegte eben bei solchen Extutsionen auf alles zu achten, sich nach Möglichkeit zu orien tiren. Inzwischen ließ er sich von dem Notar den Fall darstellen, so weit dieser ihn ehen darzuftellen net mechte, ließ sich auch die Lebensweise und die ganze Art des alten Moor lano und seine hausgenassen schil dern, und nach alle die, die sonst mit ihm Umgang gehabt. Es war wirt lkch recht gut, daß Klinger mitsam men war. Er hatte den Dei-triv, bis das Mafsiv des alten Hauses vor ih nen auftauchie, recht gut arientirt. Als das hohe Steildach des Lin denhafes vorsden lzlwei Dei-ten auf iauchte, konnte Mit ers scharfe Au gen sogar die Manfardenfenfter, wel che sich in dem Dache befanden, erken nen, und die The ein weni schma len after aZell eng richenen « Hans rant waren i m erst recht deut lich sichtbar. Auch die eisernen Bauch .g«itter der untersten zensieneihe wa » ren für ihn erienntli . I «Unier der Linde rechts sieht ei I ner«, sagte er laut. ; Da löste sich richtig eine Gestalt ; aus dem Daniel, das unter dein Baa Hme ferrschte Ein Gendaxm war es, » der ofort auf die beiden znttat· - J »Ah, Wellrnanrh Sie sind es!« sag Ete der Notat. «Mir scheint gar, Sie fah-Hi den Lindenhoj bewachen wolk en « » « Da erzähkte der Mann, er habe ei nen Strplch verfolgt, der in dieser ) « IRichtung eflohen und bei dem alten Haufe verschwunden sei. Er habe die iLeute darin auch auf diesen Um M kanfmertsam gemacht und habe noch ein wenig gewartet und fett-ge I rade gehen wollen. L Klinger fuhr·fort: Der Herr hier ’ilt der Mitio aus Wien, der die ffAägelegenheit Moorland untersuchen ! o .· ) Der Gent-arm suchte ver Direktive isesicht zu erkennen. Seine Miene war nichts weniger wie freundlich. Ali ob so einer andere Augen hatte, als er feil-er, und als ob er, der for sche Wellmann, nicht lchon bei ganz anderen Fällen mit Erfolg eingegrifi ien hättet Als er ihn so vor sich fah, den ältlichen, hager-en Mann mit der sanften, freundlichen Stimme. hielt er erst recht nichts von ihm, nnd» verglich seine eigene kräftige, breit schultri e Figur im Geiste mit derje nigen iillers »Na, wenn wir hier nachgefchaut Hatten, mass wohl auch gut gewor ten«, sagte er, «Sie allein werden’t jedenfalls nicht zwingen. wo hnen il’·siedGegend und die Leute ganz reind m ." Miiller guckte die Achseln. »Schon miiglich, ß ich es nicht zwinge«, sagte er gleichmiithig. Jedenfalls aber bin ich herges ickt worden« es u versuchen, und o muß ich halt schauen. was ich thun kann-" »Und fest, mitten in der Nacht, wollen Sie zu schauen anfangenk spöttelte Weil-nann. »Ja, gerade jetzt, in der Nacht, denn ich nehme an, daß auch das Verbrechen in der Nacht geschehen ist Sie wissen ja, derlei geschieht in einem gewohnten Haus meistens nicht bei ag.s . »Das ftimmt." »Nun sehen Sie, deshalb will ich auch prohiren, was einer hier in der Nacht unternehmen tann.« , Eh M« « . a, io ist die Geschichte.« « a, Sie, der Sie das haus wahr scheinlich zum ersten Male vor sich haben, werden wohl nicht viel unter nehmen können-« » «Meinen Sie? Run. wie es auch sein wird, ich werde mich jedenfalls ein bißchen umsehen. Die herren bleiben wohl hier flehen? Es ift nur, damit ich Sie daan gleich finde.« Müller ging. Seinen Schirm atte er an die Mauer gelehnt. ehn Schritte — und es war von ihm nichts-« mehr zu sehen, noch zu hören. Die Facht schien ihn verichlungen zu ha en. « Die beiden Männer lauschten lang. dann wurde ihnen das Schweigen aber lästig. Sie redeten nun von al lerlei« am meisten natürlich über den Diebstahl, dessentioegen sie derzeit statt in ihren Betten sich unter freiem Hirn mel befanden, noch dazu unter einem himmel, aus dem es noch immer nie derspriihtr. Um nicht gar so naß zu werden, waren sie wieder unter das noch dichte Blätterdach der Linde getreten. Schon standen sie eine gute Weile dort, als Wellinann plöhlich feine nd aus Dinger-Arm legte. «hiiren ir uichtik flusterte er. »Was wollen Sie denn gehört ha besc« »Da, iiber uns-Hm wieder.« « a, seht habe ich ei auch gehört.« « z macht einer ein Fenster auf." « in ersten Stock . a——-irn ersten Stock. Nein — es i die Thür. Die Thür, die auf den Balton führt« »Richtig, die Thür iii’s. Jch sehe, daß fee sich bewegt.« Klinger sagte das ganz beklommen, indem er geradezu scheu zu dem hause hinaufblickte, aus dessen Balton fest eine dunkle Gestalt bemerkbar wurde. »Wie ist denn der da hinein und hinaus getomnlen?« murmelte Well MMI vkthlitx Jrn selben Augenblick hörte man den oben leise berabrufem »Ich habe mich schon orientiri. Es ist ein schönes Haus. Jn den zwei Zimmerm die Herr Moorland bewohnt hat, bin ich freilich nicht gewesen« denn an der Wahn immerthiir hängt ja das Ge richts segel. Aber sonst war ich ziem lich überall, auch in den Ställen und irn Papillen. Der Gärtner hat, gleich den vier anderen Leuten. die hier woh- » elen, einen vortresslichen Schlos.Aber er versteht seine Sache. Einen solchen Asternsior nnd so prachtvolle Arten von Dahlien hat-e ich schon lange nicht gesehen. Jrn übrigen wundere ich mich nicht mehr, dasz Herr Moorland doch noch der Schlag gerührt hat« denn er hat ja lauter schwere Weine in feinem Keller lie iieenäz Ein ausge« ze chneter Keller itrigens!- Denken Sie nur, seine Stiege hat vierund dreißig Stufen. Skund nun werde ich gleich wieder bei Jhnen sein.« ( Die beiden Untenstehenden konnten rot Erstaunen tein Wort heraus bringen. Jest huschte ein greller Lichtstrahts iiber ihre Gesichten Dann befanden sie sich wieder iin tiefen Dunkel. ; «Er«hat eine elettrische Laterne,« i murmelte Wellmann. t noch weit mehr helligteit im Kopf« sagte der Notar und lä chekcin Tenselsterl!« suhr der Gen darin fort, nnd er sagte es schon in einein Ton, der verrieth daß sitt-Tei nser Miß nirst bereits Bewunderung n z Stint inger redete n ti mehr. Der war Gangan in Nachden en versunken. lich hob er den Kot-I J das. der EWindf sragte er, wei die ige W iiber ihm sich zu bewegen anfingen find ibm die Niisse ins Gesicht war en. i Mein-sich bin es nut,« antwor tete ibm die Stimme seines neuesten Bekannten. Ein paar Augenblicke später stand der Deteitio neben ihnen. «Sind Sie einsaubererik ragte, noeb starr vor Siasneth der otar. MADE-lachte »Nein, nur ein gu ter Turner.« »Aber die besten Turner kommen doch nicht in verschlossene Räuniet« bemerkte ziemlich s nts der Genbattn. »Seht richtzs zu bedarf man noch anderer enntnisse nnd z rtigs seiten und nebstbei noch eines undeg Dietkiche. »Sie fiihren Dietriche bei sichs« »Juki-eilen, ja. Unsereiner muß« wenn er Erfolg haben will, überall ossene Thüren sinden.« »Das tann unter Umständen recht satal werden« »Ja. siir Berbrecher,« gab Müller jetzt ebenso scharf zuriict aDie Ehrli chen haben von mir ebensowenig zu fürchten, wie vorn nächstbesten Schlos ser. Aber fest gute Nacht, herr Well mann, und morgen aus ein amtlichet Wiedersehn-" L Müller ging schon der Stadt zu," nnd der Notar solgte ihm. »Für Sie giebt es also weder Ver schliisse noch Mauernik fragte Klin aer, als sie eine Weile gegangen wa ren. - s Müller oerneinte. »Mir wer selber i das tann« was der andere ausgesiibrt Jbah weiss, wie es gemacht worden ist, ioder wei wenigstens, wie es gemacht iwotden ein kann, nnd bat ist doch enbedingt notdwendig," wenn man »e?nern Verbrechen mit Erfolg nach : geben und ans die Person des Verbre chers einen richtigen Schluß ziehen will. Hier bat zum Beispiel einer ge arbeitet« der das intimste Vertrauen des Deren Moorland besaß und wuß te, baß dieser Diebstahl erst nach einein Vierteljahr entleckt werden tonnte.« Der Notar seufzte. »Die Sache bedrücktSik wohl ganz ernstlich?« bemertie Müller theilneh 1nend. « Alinger lachte taub ans. »Ich meine, das müsse jeder begreifen, daß sie nächst tau Moorlcnd mich atn nächsten be risst.« « s »Wenn Sie das immer noch so an ieben. tbun Sie mir leid. Aber ich lkate teine große Sorge. Dieser Fall wird bald erledigt sein.« Cine halbe Stunde, nachdem diese Bemerkung gemacht worden war, legte sich Müller in ein blülbenweiß überzogenes lavenoeldustendes Bett nnd zog rnit großem Behagen die weiche Flanelldecke bis an das Kinn hinaus. — «nuu, vie-new weise ich auch so aut schla . wie das Gesinde vom Lindenbo,« dachte er. aAber freilich habe ich heute-weder holz eingeführt, wie es die Knechte thaten, noch wie der Gärtner ein Warmbauo einge riimnt nnd großeWäsche habe ich auch nechtgebabt, wie die beiden Frauen Himmel-X 13.Kapilel. «·Die Gerichtitomniission brauchte nicht erst Einlaß zu begehren. Die Wirtbschasterin stand schon unter dem Runvbogen der Thür, welche sich in dein großen Hat-Biber befand. »Dein, dieser Schrecken!« agte sie, nachdem sie dieseaniten geghz ßrbattr. «Jch be mich erst gestern achtnittag berub gi, und zu Tod srob war ich, daß der here Gent-arm auch in der Nacht sich um uns getiiknrnert bat. Jch dritte sonst tein Auges zntbnn tön nen.« »Aber so hast Du beide Augen recht fest zugehabt," dachte Müller, wäh rend er die Frau scharf musterte. Die herren gingen ins haus. Ats Te in dem Flur angekommen waren, Psagte der Beamte, auf Müller wei ssend: ,Dieser herr wird von nun an hierher tommen, to ais eres sitt nö thig findet, und hier hun, was ihm gut,d1i·ntt. Frau Moorland, die übri gens noch heute gegen Mittag hierher tommen wird, hat nämlich herrn .Miitler die Untersuchung bezüglich des Diebstahls übertra en. Sie missen also fest, Frau da rleitner, wie Sie sich herrn Müller gegenüber zu ver halten haben.« · Die Frau und der Deieitio ver heugten sich schweigend ooreinander. des splitte, daß des anderen Blick eobaehtentn taxirend war, aber keines wurde davon unangenehm berührt, und mindestens merkte es der Deteti tiv sofort, daß dies bei der- Wirth seha terin der all sei. Die grau g iel ihm. Sie oder viel mehr i «e Tüchtigkeit hatte ihm schon in« der vergangeneu Nacht gefallen. Denn wohin immer im hause er den scharfen Strahl seiner Laterne hatte fallen lasen, hatte er die peinlichfte Sauhertert und Ordnung wahrge frommen. Als die Vorstellung beendet war, schritt man zur Lösung des Siegels on der Thür, durch weiche man in die von Moorland bewohnt gewesenen Gemächer elangte. «So,' ·agte der Gerichtsheamte dann ein wenig scharf, Jett haben wir anderen hier nichts mehr zu thun. Frau Moorlands heute sehr deutlich ausgesprochener Wunsch ist es näm lich, dasz Sie, err Müller, diese Sache allein verfo gen sollen.« »Es war meine Bedingung,« ent gegnete Müller gelassen. »Ich theilte fee Frau Moorland mit.« I Der Veamte lächelte gezwungen »Man sag-tee mir schon, da Sie e wä nlich ·se Bedingung ellenjos bat Sie einen Fall übernehmen. «Es ist so, here Kommissar. Ich . e nach dem Sprichwort vor: o le ) "che verderben den Brei.« ; i .Es giebt auch ein andere-, schöne-; Lres Wort, und das heißt: Mit verein ztensriistenk · . I »Ein sehr-schönes, ein sehr tiugess "Wort,« gab Müller u. «Allein ichs habe schon vielfach gesunden, das eiis nee, der weiß, was zu thun ist, ostl durchaus genii t.« such das timmt,« pflichtete der Beamte bei und ging. Mitten imIlurs blieb er « doch stehen. »Wir werdens aber hasseentlich auch etwas von dems erfahren, was Sie entdeckeni« ries erj zurück. i Maus-, des auf vek Schwen- ins-ins verbeugte sich. »Ich werde Fraui Moorland Bericht erstatten und na türlich bleibt es der Dante unbenom men, eine Anzeige zu machen und den Fall damit den Händen der Behörde zu übergeben.« Noch eine gegenseitige Verbeugung« dann ging die Kommission ( Frau Haberleitner hatte sie bis zum Thore begleitet und kam nun eilig wieder zurück. .Also nun lann ich beginnen," sagte Müller. »Mir ist ganz bange zu Muthe,« tlagte die brave Frau uAus was wer-l »den Sie tomment Wir hielten uns biet«siir sicher!' i Werth- Fkam Sie hab-u riqu selbst heute acht noch siir völlig sicher in J rem Zimmer gehalten.« . reso«i" «»Nun, Jhre halstette und ein paar recht hübsche Ringe. die heute Nacht gleich neben der Thiir auf dem Fen sterbrett lagen, haben es mir verra then.« «Woher wissen Sie denn dass« fragte die Wirthschasterin und wich erschrocken einen Schritt zurück. i »Weil ich in Jhrem Zimmer warf »Jn meinem Zimmer! —- Liebers Gott. was toll denn das heißen?« ! »Daß ich mir h:ute Nacht das, ganze Haus angeschaut habe." i »Und Wellmann hat vor dem Thor-? gestanden. Jch aber bin hin-n herum getommen.« 1 »Und waren bei mitf« i »Bei J nen und bei den anderens i·nd überhaupt überall, nur nicht in1 diesen zwei Zimmern hier-« i Die Wirthschafterin schüttelte den; IKopf und machte eine Bewegung, alt-; wolle sie ihm folgen. ; Da sagte er: »Entschuldigen Sies Jeht will ich allein biriben.«« 1 Damit schloß er ihr die Thiir barg der Nase zu. i Frau Haberteitner hörte. wie er deni Schlüssel umdrehte. Eine gute Weile; blieb sie völlig regungslos stehen und( schaute immer nach der Thür, dann lies sie in die Küche. « Die neue Besitzerin des Gutes wollte ia heute kommen, da hieß est fleißig sein, denn wahrscheinlich würde doch, die gnädigeFrau nun im Lindenhoss bleiben. i Wie emsig Frau Monita auch»ganz; besonders an diesem Vormittag ar-«; beitete und nebenbei daraus sah, daßiJ auch Dort ihre Schuldigieit that.1 mußte sie doch immer und immer wie-i der an den Mann denken« der Nachts im hause und sogar in ihrem Zim mer gewesen war, ohne daß sie es ge-; mertt hatte. sz Als Müller sich allein sah. -lebnte; er sich an die Thür und ließ seineni Blick durch den groben, schönen Raums wandern. : Mit rein ästhetischem Interesse be-« trachtete er das Kreuzgewälke der Dear. die reichen Stuckarabeötem dini in Roiotogeschmarl gehalten, die Decke1 aegen die Wände hin abichiossen, undi Sie tiefen, ebensalls gewälbten Fen sterniichem welche dieses übergrer Zimmer erst emiithlich machten. Dann stu irten Müllers Augen ealles andere. at hier n zu sehen wor, den mii tigen Rache o en, der, full-verborgen von einein ro nDsenH chirm, die eine Ecke des immers ein nahm, die s ’nen S reinle. die an den Wänden ern-den, Nsch,»der ir- der III-Zu des Zinrirners unäg enge a tviitet "nge arnpe · . - sand den endet-Wesen Schrerbtrlch. wel tndere , und dasse rniit liche zweistii Sozien welches in der anderen Fen rni stand. diese lichten, rnlt sparsam ein Itle m Volk und eingetriehenen e ng gesierten Mist-eh diese ge nekiey von einem ungeheuren Frauen sle se erzählende slachssarbene undmit bunten Ornamenien ausgenähteTischs Idecka diese Riesenlampe mit dem Perl i stansenschirm aus der Kongreßzeit »und dieses steislehnige, mit schwarzem Moßhaarstoss iiderspannie Sosa — das alle sah so urgemiithlich aus, xdasz man sich-in diesem Zimmer so ngeich heimisg fühlte. s Eines bea tete Müller sofort. Die ernsler dieses Zimmers waren nicht ivergittert. Es mußte also ein Kinder iiniel sein, von außen her in dieses Zimmer zu gelangen. Gleich daraus stand er dicht vor Tdem Sosa und betrachtete dessen Sis. iAus diesem besand sich die ziemlich deutliche Trittspur weier Füße zweier ungeheuer gro er Fühn Er nahm sein Notizbuch heraus und schrieb aufs-nie eine tm'- Biatt, m nach schon vielen Eintra ungen lam: »I. Filz- oder Gummiii rschuhe.« Als er das eingetragen hatte,schloß er das Büchlein wieder und betrach tete das Iensterbrett und· den wag erchten, unteren Theil des Fenster stocles. Auch aus diesen beiden waren Erdspuren zu sehen. »Da ist er hereingelommen,« dachte Müller. »Das Fenfer ist also essen den-elen. Das spricht dagegen, daß die Sache in der Nacht vor sich ging Nun-— das wird schon noch lldr wer ten.« Er betrat setzt das Schlaszimmen Es war dies ein mäßig großer Raum. Auch er jedoch besaß zwei Fenster; clscr diese waren vergittert. Sie lagen an der Front des Hauses-. Das schmiedeeiserne Bauchgitter zeigte leck getriebenr. völlig naturalistischehirsch liirsse, umgehen von Laut-. Nun« der Lindenlios war ja dereinst ein Jagd ichlosz gewesen· « Müller blieb auch hier dichtern der Thitr stehen undlieszerst eineBlicke durch das Gemach gehen- as ersie, Ins ilim sussieL war ein Stuhl, der nahe der Thiir und der einen Zim merecle an der Wand stand. Dieser Stuhl, ein recht schwersiilliges Möbel, stand aber nicht ordentlich« sondern lkalb weggeriickt von seinem Platze da. Naturlich ließ sich aus diesem Um stand, einstweilen wenigstens. gar nichts schließen. Immerhin jedoch stand dieser Ses sel nicht normal. und lenorrnales zu »iinden, zu bemerken, zu beachten, dazu war Müller hier, deshalb- siel idrn also auch dieser Sessel, oder vielmehr idessen Stellung aus Müller wußte. daß der Zelretiirv in valchem sich das Packet mit denWerthi zeigt-irren besunden hatte, im Wohn Ezirnmer draußen stehe. Er hatte ihn Eriort auch schon den«-ern und unwill tiirlich den dazu gehörigen Schlüssel. ,tvelchen Frau Moorland ihm gegeben, Haus der Roatasche genomm-:n. J Aber aus dem Weg von dem schwar ;zen Sosa zu dem Schreibtisch war er an der ossenen Schlaszimrnerthilr vor ’heigelommen, und da hatte er sogleich sein bischen auch dieses betrachten J wollen. « Gortseszung solgt.) Die Buren rocllen König Edward einen Diamanten schenken, der eine Million Doltars wert sein soll; die Ar mut« der Birken, von der wir soviel hör ten, muss sich ebenso wie· ihr —- stolzer llnahhiingigleitksinn geändert haben.« Eiu zuze- Itzt-m s a« .- . »Wu, fest. wo SIU o--«cbt wird, wollen « Lemmmm vie ausbrechen, http »Er-we fest! Will doch mal des M · .. gis-w- - Wen- DER-JEANqu