Mitm- Ochwihrbriktfvon Tinte JankgtkngrL J No. 275. — Lizzie, hoi der Phi lipp, was mein Hosband is. den an nere Dag zu mich gesproche, ich denke, »daß es an die ii wör, daß mer uns empl ewenig bohe hehr. Was meinst du« hen ich gesagt, biiahs ich hen nit sehn könne, wo er enauö gewollt bot. Do hot er gesagt-. Nau luckekxiet, Liz zie: all die Piebelg hier sin arig neiz zu uns un all sin se unner vie Im preschem daß mir welliuduh Piebels sin. is was mer uff deutsch gut ab nenne dahi. For den Riesen denk ich, es wär nii mehr wie recht, daß mer Er unsere Freunde emol e lleine ariie gewive behie. Das is so der Kosiem in die Sasseieihee un ich meine. mir sollte do keine Eckzepsckxen mache. For Guiineß Sehls, Phil, hen ich gesa i, was denkst du denn ermi jlkcsui einst du« mir könnte in un ser Sicts kei iriesBeiiruhm ePahrtie aewwe2 Wei ich dehi mich unner die Erd schehme, wann do nor en diesen-· let Mensch enei köm· Do hot der Philipp gelacht un hoi gesagt, mer kann bei dich immer noch nohiisse, daß du noch nii viel in Sasseiethee gewese bist. So e Pasriie duht mer doch nii in sei Betiruhm gewwei Da sor duhi mer en Parler von den Ho iell juhse odder das Deiningruhm. Laß mich nor emol die Stich inwesii gedie, sor daß ich ausfinne, was die Ecköpenzes sin un dann gehn mer« eheti un duhn unsere Freunde inweiie. Well, hen ich gesagt, was könne do die Eckspenzes sein! E paar Senwii ichelcher un e paar Koppchsr Kassie, das sann doch nii zu viel emaunie. Bischt du irehsig? hot der Philipp etc-l Tagt, dentft du, mer könnte die Wie-l beis so was offen? Ja die erfchte Lein del-te se so ebbeo gar nit eas-! chte un dann noch e annetes Ding wollt er auch nit, daß die Leut sage behie, et mät e tschiep Steht. So eb bes hen ichi off Hohes selbst nit ge liche un do hen ich dann zu den bilipp gesaat, daß ek alles fickfe1 sollt un daß et amwet auch dazu« iende sollt, daß e kleines Päkregriifchh in das thvek komme deht, bitahsj mer deht doch immer gleiche, auch eb-· des in den Pehper von sich zu lese.1 Den Weg is alles gesettelt gewese un ich tann Jhne sage, ich hen ordentlich ptaut gefühlt, da mer in die Sasseie tbec so e Figger getott ben. Jch hen ofi Hohes auch nit ganz still sein könne un hen die Lehdieo ganz lohn oiehdenschjel oerzählh daß es ine paar Tag e Surpteis gen-we ht; das bot fe arig neugierig gemach , amter ich hen for keinen Preis der Welt noch mehr gesagt. Am Obend bot mich der Philipp gesagt, daß er den Deinincp ruhen for Freidag Nacht gekent hätt tm daß er e Soppet mit Wein for zwölf Piebeis geotdett hätt. Es deht e ganze Latt koste, awwer der Hotel Proptieter bot gesagt, et deht auch dazu gucke, daß ebbes in das Pehpet komme del-L Sehn Se, das is ja doch, wo met am Mehrschte for kehre dicht. Ich duhn mich dann e paar Dotend Kappiet von den Pehpek kaute un duhn se heim schicke an alle Freunde un Bekannte un auch an die Wedsweiterm ich weiß, daß die for! 1 ( ( i Muth beste duht un dat-« gönn ich sie von ganzem herze. Well, da brauche Se keine Bkill dazu, daß ich am näch ste Dag die Jnivitehschens ausge discht hen. Die Lehdies un Schwiel niiinnet den sich at: gefreut un hen gesa t, das wär e glessingn da deht wen gsteng emal e trenig Lewe in die Geschicht komme tin-ob es nit passiv bcl wör, daß mer auch sor e kleines Dänzche sorge lönnte. Die Lehdies dehte all deie for en«Diinz un das wär grad so e schöne Oppottjunni ther. Wei oss Kohrs, hen ich gesagt un hen dann reiteweg zu den Phil« gesproche. Der hat gesagt, das Ding wär sit so iesia. Jn die erschte Lein müßt met zu das Danze auch Muh sicl hen un dann deht das en ganze Peil Geld taste. Mattduwiekeht? hen ich gesagt, jetzt hen met emol A ge sagt, setzt müsse met unsere Suhp auch aus esse unZ sage. Der Philipp hot geschmeilt wie eGartehäs’ck,e un hot gesagt, ich wär derStoss un et deht sehn, daß ich schon e ganze Latt ge lernt hätt. Jch muß sage, mich hat vie Geschicht e ganze Latt Fonn ge macht, bitahs es is arig iesig, wann :ner e seine Pahttie gewwe kann, mitaus, dasz mer ebbes bei zu schaffe Hat un wann met nur sage iann, so will ich's hen un den Weg will ich’s nit hen. Ei tell fuh, ich hen atvwer auch meine Errehnschements gemacht tin die wake e Pietsch Jch hen mich in die erschte Lein mit den Proppreik tek ins Einvernehme gesetzt un hen ihn alle Deireckschens gewwe. Bei Galle, hat der gesagt, bei Jhne kann niet awwet sehn, daß Sie ebbes von Parties wisse. Sie ehn ja in die Diethels, als wann åie alle Dag Aampennie entettehne dehte. Ja, ja, se Sasseiethee-Lel)dies, von die lann mer ebbes lerne. Sehn Se, Mister EdithetLL den Mann hen ich gegliche: der weiß, wann mer mit e Lehdie spreche duht, wo Eckspieeienz hat un das all. Ich kann Jhne awwet auch sage, for meine Ertehnschements hol einiger Mann Niespecktlriege könne. Der Mann hot gesagt, es deht e we nig hoch komme, awwet do deht ich ja nicks drum gewwe un er deht mich alles dahin sickse, daß ich noch fünf J un zwanzig Jahr dran denle deh!. T So is denn bei un bei der Dag von unser Pahrtie komme un die Lehdies ; den sich Dresses auggepickt als wann » se en anitehschen zu den deitsche Emperct gehabt hätte. O, ich sin so peant gewese un der Philipp hol sich mich gefühlt un hot gesagt, er deht nur wischt, daß die Wedesweilersch heut Obend emol sehn könnte, wie er den Steil mitmache deht. Awwet von so ebbes hätt so en Feller wie des Wedesweilet gar keine Eidie. Well. wann ich Jhne mein nächste Brief schicke. dann solle Se erfahre, wie die Pahttie abgelaufe is. sSe müsse ecksinhse, wann in mein kxutige Brief e paar geogkaviehscheMißtehts enthalte sin. ich sin zu eckseitet. Mit beste Riegakds Youtö Lizziie Hansstengel Die Mit-klein »Sie, Fräulein Kathi. das Bierist miserabel! Vor drei Wochen hat mir’5 bedeutend besser geschmeckt." »So?! Dös Bier is aber noch von dömsölb'm Faß!« Anselm-list Unter den ABC-Schützen einer. Dorsschule befindet sich ein kraus-z töpsiger Junge, der schon bis zwanzig« zählen kann. Der Lehrer wundert sich darüber und fragt, wer ihm das bei gebracht habe. »O, i hab’ imrna d« Maß ’ziihlt, d’ mei Vata g’trunle han« entgegnete lachend der Kleine. senmslttettes Kompliment Frl. Aeltlicht »Das ist eine Ge meinheit!« Frl. Niedlich: »Was ist denn?« FrL Aeltlich: ,,Denle dir, der Re serendar Feldhauö schickt mir zu mei nem Geburtstag einen großen Blu-l menstrauß mit einer Karte, aus rs die Worte stehen: «Möge jede dies r; Blumen ein Jahr Jhres Lebens ver törpern!« L Er staat sub ask-. h »Nun, gnädige Frau, wohin werden Sie diesen Sommer gehen?« »Ach Gott, ich bin mit meinem Mann noch nicht einig. Jch möchieja g ·erne wieder an die See, aber mein Mann will heuer durchaus ins e rege« »Nun. da kann ich ja meiner Frau mittheilen, daß wir Sie bestimmt wieder im Sees-ad hetingidorx treffen-« O oIe unvekzäkikgy . Jn Berlin haben kürzlich verschie s dene Morde armer, kleiner, wehrloser Geschöpfe verzweifelte Eltern in gren ; zrnlose Trauer versetzt. Fast zu glei cher Zeit ereignete sich in New York, daß mehrere Frauen aus ähnliche Weise erdrosselt wurden. Jn allen die sen Fällen, hüben und drüben, wiesen Anzeichen daraus hin» daß die Morde J von ein und demselben Manne be an gen wurden, dessen Spur man je och vergebns verfolgt. Der Thäter ist also ...ein Unbekannter. Seit undenkli chen Zeiten wandelt er, immer ein anderer, seine räthselhasten Pfade, und das Verbrechen bezeichnet sein-e Spur. Der Unbekannte . . . Jn Deutsch land, in Frankreich, in England und in Amerika, iiberall It er die gleichen Wege gewandelt, und unerschöpflich blieb die Erfindungsgabe der Verbre-— cher in dem Versuch, ihre Thaten zu begeben, ohne Später aus ihre Spur zu lenken. Am geheimnißvollsten war dies wohl zusAusgang der 80er Jahre in London der Fall, wo mysteriöfe Verbrechen sich häusten, alle in der gleichen Art begangen, alle ohne einen, wenn auch noch so schwachen Hinweis-, der aus die Fährte des Thäters hätte leiten können. Stets war es ein Mann, den man leblos irgendwo aus sand, an feiner Bank sitzend oder an eine Mauer gelehnt, mit geleerten Ta-— ; schen, aller Werthsachen beraubt. Aber niemals wies der Leichnam die ge ; ringsie Verletzung auf. Kein Stich, I kein Schlag, keine Wunde. Es war ; »reinliche Arbeit« — ein Verbrechen s ohne Unterschrift « l . Bei den ersten Entdeckungen war man eneigt, an»plö liche Todesfälle auf «rund eines chlaganfallö zu glauben. Doch jede Woche mehrten sich diese geheimnißvollen Funde, so daß die Annahme, es handle sich um ein Verbrechen, nicht mehr bezweifelt werden konnte. Mord reihte sich an Mord, ohne daß es gelungen wäre, s seine Urheber zu entdecken. Nur eine i einzige Wahrnehmung wurde gemacht: ; SämmtlicheLeichen wiesen einen leich-« ten Chloroform-Duft auf, dem man anfänglich wenig Bedeutun beigelegt hatte, weil man ihn vorerst, je nach dem Stand des Aufgefundenen, als irgend einen pharmazeutischen Geruch »der auch Altohol-Dunft betrachtete, der sich vielleicht vom langen Verwei len in Weinlotalen in den Kleidern der Aufgefundenen fesigesetzt hatte. Wo sollte auch vor allem die Narto tisirung dieser Opfer stattgefunden haben? Auf offener Straße doch wohl unmöglich. Obzwar an nebelreichen Tagen, an denen man nicht imstande war, 15 Fuß weit zu sehen, Verbrechen begangen werden konnten —— vielleicht unten, an den Ufern der Themse, auf deren trübe Wellen das Licht der Straßenlaternen einen in der ehel Atmosphiire doppelt gespenstischen Schein warf? . . , Und mit einem Male erinnert sich dieser und jener, dort Unten in den letzten Wochen oft seltsame Spaziergänger gesehen zu haben: immer eine Gruppe von drei Männern, von denen einer, ein an scheinend Betruntener, von zwei Fremden geführt wurde, die ihn unter den Armen hielten und ihn unter güt lichem Zuspruch wohl nach Hause zu bringen trachteten. Es war ein »Nim pathisches« Bild, und wohlwollend hatte manchmal der Blick der Konstab ler aus diesen rührenden Gruppen geruht, die torkelnd und plaudernd sich langsam im Nebel verloren. Vlber diesen Gruppen war man in der Zeit, in der dieMordthaten einander miter schreckender Schnelligkeit folgten, auf fcsllend häufig begegnet, und die Poli zei beschloß, die erste, die sie wieder er vlicken würde, anzuhalten. Sie hatte nicht lange zu warten. Mehrere Tage nach der Order, die den Polizisten in diesem Sinne ertheilt worden war, sahen einige von ihnen dieses ,,shmpathische Bild« vor sich auftauchen: wieder der anscheinendBe trunkene, der von zwei Freunden zur ; Rechten und Linken gehalten, geführt, ; mit freundschaftlichen Scherzworten ’ nach-Hause bugsirt wurde. Aber dies mal wartete man nicht, bis die Gruppe . torkelnd und vlaudernd im Nebel ver- . schwinden würde. Man sprang auf ’ die drei zu. Da löste sich der Drei- » bund plötzlich. Der Mann zur Rechten wie der zur Linien ergriffen beide» nach verschiedenen Richtungen so eilig T die Flucht, daß die aus diesen Aus gang nicht vorbereiteten KonstahlerJ ie Verfolgung kaum rechtzeitig heit- ’ ten aufnehmen können, selbst wenn; sie nicht durch ein unerwarteteg Vor-» tommniß daran im Augenblick verhin dert worden wären. Diese Verhindes rung kam durch den Betrunkenen, der, i seiner Stühen beraubt, vorniiber auf i den Boden fiel, und dem man, da er bei dem jähen Fall Verletzungen da vongetragen haben konnte, erst auf helfen und ihn untersuchen mußte. Aber was war das? Das war ja kein Betruntener, den man in den Ar men hielt, das war ein Leichnam, ein völlig beraubter, völlig ausgeplauder ter Leichnam. Ein Leichnam, vor dem man grauend zurückbebte, weil i-— weil er eine Maske trug. Eine Maske aus Wachs, die in künstlerischer Vol lendung menschliche Züge und mensch liche Farbe aufwies — ein Menschen antlitz, wie man Tausenden im Leben s begegnete. Ein falsches Menschenwi s titz fest aus das des Mannes gepreßt , und von den Schläsen ab über dem i Kopf mit Bändern festgebunden, die s der Hut verdeckte. Als die Bänder ge l löst und die Maske entfernt wurde, fand man, daß sie völlig mit Chloro iorrn getränkt war, das unt so furcht barer wirken mußte, als sich in dieser Hülle keinerlei Oeffnung befand, we der an der Stelle der Auan noch an der des Mundes. Diese Maske war ein sichereres Vernichtungsmittel als Strick und Knebel, denn sie beraubte ihr Opfer des Athems und des Augen lichts, betäubte und ersticlte es zu gleich. Mit dieser Maske versehen, wurde der Unglückliche in den Händen der Verbrecher zu einer willenlosen, leb losen Masse, die keinen Hilferuf aus stoßen, sich nicht wehren konnte und die von den Mördern eine kurze Weile hindurch kreuz und quer herumge siihrt, geschleppt, während dieser Zeit alles dessen beraubt worden war, was sie an Geld oder Geldeswerth bei sich trug. Dann, wenn sie mit der That sache rechnen konnten, daß das Chlo roform seine Wirkung , gethan hatte, wurde an einem menschenleeren Ort die Maste.geliist und das Opfer ir qendwrz an eine Mauer gelehnt, stehend oder sitzend, in der Stellung eines Leidenden oder eines Schlafen den seinem Schicksal überlassen. Sei nem-Schicksals . .. Nein. SeinSchick Tal war ja das, was da iin Dunkel der Nacht aus leisem flüchtigen Sohlen dabineilte — der elende Meuchelmord, der um des Raubes willen tödtete und fiir dessen grauenoolle Schuld keine Sühne wurde; denn die Mörder blie ben unentdeckt. Der Unbekannte« .. Urabische Hochzeiten. ; Wenn irgendwo das nüchtern-prak ttifche HeerdengefiihL der jeder Indivi dualität und Unterschiedlichteit ab holde Sinn des mohammedanischen Orientalen tlar zutage tritt, so ist es in seinem Eheleben. Nach morgen ländischer Auffassung ist die Ehe nichts als eine die Fortsetzung der Rasse bezweckende Einrichtung, in der die Frau als ein noth wendiges Uebel ertragen werden muß. Kinderlosigteit ist jederzeit ein zurei: chender Scheidungsgrund. Solchen Anschauungen entsprechend ist auch die Art und Weise, wie eine mvhammeda nische Heirath zustande kommt. Da die beiden Geschlechter, wenigstens in den höheren Bevölkerungschichten, streng gesondert voneinander leben, so ist schon aus diesem Grunde die freie Wahl des Gatten ausgeschlossen. Die Vermählung eines heirathsfähigen Fa iuilienmitgliedes ist einzig und allein Sache des Familienoberhauptes, dasi allerdings meistens die praktische! Durchführung seiner Pläne und Wün- " sche seiner besseren Hälfte überläßt. Hält diese als Mutter eines hoff nungsvollen Jünglings den Zeitpunkt für dessen Verlobung für gekommen, so sendet sie eine jener alten Fellachin nen, die als schmarotzende Klientinnen in,teinem guten arabischen Hause feh len, aus die Suche nach einer passenden Braut für ihren Sohn aus. Die wür dige Fellachin, der natürlich der Be stand sämmtlicherHarems an heiraths sähigen Jungfrauen bekannt ist, stat tet dann allen in Frage kommenden Häusern ihre Besuche ab und verfehlt dabei nicht, unter reichlicher Aussie und Zigarettenvertilgung die Vorzüge ihres Heirathskandidaten zu preisen. Nach dem Grundsatze, daß der Mensch nicht von der Liebe lebt, wird dabei mehr als Geld und Ansehen der Fa milie als auf äußere Vorzüge Nach druck geübt. Hat die heirathslustige" junge Dame eine genügende Menge vonSchmuctsachen und anderenWerth- s objetten aufzuweisen, und ist gegen den i guten Ruf ihres Hauses nichts einzu- i wenden, so erstattet die Brautwerberin s ihrer Austraggeberin Bericht. Findet das von ihr entworfene Bild Gnade vor deren Augen, so steht der Verlo bung nichts mehr im Wege. Die Ver wandten des neuen Paares kommen zusammen und erörtern den Kauf vreis, mit dem sich der Bräutigam die Braut erhandelt. Hat man sich end lich nach langem Feilschen geeinigt, so betet man gemeinsam die erste Suee des Koran, und die Verlobung ist zu stande gekommen. Bei guten Fami lieu v egt die Braut gewöhnlich mit 25 P . bewerthet zu werden. Mehr als 3250 jedoch zahlt kein vernünfti ger Araber sür seine Ehefrau. s Da die Verlobungen oft schon im Kindesalier des Brautpaares vermit telt werden, so liegen zuweilen 10 bis 12 Jahre zwischen Verlobung undHei rat. Während dieser ganzen Zeit sehen sich die Verlobten nie. Höchstens die Braut hat vielleicht einmal Gele genheit, durch die vergitterten Ha remsfenster hindurch den Bräutigam auf der Straße vorübergehen zu sehen Rückt dann endlich der für die Hoch zeii festgesetzte Termin heran, so schrei tet man — etwa eine Woche vor dem eigentlichen Hochzeitstage —- zur Aus sedung des Ehetontrattes. Mit die sem Tage beginnen bereits die Feier lichkeiien. Schon früh am Morgen versammeln sich im Hause des Bräu tigams die von diesem eingeladenen Damen, um die feierliche Herumsin rung der Ausftattungsgegenstände durch die Harems der Stadt mitzu »machen. Von grotesk geschmückten Dienerinnen werden die Gäste in den Straßen geführt, damit sie den dort ausgestellten Vrautschatz und die Ge xchenle bewundern können. Hat sich as Staunen genügend Luft gemacht, so ordnet sich der Zug. Voraus schrei tet eine Musitbande, die ihren Instru menten einen wahrhaft ohrenzetrei ßcnder Lärm zu entloclen versteht; in richtiger Erkenntniß eines National fehlers vorsichtiger-weise von einem Aufgebot von Polizisten umgeben, fol gen dann die Träger der Ausstattung. Den Schluß macht eine lange Reihe von geschlossenen Kutschen, aus deren einer die mildthätige Hand der Braut mutter kleine Geldstücke unter die Straßenjugend ausstreuL So ge langt man aus weiten Umwegen, um ja recht vielen sreundwilliaen Nach barn durch den Glanz und Reichthutn des Hauses zu imponiren, in das Haus der Braut, wo die von dieser eingeladenen Damen bereits zugegen sind. Die männlichen Gäste sind im Selamil, dem EmpfangssaaL versam mclt. Inzwischen begeben sich drei nahe Verwandte der Braut zu dieser, um sie nach dem Namen ihres Wakils, d. h. Sachwalters, zu befragen. Dieser ist natürlich bereits anwesend, und die Zeremonie der Aufsetzung des Eber-er trages kann stattfinden. Jn Gegen wart der drei Verwandten als Zeugen und des Kadi beten der Bräutigam und der Wakil dreimal die erste Ko ransure zusammen. Dann wird der JVettrag geschrieben, der einfach in ei iner Auszeichnung des Namens und ILllters der Verbundenen, ihrer Eltern Hund des Watils und der Festsetzung sdes Kaufpreises besteht, den der Bräu Itigam für die Braut zu zahlen hat. Währenddessen werden im Selamik lErfrischungen herumgereicht. Die Hauptfestlichkeit jedoch findet im Harem statt. Hier hat man in ei snem großen Saal, der sogenannten jFasahm einen Thron errichtet, der mit bunten Papierguirlanden und künstli chen Blumen mehr reich als schön de Ttorirt ist. Vor dem Thron sind Sitz Treihen für die Tänzerinnen und -Mu sikanten aufgestellt.« Die Braut hält ifich noch-immer in ihrem Gemach auf. "Da es für wohlanständig gilt, sung sräuliche Schüchternheit und Scheu svor der Ehe zu zeigen, so smd ihre fschönen Augen gewöhnlich stark vom lWeinen getöthet, wobei jedoch der Ver ’dacht besteht, daß heftige Zwiebelein reibungen diese Entstellung hervorge rnfen haben. Nachdem ihr ihre Am me, um sie vor Unglück zu beschützen, Salz gereicht hat, begibt sich die Braut im weißen Seidenkleide, mit Orangen blüthen im Haar, in die Fasaha und nimmt dort aus dem Thronsessel Platz. Der Vorgang, der sich nun abspielt, ist unserem Gefühl völlig unverständ lich. Die Braut, die eben noch von einer übertrieben prüden Sitte zu lächerlicher Verstellung gezwungen wurde, ergötzt sich hier an den wider lich zotigen Tänzen und Gesängen be zahlter Gauklerinnen. Sobald das widerliche Schauspiel Zu Ende ist, findet ein Diner statt, in dem die Braut jedoch nicht mehr theil zunehmen pflegt. Jn dieser selben Weise, unter feier tichen Umzügen und Gastmiihlern wird eine Woche ang die Hochzeit gefeiert. Die Festlichkeiten enden mit der ,,Lelet el henna", der Nacht des Henna, der bekannten rothenFingernagelsarbe und werden das Haus der Braut und die umliegendenStraßen mit rothenFähn eben und Lämpchen geschmückt. Den ganzen Tag über vergnügen sich die Männer in einem aus dem Hof errich teten Zelt bei Gesang und Instrumen talmusik. Währenddessen bringen die Damen in der Fasaha der Amme und der Badesrau der Braut Geschenke dar, von denen jedoch nur die Umhiil lung, ein Kaschmirschal, wirklich fijr die alten Dienerinnen bestimmt ist. Den Inhalt desSchals, meistSchmuck sachen und Hausrath, bilden die Hoch zeitsgeschenke Um 5 Uhr findet eine jener unermeßlichen arabischen Schmausereien statt, bei denen ganz unsaßbar große Speisemengen vertilgt werden. Nach dem Essen präsidirt die Braut abermals dem unvermeidlichen Bauchtanz. Der folgende Tag ist der eigentliche Hochzeitstag. Arn frühen Nachmittag bereits begibt sich die Braut in einer vorsmtsluthlichen Staatskarosse unter dem Jubelgeschrei der sie begleitenden Dienerinnen, einem tremolirenden Gekreisch, in ihr neues Heim. Die Wohnung wird von den Damen in Augenschein genommen, und wieder belustigt man sich an Gesang und Tanz. Indessen weilt der Bräutigam mit seinen Freunden beim Gebet in der Moschee. Mit Fackeln und Musik kehrt der Zug der Männer ins Haus zurück. Während die Frauen ver schwinden, tritt der Bräutigam vor, betet ösfentlil und betritt dann das Gemach seiner Braut. Von den Ents tänschungen, die ihm nur allzu häufig die Stunde der Entschleierung bringen jmag, legt dann die prompt nach einem Monat erfolgte Ehescheidung beredtes Zeugniß ab Karl Brüten Dem kleinen Emil ist ein Zahn ge zogen worden. Er bittet um diesen Zahn. »Gewiß, mein Kleiner,« sagte der Arzt, »den Zahn sollst du haben. Aber was willst du damit Machen2« —.— »Ich werde ihn mit nach Hause neh men,« antwortete Emil höchst zufrie den, »und da werde ich ihn ganz mit Zucker füllen Und dann werde ich ihn auf einen Teller legen und —- zusehen, wie er schmerzt « si· «- « . Eine schlecht schließende Gardine ferrät oft mehr als ein offenes Fen tec. e W Die Haut als Sei-inwenin Einer der keris niesten lebenksf Aerzte hat jüngst e. .cmal ausgespskpi7 chen, daß das Wesen« der Krankheits r oft mißverstanden werde. Die Krank-« heit sei an sich für den Menschen keins Geißel, sondern eine Wohltat, einAuss druck des körperlichen Ringens naei Gesundheit, und wenn es keine Kraut heit gäbe, würde jede Störung des Ge » sundheitszustandes tödlich sein. Si, ungewohnt diese Anschauung den mei sien sein wird, werden sie ihre Berech tigung bei einigem Nachdenken dort ? anerkennen. Auszerdem lassen sich viel Tatsachen zu ihrer Bekräftigung an führen; nehmen wir beispielsweise di Erscheinung dISHautausschlags bei del Masern oder beim Scharlach. Würd dies äußere Merkmal der Krankhei fehlen und diese sich lediglich in dein inneren Organen abspielen, würde e ferner gar ein Fixber nicht geben, da geradezu mit physitalischerGenauigiei die Haue der Krankheit zu messen ge s:a.ttet, so würde die Lage der Patien ten weit gefährlicher sein. Die Hau. versieht gewissermaßen das Amt eine Gesundheitstvächiers, indem sie be vielen Erkranknngen zuerst aus da· Vorhandensein, auf die Art und viel fach auch aus den Ursprung einer Er krankung hindeutet. Ein Arzt an ei nem Krankenhaus für Hauttrankheite und Krebs in New York, Dr. Vulkler - bat über die Warnungssignale, die do der Haut ausgehen, einen lehrreiche Aufsatz im Journal derAmeritanische Medizinischen Vereinigung veröffeni licht, worin die Krankheitserscheinuu gen, die sich an der Haut zeigen, ziem lich vollzählig berücksichtigt sind. Wen von der Syphilis abgesehen wird, d-; . ja unter den Hautkrankheiten eine gan besondere Stellung einnimmt, so bl· ginut die Erörterung mit dem Ekzen einer Krankheit, die im Deutschen ge wöhnlich als nässende Hautflechte be zeichnet wird Dr. Bulkley weist ge rade an diesem Beispiel nach, wie d Behandlung einer Hautlrankheit zu e nein bedenklichen Mißerfolg führe kann, wenn sie eben lediglich als Hau krankteit, nicht aber geichzeitig a’" Merkmal einer Erkrankung des ganzes Organismus aufgefaßt wird. Er Ez hauptet, das Ekzem sei fast immer ei; Zeichen nerviisen oder physischen ZIII sammenbruchs, und eine sorgfältig-; Untersuchung des Kranken werde schwere Jrrtiimer in seinen Lebenng wohnheiten aufdecken, deren Fortse; zung eine dauernde Heilung an sikj unmöglich machen würde. Eine set große Verbreitung besitzt eine andgq Oautkrankljeit, die von derWissenschce, als Atne, im Volksmund gewöhnlis als Finne bezeichnet wird Sie wii: in vielen Fällen auf die leichte Achf genommen und als eine unangenehräth Begleiterscheinung gewisser Jugend · cher Jahre betrachtet, während sie es mehr zu veredeln und zu vertiefen. ----— - —- 0-s- F Für Hausfrau-m Ein äußerst wichtiger Umstand i häuslichen Gesundheitswesen wisk leider sehr oft übersehen: selbst t; vorzüglichste tadelloseste Hausfrc; sch nkt dem Refrigerator nicht imm-j; rie gebührende Aufmerksamkeit Dis fes ziausgerät muß nämlich in regt mäßigen Zwischenräumem sorgfälik und gründlich gereinigt werden. Wer es auch richtig ist, daß die durchschnitii . lich niedri ge Temperatur desselben i nen schnellen Zersetzungsprozeß ve hindert, darf man nicht außer ais-ji lassen, daß dieser Zersetzungs- Prozzz nichtsdestoweniger stattfindet und die Attilchtropfem kleinste Fleischabfal«« winzige Brosamen im Eistasten ncZ und nach in Fäulniss übergehen. Cis wird mit der Zeit der ganze Ei: schrant mit tausend und abertauseE Fäulnisbatterien angefüllt. Dies« Umstand erkennt man durchaus nie innrer am Geruche— dazu muß » schin sehr start kommen —, ak Mi lch und andere Speisen, in d? Eisschrank gestellt, nehmen sofort t" Fäulnisbatterien auf und werden me oder weniger gesundheitsschädli Am empfindlichsten sind natürlich i· tleinen Kinder gegen solche Milch, u ; die Eltern wissen oft gar nicht, tr von die Kleinen trank werden. T Eisschrank ist schuld. Jeder Eisschrank sollte regelmäf mindestens einmal in der Wo gründlich gesäubert werden. Zw mal ist noch besser. Alles, w herauszunelimen ist, muß herausx nommen und die Fachbretter, wenn lieraugnehmbar sind, an die Son gestellt werden· Die Ecken und Wi tel müssen ganz besonders peinlich ( reinigt werden und die Abzugsröl siir das Eigwasser sollte stets frei v Ve:stopfung sein Auch beim Einsiellen von Eßwar in den Eisfchrant ist die größte Vi sicht zu empfehlen, daß die Milch ni verschüttet werde, das Gesäß mit F nicht lecke u. dgl. tlebergegange säuerlich gewordene Lebe nittel sc ten sofort aus den: (’ nk ei sernt werden. — Di« di , ,-«-—,- — - Mancher hatbnochbaare auf I Zähnen, wenn ihm diese längst aui fallen. ;- -k: O Die kleinen Dinge bilden das M für die großen. its so Cecilie: »Was würdest du geb solch schönes Haar zu haben wie is — Jeanne: »Ich weiß nicht. Wiss hast du denn gegeben?«