. Zkksss der XwadtonI THE hatzbetg. Ists-Mc von Anna hasselsaQJ »Mit! lieber hansUlrich, ich fprecheJ Usz »di! als sie imentstommandeuk, Malt Vetwan tet ———" « t Nittmeister der ersten Schwa dtvn des Königlich hannovet’schen Seide - Kürassicr - Regiments, Hans Uclar von Glekchen legte sein gutmü thig mattialifches Sotdatenantlitz in; dienstliche Falten, nahm eine stkamme dastung an und vernahm mit schul ther Ehrerbietung was fein Vrttet, Jcc zugleich sein Regimentskommans Deut war, Oberst von Kahn. ihm zu asen hatte Ach, es war immer wieder dieselbe Zitaneil Hans Ulrich von Gleichen par ein tüchtiger Soldat, ein braver Mensch und guter Kamerad, aber er rette eine Schwäche, der er nicht Herr u werden vermochte und die haupt «. schlich bei besonderen Gelegenheiten iber seinem Haupte zusammenschlug — die Leidenschaft für einen guten Treper Wein, Besuche auswärtiger kameraden, Adancements, Verlobun nn in und außer dem Regiment, al s mußte »begossen« werden, beson ieztj aber der Tag, der jeden Solda Ein vom General bis zum Gemeinen, -jer bemerkenswertheste im militiiri « Hm Jahr, der Geburtstag Sr. Ma Ist, bildete site den Rittrneister eines - Rippe. Das war für Hans Ulrich, J km Sproßling der uralten hannoder- I Erst Adelssamilie, die dem Throni jin-er ihre hauptsächlichsten Stützen Kiefert, Geleg: nbeit, ein Hoch über TO andere auszubringen und an die sit Tagen wollte nicht nur er feiern, J;t sollten auch seine braven Jungens »in Mirassiere mitthun, da griss » Titan- Ulrich der einzige unverheira , FMittmeister im Regiment, kuran He Groschen nicht zu sehen brauchte, F , tief in seine Tasche, trattirte »Sie Soldaten. Leider Gottes war « ; dabei allemal zu Exzessen gekom III- . ist-Entweder die Kerle waren sich um W eines hübschen ZöfchenS willen Miteinander in die haare gerathen,s Eker sie hatten beim Nachhausewegs Hin Ball friedliebende Bürger in ders « Ichiruhe gestört. Kurzum, die Mdron des Rittmeisters von eichen war allmählich in ein iiblesi snoneee gerathen und um diese leideri cht hinwegzuleugnende Thatsaches chts der wieder bedorstebendens isjgeburtstagsseier seinem Ritt " r ernstliche Vorstellungen zu r n, hatte Oberst von Kalm den Z weih-schien I rerst hatte Ulrich die Sache aus leichte Achsel genommen. Den l! Wenn man nicht einmal aus setzen Königs Geburtstag - ;irn sollte da zog man sich doch lie Hastetch aus seine Klitsche zurück wo « « das Wohl Sr Majestät vom Degen bis zum Abend trinten konn Ephse daß einen jemand dreinzure Z you-. und warum spat- dkk Spi Iicht einmal im Jahre außer Ikd und Band sein? Aber seit der . Vetter drüben in Preußen gewe hatte er den Disziplinteusel im . ·«die Anbetung von Militaris "weit hatte der Herr Oberst sei nnseweisen Rittmeister reden las Dann aber war das Donner - losgebrochern »n3 kurz und bündig hatt-: der « Oberst erklärt, daß das Sünden · ; »Der hans Ulrichs sozusagen voll — E daß man in Hannoder durchaus m ugt iiber die alljährlich sich T; der tsergixnden Exzesse in des Ritt Dr- Schwadron und wenn der di kksittmeister nicht sorge, daß die « M am allerhöchsten Geburts Iset glatt derlause dann sei der Rittmeister einfach pfutsch. Here ster haben mich verstanden?« eht Herr Oberst!« . Morgen, lieber Hans Ul Q «« FIE- Morgen — Same-schen drrrchaus übler Stimmung eng sich hans Ulrich auf fein irn rnenhofe fcharrendeg Roß und den Rachhauseweg an. Auf vie g des Obersten pfiff er. der militärischc Drill derartig d nehmen sollte. da hatte er . Geschichte überhaupt satt, Königs Rock aus und machte der mit, wean es mal ans ging. Aber was würden « nngenö, feine Kürassierz sagen, " dieer Jahr nicht auf ans Kosten hoch leben dorten? sittmeifter ift geizig geworden. legte er sich zu Königs Ge · ins Bett und meldete sich er wird eine recht eindring halten, »daß mir Keiner Striinge baut fonft lommtö MUS« Oder »Wer sich lernrnt drei Tage ins Loch.« etwas Erndringlicheö waren Hans Ulrichs nicht Deus Ulrich seufzte. »d- ebenso wenig helfen, Jdigien des rrn Regi · Meers bei i m gestach Oci Essi- kst- et sing M Rats Der schwarze nrn eine Antwort ser cnfeine schwarz MIlertrrne erhellt Das iß ihm is see-«- ats nur die Nichte von «Paßlouii« ist, dem bekannten Wirth irn Sieberrha1, des sen nicht nur von oen Bewohnern Es Städtchens Vetzbetg, auch von weit her kommenden Hatzteisenden viel besuchte Wirtbschaft in wildem-an tifchee Klemm zu Füßen ds Brockens gelegen ist. — Bildhübsch, schelmisch, ehrbar ist die Meine. Uns reden kann sie wie zein Pastet. »Nein, nein, hetr Ritt Zmeifter, jesk bekommen Sie nicht einen Tropfen mehr. Müßten sich ja zu Tode schämen, wenn Jhrc Küns frere anen begegneten und der et Ritttneifter säßen nicht fest im Sak teL Und Gäst-:, die über den Durst trinken, können wie überhaupt nicht gebrauchen, die schaden dem Renom rnee.'« »Mariechen, Mariechen, Sie reden ja wie ein Pfarrer. Aber Recht haben Sie. So’n Frauchen könnte ich ge rade gebrauchen, das mir immer ur rechten Zeit ’ne Gardinenpredigthalt. Wenn ich nicht des Königs Roct trüg’, ich scherte mich den Teufel um alle Standesoorurtheile und machte Sie zur gnädigen Frau »von Gleichen.' »Wissen denn der Herr Rittmeister, ob ich die Gnade überhaupt an nährne?« —- —— — Dans Ulrich hatte Zeit genug, sei nen Gedanlen nachzuhängen. denn sein heimritt war lang. edie Unter redung mit dem Regimentslomrnam Jdeur hatte im Regimentsbureau der TKaoallerietaserne zu Nördlingen ssiattgesundem wo drei Schwadronen fder Gardeliirassiere unter-gebracht kwaren. Die beiden übrigen Schwa dronen konnten in dem kleinen Land stiidtchen, wo jeder Bauer seinen Gaul selbst im Stall hatte, nickst Platz sin drn. und so hatte man eine Schwa dron nach Osterode, die des Rittmei: steriz nach dem drei Stunden entfern ten Harzberg rerlegt, woselbst ein iTheil der Schwadron mit den Pfer den im alten Schloß untergebrachi war. Den Rest der Schwadron hatte man in den Gehösten des von Harz Iberg nach dern Brocken sich emporzu henden Sieberthales einquartiert. Die beiden auswärtigen Schwadronen hießen im Regiment lurzweg nach dem Namen ihrer Garnisonstädte, die lkeins Ulrich-s also »Schwadronharz rg«. Bei seinen Retognoszirungsritien ins Sieberthal war der Rittmeister aus die malerisch gelegene Waldwirth schast des »Paßlouig·« ausmertsam und allmählich Stamrngast geworden. s Man konnte sich siir Augsliige auch steinen schönerm Puntt als diese an keinem melancholisch murmelnden Bach unter riesenhohen Tannen gele gene alte Waldmiihle denken, die in einer zwischen zwei lachenden Thälern sich empor ziehenden, von gewaltigen tselsen umgebenen Mauern eingeengt, aus moosigem Wiesengrund einladend dalag und noch eine ganz besondere Anziehungstrast durch die Hebe der sWaldmiihlg die bildhitbsche, wohlge sittete Marie erhielt. Ganze Gesellschaften sah man an schönen Sommertagen in der Wald iniihle sich amiisiren und ein beson deres Vergnügen war noch, die in den Freiheitilriegen von den Franzosen aus der Flucht dagelassene alte Ka none, die himmellzoch aus einem Fel sen iiber der Waldeniihle thronte, los zu brechen. Da erklang dann das berühmte von allen Bergen ringsum widerhallende Echo und manch Gemüth ward durch dieses Ereigniß fast noch mehr zur gehende, prachtvolle Natur. Bei der eben geschilderten Sachlage brauchen wir dem Leser nicht beson ders zu verrathen, daß der Rittmei sier nicht nach seiner Garnison Harz berg, sondern dirett ins Siebertbal zur Waldmiihle ritt, wo er gerade richt delikater Forellen sich schnell über « die vorangegangene Unannehmlichleit Ertase fortgerissen als durch die um zur Zeit des Mittagessens anlangte» und unter den dunklen Tannen am: rauschenden Waldbach bei einem Ge-« s ( " yjnwegsctzte. Natürlich unter der hübschen Marie Mitwirkung. Reizend fah das Mädel aus in dem blauen Perialtleidchen mit der blauen Sei-leise in dem schwarzwelligen Haar, dem schelmischen Lachen, den großen, braunen Augen, die daneben aber sVLch innigem treuen Blick haben konnten. Es war einfach nicht zum Ausbalten. »Ach Mariechen," seufzte Hans Ul rich ,.Jch weiß schon, Herr Riitrneisier —w-enn Sie nicht des Königs Rock trügen.'« — «Pfui, Mariechen —- nun spotten Sie auch noch-— überhaupt bab’ ich Ernstes mit Ihnen zu bereden — setzen Sie mal ein berständiges Ge sicht auf, nicht diese Spitzbubenmiene, mit der Sie alle Männer in's Garn ziehen-— ich bin in einer schauderbafs ter. Klemme —« Und nun begann der Rittrneister fein Herz auszuschütten unter inniger Antheilnabrne Mariechens, die sich vollständig auf der Höhe der Situa tion befand, die Röthe Hans Ulrichi zu würdigen wußte. hatte sie’s doch hundertmal gehört, wenn die im«Sie berthal einauartierten Mirassiere in der Waldniiible ihren Abendfchoppen getrunken, wie beliebt der Herr Ritt ineifter bei seinen Leuten war. Gut war er wie tein zweiter im Regiment, immer offene Sind hatte er säm, ehe das Marie n den Deren kit nntiser gfetannt bette, Tat sie ihm sit Wen, um eines raben Det zens Ieise-. — «Na also,'« sagte Dans Ulrich und in diesen zwei Worten, die eigentlich nicht zu den hervorragenden Lauten der deutschen Sprache gehörten, essen batte sich eine so autgiebige Liedes erlliirung, wie sie Romeo seiner Julia nicht bündiger gemacht haben konnte. Das Mariechen und der Rittmeistet die bis dahin eigentlich immer nur aus dem Nectsuß gestanden hatten. wurden beide plötzlich roth und eine verlegene Pause entstand-, dann sagte Mariechen hastig: »Der herr Nittmeister sollten die Leute zum Frühstück einladen—— an Königs Ge Eburtstag — hier in der Waldmiihle ’——Butterbrod und Bier — erstens xbin ich da, daß sie sich nicht betrinten » und im schlimmsten Falle sind sie bis zur Parade in Nördlingen wieder nücht:rn. Drei Stunden im Sattel sind fin angeheiterte Seelen eine heil i iame Kur. «Mariechen. Sie sind nicht nur ein Wunder an Klugheit, Sie sind auch die gebotene Aavalleristenfrau!« rief Hans Ulrich voll glühender Begeifte rung. »Und wenn here Rittmeiiter nicht des Königs Rock trügen." ———-— »Mariele! Marielet« Marie nnd Hans Ulrich waren ent zückt über den so glücklich entdeckten Ausweg, der Diszipin ein Schnipps chen zu schlagen, den Rittrneister die ungeminderte Begeifterung verschwa dran zu erhalten« und dabei doch dass in der Luft schwebend: dienstlicher · witter zu umgehen. Ganze Ladungen von Wurst wurden zu Sr. Majestiit Geburtstag in die Waldmüble ne fchasst,« desgleichen ungezählte Brode, ungebeuere Fässer Braunbier. Nicht wie gewöhnlich wurden die im Siedet tbal einquattierten Küraisiere nach Hotzberg zum Rendekvous befohlen, sondern beim Paßlouis war Zusam mentunit· Puntt acht Ubr in der Morgen stunde hielt die Schwadron vollstän dia in dem vor der Windmühlen Alamrn gelegenen Wiesenthal, in Pa rtei-uniform und entsprechender feier licher Stimmung. Nachdem der Rittmeister ieineLeute eingehend gemnstett. mit Argus-sangen -jeden nicht ganz einwandfreien Knopf oder eine dienstlich ichlafie Haltung "entdeckt hatte. hielt er eine Rede fol ; genden Inhalts: L Küraisieret . Wir sei-ern heute den Geburtstag I Ir. Majestät. Es ist mir in sriiheren Jahren eine Freude gewesen, Euch. meine braven Soldaten, an diesem Tage als meine Gäste zu betrachten, leider habt Ihr aber beim Trinken aus das Wohl unseres alletgnädigsten Herrn nicht immer das richtige Yiaß »inne gehalten nnd es sind Ungehorigi »keiten vorgekommen. Damit nun die ses Jahr kein Anlaß zu irgend welcher Unannehrnlichkeit gegeben werden kann, habe ich beschlossen, Euch zu Ehren Sr. Majestiit ein Frühstück im Freien zu stiften— ahsißenlW Wenige Minuten später tummelten sich die Mirassiere unter den kühlen Tannen der Waldmiihle und man konnte sich nichts reizenderes vorstel len, als Mariechen im« weißen, mit gelben Schleifen besehten Kleid als entzückende hebe mit Sittsamteit und Anmuth dieKrieger bedienen zusehen· Dabei wußte sie mit Takt und Ener gie überall ein Uebermaß zu verhüten und wir können Leider nicht umhin, zu gestehen, wie königstreu Hans Ul richs Herz auch sein mochte, daß seine Gedanken sich hauptsächlich beschäftig ren, sich das liebe Mädchen als Herrin und hüterin seines Hauses auszuma ien. Mochten sich die Geborenen von und zu in der Ahnengallerie immer hin im Grabe umdrehen, Hans Ulrich faßte in dieser Stunde den unerschiit tertichen Entschluß, das Mariechen heim zu führen. Nur ein paar Zähr chen wollte er noch beim Militär blei ben, bis er den Majorstitel hat, das ist so Tradition seines Hauses. Dann aber wird geheirathet. Verloben na tiirlich kann er sich nicht, so lange er im Dienst ist und das Mariechen in ein heimliches Verhältnis zu verwit teln, verbietet ihm sein Ehr esuhl und die AchtuAg vor seiner liin tigen Ge mahlin. ber einen Wink muß er ihr gehen daß sie nicht verplempert daß nicht irgend ein vvmadisirter Lausbuh ihm das liebe Mädchen vvr derRase wegschnappt Und sosort will er mit ihr reden. Ader diplomatisch muß die Sache angefaßt werden« denn das Mariechen ist in Ehrensachen höchst litzlich und Hans Ulrich hat bereits jetzt einen deillosen Respekt vor seinem künfti gen,«lleinen Ehegesdong. Und ein Di- . plornat ist Hans Ulrich nicht. Wie soll ( er es anfangen. dem Mariechen den Ernst der Sachlage tlar zu machen, olme sich zugleich offiziell erklären zu( müssen, ohne daß das Mariechen· meint, es handle sich wiederum urn eine nur scherzhaft gemeinte Liebes erlliirung. »Ach,« seufzte hans Ulrich ganz laut, »wenn doch ein anderer für mich· reden möchte.« hans Ulrich hatte diesen frommen» Wunsch noch nicht zu Ende gedacht» da ereignete sich etwas volllonnnen Unerwarletes. ; Pum! dum! buml erllang es mitx donnerähnlichem Getöse durch das Fülle WaldthaL Und dum! bunt! hallte es wieder in ungezählter-r Echo von den Bergen bald aus dieser, bald aus jener Ecke des Siebertlzales. Bunt! dum! durnl »Aber Mart-reden, was fällt Euch denn ein, zu so früher Morkenstunde M Echo letzt-lassen Das it ja un "etls«ött,« sagte Ganz Ulrich. dem das Getöse seine zartesten Liedesempstm » dungen zerrissen hatte, empört. ! »Es sind die Engländen die seit ! gestern bei uns wohnen,« erklärte Ma »tiechen lachend. »Sie sind gekommen, um den Harz nen zu lernen, aber Jdic Bctge seyen sie nicht an. Denn » die Kanonen sind das Schönste von-I »Hm-z, sagen sie nnd paasöeen den gan » zen Tag. Cz ist zum glaufen.« : »Der Teufel soll die Kerle holen,« » wütlxte Hans Ulrich. : Aber ach! während der Rittmeistet »den natukbegeistetten Söhnen All-inne diesen freundlichen Wunsch zusandte, ging etwas ganz andere-T zum Teufel, woran Hans Ulrich-Z Seele nicht ge dclcht hatte Die Klamm empor jagte wenige Minuten später in rafendetn Galopp einer der Mirassiere, die man als Wache bei den Pferden der Schwa dron gelassen hatte und gänzlich saf sungslos mit verstörtem Gesichtsaus drukt stammelte er in reinstem hanno· verschen Platt die dentwärdigen Worte: ,.Uns Per, uns Per sind dörch gahn, herr Rittmester.« hans Ulrich strerte den seltsamen Boten entgeistert an. .Unsere Pferde —wie ist das möglich? Du saselst, Bursche —-— »sast die gan e Schwa dron sutsch. Nur ein paar hiere, die die Wachen am Zügel hielten, sind da geblieben. Alles war in schönster Ord nung —- die Pferde weideten —- da tani das verdammte Schießen — die serde erschraken-—eh’ wir uns br sinnen konnten, bunt-, have-, weg wa ren die Lörte üb:r Stock und Stein nach allen Seiten in’5 Gehirge.« «Hundertsiintzig Dienstpserde zum Teufel," stöhnte Hans Ulrich. »Was fang« ich an?" - »Zwanzig sind noch da, Herr Ritt meister,« tröstete der Mirassier mit freundlichem Grinsen. - Armee hans Ulrich! Natürlich mußte ihm die Geschichte den Hals brechen. Und das Marie cheu und er hatten doch alles so llug ausg:sonnen. Und wenn die verdamm ten Engländer nicht gekommen wären, hätte ja auch nichts, gar nichts passi ren können Aber nun behält der Preuße doch Recht, der Gamaschenlnopsl Hans Ulrich hört ihn schon Weisheit triesem Disziplin muß sein« auch an des Kö nias Geburtstag, mein Lieber. « Aber der Rittmeister wollte klüger fein als sein Regimentstomrnandeur und schlug die freundliche Mahnung in den Wind. Nun, mein Lieber, iß die Suppe, die du dir eingebrockt hast« O, Hans Ulri hätte heulen mögen wie ein armer hil loser Bub' den Raps in die Schürze der Mutter verstecken. Hundertunddreißig Dienstpserde durch seine Schuld verloren gegangen! Und Mariechen lann er unn auch nicht heirathen, denn rnit seinem Vermögen muß er den Schaden decken. Ueber haupt, wo ist das Mariechrn? Durch Frgangen wie die Pserde, als sie sein Pech dernommen. Statt ihn·zu trös sten, läuft sie davon. OWeiberl o Weiber! Doch nein, da ftiirmt fie aus der Waldrniihle mit thriineniiberftriirnten Wangen, in den Händen ein Büchlein schwingend Ein kleines blaues Büch lein. Das driiat sie dem verdutzten Hans Ulrich liebevoll in die Hände und ftammelt: Es ist nicht viel, aber es wird doch etwas helfen —- mein Erfpartes —- breihundert Thaler. — »O Mädchen, kleines-, Liebling,« sagt Hans Ulrich und legt seine Arme isrn Mariechens Hals. »Wir bleiben zusammen und wenn alles verloren wiire und wir uns in Amerika . eine neue heimath gründen müßten.« Aber fo schlimm sollte es den Lie benden nicht ergehen. Wie in den An nalen der hannooer’schen Armee ver zeichnet steht, waren die Dienstpfcrde der Schwadron Harzberg wohl darob gegangen, aber scheint’s nur zum Zweck einer harzreifr. Rasend vor Aufregung und Angst waren die » Pferde nach allen Seiten des Gebirges zerstoben. nnd tagelang wußte tein Mensch, wohin sieh die Thiere verlau -fen hatten. ; Jrn Kriegsminifterimn Zu canno J ver wiithete man. Die Pferde einer Jganzen Schwadron ausgerissen! Das war noch niemals dagewesen. Dass Ulrich hatte Arrest und wünschte, daß ihn der Erdboden verschlöngr. - Dann aber tamen von allen Seiten die erlösenden Telegramme. ; Voretft zeigte das Brockenbaus die Antunft von etwa siebenundzwanzig iDienftpferden an. die man oben bis fcnf weiteres festgehalten hatte. Dann Itamensoon allen Thalern und höien ; des harzgebirges die Meldungen. lUeberall waren die geöngftigten jThiere tolonnenweise angekommen, ihatten fieh aber ruhig greifen lassen und so wurde nach Verlan einiger Wochen die Schwadron Herzberg Roß und Reiter wieder ovllriihlig Nur dank Ulrich kam nicht wieder. Aber er war glücklich auf feiner lSeholle rnit fernem Marieehen. such ein Eis-Is. l Bekannten »Was hat denn hres Frau gesagt, als Sie gestern so vät. heimtamen?« Pantoffelheld: »Gut nichts. Jch habe vor lautet Angst die ganze Nacht; nächst schlafen tönnen.« spx « In sehe-tu Zeit. ' »Sieh acht, sagt-, auj die Radeln nnd Untat Wenn eins sammt, sprin ’ rasch zur Seite!« « , sc sind ja auch welche!« . Pksktiichk Neuheit »Ich möchte einen Liebesbtiefsiellet!« « · »Hier habe ich etwas ganz Neues —- einen mtf Zinsenbecechnungsx Tabelle!« Schuster «Jhne«. Stizze von Franziska Mann. Krumm, iiein und dick! Das ist Ihne. Jch habe ihn nie anders nen nenshiirern Im ganzen Städtchen hiesz er o. »Ich bringe Ihnen Jhne Schuh« und in tomplizirten Fällen: »Das sind Jhne Schuh«, dann aus ein an deres Glied der Familie zeigend: Und das sind Jhnen ihne". Alio außerte Meister Jhne sich freundlich, sobald er zu einem Kunden ins Zim m-;rtrat. Leider aber blieben »Jhne« Schuh meist »seine« Schuh. Denn tasz Stiefel, nachdem höchst umständ lich Maß genommen, nun auch wirt lich gleich richtig passen tönnten die ser Traum tiime in Jshnes Leben dem Wunder gleich aus welches ganz an dere Leute ali ber tleine Meister ihr Leben lang vergeblich warten. Es war eben iiber seine Kraft. Jch entsinne mich des Wunders nie. Dennoch entschloß sich niemand leicht, ihm abzugeben dem Unermiic lichen der selbst so unerschiitterlichin aller Bescheidenheit an sich selbst giaubtr. Meist packte er seine Verpaszten unter endlosem Kopfschiittein wieder ein. Die Macht der Gewohnheit hale ihm. —— Trat der beste Fall ein ivusztek sein Kunde etwa acht Tage hindurch arnau wo ihn sein Schuh drückte In liebenswiirbiger Zuversicht beruhigte Ihne: »Wenn’s blaß das ist, bab jibt sich.« Und wirklich, es gab sich! Ach, was giebt sich im Leben nicht? —- — — Jn eine riesengroße altsriintische Kommst-e versenite er die Mihgliick ten. Dicht neben seinem Schuster scheinel stand die Grabstätte. Still ruhten sie bei einander. Eng und en ger drängte sich Hochzeitbschuh an Ar beiterstieseh Kinderschuh an grobe Holzpantosselrn c f . «Morgen, Meister Jhne.« «Mor1en, morjen Frauleinchen, ich bringe Sie Jhne Schuh.« »Gut, gut. passen wir an." »So, Fräuleinchen, ziehnSe man ordentlich, ziehn mehr zieh’n, ziehn is de hauptsache.« »Der Hecken will nicht weiter, riicit und riihrt sich nicht —'« »Rutscht er denn wirklich gar nicht niehri Nee, so was, is mich doch noch nie nich passirt« Endlich glückte es, den eingepreszten kkuß zu befreien. Kopfschiittetnd be trachtet Jhne sein Wert: »Aber Fräu ieinchen die Längbe haben se doch und lang genug sind sie auch.« Gelassen tnotetJhne bie zu Engen ins rothe Tuch «Aus’n Leisten schlagen« schien ihm sietb das Universalmittel. Ohne sicht bare Bestimmtheit trabie er davon Der heimwe ging stets aus dem Um Yeg durchs Zheaten Stehplah siirsO Pfennig. Deffclben Abends in später Stunde wanderten die Mißglückten auf den Leisten. Ein zweites Mal, acht Tage später meiden ließ fich Jhne nicht), aings dann wieder hoffnungsvoll in die Welt. An gingen sie, aber nicht aus. »Gott, aber Gott, Meifter Ihne, ich hat« nicht aus — l« Der einaetlerntnte Fuß begann zu b:ennen. An Auftreten war nicht zu denten. Die halbe Familie half ziehen. Aus der Küche wurde Marie geholt. Der arme Patient ächzte, stöhnte athrnete auf: «Gott fei Dant· er ift ausl« » Während des Heim-read bruinrneltei « Jhne immerfort, unter endlofemKopf schütteln fich felbft beruhigend: »De Löngde haben fe, und lang genug( find fe doch auch« Ketn jäher Stoß schleuderte dirs Verpafzten in die Kommodr. Förntliet liebevoll naan Jhne Abschied von jedem. Behutfarn fetttte er alle hinein. Sein Unglück war es daß die mei ften Leute« wie er bestimmt glaubte ,unegale Füße« hatten. Gegen den lieben Berrgott war eben fehwer auf zukommen. · Während Jgre hämmerte, pfiff er unermildltch as für Tag dtefelbe Melodie: »Als-kam warf iren wit.« Fu dtefer tetlgntfchen h nung fsui rlrte er ftch durch 70 Jahre. der eit psiss er immer leiser. Das Mar chiren lam ihm nicht mehr so recht aus dem bergen. sSeine ideale Forderung lautete: .Schtver und wuchtig«. Gegen Ele ganz und Leichtigkeit kämpfte er aus vollster Ueberzeugung Neumodische Fußbelleidung betrachtete er mit ver lichtlichem Blich Der Stiefel müsse wie der Mensch sein, predi te er, nämlich handsest, alles andere ei Ne bensache. Aus papierenen Sohlen Flamme man nicht weit, die seien sür sMiißiggiinger. Zum schweren Leben jgehören schwere Sohlen, beharrte er. sDie Leute aber seien jetzt bei allem zu teilig, und daran gehe die gute alte Zeit zu Grunde. Fiir Jhne lautete das mörderischste IWort aui Erden: Fabrik. Wie nur hatten die entstehen lönnenl Jhm wa ren sie der sicherste Beweis, daß das Gute mit der Zeit aussterben müsse. Ohne Maßnehmen schien ihm das Handwert geschiindet, denn lieber dreimal Verpaszte anprodiren und dann in zum Eririnten weiten schlur sen oder schön geduldig abwarten, .d.1sz sich’s jibt", als so in siins Mi nuten srisch und slott aus Funlelna elneuen dadcnstolziren. Fixigieit er schien Jhne geradezu lieblos. Konnte man denn sein Herz an sa einen leicht Erworbenen hängen? Der Schuh sollte doch mit der Zeit wie ein Theil vom Menschen werden. Zuweilen schloß er — gewisser maßen als Sonntagsvergniigen — die Kommt-de aus. a. wenn die hät ten reden können! us die siir Frau Räthin Berpa ten sah er mit viel aröszerern Stoz als aus ·ene, die dem Lehrling bestimmt gewesen Ach, und Fräulein Fräuzchens Dochzeitsschuhe blieben ihm kitlebens geheiligt, denn weißer Atlas war ihm nur das eine Mal zu verpassen Gelegenheit gege ben. Leise schloß er dann die Kom mode. Er lächelt-e, aber er psiss immer leise-: Mor n marschiren wie. Allmiihli mußte er doch einsehen, ;das3 die gemiithlichen Tage des Ver svassens der Welt nicht zu erhalten kwaren Seiten, immer seltener sah ihn ssein Stehplaß im Theater. Jn den sletzien Jahren arbeitete er nur noch Wantosselm denn da siel die Klippe sdee Hattens, »der nie nich kutschen that«, fort. — tirumm, tlein und dick! Das war Ihne. heute haben wir ihn begraben. Sechs Leutchen nur folgten, Anhän ger der guten, alten Zeit, wie er selbst. « Der gute Meister, der sich im Leben niemals anders vorwärts begeben hatte als per pedes. suhr heute nun allen stolz voran. Trauerdoll niaten die schwarzen Puscheln der Leichen pserde, so trauervoll, als ahnten sie, daß sie einen kleinen König begruben —- einen. der selbst im Zuschnitt nicht verdorben, mochte er auch im Maß halten tein Meister gewesen sein. Als wir ihn hinabseniten —- sechs Schuh tiei — vernahm ich deutlich Jhnes legten Gruß. De Längde hat's « —— und lang jenug i« auch. — Inst-seist me- Diebe Dieser Tage erschien bei einer Por tiersrau des Boulevards Ornand in Paris ein Photograph und erklärte, Daß er sie umsonst photographiren wolle. Das Angebot wurde natür lich mit Dank angenommen und die Bethörte mußte auf d:n hof hinaus «:eken, damit die richtige Stellung gcsunden werden konnte. Dem an geblichen Photogranhen machte aber die Positur der Autzunehmenben an scheinend viel Schwierigkeiten, und es währte iiber zwanzig Minuten, ehe er zufrieden gestellt war. Wäh iend dieser Proben und Vorbereitun yen sah die Portierfrau zwei unbe kannte Männer in ihre Ler eintre en. Sie wollte hingeben und nach Deren Be ehe fragen, aber der Photo graph lie sie nicht los, sondern tem mandirte: »Stillstehen! Sonst wird die Platte verbot-beut« Als die Frau endlich besreit war unt- sich mit Dank von dem liebenswürdigen Photogra phen verabschiedet hatte, mußte sie bei ihrer Rückkehr in die Wohnung n ihrem Schrecken tonstatiren. daß hiser inzwischen Diebe gehoust hatten. Die Kompcicm des solichen Photogra phen hatten die Zeit benuit und Gold, Silber, Schmucksachen und Wäsche geliebt-m .