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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 16, 1907)
Wim- Hmnor vor Gericht. Komdesse und Pläitmamsell. »Der Fausdiener Karl M. soll sich M nierschlagung vor Gericht Martin-Mem Botsißender - (nach der Verleiung der Anilage): Geben Sie zu, von dem s litten zur Ablieferung anvertrauten " rage von 15 Mk. widerrechtlich Z,50 Mart bei Begleichung der Wäscherechnung Jhrer Herrschaft nicht abgliefert und fiir sich verbraucht zu Da n? Angeklagten Jcl möchte erscht mal erzählen, wie ick dazu kam, bloß els Mart iinfzig abzuliefern, damit ick mir ri tig verdeffenditen tann. Vorsi: Erilären Sie zunächst, ob » Sie sich schuldig bekennen-Z L Augen- Ars wie ickee Nest Meine « Herrschaft war die Wäsche schuldig. Bors.: Sie haben mich mißverstan den, Jch frage Sie, ob Sie bekennen die s Mart 50 Pfennige unterschla gek- zn haben. . Angeli Jck belenne jar nischt un bitte um Freisprechung. Vors.: Dann wollen Sie sich auf die Anklage äußern. Was haben Sie darauf zu erwidern? Angeli Die Jeschichie mag ro nianhaft klingen, sie is aber doch wahr. Jck darf mir woll eine Verjä tung ausbittem wenn die Jerichtsvets ndlung bernachhee in die Preise mi, und ersuche um Anweisung nff die Jerichtskafse. Bors.: Was fällt Jnen ein? Blei ien Sie bei der Sache, sonst wird iiber den Fall auch ohne Anhörung rer Vertheidigungsgründe abgeirr t ili werden. z Angekl. (ileinlaut): Bitte janz je-! Yotfamst um Entschuldigung Jct be grenzte also mit der Vertheidigung in ick mir auf den Podex des Straf rechis beziehen dhue. Ei war mal eeues fcheenen Sonntags, da saß ick Iffn Nachbansewege von’n Thierjar ten bei Bauers und leiste mir ’n Schälchen Motia. Jck schniiffle jern mal in dat elejante Berlin rin und habe nischt lieber wie jeputzte Damens und feine Herren um mir herumsitzen Jn meiner Sonntagskluft sehe ick nägrickz wiknich — -- r BDIIJ Kommen Sie zur Saus-, oder ich entziehe Jhnen das Wort. Angeli Jck will mir kürzer aus quatschen. Also ick komme in’S Je spräckf rnit einer Dame, die mir im mer oschelmisch anblinzelt und janz soll mit den ngen klappert Pay blih, denke ick, dat is ja een aller liebstrj Pusselehen. Sie sah aber sehr elegant aus, und alsick mir vorstelle, machte sie eine sehr zierliche Verbeugung lächelt schelmisch und sagt: »Ko1ntesse Lhdia —« Den Fa miliennarnen habe ich nicht verstan . Jck tonfersire mit ihr und zeige, dat ick poch Bildung jenossen habe. Da merkte ick"«denn jleich heraus, det tck ihr iesiel, nnd als sie aufstand und ahlte, schlängelte ick mir ooeh mit Trank Sie hatte ooch nischt dage n, dat ick mitzotteltr. An einem gchausenstrr bleibt sie stehen und . «Alfo Sie wollen mir ’n halb u nd seidene Taschentiicher tau fen « Jewpllt hatte ick bat nur eejent lich nicht. Wer kann aber so ’ner starr-Leise wat abschlagen, besonders wenn sie hübsch is. Both Sie tauften ihr also die Ta . tticher. Erzählen Sie doch nicht v breit. Nun weiter! Un il.: Als sie die Taschentiicher Mge uscht hatte, jesiel ihr noch een Stickmnfter Jck habe int Janze 3 Mart 50 Pfennig bezahlt; mehr hatte ick nich injestochen, und dat an dere mußte sie zulegen tvat ihr nich janz recht zu sein schien Sie hatte aber im mit eenmal teene Zeit mehr nnd sagte mir Adjeh. Uff meine Bit tenchste bewilli te sie een Ranghefui for onntag. Jeh habe mir· uätin Mkdie janzeWoehe mächtig daruff tit. Sie is aber an n Sonntag nich jetommen, wat mir natürlich je wenn nun-Zug m oa neuum Die Wafcherechnung for meine Herrschaft befohlen jehe, finde ick eene neue Pättmamsell vor und denke, ick soll Reich lang hinschlagen. Ei war meine omiesse aus’n Cafe Bauer. »Juten Tag, jnädigfte Komtesse,« sage ick zu ihr und mach ’ne Verbeugung, det ick fast mit derNasenspitze die Erde küßte. , »Je! wollte mir nach Ihrem Befinven etkundigen und Jhnen janz tafaliere ment meine unterthänigfte Huldigung zu Füßen legen, und da bringe ick roch det Jeld for die Wäsche, und » Sie möchten doch die Herrentragen’n « bisten strifer plätten· Die drei Mark nfzig Pfennig, die ick damals for - idene Taschentü r spendirt habe ziehe ick mir von m Waschjelde ab, steil Sie nicht zum Nangdefui jekvm M sind. Jst halte das for recht je- » stein, Kirntessh da ick schon Auslagen « khabt hatte, und empfehle mir hier Ini hochachtnngjvoll nnd erjebenfi. Au reservoie«, Komtesie Lydia!« — äud im möge dee hohe nicht befin den, ob ick nich nnsqu dig uff die M Anklagelaube jekomnren bin. Das Gericht ist leider anderer Mei « sung nnd erkean gegen den noch un , åestrnsisen Ungellagten auf eine Geld j qufe m zwanzig Mark. sit status-es Dom-. .;.!Mo, Elise, auf den 13. ist user Scheidungsterrnin angesetzM Its den la? Das ist ja etn Un tag!... Du wier sehen, wir r uns später noch einmal mä pi- eaimqe you-ei in sie im Ick sah Das nia paradox klingen, und doch stammt dieser Ausspruch von keinem Geringeren als dem damaligen Prinz von Wales, jedigen König Eduard von England. Vor einer Reihe von Jah ren kam sein ältester Sohn Prinz Albert, der jetzige Prinz von Waies, als Schiffsleutnant auf einem engli schen Panzer nach Saloniti. Jeder Empfang war verbeten, aber die Sa loniter wollten den Prinzen gern sehen. Viele erhielten Erlaubniß zum Besuch an Bord. Als an einem Nachmittage über 600 Gäste das Schiff verlassen hatten, vermißte der Prinz eine große silberne Uhr, ein Andenken seiner Großmutter, ver damals regierenden Königin Vikto ria. Alles Suchen war vergeblich. Die Dienerschast und die Wachen konnten keine Auslunst geben. Der Prinz, über den Verlust aus’s tiefste betrübt, hat den englischen General ionsul Mr. Blunt, alles auszubietenj um ihm das theure Andenken wieder zu verschaffen, es käme ihm aus 20. 30, 40 englische Pfund und mehr nicht an. Mr. Blunt begab sich zum Chef der türkischen Polizei, Massa Bei. einem Tschertessen, und theilte ihm das Geschehene mit. Ohne ein Wort der Erwiderung entfernte sich Mussa Nachmittags s Uhr und hän vigte dem englischen Generalkonsul zwei Stunden später im Konsulate die Uhr aus. «Wie haft du das möglich gemacht?« fragte Mr. Btunt erstaunt. »Seht einfach!« war die Antwort. »Ich halte seit sechs Wochen zwei israelitische Erzgauner im Ko nak gefangen, die bei allen Diebstah len ihre hände im Spiele hatten. Jch « sagte ihnen: »Ihr seid frei, wenn ich in einer Stunde die Uhr wieder habe. Wird sie nicht gefunden, so bleibt ihrs noch viele Monate im Gefängniß.« Jch j wußte, daß beide unzertrennlich wa- i ren. Einer ging, den andern behieltl sich als Geisel zurück. und in tauml ’einer Stunde hatte ich die Uhr.« Dir Freude des Prinzen lannte keineGren zen, und als seinem Vater darüber berichtet wurde, erklärte er, die tür tische Polizei sei die beste der WelH die englische könne ihr das nicht nach machen. — Mussa-Bei wurde mit einer werthvollen goldenen Uhr und Kette beschenkt, und auch der geriebene lGänner kam nicht um den Finder o n. Ursache Lösung. An einem heißen Sommertage lud ein berühmter Gelehrter eine Gesell schaft von Freunden zum Diner ein« nach dessen Beendigung sich alle in den Gatten begaben. Jn der Mitte desselben stand aus einem Piebestal ein großer Globus aus Mas- Zu-, fällt berührte einer der Gäste diesen Gtoguz und bemerkte zu seinem gro ßen Erstaunen, daß vie beschatten Seite wärmet tvte die der Sonne zu gekehrte war. Er theilte seine Ent deckung ben übrigen Anwesenden mit, die sich beeilten, dieselbe zu beaugen scheinigen. Nun entspann sich eine angeregte Unterhaltung, in deren Verlauf sämmtliche Lebtsähe der Physik mobil gemacht wurden, um das seltsame Phänomen zu erklären. Man schrieb dasselbe dem Gesetz des Reiteer, der Repnlsion, der Exbala tion oder sonst einem anderen physi talischen Geset mit langem Namen zu. Nur der Gastgeber selbst war nicht ganz überzeugt. Er rief seinen Gärt ner, dem er die vielumstrittene Frage stellte: ,,Ksnnen Sie mir nicht sagen. warum der Globus an der beschatte ten Seite wärmet ist wie an der der Sonne zugekehrten?« Dieser er widerte: nWeil ich ihn gerade umge ;drebt habe, da ich fürchtete. die große bhise märde ihn zum Platzes brin gen.« f —-—--—, » Q«Cschis0. Der Khedive von Egypten empfing lürzxich eine Gesellschaft amerikani scher Gäste. Er unterhielt sich mit ih nen und einigen anderen Gästen in e::glischer, französischer und deutscher Sprache, und im Laufe der Kander soiion mit einem amerikanischen jun gen Mädchen bemerkte er dieser gegen über, wie seltsam es doch sei, dasz sich keiner der Besucher Kairos je vie Mühe gemacht habe, Arabisch zu ler nen, ehe er nach Egypten gekommen. »Sie zum Beispiel,« sagte er, »hahen doch sicher keine Ahnung von unserer » Sprache?« »O, ich weiß doch ein oder Ezwei Worie,« war vie Antwort. Der Khedive bat, ihn doch diese hören zu lassen. Die junge Dame deutete auf seine Tasche und sagte dann, die wei nende Stimme der Kairener Bettler nachahmenh: ·«Balsheefh, Excelleney.« Der Khedive amüserie sich herzlich über die Kühnheit seines Gastei und ging auf den Scherz ein« - Er griff, wie ge wünschk, in die Tasche, und zog eine Soldmiinze hervor, die er dem jungen Mdcheu überreichte, welche diese als Andenken an ihren Besuch im Lande des Mit aufbewahrt Die sum Wfst MMOUU isi nicht, wie gewöhnlich angenom men wird, die Undernachen die auf ein Währiges Bestehen zurückblicken kann, sondern die »Gl. Johannis Todien- und Schäsen ilde« in Ol denburg i. hoist. rvorqegangen aus der im Jahre 1192 errichteten tand-, Hierbe- nnd Rom-ruder chcskz feierte sie vorn 28. bis Is. M III Wiss-Eies Besteht Va- schlefifchesrdraltan Eine Sätularerinnerung. Vor einem Jahrhundert, als die entscheidenden Schlachten verloren und die meisten Zeitungen übergeben wur dkn, war Preußen-l schlimmste Zeit. Nur wenige Festungen wurden da mals tapfer vertheidcgt. Was Kolberg für Pomrnern und Graudenz in jener tlngliickszeit fiir Westpreußen. das waren Kofel, Reiße, Glas und Sil lzetberg für Schlesien: Offenbarungs itiitten preußischen Heldenthutns mit ter. in den Jahren der Schmach. Aber die Uebermacht des Gegners war hier zu groß, und eine Feste nach der anderen mußte sich ergeben, wenn auch unter den ehrenvollsten Bedingungen Schließlich war nur Silberberg noch übrig, das schlesischr Gibraltar. Jn das Abtommen, das Graf Göt zen, der Generalgouverneur von Schlesien und Statthalter des Königs, du fast vergessene Retter Schlefrens, am 25. Juni 1807 mit Jerome, dem Bruder Rapoleons, getroffen hatte, wars-so lesen wir in der trefflichen kleinen Schrift des Pastors Lehmann iiber Silberberg, der wir hier folgen —Silberberg nicht mit einbegriffen Der Graf« mochte wohl die Absicht haben, sich nach dem Falle von Glas in Silberberg weiter u vertheidigen. Tan sollte dies noch schnell vor dem Ebeoorftehenden Friedensfchluß erobert werden, denn trotz seiner Kleinheit hatte es den einden tüchtig zu schaf fen gemacht. nn die Glaser irgend etwas gegen die Franzosen unternah men, konnten sie sicher sein, daß die Silberkerger sie nicht irnStiche ließen. Von Silberberg aus ließ Graf Göhen am 11. Mai 1807 jenen lecken Zug; beginnen, der nichts Geringerez be-s zwectte, als die Wiederoberung des vorn Feinde nur schwach befeßten Brei-lau. In Silberberg wurden am 4. Juni aus degrpefecht bei Rotb:! Wallcksooks f IJnlslccc Ullc 310 Mann Bayern unter lli endem Spiele einer milgefangenen usitta Pelle itn Triumphe eingebracht Von hier versuchten zwei Offiziere mit einer Kompagnie Fußvolt und einigen Reiterei einen kühnen Hanvstreich auf das irindliche Hauptquartier in Fran tknsiein. Hier sollte sich in den letzten Juniiagen der fürchterliche Schlußali des ganzen Krieges abspielen TIlls Graf Göyen an die Spitze der Landesoeriheidigung getreten war, schickieer tüchtige Offiziere nnd Sol daten nach Silberderg. Die Zeitunge werle waren gut im Stande, aber nur noihdürftig ausgerüstet Auch die Stadt war befestigt Sie war mit einer Palisadenwand um ben, und auf den Abhängen der erge waren Feldschanzen errichtet. Kornrnandant von Silberer war Oberst von Schwerin. Ihm zur Seite standen der Fugenieurhaupirnann Währzold, der ittineisier von Bieberftein, die Leutnants zischen RelowstL v. Of feneo u· a. eider hatten zwei Schwa dronen und zwei Schüsentornpagnien an Glas abgegeben werden müssen, so daß nur eine vsllig unzuteichende Besakung zurückblieb. Das Belage rung-laws befehligte der General Denn-. Er schlug fein Haupiquariier in dem «Schlößchen« von Schönwalde auf, in welchem Friedrich der Große gewohnt hatte, als er 1778 im dane rischen Erbfolgetriege fein here ani Fuße des Gebir s zum Einmatsch nach Böhmen zu arnmenzog. Die Be lageter waren Bayern und Würmern herger. Arn 26. Juni 1807 schloß sich der Ring der Belagerer um die jungfräu liche Festung. Aus der Gebirgiseite entzogen entist die Schluchten und Waldungen die feindlichen Bewe un gen den Au en der Vesofuna her wo sich der ind nur irgend in grö ßeren Trupps im Geschünbereich sehen küßt wurde mit Erfolg auf ihn ge euer . Jrn Verlaufe des Tages erschien Ver feindliche Oberstleutnant Gras von Lepell als Parlamentiir und wünschte mit dem Kommanbanten von Schwe rin zu sprechen. Dieser eilte alsbald von der s stung herunter. Der An trag des ariamentärs war iol n ver: Der Prinz Jeroine, gerührt uber dass nnniitze Ver-gießen von Men schenblut, ließe dem Kommandanien und der Ganison die ehrenvolle Kapi talation von Glas anbieten· Da der neuerdings errungene Sieg der fran ösischen Armee iiber den alliirten Feind sbei Friedland, 14. uni): nicht einmal den Gedankn der Z -" lichteit eines Entsatzes übrig lasse, o hoffe er die Anerkennung eines weit größeren Verdienstes in Einwilligung dieser Kapitalativn als in her Be Fhauptnng eines wecklasen blutigen Widerstandes. hieraus wurde erwi dert: Zur Zeit wär-en ebensowenig Siegesnachrichten der französischen Armee wie die Bestätigu der Kapt tulation von Glas zur ssenschast des hiesigen Gouvernements gebracht. Ehre und Pflicht gestatten daher nicht« sich aus eine Kapitalation ein zulassen. Gern hätte der Lan-man dant die Stadt gerettet. Der Feind wollte sie aber nur neutrai behandeln, wenn er sie besiten dürfte. Dies war unannehnibar. Damit war das Ge schick "«ber Stadt besiegelt. Jn der Nacht vorn 28. zum 29. Juni gegen 10 Uhr Abends begann der Sturm aus den nur schwach beseiten Ort. Er war trog tapferster Ge entvehr nicht n halten, und die Vertgndiger zogen ch nach derÆng zuriich Rein be gannen vie zu plitrwern und einzelne diitsser anzuziinden Its es Tag geworden war, blieb dem com rnandanten nichts übrig, als die nn liiclliche Stadt vollends in Brand u feist-dem wenn er sich die Belage r vom Halse halten wollte. So ward Silberberg am 29. Juni, am Peter Paulstage 1807, von den eigenen Landsleuten bombardirt, und bald stand das ganze Städtchen in Flam men. Es ward dem Erdboden gleich. Heute noch wird eine Anzahl nicht wieder aufBgebauter Säufer im Kata ster als » randstelze Nr. so und so« geführt. Die Festun Silberberg wurde nicht erobert. Idee Versuch der Bela gerer, die große Strohbaube zu über rumpfim mißlang. Vergeblich war auch der daraus folgende artilleristi schc Angrifs auf das Wert. Jn den ersten Julitagen wurden die Feind seligteiten eingestellt, nachdem der Abschluß des allgemeinen Wassensiill standes in Preußen bekannt geworden war. Die Thaten der fchiesischen Helden haben teinen Sän r gefunden, aber sie sind denen von olberg und Grau denz mindestens ebenbürti , und es ist an der Zeit, sie der ergessenbeit u entreißen. Dem schmachvollen Frieden von Tilstt haben sie freilich nicht hinderlich sein tdnnen : Jst-In sachte-treu sue sichrer sur-s « Geschwqeeirh l Vor etwa vierzig Jahren hielt sich ein Doktor G. aus Königsberg «i seiner Durchreise nach Paris einiges Tage in Berlin auf. Eines Morgens tam ein junges Mädchen zu ihm mit der Frage: »Kennen Sie mich noch Herr Dottor?« Als er dies verneinte, half die Besucherin seinem Gedächt nik nach« und der alte herer erinnerte sich nun, fiir ihre Erziehung gesorgt zu haben, da er Mitglied einer wohl thiitigen Gesellschaft war. Das Mäd chen erzählte ihm daß sie seit einigen Jahren mit ihren Eltern in Berlin wohne, sich durch Handarbeiten er nähre und dat ihrem Wohlthäter Ar beiten vorzeigen zu dürfen, da er sie vielleicht weiter empfehlen tönne. Aus seine Erlaubniß zeigte sie ihrn ber fchiedene schöne Stichereien und ver sicherte schließlich daß es auch ihre El tern sehr beglücken würde, ihren Wohlthäter wiederzusehen DottorG rersprach einen Besuch bei seiner Ruck tehr aus Paris. nahm seine Brief tasche und notirte die Wohnung des jungen Mädchens Einige Augenblicke ging er in ein Nebenzimmer und bei seinem Wiedereintritt empfahl sich das Mädchens und er begann sein Reife gepäet zu ordnen. Plötzlich bemerkte er daß ihmseine Brieftaxche fehle. Sie enthielt hundert undfiin zi Thaler in Scheinen, einen Kreditbries fin Paris und viele Noti zen. Nach vergeblichein Suchen war er fesi iiber eugt daß das Mädchen seine Adwe enheit beniit und die Brieftasche eingesteckt ha . Er sagte sich, daß er es würde beschwören tön nen daß niemand anders in derStude gewesen daß niemand anders das Buch haben könne. Abgesehen von dem Verluste und den übrigen Umständen, oie ihm die Sache machen mußte, war ihm der Gedanke an die Undant darteit und uchelei des Mädchens entsetzlich. A ein es half nichts, es durfte eine von so tiefem sittlichen Verfall zeu nde Handlung nichtan dersolgt b iben. Doktor G. nahm seinen hat und wollte eben Zur Thür hinaus, als ihm die vermeint iche Ver brecherin athemos entgegnstiirth »Herr Doktor, ich ha hre Brief tasche!'« rief sie »und ergiih te Folgen des: Mit einer Freundin, welche vor dem use,»«gewariet. ging sie nach dem laßplap Ein herr, welcher hinter ihnen ging, rief sie an und tagte, ob sie eine Brieftasche verlo ren hätten. Sie verneinten. Da öff nete der Herr die Brieftasche und zeigte sie ihnen. Als zuleht eingetra gene Notiz fand sie da zu ihrer griYi ren Bestiirzung ihre eigene Adre Sie war zuerst ganz verwirrt, dann aber tlarie sich ihr die Sache auf Der Doktor hatte die Brieftasche ausi den Tisch gelegt, sie war unter die Siiaereien gerathen, und das junge Mädchen hatte sie mit diesen in die ssasche ge si.eckt Aus der Straße tte lsie aus dieser Tasche ihr Schnut rausgezvgeu und mit diesem die riestascha Wenn nun Doktor G. dem Mäd chen gleich nachgeeilt wäre. die Brief tusche bei ihr gesunden hätte, oder jener here nicht ein so ehrlicher Fin der gewesen wöres G. hätte ihre Schul mit vollem Rechte beschworen, und das Mädchen, wie seine durchaus rechtlichen Eltern hätten die Schande, litt-get pas Mädchen sagte, nicht über Etsch-up hauernjunge (um Batetx »Du, Vater-wir rntt n in der Scheel an Aussah mach'n: Was ist die Eisen bahn? —Gels’ s ’ mir's! Du sahest ja allaweil in d' todt!« Vater: »Jn—i’ sahe« alloweil in d’ Stadt! Ja —- dl Eisenbahn — dös is: wenn 'H seist nnd nea lumtnt z’spst!« seist-W Zuschauer (nach dem Theater-N »..Was —- vpn dem Klingeltnann war das Lustspiel-—der mit noch die wanzig Mark schuldig ists!.. Wenn ich das- wußt hätte, hätt’ ich til-er barmt n gewi« l » Eis-am -» I. Mutter (die ihrem Jungen soeben eine Hexengeschichte erzählt hat, »beim Hinzulommen der Taute): Aber so beruhige dich doch, Paulchen, es ist. Ija nur die gute Tonte Märchen. Mit in der Istsithlh Am 20. Juni 1807, also vor hun dert Jahren, spielte sich bei Kolberg ein Vorgang ab, dessen Kenntniß nicht »in weitere Kreise gedrungen ist. An der Nordwestseite der damals von den Franzosen arg bedrängten Festung, zwischen Ostsee und Persantemiim dung, liegt die ,Maitnhle,' ein Ge hölz, das, heute zu anmuthigen An lagen umgewandelt, damals die Fe stung von jener Seite her beherrschie. Jn dieses Gehölz, dessen westliche Sei-: » te unter dem Schuhe der Festungj-« tanonen lag, hatte sich Schill mit sei nen hnsaren geworsen, siir die bela-. gernden Franzosen ein äußerst unbeL quemer Nachbar. An der äußeren Sei- j te der Maituhle lag die Gastwirthsz schast Griinhausen, wo Schill öfteer Abendbrot aß, gewöhnlich allein. Ei- . net Abends —- es war bereits drin-« lel —- erwartete ihn draußen die; Hausmagd, die ihn in großer Erre gung bat, am solgenden Abend nicht wiederzutommem der Wirth sei be stochen worden und wolle ihn demT Feinde überliefern. Schill beruhigtej das Mädchen und schärste ihm ein« nichts merken zu lassen, alles andere werde er schon machen. Am andernv Abend erschien Schill wie gewöhnlich-« nur etwas später als sonst. Eben hatte I er sich zum Abendbrot niedergesetzl,s als er sich plötzlich von einer Anzahlä Franzosen umringt sah, deren Füh-; rer ihn aussotderte, sich zu ergeben.i Schill blieb ruhig sitzen und deutete; stumm nach Fenstern und Thüren, ans denen iiberall preußische husarens sichtbar wurden. Die Franzosen wa-! ten im Nu überwältigt und entwass-J net. Den berrätherischen Wirth ließ? Schill tutzerhand erschießen. Dies Magd, von vielen Seiten reich be-; schenkt, heirathete nach dem Kriege ei- H nen ehemalign Schillschen husarem s l Isatisetheldne von anre- Dazu-i Int. l 4 Die Pantoffelhelden spielen von al«s" tersher in der Literatur und in Witz-s blatteru eine tornische Rolle; das Bott» strast die ost doch bemitleidengiver-» then Angehörigen des »starten« Ge schlecht mit seiner Verachtung. Jrn ehemaligen Fürstentdume Fulaa war ein solcher Schwächling sogar der obrigteitlichen Pön verfallen. Man liest darüber in dem ,,Journal von« und siir Deuschland« tJahrgang 1784) einige ergötzliche Sachen. Wurde bekannt, daß ein Mann von seiner Frau Schläge erhalten habe, so war das sürstdischöslichehasmarschall amt verpflichtet, die Sache zu unter suchen. Fand es das Gerücht begrün det, so verhängte es eine ganz außer gervöhnliche Strase. Dem unfriedli chen Ehepaar wurde nämlich durch »sanuntliche in silrstliche Livrey ste hende Bediente« das Wohnt-aus abge deckt. Sie begaben sich in geordnetem uge an Ort und Stelle. Voran schritt ein fassourier. Jhrn salgte der jüngste ürstliche Latai rnit einer Fahne, aus welcher dargestellt war, wie sich der Mann vor seiner winden « den Frau, die ihn mit dem Biertruge bearbeitet, unter den Tisch zu retten sucht. Vor dem hause tarn gewöhn lich das est demüthig ewordene Weib dem dienten mit ein oder Branntwein entgegen, um dadurch die Strafe zu mildern. Es wurden im Falle einer solchen Spende auch nur einige Ziege ent weigeschlagen, die anderen aber sorgsam aus den Boden gelegt. In kurzer Zeit jedoch starrten ie leeren Sparren zum himmel. Daß die Executipn nicht still vor sich ging, sann rnan sich dentern Ei sammelte sich eine walti Zuschauernienge an, und der nha l lieh sich die Gele enheit n entgehen, den geprügets k Mann und sein chla sertigee id aus«-wiegen und ur Ge«ohl und bei de potireden zu ver «h nen. das Dach absedeett und alter Branntwein und Wein vertilgt, so begab sich der Zug der hosbeamten wieder in derselben Ordnung, wie er gekommen, zurück in dae Schloß. De ist er etsentlis siehst Vani: »Mei« Mutter liin bitten. daß Sie meine Schwester entschuldi gen möchten, sie ist traut-« Lehrer: »Was fehlt ihr den-if« Vani: »Wie kann ich das wissenii Ich bin M sei Dotter nits« Ilsi Unwesen. «Wie, Fräulein, Sie haben sich einen hnnd arigeschafft2« «Jn, und fest suche ich einen herrn »für den hund.« « Die richtige Matlehinir. »Aber, Jrnu Nachbarin, das weiß doch schon die halbe Stadt!« »Sei Da muß ich’s aber gleich der anderen hölfie erzählen!« Die Oeftietteer. Frau (deren Mann das jiin fte Kind in den Schlaf wiegen rnu ): »Wie dänilich Du Dich wieder an siellM Ob es wol-is auch aeicheite Män ner auf der Welt giebt?« Mann: »O ja, die Jnnggeselleni« Wiens-zer Sonntagsjäger (der immer den Jagdhund anschießt): »Wenn man es bloß so einrichten könnte, daß der hund vor dem Hafen rennen würde, dann tönnie man vielleicht manchmal einen Hasen nach Hause bringen« Gase Praxis. Ein junger Arzt läßt sich in der Residenz nieder. Da feine Geld mittel etwas knapp sind, hat er irn Wartrzimmer nur einen Stuhl. — Eineö Tages finden sich zwei Patien ren ein. »Ach,« sagt der Diener zum zweiten Patienten. »wa:ten Sie nur einen Moment —- ich bring’ hnen gleich einen Stuhl! Wir sind in i je t auf io eine Masse Patienten noch ni t eingerichtet!« Sie-le Junge Frau (Abends im Wirths hauj): »Wei, Du willst noch ein Glas irinlen2« Mann: »Vol« mir eben an den Knöpsen abgezählil Schau, wenn Du den fehlenden nun heute angeniiht hättest, dann wär’s anders rausgeis kommen, «und ich wär« mit it nach Haus gegangen!« sei der Zenkenvekneimnns. »Warum weinen Sie denn so, Fräulein?« «Es ist bali gar so arg, so vor aller Welt seine Aussage-i machen zu müssen!« »Wie ali sind Sies« (Schluchzt noch ärger): »O. o — vierunddreißig Jahre!'« »So, jetzt bekuhigen Sie sich adetx das Schwerste haben Sie schon über standen!« Je nachts-. Gast: « fi der Gunst-taten frisch oder von iilV?« Kellnerim » ill gleich einmal fra gen Cin der Küche rusend): Ob der Gansbraien frisch ist oder von Mii inqå ffirihim »Wer fragt denn da na « ellnerim »Der ksekr Füllet!« Wirst-im «Itisch!« s- Wissens-in Fremder (zu einem Karls-nann, der Jan seinem geschlossenen Laden steht, Jan dessen Thür mii großen Leitern: !»Qn parle srnncaiö« ongeschrieben Iisi): »Armes vol-g srancais?« Mausmonn schweigt-) Fremder: »Aber —- es sieht doch hier, daß Sie smnzösisch sprechen!« Kaufmann: »Das schon —a’der den« isi Sonningjruh’!« Die viele silduns ist schuld. Visiiirender Getichisraih: »Warum sind Sie eingesperrt?« Siräsling: «Weil mein Vater mirs ho: z’viel lernen lassen!« . Geri mail-: »Wieso?« Sirä li : »Na ja, häii’ ich net lesen und aEil-reiben g'lerni, müßi’ ich fett net wegen — Wechselsälschung sitzen!« · - ----e plus-mit " «Ieldwebel: »Kerl, Sie kommen ja »vierundzwanzig Stunden zu spät voen Urlaub; das gibt 14 Tage Mittel Musik« Soldat: »Verzeih’n Sie, herr Feld webel, meine Mutter gab mir diesen bete-wenn Schinlen sük den Herrn idivebel mii.« Felder-ehel: »Nun, das it etwas andere-; mit dem schweren chinlen lonnien Sie allerdings nicht so schnell laufen.«