Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 09, 1907, Sweiter Theil., Image 12

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    »sp«
»- -·---.-.
Mache-h
spdau Ottokar Tann
Vergler.
fi- sm reiue m des Natuka
,- einem Glathaus gleicht,
.. W heimniß dir t, in das jeder
nehmen lannz se vergrub ihre
schaffen im Innern und ließ sit
Mc nach außen stürmen Da sie
III seit ihrer Liebe so hielt. wa-,
MM Leute daran. sie file lieb-«
U zu halten, zuleßtsgar der eigene
san-.
« St hatte einen Knaben in die Ehe
Mk und die junge Frau sorgte
h stillen Art für den kleinen
Net, der sich von der neuen »Mutter«
M ungern betreuen ließ. Die Frau
Munde nur zu bald, daß der Schat
XVI einer Todten zwischen ihr und
- Dein aufblühean Kinde stehe, und sie
« k, ien sich mit dem Gedanken ausge
- shnt zu haben, daß es ihr niemals
klingen werde, dieses störrischgtreuh
» indetherz zu gewinnen, das die ij
sen nich-i vergessen konnte, die ihm »Zu
erst gelächelt, die Arme, die es zärt ich
umschlossen...
Wenn der Knabe mit dem Vater
allein war, dann wagte er es wohl,
seinen Gefühlen Ausdruck zu geben«
Wenn er einsam sann und gefragt
wurde« dann er ählte er wohl, mit
km Ausdruck stiller, schwärmerischer
. Seligkeit den die Kinder haben, fo
Md sie schöne, unglaubliche Märchen
erzählen:
Jn jeder Nacht kommt die Mutter
mit. Sie seht sich zu meinem Bette,
Edli mir mit den weißen Händen
. . die haare und spielt mit mir, wie
— He gethan. als ich noch ganz klein war.
Und da bitt« ich sie immer, daß sie
mich doch endlich abhalt, und da winkt
« g mir zu und küßt mich. —
du mich auch auslachst, Papa,
Is- ist iv!«
. Der Vater lachte nicht. Der plan
detnde Bub hatte die ionvulsivischen
en der Schultern, die un
« unmika Töne, die sich der Brust
· bei starken Mannes entrangen, irria
» kdentet Als er wieder Herer seiner
« splbß war, wendete er sich dem Kinde
su:
M darfst nicht so reden, Pet er,
di dtsi undankbar gegen deine zweite
Mr, die dich auch liebt. «
,Ei giebt nur eine Mutters« ent
d das Kind fast troßig, Jetzt hab’
bloß eine Manna, und die mag
- sich nicht. «
Davon ließ er sich nicht abbtingem
Ueber intGutem noch im Schlimmen
Im Anfang schlug ihn der Vater ohne
damit etwaj Anderes zu erreichen, als
der Knabe auch ihm gegenüber
. en wurde. Er oerlernte alle
J Kindes Zhlichteit, und nur des
T- MI, wenn ihn die todte Mutter im
Irrtum aufsuchte, hörte man ihn noch
Es war ein Lachen« das dem
, Nr das Blut zu Eis gerinnen
« Der Mann litt schwer unter den
F iespälti n Empfindungen feines
« fellten die beiden Wesen, die
am nächsten standen, fremd neben
der dahingehen? Er versuchte es
is wiederholten Malen auf die Frau
einzuwirken daßfie mit kleinen Listen
» z« Freundlichkeit sich allmählich vie
desKnaben erobere und sie
seinen Wunsch zu erfullen
erschien so talt und ermun
g VIII keine Hoffnung dabei auf
onnte.
·DI liebst den Buben wirklich
MU« sprach dann wohl der Mann m
M Unfwackung ungerechtes-i Unmu
« v Eis-L «ird er ift dir lästig!«
. Sie erwiderte nicht mit Worten.
J-; NO er das erfte Mal so gesprochen,
s sie ihn stumm und verzweifelt
chseblickt und war aus dein Zimmer
"z- , nnd fobalo er später dieses
· .« »s. wieder berührte bekam er auch
Wänen zur Antwort.
So bequemte er sich allmählich an!
JY Underrneidliche Davon, daß die
heimlich und mit ebenio großer
. Weit als Vergeblichteit um!
Liede des kleinen Peter rang, er-;
« er nichts Es lagerte wie ein
« der Schatten über dieser Fa
» in der das Glück to gut als
J dauernd hätte weilen mögen
M ein Weniges besser gestaltete
; Qui Einvernehmen, als derPeten
ed stilis, träumerisched Kind
s ein kleines Schwesterchen be
Un das pudige Wesen hing er
seit tsen Fasern, nnd das tam
preis-m gewissen Grade sogar der
ss ARE die «bloß feine Mama«
feine Mutter.
M sündigte sich eines Tages der
- de Besuches an, der die Men
Winanderteißt, ob sie sich nun
oder gkichgsiisxeig sind. 1
Heim Peter mußte zu Bettei
«« werden« Sein Gejcht war hell
Augen lanzten, und
sticht-n die chweißbedeckten
Z feucht schimmerte die Stirn
TM Musen .Das alles war so stür
Isb vbedrolslich gekommen, daß
Dur Vater hatte aus dem Ge
plea lassen.
Itzt tröstete ihn. Trostess
dich-mark- Bild-: vezlsngy ers
II wie m denen un
Leb-.
W Frau m der Sach
ste darauf aufmerksam
zweiten Kindes wegen.
Dis größte Aufs-Consist
Ispuf Mach Mut die
W
Wohnung verlassen. sich mit der Mei
nen-n den Eltern begeben, herrdots
or
»Ich besiand darauf. Jedoch —«
« ie weigerte sich doch nichti Das
isi beller Wabnsinn!«
»Ich glaube, esisi etwas anderei,«
sagte der Arzt, »ich glaube. es i der
.ldenmuth, dessen nur eine rau
sabig sein tann.'
Das Erscheinen der Frau machte
dem Zwiegespräche der beiden Män
ner ein Ende. ,
»Bemtibe dich nicht« mich zuanorts
geizen zu bewegen; bier an diesem
Kranienbett soll mein Platz sein bei
Tag und Nacht. bis zur Stunde der
Entscheidung. Wenn Gott auch noch
die schwerste Prisun iiber mich ver
bängen will, ich mer sie tragen, wie
das Trauring das mir bisher beschie
den war.« —
Dabei bliebed. Mit unermüdlicher
Sorgfalt umgab die Frau von der
Stunde an das ieidende Kind« dem
sie »nur eine Mama« war. Mit be
roischer Krast scheuchte sie Schlaf und
Müdigkeit von sich, und jeder ihrer
licke und stbemziige galt bloß dem
Knaben, der sich in Fieberpbantasien
wälzte.
In der Stille der Mitternacht er
wachte er ibr in den Armen, als sie
die eiögetiiblten Tücher erneuerte, zu
klarem Bewußtsein Erstaunt frag
tenerft seine Blicke, danach auch seine
Lippen:
»Du bist da, dui hasi d'mich doch
ein wenig gern. und siirchtest dich gar
nicht vor dem Krankweeden?«
Sie sab ibn fest und innig an und
streichelte ihm die haare zurecht.
»Und wo isi mein kleines Schwe
iterl?« feaget er weiter, «bab sie schon
so lang', so iang' nicht geschenk«
»Weißt du, daß sie nicht zu dir
kommen darf, weil sie sonst auch trank
werden wurde?«
. »Ja, ich weiß,« sagte der Peter
traurig.
Da erhob sich die Frau leise, ging
hinaus und kam nach Minutenfri
wieder zurück. Jn ihrem Arm trug sie
ihr ruhig schlummerndes, rosiges
Hind.
»Da. küß, sie," sagte sie zu dem
Kranken.
Ein unterdrückter Schrei erscholl
im Nebenzirnmer. Wie sie sich um
lzlickte. iab sie ihren Mann, der lei
chenfahl am Tbiirofosien iebnte und,
hilflos, abwehrend, die zitternden
Arme gegen sie binftreatr.
—-—--—---——-—
Als die Gefahr verschwunden war
und die drei mn das Bett des gene
senden Peter standen, da nahm de:
Vater in plödlichtt übermächtiget
Anfwallnng das kleinste an sich. .
»Du hättest es geopfert?!« ties et,
einen Blick voll strahlend-et Liebe auf
feine Frau versend.
»Ich hab' mein ganzes Eigenthum
eingesetzt, wie ein-verzweifelte! Spie
let, der alles verlieren oder alles ge
winnen will. Und ich habe gewonnen.«
Sie neigte sich zu dem Knaben. Nicht
wahr, Peter, fett weißt du, daß ich
I dich lieh hab’ wie mich selber und wie
dein SchwefierelpeniM -
Da schlang der Buh beide Aennchen
um ihren Rasen und lispelte ihr glück
felig und dankbar zu:
»Ja —- Muttert«
Baldnin sahnemanw
Eine tragilonxische Geschichte von
Leonoke Riessen - Deiter.
Wer in diesem lächerlichen Thtiii
nenthal hat nicht seinen kleinen Spe
zialtlapsZ
Und doch-man muß nicht nur —
wieeå in einem guten Rathe heißt-—
sein Steckenpsetd, man muß auch sei
nen Klape ins Zügel halten. damites
einem nicht ee he wie dem wohlacht
baten Herrn ahnet-kann
Herr Balomn Haynemann war em
Junggeselle, in jenen Jahren, die man
»die besten« nennt, wenn man selber
hineinlornmt, und von denen man im
Falle des lieben Nächsten sagt: »Er
fängt doch an, alt zu werden!« Herrn
Balduins Klaps war ein Hypochom
der. Wenn ihn nach reichlichern Ge
nuß von Spickaal oder Trüffelpastete
over auch nach Vetzehr eines leckeren
Gänsebrätchenö ein leichtes Leibweh
befiel, sah et schon mit heimlich-ern
Grauen und-Zittern auf einem schwar
zen Leichenstein, poetifch beschattet
von einer trauernden Weide die:
blonde Fig siyen and heiße Renethräs s
nen auf sein, Balduin Hahnernanns,
Grab träufeln. Oder aber-, wenn er
sich nasse Füße nnd einen Kataerh zu
gezogen hatte, brach er keuchend auf
; dem Sofa zusammen und störte feine
treue Haushölterin Elvire ausjhren
fetten Seelenruhe auf: »Ur-feel —
au . ungen rn u . gau
—-o«h! Kre! Kchl Kchchl —- ich laube
galyppirend Ich vermache Z
mein grünes Plisschspsa, Elvire.«
Zuweilen Oickte ihn auch ein gewis
fer hartnäckiger Schmerz an der gro
ßen Zehe, ein Schmerz, . den ältere
Herren erstaunlicherrveife zuweilen
unt version-been oder mngekippten
Füßen mottviren
»Als-irr —- denien Sie, ich habe
»fnrchterliches Rhemnal Das kommt
gewiß von dem ewiger-rs Zugl«
Das denk ich en L« la te rau
Elsire Vlilegneatifd g F
»Was-ON -
- «- ß das von drein nie
lernen-h Our Wänan M
Mantuas-TI- -
Nun vie W- m »du U
thiir oder die dautthiiri Da Its a
der Gesundefie trank werde-i«
Mithin waret eigentlich einsliich
das; sein erprohter und langjähriger
Dausarzt seine schweren Leiden -
wöhnlich mit Patron, Ernser Po l
len oder Jchthhol zu kuriren oerftandz
aber —-, obwohl Balduin a gt
war zu erben, konnte er auch
nicht ent chließen, so ganz uninteres
sant gesund u sein.
Da nun ein irn Grunde absolut
Runda Körper alle die fürchterlichen
anlheiten spielend genährt-winden
pflegte, verlegte fich lduin aufs
Bart-engen —
Von dem Tage an, als er das-n
fing hatte sein Buchhandler einen
Kunden. Der behagliche, gemiithl ,
grüne Schrrihtisch in seinem heilgk
thurn bedeckte sich allmählich mit
schwarzen, gelben, grünen Büchern
und besten. Von allen Titelblattern
grinsten einem scheußlich, stahenhaft
all die furchtbaren Tyrannen der
MenschheitX ent· egen. Knochenfraß,
Jrrfinn. Epilepte —eg konnte einein
übel werden! Und mitten drin saß
Herr Balduin. mit hochgezogenen
Brauen, blas-, vor Entseyen
Eines Tages kam Herrn Bal in
ein Wert unter die Finger, en
Verfasser sich des weiteren über die
Fliegen auöließ, über die Fliegen als
Ueberträger von Krantheitem
Von diesem Tage an war's ans.
Zufällig kam etade der Dauiar t,
freundschaftlich err Bräuin riko
ein möglichst unbefangenes Gesicht
und sagte: »Sag’ mal-du mußt
nicht denken, daß ich wieder was da
heihabe, aber es interessirt rnich —
sag’ mal, hältst du es für möglich,
daß durch eine Fliege eine Kranlheit
übertragen werden könnte?«
Der Arzt sah ihn scharf an: «Jch
halte es nicht für wahrscheinlich, daß
es hierzulande oft vorkommt, du
brauchst dich also nicht zu ängstigen
—- ader sieh mal, da so ein Betst
Füberall hinflieati —- Es gibt einseit
Gnsetten —- die Malariamiicke, die
2setsefliege, deäennStich —«
tue,.— t.«-«..4- -:«t.ts
Ist-(- CMSI Cutuuul Uhu-( see-,
ntehr von Stich, nichts mehr von
Tsetsesliegen —- er hörte nur« daß
»seine Befürchtung richtig mar.
Jn einer Art von Schwinde
stand verabschiedete er sich von dem
Arzt, der ärgerlich und lopsschiittelnd
fortging. Jnrmer mußte er denken:
die Fliegen-die Fliegen! Tiefsinnig
ysetzte er sich an den Tisch mit den Bü
schern und Broschürem Was hilft dem
»Menschen nun alles Wissens Wie
Htann er vorbeugen? Eine kleine
ischwarzy grüne oder blaue Fliege
Eträgt all has Unheil mit sich und-—
I Posten Sie nicht gesalligst essen
kommen, her-r Hahnemann?« unter
brach Frau Elvire seine trüben Be
trachtungen.
Seufzend stand er aus und ging
; ins andere Zimmer. Frau Eloire fer
oirte mit Liebe. Sie hatte gerade al
»les so recht appetltlich vor ihn hinge
stellt und wiegte sich wieder einmal
heimlich und in einer verschwiegen-en
lhofsnung —- Denn warum nicht?
jWenn eine so ut lacht! Es wäre
’nicht das erste al! —- —— Da er
tönte von· Herrn Balduins Lippen
plötlich wie ein Schreckener has
eine Wort: «Fliege!«
Frau Eloira dachte, er wäre nun
wirklich plötzlich ganz verrückt gewor
den. Mit starrem Blicl stand er aus,
die Serviette in der Hand wie ein
Wilder den Speer, rückteergegen vie
Fensterscheibe an.
Die Fliege mochte teine gezückteei
Seroiettten leiden. Sie slog aus den
Tisch. vom Tisch an die Wand, von
der Wand wieder ans Fenster. here
Bald-tin voller Eifer immer hinter
ihr her. Vergebens jammerte Frau
Eintre: »Aber, herr hahnenianm
er hahnemannl Die hübnerchensl
ie wunderschönen läutern-entk
Jhn lümmerte lein tihnchen. Wü
thend schrie er ihr zu: « liegentlaps
pe! Schnell. eine Iliegent appet«
Zither liebst-er Herr Dahnernannl
Wir haben ja keine Fliegenllarspe!«
»Ur-Ell Keine Fliegentlapvek«
Bald-ein ließ athemlos einen Augen
blicl in seiner Jagd nach, was die
Fliege henu te, um durch einen Spalt
entwis en. »Wir haben leine
Fliegentlappef Das nichtigste Re
quisit in einein ordentlichen Haushalt,
und Sie sa so leicht hin: Wir ha
ben leine liegentlappel —Da sieht
man wieder, was das heißt, sterndenz
Leuten aus eliesert zu seinl«-—Uno
mit einein imlichen Blick aus die
inzwischen gan erstarrten sit nchen
sehie er bitter inzue »So wer ich
eben selbst eine liegenllappe anschaf
fen müssenl« mach-O wandte ch
urn und verlie das haus, Frau l
uire und ihre snun im Zustand
eines etnaestiirzten Pu hins- zuräels
j lusseltK
,
Von diesem Tage an hatte here
Balvuin halmemann nicht nur eine
iiegentlappe, sondern einen Fliegen
lapi. Nun lebte here Balduin nur
noch in der Fliegenjagv. Von «edem
Monleuchtee hing ein tiein et trei
fen, auf jedem Tisch, auf je et Kon
sole stand eine Fiiegenfalle anderer
Konsteuttiom von heeku Balduin
mit großem Fleiß erdacht nnd ver
fertigt, von den Leimtiiten und Glä
sern mit tückischen Süßbieeteften gar
nicht gu reden. Und grimmig, mit
behan fchuhten Händen, ging et des
Abend« durch seineMiume, den Fang
des Tages dem sofortigen Ieuettode
überliefeend, um sich dann unter ei
iieeqm dichten Moititones zur Ruhe zu
eu.
: Ader in den met Essen sandte
keine Ruh. ein leises ssrrl
hielt ihn mach. s war eine iege.»
mußte eine Fliege sein. War nun
au oder in dem-Rest
wt war sie drin —- ftcheri —
Und mt hastigen Fingern tastete er
nach einem Streichhölzchem durch
suchte er alle Falten des feinen Ge
wehes. nrn natürlich nichts zu finden.
Ader kaum lag er wieder. dann ging
ei non Nenem los: strrrssst
Und das Fürchterlichfte war: seine
schlimmsten Feinde. die dicken Drum
mer, die schillern nnd seit sind und
aussehen. als hätten sie sich minde-«
stens an einer verwesenden Wasser-i
leiche gesättigt, diese niedertriichtigenJ
Thiere surrten laut drumrnend gegen;
die defonnten Scheiben und ver
schmähten Sußdier, Zucker und Leim-;
streifen! Vier Fensterscheihen warens
schon der unerhitilichen Fliegenllappe
zurn Opfer gefallen; dann laufteherr
Baldvin sich zunächst ein Schmetter
lingsnex mit dem er richtig einen
Brummer sing· Aber rnit den Hand
schulxn war er zu unbeholfen, ihn
herausgulriegem und das gefährliche
Thier mit den bloßen banden anfas
fenksferr Balduin steckte denBrum
mer sammt dem Re in den Ofen
und nahm feine lucht zu einem
Landfrasch Mei er Grünrocl jagte
einen ganzen Tag fleißig an der
WohnztmmeriSchridg zur hellen
Freude seines Derrn. Aber dann er
wachte plöhlich eine besondere Intelli
genz in ihm: er fing sich die Fliegen
ein ach von der Leimtiite und ging ge
sättigt feiner Wege, die so verborgen
warm. daß man ihn nicht fand.
Obean fehle sich Herr Balduin hin
und erfand ein besonderes Instru
ment znm Fang von Brutnmern, ein
Ding. das aussah wie die Kreuzung
von einer langbeinigen Scheere nn
einem Wafseleisen, und das zu hand
haben eine ganze Portion Geschicklich
keit etfoedertr. Er erwarh auch diese
—nnd als eö so weit war ——————
Eier ganz besonders dicker, giftig
gttiekr Brust-mer war schuld. Er
wollte sich auf teine Weile beitommen
lesen. sondern zog vor, an der Zim
merdecke spazieren zu geben« herr
Batduirn blaß, nervös. aufgeregt,
laueeie ihm wohl zweiStunden auf,
und dann verlor er die Geduld:
·Elvire! Eintre, bringen Sie mir
eine Leiter!«
Vergebens jammerte Elvitet aAber
bester Herr habnernannt So lassen
Sie doch das unschuldige Thieri«
.Ge"ne Leiter, Elvire, eine Leiter,
tosst —«.'
Und also brachte die eänsgftigte
Elvire die großes Hausputz iter, bie.
W Gardinenaufhängen benu t
wird. Bald-tin habnemann ertletter e
sie. die Micheere in der hand, den
M vargestkecki. wie ein Jäger, dem
ein Wild sicher ist.
Schon hab er den Arm — die
Scheere —- und schrum! flog der
Orts-innrer eine Elle weiter. Balbuin
Hawinann fuhr ihm nach, ganz ver-;
gestern-, dcßer aus einer hohen Leiter
Weitre, tippte über, fiel in seine;
Stube —- — und brach das Genick»
Und richtig lachten die lieben Ver-«
wandten. Frau Elvire kriegte das
gräne Mittel-lata und weiter nichts,
und der verschuldetste von Deren Bal
drins verfchuldeten Reiten sagte zur
W Fliege, die ihm begegnete:
»Mit leben, Kamerad! Wenn ihr
nicht gewesen wäret-weiß Gatt! s
dersllann hätte steinalt werden tön
nen.« ·
Ja sechsu- Internet-m
Nur wenigen Leuten dürfte es auf
Erden beschieden sein, die Geburt
eines Ueurgroßtöchterchenö zu feiern.
Das leste Ereigniß dieser Art ist M.
T. Wullschleger, Kanton Metam
Schweiz, passen Das sind also fünf
Generationen Aber selbst sechs und
sieben zu gleicher Zeit lebende Gene
rationen find vorgekommen, wie Dr.
Plot in seiner »Naturgeschichte von
—Stassordshire« berichtet. Er erzählt(
von der «Old Max-v Capon« ausj
Kiqu Beamter-, die im Stande war,
zu agen: »Sei-be Dich, Tochter, und’
gehe zu Deiner Tochter; denn Deiner
Enkelin bat eine Tochter.«' horace
Walpole bat gar sieben Generationen
in einer Familie gesehen, der Nach
kommenschaft von Frau Godfrey, der
Freundin JaeoW des Zweiten. Es
ist noch nicht lange ber, daß die
Heezogin von Abercorn starb, die über
200 irekte Nachkommen hinterließ,
von denen vier Ururentel waren.
« rau Sarab Ann Wolf aus Utab
; tte M lebende Nachkommen, als
sie starb, darunter 23 Ururentel. Ein
Spanier, der vor einigen Jahren aus
den Bereinigteu Staaten nach seiner
atten heimath zurückkehrte, todte von
M seiner Nachkommen begleitet, da
runter drei Ururenieln .2
Das Dort ,,seasrvbeies«
verdankt einem »Bedeutungsroandel«
feine Erhaltung irn vollstbümlichen
Sprachgebrauchs Früber verstand
man darunter etn Schriftsiiiet, in wel
etne Brandstisstung an edroht
wurde. heute schre ben wohl Ida
ten und Studenten Brandt-tiefe an
die Eltern oder an den guten Vettel,
um einen kleinen Zuschuß u erlan
Ein richtiger Brand jef muß
an den vier Ecken angetengt ein un
auch in der Mitte eine Brand elle zei
get-. Diese fimf Branditellen sollen
utsrlich eine isatte Andeutung der
Sessel des Oe briefe- lein, welchen
inm- Wksrst erwartet.
N
XW can-qu- »
»Warum haben Sie denn die Einladung Jhres Freundes zur Jagd
nicht angenommen7«
' »Aber ich bitte Sie. bei dieser hist-! Dai«Wild kann ja unmöglich
fest frisch sein!«
Cis VIII-RGO IIIIIOKIU
» Als Karl der Zwölfte neun Jahre
;a!t war, hatte et, verleitet von dem
sBeispiel einiger jugendlicher hefte
;valiere, bei einem Hoffefte des süßen
»Weinet zu viel genossen. Jn seiner
zweinseligen Stimmung verletzte der
Isonst stets woleFtute Knabe die
PPietiit gegen seine utter. Ties lie
striibt über diesen Vorfall, zog sich die
sfeönigin in ihre Gemächer zurück wo
Jsie mehrere Tage bei verschl enen
IThiiren ver-harrte Als Karl die Ur
Isache ver freiwilligen Eintetterung
seiner geliebten Mutter erfuhr, ließet
sich ein Glas Wein reichen und bat
die Königin um Zutritt. Nachdem die
»Bitte gewährt worden, beu te der
Prinz das Knie und sagte: ,. chliabe
ksoeben vernommen, daß ich in der
Trunkenheit die Ehrfurcht vergaß.die
ich Euer Maieftät schuldi bin. Jch
bin getommen, urn von zhnen Ver
zeihung u erbitten. Damit ich aber(
nicht wie er in den Fehler verfalle,.
den ich ietzt so tief zu bereuen dabe.
trinke ich diesen Wein auf Jhre Ge
sundheit mit dem Versprechen, daßer
der leyie ist« den ich in meinem Leben
genieße.« Der Knabe hat Wort ge
halten —- auch als Jüngling und
Mann und König. Trotz aller An
regungen durch Feitgelage ist nie wie-J
der ein Tropfen Wein iiber Karl des-:
Zwölften Lippen getoknrnenz
Kette-de Anteile-.
Ueber die Ameisen und ihre Lebens
weise ist schon io vielfach geschrieben
worden. und immer wieder werden
neue Entdeckungen bei ihnen gemacht,
die Erwähnung verdienen. So sinden
»wir in Siam kleine, graulchwakz ges-!
sätbte Ameisen, von denen die arbei
tende Klasse nur halb so groß wie un
sere Ameise ist. Sie halten sich na
mentlich an feuchten Orten, wie Bade-I
räumen, auf und marschiren in lan
gen und breiten Kolonnem Unter ih-!
nen erblickt man hin und wiedereine!
größere Art, aus deren Rücken eines
»Meine Ameise sitt und sich in lang-;
lamem oder ganz schnellem Tempos
mit derselben fortbewegt, bald inner-;
ihalb oder abseits der Kolonnen sichI
tummelt und dann wieder in Weilsl
und Glied zurüatehrL Belannntlichz
haben ja die Ameilen nmhlviszipli-j
zntrie Heere unb eine geordnete Poli-;
Jzei. Man nimmt also an, was ja«
Hauch von gelehrter Seite zugegeben!
Fili. daß diese kleine, reitende Ameisei
Hals General zu betrachten ist. 1
»Im-umse- eeoae«. i
; Auch im Kangostaat bringen dej
Frauen der Schönheit ihr Dissens
erdulden Schmerzen und Pein, um
«biib!ch« zu sein und dem Schimpin
empfinden ihrer männlichen Stamii
mesgenossen zungeniigern Die Range-!
trauen aber beg gen sich nicht damit«
ihrer Natur mit schönen Gewändern?
oder bunten GlaIPerlen allein michqu
helfen sie Fee-n gleich radikal wes
und lassen ch ihren Rücken mit einers
«Schniße»rei« versehen. Das ist ein»
langwierzger und schmerzhafter Pro
zeß, mit dem schon in srühester Ju
gend begonnen werden muß. Kleine
runde holsstiicke werden hart aufden
Rucken gepreßt und dort jahrelan ge
halten. bis die durch die Quets un
gea herm rufenen hauterhöhungen
nicht mehr chwinden. Mit den hol ·
stückchen und Stäbchen lassen sich f
aus dein Rücken die schönsten Ornas
mente»eingraben undlorgsame Mitt
ter muhen ihre Phantasie, um dem
Reinen i r Töchter belondersschiine
L Muster e nzugrabtrem
s Uffck Mc ICUIIOIO Qui ocfk
wird dein »Dt. Voll-bl« aus Bozen
berichtet: Vor einigen Tagen gingen
die Erben des weitum wegen seigr
Originalität befannien und viel i
suchten Wirtheg Anton Pirchner da
ran, seine geringen Habseligteiten
wegzuschassen und zu oerwerthem
Dabei fiel einem der Erben ans, daß
eine alte Lodenhose, deren Aeußereö
von vielen Strapazen zeigte, ein aus
fallendes Gewicht hatte. Man forschte
nach dern Geheimnifse dieses rätlzsels
haften Gewichteii und als man die
Mit-te auftrennte, fielen blanke Gold
sriicke heraus. Die lachenden Erben
entdeckten, daß in der wenig festlich
aussehenden Dose, deren Aliir auch
nicht annähernd festzustellen ist,nicht
weniger als 6000 Kronen in guten
Zwanzigkronengpldwen eingenäht
Mus·
r sitt-nee.
« Erster Soldat: »Wie bistDudenn
mit Deinem Feldwebel zustiedeni«
weiter Soldat: »Der ist chon
me eine Schwiegermutter det em
pagnie!«
« Ein Schien-seien
loßkastellanizum Besuche beim
Abs ed): ·Sehen S’ da werden
iibet unt immer solche Mike gemacht;
pas isi aber Unsinn... ich wenig
stens habe noch bei keinem BeiuciFe
so hinter-herum vie Sprache au I
Trinkgeld gebracht!«
Geists-sieh
Gemeindediener (zum Sommer
frischien den er beim An in et
tappt).· »Wieviel Geidsika e haben
Sie nun eigentlich schon fiie das ver
botene Angeln bezahlti«
Sommeesrischien «Bietzig Mark
im Ganzen!«
Gemeindediener (mitieidig): »Na,
da will ich's Jhnen endlich im Vet
trauen sagen-sitt dem Teich sind gar
jkeine Fische!«
i Ein Gicklitlmn
; « Goovsellow: »Ich muß leider sagen.
meine Frau bat die schlechte Ange
;wohnheii, mich mitten im Sag zu un
’teebtechen.«
i Binns: »Den! Da können Sie noch
Tvon Glück sagen, daß Sie soweit kom
jmen.«
III einer Seh-eher Schule.
, Der Lehrer schreibt an die Tafel:
« «Mann —- Besuv —- Geld« und be
jfiehlt rnit diesen Worten einen Sah
zu bilden. Allgemeines Kopf-lernte
chen. Endlich aber hebt ein kleines
,Biibeli'« den Finger in vie Höhe und
zeigt in sreudi er Erregung die
Frucht tiesen achdenlens: »Der
Mann versuvt sein Geld.«
Unlere Dienstboten
hnnssrau (zu ihrem neuen Dienst
mädchen): .Jch gehe ins Theater,
Riele, und tamrne wahrscheinlich erst
spät nach hause Wenn hu schlafen
solltest.
Mete: «Schad’t nischt, gnö’ Frau,
da erzählen Sie mir morgen früh,
wiss war."
Unter Dienstiotein
Etsies Dienstmädchen: «Denl’ Dir
«l:loß, Lina, heute ist doch schon der
Fünfte, und ich ahe von meiner
.Herr’schast noch lernen Lohn betont
men.«
» Zweites Dienstmädchen: »Js nich
ins licht« .
« rittes Dienstmädchen: »Na, und
tneinen Lohn hat rnir meine herrschast
Ilchon wieder abgeputnptl«
I
I
I
I
Ein Sie-lith.
- Gast: «Kellner, ist dies das Kote
Inn, svae ich bestem hat-ei
I Kellnert «Jawohl, mein hern«
Gast: »Es sieht nämlich enau so
Faus, wie das, welches der rr dort
ldriiben Ehnen oor einigen Minuten
Ezurltckga
I Delinen »Ja, wir versuchen keim
fmer erst dreimal ehe wir es aus
Igebenf
I edi- senku ein-sk- na.
I Tochter- .Aber ich will noch
lnicht heirathen —- ich möchte lieber
recht viel lernen!«
utter: »Das ist nicht nöthig
die Männer wogen so gescheit-te
Frauen gar nicht!'·
lachten . Du glaubst immer,
es find alle sinner wieder Pape-l"
In sie Inst seconsem
Ellen »Liebe Freundin, warum
finde ich dich in Theänen.s Hast du
schlimme Nachrichten von deinem
Manne?«
hedbm »O, mehr als das. Er
schreibt mit aus dem Bade, er müßte
vor Sehnsucht nach mir sterben, wenn
er ni i mein Bild iii lich mit Liebe
beim ten und mit iau.env Küssen be
decken könnte«
Elle-E »Das ist doch sehr schön von
ihm und deshalb meinst pai«
vdcu ,,Ach ja, meinMann schreibt
seht poeiifch —- aber du mußt wissen.
daß ich, um ihn auf die Probe zu stel
len, beim Einpacken statt meiner Pho
tographie die meiner Mutter in die
Reiswa practisiei dabei«