Jür di; Jugegd . —" L-—-.— Die Geschmeid-ne date. Der Erste. der mit kluger Hand Der Männer, Schmuck, den Hut, er fand, Trug seinen Hut unaufgeschlagen. Die Krempen hingen flach herab; Und dennoch wußt’ er ihn zu tragen, Daß ihm der Hut ein Ansehn gab. Er starb Und ließ bei seinem Sterben? Den runden Hut dem nächsten Erben. Der Erbe weiß den runden Hut Nicht recht gemiichlich einzugreifen, Er sinnt und wagtes turz und gut, , Er wagt’?, zwei Krempen auszustrei en. Dran läßt er sich dem Volke seh’n:s Das Volk bleibt vor Verwund’rung steh·n sUnd schreit: »Nun ist der hat erst schön!« Er starb und ließ bei seinem Sterben Den aufgestreiften Hut dem Erben. Der Erbe nimmt den Hut undx - schmölt. s »Jch«', sprach er, »sehr wohl, was-s seinig- . s Er setzt darauf mit weisem Muthe s Die dritte Krempe zu dem Hute.' ; »Ei«, rief das Bolt, »der hat Ver-s stand! Seht, was ein Sterblicher erfand! O, der erhöht sein Vaterland!« » Er starb und ließ bei feinem Sterben Den dreisachspitzen Hut dem Erben.s Der Hutwar freilich nicht mehr rein; Doch sagt, wie tönnt’ es anders sein? Er ging schon durch die vierten Hände. Der Erbe tärbt ihn schwarz, damit er trag erfände. «Beglüctter Einfall!« rief die Stadt, »So weit sah keiner noch, als der ge sehen hat« Ein weißer Hut ließ lächerlich, Schwarz, Brüder, schwarz, so schickt es sichs« Er starb und ließ bei seinem Sterben Den schwarzen Hut dem nächsten Er ben. Der Erbe trägt ihn in sein Haus Und sieht, er ist sehr abgetragem Er sinnt nnd sinnt das Kunststück aus, Ihn über einen Stett u schlagen Dnrch heiße Bürsien tord or rein: Er faßt ihn gar mit Schnüren ein. Nun geht er ans, und alle schrein . »Was ieh’n wir? Sind das Zaube reib-? Ein neuer Dut! O liicklich Land Wo« Wahråeänd Fin rniß verschwin Mehr sann kein Sterin r ersinben, islls dieser große Geist er and!« Er starb und ließ bei feinem Sterben Den umgewandten Hut dem Erben Etfindnng macht den Künstler groß Und bei der Nachwelt unvernessem Der Erb: reißt die Schnüre los, Umzieht den Hut mit goldnen Tressen, Aerherrlicht ihn durch einen Knopf Und drückt ihn seitwärts aus den Rupps. Ihn sieht das Volk und taumclt vor . Bergniigen, »Nun ist die Kunst erst hoch gestiegen! Jhm,« schrie es, »ihm allein ist Witz und Geist verlieb’n; Nichts sind die andern neuen ian« Er starb und ließ bei seinem Sterben Den eingesaßten Hut dem Erben. Und jedesmal ward die erfund’ne Tracht Jm ganzen Lande nachgemacht. Was mir dem Hure sich noch ferner zugetraaem Will ich ein andermal euch sagen Ter Erbestlielff ihm nie die vorige Ge s t; « Das Aufzrnweri ward neu, jedoch der Hut blieb ali. Nrch manchmal wechselt er die Form und ward dann Mode, Bis er als Vogelfcheuche kam im Feld zu Tode. Ch. F. Gellert. Geb. 4. Juli l715, gefi. Z. Dez. 1769. Geht-Flieh- smm einer Armee-. Auf eknem Schiffe, das auf der heimreife von Jnrien nach England begriffen war, befand sich außer der Mannfchaft auch eine Frau mit einem Säugling, als Passagiere Die Frau ging oft bei schönem Weiter mit ihrem feindr auf dem Ver decke des Schiffes spazieren. Eines Tages« als sie wie gewöhnlich auf dem Verdea war, rief der wachthabende Mairofe auf einmal: »Ein Segel!« sein Schiff in Sichi)). Der Caoitain des Schiffes nahm fein langes Fernrohr zur Hand, um zu fehen. was es für ein Schiff fei. Dieses machte die Frau neu ierig, und fie erfuchte den Capiiain, ieauch einmal durch das Fernrohr fehen zu lassen. « Mif Vergnügen reichte derselbe der Frau das Rohr. Um dasselbe beffer haiien zu können, »legie fie ihr Kind ruf eine Vani. Kaum hatte fie das Fernrohr auf das näher kommende Schiff gerichtet, als mit einem Mab ein großer Tumult unter den auf Tief beschäftigten Mairofen entstand. Die Frau fah auf, um zu sehen, was der arm zu bedeuten habe. Ader wie erfchral fi-» wie sie einen großen Assen mit ihrem geliebten Kinde an firzer der Strickleitern hinaustlimmen a . Vor Schreck siel die arme Frau in eine tiefe Ohnmacht und lag wie todt aus dern Verdecke des Schiffes. Während der Zeit hatte der Capi tain seine Geistesgegenmrt nicht ver loren. . Schnell befahl er den Matrosen, hinunter in den Schiffsraum zu gehen bis er sie wieder rufen würde. Dann versteckte er sich selbst so, daß er den oben im Mastiorbe sihenden Affen, mit dem Kinde in seinen-Ar men, beobachten konnte. Kaum sah der Affe, daß Niemand mehr aus dem Lterdecke war, so iam er eben so ge ichwind herunter, wie er hinausgewi tert war und legte das Kind unver sehrt wieder auf die Bank hin, von wo er es genommen hatte. Der Capitain nahm es aus und legte es in die Arme seiner Mutter. Als dieselbe nach einiger Zeit durch die Bemühungen des Capitains wie-— der quich iarn, fand sie ihr theures Fiinb ruhig schlafend an ihrer Brust. Jhr tönnt euch denken, liebe Kin der, daß die Frau dem braven Cupi tain in den herzlichsten Worten ihren Dank ausdrückte. Der Asse·aber, der einem der Matrosen gehörte, wurde zur Sicherheit an eine Kette gelegt. Eine eigenthiimliche Art, das Lebensalter des Menschen und die Entfernung von Orten zu bestimmen, ist bei den Chiloten, den Bewohnern der Insel Chilon auf der Weftiiiste Sud-Ameriias, anzutreffen. Diese chiloten erwerben ausnahmslos ihren Lebensunterhalt durch das Tragen von Brettern aus dem Urwalde nach Puerto Mont; und es ist feststehend, daß starthänner bis vierzigzrauen siinsundzwanzig bis dreißig retter des werthvollen Alerre, eines Lärchen baumes, tragen. Diese Bretter sind sieben Fusz lang, acht Zoll breit und einen halben Zoll start. Nun kommt es also vor, daß aus die Frage: »Wie alt bist Du?« ein Kind anwortet: »Acht Bretter, — zehn Bretter,siins zehn Bretter etr., je nachdem es ber Last bereits gewachsen ist« Fragt man darnach. wieviel die Entfernung von dem bis zu jenem Ort betrage, to heißtes z.B. »zwölsNuhepuntte«, sovielmal muß man aus diesem Wege mit der Bretterlast von einer Schulter aus die andere wechseln. Nicht minder »terechnen sich die Preise der Lebens bediirsnisse nach Brettern. Ein Pfund Zucker tostet z. B. acht Bretter, ein Taschentuch drei bis vier Bretter, u. s. w. Appetit eines Vogels.Der Appetit eines Vogels ist außerordent lich. Eine Drossel verzehrt aus ein mal die größte Schnecke. Ein Mann würde in demselben Verhältniss eine ganze Rindsteule zum Mittagsbrod essen. Auch das Nothtehlchen ist höchst gefräßig. Man hat ausgerechnet, daß, um ein Rothtehlchen bei normalem Gewicht zu erhalten, eine Menge thie rischer Kost täglich erforderlich ist, die einem 14 Fuß langen Regen ivurm gleichtommen. Nimmt man einen Menschen von gewöhnlichem Gewicht, und vergleicht man seine Masse mit der des Nothtehlchens, so läßt sich berechnen, wie viel Nahrung it in 24 Stunden verbrauchen würde, wenn er in demselben Verhältniß wie der Vogel äße. Gesetzt, eine Wurst, neun Zoll in Umfang, stellte den Ne genwurm dar, so würde der Mensch 27 Fuß von solcher Wurst alle 24 Stunden verzehren. Dies ist beson ldirs erwähnenswerth, um die Thatig teit zu beweisen, welche von insetten sressenden Vögeln entwickelt wird. Der Use me- dte tun-. »Ein Aise sand einst eine Taschenuhr; Die band ek sich mit einer Schnur Fest um den Leib; besteht sie dann und spricht: »We) sehtts nur dieser Uhr? denn rich j tig geht sie nicht.« Er macht sie auf und stellet sie zurück; tDoch in dem andern Augenblick Riiat er tie wieder vor. Jetzt meistert er am Zifferblättchen, zHält sie ein wenig an das Ohr iUnd spricht: »Der Schlag ist salschl ) nimmt einmal sie vor yUnb iiinpel unten an dem Kettchen; iStößt in die Räderchen und kurz, er I riiat und dreht So lange bis sie stille steht. fass ging ihm, wie es jedem geht« Der etwas meistein will, wovon er nichts versteht. sprech-. Welch Mannes Wandel ist verlehri, Deg« Lehre ist mir wenig werth; Um vieles besser folget man Der Lehr’ von einem guten Mann, Als Sehnen, die gut lehren Und selbst das Recht verkehren. Du sollst in guten Tagen Die bösen auch ermessen, Und in den- biisen Tagen Die guten nicht vergessen; So lann im Glücke nie Dich Uebermuth erreichen, Noch in Verlassenheit « Dich Schwermuih je beschleichen· Ver Rächer. Novenkue von O. Reinho1d. Rudolf Harring legte Pinsel und Palette unmuthig bei Seite. Es wurde heute doch nichts mit dem Arbeiten. Er hatte nicht gedacht, daß ihm die Geschichte so sauer werden würde. Na ja, er hatte das Mädel herzlich gern gehabt. Und daß er sie nun so ganz verlassen sollte— daß er fortan mit der Gewißheit leben würde: du wirst ihre weichen rothen Lippen nie »mehr küssen — nie mehr -—— es war doch eine eigene Sache. Aber es ging nicht anders. Es ging wirklich nicht anders. Er wußte ja vor Schulden nicht mehr aus und ein — und seine Gläubiger drangen hartnäckig auf eine reiche Heirath. Er trat an den Schreibtisch und ssuchte das Bild feiner Braut hervor. lPriifend blickte er darauf nieder — schlcin war es nicht, dieses unregel mäßige Gesicht mit den wasserblauen Augen und dem hochmüthigen Mund. Und wenn er sich statt dessen ihre Züge vorstellte —- ihre leuchtenden, tiefen Märchenaugen, die sich an sei ner Seele festsogen —- das schmale, seine Näschen und die schöngeschwun genen Lippen darunter. ’ Aergerlich wars er das Bild in das Schubfach zurück nnd ging in dem Atelier auf und nieder. Anfangs hatte er sich Alles so leicht vorgestellt. Er würde ihr schreiben-würde sie, in ihrem Interesse natürlich-, bitten, auf einige Monate Berlin zu verlas sen-ihr Reisegeld schicken-—- und damit sollte die Sache erledigt sein« Daß es ihm so ties saße, das hatte er nicht geglaubt. Erst, als er sich gegen Abend hingeseßt hatte, ihr zu schrei ben, war er sich dessen bewußt gewor den. Drei, viermal hatte er den an gefangenen Brief wieder zerreißen müssen-und schließlich hatte er ihn bis zu Ende gebracht, so gut es gehen wollte, hatte ihn fortgeschickt, ohne ihn noch einmal zu überlesen oder etwas daran zu ändern. Viel leicht war seine Form sogar ein wenig hart ausgefallen —er war so unge duldig geworden. Wie sie’s wohl aufgenommen hatte? — Nun. sehr nahe schien ihr’s ja nicht geganan zu sein. Sie hatte ihm nicht geschrieben, war nicht zu ihm gekommen, und sie hatte ihm auch das Geld nicht zurück geschictt —-—wie er’s —gehosfr hatte. Aber das war doch Narrheit. Froh sollte er sein, daß sie’S ruhig ange nommen. Es mußte ihm ja die ganze Geschichte leichter machen. Wenn sie gekommen wäre-wenn sie ihm das Geld vor die Füße geworfen hätte-— bei Gott« er hätte vielleicht die größten Thorheiten begehen können. Was wäre denn daraus geworden, wenn sie geheirathet hätten? Eine Bodentakm mer hätten sie sich mietden können-— mit einem Bett, einem Tisch, einem Stuhl darin — und von Suppen leben. -——— So ungefähr wenigstens stellte er sich das Leben eines armen Künstlers or. Und er schaudert-e davor zurück —— er tonntees nicht. Vriiiend blickte er sich um in dem eleqanten Atelier —— mit den Teppichen an den Wänden nnd aus dem Boden-den schönen, alten Möbeln — den zahllosen tleinen Kunstgeaenständem die er sich im Laufe der Jahk in aller Herren Län der gesammelt— das Alles sollte er aufgeben, sollte er— vom Gerichts vollzieher versteigern lassen? —Nein, nein und tausenmal nein! Es war nicht anders gegangen. Gut, daß sie das Geld genommen —- sehr gut. Wenn es ihm auch im Augenblick weh that. Eigentlich hatte er’s ja auch nicht anders erwartet —- nicht anders er warten dürfen. Was war sie denn? Busfetdame in einem italienischen Weinreftaurant — solche Mädchen heirathet man doch nicht. Er hatte sich in ihr hübsches Gesichtchen—in ihr reizendes Figürchen verlieht——undsie hatte ihm, da er ihr allerlei Aufmerk samkeiten erwies, durch gar manches tleine Zeichen in holdester Naivetät zuerkennen gegeben, daß er ihr Herz gewonnen. Und es war gegangen, wie es eben zu gehen pflegt —- und schließlich war auch dieses Ende nicht gar so ungewöhnlich. Sie mußte es sich doch von vornherein sagen, daß er sie nicht heirathen konnte· Und viel leicht-—vielleicht hatte sie sich's auch gesagt. Ja, ja, so würde es wohl fein. Sonst hätte sie sich doch jeht nicht so verhalten. Wenn sie schon nicht selber lam. so hätte sie doch wes nigstens ihren Bruder mit dem Gelde geschickt. Jhr Bruder!—Ein unbehagliches Gefühl beschlich ihn. da er an den Menschen dachte. Von jeher hatte er eine tiefe Abneigung gegen ihn. sicherlich ganz ungerechtfertigt Denn niemals hatte der Jtaliener es ge wagt, ihn auch nur mit einein Blicke zu heleidiaen—— hatte es stets aner kannt, wie hoch Rudolf Harrina über ihm stand. Giusepve Bosetti spielte in dem Reftaurant, darin seines-chine ster angestellt war, die Guitarre. Er ging auch des öfteren von eTisch zu isch, um fiir sein Spiel zu s - meln. Es hatte den Maler wahr-Is tig Mühe genug gelostet, ihn um sei ner kleinen Marietta willen wie einen Gleichgestellten zu behdndeln. Daß er es über sich gewonnen, —ee rechnete sichs heute besonders hoch an. Dabei war ihm der Mensch mit dem fahlen Gesicht und den südländisch flammen den Augen wirtlich recht unsympa thisch gewesen Er blickte auf seine Uhr. Schon sechs Um sieben mußte er bei seiner Braut sein under hatte sich noch nicht einmal angeileidet. Da hieß es eilen » Er zuckte erschrocken zusammen, lachelte aber gleich darauf über sich selbst. Wie neroös er heute war! Was war denn dabei, wenn die Wohnungs glocle nnschlug? Der Briefträger wahrscheinlich Trotzdem horchte er auf den Flur hinaus, wer gekommen sei Uno hastig trat er in das Atelier zurück, als er an der Stimme den Besucher erkannte Also doch!——Nun, es mußte auch so gehen. Daß der Bursche aber ge rade um diese Zeit kommen mußte-— feine Braut würde es ihm sicherlich verargen, wenn er nicht pünktlich war· Er mußte suchen, ihn so kurz wie möglich abzufertigen. « Er griff rasch nach einem Buch und ließ sich vor seinem Schreibtisch nie der. Dabei war er innerlich zornig auf sich selbst, zornig iiber seine Un ruhe, iiber das leise Zittern seiner Hände. Es klopfte und auf sein kurze-I ,,Herein!« trat GiuseppeBosetti iiber die Schwelle. Er hielt den weichen Filzhut in der Hand, und seine Stim me ilang leise und ruhig wie ge rrdhnlich, da er um Entschuldigunc bat wegen der Störung Harrinc hatte sich bei seinem Eintritt wie über rascht erhoben und trat ihm einer Schritt entgegen. Dabei suchte er mi1 prüfendem Blick den Gesichtsausdrud des Anderen zu erforschen Aber er la da nichts von einer besonderen Auf regung —die blassen Züge schienen wie aus Stein gemeißelt und das Flimmern in den Augen täuschte ihw wohl die eigene erregte Phantasie vor »Gu«ten Abendl« sagte er kurz »Bitte, nehmen Sie Platz Darf ick sraaen,w(1s Sie zu mir führt?« Giuseppe ließ sich langsam auf der angebotenen Stuhl nieder und legte den Hut aus der Hand. Ganz lang sam auch sagte er: »Ich tomme zu Jhnen um mit zeh nen wegen meiner-meiner Schwe ster zu sprechen Sie haben heute Mor gen an meine Schwester geschrieben Würden Sie die Freundlichkeit haben mich über den Jnhalt dieses Briefes Ju««1fzutli:iren?« » --4-. m I «L!..». q US Was Vlllcyllub Mule Octuulgcus gdek i der Art, wie er das sagte. Uni doch iihlte Rudolf Harring einen Jn grimm gegen den Mann in sich auf steigen. »Ich wiißte nicht, was mich dazi veranlassen sollte,« erwiderte er hoch-. mitthig »Eine Frage überhaupt: th Schwester weiß um diesen —- dieses Besuch?« Es dauerte merkwürdig lange, bis die Antwort lam. »Ja, sie weiß darum,« sagte de« Jtaliener endlich· »Sie weiß darum Und sie sagte mir auch, was Sie ihr ges rieben. Aber sie tann noch nich an en Jnhalt dieses Briefes glauben Sie hatte so sehr viel Vertrauen zi Ihnen, Herr Harring Und sie denl immer noch. daß Sie sie heirather werden« Der Maler fuhr sich nervös durct das dichtgeloclte Haar. »Aber mein Gott —- es geht docl nun einmal nicht,« sagte er verzwei felt. »Ich lann nicht ——tann wirllicl nicht. Jch habe das Alles schon Ihre: Schwester auseinandergesetzi. Si hätte sich nnd mir diese unnütze Qua ersparen sollen, alles noch einmal zi wiederholen« Wieder war es eine gute Weile still Es war jetzt so dunkel, daß der Ma let das Gesicht seines Besuchers laun Hoch erkennen konnte. »Sie können nicht,« sagte Bosetti »Sie können nicht« »Und Sie geber mir den Austrag, ihr das zu sagenf »Ja doch — ja! —— Sie sind ih· Bruder, und Sie müssen versuchen, es ihr gütlich auszureden. Ich habe si» gewiß recht lieb—natiirlich. Aber meine Liebe ist am Ende doch nich groß genug, als daß ich desweger Hunger und Elend ertragen lönnte Und beides würde mir bevorstehen wenn ich thöricht genug wäre, Ma retta zu heirathen. Auch um ihret willen darf ich eg nicht-—ich darf ih« ein so ungeivifses Schicksal nicht zu inuthen. Natürlich würde ich sie — tsin —- siir den Kummer, den sie setz rielleicht hat-—- angemessen —- ent schädigen. Sie wird nicht nothleiden ich werde Sorge tragen, daß ihre Eri itenz gesichert wird. Mein Bantie nird ihr monatlich eine Summe an kreisen, von der sie leben tann.« Die Hand des Italieners schob sid langsam in die Tasche seines Jackets Gleichzeitig aber fuhr er sich mit de« Linien nach dem Herzen. trie wenn e da einen heftigen törperlichei Schmerz verspürte, und ein halbun terdrüeltes Stöhnen entrang sich sei nein Munde. Den scharfen Ohren des Malen irae es nicht entgangen. Aber au seine theilnehmende Frage erhielt e die Erwiderung, daß eg damit nicht-« aus sich habe— ein Herzleiden, das ihn von Zeit zuZeit peinige, im Uebri gen aber nicht weiter gefährlich sei. »Sie sollten sich etwas mehr scho nen,« sagte Harring, froh, ein ande res Thema gesunden zu haben. »Um ich bin natürlich gerne bereit, Jh nen —— —« Er konnte nicht vollenden. Blig schnell war der Jtaliener emporgesa ren, hatte die Hund« die den Revolvei umtlammerte, aus der Tasche gerissei und gegen den Maler erhoben. So plsylich so unerwartet war dai Entschliche gekommen, daß es Hur Kleincv Mißverstänvitiß. x IM l?MzLK-IW«""·-""WXK Richter: »Zeugin, wie hoch ist Jhr Alter?« Zeugin: »Mein Alter? Na, der is zwee Meter hoch, der hat ja bei Ue Jarde in Potsdam qestandenP ring völlig gelähmt hatte und er keinen Versuch machte, sich zu vertheidigen. Er gab sich verloren; aber es kaml anders, als er gedacht. ! Ehe er hatte abdriicken lönnen, ließ der Jtaliener die Waffe fallen, daß sie mit dumpfem Poltern auf den Boden aufschlug, — mit beiden Händen griff er sich nach dem Herzen, und mit dumpfem Aufstöhnen brach er zusam men. Einen Augenblick stand Rudolf Harring fassungslos, gelähmt vor Entsetzen. Dann tastete seine Hand unsicher nach dem Knopfe des elektri schen Lichtes-; aber er hatte Mühe, ihn zu finden und den Hebel aufzubrehen Das leichenfahle Antlitz mit den gräßlich verzerrten Zügen nach oben gekehrt, lag Giuseppe Bosetti auf dem Teppich. Die weit geöffneten Augen waren auf den Maler gerichtet — es war, als tiefe sein Blick den Anderen zu sich. Rudolf IHarting zweifelte keinen Augenblick daran, daß es ein Ster bender war, der da vor ihm lag. Aber er rief Niemanden herbei, ihm zu hel fen-—und er that nichts, bie Qualen des Unglücklichen zu mildern. Es war als hielte ihn dieser furchtbare, rasende, drohende Blick des Mannesl gefesselt — er hatte feinen eigenen Willen mehr, wie mechanisch sank er neben dem Gefallenen in die Kniee und neigte sich iiber sein Gesicht. Da bewegte der Jtaliener die Lip pen Kaum hörbar kamen die Laute aus seinem Munde Und Rudolf Har rina verstand doch jedes Wort. »Ich-wollte dich-—- tödten —- wie du sie in den Tod getrieben hast — die tausendmal mehr werth war als du—tausendmal! Jn’s Wasser ist sieH gegangen — hörst du wohl —- in’s Wasser! Was bist du denn ——so blaß —ich tann dich ja nicht mehr tödten —— ich kann dich ja nicht mehr nieder schießen —- wie ichs thun wollte-— ich kann nichts-es ist aus —aus!« ——-.-.-.--— Lachen til gesund. Das Lachen ist so wohlthötig sür den Menschen, daß es sich der Mühe verlohnte, Gesellschaften zur Erwacht gung zum Lachen zu ariinden. Viele — ein-s also halbgebildete — Leute fürchten sich zu lachen, weit sie das für unschicklich wenigstens für nicht sein halten, sie irren aber damit,eben so wie die Schriftsteller, aug denen sie vielleicht ihreWeisheit geschöpfthaben. Die Natur oerlangt offenbar das La chen zur besseren Entwicklung des Organismus, sonst trsiirde es nicht schon den kleinen Kindern eiasen sein. Lachen ist wohlthötig, es ist eine Arz nei der Seele und fördert die Gesund heit. vHatnlet sagt, es könne einer lächeln und lächeln. aber trotzdem ein Schurke sein, wer aber !achen, wirklich lachen könne, der sei aewisj tein Böse wicht. Den Mund geziert zu verziehen, zu grinsen, roh auszulachen oder zu lächeln, das ist noch kein Lachen. Ein reines, aus dem Jnnern kommende-g, herzliches Lachen ist eine Panaccc ein wahres Wundermittel geaen mancher lei Uebel und ost mebr werth, als ein Rezept des Arztes-. -.-———— Der Besen als Inseln-erben Ein junaer, reich-er Gutsbesitzer sagte zu feinem Freunde: »Hier siehe diesen Besenstiel s-— Lhn beltiinnie ich, mir eine Frau zu wählen« Er hatte eine zahlreiche Gesellschaft eingeladen, darunter viele junge Mädchen, die er nach der Tafel im Garten spazieren führte. Auf einem der sorglich aeebi neten und mitSand bestreuten Wege lag der Besen, über den einiaeMädx chen stolperten, andere dariiber hin weslichritten Endlich lam ein Mäd chen, das ihn aufhob und in eine Ecke stellte. Ihre Ordnungsliebe impo nirte dem beimlichen Heirathslandida ten; er suchte ihre nähere Bekannt schaft, lernte eine Fülle anderer an ziehender Eigenschaften an ihr schätzen und heirathete lie. Er hatte seine Wahl nie zu bereuen. Neucftcs Maß. Fremder: »Das find ein paar Prachtschweinel Was losten die wohl?« Bauer: »Ob« san unter Automobi ; listen mindestens ihre dreihundert - Mart werth!« Dcr Sonntag-reiten Passant («zu einem Reiter-, den des Gaul abgeworfen hat): »Sie reitet wohl noch nicht lange?« ,,Doch, bereits eine Viertelstunde!« Jm juristischen Examcm »Was verstehen Sie unter eines . - ,,Wechsel nach Sicht« zahlbar?« »Einen Wechsel, bei dem mai, wenn er zahlbar ist, Nachsicht iibes soll.« Ncneftc Erfindung. Lehrling feine Zigarre ärger-III fortwerfend): «Donnerwettet, is glaube, sie fangen jetzt an, rauchlofe Zigarren zu fabriziren!" Ein Pantoffellscld. Junge Dame wie in’s Wasser go fallen ist): ,,Zu Hilfe, zu Hilfe, ich ev trinke!« Vorbeigehender Mann (zu seiner Frau): ,,Darf ich sie retten, Isa bella?« i Eine praktische Gattin. Frau: »Damit Du bei dem Barbier nicht müßig zu sitzen brauchst, nimmst Du diesen Korb Kartoffeln mit; die kannst Du schälen, während er Dir die Haare schneidet!« Schlan. Oberkellnert »Die besten Gäste sind« doch die Hochzeitsreiswdent Sobald man sich da in der Nähe aufhält, be stellen sie immer etwas, um allein sein zu können!« Kühnks Bild. A.: »Der grobe Sekretär X.scheint· aber bei seinen Vorgesetzten sehr be liebt zu sein« B·: »Der reinste Radfahrer!« A.: »Wieso denn?« B.: »Nun, nach oben bückt er sich«f und naxts unten tritt er!« Stett-unt Kellner (an Bord eines Datnpfers): »Mein Herr, darf ich Ihnen eine See zunae anbieten?« ! Passagier (seekrant): ,,Ne See zunnel Mensch, bring-en Se ne Land s« Hunge. Niirvsnschktei. »Donnerwetter, ich glaubte mir die schöne Nelly schon so ziemlich sicher, nnd nnn psuscht mir dieser sade Geck Inewischen und schneidet ihr auch die Kuri« s. »Na, so keianaen Sie ihn doch we gen sturpsuscherei!« Schicksnlvtiickcu Frau Schulze: »So eilig, Frau LifiiillerJ Wohin denn?« Frau Müller: »Im Bahn!« Frau Schulze: »Schade, ich wüßk gerade eine recht interessante Neuig ieitI« Frau Müller: »O je, o je, jetzt vevs siinm’ ich richtia den Zua wieder!«' s( P-«W , » . « « «— ;««.« . ..s Bester Beweis. Direktor Miter Aktiengesells zum Bureauches): »Wie sind Sie der neu angestellten Dame zufriedex ist sie den angestellten Herren gleds zu eraeliien7« Bureauckiesr »Vollkoininen, sie U schon am Zehnten des Monats Bew schuß acnonmien.« Wenn sie kocht. Junge Frau wie einem armes Kranken ein Mittagessen gebrach hai): »Wenn Sie nun wollen« bringe ich Ihnen jeden Tag ein solches Mit tagessen!« Kranler lguimijthig): »Na, wir tönnen’g ja mal acht Tage versuchen!« Reisegenuß. »Ach, die weistündige Eisenbahn fahrt durch ie herrliche romanfische Gegend muß geradezu entzückend ein!« s ,,Möglich; aber ich habe leider von der ganzen Gegend nichts zu sehe aelriegtz bis«meine Frau ihre sämmt lichen Packete, Koffer und Hutschacha teln richtig nntergebracht hatte, works wir gerade angelangt und muß aussteigen!« LXX -