Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 05, 1907, Sweiter Theil., Image 15

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    i
,
Thiere und Suggeslton
Juteresssnte Beobachtungen bei wil
den und zahmen Thiere-.
fassend-a uns dumpfe convert-need Ves
hakmi der einen Ae sei-ist der Knie
hättst-er sinnltqrme der Heut-r used Zi
seuuee uns ihre stehen«
Unter Eimkieiiion versteht incn ge
wöhixsch die Einflöfzung gewisser Vor
stelliinifzem die von einein Menschen auf
einen anderen ausgeübt wird. Es is:
die Frone naheliegend, ob sich eine
solche Erscheinung auch in der Thier
tvelt nachweisen läßt.
Viele kläcttsrsorickser End der Lliii
sicht, daß ice-in kein Thiere nicht n:ir
etwas suneieriren, sondern daß man
es auch leicht lesi«notii."iien könne« Ter
ilnterichied zwilchen Siieigeiiion und
Hdpiiofe lafi sich in dem iolneiiken
Beispiel ilgiiixrirem Die Stigeiestion in
der Form, des-, ein willensitarles Ge
schöin seinen Einfluß aus ein Mitge
schops geltend n:acht, ist eine olltagiiche
Erscheinung Der Offizier sueigerirt
den Mannichaiten feinen Muth, so daß
sie auf den Feind stürrnen.
Nicht jeder läßt sich aber hnpnoti
stren, das heißt, sich willenlos nicht nur
zu vernünsiigen, sondern auch wie ein
Unsurechnungssähiget zu den thörichts
sten Handlungen gebrauchen; er würde
beispielsweise nicht wie ein Hund hellen
oder aus allen Vieren lausen. weil der
annotiseur ihm eingeredet hat« er sei
ein Pudel. Jede Hypnose ist also eine
Suggestion, aber nicht jede Suggestion
auch eine annosr. Es ist nun aller
dings nicht zu bestreiten, daß Thiere
nicht selten so handeln, als wenn sie
hnpnotisirt wären. Von verschiedenen
Naturforschern wird berichtet, daß z.
B. die Lan armassen deni Tiger ost
zur Beute allen, obwohl sie sich de
quein hätten retten können
ueberhaupt sollen Affen tn ganz ge
sicherter Lage, z. B. auf den Zweigen
eines Baumes, wie gelähmt dem Kro-»
lodil in den Rachen fallen, wie ja aucht
Vögel don den Schlangen erhascht wer- T
den, obwohl sie hätten sortiliegen listi-I
nen. Aehnliche Beobachtungen ianns
rnan auch bei Menschen machen. Wie-.
derholentlich sind Personen überfahrenf
worden, die nach dem übereinstimmen-(
den Bericht von Zeugen in ihrer Ver-s
wirrung direkt in das Verderben hin-»
eingerannt sind. Warum soll das Ihierf
nicht auch einer Dummheit fähig sein«
die selbst bei dem Kulturrnenschen an- i
zutreffen ist? i
Auch die Erfolge der Thierbiindigerj
beruhen nicht, wie man allgemein an ;
nimmt, auf Hnrsnoie Lissrem Einer-,
Panther u. s. to. nehoren zu den ;
Schleichraubthieren, die stets ihr Opfer
hinterrücks ubersallen Nichts tann
ihnen deshalb unangenehmer sein, alsl
gegen ihre Gewohnheit ein Geschors,
das sie ansicht, anzuoreifen Torin be
ruht woh! der aussierrrdenttiche Werth
des scharfen Ansehens der Bestjen. nicht
aber darin. daß sie hierdurch hhrnoti
sirt werden. Ebenso liegt teine Hon
nose vor, wenn Thiertenner durch ge
wisse Kunstgriffe bei manchen Thieren
ganz ungewöhnliche Erfolae erzielen,
z. B. ein unzähmbareg Pferd böndi
gen, einen bissigen Hund streicheln.
Pferd, bund und Rind aehiiren näm
lich zu den sogenannten Nasenthieren,
d. h., ihr Grundsrnn liegt nicht wie bei
den Menschen in den Augen, sondern
eben in der Nase
Man iann nun durch gewisse Ge
ruche, wie Bettler, Zigeuner u. s. w.
sehr wohl wissen, geradezu verblüf
fende Erfolge erzielen. Der Verbrecher
beschmiert z. B. seinen Rock mit hun
deblut, und siehe da, der grirnrnige
Rübe verlriecht sich heulend. Wenn
man einer Kuh ein Kalb fortnehmen
will, ohne daß es ein großes Lamento
gibt, so ist folgendes Mittel sehr pro
bat. Man nimmt den Strick des
Milbchens und bindet ihn der Alten
utn das horn, so daß das Ende über
den Nitstern lie t. Dann kann rnan
das unge unbesorgt fortschaffen, denn
die utter wird sich ruhig verhalten.
Das thut die Kuh nicht etwa deswegen,
weil sie hhpnotisirt ist« sondern weil sie
aus dern Geruch des Strich die An
wesenheit ihres Kälbchens folgert.
es m ja auch errlarnch, daß dte
annose bei den Thieren schwerlich ein
günstiges Feld iinien iann. Je ur
witchsiger ein Geschoxs ist« desto unges
eigneter ist es zu einer solchen Beein
flussung. Tagegen unterliegen alle
Thiere, sreiledende wie Haut-thing in
hohem Grad der Suggestion. Aller
dings muß-man dabei Unterschiede be
rücksichtigen TiePslanzensresser wer
den ihres sansteren Naturells wegen
der Suggestion mehr unterliegen als
die Raubthiere, und von den ersteren
sind wieder die in Heerden lebenden
Thiere geeigneter als die einzeln leben
den.
first-in Wand- Sammlung.
Königin Maud von Norwegen hat
sich eine eigenartige Sammlung ange
legt: Sie hat sich nämlich bei einer
anzen Reihe von Bureautt siir Zei
ungsauslehnitte adonnirt und läßt sich
von ihnen alle Aussage liefern, in
denen von ihr und von dem König
aaion die Rede ist. Alle diese Ar
tiiel werden sorgfältig ausgezogen und
aufgehoben und die, die ganz oder vor
wiegend aus Ersindung beruhen oder
der Wahrheit widersprechen, haben die
Ehre, in ein besonderes Ali-um zu
tommen, aus dein mit Goldbuchstaben
der hcdlche Titel steht: »Dtnge, die
toir nie gethan oder gesagt daden.«
Der müadck groß-tönte
Istsngu Proble- und vie es Iet
ichiedene Städte zu lösen trachten.
l
l
stehe Atlas-senken Der »Mutter-spi
setssts sannst-he tu Verm- Staub
stete Beförderung Uns Islavung Müll
verbreite-aus«
Große Schwierigkeiten bietet die Ab
fuhr szs letiillcs in den Maßstab-um«
Von den Y.l«engen Müll, ten eine Groß-l
statt c:,«eust, gibt die Thatsache einej
Vorstellung baß man in «E..e lin täg
lich c:.ca -j.«,««Z-sI-s.l Ccntner Llis lle ab
z!1k;".’«;c:il«:. In Leipzig-. lkt iaan itfr
Heim .;:n rrn trennen « «;:rei einen
JZZ naß i ctien Oeia ni! r «« Is«·l.:-l
abfällen artf«eii«l)r j
In Berlin wird tsie Lilljillalfubr bes
sonderg durch drei größere lscfellschafq
ten besor««t Müder aescbab das Ab- (
holen von Asche und seehrid t auch in
Berlin meist auf offenen Wagen. Ta- j
bei wurde natürlich Viel Staub aufge- l
wirbelt, und um die Müllwagen ging
jeder gern in großen Bogen bernm»
denn alle Klagen über Staubbeliiiti
gung verballten ungehört. Seitdem
man aber weiß, daß in dem Staube
der Großstiidte die Bazillem die beim
tückischen Erreger so vieler Kranibei-"
ten, verbreitet werden, ist man ernstlich
bestrebt, auch bei der Müllabfubr jede
Staubenttoicllung zu verhindern. Tes
halb sieben jetzt auf allen Höfen große
rnit Deckeln verschlossene Sammel-.
kalten aus Eisenblech, die jeden Tag
abgeholt und durch sinnreich erdachtel
Einrichtungen von der Seite in einen
geschlossenen Saminelwagen entleert
werden, der auf der Straße halten
bleibt. Jn diesen Sammelwagen wird(
der Miill nun zu der UmschlagstellH
auf dem Babnbof gefahren
Hier ist eine besonders interessantei
Einrichtung geschaffen worden, die es!
ermöglicht, den Miill aus den Sam
melwagen auch staubfrei in die Eisen
bahnwagen zu befördern. Dies wird»
in folgender Weise erreicht. Der Was!
gen fährt von der an dieser Stelle bot-H
über den Eisenbahnschienen liegendeni
Straße auf eine Ranibe und in den«
oberen Theil eines Gebäudes über eine
im Boden befindliche Oeffnung, die
für gewöhnlich mit einem Schiebeboden
geschlossen ist. Jn dem unteren Theile
dieses Gebäudes-. unmittelbar unter der
erwähnten Schiebethür, steht ein Eisen
bahnwagen; auch dieser Raum ist
durch Thüren staubsicher abgeschlossen..
Sobald nun der Sammelwagen der!
Staubschutzgesellschaft auf seinen Platz
gebracht worden ist und sobald die
Oeffnung durch Entfernung der Schie
bethür geöffnet ist, wird ein Rahmen
mit Laien aus grobem Leinwanditoss
bis an die untere Fläche des Sammel
wagens herausgezogen. Klappt man
nun den Boden dieses Sammelioageng .
nach unten aus« so fällt der Miill un ;
mittelbar in den untenstebenden tii J
senbahnwagen, und jede Staubentwicts
lung wird vermieden.
Jn ganz origineller Weise entledigt «
man sich des Müllg in englischen Groß
städten, z. B. in London: er wird dort
nämlich verbrannt. Jn England wird
auch im Wirthschaftsbetriebe der Fa
milien fast ausschließlich Steintohle
gebrannt. Durch das Zerllopfen der
größeren Stücke entsteht Steintoblen
staub, der durch den Kehricht in den
Müll kommt. Außerdem aber befinden
sich in der Steinkohlenasche noch so
viele unverbrannte Bestandtheile, daß
der englische Miill in zweckdienlich ge
bouten Oefen thatsächlich brennt. Da
durch werden alle organischen Bestand
theile desselben, die sonst eine so ge
fährliche Brutstätte für Bazillen aller
Art sind, vernichtet, während sich in der
Weißgluth aus Sand, Asche und Me
talltbeilen eine Schmelze bildet, die,
in Formen gegossen, sehr gut zu ver
wendende Mauerstetne ergibt. Diese
Verntchtung des Mülls ist zweifellos
die beste Lösung der Frage, denn dabei
werden alle Ansteckungsstoffe, die sich
tn ihm tn großen Mengen vorfinden,
unschädlich gemacht, leider ist aber in
Städten wie Berlin, Leipzig u. s. w»
wo das Brennmaterial vorwiegend aus
BrauntoblewBritetts besteht, nicht an
wendbar, weil ledtere so gründlich ver
brennen, daß nichts Nusbares zurück
bleibt.
Werth von Greisenaussngem
Ter Franzose Dr. Cazin bat liirz
lich, wie in der »Revue de PsuchiatriF
berichtet wird, in einer Pfründen
anstalt von Nancy eine Reihe schein
bar normaler Greise untersucht. Er
sprach mit jedem der Greise eine Vier
telstunde lang über ganz gewöhnliche
Dinge. Es zeigte sich dann, daß fast
zwei Drittel der Leute Dr. Cazin zwei
Monate nach dieser Unterredung nicht
wieder erkannten.
Als hauptsächlichste Ursache werden
Schwöchung des Gedächtnisses, der
Seh- und Hör-schärfe, die Suggestibili:
töt, die Ermüdung infolge der Aus
merksanileit, latente psychische Leiden
u. s. w. angegeben. Als Forderungen
sür Gerichtssölle stellt Dr. Cain sol
gendes aus: bei wichtigen Aussagen
die betressenden Greise vorher psychiu
trisch untersuchen zu lassen; wenn man
sie anhört, soll man sie erzählen lassen,
ohne irgend eine tendenziöse Frage zu
stellen; endlich sollen die Zeugen die
Aue-sagen nach einigen Tagen wieder
holen.
R e r o (römischer Lag-er von 54—
68 n. Chr.) trug ein onokel aus
tonlcoern Smaragd
ceietienoerbrennungen »
sudlsthe Letheniesöusnisie nnd dtes
dabei liess-steten Gebriimhr. s
»Dein-w- OlsIe --00seeetsnen, pas-dies- ;
stunden- imd stritt-le its Lethe-maus
pikueeluetsurhctqel uns ais-use pet
Ceu sendet-uns der seht-satt
Sonderbare Gebrauche läßt der s
Hindu in Britisch:Jndien bei Leichen
begängnissen ohwaltm Der Wunsch
eines jeden Hindn ist« nach dem Tode
an einem der »heiligen« Flüsse, wenns
möglich am »heiligen" Ganges, ver-«
brannt zu werden« damit seine Seele
mit der in den Fluß aeworsenen Asche
in das Heilikxthnm des grasen Gottes
Ram oder Buddah bezw. Alle-a
schwimmt. Zu diesem Zwecke werden
die Leichen der Hindus viele Meilen
weit aus Ochsenlarren den Flüssen zu- «
geführt. Jst einer der heiligen Flüsse
zu weit von dem Orte des Todegsaceg
entsernt, so wird die Leiche an irgend
einer anderen Stelle unter ähnlichen
Cerernonien, wie arn Flusse, verbrannt. T
Damit auch in diesem Falle die Seele·
des Todten zu dem großen Buddah ge
langt, läßt der Hindu seit seiner Kind- »
heit einen Büschel Haare aus dem Wir- s
del seines Kopfes ungestört wachsen,
und seine Religion sagt ihm, daß Bud- s
dah diesen tleinen Zops als Handhabe »
benügt, um seine Seele zu sich hinauf- »
uziehem Während der Hindu meist!
seinen ganzen Kopf lahl rasirt, gibt er
acht, daß dieser Büschel Haare unge-!
schoren bleibt. ;
u der Vervrennungsplatz nicht weit ;
ent ernt, so wird die Leiche aus einer.
leichten Vambuötra bahre auf denj
Schultern von vier ännern zu ihm:
geführt. Die Leiche ist in ein dünnes»
gazeartiges Tuch, bei Männern von
weißer-, bei Frauen von rother und bei I
unverheiratheten Mädchen von gelber»
Farbe, gewickelt. Jn einigen Theilen
Bengaleng herrscht die Sitte, die Lei
chen in sitzender Stellung auf Bam
busstühlen zum Verbrennungsplatze zu
tragen. Die Verwandten und Freunde
des Verstorbenen laufen hinter der
Bahre her und singen ihre Gebete.
Oftrnalg wird auch ein sogenanntes
Musitlorpg engagirt als Trauerniusit7
letztere besteht aber darin, daß jeder
Musikant aus seinem Instrument mög
lichst großen Lärm hervorzubringen
bestrebt ist. Jst der Trauerzug an
dem Verbrennungsplatz angelangt, so
lauft die Verwandtschaft das zum Ver
brennen nothwendige Holz an Ort und
Stelle. Der Preis des Holzeå für
eine Verbrennung beträgt drei Rupien
(ungesiihr sh. Jst der Verstorbene
wohlhabend gewesen, so werden oft
weit größere Summen ausgegeben, und
das theuere Sandelholz wird dann der
wandt; ist der Verstorbene jedoch nur
als armer Schlucker durch sein Leben
gelaufen, so wird oftmals nicht genug
Holz zum Verbrennen des Körper-.
verwandt, und die theilweise ange
brannten Körpertheile werden einfach
in das Wasser des Flusses geworfen.
Hier werden sie sofort von den hungri
gen und aus Beute lauernden Alligato
ren aufgefressen; manchmal schwim
men diese halbverbrannten Körper je
doch noch meilenweit den Fluß hinun
ter.
Jst die Leiche aus den Holzstoß ge
bettet worden« so eht der nächste An
verwandte mit geschorenetn Kopshaar
in das Flußwasser, entledigt sich dort
aller Kleider und taucht, seine Gebete
murmelnd, dreimal unter. Hieraus leat
er seine neuen, weißen Kleider an und
besprengt den Todten mit Flußwasser.
Nachdem nun der Todte vollständig
mit Holz und trockenen Zweigen be
deckt ist, umschreitet der nächste Anver
wandte, begleitet von dem diensthaben
den Brahmanenpriester, dreimal den
Dolzstoß und ziindet ihn an allen Ecken
mit brennenden Kampherstiicken an.
Die ganze Verwandtschaft sist als-»
dann im Halbtreise um den brennen- ’
den Holzsto-ß. schluchzend und Gebete
murmelnd, während ein Hindudiener
mit langer Bambusstange die Gluth
schürt und die heraus-fallenden Kör
pertheile wieder in die Flammen
schiebt. Die Asche wird nachher, wie
schon gesagt, in den Fluß geworfen.
Kinderleichen werden nicht ver
brannt; man taucht sie dreimal in das
Wasser, um sie schließlich ganz den
Fluthen zu übergeben. Nachdem von
den Verwandten noch zum Schluß
jeder einen Schluck des schmutzigetu
Wassers getrunken hat, verlassen sie
den Verbrennungsplatz, um unter sich
die zurückgelassene, meist geringe habe
des Verbrannten zu theilen.
Lektiire von Gefangen-m
Während sriiher in der Strasanstalt »
u Basel die Auswahl der Lettüre siir
ie Gesangenen, allerdings unter Be
rückstchtigung ihrer Wünsche, dem
Dausgeistlichen anheimgegeben war,
wurde im oergan enen ahre die Aug
wahl des Lesestoscieo sretgegeben. Jeder
Strösling erhielt einen gedruckten Ka
talog der Gesängnißbibliothet, nach
welchem er seine Auswahl treffen
konnte.
Von den bezogenen Büchern entste
len sast 52 Prozent aus Unterhaltung-Z
itschristen, beinahe 26 Prozent aus
zählungem nicht ganz 8 Prozent aus
Klassiker, 7 Prozent aus Werte aus
dein Gebiet der Geschichte, sowie aus
Lebensbeschreibungem 4 Prozent aus
Ia literatur und etwa Z Prozent aus
ei ebeschreibun en. Die Freiheit in
der Auswahl so auch in Zutunst ge
wahrt W
Die Marmordrüehe Lamm-.
seht-unei- teauswte im Inmit- Ie
hetesvslleu steter-It
Unweit des romantisch gelegenen
Städtchens Carrara in Italien befin
den sich die weltberühmten Marmor
brüche, mehr als 400 an der Zahl. Die
Römer bereits gewannen in jener Ge
gend das Material für die Statuen
des Kapitals und die Bildsäulen der
Kaiser. Die billigeren Marmorsorten
dienten zu Tempelbauten, Einfassun
gen der Straßenränder, zur Aus-»Hei
dung der öffentlichen und privaten
Badehauser u. s. w. Die Ruinen der
Stadt Luni, des Hauptaucfnbisorted
für den rörrriiaen Altarmorlkanch er
heben fiel: Leute noch nicht weit rot.
Carrara
Tie kleine Hafenstadt Avenza Ver
mittelt den Ueberfeetransrort der
Marmcrqnaderm Bldde, Platten,
Säulen nnd prismenartig zugeschnit
tenen Formen dieses Minerals. Ganz
Carrara lebt bom Marmor. Tieser
selbst ist nur in seinen besten Arten
vollkommen weiß und findet dann in
der Gegenwart mit Rücksicht aus seine
verhaltntßmößige Seltenheit und fet
nen hohen Preis wohl nur ausschließ
lich für Porträtftatuen Verwendung.
Der Abtönungen vom zarten Bläulich
weiß bis zur Schwärze des Ebenhol
zes, dem Gelb des Bernfteins und dem
Grün des Serpentins gibt es im car
rarischen Marmor unendlich viele. Die
Varietäten im weißen Marmor sind
auch außerordentlich zahlreich, und es
gehört schon ein sehr geübtes Auge
dazu, um hier den thatsächlichen Werth
der verschiedenen Sorten zu bestimmen. ,
Der Preis fiir eine Kubilyard fei: "
nen, weißen Carraramarmors schwankt
von 875 bis zu 8500 Jährlich wer
den in und um Carrara etwa 200,00()
Centner im Werthe von mindestens
81,25(),00« gewonnen. Sehr riele
auswartige Künstler von Ruf lassen
die Tenlmäler nach ihren Entwurfen
in Carrara ganz oder theilweise aus
führen. denn es gibt dort sehr geschickte
Bildhauer und Steinmetzen. Jm übri
en hat sich das Großlapital auch in
arrara der Marmorgewinnung und
-Verschickung bemächtigt. Englisches
und französisches Geld vor allem hat
eine ganze Reihe neuer, sehr ergiebiger
Gruben erschlossen. Tie Eisenbahn
befördert getoaltige Mengen des präch
tigen und edlen Gesteins in sertigem
und halbseriigem Zustande nach allen
Hinimelgrichtungem
Tie Thatigteit in den Marmorer
chen selbst gehört zu den der Gesund
heit außerordentlich nachtheiligen.
Neuerdings ist erfreulicherweise die
italienische Regierung auch hier be
strebt, durch lleberwachung der Ar
beitsverhältnisse, durch Vorschriften
hygienischer und sozialpolitischer Art
eine Besserung in der Lage der Arbei
ter herbeizuführen
Betreffs des Marmortransports ist
zu bemerken, daß die Marmorblöcke
auf Schleifen an langen Stricken zu
Thal befördert werden; eigenartig
macht sich auch das bis zu zwölf
Köpfen und mehr zählende Linsenge
spann vor einem jener ungefijgen Wa
gen, dessen Last ein gewaltiger Mar
morblock. bildet. Die Ochsensiihrer
sitzen aus dem Rücken der Thiere mit
dein Gesicht dem Wagen zugewendet,
um die störrigen Thiere in nachdruck
licherer Weise von ihrem Sitze aus mit
spitzen Stöcken bearbeiien zu können.
Tie Rücksichtslosigteit des Italieners
allem Gethier gegenüber zeigt sich auch
da wieder in oft brutaler Weise. Jn
jüngster Zeit kommen übrigens, na
mentlich für den Transport aus den
entfernter gelegenen Marmorbriichen,
Pferde mehr und mehr zur Verwen
dung. Jn drei großen Thälern —
Colonnata, FantisScritti und Torano
— die unerschöpflich zu sein scheinen,
wird auch heute noch, wie oor Jahr
hunderten, der beste Marmor gewon
nen.
Die Insel Wallorlu
st- Inle des Inteluuenh ihre bewohne
usd Juden
Unter dem Namen Balearen versteht
man die gesammte Jnselgruppe im
westlichen Theile des Mittelnieeree,
welche die Inseln Mallorla, Menorla
Jbiza und Formentera nebst mehreren
kleineren Klippeninseln umfaßt und
etwa 5000 Quadratlilometer ein
nimmt. Tie größte Jnsel deg Archi
pelö ist Mallorla, auf der die Haupt
stadt des Jnselreichee, Palmen liegt.
Seit 1802 sind die Balearen wieder
mit ihrem Mutterlande Spanien ver
einigt, nachdem sie eine Zeitlang in
Englands Besitz gewesen waren, woran
heute noch manche Bauten in Port
Mahon erinnern. Tie Zahl der Ein
wohner auf den Inseln belaust sich auf
etwa 300,()()() Seelen.
Der beste Kenner der Jnseln ist der
Erzherzog Ludwig Salvator von
Oesterreich, der lange Jahre auf seiner
Besitzung Miramar, unter der Bevöllei
rung lebend, Studien zu einem großen
Werte »Die Balearen« gesammelt hat«
ähret wunderbar herrlichen Natur Und
res milden Klimas wegen wird Mal
lorta die Perle dei:l Mittelmeeres ge
nannt. Die Bewohner Mallorlaö, die
Mallortiner, sind ein gesundes, trös
tiges Voll, das sich durchaus natürlich
tbt und offenherzig und freundlich
m Fremden gegenüber auftritt. Die
esunde, herrliche Natur des Landes-,
s Leben an und auf dem Meere«
stäblt ihre Lebenskraft und viele er«
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Tag fisvk die Eigenschaften die man findet in
Dtck sc BroS Quincy Bier
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est-AND syst-Ale Nenn-usw« -
Tvutsein allgemeines Bantgefchäft. Macht FarmsAnleihen
Kapital 8100,000; Ueberfchuß 8100,000. «
s. N. Wojbaxslk ihrs-Ideen c. P. BentleF. Kassj1«er. s. D. Ross. Hiilfskaj..
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jeden Tag in diesem Sommer
UNlON PAchlc
MTer t:;1«;« L.iq: ach dstlichm PU ; tm
Weh IHfu gu bei
W. H. LOUCK8,
Agent. I
reichen ein hohes Alter· Sie gehoren
alle der katholischen Religion an Ge
rühmt wird ihre Gastsreundsehast; l
jeder Fremde ist willkommen und fin
det überall die herzlichste Aufnahme bei
Vornehm und Gering Jn sittlicher
Beziehung gehört Mallorta zu einer
der besten Gegenden von ganz Spa
nien Trunksucht zeigt sieh selten, aber
dein Spiel wird noch immer, besonders
auf dem Lande, gefröhnt. Tie An
sprüche an dag Leben sind bescheiden,
Fleiß und Art eitiamleit helfen über
Mühe und Beschwerden hinweg. l
Da die Heimatb den Bewohnern
allen Unrerl « alt genährt ist es nicht zu
verwundern, ins-, alle klsiallortiner von
großer Liebe iin ibre Jnsel die sie
Sa Roaueta me kleine Filippei nen
nen, beseelt sind und sie nur« sehr un
gern verlassen. Abentg im Winter,s
nach vollendeter Arbeit, versammeln
sich aus den Liesitzungen auf dem Lande
und im Gebirge die Familienmitglie
der, unt leini wärmenden Feuer alten
Volkssagen und Märchen zu lauschen,
die auf der Insel noch gang und gäbe
sind. Auch Musik lieben die Mallors
tiner sehr, und bei vielen tritt Anlage
zur Dichttunst, Malerei u. s. w. her
vor. Kiinstlerische Begabung tritt auch
bei Ausführung gewisser Handwerks
zlveige hervor, wenn die Mallorkiner
auch nicht gerade ersinderiich begabt
sind. Jhre äußere Erscheinung iit
mittelgroß, Haare und Augen dunkel;
unter den Frauen« die im allgemeinen
schlank und zierlich sind, findet man
manche Schönheit, die den Spanierin: i
nen leicht. !
Die obligatorische Sprache ist dies
lastilianische, die von allen Behörden l
und in den Schulen angewandt wird
und allen Gebildeten geläufig ist. Jm
Familienlreise wird dagegen die Muts »
iersprache, die mallortinische, ges ’
braucht, welche stets die Sprache des
Volkes bleiben wird. Sie bildet einen i
Zweig der tatatantschen Sprache, dre,
1229 bei der Eroberung der Jnsel «
durch Jairne de Aragon nach Mallorlai
kam. !
Zu den beliebtesten Vollsbelustigums
xn gehören Tanz, Hahnentlimpse undl
tiergesechte. Den Mittelpunkt aller«
Interessen aus der Jnsel Mallorla bil
idet die auptstadt Palmaz hier ton--;
; entrirt ich aller Handel, aller geistige
»den Sitten seiner Vorfahren lebt er
usschrvung und aller Verkehr.
Ein Skalde rni Königspalast
Ein Nachtomme deg berühmten
norwegischen Königs Harald HaarS
sagr Mem- -L)80), ein 80 jähriger, ehr
würdiger tsireig mit reichen schneewei- «
seen Locken erschien bei Gelegenheit des «
Besucheg dec« Königs von Dänemarb
in Noitoegen im Königspalast zu Chri- ;
sliania, um nach alter Staldensitie den «
König und seiiie Gäste durch Sang;
und Saitenspiel zu erfreuen.
Nie vorher hatte er sein He u mus
dorf in Telemarten verlassen; aetren
IWMFH
Tdort in einer aroszen Höhle Nun ek- «
zschien er mit seiner alten Wilinaersi
;laute, der »Langleit« am Hofe und
warte von den Gästen mit großemc
nationalen Enthusiasmus gefeiert .—»
Sein Instrument ist über· W Jahre
I;alt es ist lunstvoll aug Holz gefertigt-;
und gleicht in seiner Form sasi einer
Bacitiste; ein halbes Dutzend rauhers
Saiten spannen sich iiler die Oeffnung
und ihr Klang resonirt dunkel und volls.
in dem Gehör-se Der greise Sialde
sang mehrere alte Vollsgesiinge, undks
die Zuhörer wurden von den seltsamen
Klängen ties ergriffen.
Der König von Dänemarl war so
entzückt, daß er den alten Barden aus
forderte, alg sein Gast den di.inischen
Königshos in Kopenhagen zu besuchen
und mit ruhiger Wiitde nahm der
Greis die Einladung an.