« M. Koschom Autotisitte Be «ung von A· Friedheim. Mk Männer, Here und Knecht« - Kartoffeln aus. .. Anne» Ue Kanne Most flach auf diei « Erde uno gingvohne ein Worts — n, wieder ihres Weges. Alss je » an dem Heckenweg, der das « begrenzte, angekommen war, ge " da, wo ein Schlehenbaum stand, W ·riichte im Herbstsonnenschein "— tot s Gold glänzten, da wandte um. Gewin, der Knecht, mte die braunneroigen Arme auf de, die in das weiche Erdreich kfl n war, so fest auf. daß sich der » reite Brustkasten durch das baum Mene Hemd markiere, und fah Anne Mit einem Blick nach, der deutlich aug dräcktn »Geh nur! Mein Herz nimmst »du mitl« « Schiko nahm ein paar Schluck Most Miso reichte seinem Knecht die Kanne. u m der auch getrunken hatte, « der Bauer: »Gabin, zu Weih nachten kannst du geben« , . Eise tiefe Falte grub sich zwischen - Jcbins Augenbrauen. «Barnrn?" - «Datum... weils mir so paßt!« j« .«« Seid ihr mit meiner Arbeit nicht ; Worin Bauer?« . - »Ich brauch dir keinen Grund an " DIE-Mk Der Knecht merkte, daß Der Bauer Dei-Blick ausgesungen hatte, den er der Its-dem rothhaarigen Anne nachge ·ickt hatte, die da im Heckenweg fort g. Alles Blut strömte ihm zum Batzen Es packte ihn eine plöyliche Uth bei dem Gedanken, daß er fort Eilig Angst vor der Trennung und jiebe zu dein Mädchen preßten ihm die Worte aus: »So will ich euch den Irr-nd sagen: Weil Anne und ich uns - mögen .. . darum ist es! Aber ihr thut - Unrecht, mich fortzuschicken, denn... T wahr, wie wir beide jetzt hier zu Jnimen fprechen... so wahr ändert sein Fortgehen gar nichts daran! . .. enn zwei sich lieben, dann halten sie zusammen-. und werden ein Haar! — Berlaßt euch darauf!« « szSchiio lachte höhnisch auf: »Du sei-M meine Tochter heirathen, du?« "«Ja doch! Jch habs ja eben ge Mi« »Und meine Einwilligung?« »Um die werden wir ja bitten.« ,,Und ich sage nein!« · »Ihr werdet ja sagen. .. freiwillig oder gezwungen . . .« kEine heiße Blutwelle färbte Schitvs rbes Gesicht-. Er zischte seinemi nechte zu: »Willst du mich etwa rei-i -.i-— AUWWLMT W M . · . du . . .!« « »Nein, bewahre. Ich sag’ euch nur, I "»»; UT wir einig sind, die Anna und ich . . «—" jiIeEhren einig. Ehe ich von der Anne "hsse, taß ich mich lieber töpfen .. fo, »t- " ihr-s nur wißt!« , s»-««Und ich sag’ dir... ich will nicht Ieehr Schiko heißen, wenn ich sie dir Im Da du übrigens in solcher ’ - .mit mir redeft, werde dich dir Fich, wenn wir nach Hause kommen, Kern Lohn bis Weihnachten ans « Einem dann wirst du mir den Ge: - Kett thun, dich zu »trollen« und dich w anders einzuniften.« I Aan Eins-erste eiriintt, antwortete « « der Knecht leidenschaftlich: »Mit euch ,-·" sann man ja allerdings nicht über Ge fshi sprechen... ihr seid ja viel zu :«" Mig, um überhaupt an was anderes Cii an Geld zu denken. .. Glück : ; Gern-esse fließt in Anne dort-ande M Wut» ." Schilo hörte die Ant Jgsqsrt nur theilweise... legte sie sich »Ist .- n anö... feine Hand ließ ur "" ich die Hacke 1fahren und trampfte « «nm Gabins Hals· Dabei schrie org brüllie er, wüthenb, fast wie ein « sz sinniger: »Wag’ noch einmal » Wiederholen daß Anne nicht von · »Ohne ist! . . · Wag’s noch « Die Möglichkeit des Angriffs hatte j . Ghin überrurnpelt Er wurde dun « Mroth Unter dem Druck der Finger, ,Ue sich urn seinen Hals trallten.·. T die Augen traten ihm fast zu den Höh « Im heraus. Der Selbsterhaltungs-H ·. TM ließ den Knecht sich aber gleichT Tispxauf zur Wehr seyen, er stieß mit . »Dein Kopf gegen die Brqu des Geg :. ice-L so daß der zurücktaumelte. Der « Meist wurde frei von den würgenden « ern, fuhr Ich mit der Hand Eber « Stirn, nah-n die Hacke wieder auf M bückte sich, um die Kartoffeln -"Mchzubuddeln. Ein Stück von der Hemdenprife Es Schiko noch zwischen den Fin « , J, als er sich vorn Acker aufrafste. n griff er ruhig nach der Hacke ) ern Mensch, der arbeiten will, histerriicks... spaltete er feinem s den Schädel. it nnd breit war kein Mensch zu Die Sonne neigte sich dem Un zu. war schon fast hinter dein : herbstschrnuet prangenven .etd"verschvunden. Ein Grün M ob und Zu seinen Warnruf · - nnd de Messen lärmten m Schnheubäumen . . Nach Verbrechen fühlte Schika, , Be Schweißtropfen aus die Bose-sung hast- sich so « » si, der- msrdensche Hieb Wären etsoigtk daß des .»zs II Bauern iiier den began d sen einer Benpmnzenheit Use-« die sehen fast M kostet ·— . Wie e et CARL hinte« sites-l »a- Mut war ihm ganz W — unklar. Er degtiss nur die Thatsache kat- suche vie ichmkzuche, entwich T,hat i»aehe Aus einer Schicht ver i welkten Kariosselirauts lag Gadin auf der Seite mit zerspaltene-n Schädel. Aus der llafsenden Wunde drang das Gehirn . hervor, die weitgeössneten Augen, die zwei unpolirten Glasfa g-ln glichen, myßten unter der Em pfindung höchsten Entsetzens aus den Höhlen getreten sein. . . Als der Blick des Lebenden wider das eigene Wollen den Todten streif te, empfand Schiio einen neevösen Chor. als wenn ihm unvermittelt eine ialte Stahlschneide den Nacken be rührt-. Jn seiner geistigen Verwir rung war es ihm, als wenn et schon den Dreispitz des Gendarmen an der Feldgrenze auftauchen sähe... hinter dem Polizisten h er strenge, ernste, glattrasirte Geichter... er hörte das Almen oon Ketten, das Knirschen von Riegeln. « Johlen und Schreien tönte an sein Ohr» . wie in einem Kaleidoskop, in tollem Tanz, sah er alle Szenen von seiner Berhastung bis zu seiner Hinrichtung mit Pliss fchnelle vor seinem geistigen Auge. Und in dem Maße, wie das Ent setzen des Bauern sich steigerte, lam .ihm, oder vielmehr drängte sich ihm der Gedanke auf, daß er das Verbre esbsn Vorhin-liessen mäss fa, jawhl, der Leichnam mußte bei eite geschafft werden! Das war die Owtfacha Wenn das geschehen, wollte er den Gendarrn den-schriebst åem daß fein Knecht verschwunden fei. ber wohin mit dem Erschlagenen? Schiio wußte sich keinen Rath. Frei lich larn ihm verworren zu Sinn, daß er mal von Verbrechen gehört, die nie aufgeklärt wurden: aber was nahte ihm das-»- .War er darum sicher? Da tauchte in ungefähr 200 Meter Entfernung Von Schild, am Wald iaum, die Gestalt eines Jägers auf. Diesen Hund tani auf Schito zuge lau en, beschnupperte den Todten... »Willst du wohl machen, daß du fortkomrnft.. niederttächtiges Meiji« Schito oerseste dem Hund einen Fußtritt, und das Thier lief davon. Der Jäger verschwand utn die Wald eckr. Schild athnieie wie von einer furchtbaren Fast befreit, auf. Sein Hemd war von Angstfchweiß naß, als wenn es aus dem Wasser gezogen ware. Zwei Stunden vergingen... die Abenddiirmrung hüllte die Gegend in ihre grauen Schleier. Jn der tiefen Stille wurde plötzlich das laute Qua ien der Frösche verstehn-than Wie eine heisere eFfanfare von nicht gestimmten Instrumenten so horte es sich an. Unwilliiirlich wandte sich Schiko nach dem Pfuhl unr. Als Rückwä tung kamc Oschito urplötzlich ein retten der Gedanke. . ein unartilulirier Laut der Befriedigung entrang sich Idee zufammengefchnürienKehle. End ’lich! Nun hatte er endlich das Grab fiir Gabin, das Grab, wo ihn tein Mensch, lein Richter finden würde! —- Nun brauchte Schito sich nicht mehr zu ängstigen . » -——---—--—————-. Ein Pfuhl war es, der wohl ur sspriinglich und vor Jahrhunderten zein Arm der Marne gewesen war. s Seit undentbaren Zeiten wimmelte er Ivon Schleien. Zwei-, dreimal im Jahre warf Schito Netze oder Angel ruthen dort aus. Durch alte tnorrige Weiden, die rings um den Rand des leuhlö wuchsen, war er gegen den Wind geschüyr Arn Wasserkand selbst wucher Schilf und allerlei Sumgfpflanzen... und ganz in der i l i Mitte hob sich ein dunkelgrünen treisfiirmiger Wassesrspiegel von dem übrigen fchmujiggrauen Theil der Wasserflöche ab . . . an der Stelle war der Pfuhl sehr tief! Als Schild das Feld erworben. hatte ihm der Vertiiufer hei der Gele genheit gesagt: »Ich rathe dir, auf zupassen. daß dein Vieh sich nicht in die Nähe des Pfuhls verirrt.« » »Ach was! Nach meiner Beurthei luna lann der doch höchstens ein Me ter Wasserhöhe imme »Jawohl und vier Fuß Schlamm . . . . das ift noch viel gefährlicher!« Schito erinnerte sich, daß ihm ein Lamm dort ertrunien, und daß der Körper des Thieres nicht wieder an die( Oberfläche gekommen war» Ein ordentlicher Stein um Gahins hals .. . und es ging ihm wie dem Lamm! Ter Schleienvfuhl würde fein Ge heimnis nicht verrathen! Schito hatte keinen Strick zurhand ...er nahm feine Zuflucht zu Wei derkzweigen». das war ebenso gut! Der Stein sollte ja nur dazu dienen, das, der Leichnam etwas unter den Schlamm zu liegen tam . . . unter der eigenen Schwere würde er dann schon allmählich tiefer und tiefer finten und so sein Grab finden . . . Oho . . Wirt lich eine gute Idee! ..." » CI war inzwiielxn vollständig Abend geworden. Noch immer war weit und breit niemand zu sehen. Nur dann und wann drang ein Laut durch die Stille: Bald war es der Schrei der auf Beute ausgehenden Iifchadlen bald das Brunften des Wildes. das scharfe Zirpen der Grillen oder dets kurze Lottruf der Wasserhiihner. Schito packte Gabin mit beiden Armen: vergebliches Bemühen! Der Knecht war zu schwer. Erschöpft, ent chloß fich Schäd, denTodten an den iißen til-er das weiche, erst tiirzlich gelockerie Erdreich zu schleifen...sdie Spur würde er ja rafch mit eini Hat-SU- und Rechenftrichen veewi cht n Zssschklk Um Weiden war gerade des ein-r leichten Seniung des Use-r — randei eine Lichtung Der Weder stellte sich am Fuß der Erdsenlun aus, zog sein Opfer mit raschem Grif« nach unten und schleudete es topsiider in das Wasser. Aber Schito hatte salsch maniivrirtt Der Schwung war nicht weit genug gewesen« und der Körper war nut in etwa einem Meter Entfernung vom Uber in das Wasser gefallen. Das ging so nicht. Die Lei e mußte durchaus weiter in den Pfu hinein . . viel wei ter. . . am besten bis zur Mitte . . da, wo der dunkle, grüne Kreis sich auf dem Wasser abhob, wo teine Wasser pslanzen mehr zu sehen waren . . . Schild ging bis Kniehöhe in das Was ser. Der Schweiß rann ihm über das Gesicht. drang an den Gelenken durch die Kleider. Die Hände tlammerten, trampsten sich um Gabins Füße. ver zweifelte Anstrengungen machend nach der-Richtung auf die Untiefe weiter zu stoßen. Und der Körper, der in seiner Steisheit teinen Widerstand mehr leistete, glitt auch langsam über die schlarniiuge Wasserfliiche. »Hm sollst du« so oder so«, stieß Schilo zwischen den zusammengedisse nen Zähnen halblaut hervor. Bei dem Kraftauswand, den der« Mörder anwenden« mußte· um den Leichnam vorwärts zu stoßen. enther ihm ab und zu ein »Ha!« ein »Ufs!« wie jemand es wohl thut, der schwer arbeitet. Und seinen Zorn über den Widerstand, den Schild bei den Ele menten sand, ließ er an seinem Opfer aus: »Um ou wiun nicht in die Tiefe oerfchwinden,«' murmelte Schika. I»Hoho... wirst schon müssen..." Der Mond war aufgegangen. Boll mond war es Gerade inmitten des iduntel riinen Wasserspiegela war der Wider chein der runden Scheibe. Eine isiritente floh erschrocken mit lautem iGetreifch dicht iiber den Pfuhl. Plößlich mertte Schilo, daß ihm das Wasser bis an die Achselhöhle reichte: »Verflixter Gadin. . nun itannft du allein dein Ziel erreichen-« Er wollte zurück. Bei der Bewe gung, die Schilo machte, ftieg ihm das Wasser bis an die Schulter. Er fühlte eine merkwürdige Schwere in den Bei nen. Wie gelähmt waren sie ihm, feftgetlebt gehalten wie in einem Schraubstock, ehalten durch das schlammige Weiser Und urplö lich ’ packte Schito eine furchtbare Ang T »Zum Teufel noch mal! Soll ich fvielleicht darin ftecken bleiben«i« ’ Er bewegte sich, bog den li alö Iwenn er in einem Schran ock fäfze .Nur tiefer immer tiefer saril to in den Schlamm» . »Zu lfe!« Der Ruf verklang wie der Schrei eines Huhnesn dem der hats umgedreht wird. »Hu Oil..,« wiederholte Schito. Jeti wollte er das Wort nicht mehr beenden; inftinttio eftickte er selbst den Hilferuf . . . würde er gehört, so fiihrte er ja selbst die Entdeckung feines Ber brechens herbei! Plötzlich fühlte er Wasser am Kinn Er He riff, daß es tein Entrinnen mehr iir ihn gab. Todesangst und Wahnsinn packten ihn in derselben Sekunde. Unbeabsichtigt hielt er noch immer den Knecht an den Beinen gefaßt. Er bildete sich ein, daß Galiin ihn mit in den Schleienpfuhl zog, und schrie: «Laß mich los-T Laß mich los, du ZundeviehP Eine schlanimige Welle schlug Schi lo gegen die Lippen. »Lasz mich los! . » Wir kommen ja beide um..· Zum Kuckuck noch malt Laß doch los!... Der Hut, ein alter Filzhut, von Wind und Wetter durch fahrelangen Gebrauch mitgenommen, fiel Schito vom Kof und glitt ais dem Wasser weiter. Da schrie Schilo im Wahnsinn: »Du willst wohl als Zeuge dienen Du Nichtsan du U U. Ein einzelner Frosch quatte einmal auf« . eine Sekunde verftrich . . dann war auf dem Schleienpfuhl nichts weiter zu sehen als der liserns deWiderscheiii des Mondes. et er goß hoch ooni himmel auf die ruhe athniende Natur feine sanften Licht wellen, die sich wie ein Schleier leaen iiber das pulfirende Leben, iibers Freud und Leid, das die herzen der Men schgtn so wild und stiirniisch schlagen lii . ! Unter Kollegen ) : Eine Gaunergeschichte· Von P a u l I B l i ß. i s Ast-Er hieß Fritz Behrend und war einer von Demn, die man im bürger "s«lichen Leben als »entgleist« bezeichnet F Von Beruf Sei-anspielen warerein Jgut gewachsener Mensch von sympa «ihischeni Aeußern und mit angeneh mes Ilmgangsformem die ihm überall, wohin er auch kommen mochte,schnell Freunde schafsien, so daß man eigent lich hätte glauben können, er würde spielend seinen Weg-machen Leider war das nicht so. Der bang zum Leichtsinn, dem er nie entgegen arbei tete, brachte ihn mehr und mehr zu rück, so daß er an keiner größeren Bähne festen Fuß fassen lonnte und schließlich tm tiefsten Schmierendasein mehr und mehr verstie, til-Trunk Spiel und Schulden ihn endlich da hin brachten, daß er den sefien Boden nnier den üßen verlor nnd aus die abschüssige ahn des Bett-verbeut ge rieth. Einmal in schlechte Gesellschaft ge rathen, santer dann immer tiefer, bis er endlich jeden Gedanlen an Arbeit ausgab und nur von dem Ertrag seb ner Spitzbiiberei lebte. Bisher hatte er Glück gehabt. Noch niemals war er ertappt worden, und dennoch hatte er schon so manchen et iolgr ichen Griff in die Taschen ande rer seiite etban. Augenblicklich aller-Bin s ging es ihm herzlich schlecht· »ein ganzes Vermögen bestand momentan aus kaum zehn Mari, und dabei wollte sich durchaus leine Gelegenheit bieten, einen lohnenden Fang zu thun. Dazu kam noch, daß der Herbst sich schon sehr bemerlbar machte, der mit Nebel und naßlaltem Wetter Einem die letzte Freude am Dasein rauben konnte. Fritz Behrend stand nachdenllich ra. Er fröstelte, denn sein Sommer paletot war diinn und abgetragen. Und es war vorerst leine Aussicht da, zu einem neuen Winteriiberzielyer zu tammäm Sinneud ging er in ein Cafe und ließ sich ein Glas beißen Tbee gebe-, um wenigstens den inneren Menschen etwas zu erwärmen. Als er den warmen Trank hinun ter-schlürfte und den blauen Bauchrin gen seiner Cigarette träumend nach blielte, wurde ibm schon bebaglicher zu Muthe. Da mii einemmal fiel sein Blick aus den nahe bei ihm stehenden Gan-ero bestanden MI- -.!- k-:..- M-.4-- -I«-«--h (II,- IUII OIIIII aus-III stund-Its Dicht, ganz dicht neben ihm hingen Da drei mächtige, stattliche, neue Win terpaletotsi Schmunzelnd sah er hinüber· und unwillkürlich trafen seine veiisenden Augen bereits die Wahl, welcher von den drei Risiken ihm am besten passen wiirde. Als er sich nach einigem Zögern entschlossen hatte, machte er seinen Plan. Zuerst hielt er genau Um schau. Aber Niemand von den Nach bartiichen achtete auf ihn; alle Herren saßen intereisirt bei ihren Zeitungen. Dann wintte er scheinbar gleichgiltig dem Kellner zu, zahlte seine - eche, stand aus und trat an den Gaederobes standen Noch einmal sah er kurz aus. Niemand achtete seiner. Jm nachsten Moment hatte er bereits den erwähl tenPaletot angezogen und verschwand Draußen sprang er aus die Gemis sche. die ihm entgegen lam, und sauste davon. Es war geschehen! Ah, er athrnete erleichtert auf. Fa mos war es ja ge angen! So einfach hatte er sich die ache gar nicht ge dacht. llnd unwillkürlich mußte er lächeln iiber die Vertrauensseligleit und Sorglosigleit der Menschen. Als er eine Weile gefahren und nun in ein anderes Stadtviertel gekommen war. stieg et ab und ging zu Fuß weiter. Wie behaglich und mollig er sich jetzt fühlte in dem schönen, dicken Paletot. Und er saß auch so ausge zeichnet, als wäre er direlt für ihn gemacht. Wirtlich, es war ein glim licher Griff ewesens Ganz brillant wurde seine sonne. Während er io mit vergnüglichen Augen weiterging und die suchenden Blicke immer nach e· em neuen Fang aussanth gesellte ich plötzlich Je mand zu ihm. . f« « »Un, neh dat« riet Fritz wehren-s fröhlich erstaunt, »der stille Hermann! Mensch, Dich habe ich Ia in ewiger Zeit nicht mehr gesehen! Wo hast Du denn gestettti Etwa gar im Kasten?« Sie begrüßten sich und der Andere erwiderte still lchrnun elnd: »O nein: aber wie das so im Oel-en aeht, man wird hin und her geworfen, bald hier, bald dort hin.'« »Bist Du etwa wieder bei der Schmiere gewesen?« Wieder lächelte der Andere. »Auch das nicht,« entgegnete er nur. »Oder haft Du einen so guten Fang gemacht, daß Du als Nentner leben kannst?« Noch immr schmunzelte der »stille Dermann« vor sich hin, und endlich antwortete er: »Mutter bin ich nun gerade auch nicht« Fritz Behiend merkte. daß der Freun nicht so recht mit der Sprache heraus wollte. Das ärgerte ihn eigent lich. doch zeigte er es nicht. Plötzlich wurde d« Andere redfeli ger. »Aber Dir scheint es ja jetzt sehr gut zu gehen, Du siehst ja riesi nobel aus« Der Paletot hat wohl ’en schönes Stiietchen Geld gekostet, wie?« »Kann schon sein,« llang es fast übermüthig zurück, »nur mir nicht-« Erstaunt sah der Andere auf. »Dir nicht?« »Bewahre! So ’was darf mir nischt its-funk ,,Achfo.« Jetzt verstand der Freund Iris Behiend nickte lächelnd: »Ja fo! Stimrnt mein Sehnt Vor ner halben Stunde rannte ich noch frö stelnd In meiner Sommerpelle umher« —- Und während er das sagte, tam plönlich eine gan ausgelaileire Stirn mnng über ihn, so daß er u renam iniren begann, um dem An ren, der so dnsi nnd still war, mit feiner neuen åhat zu imponiren und mit farter Uebertreihung schilderte er nun einen neuesten Iang, der ihm vor einer halben Stunde so glücklich ge lun n war inbar ruhig, . mit stillem Schmunzeln, hörte der Freund zu, nur ab nnd zu leuchtete es verstohlen auf in seinen Angen. Doch Iris Behrend sah nichts da-: von Der hatte sich an feinen eigenen Werten la berauscht, daß er ganzl Ein sen-Schlus H mum« »Es qu . « n— I . Leutnant: »Was macht et denn da? · «—— Bursche: Der Herr Leitnant hat gesagt, ich soll sehen, wie hoch der Thermometek ist. Ein Meter zwanzig hoch! glücklich war, Mld im Eifer der Un terhaltung rief ers »Na) Du brauchst deshalb nach nichj gleich den Kopf hängen zu lassen; auch Dir kann noch so’n s ng glücken: Mancher lernt es eben chwererl Mach Dir deshalb leine Sorgen, Jungchenl Kann-V mit, ich schmeiß ’ne Lage.« Sie gingen in ein Restaurant, und Fritz ließ Bier aufsahren Ruhig und gelassen machte der Andere mit. Und selebhaster Fritz wurde, der im halb lauten Ton von seinen letzten Fisch ziigen prahlte, desto einsilbiger, aber aufmerksamer wurde der Freund. Endlich riisteten sie zum Ausdruck-. Iris Behernd, der ein wenig zu schnell getrunken hatte. merkte. daß er ein bischen angeheitert war, indess nahm er sich zusammen und zeigte nichts davon. Ruhig und sicher stand er aus-und schritt zu dem Gaederobenstiinder. Aus einmal erstarrte er vor Schreck. Wie gelähmt stand er da und stierte mit großen, angstvollen Augen gera deaus. Was war das!? Was war das denn nur!? ' Unmkiglich war das doch, ganz un möglich r mußte sich tiiuschenk Er war sa angeheitertl Es kannte doch nur Blendwerl sein! " Dort« glaubte er an Stelle des neuen, stattlichen Winterpaletots sei nen alten, abgetkagenen Sammetpale tat zu sehen. . Unmöglich, ganz unmöglich war es z ja doch! . Er machte sieh start, trat dem Gar derobenitiinder näher und ging endlich mnthig daraus los. Denn es war tein Blend seine alte graue Sommerpelle « Krampshait hielt rr sich anesp fest. Sein Gesicht war bald ,« roth. Wuth, Augen Scharen Angst durchrieselten ihn. Was nun!? Was nuntt Inzwischen war auch oer Freund herangetreten Mit einem einzigen Blick durchschaute er sofort Alles. Und lächelnd, mit leiser Jronie, sagte er: »Es scheint, daß andere Leute auch so schlau sind wie Du.'« Fritz «Behrend erwiderte nichts-. Knirschend vor Wuih, aber dennoch ganz still, um jedes Aufsehen zu ver meiden. zog er seinen alten»Rock an. und rnan ging hinaus. Draußen zog er aus der Tasche ei nen mit Bleistist beschriebenen Zettel, worauf stand: s. »Liebe: Freund! Sie müssen noch viel lernen, wenn Sie von dem Ge schäft leben wollen! Diesmal sindSie an den z alschen gerathen· Jch arbeite nämlich elber in der Branche. Und es hat mir viel Spaß gemacht, Jhre große Ungeschicklichteit zu verfolgen Also, bessern Sie sich! So sind Sie eine Zierde siir die Zunft.« Der Freund ticherte leise. Fritz Behrend war bitter ernst; ihm verging das Lachen jetzt. Einsilbig ging man weiter. Plöylich belamen sie Gesellschaft Ein ernst aussehender Mann trat auf geheimen Wink des »stillen Her-nann« heran. »Sie heißen Fritz Behrend, nicht wahr?« fragte er schnell und be stimmt. Der Angeredetesp fuhr bor Schreck zusammen und starrte bleich und zit ternd von Einem zum Andern. ,« »Sie sind mein Arrestant. Wir suchen Sie schon lange. Folgen Sie rnir zur Wachet« Im Nu saßen alle Drei in einer Droschte. Da erst tacn Fritz Behrend wieder zu sich Wüthend starrte et den ehemaligen Kollegen an. Dann fuhr er auf ihn los und schrie: »Wir-i Deubel noch mal! Du bist ja 'ne Lanaillet« Doch bevor er losschlagen lonnte, hatte der Krirninalist ihn schon ge packt und eseiselt, so daß er wie ge brochen zuammensant und nun Alles iiber sich ergehen« ließ. Jst-festeste seit-steten Thierschuigesellsehaften gab es zur Zeit der Regierung Karls ll. Mist th IM) in England jedenfalls noch lnicht, denn sonst wären Aerztsund speilgehilfen wohl häufig genug rnit ihnen in Konflikt gerathen, hätten sie Dieses-te angefertigt, wie sie in einem alten Arzneibnche, das im Jahre 1681 tin Druck erschienen ist, angege ben sind. Da beginnt ein Rezept ge-; »ges- vie Tollwuth ioxgendermosien:s Man nehme einen lebenden rothen Hahn und rupfe ihn, spalte ihm da raus den Rücken, nehme ihn aus, schneide ihn in Viertel und zerstampfe die Theile in einem Mörser etc; Ein anderes Rezept lautet: Nimm eine Kahn schneide ihr die Ohren oder den Schwanz ab und vermische das Blut davon mit ein wenig frischer Milch. Gegen Frostballen hilft die haut einer Maus, die dem Thiere aber le bend abgezogen sein muß, damit sie noch warm auf die schmerzenden Stellen gelegt werden kann. Ein unfehlbares Mittel gegen die Fallsucht, sofern der Patient unter vierzig Jahren ist, ist folgendes: Ei nem lebenden Maulwurs zerschneide man die Kehle über einem Glase Weißwein und lasse das Blut in den Wein tropfen. Gegen Krebs und wunde Augen giebt es lein wirtsameres Mittel als in Weißwein zerstampste Kellirläuse oder Asseln, denn diese ziehen alle schlechten Säfte aus dem Körper her aus. Gegen Schwindfucht werden Schnecken empfohlen und zwar als Schneckenshrup oder über glühenden Kohlen geriistet. Gelde oder schwarze Schnecken sind übrigens auch das ein zige wirksame Mittel gegen Kohl tiipsigleii. Schmort man sie mit der Netzhaut eines srischgeschlachteten Lammes. so erhält man eine vorzüg liche Pomade, die das Haar voll, glänzend und weich erhält Jn Frankreich preist des Königs von Frantreich hochgelehrter Leibarzt im Jahre 1560 unter anderem die fol genden recht seltsamen Mittel an: Legst du das Herz und das rechte Bein seiner Rachteule unter deinen linken Inn. so wird dich tein Hund anbel len« sondern scheu vor dir fliehen· hängst du das Herz und das rechte Bein und den linten Flügel dieses Vogels in einen hohlen Baum, so ver sammeln sich alle Vögel des Waldes aus demselben. Willst du erfahren, ob deine Frau Geheimnisse vor dir hegt, so nimm das Herz einer schwarzen Taube, den Kon eines grünen Frosches und drei tleine weiße Kieselsteinr. Trockne das Taubenherz und den Froschtops, mache ein Pulver daraus und thue dies zusammen mit den Steinchen in ein Beutelchen aus Leinwand, das bei Mondschein gebleicht ist« Lege dies Beutelchen aus den hals deiner Fran, wenn sie schläft, und alsbald wird sie dir alle ihre Geheimnisse verrathen. Dieser Vorschrift ist jedoch noch sol gender Rath beigefügt: »Nimm aber das Beutelein wieder hinweg, ehe die Frau erwacht, sonst wird sie alles a leugnen und dich hinfort »grosz has «sen«! Der versetgerte Schiller-. Eine töstliche Art, mit seinen Schauspielern auszutotnmery hatte der Theaterdireilor FröbeL der zu Anfang its vorigen Jahrhunderts mit seiner Truppe in Süddeutschland umherzog Er vertheilte die Rollen nicht unter die günstley sondern er veriteigerte sie. ie Folge davon war, daß es lein Streitigteiien gab und der psissige Direktor eine hübsche Nebeneinnahme hatte. Wieviel ihm die Sache eintrug, geht daraus hervor, daß er einmal bei der »Beseßußng« oon Schiller’s »Min bern'« die folgenden Preise erzielte: jiiarl Moor 2 Gulden, Amalie 1 Gul den 30 Kreuzer-, Franz Moor 45 Kreuzer, Spiegelberg 45 Kreuzer und Schweizer 30 Kreuzer. Wie aus dein großen Unterschied hervorgeht, der sich aus den erzielten Preisen siir die Rollen zwischen Karl und Franz Moor ergiebt, scheinen die damaligen Schauspieler eine besondere Vorliebe siir «edle« Charaktere besessen zu ha ben Nachricht Erster Bauer: »Den Richter, ich habe meinem Nachbar dort eine Milch "schiiisel geborgt: er hat sie zerbrochen, und ich sordere nun Schadenersaß.« » Zweiter Bauer: »Herr Richter, es ist kein Wort wahr an dem, was er Isagt Erstens hat er mir nie eine Michschiiisel geborgt, sweitens war sie schon zerbrochen, als er sie mir borgte: drittens war sie eganz, als ich sie ihm wieder hingetragen habe, und diese Aussage kann ich jeden Augenblick be irr-todten -