M« »W« I Am VerlobungStage. H Kriminal-Roman von Augustr Grotten « (21. FortsesunN »Wir warm es geworden war in den - « " oierund wanzig Stunden! Die dichte ächneedeckh welche der ZEIT-eh hier wiedergelehrte Winter « «..«Mrdings über die Erde gebreitet -« tie, wies schon viele Risse und i"-cher aus. , « Von den Häusern und Ziiunen rann das Wasser und die Bäume schüttelten, froh der sie durchsirömew -j M Wärme, die gliyernden Schnee .;.«-Mten ab. Die junge Wintersoat zeigte sich wieder-, und immer oster kamen die »dran Furchen zum Vorschein, « , »welche der Pflug gerade vor des Win « Orts Wiederkehr gezogen hatte. Hung ng Krähen suchten in ihnen nach -- »Dein Futter, das die Sonne aus die Oberfläche der Erde lockte, und der ldsperling schwirrte lustig über die «eke"rbreiten hin. . Es par ein stilles, aber reges Le benin der Natur, die sich soeben an spgkfckitz den Winterschlas endgültig n sich abzuschiiiteln. « — . Die beiden Männer. welche sich ge ««-seniibersaßen, schauten oft auf dieses erwochrnde Leben hinaus. Der eine, « Mit es ihm ejn Bedürfnis war, sich zuweilen auszuruhen von der Pein. -;; welche seines Gegenübers Gesicht so "" sdentlich verrieth; der andere, der un sz iiickselige Eigner dieses Gesichts, » , ute auch oft hinaus —- sehnsüch . »tig. denn da draußen war die Frei — .heit. Zwar voll verzweifelnden Lei den, denn auch diese Freiheit barg ; Pfiit ihn nur noch Angst und Reue, « and sie lockte ihn doch —- o sie lockte 71ihn doch noch, denn selbst der Elen « « deste will das Leben, und mag es noch -,i--·-osverdorben, sür immer verdorben »in- nicht«ausgeben». O ]ll, Ulc Ocyllfuufh Irrl, Wur, weit weg zu sein von all denen, die Ich jetzt so fehr für ihn interefsirten, ie lebte ganz gewaltig start in dem bleichen Menschen, der jetzt sich erhob und zu dem Fenster trat das an der anderen Seite des Wagens lag. Er schaute lange hinaus und stellte langsam fo daß er dieKlinte der ··r verdeckte. So blieb er eine gute Weile stehen Da fagte Durand: »Bemüben Sie Ich nicht Die Thüren sind beid: rfeits wrfchriftsmäßig til-gesperrt Davon M ich mich bereits überzeugt « — « Colrnai wandte sich langsam feinem Icherichen Reifegenoffen zu und sah ihn mit wuthfprübenden Augen an .Wozu sagen Sie m r das-I« zischte er. .· »iWel Sie eben überlegt haben, ob Sie auf diesem Wege sich nicht von mit befreien lönnenf Jn Colmars Gesicht war derzeit nicht mehr viel Menschliches. Er iai - Joie ein gefolterter Teufel aus Er hr sich mit geballten Händen- über fahlen Schlafen, er drückte die sanfte darauf, und dabei stöhnte er tue ein wundes Thier Und dann — dann griff er blitzschnell in die Innen hsche feines Rades. " .Lassen Sie Pas, « sagte Dur-and »Ich habe nämlich auch einen Revolver Beimirz und im Nachbarcoube befindet jemand der genau weiß, warum diefe Reife machtef » Colniarss Hand war schlaff nieder »Tffunken. Einige Augenblicke lang ver zswchcke ee sich noch aufrecht zu erhalten, s; dann aber fiel er schwer wie ein Stein ."-« auf den hinter ihm befindlichen Sitz Etwas. das recht fehr einer Ohn snlgcht glich» hatte ihn befallen. Aber es r keine Ohnmacht im eigentlichen des Wortes-, es war nur ein lichez Verfagen aller Kräfte, denn Unglücklichen Augen blieben offen, · isten auch Durand mit einem Aus : . s so verzweiflungsvollen Leide-Z « « daß sich des guten Doktors Herz - H« Web zufammenzag. Und als er, leich nach Colrnars » lichem undg feelifchem Zusam « neh. schwere Tür-Einen über dessen « , gen rollen fah, da setzte er sich zu v, ergriff feine eigkalie Hand nnd « " ihm voll Theiinahme in die Au · ,».Co!mat,« sagte er herzlich, .,lo.ssen Sie uns miteinander reden. Seien Sie wahr in dieser Stunde, es wird Ihnen dann teichtee werden« Cdlmar regte sich nicht, eg- tam kein Mosk- iiber feine Lippen, »nur die gro , Thtänen rollten noch immer über s Gesicht —- diese Thtänen, die et M der Hilflostgkeit willen weinte. in festen schuld- und teuebeladen, seinem Untergang verfallen war. . Eine gute Weile« noch flog die Ge gd an den zweien vorüber, ehe wie gesehen in Colmac kam Dann aber M et Möglich- an Durands Brust ists Mute laut und hetzzeneißend Rad in des warteten Geisan Seele je mm nichts mehr Raum ais das " JsMMeid das jeder gute Mensch M anderen empfindet der qanz »Was-D der ganz elend ist. « fonds Siebe Its Worte die den Use-M M u nach anßutichten ssk made ruhiger und «chaute spieek W auf des-, den et « esse-»- n Tagen kennen. m« . XII-Z- ap sie-se- same . ihatte, nnd der nun fein fernerei Ge-» fchick in verhand, hielt, der ihn trö stete, dessen Verachtung in großem Mitleid untergegangen war und ein weiches, dankbares Lächeln erhellte fein verfallenes Gesicht. Drier nickte ihrn zu. »Ich will Jhnen über das Schwerste, über ein offenes Geftiindniß, fo gut ich kann, hinaushelfem und Sie-nicht wahr, Sie? werden mir rückhaltlos antwor ten « « »Ich werde es,« antwortete Colmar ernst. »Es wird mir die entfehliche Last von der Seele wälzen.« »Sie haben König in Mühlheirns Haus getödtet?« »Ja, in Mühlheitns Lanz. Jn dem von den Pflanzen maslirten Flur roinkel ist es gef heu. Jch wartete auf König. Auf r Treppe kam er mir nach. Er felbsi zog mich in den Winte!, rieth mir noch einmal. von Wien wegzugehen nnd nicht mehr als Maler gelten u wollen, widrigenfalls es fchon am Folgenden Morgen ganz "Wien wissen würde, daß ich ein Be trüger fei, der einem großen Künstler den verdienten Ruhm gestohlen habe. Jch habe nämlich —« Colmar hielt ein« Eine flammend-e Röthe hatte sich über fein Gesicht et gossen. Durand fiel ihm rasch in die Rede. »Dariiber brauchen Sie mir nichts zu berichten,« sagte er. »Ich weiß-Daß tlönig in Concarneau war und dort aus Maiachows Slizzen erkannte, wer den Ausstand polnischer Bauern« gemalt hatte.« »Das wiffen Sie?« »Ja. Ich war vorgeftern, während Sie nach Rad-Im fuhren, bei Nadja Kiffilew.« . Wieder flammten Colmars Wan gen« auf. Er sentte für eine Weile die mit Schweiß bedeckte Stirn-,e dann fuhr er heiser fort: »König hatte michl für« den Nachmittag zu sich beschieden. Jch ging auch zu ihm. Jch ahnte nickt, daß er alles wisse, ahnte nicht, was er wolle Ich sagte ihm, daß ich mich so schnell nicht zu meiner mora lischen Seidftvernichtung entschließen könne, er solle den iiber mich und Ma-« tachow schon geschriebenen Artikel nochis nicht an die Zeitung senden, ich würde ihm, wenn wir Abends bei Mühl heirns zusammentreffen sagen, obich verschwinden oder den Kampf mit ihm aufnehmen wolle. Mit ihm—-ja mit ihm allein, denn daß Malachow mich nicht verrathen würde, dessen war ich sicher. Jwan hatte mir ja bei Ab schluß unseres Vertrags auch sein Eh renwort gegeben, daß jedes seiner Bil der mir gehöre daß er, solange er lebe, nur fiir mich malen wolle, nnd Unser Uebereiniommen ein streng be wahrtes Geheimniß bleiben würde. Er hat freilich dieses Ehrenwort nicht gehalten. Er hat es seiner Braut »He sagt, warum er niemals einen - men« haben würde. Aber das wußte sich am B. Mär noch nicht. Sonst hätte ich ser rftiindlich Königs Rath befolgt « Wieder hielt der Unglückliche iml Reden inne. f ,,König also selbst hat Sie in drni Flurwintel geführt?« fragte Daraude Colniar nickte· Sein Gesicht wars aschfarben, er redete mit Anftrengungi »Er selber hat mich hingefiihrt, undx als er mich einen feigen Schurken; nannte, da waren meine Hände an; seiner Kehle. Jch bin sehr start, wiez start, das weiß ich eigentlich erst seit; jener Nacht. Er sank unter meinen Händen zusammen. Es waren schon ror uns Gäste weggegangen. Als er niedersank, gingen eben wieder welche weg. Es war ziemlich viel Lärm im· Treppenhause, so hörte es niemand, daß ich mit dem Oel-losem den.ich aufgehoben hatte, durch die Thür, die dort in den Garten führt, ins Freie gelangte. Jch wußte, daß es dort, in de: großen Kaftanienallee, eine tiefe Groite gibt. Dorthin trug ich König. Jch fühlte nach feinem Herzen. Es war ganz still. Jch schob ihn tief in die Grotte hinein und wälzte einen der großen Tufssteine vor die Oeff nung. Tann rannte ich zum Gitter und war bald auf oer Straße.« Colmar mußte sich die feuchte Stirn trocknen. Er konnte augenblicklich iiberhaupt nicht weitersprechen, denn die Zährx schlugen ihm aufeinander. Deshalb feste Dnrand das gräß liche Belenntniß fort, sa te ihm, daß er alsdann bis zur E isabethbriieele fuhr, von dort zu Fu e in seine Woh nung eilte, sich dort er zum Rai-fah ren unbeauemen Kleider entledigte, um sie mit einem kurzen Beler und einer Mütze zu vertauschen, d daß er danach in Königs Wohnn einen Einbeuch fingirte. »Und d nicht nnr sinzgirtef sagte Dur-m nach einigem acht-eitlem »denn Sie woll ten fig- dåi Mannsläipås benkgchtis gen, oni gewi on ge rie lsen hatte. nng das Ihr Verderben war-—- Jsi et ins Waren Sie auch deshalb m Königs Wohnuqu Col-nat niste. A deshalb.« gab er tauin verne acli zu. »Und espe- aie die Sie-i »meine-H nki as · « " nd heiuiii -Z-«Ft·2«« H· «W«Y·sp«" »Und hat e noch bei sich." »Und hat re upch bei sich,« wieder holte der Maler. Durand sudr fort, zusammen u as fen, was dann noch geschah, da ol rnar, um die Täuschung voll zu ma chen, die Rettun sgesellschast anrief, — denn auch der ord mußte als in Dödling geschehen gelten. Glaudte man dies, dann fiel es natiirlich nie and ein, den Ermordeten im Mühl gimschen Part zu suchen. »Daß vor Königs Haus Jhr Rad gestohlen wurde,« fuhr Durand fort, »zwang Sie. aus Königs Maschine das Weite zu suchen. Sie entledigten sich dieses Rades dann bei jenem DonautümpeL in welchen Sie auch die Schmuck gegenstiinde warfen, die Sie ja um leinen Preis der Welt behalten hät ten.« Col-nat nickte wieder. Er wunderte sich vermuthlich darüber, daß man all dies schon wußte. aber er fand es nicht der Mühe werth, dieser Verwunderung Ausdruck zu geden. I Er uickte auch nur miide dazu, als ; Dur-and bemerkte. wie es ihm nuns auch aufgeklärt sei, warum Eolmar all H die Zeit her so siederig gewesen und! weshalb er trotz seines iidlen Zustan- ! des im Garten gemalt habe. Er habe eden nicht so sehr als Maler stunden lang in der ditteren Kälte ausgebaut sondern sei damals nur ein bitter sei nes entschlichen Geheimnisses gewesen. Als in dieser hinsicht nichts mehr tlarzustellen war, fragte Durand, welche Rolle Wasili Kissilew in Col mars Leben gespielt dabe, und erfuhr, daß dieser ganz so, wie König, näm lich durch Malachows Siizzen, die er vor Jahren gesehen, daraus gekommen Hei, daß Bilder, deren Reproduktion ? in Zeitungen gewesen waren« und fivelche den Namen Eolmars trugen, Evon seinem künftigen Schwager her sriihren mußten. Er hatte diese Ent ’ deckung wodltveislich nur Colmar mit s getheilt. Er war auch nur um dieser iEntdeckung willen nach Wien überge Hfredelt damit er Eolmar immer nahe ssein könne. Er hatte seit etwa einem HJaJhre von dieser Entdeckung die vie äen Luxusbedürfnisse die er hatte, ge redi. scss O-· s kl VII lllllc such Ulcsc Vllwdllsc Wisc ört. Es herrschte danach- lange Zeit Schweigen zwischen den beide-Dian nern. Colniar zog sein Notizlmch heraus, wartete dann. bis der Zug auf einer Station hielt und schrieb einige Zeilen in das Büchlein und setzte dann seinen Namen unter das Geschenk-eng «Geniigt das?« fragte er, das Büch lein Durand reichend. Dieser til-erlag das tlar und kurz abgesaßte Schuldbetenntniß des Un glücklichen und steckte das Büchkein zn i Es enthielt schon viele Notizen, de ren Schrift natürlich vollständig mit den zuletzt eingetragenen Zeilen gleich war. Und wieder setzte sich der Zug in Bewegung, und wieder jagte er in der weiten Ebene dahin. Colrnar war in tieer Sinnen verz sunlen. Durand machte keinen Ber such, ein Gespräch zu beainnen. Was hätten denn dies-e beiden auch jetzt noch besprechen können? Jn Lundenburg tauste Durand et liche Wiener Blätter. Er begann eines dessen-u durchzusehen Es war cis-« Abendblatt. Er richtete sich nun auf, als er es entfaltet hatte. Es war eines jener Blätter, die, den Geschmack des Publikums kennend und berücksichti gend, in aussallenden Ueberschriiten sich hervorzuthun suchen. Solch eine Ueber-schritt war soeben Durand ins Auge gefallen. Sie lau tete: »Die-Leiche in der Tusssteiw grottel Der verschwundene Doktor Köntf ausgesundent" D ranv las nicht weiter. Was lseitte ihm denn das Blatt noch Neues sagen stinng Er reichteeö Coltnar. Der las auch die bedeutungsvolle und siir ihn schließlich jeht doch schon ’ganz bedeutungslose Ueberschrift und lnielje gleichgiiltig·» rand zutiicl und griff. ais erfah, daß dieser eifrig darin las, in die Tasche s eines Uebettockes, der ihm gegenübef s sf kein Sitz las. Er zog ganz achte einen Revolvek heraus, den er hinter seinem Rücken verbarg. Er war ganz grau im Gesichte. Eben ging ein Mann, dessen Kopf : verbanden war, an dem Coupe vor-? über. Desse Tinir stand offen. Du-? rand beugte ich zu ihm hinaus. « Jn diesem Augenblick fiel ein» Schuß. " . An der zweiten Thür des Coupes lag ein Mann mit durchschossenet Oschlöfe auf dem Boden. Seine bre enden Augen iahenes noch, wie sich ein bleichec Gesicht über ihn beugte· Gleich danach kamen noch andere Leute herein. Der Stationschef, der kienithabende Beamte und der "Mann mit dem bandagirien Kopf. Der an hatte nun noch einige Mi nister-Aufenthalt Dann fuhr Du-, rand «allein nach Wien weiten , Klesin hatte den Auftrag erhalten« bei der eiche Evltnati zu kleiden. (19. Kapitel) Am kegelten Tage nach der Abreise der bei Vettern also vor der suffin König-« war e n Besuch tät däfkåia Miållsllheims gest-Futen e «,, e von en Seen hem HIQ bete v. M Dann gav et oie Heilung an Du I i I — Er ließ sich vorerst bei been Kom merzienrotb melden und berichtete die jeni, daß Durand telegraphisch ver langt bebe, daß alle irgendwie zur Berber ung einer Leiche geeigneten Oertli leiten in der Billa und in deren Umgebung genauestens durch forscht werden sollten. .Dat begehrt here Durandi Ja, lieber Freund, glauben Sie nn, baß das einen Sinn bat?« M" heimsab recht verdrossen aus bei dieser Frage. Der Oberpolizeirath legte ihm die band auf den Arm und nicktex »Was irieser Durand je gewollt, bat noch Immer einen Sinn gehabt. Er bat Jmir nicht mitgetheit, warum es ihm derzeit io nöthig erscheint, diese Un tersuchung vorzunehmen, aber ich be fiirworte sie ohne weiteres. Und Sie, nun, Sie haben sich einfach seiner An ordnung zu sitgen.« — '«Nun, nun, ich füge mich ja, aber für meine Töchter wird die Sache schrecklich peinvoll sein.« « »Sie werden Jbre Töchter entfer n. »Das will ich sebsiversiiindlich thun. Wann soll es»denn iein?« »Es braucht nicht vrtr morgen sriih zu geschehen« · »Gut. Und ich werde mich auch ent fernen, denn soch eine Suche ist auch mir widerwärtig.« - »Also morgen! Und fest bitte ich Sie, mich zu Jhren Töchtern zu füh ren.q Os- k-.-..t-.. ....- -tk- —-I- tx Uc L »s-Ik fukknuse uurr uqu »Pu ein Weilchen Ihre liebe Gegenwart?« »Ich will doch auch wieder einmal meine jungen Freundinnen fehen.'« Die beiden Herren gingen nach dem Wintergarten. Da gab es ein zugleich freudiges und trauriges Wiedersehen. Da zeigte es sich, wie lieb und herzlich der alte Herr zu trösten verstand und wie klug er die leidvollen Gedanken Lenas auf Harmloses zu lenlen wußte. Edwine aber under tauschten einen ganz merkwürdig innigen Blick und Händedruck, und ganz unverständlich war es ihrem Vater, warum sie, als der alte here sie begrüßte so glüet selig lächelte und solch tiefe Räthe da bei ihre Wangen färbte »Wissen Sie, meine Damen, was ich auf dem bergen habe?« sagte Herr v. Eichen als er sich bei den Mädchen niedergelassen hatte. « »Nun?' rief Lena, und Edwine sor derte ihn lebhaft aus« sich dieser sicht- « lich schweren Last rasch zu.entledigen· Da erzählte er ihnen von Horst vJ Derenberg, und wie gern dieser so( ganz herabgelommene Edelmann wie-s der ein achtenswerther Mensch werden. wolle, und wie wenig schwierig es sei, i ihm zu helfen Da gab es denn ein eifri s Be rathen, und daran betheiligte ich auch der gutmüthige Kommerzienrath Und das Resultat Dieser Berathung wars fiir Horst ein sehr günstige-L Mithi heirn sagte es aus die herzlichen Bitten seiner Töchter hin dem Polizeirath zu, daß er seinem Schützling eineni sicheren Posten verschaffen werde. ! »Meinem Schützling?« lächelte ders alte Herr. »Da irren Sie sich. Er ist( weit mehr dieses Herrn Durand Schätzung und nur weil der sich sos sehr siir Horst interessirt, interessirei auch ich mich fiit ihn." »Den-and interessirt sich fiir diesenj armen Menschenl« Edwine hatte so gefragt, hatte sehr lebhaft so gefragt· » Mir scheint, daß dieser Umstand deine Theilnahme an jenem armen Teufel noch erhöht « bemerlte ihr Va- ; ter schmun e.lnd s Da wur Edwinens Gesicht wieder roth aber sie schlug die Augen nicht nieder, sondern schaute ihrem Vater( ernst und offen ins Gesicht, als sie; sagte: »Ist dir’ö nicht recht, Papa, ; birgt-It so ist?« hlheim war wohl ein wenig überrascht, aber nicht unangenehm: überrascht. Es mischte sich au eine jäh in ihm aufsteigende Bewegt it in diese Ueberraschung Seinem Kinde tief in die Augen schauend, antwortete er warm: »Es ist mir recht, auch recht, daß du so offen gegen mich bist. Und deine Augen wieder froh zu sehen, das thut mir wohl. Aber wie ist denn das, was du mich da errathen läßt« so rasch gekommen?« . JAM »Is- punuz I Edwine schaute hilseslehend aus ihren alten Freund, und er redete denn auch rasch statt ihrer weiter. «Na,'· sing er an, »gu: so rasch hat sieh ja die Sache nicht gemacht. Es ist ja wohl schon zwei Jahre her, seit Sie sich Gtödens Besuch verbaten.« Jetzt wollte Mühlheiin aussahren. aber ,Edwinens Arme schlangen sich noch enger um seine-n hals. »Mir-a — o lieber, lieber Papa!« sagte sie voll bitterer Angst. s Da gab er rasch Jeden Widerstand saus, gab ihn gern aus« denn er sehnte ssich danach, wieder Freude in seinem Hause zu sehen un.d-—tvas hätte er denn auch gegen Gröden vorbringen können. da, er Durands« Lob ja doch schon in allen Tonarten gesungen und »Damit-" schon vor Tagen ein siir all-malt als lieben Gast siir sein Haus requirirt hatte? « »Papa!« mahnte ganz leise Lena den Ueberraschun, und ihre schönen, traurigen Augen baten auch für die Schwester. Da rief Mühlheirn schier ungedul dig ans: »Aber Kinder-, was wollt ihr denn nach, ich habe ja gar nichts gegen Edwinens Glück einzuwenden —- sobald dieser Gröden wirklich Du rsnd ist!« s — Er selber mußte über diesen Schluß seiner Rede lächeln, und so strich er denn lächelnd über Edwinens aar nnd schob die von der raschen ni cheidung noch halb Betäubte in die rrne ihrer Schwester. »Haan Sie das ein eleitei?« wandte er sich an hertn o. ichen. Und dieser, froh iiber den guten Er solg seiner futriguz gab in humori stischer Wei e zu, daß es sein weigert ster Einfall gewesen sei, Gröden aus diese Weise zu einem Eindringen in das Haus und Herz seines künftigen Schwiegervaters zu verhelfen. Danach blieb der alte Herr den gan zen Abend in dem Hause, in welchem man, iran der Tag wieder lam, nach keinem Todten suchen wollte. Kurz nach Tisch fuhr der Kommer zirnrath mit seinen beiden Töchtern und Erich aus dem großen Parithor, welches sich am Ende jener Allee ural ter Kasianien befand, in welcher Cd wine und Gröden vor einigen Tagen nach langer Zeit wieder zum ersten Male zusammengetrossen waren. Es war etwas ganz Ungewöhnliches daß dieses Thor ossen stand. Dies pflegte nur wenige Male im Jahre so zu sein, nur wenn das viele Reisig und die vie len Zweige, welche beim Beschneiden der äume und Sträucher abgefallen wurden oder wenn Holz- und Koh lensuhren lamen, welche waren. aus großen Wagen sorigebracht urch die Ka-? stanienallee am iiirzesten zu den Kel-? lern gelangten die in einem Hinter-: gebajude lagen. Gestern nun, da ganz plößlich wie-« der Thauwetter eingetreten und der lockere Schnee in wenigen Stunden; geschmolzen war, hatten der Gärtner kund sein Gehilse jene Bäume und; iStriiuchen mit denen sie vor dem letz i ten Schneesall nicht sertig geworden; waren, gestutzt, und die Absiille wur t den heute fortgeschafft i Deshalb hatte man das selten de ;niißte Thor geössnet, und auch des» s Kommerzienraihs Wagen erreichte« diesmal durch die Kastanienallee die» i Straße ! Mühlheim hatte seinen Kindern: oorgeschlagen eine Pariie nach dem Brühl zu machen und so den schönen sonnigen Tag auszuniipem So befanden sich jeßt also nur noch Herr Braun und die Dienstleute in der Villa. Braun und Lisr standen im Garten, woselbst letztere damit beschäsiigt war, Wäsche aus uhängen. EP war so hell so warm, als wäre es ein schöner Maitag. Die Witte rung hatte wieder einen starken Wech sel gehabt, nur daß es diesmal ein Wechsel zum Guten war - Die Sonne war eben dabei, die leh tenFchneeresie wegzuthauem und die glii zenden braunen Blaiitnospen. die an Bäumen und Sträuchern schwol len, ein wenig zu öffnen. Es war eine sreudige Stimmung in der Natur. , Die beiden jungen Leute ober, die diese Stimmung eigentlich hätten theilen sollen· schauten recht ernst, List sogar recht bestürzt darein. Jhr Bräu tigam hatte ihr mitgetheilt, wag heute noch hier geschehen sollte - Wenn ich denle, daß es möglich ist daß wir all die Tage her vielleicht in der Nähe eines Ermordeten gelebt haben, sagte sie schaudernd »Mirrchen,« entgegnete Braun, sei ner erschreckten Braut zärtlich über die Haare streichend, »Na·rrchen, diese Vorstellung ist mir viel weniger pein lich als die Vorstellung, daß wir, wenn Königs Leiche hier gesunden wird, all die Tage her mit seinem Weder versehrt haben-" «Mit seinem Mörder!«« schrie Lisi entsetzt aus, und ihre Finger furcht sam in Braunz lband zwängend, forschte sie ängstlich danach, ob er etwa eine Ahnung habe, wer denn Königs Mörder sei . »Ist dir nichts, gar nichts ausgesch »len«i« sragte er. ; Sie schüttelte den Kopf. in » »Daß einer, der hier versehrte so szieenlich anders war als sonsti« s »Nein! Oder dochi Aber du«-das iHi ja nicht möglich!« Sie war ganz » blaß geworden. i Alles ist möglich,« sagte Braun s und schaute sehr ernst dabei aus. I ,.Dentst du auch an — an Colmar?« ssliisterte sie ihm zu. s Er nieite. ; »Aber wenn du einen Verdacht ge l i l J faßt hast« hättest du da nicht Anzeige ma en müssen?« » g hätte ich thun müssen, wenn nur ich allsin meine Beobachtungen gemacht hät e.«' »hat ihn ein anderer auch verdäch tith« - »den Durand.« - »Der hat ihn doch früher nicht ge tannt——stiiher meine ich, wieColmat noch nicht so —- so verändert war. Wa rum hätte denn der auf ihn aufmerk Hsam werden solleniM J »Er isw doch geworden. Er hat ihn ’genau beobachtet, under ist ein Mann, vom Fach, er ift eigenö hierher-gekom men, um zu beobachten, das war nnd ist meine Ueberzeugung, und deshalb habe ich meine Wahrnehmungen für mich behalte-if Schluß folgt-) . .. Oeserretch und Ungarn tu seh Vor-. Sowohl die österreichische, alt auch die ungarifche Kolonie in New ort sandten Deputationen nach den d - reichifch - ungarifchen Kriegsschiffen »St. Georg« und «Aspern«, als diefe dort von der internationalen lottens schau angelangt waren. Die ampf bartafse des Fla gsch’ fes, mit einem großen Boot im au, olte die sDepus tationen ab. Dabei fehlte es nicht an heiteren Szenen. Ein Berichterftatter einer englischen Zeitung hatte verstan den, daß die«sbeiden Deputationen zu sammen gingen. Das aber durfte ei ner der ungarischen herren nicht auf seiner Deputation sitzen lassen. Er be tonte nachdriietlich, daß jede der beiden Deptttationem die öfterreichische und die ungarische, allein und separat käme; daß die eine in der Barkasse, die andere in dem nachgeschleppten Boot führe, und ließ sich auch die Gelegen beit nicht entgehen, dem Journaliften einige Aufklärung über Oefterreich u n d Ungarn und einige Anwrifun gen über die Art und Weise zu geben, wie man Zeitungen machen soll. Er schaute aber ein wenig verdunt drein, als der wodtbewanderte amerikanische Journalist fagte:- »Tben there is no Ausgleich, and no Paragraph Vier zehn here?« An Bord des Fiaggschiffes wurden die Deputationen dann aber doch zum großen Leidwesen der Ungarn zusam men empfangen» und Admiral Pleßs kott antwortete in deutscher Sprache auf die kurzen Bewilltommnu I adrefsen, die Dr. Baumfeld im schim ften Weanerifch und B. Viola inr schwungoollsten Ungarifch gehalten Hatte, und warf die« ganze kaiserliche und königliche Kotonie mit solch be strickender Liebenswiirdigteit in ein und denselben Topf, daß selbst die Un garn das Proteftiren vergaßen. Nachdem man dgnn noch auf dem Schlachtfchiffe fidet und munter geta ielt und dabei viel Champagner ge trunken batte, wurde man auf der Nückfabrt erst recht durcheinander ge fchiittelt, und niemand wußte mehr-, od mehr Oesterreicher oder mehr Ungarn auf der Parteier oder auf dem Boote waren. - Eswar ein »Aus-gleich« zustande ge kommen» Wenn du eingeladen wirft und nimmst an, so halte Wort und keine Rede. « I O I - Jn San Francisco trifft der Phö nix bei seinem Bestreben, sich aus der Asche zu erheben, fortgesetzt auf Schwierigkeiten. « e Spaniens Plan, sich eine neue Kriegsflotte zum Kostenbetrag von 77 Millionen Doktors anzuschaffen, - begegnet nur einem einzigen hinder nis: der Schwierigkeit, jene 77 Mil lionen zu beschaffen Aus einem Romane: Natürlich ließ es fich der Mond nicht nehmen« beim »ersten Rendezvous unserer heldin zu leuchten, obwohl er kalendermäfzig nicht dazu verpflichtet wart « , »Wie gebt es Jhrem Gatten? Jst er noch erkäktet?'« —- »Jch fürchte, er wird seine Ertiiltun niemals los werden-" —- «himmel! s« teht es so schlimm mit ihm?« —- «Datt gerade nicht. Aber der Doktor bat ihm verordnet, recht viel Whiskey dagegen zu gebrauchen« Zweit-seh ,. X- si« — G k-: « Medizinactath: » . . . ; Was Sie gegen den heissen thu; folleuf M Freund mätde ich Ihnen sagen: »Wer den Sie nicht ungeduldiq, in zwei U - gen sind Sie von selbst wieder gefund« · . . . aber all Arzt werdet M natürlich etwas verschreibele« « O ’