Am Verlobungstage KriminakRoman von Auguste Groncr. · « L« «c,, . « vits WM IÆW -« « - - - - - - - - --—- M IT f v f (;.8. Fortsetzung) "Siebzehu Minuten später hatte der Zug Prerau erreicht. Durand ließ ein Fenster nieder und neigte sich hin aus. » Die Bahnhofsuhr zeigte gerade ein Uhr. « - Es war eine nehliae, naßtalte Nacht Das Licht der Gaslaternen hatte nicht viel Kraft· Jede der blei chen Flammen war von brauenden Diinsten, denen sich der Rauch der « Lokomotive zugesellte, verschleiert. . Der Bahnhos bot ein trübes-, em fast gespenstisches Bild, einen Anhlict, der wohl niemand heiter stimmte s Dur-and aber schien heiter zu sein« - denn er sah recht animirt umher, xa - er psiss sogar. Er psiss »Nie sollst . du mich befragen« aus Lohengrm· « Aber es mußte ihm wohl gleich zum - Bewußtsein kommen, wie wenig rück - sichtsvoll solch musikalische Aeußeruni · n gegenüber seinem Reisegenossen -— jen. denn er stellte sie sofort wieder sen. Als der Zug weitersuhr, schloß er isnch wieder das Fenster und driiettei Ich fröstelnd in seine Ecke. Aber auch ietzt wehrte er den Schlaf I- ab. Er durfte sich jetzt aus keinen Fatl mehr der Ruhe hinkt-eben Mähriseh - Weißtirchen, Zauchtel, «Stauding, Schönhrunn wurden aug ;gernsen. Dnrand betrachtete sich ae-i »qu die wenigen Passagiere welche aus J - den Nachtschnellzug warteten. Nichts H einer entging seinem scharsen Blick. Einmal sah er gähnend nnd mit; . 2s allen Zeichen des Gelangweiltseins aus ! · seine Uhr, stand dann aus nnd recktei , " , wie bitter-, dem dassStilläsitzent " nznr itaan it, lie auch , weder ein wenig das Fenster herab Esparsett nahm ein paar Athemziige fri « Echte Lust ein. DenI kam man endlich ganz saht-— planmäßig nach Oderbera. Durand hatte. voraus-sehend daß »s« Coirnar ihn beobachtete, schon etliche J- Minute-n bevor man die Station er "s" s« reichen konnte, sein Kursbuch heraus Ip- gzogen und halblaut Ankunft-E-- und ksahrtszeit des Zuges irn Hinblick Haus die nahende Station abgeiesen· »Ro, sünfundzwanzig Minuten g. Jus-et lt,« brummte er. »Da kann mn ch während des Rangirens Hiszjj Bein ein bißchen die Füße oertteten,« i i NO - te sieh daraufhin den Uebeerck an " gen, die Mütze ausgesetzt und z — nun angelegentlich den matten innern der Station entgegen, welche M nähertarnen —- Und als der Zug in Oderherg hielt, :- Iieg Dnrand sofort aus. »»—-- Colenar that, als erwache er gerade. H :»»,«,Wo sind wir denn?'« rief er Durand »Ist Oderberg,« antwortete dieser. «Lnssen Sie lich nicht stören. Unser Wagen wird mit verschoben. Oder wollen Sie auch ein wenig an die Luft lonnnenZ« »Ach-nein Ich bleibe lieber hier« H weich bin," klang eS verdeießlich aug! dem Wagen zu Durand hinab, Der bereits auf dem Teitttbetet stand. Jetzt ging der Doktor über die Ge — leise zu dem Batrnsteig hinüber. Es waren außer ihm noch etliche andert Reifende ausgestiegen und wartetenl darauf, den neurangitten Zug bestei:j gen zu können. So aab es also ein» irr-lich bewegtes Leb-n auf dem« chnhofe. auf welchem ja auch alle die «diensthabenden Beamten hin und her: eilten, da und dortRnfe und Befehle but wurden und weiße, rathe und eine Lichter ausmacht-en und wieder verschwanden schloß, als Durand den Wagen verlassen hatte, nach einem tie Atheinzuge die Augen. Nicht daß , an schlafen hoffte oder einschlafen te, nein, et wollte nur endlich völ Dunkelheit um sich haben, wollte lich nichts mehr sehen. Wenn et nur auch allen anderen , « n zu entrinnen vermocht »e! Aber das zeitweilige Geschüt des Wagens, das Kreifchen de: jin nnd das spröde llingenbe Zu Hsfchlagxen der Puffer quälten » « »so wie die einzelnen Rufe und Sei-einsche, welche von drau um« als der abgelappelte und tu hängte Wagen, darin Col M chøn seit Stunden ruhelofen " llen Gedanken nachhing, M in Bewegung feste, unt « anderes Gekeife zu kommen, III neues Geräusch hören-— - oder noch besser gesagt eine f Das Lohngeinthema »Wie M Magen« klang ganz W aber noch verstehn-lich W Ohr-. »Er dachte an s anderes dabei als »sp. nnd daß er sich qui » He -· » des Mariens set-IMMEN- Es c -" tn —e W te- aber ste, war schon an der Station vorbei gefahren, und manövritte jetzt ziemlich xmeit draußen im zweisachen Dunkel der Nacht und des Nebels. in das iColrnarZ weit geöffnete Augen hin I cnsstarrterr. »War das ein Verständigungszei cherti" fragtest sich ganz laut. Seine .«3tirn1ne war heiser, sein Gesicht bleich vor Erregung. nnd seine Hand legte sich auf die Klinke der Wagentljiin Diese war nicht geschlossen« sie "tlappte aus, als Colrnars Hand so schwer aus ihrer Klinke lag. Jenmet breiter wurde der dunlle Spalt. Es war, als ob die Nacht zu ihm herein wollte —- die finstere Nacht, in welche dcr bleiche Mann rnit gierigen Augen hinaussah. Einen Moment lang schien es, als wolle er das Coupe verlassen, »aber er thates nicht. Er schloß die Thür, zog si it seine Ecke zurück und wickelte si siedet in seinen Blatt-. Es schlu gen ihm dabei die Zähne zusammen. Er fühlte nach etlichen Thatfachem die er in seinen beiden Röcken hatte, und murmelte: »Das alles hat noch Zeit-—hat noch immer Zeit.« Lauschte et auf all die natürlichen Geräusche, die zu hören waren? Oder lauschte er auf den Gang von Ereig-v nissen, die sich vielleicht jetzt, wenige Schritte von ihm, abspielten und die ilzn sehr, sehr viel angingeni . Jent stand sein Wagen wieder knapp vor dem Bahnsieig.· Die Passagiere schickten sich an, einst-steigern Die Schaffner eilten den Zug enilang und öffneten die Thüren: auch diejenige des Wagenabtheils, darin Colmar sich befand, wurde geössnet. «Trzebinia, Schasfner, zweiter Klasse. Nach Trzedinia fahre ichs« rief eine helle France-stimme Jm selben Augenblick flog schon ein Köfierchen nnd ein Katton ins Caupe. »Trzebinia! Da steigen Sie nur hier ein,« sagte gleichzeitig eine Män nerstirnme, und eine Dienstmiitze wurde sichtbar und der schwankende Lichtschein einer Handlatetne. Gleich daran kletterte ern schlanteg junges Mädchen ins Coape und ließ sich nach schlichter-nein Gruße, der nicht erwidert wurde. gleich neben der Thitr nieder. Sie mochte sich ein wenig scheuen vor dem nnheimlichen, stillen Klumpen. der die andereEtle des Sises ein Ushzss « sie harte oermuiouch am neofien das Coupe gleich wieder verlassen — es sah wenigstens so aus-, denn ihre Augen suchten den Schasiner —- und dieser kam auch gerade daher. Das hübsche Mädchen erhob fich und öff nete schon den Mund, aber es tani nicht mehr zum Reden. Der Schafsner schloß soeben die Thür. Da schrat die junge Reisende auch noch aus einem anderen Grunde zusammen. Denn der, welcher sich bisher nicht gerührt hatte, der stand jetzt plötzlich dicht neben ihr und schrie zum Fenster hinaus-: »Da soll noch ein Herr einsteigen!« Der Schassner achtete nicht aus tie se:iRuf, der war schon weitergeeilt. Das Mädchen aber duclie sich jegt noch ängstlicher zusammen, und i r Reisegefährte Eig, eine Entschuldi gung murmelnd, zu seinem Sitz zu rück. Der Zug war schon in Bewegung. Eine Minute später oerschwadnen die letzten Lichter der Station pderberg. Durand wußte, schon seit er Wien verlassen hatte, daß er in Oderberg oder wohl auch schon früher irgendwo mit Klesing zusammentreffen werde. Diese Kenntniß hatte ihm das vor der Als-fahrt übernommene Telegramm vermittelt, deshalb seine wachsende Aufmerksamkeit, seit man Oderberg zimmer näher kam. Als er auf dieser Station den Zug verlassen hatte, ve aab er sich, wie schon erwähnt. aus den Bahnfteig konnte aber Klesing nicht so leicht entdecken. Und als er endlich seiner gewahr wurde. befanden sich ziemlich viel Leute zwischen ihm und dem Agenten, der ihn noch nicht entdeckt hatte. Da war es, daß Durand noch einmal das zwischen ihrn und sei nen lfern ein für allemal verabre dete ignal pfiff, woran Klesing, ihn erwartend, stehen blieb. »Du lieber Gottl Wie schauen denn Sie ausl« - Das war Durandz Gruß, und er paßte recht sehr zu der tlägli Ueber raschung, welche Klesin s usfehen jedem geboten hätte, der hu bei seiner Abfahrt wnWien noch frisch und ge sund Fesehem Die eine Hälfte feines Koper war verbunden, nnd eines seiner Augen sowie ein Theil seiner Wange waren hvch verschwvllstt . Gleich nistet-her saßen die zwei im Iestamatronszimmer beisammen, wo Dur-end schon Thee fin sichansgetras gen fand. Und während her Doktor vie willkommne Labung zusichnahrn und dabei die Thitv des Lolales im Auge behielt, berichten der Agent über sein Insel-fasset Erledan und über noch cserlei andere-. » BA- anig Stunden vor ;tee-.W sm. im sorge-»den . Mund-hielt Idee Zug in Odeer W s . l als ein sabnbearnter die Wdei ientlang ging und mehrmals Maus-l ries. daß sur Nadja Mssiletv ein Te »legranirn da sei. «Nadsa«——dieser Name schlug a waltig an Klesin s Obr. Als derFes amte ihn undde anderen Namen Juni Zweiten Male ausries, notirtestch der lgent rasch diesen zweiten Namen, dann ließ er das Fenster herunter und steckte den Kopf hinaus. Da latn beim Nachbarsenster auch ein Kopf um Vorschein. Es war ein htids r, blonder Frauentops. »Das Telegrannn ist an mich e richtet. Bitte, mein Herr, geben "ie es mir.« So bateine tiese, tlangvolle. der eit ein wenig behende Stimme. Natür lich, man wird erregt« wenn tnan with rend einer Babnsahrt, nach dazu Nachts, ein Telegramm erhält. Der Beamte zögerte mit der Ueber gabe. »Gniidige können sich legitimi ren?« fragte er. » »Sogleich,« antwortete die Dame und verschwand vorn Fenster. Nach kurzer Zeit kam sie wieder zurn Bor schein und reichte dern herrn ein Pa pier. Es war einsNeisepasz. Der Beamte wintte einen Bedien steten, der eine Laterne trug, herbei Und wars einen Blick aus das Papier. »Seht wohl, meine Gnädige,« sagte er alsdann, reichte ihr den Paß und das Telearanxm, griff artig an seine Mütze und zog sich zurück. Um diese Zeit verließ Klesing sein Conpr. «Achtung! Es wird vers oben,« schrie ihm der dienstbabende eanite, der soeben vorübereilte, zu, und da gab es auch schon dem ganzen, noch ungetheilten Zuge einen Nack, lösan sich etliche Wagen tot- und rollten sammt der Lolomative aus die Strecke hinaus. Jrn letzten dieser Wagen, die da ent führt wurden, befand sich Nadja. Einen Augenblick lang schaute Klei sing dem ver-schwindean Wagen nach, dann ging er in das Telegrw pbenbueeau des Babnbosez. Aber er sand den Beamten dort nicht. Es war nur ein Diener anwes fend, ein nicht übermäßig intelligenter Mensch, der sich, was ja übrigens von seinem Standpunkte aus ganz richtig war. nicht dazu berbeiließ. ir end welche Austiinste zu geben. sa rn den Fremden an den eInst-citat wies, der ja ohnehin gleich isnunen uiissr. Wer aber nicht lam, das war der Hle Jnipeltor. Sehr erklärlich. Es galt ja, etliche vierzig Personen unterzubringen böbere Beamte, welche von einer Kan serenz tatnen nnd natürlich bequem verforgt sein wollten. Da hatten dann die Herren vorn Dienst alle Hände voll »zu thun, und Rlesing war gezwungen. sich in Ge duld zu sassen und schließlich die Hoffnung auszugeben. den Inhalt des Telegramms zu erfahren. Fatal war ihm das natürlich, aber er tröstete sich mit dem Gedanken, daß der Text der Depesche ja später festge stellt werden tannte, und machte sich, als der Zug langsam wieder zur Sta tion zurückkehrte, bereit, wieder sein Eoupe anfzusucherL Er hatte sich dessen Nummer ge merkt, aber es hätte dessen nicht be durft, sah er doch dicht danebenNabjas schönes, es wollte ihrn dünken jetzt et was blassesGesicht hinter der spiegeln den FenstertaseL Er hielt gerade da rauf zu, als etwa ein Dunend Herren gich zwischen ihn und sein Ziel scho en Die Schasiner hatten schon die Wagenthüren geöffnet —die Herren stiegen ein. Klesing begriff natürlich, daß er für sich allein nicht ein ganzes Coune beanspruchen könne, aber seinen Platz wollte er doch wieder haben, und( deshalb drängte er sich vor. Aber er tainschon zu spät. Das Coupe war bereits besetzt. »So össnen Sie doch hier«« rief er dein Schassner zu « und zeijzte auf Nadjas Coupr. Da tauchte der Be amte neben ihm aus und erklärte be stimmt, die Dame reise irn Frauenabs theil und dürfe nicht behelligt werden. ·rn zweitnächsten Wagen seien nach lii e genug. as wollte Mesinkä machen? Er ging, es war schon ie höchste Zeit, wobin man ihn gewiesen hatte. schwang sich ärgerlich aus den hohen Tritt und lag irn nächsten Augenblick aus dein Eisenbahntörper· Eine Oran genschale, welche aus dein Tritt gele n, und die rnan später aus der Sohle eines Stiefels sand, hatte ihn zu Fall gebracht. Er wußte ei nicht, daß der Zug ohne ihn weitersuhr. Als er aus seiner tiesen Betäubung zu sich lam, besaud er sich in der Wohnung des Stationd vorstandei unter den könden eines Arztes, der soeben d Bewertun machte, daß ei ein Wunder sei, da er sich beim schweren Ausschlagen aus das Trittbrett des Wagens nicht die Schädeldeete zertrümmert habe. Klesing machte sich übrigens aus den- Zuftande seiner Schödeldecke viel weniåer als aus dein Umstande, daß die »uan nun allein davon fahren sei, und day pro-h er, vie icht in Tilgt ganz lt säheer Akt-Z Zus. träg «ret runzurete und ihm bks aus weiteres voll-teur nienfte Ruhe verordnetr. « Troj oder vielleicht wegen seinee erregte-s Wehe penehes wan enan i in die Ruhe adurch aus da man i allein lies, dknn ei biieb nur ein bei ihm ern Als-MS der teine III W hatte, was der traute Meu- II has legt-. — « Crit ntskll ib S Uhr Morgens kam der Stat sporttasd wieder, um nachzuschen, wie ej mit dem Ver ungliickten siebe. Er fand« n wol-l matt nnd siebetnd, aber doch neinein Zustande, der ibn nicht daran zweifeln Ließ, daß der Mann bei iiarem Be wußtsein tei. Undda lain es zu Tage, , was er denn eifentlich wolle. nnd wer Hund was er se, und da gin n end zlich die Depeichen nach Gransen. nach TKbratau und jene andere nach Wien a . Und etliche Stunden später fuhr der bandagirtr, verfchwollene Klesing, nachdem er auch noch einen Brief an Herrn v. Eichen« geschrieben, eine De pefche aus Kralau und von dem Sta tionschef etliche Winke erhalten hatte, weiter gegen Norden. Unterwegs batte er noch einmal die Kratauer Depesche gelesen, davon ein Duvlilat auch an das Wiener Sicher beätsburseau abgegangen war. Sie lautete: »Ein dem '3uge, der um 5.26 hier eintraf, befand sich die bewußte Persönlichkeit nicht« Jeder folgende Zug wird im Auge behalten werden« Absender dieses Telegramms war der dein Kraiauer Bahnbof zugetheilte Polizeibeamte Jn Trzebinia erfuhr Klesing, daß eine blonde Dame in Trauer den Wie ner Zug verlassen habe und auf der rutsitchen Strecke weitergefahren sei. und in Granica brachteer in Erfah rung, daß die bewußte junge Dame richtig die Gten e passirt habe. Und als er, n Gegenzug erwar-» tend, mit einem österreichischen und einem ruisischen Kollegen in derBahn tzoisreftautation saß, erfuhr er so ganz nebenbei, daß drei Tage zuvor eine sittliche Frau. die, aus Franlreich kommend, nach Rußland zurückkehrte beim Wechseln des Zuges von einem russiichen Polizeiagenten in Empfang genommen und von einer hierzu be stimmten Frau einer Leibesvisitation unterzogen worden sei, wonach ihrs erst die Weiterreise gestattet worden war. Diese Frau, die Gattin eines nach; Sibirien Verschiclterk heiße Malachowl und stünde gleich allen, die mit ihr« verkehren, unter dem Verdachte politi scher Umtriebe. . Nun, Frau Malachow interessirtet Klesing sehr wenig. Er berichtete Du- i rand auch nur ganz flüchtig von die-l tem seinem Gespräch mit den beiden Polizeibeamten lind als er darauf zu reden lam, berauben sich er und Dur-and auch nicht mehr in der Reftauration des Oder berger Babnhofeö, sondern fuhren in einein der leßten Wagen des Zuges, in welchem das junge Mädchen sich so sehr vor dern blassen Manne fürchtete, welcher zuerst ihren Gruß nicht erwi Pert und gleich danach munter nebeni ri:: gestanden hatte. j Daö iingsiliche junge Ding ichliei in dieser Nacht nicht mehr, und sie wußte ganz genau daß auch ihr Reife geiiihrte nicht« schlief, denn wenn dieser sich auch völlig regungslos verhielt, io aihniete er doch nicht wie einer, der ruhig schiäii, sondern eher wie einer dem die Luft zu knapp wird. Tehaib war dieKleine herzlich froh, ais man beim Morgengrauen nach Fräedinia kam roo sie den Zug ver It Und nebfi ihr und anderen verlie ßen ihn auch Durand und ein Mann. dessen halber Kon von Binden ver hiilli war. Ader nur Durand irai an das Coupe heran, in welchem Colmar fris stelnd in der Eae iauerte. »Na, sieht man Sie endlich!«j knurrte dieser Verdrossen, als Durands i Gesicht oor ihm auftauchie. »We) wa ren Sie denn?« »Ich habe mich bei meinem Thee ein wenig oerspiitet und konnte gerade« noch in den letzten Wagen springen,« war Durandö Erklärung und dann fette der Doktor hinzu: »Aber wenn Sie von sent an das Vergnügen mei-— of ner Gegenwart genießen wollen. miiiienry oie den Wagen wechseln. Jchl fahre niimlieh nicht nach Kraiau.a i Dabei hatte Durand das Coupe be treten und bemerkt, wie sehr erschroi- ; ien Coimar war « »Ja. es hieß doch-—« stammelih er. Durand guckte die Schultern szWasz wollen Sie? Wir müssen oii unieee1 Dispositionen dndernf Col-nor hatte sieh erhoben und orisf gieieh Durand nach seinen Sachen. » »Alle kommen Sie rnit?« sragiej Durand Was soll ich denn than entgeg- - neie der andere oerbissen « « Ah! Sie sind doch ein seeierI Mensch. Und Sie wollten doch nach? Kraian fahren. Ich will Sie nicht daran hindern-« « Und wohin fahren Sies« IDat weiß ich neeh ni - MWie es in des Vaters ngen ani »Ist-ema- view- ists Hei Ihm sagte er fest viel ruhigkb als er ee noch soeben gewesen war. » Z Und danach verließen die beiden den US-· Der Mann mit dem verbundenen Kon war-nirgends mehr zu sehen. Aber er war doeh ganz nahe. Er fiand hinter einein has-beladenen Ge Mittagen nnd beobachtete die beiden. . Ja, wie isi das denn? Sie sonnen gar nicht iibee die Ganzes sagte Dur-and piötzllch stehen bieibend zu Sol mar. »Warum denn nichi?« meinte dieser. »Sie haben ’a ieineäepap -«Ueber del alers ichs verbrei tete sieh eine jiide Why ais er ent Der Lehmann als Freie-. s —·. .« ’."---.«·-2s..-7·’· 4 »Es-k- - W ! »... Also, wie gesagt, ich bedauere, Ihnen die Hand meiner TOÆ nicht geben zu können! Leben Sie wo lsp »Aber deswegen komme ich ja!« E egnetex »O doch.«Jch habeia vorge ? bi, zu reifen, und so bm ich mitali «lem dazu Nöthi en versehen-" »Na, das Frist sich gut,« meinte glqichmiithig Dur-and und betrat das fest recht unfreundlich aussehende» « Bahnhofsgebäudr. Etsch ihn nicht« aber et fühlte den grimmigen Blick Erinan der lang stztm ganz langsam hinter ihmhet gmg. IS. Kapitel. »Allo, warum reisen wir jetzt aus einer anderen Linie?« waren Col marö erste Worte, als er und Durand einander im Warichauer Zuge. der schau auf den Zug aus dem Süden ge wartet hatte; gegenübersaszen. Col-nor war jetzt ganz Freundlich leit. Er spielte den Jnteressirten, aber im Grunde doch Harmlosen ganz aus gezeichnet gut. Es war nicht die aes ringste Unruhe in seinem Wesen. keine Spur von Lauern in seinem Blick. i Durand tonnte sich feineRuhe nicht? erklären, denner mußte nicht, daß ein Achselzueten sie ihm gegeben hatte. j Ein Achselzueten, ja nur ein Lllebselsj zucken war die erste Ursache der ver-; ttsiiltnißmäszig wirklich großen Ruhe, in der Colmar sieh derzeit befand-. Als Durand vorhin in dem ziemlich dunllen Restaurationsraum fiir einige; Minuten mit einem Manne zusarnsx mentraf, mit welchem vorher Klesmaj ein paar Worte gewechselt, hatte erj nicht darauf geachtet, daß er neben einem offenen Fenster stand, welches aus den Bahnsteig hinaus die Aussicht gewährte, und wußte nicht, da Col rnar sich dicht neben diesem »- nster postirt hatte —- Colrnar und noch einer, aus welchen der ganz mit Lau schen beschäftigte Maler nicht achtete. Dieser andere hatte den Kopf verhun ten, er schien des blossen Mannes-i nicht zu achten, neben dem er stand,i bemertte aber gleich wohl den jähen Mienentoechsel in dessen Gesicht. wo nach er. an ihm und dem Fenster vor-l überschlendernd, Durand sich soeben auz dem Restaurant entfernen sah. Ein Achselzucken deä Mannes, mit welchem Durand geredet hatte, unol nachdem dieses seine Aufmertsamteit erregt, hatte er auch einige Worte ver nommen. nichts von dem, was Du rand geredet« wohl aber was der an dere geantwortet hatte »Daß sie den Namen der altenFrau nannte, weiß ich ganz genau, und auch diese trug Trauer. Aber es war tein Grund da, sie aufzuhalten und ihr eigentliches Neifeziel zu ersorschen.« Das hatte der Mann gesagt, hatte alsdann trotz seiner Ziviltleidung mi lititrifch gegrüßt und gleich danach war Durand aus den Bahnsteig hinausge treten. wo Col-nat jetzt langsam aus und nieder ging. Eine Minute später stellte er im Coupe jene Frage an Durand, und dieser antwortete: »Warum wir jeßt aus einer anderen Linie unsere Fahrt sortsehent Weil Nadia Kissileto auch hiern- die Nordhahnstrecke verlassen «Mssilero« —- das schlug ein. Col mar lniette völlig zusammen. Er mochte nicht, gleich WasiliAlexin, der Meinung fein, daß eine Kisstlew im heiligen russisehen Reich schwerer aus zustndea set. als eine Sterlle in einem Denschoben Eine Weile starrte er ans sasfunasldz sein Gegenüber san, ana zwan? er sich zu einem Lä cheln und se et-»Wet sagt es, daß hie Dame M leto hetßlt« T » he M Er ist ganz ordnungs smäß ausgestatt« ; »Dann- wissen Sie wenigstens. von wo ihre Reise ausging,« wars Colmar ieafch ein. I« Duraad dachte: »Weißt du es wirt lich nicht, wo Rat-ja wo· nts Oder hpiaa du mir den usw« sent — s « densalli reisen wir einstweilen nach chau,« sagte er laut. Sol-nat schien nichts dagegen einzu wenden u lern. sagte nur bedau ernd: . a ann ich Ihnen leider nicht tbehilflich sein — ich hätte alternati in Kralau jemand ausfindig machen Mienen- der Nat-ja »tennt. alter sonst weis t irr-der weiten Welt niemand, dzn ei um ihren Beet-leih staan t« nn e.« . i »Mir isi es schon dienlich, W Sie überhaupt bei mir sind«, tatst Durand, den Maler dabei iesi us Auge fassend, was diesem Licht unangene war. »Wen ü ri hätten Sie denn in Kratau nach der jungen Dame fragen-können?« fuhr Durand fort. Calmar dachte noch ein Weilchen nach, ehe er antwortete: »Es lebt dort ein Fräulein Therese Lubinstch eine entfernte Verwandte Nadjas.« »So. Wo wohnt sie denn?'· Jeyt überlegte Colmar nicht mehr, er mußte mit sich darüber einig e worden sein, daß es ungefährlich ei, den Namen und die Adresse dieser Dame zu nennen· «Jn der Grodztastraße, neben dein Gebäude der juridischen Fakultät, wohnt sie'«, sagte er. Dann zündete er sich ein wenig umständlich eine Ei garre an. »Was ist diese esfrau?'« Der Maler wurde über die Konse quenz, mit welcher Durand bei diesem Thema blieb, merklich betreten. »Die Tame ist nicht verheirathet, und mehr weiß ich nicht«, sagte er verdrossen. Durand fragte nicht mehr. Er blätterte ietzt in seinem Kursbuch und machte darin eine tleine Notiz. - Colrnsr hatte sich erhoben und war, Dur-and tast den Mitten zuwen dend. an das andere Ende des Coupes getreten. Er betrachtete die immer heller werdende, aber keineswegs reiz volle Gegend mit einer Aufmerksam leit, deren sie sicherlich nicht werth mark Er sah sie wohl auch gar nicht — er dachte gewiß an ganz anderes als an die verschneite Fläche, durch welche der Zug hineilte und ans der da und dort ein armselige-Z Gehöst auftauchte. Weshalb hätte sich sonst seine hand so lrampshast zur Faust gebaut. wes halb hätte sich sonst sein Gesicht so verzerrt? Er achtete in seiner Ver snnlenheit nicht einmal darauf» bog der Spiegel, der in die Coupewan eingelassen war, verrieth, in welch verzweifelter Stimmung er sich der zeit besond Durand aber, der achtete daraus, und der Blick, mit welchem er des Maler-S Ipiegelbild studirte, war recht düster, aber auch voll Mitleid Aus der Grenzstation Granica ob er, von Eolniar unbemertt, "Kleing einen Austrag, woraus dieser aus der Station zurückblieb. Jn Warschau angekommen nahmen die beiden herren in der Kralauer Vorstadt in einem vornehmen Hatel Quartier. Sie hatten zwei nebenein ander liegende Zimmer gemiethet. »Und was geschieht fehlt" fragte Colrnar, als er« nachdem er Toilette gemacht, in Durands Zimmer trat. Er schien wieder ganz gleichmiitbis zu sein. »Jetzt gehe ich zum hiesigen Poll zeiamt und werde dort erfahren, is unter den seit gestern hier Angeln-ne inenen eine Nadsa Kissilew ist." »Und wenn sie nicht hier ists« Colmar lächelte unt-neulich »Dann werde ich sie eben einige Tage später sinden.« Durand hatte schon den hat in der hand. «Bleihen Sie hieri« stagte er. «Ja.« Colmar ging wieder in sein Zim mer. Jn der nächsten Straße nahm Durand einen Wagen und suhr zum Telegraphenamt dann erst ließ er sich zum Polizeiarnie bringen (Fstlschlms MAX-) i W Gras Tolstoi meint, daß eg sen ho sten ware, wenn die Rassen den Se setzen leine Beachtung nrehr schenkten und wenn jeder einzelne tue, was ee siir das Beste hielte. Ja, wurde das denn hisher·nicht schon so gehalteni «- i s « Nu land entsendet also keine nach eine-tonm. Schade. Eine klei MentereiTv der Mater-sen Vaters-II wäre sicherlich ein Schaustita ersie Masse aus der on Sehenswtirdigletten so armen Ansstellung gewesen. t i c en- det Tod-essen m amec- in det ich est die Flamme einer nxnes ho sung an.