Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 31, 1907, Image 4

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    auf den Kaiser.
—
cheGaststenndschtst mißbraucht
Eise-tin 27. Mai. Die »Dein-l
l« hat sich von Berlin aus berich
»«s-;lassen, daß sie vor einigen Tagen;
in Hast genommenen russischen
denten und Studentinnen nichts
Magens als ein Attentat aus den
Kaiser geplant hätten. Diese Nach-i
rächt ist jedoch einfach aus der Luft;
Meissen Sie entbebrt in Wahrheits
aller und jeder Begründung Den?
et igen Anhaltspuntt könnte viel-i
le· tdie Thatfache gebildet habenJ
daß ein Mitglied der Berliner Grubpei
III- russischen Terroristen - Bundes,
Ue, wie gemeldet, von der Polizei
øtsgehoben wurde, an dem türzlichen
InarchistemTag in Mannbeim theil
uchnn Als im Frühling des vorigen
Fahr-ei die Ziiricher Polizei den
urchisten Rothemann verhaftete,
fund see bei der haugsuchung Zeich
Iksngen vorn Mansverzelt des Kaisers
Uf. Der Mann wurde aber später
entlassen, da ihm nichts Belastendes
Wetoiesen werden konnte. Da
stell wurde ermittelt. daß eine Ver
Mung zwischen russischen und deut
s Anarchiften bestand. Karsum
festein der Hauptfiihrer der raisi
schm Unarchistem versuchte zu jener
sit die Gründung einer festen Orga
nisation mit deutschern Beistand. Die
se Vorgänge sind es, welche für die
Londoner Sensationszeschichte jetzt
ausgeniiyt worden sind. Indem die
Wltner Polizei die Lesehallen aus
pä welche ihrer Information nach
die hauptquartiere der hiesigen
W des russischen Terroristem
Bunde- toaren, hat sie übrigens einen
guten Griff gethan. Sie sand in
teressantes und wichtiges Material,
welches ihr ermöglichen wird, den
·miinschenstoerthen Elementen« aus
der Fremde viel schärfer aus die Fin
ger zu passen, als es bisher geschehen
konnte· Daß die Behörden sich mit
Prozessen gegen etliche der verhafte
ten russischen Studenten und Stu
dentinnen besassen werden« wird in
unterrichteten Kreisen nicht erwartet.
Die Poli ei wird sich in den meisten
Fällen amit begnügen die Rassen
III «lä«stige Auslönder« auszuweisem
und dem Recht einer strengeren Aus
zu Unterstellen. Betreffs der
«haftung von russischen Studenten
und Studentinnen sagt die »Mutt
sche Zeitung« in einem Artikel, der
augenscheinlich offiziösen Ursprungs
is, folgendes: »Der Vorfall beweist,
daß die deutsche Gastsreundschast ge
mißbraucht wird. Die russischen
Studenten die ungenügend gebildet
und aus den deutschen Universitäten
st· unbenetzt sind, hat-m sich schon
der unpassendsten Weise in die
hattePolitit des Deutschen Reiches
eingemischh indem sie Wahlschlepper
deenste siir die Sozialdemokratie ver
Ht zu; .Wir selb enthalten uns
» inmixhung ig ußlanW inneii
« eegen iten, aber Tvir wünschen
nicht die Berpslanzung raisi
Methoden aus deutschen Boden.
« und anständi e Studenten
Of uslnds können ngestöri aus
Deutschen Hochschulen arbeiten, ohne
Unterschied der Nationalität Sonst
Wen « sich ein anderes Feld su
Js . Ylichteit im eigenen hause
W -
« : « «··z so
»Es-? «
i
d, Wichtige Mem-kenn
Jene I eben über Tod des österrei
IsZischen Kesaprinzem (
Paris, 2«7. Mai Hier with he-.J.
Wei, daß die Griifin Lonyay,’
Stzherzogin Stephanie, die Wittwe
bei unglücklichen Kronprinzen Ru
dolph von Oefterteich, binnen Kurzem
Nemoiten veröffentlichen wied, die
tin neues Licht auf die Tragödie von
Meyetling werfen werden. Ein in
Iniwerpen etfcheinendes Blatt hat
ssgat fchon einen Theil dieser Me
Iwiren veröffentlicht Es heißt darin,
baß der Kronprinz infolge eines Ver
sehens etfchossen wurde, als die Ba
toneß Vecsera bei ihrn war, und daß
diese im Schmerz dein Kammerdie
net. der ihren Geliebten erschossen
hatte, den Revolver entrissen und sich
selbst eine Kugel durchs herz gejagt
habe. Der Wiener Correspondent der
«2imes« sagt, daß die Jnhaltsangw
se M Antwetpeniet Blattes nichts
sit Erfindung ist.
seyen Beif. Wagner-.
Wut-sung Berti-W über
sei-e sen-W- empört
Vetlin 27. Mai. Die freisinnige
cmsmnalverwaltung der Reichs
di äußert in den schärfsten
ten ihre tiefste Empörung über
,die, wie berichtet worden
Nationaldkonom Pro
net Auf dem Straßbur
enoae WH Date-; se
t ie iiber die meisten candidatrn
vers-sie Quarantiine aufgehoben
nnd annou. sowohl seh Senator
Knok sind von der List-der unbrauch
baten »Reattioniiren« gestrichen weh
den« Jn anderen Worten, MosevH
bleibt seinem Günstlingss KTast tretk
aber er wird der Candidatur Can
nons und Knox nichts in den Weg
legen. Nun, wo bleiben dannhughes
tund Cortelyon von New York, Shaw
nnd Cummings von Jowa und beson
Iders Vicepriisident Fairbanks von
Indiana? Diese müssen sich noch in
der Quarantiine befinden und ist
das besonders eine sehr ernste Sache
sür den Vicepräsidenten, welcher aus
seiner Candidatur tein Hehl macht
und swelcher wohl schon heute auf weit
mehr Stimmen rechnen iann als Wil
;liam, HIward Tast. Vicepräsident
Fairbanste fdird nicht nur einstimmig
von seinem Bessesndiana unterstützt
werden, Tor-Ic- er wird auch die«
«Stimmen andere- Staaten erhalten,’
nachdem sie ihr ComplimentardotumH
für die eigenen Lieblingssöhne abge-i
geben haben. Zwischen Rooseoelt und
Fairbanks hat nie ein inniges Ver
hältniß bestanden, wie es z. B. wi
schen McKinleh und hobart der ’
«war. Fairbanks wird nur sormell
zum Weißen hause geladen. Consul
ztirt wird er nie und aus seine Ern
psehlungen hin, selbst bei der Be
sseiung oon Bundesiimtern in seinem
eigenen Staate, ist nie reagirt worden
und daher überläßt der Bieeprösident
auch die Bundespatronage siir India
na sasi gänzlich dem Senator hern
tnenwah, welcher beim Präsidenten
besser angeschrieben scheint als sein
jugendlicher Eollege Beoetidgr. Das
Amt des Vier-Präsidenten ist unter
den bestehenden Umständen ein sehr
undankbares. Jn exeentioen Angele
genheiten hat er, wie sur Zeit Bis
marck in Lipp«e-Detmold «ntx to seg
gen« nnd in der Gesesgesbnng hat er
nicht den Einfluß des unbedentensten
Senators. Nur hat er Gelegenheiten
mit einslußreichen Senatoren reundi
schast zu schließen und diese mind
schaft mag ihm noch sehr niislich wer
den, denn Virepräsident Fairbanks
hat diese Gelegenheiten gebraucht. Es
ist kaum verständlich warum Präsi
dent Rooseoelt dem Vicepräsidenten
nicht gut ist und er mehr gegen die
Candidatur Fairbanks als der ir
gend eines anderen arbeitet. Fair
banks soll reaktioniir sein« Wenigstens
glaubt Rooseoelt so, aber aus den
Reden, welche der Virepräsident hie
jetzt gehalten hat, tann man nicht ge
rade den Schluß ziehen, daß er die
Roosevelt’sche Politik mißbilligt.
Selbst wenn er es thäte, ist er nicht
Narr genug sich das itzt merten zu
lassen. Vierepräsident kairbanis ist
mit seiner Candidatnr s on iiber zwei
Jahre im lde nnd wird bei dem er
sten Scruinum wohl mehr Stim
men erhalten, als irgend ein anderer
ndidat. Oh er· aber geeine Leute
Jten ann, ist eine an re Frage.
Jrn Lause dieses- Sommers kommen
Roosooelt und Fairbanks in Indiana
polis zusammen und der Präsident
muß wohl dann aus den Viert-köst
denten Rücksicht nehmen. Aber. wie
Senator Hemmensway sagt, es werden
weder Blumenbouquetj noch Bat-stei
ne erwartet. - ««;«.«W
s-f--- -
NE
Atti der Seminarien-Ia j
Freiherr Speck un Sterns-es ans
Italien zurückgekehrt
Berlin, 28. Mai. Auf seiner Rück
reise aus der Schweiz nach seinen Be
Hsihungen in Sachsen traf der deutsche(
Ithschafier Freiherr Speck von Stern- ;
; barg heute in Berlin ein. Schon mor- H
gen wir-d er sich nach Dresden begeben, T
too er von König Friedrich in Ausdienz E
empfangen und oon diesem die höchste
Auszeichnung des Landes, das Groß- «
lreuz des Albrechtsorden2, erhalten
wind. Jn einigen Wochen wird er
wieder nach Berlin zurückkehren, um
von Kaiser Wilhelm in Audienz ern
pfangen zu werden.
Fast under-ebne.
Unter der Nase der Polizei wurden
Gen-tilde gestohlen-.
London, 28. Nov. Eine starke Ab
theilung von Polizisten ist zur Bewa
chung der königlichen Altar-einig in
der augenblicklich eine Gewölbe-Aus
stellung abgehalten wird, beordert.
Trotzdem wurden letzte Nacht fünf
undsünszig Gemälde gestohlen, ohne
daß die Polizei nur das geringste be
merkte. Trotz aller Nachforschungen
fehlt von den Dieben bis jetzt jede
Spur.
— Gestern starb in Los Angeles,
Cal» Jrancis Lndlow Clarl, ein be
kannter Erfinder nnd Thefingenieur
der Minghanse Atr Brale To.
—- Jn Ehicago etscho heute das 30
Jahre alte Mädchen ’laner Sevins
M igre Atti-sey thachte einen Mord
u asu « ren ater und ·ng
dann Zell-stund indem sle ihrebkieis ·
der Geile-te Und U selM langsam zu.
Tode rösten l« ;
— Der Ver eines sur Untersu
i
« Demut-d W l
sei-as Dei-ei«I-«-··«··Sicss-eitstkttsi so si
sss Isva
Dein Baums-Music- gest-set
Berlin, 27. Mai. Mit größtem
Interesse wird in weitesten Kreisen der
etudienreise entgegengesehen, welche
der Staatssetretär des Reichscstpnials
amtez, Bernhard Tiernburg, demnächst
nach den deutschen Cotonien in Asrika
antreten wird. Uebrigens ist der Be
such Deutsch - Südwestasrila«s aus
dern Programm gestrichen. Herr Dera
bura hat den Plan, auch dieses Schutz
aebiet aus eiaener Jlnichauung kennen
zu lernen, vorläufig aufgegeben, weil
inder Spanne Zeit. welche siir die
aanie Tour in Aussicht genommen ist,
ein so gewaltiges Gebiet nicht zu
durchstreifen iit und eine Ueberani
strenauna zu befürchten ware. Außer
dem würde der Aufenthalt in Deutsch
Lstairita rann abaeturzt werden
müssen, wag sen Hauptzweck der gan-v
zen Reise beeinträchtigen dürfte. Diese
gilt hauptsächlich dem Baumwoll
Studiutn in Deutsch - Ostasrita. Herr
Dernbura nimmt zahlreiche Indu
strielle und Sachverständige mit. Es
wird allgemein als ein höchst liittlicher
und drattischer Gedanke zeichnet,
daß Herr Dernbura die Industriellen
zu bewegen sucht, sich selbst einmal die
Länder anzusehen, aus denen sie schen
jeht ihre Rohmaterialien beziehen und
das in der Zutunst in noch weit höhe
retn Maße thun sollen. Uebrigens ist ;
es nicht richtig. daß, wie vielfach ge- «
meldet worden, alt offizieller Vertreter
der sächsischen Regierung der Geheime .
Regierungsrath Steglich an der Afri- j
tareise Dernbura’s theilnehmen wird. !
Steglich siihrt vielmehr Anfangs Jnii
aus eigene Kosten eine auf etwa vier·
Monate berechnete Studien-Ieise nach
Ostefrika aus. Im August wird er»
in Daressalam mit Dernburg zusam- l
mentressen Da Steglich in der säch- ;
sischen Regierung die Abtheilung sitt
handel und Volkswirthschast vertritt.1
wird es mit Genuatbuung begriißt,1
daß er durch seine Studienreise Ein-!
blick in die wirtdschaftliche Bedeutung
der deutschen Colanien nehmen wird. ’
Kistharer cis-h x
Ulabasterundelt des Kopfes der ansti- ·
ilsts Königin Tejr.
London, 27. Mai. Eins der Elte
sten Kunstwerk der Welt, das Alaba- H
stermodell des Kopfes der iighptischen
Königin Trie, deren Grab und Mutnie »
aus dem Jahre 1800 o. Chr. tiirzlichl
von dem ameritantschen Archiielogen
Theodvr M. Davis bei Thebae entdeckt
wurde, ist aus detn Wege von hier nach ;
New York und wird binnen Kurzem
i m.Rees·', dem hause Den-if in New
grt, seinen Plan finden. Genauess
iudium der Alabasterbütte der köni
gin, deren Existenz mit Muthe und
Romantit umwoben war, läßt- die
Frage auftauchen, ob sie überhaupt von «
Geburt Aeghptertn war. Außer den
chskatminischea Lippen weisen viki
wunderbaren Züge und die Kopsbth
dung nichts Aegtsptisches auf, und dte ’
Ankhropo en sind in Verlegenheit, .
welcher Ra e die Königin angehört ha- ;
den mag. Das Kunst-wert ist ans aus ,
Alabaster, nur die Au n d Caus ’
Oxgxmkv Lapje iazkiie geregt « J
Tee deutsche serv repress.
Pleut Besuch aus Schloß Geldesqu
undiu Töne-ers
Berlin 27 Mei. Bot Kurzem
wurde angetiindit daß Kronprinz
Wilheim diesen »ornrner einen Be
such in Mecklenburg plane und sich
längere Zeit aus Schloß Gelbensande
aufzuhalten gedeute, wo er s. Zi. be
kanntlich um seine Gemahlin, die
Herzogin Cecilie zu Mecklendurgi
Schwerter, gesteit. Dieses Reihe-ro
grarnm hat nun eine Erweiterung et
sahren. insofern als auch ein Besuch
arti danischen Königshos in dasselbe
ausgenommen worden ist Mitte Juki
wird der Kronprinz in Kopenhagen
eintreffen und ihm zu Ehren eine
Reihe sestlicher Veranstaltungen stott
sinden. Kronprinz Christian von Dä
nernart ist Wilhelrni Schwa er und
mit der 1879 gebotenen rzogin
Ulrxondrine zu Meetlenduegg Schwe
rin, der älteren Schwester Ceciliens.
iejigen Kronprinzessin von Preußen,
fwtmäblk
; sum-et dee Povsee6.
ZEstielily durch Ruhe und Ueber-le
I gnug Lösung herbeizusiidreu.
! Berlin, 27. Mai. Die Antwort des
iPapstes aus die Petimn der polni
ischen Katholiten wegen der entschiede
fnen haltung von Regierung und
Schulveetvaltung in der polnischen
Schulfrage und speziell gegenüber dem
Streit der Schultinder ist nunmehr
eingetroffen. Der Papst dankt den
Petenten siir die Versicherungen ihrer
Treue und Liebe und lobt vor Api
lern die unverbriichliche Treue des
tenvoctes und seine stets bewieene
Ergebenheit siir die Kirche Er be
merkt, daß er auch in der pheutipen
ich « am Zeu W des-in eif
tks Tdeilfåauek Heerde-, vers-e
.« - d FIT· Rud- und,
ums-In ans-i
Beamte nnd Mast-um er
Mcdsias - E skss IT
II blinder Wach.
Streiten-, Provinz Kwangtung,
Einna. 27. Mai. Jn Wangiong,
einer in dem Uping - Distritt der
chhintfchu - Ptäfettur gelegenen
Stadt brach heute ein Aufruhr aus.
Alle Militör- und Civildehörden find
ermordet und ihre Yamen durch
Feuer zerstört. Die Truppen der
Garnifon sind den Aufständifchen ge
genüber vollständig machtlos. und
wenn nicht aus nahe liegenden Städ
ten sofort Hilfe geschickt wird, dürfte
der Ausstand an dem sich Vertreter
aller Volls- und Berufstlaffen be
theiligen. fehr gefährliche Dimensio
nen annehmen.
Swatow, 27. Mai. Die hiesigen
Revolutionäre. die aus Nachbarftiids
ten bedeutende Verftärtnngen erhiel
ten, wurden bei ihrem Angriff auf
Die Civil- und Militarbehörden gar
nicht gestört. Der Mititiir i Gott-»
verneur hat alle dienftpflichtigen
Mannfehaften zu den Waffen rufen
lassen, und die Bankiers der Stadt
haben in Dampfbartaffen einen Pasi
trouillendienft an der Kiifte eingerich
tet, ntn die Städte vor einein An
griff von der See-fein her zu bewah
ren
Berlin. 27. Mai. Aas SchanghaiJ
und Hongtpng wurde heute Borniitsz
tag hier gemeldet, daß Eingeborenez
die deutfche Missivnssiation in Lien
Tfchau nahe Pathos zeftört haben.
Die Missionare fallen glücklich ent-«
totnnien fein. Das deutfche Kano
nenboot «Jltis«, das eine Verstär-»
tung von zwanzig Marinefoldaten
von dem Kanonentwvt ,Tfingtau« er- -
halten hat. ift von Hongtong nach
Pathoi abgegangen, und es wird mit
Bestimmtheit erwartet, daß auch ein
dritifehes Kanonenhoot dorthin bepr
dert werden wird. Jn Lien Tfchau
wurden arn 22. October 1905 fiinf
amerikanische Missioniire ermordet
und mehrere Kapellen nnd Erzie
hungsanftalten zerstört Erst irn Ja
nuar dieses Jahres bezahlte die chi
nesifche Regierung die verlangte Ent
schädigung ·
Berlin, 27. Mai. Nach den bei
der dentfchen Kadelgefellfchaft aus
Schanghai eingegangenen Nachrichten
find auch in Pathoi ernste Unruhen
ausgebrochen und die Lage dafelbft
ist ehenfo ernst und gefährlich wie in
Lien Thau-.
III-TI«
St. Petersburg, 27. Mai. Fast
täglich werden von der hiesigen Poli
sei haussuchungen in den Wohnun
gen sozialdemokratischer Mitglieder
der Reichsduma vorgenommen. Ge
stern Abend statteten mehrere Mit
glieder der Geheimpolzei der Woh
nung des Abgeordneten Prilhodto,
eines Vertreters der constitutionellen
Demokraten in Tschernigow, einen
unerwarteten Besuch ab und belegten
dort Doluntente mit Beschlag, aus
denen hervorgeht. daß die Mit lieder
des Vereins der Eilendahnange llten
alle Vorbereitungen zu einem neuen
allgemeinen Streit treffen. Der
LVertreter des Staatsanwalti wird
eine Untersuchung gegen Prithodlo
Ieinleiten lassen und beantragen· daß
fee von dcr Reichsdurna suspendirt
’tverde, damit er prozessirt werden
Ilanrn Prilhodto ist selbst ein Eisen
sbahnangestellter und angeblich Einer
;der Führer in ihrer Organisation.
Eine Anzahl von Sozialdemokraten
»die dern Congreß ihrer Parteigenossen
in London deiwohnten, sind tn Hel
;singsors eingetrossen. Sie machten zu
zthter großen Ueberraschung die Ent
jdeckung daß die Behörden von jedem,
Ider nach Rußland weiterreisen wollte,
seinen Paß verlangten und zugleich
serllärterh dasz nur denjenigen die
,Ili·icklehr nach Rußland gestattet wer
den wird, die im Besis geseslich aus
gestellter Pässe sind
Opier sei stets-tec.
W bedeutend gespe, sli tust-ge
W wurde.
« UWMM ig:
L ,. .- VVM UUU Mk- IN in an
WMTACÆ exists-VII
p I. n U
oln sind biet nnd ein Wes
f du t, und in dein
onen
s- III-« »Es-IT
is- M W -
ew»
—
Unitirt tm Sitten gegen
, VIIIIL
Wskl StrectsCliqnh
Washington, D. C» 27. Mai. El
ist nur .rneriwiirdig, daß seit einer
Reihe von Jahren die New Yorler
Multimillionäre, Geldsiicie und Plu
tolraten sich weit mehr um demokra
tische als republilaniiche Parteiange
legenheiten kümmern. Die New Yorler
Geldsäcle, welche ja Interessen in al
len Staaten haben und daher eine
Macht sind, mit welcher bei allen na
tionalen Wahlen zu rechnen ist« ver
halten sich den Bewegungen innerhalb
der republilanischen Partei gegen
über vollständig gleichgültig und
scheinen es nur daraus abgesehen zu
haben, die Nornination von William
J. Behan von Seiten der Demokraten
zu verhindern. Jn den nördlichen
"Staaten verhalten sie sich noch passiv.
aber im Süden haben sie bereits an
gesangen, gegen Broan zu agitiren
und ihm die Delegationen dieser
Staaten abspensiig zu machen, selbst
nachdem sich die meisten dieser Staa
ten entweder aus den Parteieonventios
nen oder durch die Legislaturen siir
Brhan ertliiet haben. Ali Broan zu
erst die Jdee des Bundes- oder staat
lichen Besihes der Eisenbahnen tentas
tid entwickelte, waren es die Stirn
men siidlicher Staatsmänner, welche
dagegen laut wurden. Das ist erklär
lich« weil die großen südlichen Eisen
bahnen, z. B. die Louisville F- Rashs
dille, die Southern, die Norsoll ö
Western, die Chesaveake ö- Ohio, die
Atlantir Coast Line u. A. nördlichen
Capitalisien gehören und von New
York aus geleitet werden. Diese Bah
nen haben viel zu der Entwicklung
des Südens beigetragen und beein
»slussen manche Staatsgesedgebung
Inoch heute. Besonders ist es ein gebo
rener Südländer, welcher aber zu den
gierigsten, schmutzigsten und stagwüri
digsten Geldproyen New Yorks ge
hört, welcher die Agitation gegen
Erhan betreibt und die Idee verbrei
tet, es wäre Zeit, einem Südländer
die demokratische Präsidentschastönm
wination zu geben. Es ist dies der
Multornillionar Thomas F. Rhan
oon Virginia, dessen zweite heimath
New York ist. Rhan spielte schon in
1904 eine Rolle in der «sase und
sane«« Demokratie und zählte zu der
Clique, welche Richter arler aus
stellte. Er selb hat eå längst aus et
’nen Sitz irn undessenat abgesehen.
sEr lann aber seinen Ehrgeiz nicht be
friedigen, so lange ihm Senator Da
niel von Virginia im Wege steht. So
lwill Nyan den übrigens sehr tüchti
gen Senator zum Präsidentschastsi
candidaten machen. und andere südli
»che oder halbsiidliche Staaten haben
jbereitö auch ihre Lieblingssiihne ini
Felde. utlllt sum Diesen m mqu
FBundeårichter George Gran von De
laware der beiannteste nnd tijrsste,
aber Gran ist doch laum ein eiidlani
der zu nennen, und das conservative
Element tiinnte sich in Richter Gran
ganz furchtbar verrechnen. Culberson
non Texas· ist ein gndezer siidliazer
Senat-in we chen die New Yor ei
setzt in den Vordergrund schieben,
und er, sowohl wie Daniel von Vir
ginia, sind als prinzipielle Gegner
von Bryan betannt. Mit diesen
»Booms' siir siidliche Staatsmiinner
ist ei nicht weit her. Die Masse des
Volkes beißt nicht an. Wenn Thomas
H. Rhan wirklich in den Bundessenat
will. so sollte er seinen Wohnsih m!
New York nehmen. Dort ist et schon
häusia vorgekommen, daß der Mann
welcher am meisten dasiir bezahlt, die
Senatorenwitede haben kann. Virgi
nia wird Daniel als Senator behal
ten nnd seine Delegation siir Bryan
insikuirem und das Gleiche ist der
Fall mit Texas und seinem Culberi
on. Weder Daniel»-Eulbeeson oder
Grah haben ein Wort sallen lassen,
aus welchem man annehmen tönnte,
dasz sie Eandidaten sitt die demokra
tische Nomination sind. Culberson
lehnte das ihm oon der Parteiconoens
tion seines Staates angebotene Jn
dossement ab und schrieb selbst den
Beschluß, welcher Brnan die Unter
stiihung des Staates Tean versprach.
Bunde-richtet Gran bat sich wieder
holt geweigert« sich aus ein politisches
Gespräch einzulassen, und Senator
Daniel ist ein zu ersahrener und wei
ser Politiier, irgend welcher Lobhus
"delei Gehör zu geben. Die Wallstr.
ciique treibt nur wieder das alte
Spiel. Sie will Bryan in den südli
chen Staaten unterminiren, nicht et
wa, um eventuell einen südlichen
Eandidaten zu nominiren, sondern
das Feld wieder klar siir einen
Strohmann zu machen, welcher wohl,
wie Richter Parier in 1904, in New
ais-set in sinden sein wird. Keiner von
oben genannten drei ren
M durchsdhssassikfsck Umo
nipteliet werden« Ballstr. hat ohne
speiset schon seit einen candidaten,
aber wer er ist« werden die Morgens.
set-onus Ida-is u. I, rioch eine
Heile sitt Ich behalten.
J;. J« «l .
mm die Mel-U M LIES
e at
O .
»Ya- mma »e
Ise t« see can-us . Ist-te
M
·
·« «««.» w- - sey-i »
san« sm- oir or r rot-M
it , C
Iiooosevelt nnd Oberhandetanroait
Bonaparte haben sich ganz entschieden
geweigert, in irgend einer Weiseä da
bei behilflich zu sein, daß der taat
Oklahoma formell in die Union anf
genornmen wird, nnd es wird deshalb
nöthig sein, daß die Constitntion in
einer zweiten einzubernfenden Confei
renz von Delegaten der beiden den
neuen Staat bildenden Territorien
durchherathen und eventuell geändert
werde. Das würde die Ausnahme des
neuen Staats in die Union minde
stens um zwei Jahre verzögern. Okla
homa ist vollständig demokratisch, und
von vielen wird behauptet, dafz dieses
der Grund ist« weshalb der Präsident
sich in der Angelegenheit fo neutral
verhält. Gleich nachdem die Constitus
tion Oklahomas angenommen war,
kam ein Cornite nach Washington, um
mit dem Präsidenten zu conferiren
und von ihm in Erfahrung zu drin
gen, ob er gegen die Constitution et
was einzuwenden habe. Dieses Co
rnite wurde von dem Präsidenten an
den Oberhandezanwalt verwiesen,
nnd herr Bonaparte erklärte den
herren von Oklahoma geftern, daß er
ihnen keinen Ausschlqu gehen könne.
Dieses schien die Bürger des neuen
Staats fo nnanaenehm zu iiderras
schen, daß sich noch gestern den Stand
der Bundeshauptstadt von ihren Fit
ßen schüttelten.
sollen steife-. N
sefchtss der Detroit Steeet Ball-as
Eupleyei Association
Detroit, Mich» 28. Mai. Jn einer
von Mitgliedern der Detroit Street
Nin-ad Emplo s Association gestern
III-end ahg tenen Versammlung
wurde mit großer Majorität beschl -
sen, von der Straßendahn - Gefe
schast eine Lohnethhung zu verlangen
nnd fofort einen Streit zu inauguris
ten, wenn die Gesellschaft diese Forde
rung nicht bewilligt. Da die Vertreter
der Gesellschaft bereits früher ertlärt
haben, daß sie unter keinen Umständen
eine Lohnerhähung bewilligen können,
so wird ein Streit wahrscheinlich nicht
zu vermeiden fein. Ein weiterer und
angeblich letzter Versuch, die Angele
genheit in friedlicher Weise zu schlich
ten, wird noch von W. D. Mahom dem
Präsidenten der internationalen Betei
nianna der Straßenbahnangeitellten,
gemacht werden.
Deserterer ertchosiem
Machte in Fort Sheridan einen ver
zweifelten Zlnchtversnch.
C "cago, 28. Mai. hertnan Lerch,
ein ferteur der Bundesarntee, der
aus New York dem hiesigen Militärge
fängnisz in Fort Sheridan überwiesen
worden ist, vers achte gestern zu entkom
men, wurde aber in einer in der Nähe
des Gefängnisses gelegenen Scheune so
sort entdeckt und aufgefordert, sich zu
ergeben. Als er dieser Aufforderung
nicht sosort nachlarn, gab der aus zwei
farbigen Soldaten bestehende Posten
Feuer. nnd Leu-v wurde so schwer ver
letzt, daß er schon aus dern Wege nach
dem ospital starb. -
Der neidismeg der Küsten.
Wehende Ausführung eines neuen
Plaan des Angenehmes-inst
Washington, 28. Mai. Es ist so
nt wie beschlossen, die enorme Kü
nlinie der Ver. Staaten in drei
Seitionen siir Vertheidigungszweele
zu theilen und jede unter das Com
zrnando eines höheren Ossiziers zn
’siellen. Zwei der Seltionen sind an
der Atlantischen und an der Golf
tiisie und eine an der Pacisicistiistr.
General Davis ist wahrscheinlich der
erste der Ossiziere, die solch ein Corn
mando erhalten werden, und ein Theil
des Planes ist, die drei Seitionen nn
tee Eonrnrnando eines Generalrnasors
von der Küsten-Urtillerie zu stellen.
Inseblicher surchist angewiesen
Kopenhagen, 28. Mai. Die Polizei
wies tern einen in der Nähe des
iönigltchen Sommerpalastes beschäf
tigten Deutschen, Namens Niezig,
anl, der angeblich ein Anarchist sein
soll. Er sieht im Verdacht, daß er die
Absicht hatte, Attentate«aus fremde
Sonderäne oder auf Mitglieder der
diinischen königlichen Familie zu un
ternehmen. Andere Auslander wer
den bewacht.
General Knreki in Ch« e.
Chicago, 28. Mai. Der rühmte
japanische General Kuroti. der augen
blicklich hier alt Gast weilt, unter
nahm heute eine Spaziersahrt nach
den Paris der Südseite und stattete
dann den Viehhiisen einen kurzen Ve
such ah
Schnee ins Osten.
Utica, R. Y» 28. Mai. Jn dern
Meintest-Thal zeigte das Therntomes
ter heute zwischen 30 und 34 Grad.
Es heers t in der ganzen Gegend ein
heftiges eireiben.
— rau Jst-della Emerson Case,
»die « tne in Schimer die DO
Hseend des le ten Sommers in Ohsier
stah verschie sonst-se mochte, den
Drasidenten zu sehen, wurde gestern
Adern iernnglhospital fiir Geistes
tranie bewiesen- . - «
Anc- Mo ba .. e
Hsesandte der Fes- hlilofyseizt ists
zkheute ans Da in on er ein, um in
Heu Osten Tagen nach Hananta ah
;-- reisen, Ip- er«weihrend der Umson
-L:t des Präsidenten sonder dessen