Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 31, 1907, Image 3

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Instttut der Frau M. C. Petpn
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Tieses Institut ist für Mädchen, die das Kleide-machen gründlich erlernen wollen
Nur kundigen Schülern werden lkektisikate ertheilt Bedingungen libekal
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Weinem Thiquören und Cigarrew
hier tm h man aemnlblicb es-- Glas Bier bei delikat-m Lunch.
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Das sind die Eigenschaften vie man findet m
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welches unübertrefstich isi in jedes Bezieht-no nnd sicv Infolgedessen bei nu«
Kennern eines guten Tropfeng der allergrößten Jexiebtheit erfreut.
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CTelephon - Nummer: 82) Agentuk für dsefen Ihm des Staates-, führt Beste!
langen für Faß- und Flaschenbiek in großen user kleinen Quantitäten iü
Nah und Fern prcmpt aug.
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Die Erste Natiouat Bank
Grund ist-AND xkzntiAsKA.
Tbutsein allgemeines Bankgeichäsp Macht Fatmssnleihen
kapital 8100,000; Ueberfchuß 8100,000.
S. N. Wolbacly Präsidan c. F. Bosttloy. Kafsiret s. D. Rost-, Hülsskok
Tod den Jlnnincltm
Instrultens schlimmste Plage nnd Da
nysr’ erfolgreiche Versuche.
Obschon-a esse-suchet- Meee« Inst-liess
stets-Or —Dle satt-sei- als ssädllssh
Usestsafieahsns — fasset-st- steile.
statische-aussieht Iste Aussichten
Binnen Jahr und Tag, so schreibt
ein Deutscher aus Sydney, Neusiid
waleg, dürfte Australien endlich von
der furchtbaren Kaninchenplage befreit
sein.
Australien hat mit der Einführung
einer Reihe von europiiischen Thieren
sich eine schlimme Ruthe aufgebunden:
der Fuchs hat sich so ungeheuer ver
mehrt, daß ein Jäger oft 10 bis 20
güchse an einem Tage erlegt; die
«"-perlinge, welche die Stelle der die
Siedelungen meidenden Papageien
einnehmen sollten, sind nebst den El
stern zu den schlimmsten Feinden der
Obstwaldungen geworden, denn sie sind
zahlreich wie der Sand am Ufer des
Meeres-, und nun gar die Kaninchenl
Der Hauptreichthum Australiens
sind die Viehheerden, und in dieser Be
ziehung steht Neusiidwales weitaus an
erster Stelle: hier zählte man am 1.
Januar 1907 452,000 Pferde, 2,275,
000 Stück Rindoieh und 43,000,000
Schafe. Nun sind die Kaninchen ge
rade dem Viehstande gefährlich, denn
sie fressen die Weiden tahl, zernagen
die Wurzeln, unterhöhlen den Boden,
daß Pferde und Ninder sich die Beine
brechen, und schälen Baum und Busch.
Jm Nothfall erklettern sie sogar die
Bäume, um sich das Laub zu holen.
Alles pflanzliche Leben wird auf
Jahre hinaus vernichtet, wo diese un
heimlichen Gäste hausen. Natürlich
versuchten die Former im Bunde mit
dem Staat alles, um des schlimmen
Feindes Herr zu werden. Man schoß
die Kaninchern fing sie in Fallen, legte
Gift in die Baue, ja, vergiftete das
Wasser ihrer Trintstellen, so daß die
Leichen hohe Wälle am Rande bildeten.
Die Weiden wurden durch »taninchen
sichere« Drahtziiune abgeschlossen,
deren Stachelspitzen so tief in die Erde
hinabreichen, daß die schlimmen Na
ger nicht unten hindurch können. Wäh
rend der sieben Jahre von 1889 bis
1896 gab allein Neusiidwales von
Staats wegen die ungeheure Summe
von 16,5()0,0(x) Mart für Schutzmaß
regeln und Vertilgung der Kaninchen
aus; 1,l)s)0,«00 Mart tosteten die
1600 Kilometer langen Sicherungsi
ziiune. Alles umsonst!
Da setzte die Regierung UXWOO M.
fiir Denjenigen aus, der ein sicheres
Mittel zur Ausrottung der Roger fin
den würde; die Fartner fügten 250,
000 Mart hinzu. Zu Beginn des Jah
res 1906 nun meldete sich Professor
Dr. Dank-T Abtheilungsoorsteher am
· Pasteur’schen Jnstitut in Paris, der
sich schon eingehend mit batteriologi
chen Forschungen beschäftigt und na
mentlich im Kampr ge en die Ratten
vlage in Odessa 1903 gurch Züchtung
eines Bazillus hervorra ende Ergeb
nisse erzielt hatte. Die egierung von
Neusiidwales schloß sofort ein Ab
tommen mit Dr. Danysz, wonach ihm
vor Beginn der Versuche 20,000 Mark
und filr die Dauer von zwei Jahren
monatltch 4000 Mart zu zahlen seien.
Zur Anschaffung der« erforderlichen
Instrumente muri-en 1z,0l7(-"u’no sur
einen mitzubringenden Gehilfen mo-’
natlich 700 Mark bewilligt. Ende
Mai 1906 traf der Gelehrte in Syd-.
neh ein, und nun wurde ihm zu ein-i
gehendsien Versuchen die einsame, ahet;
nahe der Küste belegene Jnsel through-!
ton zugewiesen. Daß sich auch einei
ganze Anzahl Mißtrauische, ja sogars
Widersacher des Unternehmens sanden,J
dars nicht Wunder nehmen; lebte doch
eine Anzahl gut hezahller Beamtenj
von dem Vorhandensein der Kaninq
chen. Außerdem wurden alljährlichz
Millionen geschlachteter Kaninchen nachJ
England gesandt lslir 5,000,000Mart
allein im Jahre 1906), und die Felle
bildeten einen wichtigen Ausfahrarti
tel
Schon im September 1906 aber»
konnte Dr. Tidswelh der erste Sani-j
iiitsbeamte von Neusiidwales. feststel
len, daß der von Danyß bereitete gis
tige Krankheitsstois verheerend auf
Kaninchen wirke, andern Thieren aber,
selbst bei Einimpsung, nicht schade.
Schweine wurden sogar mit tranken
Kaninchen gesitttert und wurden dabei
seit. Schließlich konnte Danyß nach
Sydney melden, daß die Versuche als
gelungen zu betrachten seien und seine
Aufgabe gelöst sei. Doch war er da
mit einverstanden, daß das Experiment
nach weitere drei Monate aus der
Broughtonsnsel in größerem Maß
stabe sortgeeßt werde. Dann kann
das große Sterben beginnen. das tau
sende Millitgien Opfer fordern wird.
Alaska-; tlnsfelnnnng —
Entsicklnng des Oeldlandei unter
Onkel Same Verwaltung
blies-II Ilsokcs sulsilde sind-leih
iqslt — Ieise-verjagt ssesieltnens des
Rotbart-ersti- Itne blühende Jud-Mo
saht-O soltstsuwlsnt
Als die eigentlichen Entdecker Alas
tas werden der Däne Bering und der
Rasse Chiriloff angesehen, welche im
Jahre 1741 eine Expedition zur Cr
forfchung der Kamtfchatla gegenüber
liegenden Küsten des ameritanifchen
Festlandes unternahmen. Bald darauf
ergriff Rußland von Alaska sammt
den ihm vorgelagerten Jnfeln Besitz
und als sich herausstellte, welchen un
geheuren Reichthum an werthvollen
Pelzthieren das Land hegte, bildete sich
im Jahre 1799 die RuffifchsAmerila
nifche Gesellschaft, die mit Genehmi
gung der ruffifchen Regierung die
Jagd und den Handel auf Alaska mo
nopolisirte. Nun begann eine Raub
wirthfchaft, welche schon nach einigen
Jahrzehnten eine bedeutende Vermin
derung des Pelzthierbeftandes zur
Folge hatte.
Am unsinnigften und barbarischften
wurde gegen die Bärenrobben vorge
gangen, die den loftbaren «Sealslin«
liefern. Die Agenten der Russifch
Amerilanifchen Pelzgefellfchaft ließen
nun gleich im Anfang ihrer Thötlgleit
diese toftbaren Pelzthiere in Unmasse
tödten. Jtn Jahre 1803 waren in der
Hauptagentur auf der Aleuteninfel
Unalafchla nl t weniger als 800,000
lle anfgehiiu t, von denen dann sie
n Achtel nnbenutzt verbrannt und
in’s Wasser geworfen wurden, weil
man fie dort nicht zuhereiten konnte
und den Preis nicht herabdrücken
wollte.
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Sehr fpäilich war die Kolonifation
in dem fast unerforscht bleibenden un
wirthlichen Lande, das bei einer Größe,
die der des deutschen Reiches gleich
kommt, kaum von 30,000 Menschen«
wovon zwei Drittel vEslimt·ss, ein
Drittel Jndianer, bewohnt war. Jst
doch auch das Klima so rauh, daß nur
an wenigen Rüstenorten Sommerge
treide gebaut werden kann, das zudem
noch nicht einmal jedes Jahr reif wird.
Jm Jahre 1867 wurde Alaska
sammt den Aleuten und den Pribiloff
inseln von Rußland gegen eine Zah
lung von s7,000,000- an die Ver
Staaten abgetreten, die aus ihm ein
besonderes Territorium mit der Ost
grenze gegen das englische Kanada
bildeten. Die Union erließ Gesche,
welche die Jagd auf Pelzthiere, zumal
auf die Bärenrobben, kegelten; der
jährliche Ertrag belief sich noch immer
auf 8500,000 und hob sich natürlich
durch die Schonung. Die Alaskage
sellschaft liefert jährlich gegen 100,000
Stück Bärenrobbenfelle nach London,
wo sich der Sealskinhandel konzentrirt
hat
Sehr gehoben wurde durch die Ame
rilaner die Verwerthung des Fisch
reichthums der Gewiisser. Der Wal
fang an den Küsten ward gleichfalls
durch Gesetze geschützt und systemati
scher betrieben und zugleich in Verbin
dung gebracht mit der Anlage großer
Fifchölfabriten auf dem Lande. Be
onders aber kam der Lachsfang in
Aufnahme. Schon im Jahre 1893
gab es in Alaska gegen 40 Unterneh
mungen, welche das Eininachen frischen
Lachses in Büchsen betrieben, und bald
darauf über-schritt der Werth dieser
Lachsausfuhr M,000,0(:0.
Als im Jahre 1880 zwei amerika
nische Goldsucher an den Ufern des
Lvnnkanals am südlichen Küstenge
birge Alaskas goldhaltigen Sand fan
den, ließen sie sich dort nieder und
nannten die kleine Bucht, an der sie
das erste Blockhaus bauten, ,,Gold
bucht.« Andere folgten ihnen, und so
entstand die Stadt Juneau, die heute
noch immer den Ausgangspunkt aller
Goldunternehmungen in Alaska bil
det. Auf der Douglasinsel, Juneau
gegenüber, wurde von der Tradewell
Gold Mining Company das größte
Goldstampfwerl der Welt in’s Leben
gerufen, das mit 240 Stamvfern und
mehr arbeitet. Es findet sich nämlich
im Küstenfchwemmland das Gold nicht
nur als Sand, sondern in Quarzklum
pen vor, deren Gestein mit Goldadern
durchsetzt ist. ur Gewinnung dieses
Goldes verhel en die Poch- und
Stampfwerle.
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Der Rnsse als Trinken
fDie Regierung als Förderin des
Branntweinvkrlsrauchs.
schauen-ts- Dso Ein-d sei III-Mit Js
noetrte status-en Hauptwert-meinen des
sooft Beet-ihre Vope- Cebisdeie ais
; Zecher Der heilige staut-tin
Daß der Russe ein Schnapstrinter
ist« weiß ein jeder, aber wie er den
Schnaps trinkt, davon hat man im
Auslande doch nur untlare Vorstellun
gen.
Es muß zunächst hervor-gehoben
werden, daß die von der russischen Re
gierung erhobene Branntweinaccise
ganz enorm ist. Ein Grad Spiritus,
dessen Herstellungstoften sich auf circa
1 Kopeke (100 Kopeien = 1 Rubel =
51.5 Cents) belaufen, zahlt 11 Kopes
ten Steuer, so daß IT B. im vorigen
Jahre die von der egierung verein
nahmte Schnapösteuer nicht weniger
als 867,500,000 Rubel betrug. n
den Jndustriecentren von Moskau, e
tersburg, Wladimir beträgt der Jah
resverbrau an Branntwein 4 bis 5
Wedro (1 dro etwa 12h Quarts)
pro Kopf der Bevölkerung, während er
in ländlichen Gegenden kaum 1 Wedro
ausmacht. Das zeigt, daß man dens
russcschen Muschit (Bauer) mit Unrecht
als den schlimmsten Branntweintrin
ier verschrieen hat. Wo sollte er auch
die Mittel hernehmen, sich den hor
rend theuren Schnaps zu kaufen, da
in vielen Dörfern sein Tagesbudget
im Durchschnitt (Weiber und Kinder
mitgerechnet) nur etwa 5 Kopeten auf
den Kopf beträgt? Und doch sieht man
sehr oft gerade Bauern ganz sinnlog
betrunken, darf aber nicht vergessen,
daß das stets Ausnahmefälle sind. Der
Muschit trinkt, wenn sich ihm Gelegen
heit bietet, und zwar nur dann, wenn
er gerade durch Verlauf von Korn oder
andern Erzeugnissen seiner ärmlichen
Landwirthschaft etwas Geld in die
Finger bekommen hat. Dann lauft er
sich in der ersten besten »Monopolita«
(Monopolschnapsbude) ein »Halbes
Fläschchen (:«—: 1-40 Bieer und leert
es oft mit einem Zuge. a er nun
aber fiir gewöhnlich außer Thre.
Quaß lsäuerliches Bier) und Wasser
nichts trinkt, so wird er natürlich so
fort durch das ungewohnte Quantum
sinnlos betrunken, wird betrogen und
bestohlen und kommt von der Kreis
stadt, wo er seine Produkte verkaufte.
oft mit leerem Wagen, leeren Taschen
und dickem Kopfe zurück.
Die Regierung ist übrigens aufs
eifrigste bemüht gewesen, den Muschit
zum Trunte anzuhalten. Es gibt sehr
viele Dorfgemeinden, die zur Zeit der
Einführung des Branntweinmonopols
auf ihrem »Mir« (Gemeindeversamm
lung) den Beschluß faßten, bei der Re
gierung zu ersuchen, keine Schnapss
handlung in ihrem Dorfe zu eröffnen,
aber solche Beschlüsse wurden einfach
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; ignoritn oa et oem sit-ru- nut var
j auf ankam, Geld aus dem Beutel der
Harmen Bevölkerung zu pressen, ohne
; sich zu fragen, was die Zukunft dafür
- bringen könnte.
Die Hauptlonsumenten des »Wodli«;
bilden zweifellos Fabrikarbeiter, Hand-;
werter, sich in den Städten Erweer
suchende Tagelöhner,Fuhrleute, Dwor
nits (Haustnechte) und dergleichen
vom Lande durch die Armuth in die
Städte getriebenen Leute. Auch das
weibliche Geschlecht bleibt darin nicht;
zurück. !
Der Vope, der in den Dörfern dem»
Volke Tugenden zu lehren berufen isH
gibt ihm im Wodkitrinken das bestes
Beispiel. Namentlich zu Ostern, wenn
er von Hütte zu hütte geht, um das
«Auferstehungsgebet zu verrichten und
: die vier Ecken des Stübchens mit
;Weihwasser zu besprengen, besprengt
H et sich gleichzeitig durch den ihm vom
Bauer anläßlich des hohen Festtages
gratis dargereichten Schnaps derartig,
daß er schon nach kurzer Zeit völligl
betrunken ist. Aber das hindert ihn»
nicht am Weiterbeten und Weitertrin
. ken, denn ein paar Bauern fassen ihn
! unter die Arme und schleppen ihn wei
Iten damit er nur ja jede Hütte des
l Dorer segne. Ossiziere, Beamte,
i Studenten, kurz, jeder intelligente
Russe huldigt dem Branntwein in weit
s höherem Grade als der Muschit oder
; selbst der Arbeiter, da die beiden letzt
genannten Klassen eben nicht viel zu
- vertrinlen haben. Und die Schuld»
x trägt unbedingt der Staat. Denn daök
» Trinken wird schon in den Schulen alsi
zetwas Patrioiisches hingestellt. Jedes
für die Jugend bestimmte Geschichte!
Rußlands erzählt, daß der heilige
Wladimir die Worte gesagt haben soll:
»Wesselje Rufst estj viti« lDie Wonne
Rußlands ist das Trinken).
Der rumänische Dauer.
’ senktutßlssistete und gest-se Junius-us
l Ieise Rausch-»ein
Jm Hinblick auf die jüngsten
Bauernunruhen und Judenoerfolgun
gen in Rumänien schreibt ein Bericht
erstatter der ,,Kb"lnischen Zeitung«:
Bedürfnißlosigkeit ist einer der
hauptzüge des rumänischen oder
walachischen Bauers. Der Jammer
früherer Jahrhunderte hat eö mit sich
gebracht, daß er zufrieden ist, wenn
der Mais gut gerieth und trocken in
die Borrathgspeicher kam, und der
Verkauf der Erzeugnisse seines Feldes
ihm soviel übrig läßt, in der Schenke
sich ein paar Gläschen »tuica« zu gön
nen und von herumstehenden händlern
oder auf dem nächsten Jahrmarkt et
was Tand und Spielereien zu erstehen.
Die Sorge um die Zukunft schiert ihn
wenig. Jst er bei Laune, so gibt er
frisch und fröhlich ausz, was er an
Baarschaft in der Tasche trägt. Der
Lebensunterhalt kostet ihn bei seinen
geringen Bedürfnissen blutwenig, denn
seine Nahrung ist so einfach wie denk
bar. Fleischspeisen sier,t der Arr
mere kaum am Feiertag. Die Natio
nalkost- ist der Maisbrei. die «mama
liga,« ein Gericht der itspiienisschen Po
lenta ähnlich. Als Zu psiie genießt
er Zwiebeln und Knobl-.uiri), auch wei
ßen bröckligen Schafkäse. Gedünstetes
Kraut, Bo;«ich seine mir Fleischstücken
gemischte gegohrene lljsaistleie), gesal
zene und gebratene Fische, in Stücke
geschnittene-Z, an der Sonne getrock
netes Fleisch sind schon Delikatessen
für seinen Tisch. Seine Strenggläu
bigkeit zwingt ihn zudem zur Enthalt
samkeit. An den 189 Fastentagen des
Jahres wird er nicht wagen, ein Stück
Fleisch oder Speuk oder «.’..·. Eierqericht
zu berühren. Aber mit den Fasten
tagen des Kalenders hat er noch nicht
genug. Er verspricht sich Schuß vor
Dürre und Hagel, Krankheit, Hunger
und Feuersnoth wenn er zudem an
diesen und jenen Tagen freiwillig
fastet.
Es läßt sich verstehen, daß der ru
mänische Bauer bei dieser Lebensweise
über wenig physische Kräfte verfügt.
Zu harten körperlichen Anstrengungen
ist er nicht fähig· Bei der Feldarbeit
ist er jedoch fleißig und unermüdlich.
Es ist dies eine Beschäftigung, die ihm
in Fleisch und Blut übergegangen ist,
und die er mit stoischer Ruhe und Be
harrlichkeit, freilich auch nicht immer
mit großem Aufwand von Intelligenz
verrichtet. Geht er außerdem auf Ber
dienst aus, so wird er sich am liebsten
für Lohnsuhren verdingen. Dann ladet
er auf seinen Wagen, was dieser zu
tragen vermag, legt sich oben auf,
träumt in der Sonne und überläßt es
seinen Thieren, die im gemächlichen
Tempo die Straße einherziehen, die
schwerste Mühsal zu leisten.
Etwa 85 Prozent der Landbewohner
Rumiinieng sind Analphabeten. Hand
werk und Garten- wie Gemüsebau steht
in den Dorfschaften nicht sonderlich in
Uebung. Die Arbeit der Schmiede,
Maurer, Zimmerleute verrichten meist
wandernde Zigeuner. Abkömmling
eines Hirtenvolkes, ist der Rumäne ab
gehärtet und zäh, und da brauchbar,
wo keine große Muslelkraft und kein
starker Aufwand geistiger Rührigkeit
vonnöthen sind. So wenig Pflege wie
seinem Gaumen gönnt er seinem Kör
per. Es verschlägt ihm nichts, auf
feuchter Erde unter seinem Wagen sich
des Nachts auszustrecken. Der wa
lachische Arbeiter trägt nicht die min
deste Sorge um sein Nachtquartier.
Ohne sich zu entkleiden, legt er sich auf
die nackte Diele und ist nur soweit auf
seine Bequemlichkeit bedacht, dasz er
ein Kleidungsstück unter seinen Kopf
schiebt.
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WAu abe des
F m Geschäfts.
Waaren im Werthe von Tan
senden von Dollars find dem
Volk »zngegangen, zu ungefähr
der Hälfte ihres Werthes. Wir
wollen das Geschäft aufgeben.
Nur eine ganz kurze Zeit, und
wir sind anf immer weg. Kauft
jetzt, solange Jhr die Gelegenheit
habt
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Teheran;
Einmhnerzuhl und Handelsverlehrs
der persischen Hauptstadt.
Ums-vier tu Zehe-an Der Artillekietaleri
genung-Bahnen-- Bauten mit Fahrsam
Iuren—- Die »Oui«-— Brust und Posaunen
bläten
Das heutige Teheran ist im wesent
lichen eine Gründung der jüngsten
Epoche der persischen Geschichte. Jn
rascher Entwickelung ist die Zahl der
Einwohner, die gegen Schluß des 18.
Jahrhunderts nur 15,000 Seelen aus
machte, gestiegen; die gegenwärtige
Einwohnerzahl beträgt annähernd
200,000. Unter den Einwohnern be
finden stch aber nur etwa 600 Euro
päer. Sie gehören entweder den dor
tigen europäischen Gesandtschaften an
oder stehen als Offiziere oder Beamte
im Dienste des Schahs.
Der günstigste Orientirungspuntt
für eine Stadtwanderung des Frem
den in Theran ist der 820 Fußlange
und halb so breite Artilleriekasernen
platz, den eine Reihe interessanter Bau
ten umschließen. Von diesem Platze
gehen die vier Trambahnlinien aus,
welche die Stadt zur Zeit besitzt. Eine
führt zum Bahnhof der einzigen Ei
senbahn, welche das »Reich der Sonne«
trotz aller immer wieder neuauftau
chenden Projette bis heute besitzt, der
öz englische Meilen langen Bahn nach
dein Wallfahrtsorte Abdul Azim.
Die bedeutenderen Bauwerke Iehr
tans erhalten dadurch eine besondere
Eigenart, daß sie entweder ganz oder
wenigstens zum größten Theil mit
bunten Kachelglasuren bekleidet find;
in solcher Weise sind auch die zwölf
Stadtthore, ebenso aber auch die den
Eingang der verschiedenen Straßen
aus den Artillerietasernenplatz bilden
den Portale geschmückt. Von Interesse
für den Fremden ist die »Ari« (die ge
segnete Kaiserbutg), der Komplex Von
Gebäuden, welche das Palais des
SchahsinSchah ausmachen. Wer die
Art vom YJJeidan-i-Schah, einem mit
der sogenannten Perlentanone besetzten
Platze, aus betritt, gelangt in einen
hübschen, mit Wasserbassins versehenen
Kof, der im Norden vom Thronsaal,
ener pittoresten, gegen den Garten
offenen Loggia, abgegrenzt ist, in deren
Mitte der marmorne Thron steht, auf
dem der Schuh am Neujahrsfeste
öffentliche Kour abhält und die Ge
sandten emvsängt. Der um diesen
Garten gelagerte Komplex bildet einen
Stadttheil für sich: hier sind die ein
zelnen Ministerien, der Palast des
Gro westrs, die Bibliothet, das neue
Mu cum
JWer aber das wirkliche persische
Volksleben beobachten will, der kommt
im Basar Teherans auf seine Rech
nung. Die überwölbten Gäßchen des
Basars sind zu beiden Seiten mit Ver
kaufsbuden besetzt; Schmied, Schuster-,
Tischler, alle erdentlichen Gewerbe sind
hier vertreten und verrichten in offenen
Läden ihre Arbeit. Kameele mit schwe
ren Lasten ziehen auf den holperigen
Gassen daher; dort erscheint ein pe
sischer Würdenträger, hoch zu Roß, mrc
seinem ganzen Dienergesolge; die
Männer in langem Rocke und hohen
Lammsellmützen sind Beamte des Rei
ches; hinter ihnen trabt aus flinkem
Esel der Kaufmann. Die Garköche,
aus deren brodelnden Kesseln Gerüche
in lieblichem Gemische die persischen
Leckerbissen verrathen; Kafeiiers und
Zuckerbäcker versuchen durch Metall
klirren ihre Klientel anzuziehen. Mit
Heulen und monotonem Singsang er
bittet sich der zerlutnpte Derwisch eine
Kupfermünze So driin t und schreit
alles durcheinander im untesten Ge
misch, bis der Muezzin (Priester) vom
Minarete die Mittagsstunde verkündet
und zum Gebet ruft. Ein paar Stun
den ist alles still; der Basar schläft;
während der Mittagshitze liegen die
Kaufleute aus den Matten ihrer Bu
den, die Bettler und Hausirer auf dem
Gassenpslaster, bis das tolle Treiben
von neuem beginnt und sortdauert, bis
die Sonne zur Rüste sich neigt.
Das Ende des Tages ossiziell zu
verkünden, ist den schrecklichen Musi
lern im Pautenhause vorbehalten: ihre
Posaunen und Bauten melden in lang
gezogenen Tönen, daß die Sonne un
tergegangen ist. Nun wird es allmä
lig still; mit lose eingefügten Brettern
werden die Laden geschlossen; alles
pilgert zur Stadt zurück, und der Ba
sar ist ausgessorben
Die erste Kammerzofe
der Königin-Wittwe Margherita von
Jtalien weisz sich durch die Veräuße
rung der abgelegten Kleider ihrer Her
rin ein hübsches Nebeneinlommen von
35000 oder 86000 das Jahr zu sichern.
Zweimal im Jahre veranstaltet sie
einen Verlauf und unter ihren besten
Kunden befinden sich Ameritanerins
nen, welche hohe Preise bezahlen,.um
in den Besitz von Souveniren emer
Königin zu gelangen.
·Eine wüthende Kuh ist
ein weit gesährlicherer Feind als ein
Brille, denn erstere lämps mit der Ab
sicht zu tödten und ficht mit den Hör
nern, während der Bulle in rasendem
Lan ge en den Ge en and
Wuthanftiirmt g . few