Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 31, 1907, Sweiter Theil., Image 12
Im Heidedort Roman von Y. von der Elbe. - (1. ZortfednngJ scc Inckte die Achseln zu ihrer Wi Wenn »Steu- mich diebisch « nein Wenn süßes Madekcheu,« et fort. »Traktire sein« sollst « Jeher bestimmen, was du magst, denn lasse so viel springen, wie du WITH-« Er klapvette mit den Schlüs Bin in der Tasche. »Nichts zu tostbat t so ’n FerschenP »Heute bend?« fragte sie erstaunt, ,, end sieFlorian den Karton hin IIZ ie. ; «anodl, heute Abend. Dem Herr Date-. Sie, Prinzeßchexn Mademoi M Paduas-L meine Wenigkeit und käm dieser Schlingel hier, wir bege nns miteinander in den »Es-Zinser . ungünstigem Wetter dire ich ein-e Dtofchie Was? Läßt « doch hören, unser Plänchen?« Er » fis- siegesgewiß an «,Und Papa Hat zugesagt?« «Nntiitiich hat er." ; »Das begreift ich nicht« Ihr wurde III heiß, daß sie die Pelzmütze·"berun ..»i«ezrriß. .Ta will ich doch gleich wieder kshaufF Mit diesen Worten lief sie davon. Golde-nennt fah ihr triumphirend E ; « - atie ftükmte zu ihrem Vater ins · wisset und störte den beschaulich Messen nnangenehm auf. ·· L.Jstes weiht-, Papa, daß wir heute ksdend mit-Reldammer ausgehen? Jch EIN-V nicht, ich thu’s nichts« Sie ". leudztte ihr Barett in die Sofgecke ad warf sich außer Athem auf einen Sinkt g »«Hab dich doch ment to, Demo, ais . Ists-Kein Unglück-« »Wie in aller Welt kommst du da Frei-« " Der blasse Mann sak. Verlegen wie , Mfefuchmd um sich. ( :« «Jch begreife dich nicht. Habe dir doch nach gesagt, daß der Mensch zu kainglich, unverschämt acaen mich ist, send daß ich keine Artigkeiten von ihm una« »Wenn wir all-e mitgeben, kann er Eck- doch nichts herausneimien.« »Aber du liebst solche Partien ja . gar nicht« »Es ist nun einmal verabredet, und Ich hoffe, du bist meine aute Tochker Md biarnirft mich nicht« Um sie zu «iesiinftigen. zog er feinPortenionnaie set-s der Tasche und gab iksr sechzig I Mart »Sieh zu. daß du diesen Mo — Hat damit Umriß-" H »Ah; du haft eine Zahlung bekom . seen?« rief sie erstaunt. »Nun denke Oder auch bald an vie alte Kohlenrechi , meng. an di-: große Summe für Che H eniialien nnd an den Glaser, der das stelier in Ordnung gebracht hat. Die " Ernte sit-ahnen schon lange« »Die Lust zu dem Graiulationsbes « , war ihr Vergangen, dznn die Aus z szi auf den Abend bedrückte sie. Sie Irnßte auch noch ihr blaues Kleid in ««.Ordnunq bringen« Der Vater beschäf - Este sich schon wieder mit dem Hunde. ie stand auf und Staate, in den-. Verlangen, ihrem einzigen Freunde Ins Herz auszufchiittenx »Onkel szhans ift doch zu Haufe?« s , »Nein. er ist zu seinem Bruder ge "f sangen ." — In araßem Unbehaaen verließ sie »das Zimmer. Jhr kleines Stäbchen, In dem sie wohnte und fchiieis lag hin iset der Käche Hier saß sie und brachte Tät Haushaltunasbuch in Ordnung-. - sie war durch ihreMutter an genaues Iieebnen und vorsichtiaes Haushakten " Zhnt und fühlte sich sehr erleich ka wieder Geld in der Hand zu YOU-Vater hatte ihr einen Fünfzig lich-in nnd zehn Mark in Gold — ; den« Was er wohl für eine Ein aehsabi haben mochte? B see das Papier auseinander fal , sah sie. daß ein schwarzes Haar . « liebte. Wo kam das her? Jhr .- hatte in letzter Zeit graues Haar M. Ein piosiicher -Schreck he see. Stammte der Schein « Fessean Hand? —- Aber würden fi-: ja nach und nach in feine Gewalt gerathen! Dein-e Macht in dem Gelde lag, isngiges macht, wie unterjocht Midnet ist, das sagte ihr der « Verstand Sie konnten ja, sp die Sache so verhielt, nicht M nnd ein ohne des GIVE-i Wn - . herzensanth befie! fre. « der nächsten günstigen den Vater offen fragen, seidene-mer Heide. » He Eber vie häuslichen e Iangsam-. je wahrschein W Ek; jmk Zefiiecheung M gis-ich rnkt Onkel Hans W Daß M nicht zu . "«« e MM M ice sonst Mast staats aber sie Freunde, bei denen sie sich Rath und1 Hcchisf hätte hoken können, besaß sie m . Nach allen Ueberkgungen sah sie ein, daß ihr nichts übrig bleibe, als sich in die Anordnung ihres Vaters zu er ben und sich stir derf abendli chen usgang anzntleiden. Ihr einziges besseres Kleid von leichtem, hellbiauem Wollstofs, das sie diesen Abend anziehen mußte, hatte einen Riß davongetragen, den wollte sie noch stopfen. So saß sie bei ihrer kleinen Lampe und irrte mit ihren ängstlichen Ge danken um eine Befürchtung. die ihr immer drohender erschien. Nun, sie wollte alles thun. den Unaussiehlichen zurückzuweifem Jhni sollte der Muth vergehen, sich um sie zsi bemühen! ; Stimme Bescheid. i i I i "schen: »Ich bin saß-: mik. Date-. daß Z. Kapitel. Der Abend tam, ein kalter, häßli arer Abend mit scharfem Winde und Schneegestöber. Als Marie mit ihrem unbehaglich feufzenden Vater vor der Flurthiir stand, im Begriff, hinabzu aehen, iam Hans Assel die Stiege herauf. Bei dem Wetter wollt ihr ausgehen? Was habt ihr denn vor?" fragte er erstaunt. Liebreich sagte ihm mit lliiglicher Das junge Mädchen rief dazwi lvir nach des Prosen Pfeife tanzen müssen.« »Mir still, Kind. still,« begütigte der Vater; »und komm, wir dürfen nicht warten lassen.« s Sie stiegen die Treppe hinunter, nnd Assel trat kopfschüttelnd in die Wohnung. Unten auf dernHausflur standGold ammer in einem eleganten Ueberzieher und bemühte sich. rot e lederne Hand schuhe iiber seine icken Finger zu streifen: er hielt den Hut unter den Arm geilemmt. Sein blonder Wel lenscheitel war im Eifer des Aus brnchs etwas zurückgerutscht, was dem kleinen Mann ein verwegenes Aus sehen gab. Mademoiselle Duvernier kam eben irn start rauschenden Kleides aus dem zweiten Stockwerk herunter. Sie trug auf ihrem Haarturban einen Hut mit hochstehender Krentve und vielen mal lenden Federn, die zum Theil über ihrer Hatennase nickten. Als der Frifeur erklärte, das Wet ter sei so ungünstig, daß er es den Damen schulde, einen Wagen htzlen zu lassen, wurde die Hausthür aufge ftaszen und Florian sprang herein. Seine blonden Locken und der Kragen seines Havelocks flogen im LuftzugeJ und Schneeiörnchen fielen ihm vomt Regenschirm. i »Die Drofchte ist da!« rief er tri umvhirend. Unter dem Schirm führte Gold ammer zuerst die Franzöfm an den Wagen und hob sie hinein, dann sor derte er Liebreich auf, zu folgen und der Darne gegenüber Plan zu nehmen« Zuletzt geleitete er Marie. In der Beflissenheit, ihr zu helfen, drückte er sie fest an fich, wobei sie ihn so heftig zurückstieß. daß er fast aus-geglitten und gefallen wäre. Dann feste er sich ihr gegenüber, sein Sohn fand beim Kutscher Platz. Während der Fahrt erlaubte sich der Friseur verschiedene Anniiherungsver suche, die von dem Mädchen stumm, aber schroff zurückgewiesen wurden. Als sie im Vorraurn des »Winter gartens" standen, wo die Menschen hiniJ nnd her drängten, bot Goldammer Marie den Arm, um sie hinein zu süh- ; ren, sie aber rief lachend: »Jugend ge hört zur Jugend!« und hängte sich an : Florian, der sich hoch reckte und sehrj stolz aussah. j Jrn Saal war es schon voll undj heiß; etwas verdrießlieh iiber seines verschiedenen Mißerfolge bei der Um-? loorbenen, geleitete Goldammer seines Gäste an ihre Plage. s Die Musik begann, und die Vorstel- ; lung nahm ihren Verlauf. j Marie undsihr junger Freund wur- I den bald gefesselt Finsternd und; tkchernd theilten sie sieh ihre Bemer kungen mit. Dzi- ptesangstomiter war doch gar zu narrischl Wem sah er doch ähnlich? Und nun der Verwandlu ökiinstlens nnd dann die spaßigen stomatem und das Fräulein mit dem Sanesen-. i ( nentanz in buntfarbiger Beleuchtung, dassgesiel ihnen ganz vor-Glich. « rinn» gab steh dankenloser als ferne Gesahrien di en neuen Ein drücken bin. Marie, die nie dergleichen eben, ließ sich auch ein« allein gi,spintergeunde ihrer gesit- lauert-en« doch Zangen und hie und da Abnei fZMJ Mä- DII GVW M- MI mesim ie tmte elMdchen ge ben, die sich so Ueideten und fv um MÆ « m verwerten M er fah sure Warte. , Or its Mut-nan- ans R itta und m verschiedenes Seite-s wasch-l tet wurde. Das schmeichelte ihm. Es kam ihm vor. als wäre das fiiri felb etwas Angenehmes; saher sie ochs nhalb und halb als sein Eigenthum an. Was bis jetzt nur ein flüchtiger Einfall, ein dämmernder Wunsch, ein augenblickliches Verlangen gewesen, wurde an diesem Abend zum Ent schluß, zu einem ganz festen Vorsat-» den er, koste es, was es wolle, aus führen mußte. Daß es nicht allein eine mühsame Bewerbung, sondern auch eine Menge Geld kosten werde, wußte er, doch schreckte ihn das nicht. Nach diesem endlich gefaßten Plan beschloß er, die Erwählte nicht mehr mit kleinen Liebenswiitdigkeiten zu verfolgen. Er fand es ganz in der Ordnung von seiner tünttigen Frau, daß sie sich keine unberechtigten An näherungen gefallen ließ. Es gab ihm für die Zukunft die tröstliche Ge wißheit, daß sie nicht kokettiren werde. Emil Liebreich aber litt peinlich. Er sah aus wie ein Nachtvogel. der, ans Sonnenlicht verirrt, in seiner Angst nicht weiß. wohin er sich retten soll Er wurde immer dlasser und müder und fand nicht das mindeste Vergnü gen an den Vorstellungen Seine Ge danken irrten voll Sehnsucht heim zu feinem verlassenen Händchen und dem einsamen Satan mit dem Bilde der Verstorbenen jGoldamrner suchte sich ihr in jeder TWeise zu nähern, sich ihr angenehm zu machen. er bewarb sich um sie. i i i I »auch weaoemoiseue Jeannr. oie nat einen gewissen Triumph von diesem Abend versprochen hatte, fühlte sich sehr unlefriedigt. Eigentlich hielt sie etwas von Marie, mit der sie immer auf freundschaftlichem Fuße gestan dcn Was man aber hier aus dem jungen. nachlassig frisrrten Dinge machte, das ärgerte sie denn doch ge waltig. Jn der Pause ließ Goldammer Eis reichen und nach dem Schluß der Vor stellung führte er alle ins Resiaurant des Zentralhotels. Marie konnte nicht umhin. über die Pracht und die vielen Gäste zu stau nen, undes war doch schon zur nacht schlasenden Zeit. Ob alle diese ver gnügten Leute nicht ans Zubectgehen dachten? Sie stand immer sehr friikt auf. um zu heizen, reinzumachen und Kassee zu kochen. Wie konnte man das, wenn man nach Zwölf erst heim kehrte? Aber müde wurde sie doch noch nicht. Sie durften alle wählen. was sie essen wollten« und der Gastgeber ließ freigebig auftischen. Er ertlärte nach liissig daß es ihm aus zehn Marl mehr oder weniger niemals ankomme. Endlich gelangten sie wieder zu Hause an «Nun, gut amiisirt?" fragte Gold amrner das Mädchen. »Fem, was, mein Herzchen?« Marie konnte nicht umhin, ihm die Hand zu geben und sich zu bedanien, aber ihr Dank fiel irostig aus Florian hals ihr: aHimmlischer Abend. Papa! O, wer das öfter haben könnte!« «hängt ganz von deiner jungen Freundin ab, du Strick.« — Oben angekommen, fand Liebreich kaum noch Kraft, seiner Tochter Gute Zucht zu sagen, dann taumelte er ins ett. Das Mädchen hatte geglaubt, auch sehr müde zu sein; nun saß sie aber noch lange am talten Herde und dachte nach. So verworren und wechselnd auch die Eindrücke dieses Abends waren, eine drohende Wolte trat ihr immer deutlich-er vor die schaudernde Seele: Fröstelnd zog sie ihr Tuch um die Schultern. Fort mit diesen schreckli chen Gedanken. Sie ging zu Bett, aber es währte lange Zeit, bevor sie die; Ruhe sand, die sie suchte. ( Einige Tage später schritt Emils Liebeeich unruhig in seinem Salonj aus und ab. Mehrsach lehrte er zumi Sosatisch uriick, auf den er einen of-; fenen Briee geworfen hatte. Es wars die mit dem Gerichtsvollzieher drohis ende Mahnung des KohlenlieferantenI Die Schuld war seit dem Tode sei- i ner rau zu der höhe von sasi zwei hun rtfiinszig Mart aufgelausemx Wie konnte das nur sein? Pfanden lassen, die Siegel des Ge richtsooilziehers an seinen Sachenl sehen, ein schrecklicher Gedanke! Dem! Manne trat der Schweiß aus dies Stirn bei dieser Vorstellung Er wars :ch in einen Stuhl und schob sogar nhund urtick, der« an ihm hinaus sprang r besaß kaum noch Außensi stände, es war au in letter Zeit soc-J nig eingegangen ließ sich dennj bei 2dem iriiben Wetter photographi-j Un i i Und dann fielen ihm die anderenL unbezahtten Re nungen ein. und er drang aus m« einem Gefilde- als ·ege ihm dasWasser bis an die-Kehle So vieler auch sann, er sand teinen anderen Rath, als den einen und al ten: Goldamrner um hilfe zu bitten. Er that dies ungern. Der riseur Hand ihm immer so spöttisch chelnd Will-eh daß er sich beschämt und zerknirscht fühlte. Und wenn er dann, nach unter Schutt-schein, mit dein erhaltenen Gelde abzog, so brannte then dies sbrmlich in der hand. Die Maus-binn- der M· hatteerauchschonein paar-nat M i III-e , i te NO . time-mer III eine . ie m WITH-M TM ihn bei dein Gedanken, daß der Delser einmal versagen nnd alles arti-Hor dern könne. Wie er je die e Schulds abtragen solle. war ihm ein Räthsels Der Gequälte schritt ein paarmali im Solon aus nnd ab. Er mußte Fehl erst sammeln und fassen, ehe er ichs zu dem sauren Gang entschlos, der.j das sah er wohl ein, halt-möglichst geil than werden mußte. i Anatol Goldammer saß in seinemj kleinen Kontor hinter dem Laden und; rechnete mit hesriedigtem Lächeln- diei Einnahmen des verflossenen Monaiss zusammen. Das Gailicht brannte,s und der enge Raum war dunsiig undl vollgepsrapst mit Mustersendungemi Büchern und Karte-us Dem Friseur war sehr wohl zu» Muth. Ueber den Zeilen des Konto-l buches sah er, wenn er sieh die Muße gönnte, vor seinem-geistigen Auge dass rnndwangige, frische Gesicht Mariens-, ihren schlanten Wuchs und den sesien oldblonden Zops. Sie hatte sich nie risiren lassen wolle-n, und es trib helte ihn doch in den Fingern, diese Fülle welligen haates zu lösen, zu wiegen, sie durch die Finger gleiten zu lassen. Aber Geduld, er würde sich das Vergnügen gewähren können, wenn sie erst sein war, und er'- sollte nicht mehr allzu lange bis dahin dauern. Er besaß ja die Mittel, sie sich zu eigen zu machen, er hatte den Knon aus dem Beutel. Als Liedreich zuerst mit der Bitte um Stundung der Miethe und später mit der um tleine Anleihen zu Gold ammer gekommen war, harte dieser im Geiste den Werth don seines Hausge nossen Besitz abgeichöyt Er wollte ieinensalls weiter gehen als bis zu der l Summe, die sich ans einem Verlauf ergeben würde. Jn letzter it änderte sich seine Ansicht. Daß arie ihm nicht freudig in die Arme sinten werde, wußte er« wenn er sich auch van seinem Werth und ihrer Geschmacklosigieit überzeugt hielt. Solch junge Dinger batten die albernsten Jllusionen vom Leben. die mußte man zu ihrem Glücke zwingens und dazu besaß er nun in den An-; leiden ihres Vaters ein vortressliches» Mittel. Er lachte sich ins Fäustcheni bei dem Gedanten. wie sicher sie ibrns war. s Ta trat nach bescheidenern An-! tlapsen an die Kontartbiir die dauere j artengte Gestalt Liebreichs langsams ein« Der Mann sah unter seine-as vollen ergrauten Haar bei dem arellen ; Gaslichte erschreckend bleich aus. i Ueer das seisteGesicht des Friseuräis flog ein zufriedenes Lächeln. Da bots sich ja gleich die erwünschte Gelegenij beit. Er befreite einen Stuhl von; allerlei Pateten und lud artiger dennl se seinen Besucher zum Sitzen ein-l »Was verschafft mir das Vergnügen,» geschäßter Freund?« « Hast schönre ich mich. wddet als Bittsteller zu ionrrnen,« stamknelte der Photograph. »Aber — ich mag's im Vertrauen aus unsere alte Freund schast. Bin leider in einer furchtbaren Verlegenheit.« »Zean Sie ber. Was haben Sie da siir ein Papier?« Liebreich übergab den Brief des Kahlenhändlers. ,,Hn1,bm, eine nicht unbedeutende Summe.'« »Ich kann mir iaurns—« »Da müssen wir doch auch erst sehen, wie viel Sie mir eigentlich Mulden Wird in die Tausende geben« Manns Verdienen Sie denn gar nichts mehr?" »Die Zeiten sind schtecht. Man ar beitet; es bringt aber leider nicht ge nug." «Sind doch sonst.-ausgetommen.« »Ja, als meine Frau nach lebte.« »Ist denn das Töchterchen eine Ber schwenderini« »O nein —- nein, ganz und gar nicht!« Während dieser Unterhaltung batte Goldammer bedächtig seinen Kneiser aus die Nase geileknrnt, ein Schubsach aufgeschlossen und aus einer kleinen Lederrnadpe Liebreichs Schuldscheine hervorgesucht. Nun begann er die verschiedenen Summen untereinander zu schreiben und dann zusammenzu zählen. b’ ja alles im Kontobuche.« plau rteer, während dieser Beschäfti Æ, »aber so wird die Geschichte sin « iibersichtlicher.« Der Photograpb hatte angstvoll zu xsebem wie eine Zahl unter die an ee aufs Papier geworfen wurde. Das war sa unerschrotnglich viel! Jett stand die Reihe da, nun die LTatalsuknuie: »Das macht schon liber deeitausend Mari, Berebrtesier. Weiß wirklich nicht, ob meine Gesiilligieit mich nicht schon zu weit gesiibrt bat. ·Welche Garn tie können Sie mir "geben, daß ’ wieder zu dem Meinen tanrniei Soll doch nicht alles fiir die Kasse sein, was man erworben bat-— Haben Sie irgend eine Sicherheit zu -bieieni« - « PentBedriingten schlatterten die Wieder-. so lurz und rauh hatte der Bitte Freund nach nie zu ihm gespro n hilsloi richtete er seinen Blick «aus den Quälee und neuen-eile Unver Wirklich-T M turzee banger Pause sagte Gold-unmer- La te uns als »wes-nig- Mäsuee items-sein Si sehen, tote die Sachen stehet-. Da gibt ei m die M: entweder Sie ersta ten IN Munwtfeibizteid dann aus, mit zitternden Fingern wischte er sich wiederholt iilser die Stim. .Oder,« fuhr der andere mit gro -f;em Nachdruck fort, «oder — oder wie treten in ein näheres Verhältniß. Mit einem lieben Papa nimmt man’s nicht genau, dem wird weiter geholfen, da wird ein Strich gemacht!'« »Wie meinen Sie dasi« fragte, ohne gleich zu begreifen, der Photo graph. Jn feiner Zerstreutheit war ihm trotz seiner Tochter Andeutung-en der Gedanke doch befremdlich, daß der alte Hauswirth Goldammek ein Auge auf sein junges Kind geworfen haben könne. «;,« rief der Bewerber mit über legenem Lächeln, »das lann ich, wenn id; mit dem Vater einer hübschen, hei rathssiibigen Tochter sprecht-. doch nur so gemeint haben, daß ich Sie frage, ob Sie als mein Schwiegerpapa sich aller Sorgen entschlagen und eine an genehme Zukunft haben wollen?« Goldamknee blickte den sprachlos .Dasitzenden siegesgeloiß an. Jn einem Schwall schöner Worte schilderte er ihm seine Zuneigung fiir Marie, sei nen gediegenen Wohlstand und seine Absicht, dem Vater seiner Frau das Leben so leicht zu machen wie nur möglich Dem Bedeängten klopfte das Blut in den Schläfein er fühlte sich bis zur Denkuniälfigteit verwirrt. Wa« denn möglich? Alle Sorgen um die cinlttnft sollen wie weggeblasen fein? Er sollte leben tönnen, wis es itzm gefiel? Dann sah er den Frifeur an, die ge drungene Gestalt mit dem Bäuchlem, das rathe Gesicht, darüber die Perücke. Sein Schönheitssinn regte sich7einem blühenden jungen Geschöpfe, wie seine Marie war. konnte dieser Freier schwerlich gefallen. Aber was dann? Jetzt ichfug des Sprechers fette Stimme wieder an fein Ohr: »Wenn Sie einmal aus dem Leben gehen, ist Ihr Kind so wohl aufgehoben wie in Abkahams Schooß. Ich werde sie auf Händen tragen. Mit dem Geschäft soll sie gar nichts zu schaffen halten« dafiir sorgt die Duvernier. Den haushalt aber versteht Marie. Ich will nur sie nur mit ihr glücklich sein. th sie doch gewissermaßen wie eine Lin meinem Garten aewachsene Blume. Wer wollte mir verdenten, wenn ich sie pflücken thchte?« Liebreich fiammelte Auf-reden. Er müsse doch vor allem mit dem Mäd clten sprechen, wenn er auch hoffe, nicht bezweifle — Sckkwrrfiillig erhob er sich. Jhm um«-, als sei eine weit qrößete Last ais-f seine Schultern gelegt: Miihsam schleppte er daran. Noch aebeugtek als sonst drückten sich zur Thür hinaus. (Fortieynng folgt.) Die Ceneinrnise der Leeres-idem Die Geheimniffe des weiten Meeres ?grundes, der sieben Zehntel des Erd Jbatls bedeckt, beginnen sich mehr und mehr dem menschlichen Auge zu ent hüllen· Die Tauchapparate werden in immer vollkatnmenerer Weite ausge staltet und erlauben dem Wanderer in den Tiefen des Ozeans sich bequem zu bewegen, f o leicht und ruhig zu athmen, Iwie auf dem heimische-n Lande. Die Photographie gestattet. die mannigfal tigen Wunder und Formen dieser ver borgenen Reiche festzuhalten; aber man muß sich dabei der Mamentphoio grarshie bedienen, denn in diesen Regio nen, die unter dem Wasserfpiegel fo ru hig. unbeweglich und schweigend zu ru hen scheinen, herrscht ständige Bewe gung, unaufhörlich regfameg Leben und nie einhaltende Unruhe. Von ei ner Wanderung auf dem Meeresgrund erzählt Eiienne Peau in einem interes santen Aufsatzr. Steigt man in die Abgriinde des Ozeans herab, so ist man von einer Dämmerung, einem dicht wogenden Nebelfchleier umhüllt. Himmel und Wolken, die zu Anfang noch ihr spiegelnd-es Abbild dem lith nen Taucher gezeigt, verschwinden bald und nur die Sonne dringt noch in die dunklen Tiefen und glüht wie eine kleine röthliche Scheibe durch die grün lich blauenDiimmerungen des Wasser-. Eine ganze Welt seltfamster Erschei nungen richtet sich m unheimlicher Größe um den Wanderer auf, der sich gebückt vorwärts tafiet. Alle Gegen stände erscheinen näher und größer-, als sie in Wirklichkeit find. Man sieht sie gleichmäßig in einer Färbung, die sie eigentlich nicht haben, denn die Licht ferahlen müssen, bis sie zu ihnen gelan gen, dichte Schichten grünen oder azur blauen Wassers durchdringen, die sie ganz verfchiedenartig absorbiren; so erfcheinen denn die weißen Felsen in ein bliiulicheö Licht gebadet und röth liehe Thiere vsn dunklem Schwarz umfangen. W - « hat man sit ersi an dte tiefe Dun leldeit gewöhnt, die hier herrscht, lo werden auch die seinen Farbennuancen, die bunten Lichtlontraste, die diese nächtlichen Weiten durchslnthen, wade nehmbar. Ein wundersame-Farben spiel aber erlebt man, wenn man plöhi lich in dieser Tiefe ein helles Licht auf glänzen läßt; dann ift mit einem Schlage die dämmerig-triibe Unterwelt von tausendfarbigen Wundern durch "zuckt, von Lichtmassen überschüttet. Wollen vonFifchen schießen daher, von der ungewohnten helligteit geblendet, und lassen die reichen Gold- und Sil berlöne ihrer Schuppen auslchimmern, während letchtund durchsichtig wie viel iarbige Edelsteine oder opalisirendes Glas Medulen langsam dadinzieden. Dazwischen blitzen wie unzählige Licht funlen Algen und andere Pflanzen aus« leuchtend tm Licht des erhellten Wal sers, gleich Myriaden von Perlen und Diamanten. Jmmer wieder wechselt die Umgebung, je weiter man vorwärts dringt. Bald erscheint der Meeres grund wie eine Sandwiisie, beläet mit Steinen und Schlingpflanzem bald dehnen sich imposante Granitmassen aus. ganz nackt oder von tallartigen Formationen bedeckt. Hier liegt ein weites ödes Schlammseld, und dort dehnt sich ein dichter Teppich von See gtag, von riesigen Pflanzenwäldern "iiberwuchert. Die Seeflora mit ihren phantastischen und ganz eigenartigen Schönheiten wächst üppig empor. große baumartige Gewächse, breit wie Farn kräuter, graziöfe Palmen. Jn ihren Farben spielen alle Nuaneen der Skala zwischenWeiß und Schwarz, in blauen, gelben, grünen und rothen Lichtern sich brechend. Belebt ist diese reiche Pflan zenwelt von einem unaufhörlich wim melnden, schier zahllosen Reich der mannigfachsten Lebewesen. Unter se dem Stein. zwischen allen Kräutern unt-Pflanzen hausenThiere; sie hängen .an den Algen, wühlen sich in die ausdr "migen Schwämme, Seeigel mit violet ten Stacheln, Muscheln von allen Ar ten und allen Größen, greuliche See spinnen, scheusztich geballte Polypen, gräßliche Tintensische mit runden gla ’sigen Augen. hummer und Langusten. Thiere von bizarrftem Aussehen und Lsettsamen Bewegungen die in diesen unterseeischen Gebieten den Menschen ungewohnte, vhantastisch ahfonderliche und saft gespenstische Formen ange nommen haben. Gegen dieses Heer der exotischen Meerthiere treten die Fische fast zurück. Sie schießen geröuschios und schnell darüber, ohne viel Aufsehens zu ma chen; vielfach trifft man ire auch schla ssend. Man bemertt dann unter At -gen eingebettet einen Fisch, aus dem Niicten oder auf der Seite liegend. in seinem Zustande völliger Bewegungle .sigteit, wie wenn er todt wäre. Nähert sman sich ihm aber und berührt ihn mit Jder Hand, so erlangt er sogleich sein Leben wieder; und dieSchnelligteit sei ner Flucht zeigt zur Genüge. dasz er »nur geschlafen hat. Doch neben den merkwürdigen und wunderlichen Schauspielen aller Art bieten sich auch straurige Bilder dem Meerwanderer !dar. Man braucht nicht lange auf Idern Boden des Ozeans zu gehen. um Lauf Dinge zu stoßen, die von der Ge fährlichkeit des nassen Elements, von dem trügerischen Wesen der Wogen, die so ruhig und still erscheinen« Kunde ge ben. Da ftöszt man aus eine Kette. die ganz von Schtingpslanzen umsponnen ist« aus einen Anter oder eine Schiffs schraube, halb im Sand vergraben, aus eine Tonne, aus Segetwert. Schlamm hat sie til-erzogen Mollusten haben sich auf ihnen festgefeht; so sind sie ein Theil des Meeresgrundes geworden, u. nur ihre Form verräth noch, wozu sie einst gedient. Und dann ulötztich hebt sich bisweilen eine große diistere Mauer argen die leuchtendeWassermasse hinab, Masten und Raen tauchen auf und man unterscheidet deutlich den Rumpf eines gefcheiterten und esuntenen Schiffes. Jn dem ungewi en Zwie licht wirken diese fchattenhast sich aus reetenden Zeugen des Todes und Ver derbens doppelt unheimlich und lassen vor den geistigen Augen düstere Szenen aussteigen. die in der Tiefe des Meeres grundes ihr stilles Ende gefunden ha n. Eine Dausfrau in Baltimore bekam keinen schlechten Schrecken, als ihre Koch-n, die eine wahre Perle war, zu ihr larn und ihr erklärte, dass sie bin nen Wochenfrist ziehen werde.——»Mag-· grei« rief sie vorwurfivolL «warum wallen Sie mich verlassen? Gedenten Sie sich zu verbessernik —- »Nein! Azadgmässwehttemillzaggie entschieden a.«er ernw nii nit. werde heiraten." ch ch O Ich Der Schuldner-. Gläubiger fder von dem Automo bit eines arg verfchujdetm Escer fast überfahren wird): »Der unverschämt Mean Wenn et zu Jus geht, weicht et mit schon aus-L« .