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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 24, 1907)
—. Ofen-r schreib-links von E « limi- Iankstkngei. « No. 259. —- Mek is hqkdtik now-J se Winter enaus, do statt schon wid der neuer TrabeL Wann met im Winter sei Haus schön warm halte buhi, dann is mer schon säiisseii un» spann mer dann so wann un dann e weig abdoste dubi odder mit en nasse Migg iwwer die Zornitscher sahte duht, wei dann is es gut genug un das Haus is auch ganz schön niei’ un Men. Sobald awwer die Sonn; etaus komme duhi un mer brauchh kein Feuer mehr in den Siohs un met’ muß iehwen die Fenster un Dichte; ussmache, dann tschehnschi das Ding inteietlie· Dann geht der Truhellos. Dann muß in die erschie Lein das Sturms-aus abgenomme wet'n. Das is so kein hattet Schapp, awwer St mache sich gar kein Begriff davon, was der Philika was mein Hosband is, sor en Foß mache dahi, wann et so ehbes duhn soll. In die erschie Lein muß ich ihm e Dutzendmal for rege un immer hoiet e anneteEckS iuhö. Wann dann schließlich sein Supplei non Ecksjuhses etschövsi is, dann holt er sich all die Buwe herbei un die müsse ihn dann beise. Den eine tschehst ek in den Seller sor en Schitubdteiwer zu hole, der annere muß aus die«Gä17rei die Siepplejth erunner note, oer arme muß oag yore un en annerer felles. Wann dann der Schapv merklich starte duht, dann müss« die Buwe duhn un er dnhi nor kommandire un mennetsche. Jch den mich schon mehr driwwer geär ert. wie die ganze Geschicht werth L. Diesmol is es edfäcktlie denselrve Wea«gange, ectzept, daß er mich mit e Bohrd von den Stornrhaus auch noch e Parlerfenitee verbroche un an den Kellerweg die ganze Wahl ver rungenirt un die Weitwafch abgestoße Vot. Wenn ich etwas sage, dann werd er aleich eilig un sagt ich wären alter Kränk un mich könnt niemand ebbes recht mache. So ebbes höre dann die Buwe un denke, was der Pa duhn kann, das könne se sich auch erlauwe un den Weg dnhn se mich fasse un ich kann nicks dagege duhn Well do hen ich mich's dann zur Ruhl ge macht, in die Pressenz von die Farn millie gar nicks mehr zu sage un im mer zu warte. bis die Buwe schlafe. Dann ben ich off Koer volleSchwing un ich sage Ihne, ich den ihn schon daungetahlt, daß es e Schehm war. Awwer der Kanne gibt gar nicks mehr drum un wann ich denke, ich hätt e besannerfch gute Jmpreschen aemachi, dann find ich aus« daß er do sitzt un schläft. Well, awwer das nor so newebei. Wie das Stormhauz aus den Weg war. do bot der feier liche Moment gestatt, wo die schöne Zeit von den Haustliene angefange hat. Ei tell fuh, das is en Scham W for fuhr Leis. Den Sie s on einoi Gans getliehnt, Mister Edit or? No? well, dann hen Se auch keine Eidie davon was das meint. Jch hen zu erscht in inei Kitschen gestart. Well, Mister Edithor, ich sin praut drum mich e diesent Haustieper zu nenne« awwer wie ich meine Kitfchen ausgo ,tlient hen, do hen ich mich fchuhr ge nug geschehrnt wie alles. Wei so en Dreck, den könne Se sich «in hre· kühnste Fantasie nit ausmoke. w wer ich sin dran gange wie Blücher un den geschrudht un gehaßt, daß die, Lappe gefloge sin. Jn Sommers ’d« duhn ich immer en Gäfseliehnstoehf jukse un do is off Kohrs der eiserne Oe in den Weg. Der Phil hot grad die Böckdohr enaus schniete wolle, ich hen ihn awwer getäckelt un hen gei sagt, Philipp, hen ich gesa t, befahr, daß du fort gehn duhft, wi ich, daßJ du mich noch e wenig helfe duhst. Do hot er en Seifzer von sich gewtve.. hot awwer seine Koht ausgezoge uns hot gesagt: »Weil, was is es, mach e wenig hurriopp, bikahs ich hen noch. u e— wenig Bißneß zu tende.« Den Philipp fei Bißneß kenn ich gut ge nug. Jch hen gesagt: »Der Stohf muß noch in den Keller eichafft wet’n. Du kannst ihn anz ie ig aus enanner nernme, fo aß es nit so: hard is. Was, hot er gesagt, den Stohf soll ich in den Keller schleppe, denkst du denn, ich hen meine Bohns gestohle? ich sin doch tein haustnecht.. For so Tahk duhn ich awwer nit lehre un ich hen bloß gesagt, daß er e wenig hurrio p mache sollt. Do hat er genohtist, aß ich Bißneß meine un mitaus e Wort zu sage, hot er dann gestatt. O mei, was war das e Gekrächz un e Gejammert So oft er sich hot bücke müsse, do hot er ange stellt, als mann sei letztes Stündche komme wär. Ich hen awwer nicks drnmrn gewwe. Er hot dann gestatt, die erschte Lohd in den Keller zu schleppe un ich war froh, daß es jetzt e wenig Luft in die Kitschen gewwe hot. Awwer er is hardlie an die erschte Stepps gewefe do hat's e Ge rumpel gewwe, als wann das ganze Bilding iwwerdumbele deht. Jch sin wie en Blutvergießer hingelaufe un do hen mer die Befcheerung gehabt! Der Philipp hat mit den Stohf an den Kellerflobr gelege un hot gehallert, als wann e Brickwahl nff ihn gefalle wör. Se könne sich denke, wie eckfeitet ich gewefe sin un wie ich die Stepps enunner gefloge sin for ihn nffzupicke. Well, was war zu mache, der Philipp hot do gelege un hot alle vier von sich gestreckt; er Backofe un der Tapp von den Stohf hot uff ihn gelege un ei tell fuh, ich hen en Schapp gehabt, bis ich idn befreit hatt. Jch hen ihn doch nit so roff handele wolle. Der Philipp is uffgesiiege, hat sich geklient Hin hot gesagt« jetzt müßt er awwer temol zu den Wededweiler gehn, di kahs er deht denke, daß er jeßt zu seine Stärkung eins verdient hätt. Er is auch schuhr genug fort un ich möcht nur wisse, ob die ganze Ge schicht nit angeputt war, bloß for en Ecksjuhs zu heu, fortzuschnietr. O, mer hot sein Batier mit so en Mann. Mit beste Riegards Lizzie HanfstengeL Schlan Besuch: »Warum schaut denn Ihr hWazdl so gespannt nach dem thch m « Frau: »O, das kluge Vieh hat ge merkt, daß ich den Braten hab' an ibtennen lassen, und da wartet erjetzt darauf, daß ihn mit mein Mann an zden Kopf wirft!« » — I »Hast Du viel zu thun?« ) »Ach, schrecklich shgehew Mittag habe ich gerade immer Zeit, daß ich das Essen hinunterschlcnge, meiner Ztau einen Kuß geb« und meine drei I inder durchhau’ —- dann muß ich jwteder in’s Geschäft.« Mit-tm L- .-— J I »Ich begreife nicht, wie dieser übeksparmte Dichter da drüben so be kiihmt werden konnte!« « »Begreife·t·1? Wiss heubt’ halt geht! Zuerst ist et hochgeschwähtund Mk hochgekchsßkk« Jm Genesungsheiim Stizze vonllslse Mee rste di. Hai, wie der Sturm durch die Lüfte faust, wie er heult und klagt und fchluchzt und stöhnt! Wie weinende Kinderstimmen tlingt’ö und tiagende Weiber, wie männliche Verzweif lungsschreie und das Murmeln von Greisen. Und dazwischen-—- wenn die Windsbraut fiir einen Moment den Athem anhält, um mit erneuter Kraft höllische Sputlaute durcheinander zu blasen, —- britllt die See, bungrigen Löwen gleich, die nach Beute lechzen. Blitze, gelboiolett, flammen auf und beleuchten fiir Augenblicke die Wolken, die wie zerrisseue Trauergewiinder am Himmel hängen. Und« dumpf grollt der Donner. Die Front der See zugekehrt steht ein Haus am Strande, ein langes-. einstöckigesGebäude mit großen,boben Fenstern nnd einer breiten Veranda, ie sich längs der Vorderfront hin zieht. ,.Genesungslk-eim für Kinder« steht in Sandstein gemeißelt iilbek dem hohen Thürbogen Eine ganze Reihe großer. saalarii ger Zimmer mit je sechs bis acht Bet ten, ein paar Spiel-« und Speiseziw mer sind für den Aufenthalt der Klei nen bestimmt. Bei gutem Wetter kann man die frohe trink-away de ren meist blasse Wangen die frische Soeluft röthen soll, vor dem Heim im Sande spielen sehen. Doch je t ist der Strand oetwaisL Angstvo drängen sich die Kinder im Spielzimmer um die Schwestern. Einige der Kleinsten weinen. Andere halten sich die Augen zu. Die Größe ren schauen mit furchtsamen Blicken in das Toben des Unwetters-. Und die eine Schwester erzählt, um die Kinder zu beruhigen und abzulenten, eine Geschichte. Viele dankbare Zahörer findet sie freilich nicht. Nur einem Jungen, einem blassen etwa zehnjäh rigen Jungen, der im Nebenzimmer im Bett liegt, entgeht tein Wort. Er kann die Schwester nicht sehen, der kleine Robert Valentin, aber durch die halb geöffnete Thür dringt doch jede Silbe an sein Ohr. Angstooll blicken die großen grauen Augen aus dem blassen Gesicht. Die kleine Brust hebt und senit sich rasch Und die eine Hand faßt trampfhaft in die Bettdecke. Mit monotoner Stimme erzählt die Schwester vom Sturm, der ein großer Vogel ist und mit seinen riesigen Flü geln die Wogen peitscht. Er spielt mit den Schiffen Ball, bricht Maiten und Raaen, weht die Matrosen iiber Bord wie die Stauhtörner und führt dann ihre Seelen weit fort in ein unbekann tes Land, aus dem man leinen Weg zur Heimath finden kann. . Aengsuich schweier Nobekrs Au gen in dem fast dunklen Raume um her. Er fürchtet sich. Alles ist ihm srcmd.· Die hoben, kahlen, weißen Wände, die vielen eiser nen Bettstellen, die Schwestern in den schwarzen Kleidern und die vielen Kinder. Er ist das traurige Stübchen seines Elternhauses gewohnt mit den kleinen Fenstern, der niedrigen Decke und der niedrigen Thür, unter der sich sein Vater beim Eintreten immer biicken mußte. Er vermißt den Buchsinl, der den ganzen Tag in seinem Bauer schmetterte, und den zahmen Raben, der steis bei ihm am Bett saß unddie Brodtrumen aus seiner Hand pictte. —- Jhm fehlt Peter. der große schwarze Kater, und Flips, der weiße Spitz. Gesellschaft hatte er stets zu Hause gehabt und die Zeit war ihm nie lang geworden. Seit er des Kante-es tleineGertrud im vergangenen Winter vom Ertrin ten gerettet hatte, war er zu einer Art kleiner Berühmtheit im Dorfe geworden. Jeder tam mal nach ibm »gucken«, jeder hatte eine kleine Auf merlsamleit iiir ihn, und wenns auch nur ein Bildchen war. Und Robert freute sich iiber alles, eine Kinderhand ist ja bald gefüllt. Und der alte Pa stor des Dorfes besuchte ihn auch oit und lobte ihn, dasi er die kleine Ger trud aus dem Dorfteiche gezogen hatte. Freilich, seit der Zeit muizte auch Robert das Bett hüten. Er hatte sich damals von dem eiskalten Wasser eine schwere Lungenentziinduna zuge zogen und erholte sich nur ganz lang sam. Dazu lam noch ein Herzfel)ler, den er schon seit seiner Geburt hatte und der sich durch das hohe Fieber bei der Lungenentziindung noch verschlun mert hatte. Den ganzen Winter über, das ganze Frühjahr hindurch lag er zu Bett. Und im Juni durfte er zum ersten Male das Bett verlassen und ein paar Stunden täglich am Fenster siin war men Sonnenschein sitzen. Peter und der zahme Rade versuchten sich gegen seitig das Recht streitig zu machen. den Ehrenplatz neben ihrem jungen Herrn aus der Fensterbant einzuneh men. Peter schnurrte,« machte einen Buckel und schmiegte sich an Robert’s Wange. Und der Stabe trächzte und. setzte sich aus seine Schulter. Und die Weinreben draußen vor den Scheiben niclten und hüllten das ganze kleine trauliche Stiibchen in ein saustes, ariines Dämmerlicht Neseden und «Levlojen dusteten und die Bienen aus seines Vaters Stock umsummten die großen Sonnnerosen, die im Gärtchen einen richtigen Wald bildeten. Und durch die Weinranlen indurch sah er die Kirche und dieP arre und den Herrn Pastor, wenn er am Fenster. stand mit dem grauen Schlafrock, das — .«... .—- —- —-— «.—.. schwarze Sammtiiippchen auf dem weißen Scheitel, und sein Pfeifchen tauchte. Der Herr Pastor hatte sich auch fiir ihn verwandt, daß er Auf nahme im Genesungsheim fand. Er hatte ihm auch stets erzählt, wie wun derbar schön es an dem großen weiten Meere sei, unter den vielen Kindern, wie er sich ganz eingraben könne in den Sand und hübsche Berge mit bun ten Muscheln und Schneckenhäusern bauen könne. Der Herr Pasior hatte ihn am Morgen auch selbst hierher ge bracht und war dann weiter gereist zu seinem Bruder. Robert hatte sich gleich zu Bett legen müssen. Die weite Reise hatte die krante Lunae, das kranle Herz zu sehr angegriffen. Grell zuckte ein bläulicher Blitz in des Kleinen Heimathtriiume. Wie eine Schlange fuhr er am Himmel hin. Ein dröhnender Donnerschlag folgte mit entsehlichem Gepolter· Mit furchtbarer Gewalt warf sich der Sturmi gegen die Scheiben. das-. sie klirrten und, der Regen striimte klat schend hernieder. Angstooll mit todtenbleichem Ge sicht saß Robert in seinem Bett . Ein solches Unwetter hatte er in seinem Heimathdörfchen nie erlebt. Wohl hatten dort auch im heißen Sommer Blitze gezuckt und der Donner ge rollt. Aber ein milder, erlösender Regen war dazu niedergerieselt, vom Landmann freudig begrüßt. Und die Sonnenblumen, Reseden und Levtojen hatten unter dem erquickenden Naß ihre Köpfchen gesenkt und sie nach dem Regen um so stolzer gehoben. Die Thitr zum Spielzimmer steht nur noch eine Hand breit offen. Keines der Kinder wagt zu reden. Niemandl kümmert sich um ihn. Man scheint ihn ganz vergessen zu haben. Mit mo notoner Stimme erzählt die Schwester noch immer Von dem fremden Lande, wohin der Sturm mit mächtigem Flügelschlage seine Opfer entführt. Wieder zuckt eine feurige Schlange auf. Für einen Moment ist es taghell in dem Zimmer, wo Robert liegt. Ein gräßlicher Donnerschlag Finstere Nacht. ’ Mit einem Angstschrei ist das Kind» aus seinem Bett gesprungen Es meint ; den großen Vogel, den Sturm, auf sich zukommen zu sehen. Abwehrendz streckt es die Hände aus und fintt zu! Boden. Eilig kommen die Schwestern ge laufen und trcgen Robert in’s Bettz zurück. Wild, unregelmässig pocht seini lieines Herz, und dann steht es pöl:s lich still. —- s Allmählich, ganz allmählich lassens Blitz und Donner nach, die See hört auf zu brüllen und athinet ruhigem und auf schwarzen Fittigen schwebt der Sturm mit einer kleinen Seele einein unbekannten Lande zu, aus dem man leinen Weg zur Heimath finden kann. ——— — ( i i i Bofnarren-Geschichten. Die Machtbefugniß, tolle Streiche; zu verüben. war fast unbeschränkt beii den Hofnarren, die im Kreise ders Fürsten und Mächtigen ihre Possen? trieben. Es waren durchaus nichts alles stumpfsinnige rüpelhafte Gesel len, sondern viele von ihnen standen ihrem närrischen Amt mit Geist und Witz vor, und. wie einst ihrer Umgebung, so ent-; locken uns auch heute noch ihre lusti-» gen Einfälle und spitzigen Ausfälle ein. behagliches Schmunzeln und ehrlichesj Lachen. ; Der lustige Rath Otto-s des Fröh-; lichem des Herzogs von Steiermarki und Enlels Rudolfs von Habsburg,! war ein Mann Namens Wigand. Ers wurde mit dem Herzog dadurch beis kannt, daß er ihm einen ungewöhnlichs großen Fisch schenkte. Als Wiaand den Fisch dem Herzog in die Burg bringen wollte, erklärte derThiirhiiter, ihn nur dann einzulassen, wenn er ihm die Hälfte des Geschenkes, das er vom Herzog fiir den Fisch erhalten würde, abtreten würde. Nach einiaem Röaern willigte Wigand darin ein. Der Her zog nahm den Fisch erfreut an und forderte den Schenter auf, sich eine Gnade auszubitten Zum allgemeinen Erstaunen erbat sich Wigand fünsiig Stockstreiche, die ihm sofort zu verab reichen seien. Die Eretution wurde auch sogleich vollzogen. Nach dem fiinfundzwanzigsten Streiche erhob sich indessen Wigand, erzählte dem Herzog seineVereinbarung mit demThiirhiiter und bat, diesem, seinem Wunsche ge mäß, die übrigen siinsundzwanzig Streiche zukommen zu lassen. Alles Sträubens ungeachtet wurde ihm denn auch die zweite Hälfte des lterzogs lichen Geschenkes wohlabgezählt zu theil Bei einem Gastmahl gab Herzog Otto den Befehl aus, daß ein jeder nur die Speisen essen solle, welche ihm auf den Teller gelegt würden. Vorher hatte er aber die Diener angewiesen, es so einzurichten, daß beim Auftragen der Gerichte fiir Wigand, der zuletzt an der Tafel saß, nichts mehr iibrig war. zufolge dessen saß zur Heiterkeit der äste Wigand während des ganzen Mahles vor leerem Teller. Doch sollte dieser Scherz dem Herzog theuer zu stehen kommen. Wigand ließ sich von einem Drechsler einen großen Holzteli ler anfertigen. - Einige Tage darauf schlich sich Wigand, als das Reitpferd des Herzogs gesattelt vorgefiihrt wur de, in den Burghof hinab. Zum Her Zog zurückgekehrt fragte er, ob noch mmer der Saß gelte, daß einem jeden nur das-gehöre, was er auf seinem — Teller habe. Als der Herzog die Frage lachend bejaht hatte, führte er ihn auf den Hof hinab. Dort stand das Reit pferd stampfend aus dem großen Holz teller, den ihm Wigand unter die Füße geschoben hatte Noth gedrungen mußte Otto sein Wort halten und dem Schall das edle Roß überlassen Eine sehr heitle Nachricht war es, die Thebenin, der Hosnarr Philipp-? VL von Frankreich, seinem königlichen Herrn in närrischer Form verkündete. Als die französische Flotte in der See schlacht von Sluys 1340 von den Eng ländern geschlagen worden war, wagte es niemand, dem König den Verlust niitzutheilen. Endlich übernahm der Hosnarr die Botschaft. Er ging zum König und wiederholte immer von neuem: »Die Memmen von Englän dernl Die seigherzigen Engländer!« »Wieso?' fragte der König. »Weil sie nicht das Herz haben ins Wasser zu springen, wie unsere braven Franzosen es thaten. Die sind alle aus ihren Schiffen ins Wasser gegangen.« Der König siutzte einen Augenblick, dann wußte er, daß er seine Flotte verloren hatte. Einer der berühmtesten Hofnarren Italiens war Gonella, der um die Mitte des 15. Jahrhunderts im Dienst des Herzogs von Ferrara, Vorso, stand. Wegen einer Ungeschicklichkeit, die er sich einst hatte gegen die Herzo gin zu Schulden kommen lassen. be schloß diese, ihrn eine derbe Züchtigung zutheil werden zulassen. Sie bewaff nete ihre Hofsräulein mit Prügeln und befahl ihnen, auf ein gegebenes Zeichen iiber den Narren herzufallen Dann entbot sie ihn zu sich. Als Gonella er schien, wußte er sogleich, was die Glocke geschlagen hatte. »Frau Her zogin wollen mich.« versetzte er, »für meine llnart bestrafen lassen. cheh un ierwerfe mich gern dem Beschlu . Nur bitte ich um die Gnade, daß dasjenige Edelsräulein mit der Bestrafung den Anfang macht, welches ich am öfteften geküßt habe.« Ein Schrei der Empfä rung flog durch die Mädchenschaar. Die Herzogin mochte ihr Zeichen so oft geben, wie sie wollte, keines der Hof fräxilein war zu bewegen, als erste ih ren kltriigel zu gebrauchen, und so ent ging der schlaue Frauenlenner im Narrenkleid der ihm zugedachten Zuch ligllllkL Der Hofnarr Karls V» Matthias Nelle, versprach dem Kaiser-, über die Verhandlungen und Verrichtungen des Reichstages zu Regensburg im Jahre 1618 in einem besonderen Buch ein gehende Notizen zu machen. Nach Schluß des Reichstages ließ sich Karl das Buch geben. ZU seinem Erstau nen waren alle Blätter leer. , »Warum hast Du Dein Versprechen nicht gehal ten?« fragte der Kaiser. »Ich habe ,e5,« lautete die Antwort. »Genau so «viel, wie der Reichstag verrichtet hat, steht in dem Buch.« Franz l. von Frankreich witzigster Hofnarr hieß Triboulet. Er führte ein besonderes Narrenregister, in das er die Namen aller der Personen ein trua, von denen er Unbesonnenheiten und Sclbstschädigungen vernahm. Be kanntlich war Karl V. der bitterste Feind von Franz I. Gleichwohl reiste er einmal, als er sich von Spanien nach den Niederlanden begeben wollte, durch Frankreich. Als Triboulet davon Kunde erhielt, schrieb er Karls Namen in das Narrenregister. Franz I. fragte ihn nach dem Grund. »Wenn er mit ten durch seines Feindes Land zieht,« erwiderte Triboulet, »mus; Karl ein Erznarr sein.« »Wie aber,« versetzte Franz, »wenn er ungefährdet durch .tomsnt?z« »Ja dann, Sire, schreibe ich Ihren Namen ein Und lösche seinen aus.« Bei dem Kriegsrat, den Franz l. vor seinem Einfall in Italien im Jahre 1525 abhielt, war auch Tribou let zugegen. Als man den Plan ent worer hatte, wie man in Italien ein- « dringen wollte, erhob er sich. »Ihr habt nun,« sagte er, »berathschlagt,wie IJhr in Italien hineintommt, aber dass jWichtigste habt Jhr vergessen.« »Was ist das?« fra te man. »Wie Ihr wiø »der aus Jta ien herauskommt,« mai die lakonische Antwort. Der Verlauf zeigte, daß der Narr der Scharfsich tigste gewesen war. Denn Franz I. selbst wurde in der Schlacht von Pavia gefangen. Einer der Höflinge war auf Triboulet nicht gut zu sprechen. Er drohte ihm eines Tages, ihn tot priigeln zu lassen. Triboulet berichtete i die Drohung dem König. »Beruhige s Dich,« tröstete ihn Franz. »Wenn er I Dichtödten sollte, werde ich eine Bier telstunde nachher befehlen, ihn aufzu hängen.« ,,Sire,« entgegnete der Narr, « «lieber wäre es mir, Sie befehlen es eine Viertelstunde vorher.« Ein anderer lustiger Rath am Hofe des Königs Franz l. war Marot. Aus einem Spaziergange mit einem Höf ling schritt er diesem zur Rechten. »Ich kann nicht leiden,« sagte der hochmü thigeEdelmann, »daß mir einNarr zur rechten Hand geht« »Aber —ich,« ver setzte Marot und sprang asf die linke Seite des Höflings. Heinrich ll. von Frchtkveich Hof narr war Brusquei. Als Calais be lagert werden sollte, berieth man, wer geeignet wäre, den Platz wegzunehmen. »Sire,« wendete sich Brusquet an den « König, ,,es gibt keinen geschickteren Mann dazu als den Parlamentsratd Moire3.« »Warum?« fragte Heinrich. »Der nimmt alles,« antwortete Brus- -- quet. (Moir6 war bekannt wegen sei- : ner Bestechlichkeit und Habsucht.) Die Hofnarren der deutschen Fürst sten waren meist derberer Art. Etnise indessen besaßen auch feineren Witz. i Zu ihnen gehörte der Narr Junker , Peter am Hofe des Herzogs Wolfgang ’ Wilhelm zu Neuburg. Ein Advokak versprach Peter, er wolle ihn lehren," wie er seine Sache vor Gericht stets ge winnen könne. Peter gelobte, dem Ade « vokaten dafür einen Dukaten zu geben. « Der Advokat erklärte ihm: »Du mußt alles leugnen, dessen man Dich beschat digt.« Als der Advotat darauf den Dukaten forderte, bestritt Peter, ihm denselben versprochen zu haben. »O mußt es glauben,« setzte er hinzu, ,,d « ich ihn Dir nicht versprochen habe, verk- » sonst erwiese sich Deine Lehre a . falsch« Binde das Bäumchen an, aber sperii es nicht ein! sc It- sit Die Photographie des Atems ist die neneste Erfindung Ob die Photogra-; phie auch aufweist, was man getrun« « ken hat, und wie viel, ist noch nicht bei-IF kannt. Il· It- se Die Gattin eines Clevelander Mit-« lionärs will zur Bühne Sollten dieX schlechten Zeiten wirklich schon so nahe sein si· di- di Einer großen Unterlassungssünde hat sich der verflossene Friedens- Kon Tgreß doch schuldig gemacht, meint ein Wechselblatt: er hätte die ,,Abrustung«« siir den 4. Juli verfügen, oder doch wenigstens eine Resolution annehmen, sollen, die sich gegen die barbatische Feier des Tages unter Anwendung aller möglichen Schießwaffen aus spricht. « si- sc se Cinen Riesen- Auftrag will die Pennsylvania - Bahn dieser Tage ver geben, die Lieferung von 153, 000 Ton nen Stahlschienen zum Preise vm 4,284, 000 Dollars. Also 28 Dollats pro Tonne. Eine Ausland- Bahn würde die Schienen billiger bekom .men. Stdn-end .—-.—«—— , »Gehst DU- FWUSTL das da drüben sind »die drei Zinnen«..· ZEIT HOWUEO wegen muß ich schon noch eine »sama«