Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 24, 1907, Sweiter Theil., Image 10
- k.-.. W m Itsceerei. Leute tmnderten sich schon lan-— W sieh-, daß Derr v Steinfelb « Itaan in seinem einsamen «" e wohnte und vergessen zu « « schien daß die Welt »du drau s, po« war. Er wunderte sich selbst « Idcht mehr daritber und seine alte tieri- die bei seinem Vater Wesen und fest bei dem jun stch selbst zur allmiichtigen fierin avanciert hatte, wun Mch auch nicht mehr. Ort junge herr hatte mittlerweilr e hear-e bekommen auch Furchen irn Wangen, nnd eine neue Gene , wuchs heran, welche mit Be «- Hunttbeit aus eigner Erfahrung be Wkonnte, ob die haare des Herrn ·. FaSteinseld einmal schwarz oder « ngnoesen seien, denn Augen und sisprrn waren briinett. j- Daß er viel erlebt haben mochte, , O fnr einsichtsvolle Leute außer H t- e;- man brauchte ja nur Rosalie en »wir« schön der junge Herr; en, »wie" lustig, »wir« glänzend; sit Reiterossizier. « Mzu schön, allzu lustig allzu glän M obne Zweifel. Seit einiger Zeit aber ging Herr v " Sirtnfeld weniger als sonst spazieren send sein brauner einziger Jagbhund untbiitig in der Sonne aus der « , -T Deinen Veranda über dern Georgi-i ;t"enbeet. s « .;- G konnte für Nosalie nicht lange ein Gebeimniß bleiben, wag der Herr trieb nnd kopfschüttelnd lonstatierte ’ sie baß er sich mit Schreiben beschas - Er, dem es sein Leben langt viel Miibe gewesen seineAusgaben notieren, der biel t jetzt fortwährend Federbalter in der hand und be Vogen um Bogen schönen wei In Papierö mit eiligen Schriftzeichen » Ort Schnsier meinte der Herr Hirt-be gewiss ein Buch, die Geschichte s Lebens vielleicht Der Dorf- ; llebrer träumte von einem Gesetz Wrs zugunsten des Lehrersrandes ? « Amtmann »taxierte", es handle! » M Testamen«t und derGastwirtb in Erwägung ob der Herr viel-: seine Schulden aufschreibe da;l »Ist-ehe Rosalie aber wild denn Schul-« sen hatten «sie«, der Herr und Nosalie nicht. Das verbat sie sich! Gebabt ; ta ja — gehabt hatte man welche ; aber die waren alle bezahlt, und man E :'-; feste gemäß der sparlich aber sicher; « lfließenden Eintiinfte. Daß man von? M Familienalmsen lebte. dassaq i spir Malie nicht, dazu war sie zu stolz « Ptoslich erlebte Jagdhund Rex M frohen Tag. t · Hmchen zog die hoben Stiefel an ; HE; schen bürstete nochmals den Bari Der lang auf die Brust nieder-wallte ; Herr-sen griff zum besseren Hut aus ouern Loden mit Adlerslauin —- für tich trug Herrchen einen aus brauJ W Loben mit nur einer Schnur-, kriechen nabm ein Patet unter den « M —- pfiff. .. und in Rexens froh Wgender Begleitung ging’s die -;-·- wts , Hhaussee hinunter nach der Stadt » Man gqu zur Post- Rer dränqte Ich verbotenerrnaßen mit hinein und W als gqu er an kurzer Leine dicht - Herechem der das Pater einem « Mormterten Mann überreichse, wo- . Erbsefer nur einen gelben Zettel zu: « wisset-.- den Herrclken sehr, fehr sorg- ! Mg in sein Poetefenille leqle Rer «"-;Qunnte das Poetefeuille, es roch nach IFHM denn es war aus Leder wie-; Mogols-sehe nn tran« Herrchen im »Von-i Dem einen Bildt-, brannte eine Zi ne an, fah nach der Uhr, pfiff nach l und dar-n ging es wieder Mel Masse-e hinauf nach Hause zur Bei TSMK uber dem Gcoogirrenbeei. IF Auch Herrchen ging mit auf die Be « »der und störte dort Rexeng Schlum M, indem er ruhelos herumtrabie mer hin und her, bin Und her wie O etwartungsvoller Erreguna Von eiben war leine Rede mehr; ein-: Kund während der folqenden Ta dels Schreibtisch und die Tinte » seid ein. « Mk wurde hetrn v. Steinfeld Ue Veranda zu enn, und er stieg harrean Holzstufen hinab und - das in prangendem Blüten stehende Georqinenbeet Dann J er feinen Zielel bis zur Gar Oliär aus —- Rex wurde schon auf ihm —- und endlich vergrößerte djer Rundgang bis zum Teich Und VIII Festlele Rex mit denn bis zum « « Hum- ee cl- hsiier verpflichtet W Teich hatte lxiihee zu Lebzei » »Alten« hem- I Steinfelo wie große- Kinderange gelacht Guts legten Partei-kluge Versuchen nnd Birken -,. freierer-T Rom-he hatte s . Ue in den Amme-einlie « Dem eine große Ies- eime iloniß . UMholz Die - " alle ge -- Nuusphe war ver , M Immer-kriechen Irre- W tu few-im III-»Im im — N der vorn Regen aus höher gelegenen Vettern hereingespiilt worden war· Derr v. Steinfeld stand fest oft var dem Tümpel und sah das Boot an, als plane er, dazfelbe dor dskii in Untergangs zu retten. Rex stand - neben, machte einen schiefen Kopf und postierte fich auf A stand . . . im Bin fengewirr regte säh etwas... Und wenns ein Weidmann wie Rex kein Häschen zu jagen hat« so nimmt er halt auch mal mit einem Frosch für lieb So verging die seit, und Derr d. Steinfeld wurde «nerbös«. Immer anhaltender lief er umher, immer rast loser war sein Dasein. immer öfter wurde die Pfeife gestopft, getaucht, ausgekratzt und wieder gestopft, irri mer wilder striihlte die band den lan gen- Bart . . . Rex wußte gar nicht, wie er sich das alles deuten sollte. Bis eines Tages ein Brief kam. »Aus Berlink sagte der Landbriefs träger, dessen Beine aus Gewohnheit von selbst die Chaussee hin und her liefen. Als er aber das Wort .aus Berlin« sagte. standen die Beine mitt tärisch stramm, und oben die Augen in dem verwitterten Soldatengesicht wurden so groß und rund wie Reichs thaten Rosalie wischte hurtig die Vönde an der Schtirze ab, denn sie hatte soeben Kartoffeln geschälL Zierlich nahm sie den Brief bei einer Ecke, um ihn an das Georginenbeet zu tragen. wo der Herr soeben fein Pfeifchen auskraste. »Aus Berlin!« sagte Nosalie und machte auch ein paar runde Reichtüm leraugen, weil sie glaubte, das gehöre zur Betonung Sie aber erschrak sehr« so schnell faßte der Herr nach dem Briefe, undf Rex erschrak sehr, fo schnell rannte; Herrchen an seinen Schreibtisch Und da Rex etwas Fremdes in Herrchens hand gesehen, sprang er schnell auf und folgte an den Schreib tisch und beschnupperte eingehend das Hindert das vom Tische gefallen war. Dann beobachtete Nex die Miene sei; nes Herrn und fand Grund zu we deln, denn diese Miene war so freu dig, daß Rex weder Verstand noch Herz hätte haben müssen, um nicht in dieses Entzücken mit einzustimmen »Ah — ah — ah —-—!« kam es von Herrn v· Steinfeld immer seliger, und« Rer wedelte immer heftiger, schob die Schnauze in die den Brief halten- : de hand und legte endlich, vor Unsre-Z duld weinend, seine Pfoten auf Herr: « chens Knie im Versuche einer Zärt lichkeit, denn diese anfchwellenden Ahs hatten etwas ungemein Anfeuerndes für Nerens Temperament das ebenso zu Zärtlichkeit als zu Eiferfucht neig te. und Herrchens impulsine Zwiespra che mit dem tnitternden Briefe konnte nicht ohne aufreizende Wirkung auf Rexens treue Seele bleiben. Endlich aber richtete sich der here auch an Reiz klopfte ihn derb auf den geschmeidigen Rücken und faßte ihn bei den langen, feidenweichen Schlamp ohren. die den schmalen Kon mit den goldbraunen Lichtern zierten. und sag te zu feinem Freunde: ,,Ja, mein Bursche, mein alter ein-; ter Bursche wenn du wüßtest wie gutk das thut, als ein Nod-Lebender ange- i sprechen zu werden!« Die Hände in die Hosentaschen ver senkend patronillierie Herr v. Stein seld bin und her, Rex aber schiirielte die Ohren, machte ein sehr bedächtiges Gesicht und nahm den Sessel ein, wäh rend er mit der Schnauze eingehend den Brief untersuchte, als lese er: »Seht geedrter Herr haupttnannl Ich tann nicht sagen der Zufall Ova rurn sagte er’s dann? mochte Nex den ken), ich mußjagen das Geschick, das ausgleichende Schicksal, das uns ost tränkt, aber auch noch immer gerächt bat, ließ das Manuskript Jhrer ,Le-1 bensreise und Lebens-wiss in meine; Hände gelangen. Sehen-Sie niemer « terschrifU Sie finden in rnir einen Wennenossen Ihrer ,Lebensreise’! Lang’ ist«s ber! Wir bekamen gleich zeitig das Preiepee, und die unver gleichliche Wonne dieses Momentes » dem Sie in Ihrem Werte ein so reiz-’ volles Kapitel wisenen empfand ich selbst an Ihrer Seite :n jener sternen itlaren Februar-nacht in der wir unsre Nennen anstatt in die Weltgeschichte Ein den Schnee der Anlagen schrieben Lang ists ber! Unsre Namen Wind längst geschmolzen und unser Ju bel ist verklungen! »Aus Ihren Memoiren etsehe ich. daß Sie länger als ich das Glück hat ten, Königs Rock zu tragen. Ihre Schrift ist ehrlich — ich will es auch sein. Mich zwang die alte Leier zum Abschied — jene drei W, die zu einem großen Weh werden! — Recht-ein ich tnrze Zeit vergebens mein Gliiet im Auslande vers-echt hatte, schlug ieh die « literarische Laufbahn- ein nnd drückte manchen Redaktionis l. seht bin ich wie Sie ischzig Ja alt und Ar k-. als literarischer Mseitetlp meines sSchwienetspM denen sertag Sie Ihr Mantiss-eint sandte-. Sie durch Ihr Wert nden In haben ist mir eine stehe dasänicht ich k - Zenchuttwsgniidiescd Eh gebend ich te n . Hxs M MIU ks I ist-i Mime Is- ich ban- die Ä iegenheit Ihnen perM cis seithe ter Rainer-ed fdie s- ; sit Mittel-s - te sit dein sie-Magens W Schreiben mit aAli-now West Leutnant a. D.« Noch ehe der Mond am Mmmel glänzte, hatte here v. Steinfeld geant wortet und geistig die, Hand des stil heten Kameraden gefchiittelt. auch sei nerseits ein Wiedersehen wünschend.. Andern Tags aber wurde No alie be auftragt — Reisekosfer vom Boden zu holen . . . , Uosalie, sonst dienßwillia und ge horsam, kam dem Geheiß nicht sosoet nach. Fassungzlos stand sie da, i breite rothes Gesicht entgeistert, a I habe man don ihr verlangt, die Welt aus ihren Angeln zu heben . . . Der herr aber sah nicht, daß ihr der .Berstand stillsiand«, sondern sragte schon nach zwei Minuten: «Jst der Kosser da?« Rosalie griff. aus ihrer Betäubung erwachend, ans Schlüsselbund, und allmählich kam auch ihre geistige Ies samteit zur Geltung. .Wollen — wollen der gnädig-e here —- -——" sie brachte etwas weiteres wirklich nicht iibec ihre Lippen. »Nun thun Sie bloß nicht so, als widerstritte. das dek Möglichkeit!« fuhr der Herr empfindlich aus. »Glau ben Sie. ich hin file alle Zeiten biet festgefahreni . » Man muß doch auch mal wieder-Leben athmen und mit sei nesgleichen verkehren!—— Also den Koffer her! Und dann — hm —- undh dann — wie steht das mit —- mit na, Sie wissen schon!... Geld ist doch da! Sie werden doch nicht immer alles berausgabt haben! Geld ist doch dai!" schloß er beinahe drohend. « Rosalie, die seit zehn Jahren selb ständig die Finanzen derwaltete, nickte sast ängstlich. »Ja ja, das heißt, gnädiger Den-« »Nun thun Sie mir bloß den Ge fallen nnd machen Sie teine Einwän de!« mahnte herr v. Steinfelp und drehte den Bart um zwei Finger. »Ein paar Hunderter werden Sie wohl in einem Eckchen ausgespart haben, also herbei damit! Jch ---—- muß nach — Berlin!'· Rosalie vergaß jeglichen Respekt und sant bass nieder aus den nächsten Stuhl. Und der Herr vergaß jeglichen Stolz und sagte ganz weich .Ja, meine Gute, man muß sich doch mal wieder aufs Leben besinnen! Man sehnt sich doch mcl nach seines gleichen!« Was tonnte Rosatie nun anders thun, als den Schürzenzipsel zu er greifen und herzbrechend zu schluchzetu Rex aber blickte verwundert vom Deren zur Dienerin, und bald ent schloß er sich, in den Gefühlsauidruch der lehteren einzustimmen. Sich nie dersehend zu deren Füßen, hob er den Kopf, reckte den hats und begann, nur wenig die Leszen bewegend, jammer Und nun traten auch dem herrn roll zu heulen -——- wuwuwuh —- wu wuwuwuh . .. Thtänen in die Augen. Beschwichtis gend ftreichelte er den Kon seinessp treuen Freundes und sagte: »Aber, mein Alter« du nebst natiiri lich mit . . . dich laffe ich nicht zurücks« Dann aber eilte er mit großen Schrit ten fort, um seine Rührung vor Hund und Dienerin zu verbergen. Andern Tags stand der Koffer im Speisezimmer, und Rofalie kämpfte mit sich. wieviel von ihren heilig gebiii teten Ersparnifsen sie dem Herrn »an rertrauen"« sollte. Alles durfte fie ihm nicht geben, denn es war doch sicher. daß er bald um Nachfchub schreiben würde. Man wußte, daß in Berlin das Geld rollt Schwer seufzend trug sie Strümpfe und andre Effetten herbei aüs der »Mottentifte«, die jedoch (-0ntrsnMot te aufzufassen war. Wie sie aber so mit ihren Sorgen und mit samt-fer duftenden. wollenen Sachen beladen, die Treppe berabtam und iiber den Flur schritt. stand plötzlich ein Mann »vor ibr —- ein fremder, feingetleideter There mit einer Reifetasche in der T Hand. Einen fremden Herrn hatte Rosalie nun lange nicht gesehen. und der An bliet einer Reisetasche gehörte bei ihrs zu den seltensten Erlebnisse-n Durchs den heftig auftretenden Zugvogeltrieb ihres Gebieters jedoch nunmehr an das Wunderbare gewöhnt, faßte sie auch die neueste Ueberraschung ziem lich taltbliitig ins Inne, und mit einem herablaffendem »Ur-mit zu die nen?« sollte fie der abenteuerlichen Situation Tribut. «Jch,« fagte der herr« und sah sich um, »ich suche mit Erlaubniß herrn von Steinfeld auf! Mein Name ist Arnold Wettbew, Leutnant a. D.' Also fest gebt das tolle Leben fchon an! dachte Rofalie und ließ ihre Bür de auf einen Stuhl nieder-gleiten Einen Augenblick.« sagte sie gra ditätifch. »ich benachrichtrge sogleich den gnädigeu Verrat« « itex tndefsen knurrte ganz leise in feinem Innern. Er fa neben dem Koffer nnd sah durch e offensicht de Ihtire den Fremde-. Herr v. Steinfeld aber traute ei nen Ohren nicht, gl- nian ihm , Besuch meldete. Welche cefii le ihn seist-ibid wer ihm selbst n« t klar. Unter anderem aber dachte er Uh lingi daran, das in feinem Ma Zrislrtpt Iei- «Laadsut« fehr spitz-ri Mldert warst. . schon i W er n bis sto- t? trat num r sind-M » i. Und die Qui It si- Miit-i Wis Z W nach beinah 4d Jahres-. Grau war beider Vaar und satt. und beider Name war . chinolzen«. , »Ihr Wunchs war mir sefehl!« sagte here Wellborm Leutnant a.D., und r »Herr rHSteinseld erfuhr mit taunen, daß er den sriiheren Kameraden »eingeladen« habe. Er konnte sich zwar nicht daraus besinnen, aber —-— Gast ist Gast. Und Gast bleibt auch manchmal st! .Man sehnt sich doch manchmal nach seinesgleichen!« hatte herr Well born gesagt mit denselben Worten. mit denen Derr v. Steinfeld schon sei ne Reise motidiert hatte. Und Well dotn, der seit 35 Jahren die Dornen trone eines Deliassierten getragen hatte, verleugnet von seinen früheren Standesgenossen, ein eengt in Ber hsltniise, die seinem äharatter weni entsprachen, er kam moralisch zu si selbst auf des friiheren Kameraden .Landgut«. Wie wohl that ihm, non «einft« zu reden, ohne daß das Jeit demüthi nd daneben stand. Wie ganz anders chmeckte der leichte Masel aus dem Keller des Ariftolratem als der schwe re Rothspon an der Tafel eines Ka pitalisten« an die geladen zu sein. er sich noch geschmeichelt siihlen mußte. Wie freiherrlich muthete die freie Ve randa an, der nngenierie Garten mit dem Georginenbeet; welche lleine Welt des Friedens und der Sauveriinitiit roar das Gehölz mit dem poetischen »Weiher« — herrlich! Steinfeld verzieh es sich, daß er et was optimistisch von seinem »Land gut« geschrieben hatte, denn wie es schien, sahen fremde Augen da noch Reize. wa er Mängel erblickt hatte· Ja. Wellborn hatte eigentlich auch recht: der freie Blick von der Veranda über die Aecker und Wälder war weithin-end das Gearainenbeei war schön, das Gehölz war immerhin »ei gener- Terrain« und der »Mehr« » nicht jeder hatte so einen iher, das stimmte! Und Steinfeld sing an, mit Wellborns Augen zu sehen und sich mit ihm zu freuen, während sie im Aus tansch der Erinnerungen auflebten. k Und in einer stillen Stunde erzählte l Weilt-arm wie traurig es ihm in les-E ter Zeit ergangen sei. Ueberall im We- i ge, uneinig mit dem auch mit Exi stenzsorgen iämpfenden Schwieger sohn. nur geduldet in der Redattiom ausgenukt als Arbeitskraft und den noch entbehrlich. Was er gewesen. das bedachte niemand. und was er war, das slößte niemandem Respett ein. llnd dann schilderte er das soziale Le ben mit seinen Wirken und Feinme ligteiten, so daß es hetrn d. Stein seld angst nnd bang wurde. z .Sie wissen nicht, roie glücklich Sie sind, Kameradk sagte Wellbarn undi stopfte sich ans Steinfeldk Tabatiere die tleine Pfeife. »Nun die Welt Sie nicht braucht, brauchen auch-Sie die Welt nichts Sich der Welt ausdtiingen müssen, um vegetieren zu tönnen, das ist ein bitteres Los . · ." Die kleinen Eichenbäumchen sarbten ; sich inzwischen immer prächtigenx Flammendrotb, dottetgelb und reist-s braun wurde das Laub. Die Sträuij cher baiten rathe und schwarze Beerenx i Rex scheuchte ein Rebbubn durch dies? Acketsurche. Rssalie schlachtete mit Hil- i se einer Mengerband das einzige Win- . terschwein und legte Aepsel aus Stab; — Gast blieb aber Gast. Das erste Schneegestöber füllte die Lust, überzuclerte die Zäune und Dä cher und seste dem Kirchtburm ein Mädchen aus —- Gast blieb Gast. » Und als der Schnee lnirschte« da wußte es Rosalie schon nicht mehr an ders, als daß sie zwei herren hatte — und wie viel lieber datte sie zwei an statt gar leinen· Auch Rer hatte nichts einzuwenden gegen die Erweiterung des persönlichen Umgangsh zumal die beiden hertchen ost nach ibni psissen. die Cbaussee hinuntetgingen, irn »Best bern« einen Litök trunken, wieder psissen und dann die Caussee Unans gingem Das bebagte Rex sehr. Und saßen die beiden herrchen zusammen arn Kantin, abend-, und spielten sie nicht Karten, so redeten sie viel und schilderien sich gegenseitig ibre heldem thaten, nnd Hier bört so gern zu. äh rend er sich ·den Kops grqulen liex . Kam das Manuskript auch längst ;zuriiet — Gast blieb Gast. Steinfeld Haber wünschte es gar nicht ander-, und isobald et das dersandete Boot sah. iiber das sich eine blendendweisse Schneedecke gebreitet hatte. dachte er stets: Besser geborgen als zerschellt. Auweh-ON Unschsrau (vor der Arbeit): »Gott ich seit mein riidstiirl verlangen, da mit ichrnich iir die Arbeit triistige, Idee solt ich erst zu waschen einsaugen, damit ich größeren Appetit zum Essen betont-ne und enebr essen kanns Ich denke, Inst ist das, was ich am nö thigen-i brauche U - schw-— —- e nachdem. tpWenn heute der S neiderrneister Stichiein kommt, s weisen Sie ihn nicht ab, spann, so rissen wicht« — « esethn r herr, daß der Mann like Parte» efkIlkietr ins-l Empfang-« Inst-r t wird « p-— Ikn Dejseå.i«?u arbeiåest la M- k « ·"" e- a - K die Arbeit theilen, wer Ieis« ob III wieder welche triegt!« i W ei- Ursein-. « WUUWW Der Amateurolsotograpts geht nicht deren-tot spazieren tote der gewöhnliche Sterbliche, besonders dann nicht, toenn er noch in der Zeit der »ersten Liebe« zu seinem Apparat steht. So ließ auch Dr. Wolfgang Ebert eines Tages seine Augen suchend umherschtveisen non dem Wunsche eelt, noch irgend ein nettes Objekt zu finden und den leiten Tag seiner Fustvanderung nicht site .nuilod' erklären zu müssen· Einige Landschaftsousnohnien hatte er zwar schon gemacht, oder nicht ein einziges passendei Genrebildchen. Plisslich stockte sein Fuß: in einein sauber gr baltenen Garten an der Rückseite tiner der Willen, die das Städtlein anmu tlsig umkränzen, entdeckte er etwas Reigendes, ein halberwachsenes blond ziipsigei Mägdelein, das einen Kinder tongen mit Rosen schmückte und dazu mit wunderbar weicher Stimme sang: »Er-ten Abend, gute-Nacht Mit Rosen bedacht, Mit Näglein besteckt, Schliivs unter die Deek Morgen still-, wenn Gott will, Wirst Du wieder geweckt!« Dr. Ebert lauschte otbecnlos den liebli chen Tönen des Orahms’schen Schlum merliedes nnd tonnte sich auch-nicht losreißen, olo sie verklungen waren und das junge Mädchen sich nach einem mütterlich besorgten Blick hinter die Gardinen des Wagens in den leichten Korbsessel zurücklehnte und sinnen-d in die grünen Baumwipiel iiber sich schaute· Nun hatte er sein Genrebild chen«und was fiik ein liebliches dazu! Rasch naan er seinen rat aus der Tasche, stellte ibn und tnivste, vergnügt oor iich hinlä chetnd. Kein Mensch hatte etwas be merkt von seinem Spigbubenstreich Befriedigt wanderte er weiter, befrie: digt und doch etwas webntütdig Es war ibm, alg ließe er etwas sehr Lie bes biet zuriick I L O Der Chefarzt des großen Kinder trantenbauies zu. H» Dr Wolfgang Eltern ioandert unruhig in seinem Zimmer hin nno ber. Diese Schwester Gertrudsp -märe sie nur erst fort, sei nein Gesichtotreis entrückt iiir alle Zeit! Sie raubt itnn seine Rube und ee tonn diesen Zustand nicht noch drei Wochen nusbalten So lange dauert ihre Aus bitdung aus der chirurgischen Station noch, und er bat teineu Grund, die pflichttreue Schwester vorher zu entset nen. Aber bni —- er könnte ja ge hen, jetzt einen Urlaub nehmen Dr. Freitag sein erster Assisient hat ge ttern erst geäußert, itnn seit ganz gleichgültig ob er sent oder- im herbsi reisen könne. gen schon sein Bündel schniiren, an der s See Erbotnn »- und Vergessen fu chenl Ei tlop t und auf sein »herein« tritt eine Schwester in’s Zimmer. Sie! »Ist? etwas Besonderes, Schwesters Gertrudt lieb ich teine Störung« Sie wissen. urn diese Zeit Es klingt - Lippe-« Also wird er übermor-! i s I 1 i rech schrofs und die Schwester errotbet bei ibrer Antwor t: »Die tleine Rosel Martin tlagt so sehr iiber Schmerzen. schon seit ei er Stunde sp« ich mocht’g aber nicht (an mich nehmen, den Verband -- --" .Ach, das hätten Sie nur thun sol len. Es ist wirklich nicht angenehm, bei jeder Kleinigkeit ----- " .Cntschuldigen Sie, Herr Doktor, es schien mir keine Kleinigteit. Sie ha ben tiirziich angeordnet, das Pflege personal solle sich niemals an den er sten Berbänden vergreifen-« »Schon gut, ich tornme gleich.« Die Schwester gebt und Dr. Gbert schiimt sich. Auch noch, als er wieder in seinZimmer zurückkehrt, nachdem er sich überzeugt bat. daß es dringend nbtbig gewesen, den Verband zu wech seln. Schwester Gertrud iit ibm da bei so geschickt zur Band gegangen, hat s das aufgeregte. weinende Kind so aut Izu beruhiaen geiynßti Ja, sie gäbe schon eine tiichtige Dottorefraus Wenn nicht alles nur —- Herraott —-- er hat's doch schon einmal erfahren, wie Wes-see iiigen nnd sich herstellen tönnenk ie sie um iiyßerer Vortbeile willen ein Männerherz zertretem ohne Scheu. Jest freilich würde ihm das nicht mehr so leicht passiten. Damals war er eben noch ein junger Arzt ohne Praxis. Dem gab man einfach den Abschied. als der reiche Fabriibesiser karn. Fest — ja, ietzt umwirbt man den deren Cheiath von allen Seiten. Er ist eine gute Partie! Er bleibt tiibt allen solchen Bemühungen gegenüber, nur diese Schwester Gertrud erweckt Wünsche in thin, zaubert ihm Bilder vor bon gemeinsamer Arbeit und von traulichersiuhe, nachdem sie artba . Aber wer sagt ihm, ob ihre San t mutb, ihre Geduld,« ibr liebevolles, mütterlichet Walten arn Kranienbette nicht ur Verstellung ists Ein häßli ches rt klingt inn stets im Obr. das ein älterer Kollege einmal zu ihm ge sprochen: Js hören Sie nur aus mit diesen schone ern: Auf den Männer sang gehen sie aus unter der Meiste der Menschenliebe. Und es finden sich auch Dumnte arm-as geben Sie nur mal Acht, wie oft ein erzt draus ·rein itillt.· Es war nicht nur ein häßlicher, sondern auch ein ungerechtersUues sprach. Und doch tann er ihn nicht vergessen und muß besonders in den lenten Wochen. seit er die Neigung zu dieser Schwester in sich wachsen fühlt, immer wieder dran denken. Und in »dem Most-« wie seine Neigung wächst, wird er schrosser und schr ser gegen das Mädchen, mit dem er a siinglich so gern gearbeitet hat und das den uns-« dingter Verehrung All-n erfitlit iear oder schien. Denn « r meis, oh das aufrichtig gemeint, oh nicht alles ——» alles Lüge und Ver-Fell lstl Bei sagt ihm, oh sie die echte Vl VI sit wirklich so viel Liebe in sich hat, oh nicht alles nur berechnet ist aus den ».Miinnersang«t» Bald ist’l ihm, als degehe er ein Sakrileg mit dem Ber dacht, dann wieder denkt er an» jene. die ihn mit ihrem Liebreiz nmgarnt » und ihn dann schmählich zuriickgestoßen hat. Und dann meint er. man könne dem ganzen Geschlecht nicht trauen. Es wird wohl das Richtigste sein, der Gefahr aus dem Wege zu ehen. Er hakt vorhin. als er eine glnordnu siir die »kleine Martin traf, die n « lange befolgt werden sollte, in Schwe ster Gertrrchs Gegenwart hingeworfen: »Ich verreise übermorgen siir vier bis fünf Wochen« Da isi sie ganz blos geworden and ihre sonst so sichere Hand hat gegittert II I . Er if- Aimkn Di. Erim mai noch einmal nach dem tranken Kinde sehen. Es hat gefiedert. Die tleine lie t allein in einein Zimmer auf Wunsch r sehr wohlhabenden Eltern, dikeine Privat nslegerin bezahlen können. Var der schilt ftuht der Arzt —- es tönt Gesang an sein Ohr. Ganz leifpdriictt er die Klinke.auf«—— tnarrende Schlösser nnd Angeln gibts nicht im Kranienhanse — nnd Niemand demertt ihn· Das Bett steht mit dem-Kopfende gegen die Thür und Schwester Gertrud fin sin gend auf dem Stuhl daneben. .Guten Abend, gute Nacht, Mit Rosen be dacht, Mit Miglein bestritt, Schutt-P unter die Dcck ——— —-—« Dottor Ehert laulcht athemlos und beim Klang der weichen, tiefen Stimme steigt eine Erinnerung in ihm auf: Dieses Lied hat er schon einmal gehört von dieser Stimme, die nur damals nicht ganz fo tief war. Und nun weise er auch mit einem Male, wie es tommt, daß er bisweilen in Schwester Ger trude Ziiaen geforscht hat mit dem Ge danten: Wo hab« ich das Gesicht schon gesehen? Ein ungeheures Gliiittgesiihk kommt iiber ihn. Leise verläßt er das Zimmer nnd eilt iiber den langen Kor ridor in sein Sprechzimmer zuriiet Dort tramt er eifrig in seinen Schreib tischiiichern und bald sindet er, was er sucht: ein-e tl ine, oerdlaßte, aber noch ganz gut ertennbare Amateurphotogras nhir. Und nach einer Minute steht er vor d«r Schwester Gerte-ad und hält ihr das Biidchen bin: »Hm Frage, Schwester Gertrud --—« kennen Sie basi« » Das Mädchen dringt die Photogra phie aanz nahe an die Lampe und dann ruit sie lebhaft ; »Aber, dat- bin ja ich nnd das ift s Schwaaer Ottatt Garten und im Wa iaem das ist ja Bubi. Schwester Eises ; Retteiteri Ach. ich war in gliiekiich da » male mit dem Kindes Eise kannte sich klange nicht erholen. Da sagte iie int Jmet: Gui, daß But-i noch ein Viele lMiitterchen bat. Und ais ich endlich I wieder ch Hause mußte. da war ich Eganz tro los. Wie aber kommen Sie E zu diesem Bilde, Herr Doktor2« Doktor Ebert lächelte frech: »Geitoblen im Vorübergehen, Schwe iter Gertrud Und wie gut, daß ich's aetban dabe. Nun weiß ich doch, daß Sie die Rechte sind. Mir bestimmt von Anbeginn! lind icks tann nicht begrei ien, daß ich Sie nicht erkannt dabe. Sie sind ia dem Bildchen noch io abn lich! Aber daran iit nur die Haut-e schuld »k· Dotter Ebert areiit mit beiden Händen nach der Haude. . »Aber hier Dotier, was thun Stei« »O, ich thu« nach viel mehr. Ger trud —" Die Hat-be iiieqt auf die Erde tin-d zwei blonde Zöpfe hängen in voller Pracht iiber Schwester Gertrads Mi tten nnd der Dotter nimmt den Kopf des ergliibensden Mädchens in ieine Hände nnd liißt die weichen Lippen. Es ist ant, daß Klein-Rom nicht leben kann, was an dern Tiich dort vorgeht Und sie lann auch nicht hören, was die Beiden so lange nnd eiiria zu iliiitern haben. Aber es muß wsbl etwas iebr Schönes gewesen sein« denn als iie zu ibr an's Bett treten, sehen iie ganz strahlen-d met-. »Aber Schwester Guttat-. »wir-Jan Du. denn Deine Hat-bei Und « Wie hast Du. tvie meine Mama. Ganz "lanae Zöpfe. Sind die eben- erit aei wachsen? Ich dachte. Schweiiern bät ten nnr Handeln Haben alle Schne ftern Ziidie7« « « »Ja, aber nicht alle io wunderichönq Roset. Und Du dariit iehi nichts wei ter fragen, ed iit Zeit zum Schlaien iiir aetiae kleine Mädchen« - »Aber dann muß Schwester Gertrad das schöne Lied noch einmal singen vorn Paradies nnd den Erz-klein« .;Ja, doi loll sie thun, das Inas Onlei Doktor auch gern bitten.« Schwester Serteud hat die Zs wieder aweiteckt nnd flugs die hat-r daruber entgl, dem Geliebten einen ichetmkfchen Bliet Mineriendz nun f t iie sich neben das Vett, ntrnntt die in nen Winde des Kindes in die ihren nnd singt: »Ist-ten Abend, ante Rast, Von Enaietn bewacht Die gen is Traun-, Die Edeisttindle nl san-· Schlaf selig nnd tits. schan« l Traune ’i samt-IX « is " s LMJth non t- use-. an- viesm s t- , «« Arzt-en seiner Bezirker M den vom zu »n- sisitsssri « X