...--.... —-W-«..--—— ied-hin ds- Geschichte. s M im Wald verschwand undf . " - ht gefunden ward. " —Dies ’ s « · che Wort gilt nicht nur von iOestalten der Phantasie. Auch «.—. H geschichtliche Persönlichkeiten «" « s - von diesem Schicksal betroffen ».- s-. und lange Menschenalter nach Berschtoinden erregen sie das «und die Theilnahme der s-« chen Des Uhrmachers Raun Rachkommen dürfensich in den 's- landen »de Bourbon« nennen. « nntlich soll Naundorff der offi « am s- Jnni 1795 gestorbene n «Louis XV11.« gewesen die hollandische Regierung schien nach die Jdentität für bewiesen halten. Die räthselhaften Men - nnd Schicksale füllen ganze Bü - hen von Spezialforschungen, nd ihrer Natur nach sind die letzteren « lich wie die geschichtliche Wis fchaft überhaupt. Jn früheren is erleichterten die Verhältnisse Vorkommen solcher Fälle noch sitz besonders. Aus der jütischen - i- lebte in den zwanziger Jahren i vorigen Jahrhunderts eine Zigeu · « , die ihren als österreichischen idat in der Schlacht der beiden List heraubten Gatten auf denSchul - von Ort zu Ort trug. Sie war " Kind in Ungarn von Zigeunern » len worden und wurde spater lich bestimmt als Magnatentoch retognoszirt, lehnte aber die Rück in die Heimath standhaft ab. gleichen Fülle sind zweifellos frü mehrfach vorgekommen. , Die Geschichte nimmt natürlich be Tondetö an den Schicksalen politischer "·Pets-Bnlichteiten ein Interesse. Auf stund nenerschlossener Archive hat sie fest wieder mit mehreren solcher riiher behandelten Fälle beschäftigt. « mit dem des schwedischen Majors Maleolm Sinclair, der am 17. Juni TM aus derRiiclreise von Konstanti l nach Stockholm in der Nähe der ehlesischen Stadt Grünberg von rus fchen Soldaten getödtet worden ist » ge nach Karl dem Zwölften nn i man vom Malar her am Bos · I intime Verbindungen, und noch riedtichs des Großen schwedischer L ------ stersohn, Gustav der Dritte, hat wiederaufzunehmen gesucht. weniger bekannt: der preußische ; z s marschall Schwerin hat nach vor igern holländischen Kriegsdienst · spanischen Erhfolgelrieg ein Jahr « sent dem Zwölsten in dem türki chkn Exil zu Bender zugebracht Mit Mielppmmern gelangte 1720 durch M Stockholmer Frieden auch seine 2gzcmiliengiiter aus der schwedischen : senkt die preußische Hoheit und erst f sithin trat der nachherige Sieger k " those Mollwitz und Held von Prag in preußischen Dienste. Die Mis des Majors Sinclair galt von herein fiir so gefährlich, daß man W bei feiner Entsendung in Schwe ganz überwiegend an seiner Rück zweifelte, doch erledigte er seinen «ng erfolgreich und hatte auf der Greise über Polen bereits fast das endigt österreichische Schlesien val als ihn das Schicksal ereilte. «n Tod kann hier nur ganz kurz ’ - t werden. Unter türkischer Wache « er bis auf politisches Gebiet ge . fühlte sich aber dort durch die nisi cheSpionage des von Petersburg ssss en polnischen Kleinadels belä t nnd zog deshalb den Weg durch s - vor. Jn Breslau glaubte er in Sicherheit und erholte sich dort Tage von der Rei e, was jedoch einem Verderben ausschlag. Die der russifchen Regierung gegen ihn sbotenen Emifsiire hatte in Ga ·- feine Spur verloren, fanden sie « weile aber wieder und reisten in die schlesifche Hauptstadt nach erfuhren sie. daß der Major am » Juni nach Grünberg abgereist sei, » aben sich zu dem laiserlichen Gou eur Grafen Schaffgotsch und wie k— ihm ihre Vollmachten vor. Der « « hof war damals mit Rußland « » Kriege gegen die Pforte verbün und deshalb nahm der Gouver keinen Anstand, den rusfischen zieren einen Verhaftsbefehl gegen »-r Sinclair mitzugeben doch mit bestimmten Vorbehalt schonenden reimt Dank den Empfehlunan . ·thörden erhielten die Rassen « « beten Vorspann und hatten früh Morgen des 17. bei dem Dorfe unweit Grünberg ihr Opfer er . Maer Sinclair fuhr mit einem französischen Kaufmann knien und beide hielten nn, als vrulfifeben Offizkere Kapitiin Kut- ; , tyd Leutnant Lewißti mit fechss « i- - Soldaten sie zum Halten? sp ten. Sinclair gab seine en ab, und man fuhr zwei Stun weitee bis in die Näh-. der kleinen sehen Stadt Nanmburg, wo die , hielten und das Gebild ihrer Meeren untersuchten. Couturier ’ sich lebe, aber Sinclaik be -I .. - densReiseaeiiihrten mit Bezug Mfdessen Schicksal, iiir sich selbst s er freilich mit faltbliitigem r, daß feine Reise wohl etwas gehen werde als nach Stock M führte Lewihli den » in ein benachbartei Gehölz, M doit fah Heut-riet einen Mist-. Dann erschien der M ertlsrtey Sinclair - sent-n- hetgeisllem m W ran er in der Notheoebr den Getan-« genen habe tödten müssen. Man fand die Leiche, im Gesicht völlig entftellt durch die Säbelhiebe der gemeinen Soldaten Das Opfer hatte wohl un kenntlich gemacht werden sollen. Cou-» turier zitterte febr für fein Leben, wurde jedoch in glinipflicher Form nach Dresden geführt und von dem dortigen rusfischen Gesandten Grafen Reyfserlingl mit 500 Dukaten »Meist loften« gegen die Verpflichtung voll ständigen Schweigens entlassen. Jn Schweden war die Erbitterung allge mein, und dieer politische Verbrechen hat wesentlich zu dein fchwedifchen Kriege von 1741 gegen Rußland bei-. aetragen, der freilich nach sehr un link lichem Verlauf 1743 durch den Zitte den von Ilabo schinipflich geendet wer den mußte. Die rufsische Regierung mit dem Herzog Biron Und Graf Oftermann an der Spitze betbeuette lebhaft ihre Unschuld. Für Peters des Großen Nichte die Zorin Anna Iwa nowna mag auch das Nichtwissen, wenigstens mit Bezug auf den Mord vlan zutreffen Wie indeß kürzlich der schwedifche Gefchichtsforscher Pro fessor E. G. Palmen nachgewiesen hat, besitzt man von dem rufsifchen Höchsttommandirenden Feldmarfchall Grafen Münnich einen Befehl vom 23. Sept 1738 an den Jnfanterie tapitiin Kutler und den Drommet leutnant Lewitsli, den schwedifchen Emisfiir aufzuheben und womöglich zu tödten bezw. zu ertränten, doch fo, daß die polnifche Bevöllerung nichts merke. Durch ein ironisches Zusammentreffen war der Mörder des Majors Sinclair Leutnant Lewitzti selbst von volnifcher Natio na!itiit. Zugleich batte der Leutnani Wesegwslv den Befehl Zur Beseiti gung der von Frankreich nach der Türkei entsandten Emissare Orlit und Ragotfv, von denen man aber nichts weiter gehört hat. Die russifche Regierung schickte dann die beiden vorgenannten Offiziere nach Sibi rien, wo tie jedoch zum Obersten und Majvr befordert wurden und einen besonderen Gnadensold erhielten. Peter der Dritte strich ihn. aber La tharina die Zweite stellte ihn wieder her So weit die jüngste Bersion über diesen riithfelhaften Vorgang, die Professor Palmen nach den Forschun gen des finnliindischen Generals Otto Furuhjelm in dein Moskauer Archiv des Auswärtigen Ministeriums ge schöpft hat und die wohl dauernde Be achtung verdienen kann. Nathtelvast ist noch heute. das Schicksal jener vier russischen Groß siirsten und Großsiirstinnen brann schweigischen Stammes, die in der jütischen Stadt Horsens aus den Wunsch des allmächtiaen Petersbur ger Hofes von der däniichen Regie rung bis zu ihrem allmählichen Ab sterben internirt waren. Das leste dieser unglücklichen Wesen starb os i ziell 1807. Sie waren Geschwister des 1764 ermordeten Zaren Jwan des Sechsten und Kinder von Friedrichs des Großen Schwager, Herzog Anton Ulrich von Braunschweig, der mit der mecllenburgischen Schwestertochter je-« ner Zarin Anna, der Groszsürstin Anna Leopoldowna, vermählt war. Bekanntlich aber wurde die Familie arn 6.Dez· 1741 von Peters des Großen Tochter Elisabetli enttbront. Man zeigt die vier Grabhügel in dein Garten des stattlichen Stoßt-ärger hauses in der genannten jiitischen Stadt, der Vollsmund iedoch glaubt nicht an diese Gräber und bat darüber völlig andere Meinung Neuerdings ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die Behauptung erhoben worden, daß die helden von des Pdiwsovben Schelling bekanniem Gedicht »Die letzten Worte des Pfarrers zu Prot tingbolni aus Seeland« eine der beiden Großsürstinnen war. Sie wäre von einem russischen Emissar von horiens unter dem Vorgehen der Thronbestei· gung sortgelockt, dann zur Trauung aesiibrt und hieraus in der bekannten Weise erschvssen worden« Jn seinem zu Beginn des voriaen Jahrhunderts spielende Schmugglerroman «Matsa-· lune« bat der diinische Novellist Carit Etlar (Johannei Brosbölll sich gleich-. salls rnit dein Schicksal dieser in hor senz internirten Großsiirstin beschäf tigt. Er läßt die schöne und geistreiche ältere dieser Prinzessinnen unmittel bar vor der geplanten Befreiung von russischen Emissären zu unbelanntern Schicksal entkiibrt werden. Der als tinabe in Jiitland erzoaene Dichter bat augenscheinlich diese Behauptung aus mündliche Ueberlieferungen auf gebaut-« Wer das Schicksal der aus Italien unter denselben Vorn-Finden aus ein russischeö Kriegsschiff geführ ten und dann verschwundenen Fürstin Tarakanow in der Zeit Katharinas der Zweiten erwägt, wird diese Ver sion keineswegs unwahrscheinlich sin den können. Sputlos verschwunden ifi endlich det 25jälnz Lord Beniamin Volksvka der 1809 mit Depefchen von Wien nach London reiste, in Verleberg fei nen Reisen-sagen in der Dunkelheit ei .nen»Moment verließ und dann nies ’mals wieder gesehen worden ist. Man bat einige von feinen Hasseligieilen später in einer Spelunle der weltli fchen Kleinstadt gefunden. Napoleon unterhielt damals in ganz Deutsch land zahlreiche Spinne, und für die Erlangung einer hoch zu lohnenden diplomatischen Depesche wird ej die fen wohl auf eine Gewaltthat nicht weiter angekommen sein. «I en endgiltigen Abschluß werden die ragen nach diesen verschiedenen verschwundenen Persönlichkeiten wohl l siibethaupt niemals finden. Die Ge jfchichte ist die vornehmste der Wissen schaften, aber gerade sie bestätigt bei tieferem Eindeingen das melqncholi fche Faustsche Wort: »Und sehe, daß wir nichts wissen tönnen." Wie zu Beginn seiner tuhmvollen Laufbahn Leopold Nanle gegenüber den Ten tenzhiftotiietn sein Programm in die schlichten Worte faßte: »Ich will ver suchen, zu sagen, was gewesen if.« Wenn ein solcher Meister so kesignikt denkt, wie sollen d nn die kleinen For scher zur Wahthei kommen?C M dionss Schleich. Stizze von Zoe von Reuß. Sein Name war sein Verhängniß Wie kann man auch Dionhs Schleich heißen? Ein Widerspruch in sich und ein notorischer Unsinn, wenn man den Träger des Namens betrach tete. Der tleine Tapezisr aus dem Hinterhause besaß nicht die Spur von einem Dionysos Er taugte weder zum Bacchus noch zum Tyrannen von Snrakus. Seinem berühmten Na mensvetter sah er nicht ähnlich, denn er war die Bescheidenheit selbst. Er stellte sogar sein Licht unter den Scheffel und wollte nicht einmal zu geben, daß er ein tiichtign Handwer ker war. Eine triibe Jugend hatte ihn dahin gebracht, das Leben viel zu ernst zu nehmen. —- Sein pathetischerName aber, der auf alle Lippen ein ironi fches Lächeln zip-na, der wie ein Blei gewicht an seiner unscheinbaren Per sdnlichkeit hing·.. der Name hatte ihn noch abfonderlicher gemacht, als er schon von Natur war. Am liebsten saß er hinter seinem Arbeitstiichy zeichnete, pinielte und schnipselte seine Schablonm wagte auch :nal einen eigenen Entwurf — und war unermüdlich im lieben, denn er konnte es nicht gut und sauber ge nug betommen. Jm Uebrigen war er ein Original, denn trotz seiner 30 Jahre hatte er noch teinen Ball he fucht, noch teine Liebschaft gehabt, sich eigentlich fiir Welt und Weiber überhaupt nicht interessirt. Und nun war in diefeinSonderling ein ganz ungestümes Verlangen er wacht. Als er neulich im hauöflur von der blonden Emmi beinahe um grrannt wurde, den Hauch ihres Mun des den Duft ihrer Kleider spürte, da war es über ihn gekommen» Wie ein blöder Thor hatte er vor sich chhin gebliekt währendsie auf dem ersten Treppenabsatz stehen blieb, ihr Kleid so zierlich hoh, daß er die feinen Stiefeletten gewahrte, und mit schel mischem Lächeln fragte« »das-e ich Jhnen weh gethan?« zAber Fräulein,« hatt-z er veriegen gestottert und war-maanetiich an gezogen —- die Stufen hianuigeeilt, um kühn nach ihrer Hand zu areiien Sind Sie nicht das schöne Fräulein Emmi, das oben bei den Briefträgers leuten wohnt ?« »Sind Sie nicht Dionns Schleich?« fragte sie Zurück und kicherte hinter ihrem Muff. Betroffen saher sie an. »Ich bin selbständiger Tapezierer und habe da hinten meine Werkstatt. « — Aber so viel Oenteretse durfte er bei den Weibsbildern nicht voraussehen Trallernd flog die hübsche Blonde die Treppen «hinauf, während er ihr wie verzaubert nachbliritr. Er toar nicht mehr er. Saß er hinter seinen Schablonen oder hinter seinem Farbtaitem immer fah er die blonde Sirene, wie sie im Sturmschritt an ihm voriiber wollte Wie einen elektrischen Schlag empfand er ihre Berührung, und was er irn Leben nie gewagt, in feiner Phantasie hielt er sie fest und küßte sie leiden ichaftlich. So konnte dgs nicht weiter gehen. Wäre er ein so flotter Kerl wie der hübsche Schlosser drüben —- er würde nicht lanae Zaudern! Mit dem hielt es die Blonde wohl. denn sie wars einmal eine übermiithiae Kuß band hinüber-. Oder galt die Knieband vielleicht aar ihm? ———- Die Mäd chen wollen ia alle gern unter die Hande! Durste er’5 am Ende waaen? Luni ersten Male in seinem Leben faßte er Muth, zum ersten Male gino er entschlossen aufs Ziel los . .. zum ersten Male machte er ein Liebesg stöndniß. Dass er abblinen würde. hatte er wohl geahnt. Wenn sie ibm weniqs stens vernünftig Bescheid nesoat hätte! Aber sie lachte die aanaeStraße bin nntesr, lriimmic sich beinahe vor La chen und vorzelte lachend in die haus ibiir, oerade an die Schulter des büb schen Schlossers, der dort breiispurig seine Ziaarre tauchte. Er hörte nur noch, wie sie seinen Namen herauslicherte, seinen korni schen Namen! Aus allen Himmeln gestürzt und doch äußerlich ruhia, setzte er sich an die Arbeit. »Laß sie spotten und la chen,« dachte er mit leisem Seufzer, »sie wissen ja nicht, daß dein Vater ein Künstler war und nur den einen Wunsch hatte. auch seinen Junaen zur Kunst zu erziehen; daß er Glück und Ruhm voraussah, als er dem Kinde den hochtsnenden Namen gab! Sie wissen nicht. daß er so frile aus dem Leben mußte. dasz der blosse, schwäch liche Junge gezwungen wor, sich allein durchzuschlagem und daß er innerlich ein Künstler wurde, wenn ou · nach ans-en nur ein armer haner er.« Er beschloß, fortan noch zurückhal iender zu sein —- den Frauen ganz aus dem Wege zu gehen. Wozu brauchte er sie? Hatte er nicht alles, was sein Herz erfreute? Die herrlichen Bücher und Kunst eitschrtsten aus des Vaters Nachlaß, eine schöne Miinzensamm lang, die Raritäten im Glasschrani, die er mit Eifer zusammengetragen! Aber das Gefühl, das einmal er wacht war, wollte nicht mehr ein schlummern. Jmmer deutlicher tam es ihm zum Bewußtsein, daß seine. daß ein Leben verfehlt sei, wenn er Schäke nur ein todter Kram und« nicht Anschluß an ein junges Men-« ichenherz siitlse Da —- — als er eines Morgens schivertniithig in das Schneegestöber blickte, tlopste das Glück mit leiiem Finger an seine Fensterscheibe. Es war nicht so zierlich wie die blonde Emmi, es hatte runde hiiftem frische Baden, und unter dem nusgestreiften Aermel wurde ein voller, weißer Arm sichtbar. »Könnrn Sie mir vielleicht den Hofschliifsel vorgen, Herr Schleich? Der Wind bat mir die Thür zugeworfen.« »Gem, liebes Fräulein,« beeilte er sich, zu sagen, denn er tannte sie ge nau. Täglich fah er sie am Brunnen scheuern, immer ein fröhliches Lächeln um den Mund, immer frisch und roth wangig, während er im warmen Zim mer frei-. Daß sie blendend weiße Zähne und ein fein gebogenes Näschen hatte, sah er heut zum ersten Male. »Wenn Sie mir den Schlüssel wiederbringen, Fräulein, dann kommen Sie hiibsch durch die Thür,« lächelte er mit einem Anflug von Kerlheit, -,,l)ier draußen ist’B ja talt." Aber das that sie nicht, sondern nach fiinzf Minuten tldpfte sie aber mals ans Fensier und bog sich neu gierig vor, um ins Zimmer zu sehen. »Wie phantastisch es bei Ihnen aus sieht! Was haben Sie fiir schöne blaue Krüge! Das sind wohl Delster? Und genau solche Trube wie meine Graf-, mutter in Prerow hat! Und was filr schön geschnitzte Stühle!« »Das ist Tiroler Holzschnitzerei,« erklärte er stolz. »Sehen Sie, ich dachte mir immer, daß Sie ein Künstler wären.« »Ach nein, Fräulein,'· lächelte er wehmütbig, »ich bin nur ein ganz ge wöhnlicher Tapezierer.« »Wer Ihnen das glaubt! Wie lä men Sie denn zu dem schönen Namens Karl und Fritz kann jeder beißen. Aber Divnhs ——— das iit griechisch. Das klingt so apart.« »Geiällt anen der Name?« forschte er. , Sie niclte und wurde ganz zutrau lich: »Meine Mutter hat mir auch einen vornehmen Namen gegeben — Antoniel Sie wollte etwas Besseres aus mir machen, und der Reiter hatte mir eine Freistelle im Seminar ver sprochen, weil ich so gut lernte ——— da starb Mutter.« ,,Und hier bei der Tante haben Sie es nicht besonders gut?" «Ueber Arbeit will ich nicht tlagen,« ientgegnete sie zögernd, »an Arbeit bin )ich gewöhnt. Aber mein Leben ist so ,freudlos und einsam. Selbst mit meinen Sonntagen weise ich nichts anzufangen. Die Mädchen hier im Hause führen so sreche Reden. die ’jungen Burschen sind zudeinglich·.. oder roh! Jch laufe immer Spieß ruhten, wenn ich an ihnen vorbei muß.« »So geht es mir ja genau,« fiel er ihr lebhaft ins Wort und fügte im Stillen hinzu: »Wir beiden armen S ächer scheinen gut sür einander zu pa en. wenn wir uns auch äußerlich nicht gleichen, du« ein so frisches, warmbliitiges Kind —’—— ich ein so bleichsüchtiger, müder Geselle.« Wie eine lustige Schnoeflocke war sie davongehuscht, und er hatte fein Fenster geschlossen. Fortan träumte er von einein stillen Glück, nicht von einem überirdischen mit Paradieses Wonnen, sondern vst einem solchen das in zwei netten Stäbchen und ei ner blitzt-lauten Küche Platz hat. I O I Wie ein Lausfeuer geht’s im Hause herum: Diontis Schleich hat hat«-grosse Loos gewonnen! Wer es härt, ist platt vor Staunen. Nur die Gemüsehändlerin bewahrt ihre Ruhe nnd sagt: «Jott in Himmel! Es wird hischens en Zehntel feint« »Und davon vielleicht blon der dritte Theil,« lacht der hübscheSchlos ser. »Natürlich wird er nu wieder bei Fräulein Emmi antloppen, und da die sich «rade mit ihr’n Sergeanten ver tna t hat, nimmt se ihn schließlich dach. Wenn’t Jeld alle is, is de Liebe a e.« »Da tennft du den schlecht, mein Sohn,« äußert sich« der Kohlenmanm der nebenbei ein Philosoph ist« »der taust sich gelehrte Bücher und allerlei altmodischen Krempei. Da legt er seine Kavitalien drin an.« Aber Dionhs Schleich verstandsein Kapital besser anzulegen. Er hielt die kleine Ante-nie fest, die noch nichts von seinem Reichthum wußte, und fragte ohne Umschweise. ob so ein hübsches, fleißiges Mädchen wie sie wohl einen so langweiligen Kerl wie er sei —- ein bißchen liebhaben lännte».. ;- Sie stellte ihren Waschtorb hin und sa ihm so herzlich in die Augen« das-, er ai neue Bündnisi rasch durch einen Kuh besiegelte. Zum ersten Male sol te sie ihm in sem geheimnisvolles St bchen und ward ganz roth, als er ihr seine Schöhe zeigte. · Zwei Straf-en weiter gründeten sie ihr heim m einem herrschaftlichen i fGartenhause mit einem schönen Ku pserichild über dem Vorteil. »Wie stolz sich dein Name auf dem blanten Fir menichilde ausnimmt!« rief die junge Frau strahlend. »Aber weißt du. wenn mtr so recht zärtlich ums Herz ist, dann klingt mir Dionys zu fteii,... dann sage ich: Männe!« Wie gern ließ er sich Männe nen nen! staueneirraimpatton und tschi-ps Ftiirzlich las ich in der Zeitung tkkin’n Artikel von Bedeutung. Dachte gleich in meinem Sinn Sirnitz da liegt doch was drinn. O die schönen alten Zeiten Sind gerückt in ferne Weiten, Wo noch Mütterchen zu Haus« Bildete die Tochter aus. Lernte kochen, ichmoren, braten, Und zu »dem« und »jenem'« rathen. Töchterchen lernt’ alles gern, Heute ist dies -—— »unmodern«! Oeute wird gemalt, geklimpert. Viel in Poesie gestiimpert. Tagebuch wird flott geführt. Wie man sich hat amiisirt. — Doch tommt mal der Freiersmanm Hält um Mädchens Oandchen an, Wird zwar »Gutes« ihm erzählt Von ,,der«, die er sich erwählt. Doch hat er sein eig’nes heim, Führt sein trautes Weib er ein — — Jst auch seine Liebe ties, Geht die Sache ostmats schief. Schmoren, braten heißt es dann, Und sie denkt mit Schaudern dran: Ach, wie sang’ ich’s doch nur an! Kommt der Gotte dann zu Tisch, O! Versalzen ist der Fisch. Und der Braten, statt piiant, Schmeckt er scheußlich angebrannt-— Drum, ihr lieben Mägdelein. Lernt im Haushalt flißig iein. Und ihr werdet’s nicht betlaaen2—— Liede geht nur durch den Magen. Tentet doch wie hübsch und nett. Wenn auf eurem Küchenbrett, « Jn der Speiietammer schön »Selbitgen:achte« Früchte stehn. Kommt der Winter mit Gebraus, Habt ihr alles da im Haus Und der Gotte wird allein Stolz nur auf sein Frauchen sein!! Gertrud Bormann. Das eine Pariser-l- Iverth is. Jm Pariser »Peiit Journal« schreibt ein Statistiker: Man behaup tet, daß es in Frankreich fein Geld mehr gebe; aber es liegt oder läuft vielmehr auf den Straßen herum. Man berechne unr, was tsie Kleidung und die Schmuckfachen einer eleganlen Frau werih sind: Schuhe 80 Fr» Skriimpie 25 Fr» Hemd 100 Fr» Florfeit 200 Fr» Unierbeinkleider 200 Fr» Unterrer 300 Fr» Kofiiim 800 Fr» Pelz 5000 Ir» Ohrringe und Ringe 6000 Fr» Perlenhalsband 20,,000 Fr» Handschuhe 20 Fr» Hut 200 Fr» Kamme 800 Ft.·, Schild patinadeln 60 Fr» Hutnadeln 1000 Fr» Geldiiifchchen 300 Fr, im gan zen 35,085 Fr» die man auf Schritt und Tritt in den Läden, in den Kirs chen, in den Ansstellungen treffen lann. Man könnte sagen, daß ich Ausnahmen anführe; nehmen wir also die Regel, die Frau aus dem rei chen Bürgerfiand. Schuhe 25 Fr Siriimpfes Hemd 25, Lorfeit 60, Beinileider HO, Unterroci120,Ko-s ftiim 200 Pelz 600, Schmuck 1500« Handschuhe 5, hut 80, Kamme 50, Hutnadeln 30, Geldtiiichchen M, im ganzen 2800 Fr» die man auf Schritt und Tritt trifft. Und dabei sind die falschen haate und die falschen Zähne noch nicht milgerechneis Ottern Hieb stirbt site. Dieses deutsche Rechtssprichwort ist man versucht gegenüber folgender Thatsoche anzuwenden. Der stanzösi sche Minister des Aeußern hat vor Kurzem einen Diplomaten zum »Prii: sidenten der Phrenäentommission« ernannt. Das ist nicht etwa ein Phan tasieposten, sondern die Pyreniientow mission besteht wirtlich; sie besteht so gar schon recht lange, nämlich —- seit dem 17. Jahrhundert. Sie ist um die Zeit errichtet worden, als die Seht-to lnde in Frnntreich«eingesiihrt wurde, als« König Ludtvig der Vier-zehnte sich von der Bevormundung durch Maga rin frei machte, und sie ist eine Zeit genossin des großen Conde und des :·Artagnan. Jhr Zweck ist« die Frie densvertriige zu vervollständigen und die seit 1650 schwebean französisch spanischen Grenzstreitigteiten iu ent trirrem und im Hinblick aus diesen Zweck besteht sie aus gewiegten, ersah rungsreichenDiplomatem Seit wei einhalb Jahrhunderten ist die vmz mission in Thätigteit Sie arbeitet; Sie entwirrt Grenzen. Zweisellosl ist sie mit diesem Entwirren noch lange nicht fertig, denn was sollte sonst die Ernennung eines neuen Prä sidenten. Man muß wirklich hoch achtung vor der Beharrlichteit und! dem Sitzsleisch dieser Diplomaten tut--l ben. Die Pyrenäentommission wird wahrscheinlich »das iebende Geschlecht und seine Kinder und Kindebtinder -iiberdauern. Und Ludwig der Vier zehnte hat unrecht gehabt, als er er tiärte, es gäbe keine Pyrenäen mehr; die Pyrenisensrage lebt iininr noch, unsterblich wie die zu ihrer Erledi gung eingesetzte Kommission. Eisern Vieh stirbt nie! W »Minna, was macht denn der Chausseur in der Küche?« «Madam, der( t niir ein bisserl Benztn zum Hart chuhpuhen brachtt« site instit-nee- sueeaemstifqes Gestiftet erzählt die Briisseler Gazette: Wenn in ver belgischen Cisenbahnverwa1 tung ein Beamter befördert wirb. e nieszt er sofort gewisse tleine Ver · - fiigungen, die durch eine geioissensafte nnd itrengetktitette geregelt werden. So hnt ein zum Abtheikungschef be sörderter Bureauchef Anspruch aus snene Fenstervorhänge von besserer Qualität, auf einen größeren Teppich, auf einen bequen;eren Stuhl, ja sogar auf bessereTintr. Er hat ferner An spruch auf eine Standuhr aus schwar zem Marmor-, die nebst zwei anderen Ckgenitiinden den Aarnin seines Bu rcans schmücken muß —,,muß«,weii ers von Anits wegen vorgeschrieben ist. Nun hat man aber vor einiger Zeit die Vureaug niit elettriichen Uhren ausgestattet: außerdem wohnen jetzt die Abtheitnnggiheics häufig in einer Art mit istlasioiinben versehener Kä fige, von wo aus« sie ihr ganzes Pers ional überwachen tönnen. In diesen Käfigen giebt es natürlich teine Ka inine. Was ist hier zu thun? Das: Sobald .ein »Zum Abtheilungschef er nannter Bittenuchei seinen Käfig be zieht, erscheinen Arbeiter, bie an den Wänden des Käfigs ein Brett an zubringen haben, das in aussehen knan wie ein Kantinfim5. Aus die sem imitirten Karnin stellt ingn dann die niarmorne Uhr und die beiden da zu gehörigen Gegenstände. Nun erst weiß jeder Mensch, daß der Mann im Käfig ein Abtheilungschef ist. ? Eiienbahn-Betrieb herrscht die grö te Unordnung aber Ein Bureau waltet musterhaft unb »von Amts wegen« die tadelloiefte Eiitette, nnd ber hei lige Bnrautratieinus giebt seinenSes gen dem-. —-—-... Betrat-tang- " E—I ’ M’ - Vagabund tsich in einem Spiegel beschauendx »Das it’ doch mertwiäs dig, da trag’ ich jetzt ein’ Zylinder von ’neni Baron, etn’ Rock von ’nem Bankier, ’n Paar Hosen von ’nern Hausherrn und mit alledem zusamm’ schau’ ich doch wie a Linnp aust« Ins einem Münchener Getebitttbans. »Wie konntest Du nur bieten Bier buber, diesen leichtsinnigen Menschen. der so viel Bier trintt, als Kassirer engagiren —- tvenn der einmal durch brennte . . . !« » »O, der geht nie ron München weg!" Sein Stieb Dame welche einem Herrn etwas auf dem Piano vorgetragen hat): ,,Spielen Sie auch, mein herri« herr: »O ja. Jn meiner Stamm tueipe Stat, im Dilettantentheater den ersten Liebhaber und in der Lot terie zwei Zehntel.« Unter Kote-ein Direktor A.: »Er-gen Sie mal, Herr Kollege, too itt denn das Feuer in Jbrer Fett-seit eigentlich ausgebro chen?« Direktor B·: ,,Bedaure, Ihnen ba riiber keine Auskunft geben zu tön nen.« Direttor A·: »Aha, Geschäftsge heimniß!« Nicht wankend ss mache-. Anna: »Du, ich babe gehört, daß Ase-ein Bräutigam tolossal verschuldet i t -« Einma: »Weiß ich; aber etabe bat ist fiir mich ein Grund nie r, ibn II heiratheni«' Anna: »Wieso denn?« Einma- ,,Weil es- etn Beweis dafite Zins-aß alle Welt Vertrauen zu ib at.« Lauheit des Ists-Mis XZN f ,,Sondetbak, seitdem wir ein Auto mobil besitzen, sind es unsere entfern tessen Verwandten und »wunde, die wir am häufigsteu befu M«