z foiissig Jugend; « »»»»»» 7 Träume-schäume. Träume sind Schäume, ein altes Sprichwort; denn was tann nicht al les Veranlassung zu angenehmen und zu aufregenden Träumen abgeben. Ein ftechender Strohhalm kann dich als ein Dolch im Traum berücken und bedrohen; eine hand auf deiner Brust dir den bösen Alp vorgauteln. Traum —- -Schaum, zerfließt in ein Nichts. Nun will ich erzählen, wie mir in einem mexiianifchen Urwald der Trauniwahn mitgespielt. « Ich und mein Pferd, wir hatten uns verirrt und standen nun in den pfad losen Tiefen des Waldes, dessen dunkle Massen uns anstarrten, und konnten in der greifbaren Finfternisz und in dem uns von allen Seiten umschlie ßenden Dickicht nicht weiter. Wir mußten schon längst vom Hauptwege abgewichen sein und einen Seitenpfad eingeschlagen haben, den vielleicht das Wild mit der Zeit gebahnt und der sich in den Dickungen des Urwaldes. allmählich verlor. Es war Mitternacht. Jch machte einen lehten Versuch und drang mith fam, das Pferd am Zügel nachfiih rend, in das Dickicht ein. Morfche, umgeftiirzte Stämme, in welche der Fuß mit unheimlichenr, dumpfen Krachen einbrach, wie in halb ver marichte Sätge und ihren vermoderten Inhalt, ver-legten mir den Weg, bis ich auf eine wenige Schritte umfas fende Lichtung hinaustrat. Ueber der selben spannte fich ein Stückchen trü ben Firmaments und der Grund war dicht mit wucherndem Farrentraut be wachsen. s-·--.-- o-« ski Uirr stillsle eq, Den Anorqu uep Tages zu erwarten. Jch band mein Pferd an dem herabhängenden Aste eines Baumes fest, drückte einen ver einzelt stehenden niedrigen Busch zu Boden und legte mich aus dieses cla stische Naturbett; die Gegenstände um mich verschwammen mehr und mehr, bald war ich, ermüdet und hungrig ron dem anstrengenden Nachtritte, fest eingeschlafen. Jch mochte geraume Zeit so gelegen sein, da träumte mir: Jch war aus der Jagd, die Spur eines Jaguars ver folgend. Mit furchtbarer Schnellig leit ging es über Gräben und ne stiirzte Stämme, eine unwiderstehliche Macht trieb mich vorwärts, weiter und weiter, daß sich meine Brust keuchend hob und mir ter Athem sast versagte. Endlich entdeckte ich das Thier auf einem Baumaste über mir sprungfer tig lauernd. seine grünlichen Augen fest aus mich gerichtet, die Zähne in grimmiger Wuth gesletscht, die Rücken haare gesträubt, den Schweif die sich hebenden und sentenden Flanten peit schend. Langsam hob ich mein Ge wehr und drückte beide Höhne ab, doch die trafen m;: taubem Ton ten Cy linder, der c«l,usi ging nicht los, und ich stcrrte entsetzt das wilde Thier über mich an dessen steigender Wuth ich schutzlos preisgegeben war. Wiederholt legte ich an und drückte ab. doch immer erfolglos, und jetzt schien es mir, als ob sich das blut rothe Maul des Unholdes zu einer höhnischen Fratze verziehe —- jetzt duckte er sich noch mehr nieder, seine Augen sprühten Funken — jetzt sprang er herunter und fiel mit seiner ganzen Schwere auf mich. mich zu Boden schleudernd und niederdrückend. Ich erwachte. Kalter Schweiß perlte von meiner Stirne und mühsam hob sich die Brust, welche mit einem schweren, unbetannten Gegenstande belastet war. Der südltche Sternenhimmel über mir strahlte in seiner ganzen Pracht. Die Nacht war ungleich heller gewor M, lcpscclll Iolllllc Ich lllcyt ellen nen, was mich wie ein Atp drückte. Eine Weile wagte ich mich nicht zu rühren. Eine Minute verrann. dann eine zweite —- sie schienen mi: Ewig leiten. Endlich hob ich leise meine Hand nach der Brust und fühlte da einen hatten, feuchten, eisigtalten Löwen Entsetzt sprang ich aus, schwer tollerte der Gegenstand zu Boden nnd trab hette in dein dichten Farrentkaut zu meinen Füßen, und als ich mich nie derbeugte, gewahrte ich —- eine hartn lofe Land-Schildkröte, allerdings von ungewöhnlichen Dimensionen, die auf ihrem nächtlichen Spaziergange inei nen Körper zum Auöeuhen benützt hatte. Jch mußte unwillkürlich über ji Arme Kinde-et Köchin: »Hier in der Küche tnnn ich Euch nicht brauchen; geht in’;«3 Wohnzimmer.« Kinder: »Da trägt Papa sein Drnina den« Kgchmt »So geht in’s Schlamm nier. « Kinder: »Da ftudirt die Mama ihre Rede zur nächsten Frauenvers sammtung ein-" Geistes-ist Frau Cum Photographen): »Ich t:mme, ncn Ihnen tu sagen, daß nn ser Familienbild durchaus nicht zu friedenftellend geworden ist. Mein Jiin iter sieht wie ein Affe aus« V togeaph: « a, liebe Frau. das hätten Sie heden en Zellen, ehe Sie ihn photographiten teßen!« EHTW « IT lmeinen Schrecken lachen, der- durch den unheimlichen Traum genügend vorbe reitet. worden, während dieser nicht verfehlt hatte, meine Phantasie zu er hitzen und mir die ruhige Ueberlegung zu rauben. Träume -- Schäume! Th. Fiaehlig. Kleine Plan-entere. » — Die Lust als unser Hauptnahriingg i mittel. Vor einigen Tagen sah ich bei einem Bekannten zwei Brüder, Knaben von 12 und 13 Jahren, die gerade dort rnit ihrem Vater zu Besuch waren. Der ältere, bleich, hohlwangig, mit schleppendem Schritt einhersrblei chend, während der jüngere mit leuch tendem Auge und vor Gesundheit stinkenden Wangen seine Knabenluit iaum händigen konnte. Aus meine an den Vater gestellten theilt-kath vollen Fragen iiber den Grund des iriintlichen Aussehen-s seines ältesten Sohnes, erhielt ich lzur Antwort: »Der eine ist ein neiweichlichter Stuben hoeler, ein verdorbenes Muttersöhn chen, der andere ein echter, tapferer lustiger Bursche.« --— Das war der einzige Grund, weshalb der jüngere Bruder wie ein gesundes, wohlgepsleg tes Bäumchen wuchs und gedieh, während sein älterer Bruder wie eine gebrochene, vernachlässigte Pflanze dahinwellie. »Wolli Jhr, meine jungen Freunde, Euch Kraft und Gesundheit aus dir teichteste und einiachste Weise verschaf fen, so geht möglichst viel hinaus ins Freie und athinet tief und voll die reine, ilare und stärkende Lust ein. Sie ist in der That unser Haupt Nahrungsmittel. Während der Menfch tagltch unge fähr 6000 Quart frische Luft ge braucht, genügt zu feinem Unterhalt 3—4 Quart Speise und Trank. Der Mensch braucht also 1500——2000 mal mehr Luft als anderer Nahrung. Am reinften ift die Luft im Wald und Feld und auf Bergen, am schmutzig sten un) ungefundeften fiir uns in den Stadien Sie ift aus zwei luftarti gen Körpern zusammengesetzt, näm lich aus Sauerstoff und ·Stickftoff, enthält aber außerdem noch etwas Kohlenfäure und Wasserdampf Da bei ift die Luft 770 mal leichter als das Wasser. — Durch das Athmen wird sehr viel Luft verbraucht. Es ift daher von großer Wichtigkeit, um reine Luft in geschlossenen Räumen zu halten« dieselbe fo oft als möglich zu erneuern. Lüftet daher fleifxigl besonders die Schlafzimrner. Jhr braucht Euch nicht vor Erkrankung zu fiirchten, wenn Jhr nur den Zug ver meidet. Pettenlofer, ein berühmter Gelehrter, berechnet fiir einen erwach senen Illenfchen ungefähr 60 Gallos nen frische Luft auf die Stunde« mäh rend der Mensch gewöhnlich noch 15 -·—30 mal so viel Luft einathmet. Denkt an, welche große Menae Luft wir verbrauchen! Und nun be denkt, wie viel Schmutz und schon ge brauchte Luft inmitten einer großen Stadt oder eines geschlossenen Zim tners wieder mit geathmet werden. Wie viel hat da der Landbemohner an diefetn gefunden Nahrungsmittel der uns voraus-! Bedentt auch, wie viel ein gesundes haus, eine gefunde Wohnung unfer leibliches Wohl för dern kann, wenn leine schädlichen Ausdünstungen tein Rauch u.f.w. darin sind, die unserer Athmung schaden« Also überall sucht frische Luft, athmet «reine und tlare Luft ein, ftiirtt und stählt Euren Körper und verschafft Euch Gesundheit und blü hende Gesichtsfarbe durch recht viel Bewegung in der freien Nat-Hier Isndiisssh Prächtig griißt derMond hernieder, Und die Welle spiegelt wider stlar nnd mild Sein liebes Bild. Und zu nächtlich stiller Feier Säufelt dort im Rohr am Weiber Leis und lind Ein sanster Wind. Flüsternd streicht er durch die Bäume, Sagt den Blättern bunte Träume. — Fauberprachh Nun gute Nacht! LIndlitQ Bauer: »Na, chp, mass gestern lusti' bei der Kumedie?« Knecht: »Ja. recht lusti’; ’s Schön iteis aber temnia, wia der Schmied Mart als Gras bat sag’n miiass’n: »Di« ist das schlechteste Kraut, das ich se getaucht habe!« Dös hat der Kramer g'hiirt, von dem die Zigarr’n ivar’n — na nnd da is a wunder schöne Rauserei lasganga!« ' trebetiitem Tourist (der sich bei einem Dorf bader einen Zahn ziehen lassen will): »Habt-n Sie auch einen guten Kog nat? Jn der Stadt kriegt man im nieeäe einen solchen nach dem Zahn ze n.« Der badet: »Ah bah, das kriegt bei uns s on jeder nach dem Rastrenl« I Aus der Franzosenzeit. Eine wahre Geschichte Von Os w a l d J u n g e r. Man schrieb das Jahr 1812. Der Winter war mit eiserner Strenge ins Land gezogen und hatte die Erde in ein dichteg Gewand von glitzerndem Schnee gehüllt. Wie ein schier end ltsfes Leichentnch deckte er weithin die Fluren deg unglückliche-n Preußen landes, das die unersättliche Erobe rungslnst des gewaltigen Korsen nach r;eldenmiithigem Widerstande endlich auch zu Boden gefchniettert und brutal getnechtet hatte. Da drang von Nußland her eine entsetzliche Kunde nach Preußen — entsetzlich n. verheißungsvoll zugleich. Mit Windes-eile flog sie von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus. War es Wahrheit, was man sich einander zuraunte und zuflüsterte? War endlich das Strafgericht herein gebrochen über jenen, der mit freveln ker Hand den Frieden der Völker Europas zerstört und gewöhnt hatte« sie alle unter sein mächtiges Zepter bringen zu tönnent Noch bezweifelte man, was man ge hört und doch so gern geglaubt hätte —— es schien ja nun, da es geschehen, unfaßbar. Aber dem Gerüchte folgte schnell genug die Bestätigung aus dem Fuße. Unstet und flüchtig, in größe ren und kleineren Trupps kehrten die Trümmer der gewaltigen Armee, die nach vor wenigen Monden so über miithig und stolz ins Feld gezogen war, zurück, von Hunger gequält, zer lumpt und halb erfroren, ein trost loses Bild des Jammers-. Jn einem fruchtbaren Thale der Provinz Sachsen, nicht weit von Mag deburg, liegt das kleine, unscheinbare T-orfW. Ein eisig talter November abend ist jiber das Dörfchen hereinge brachen. Jn dem niedrigen rauchiaen Gastziinmer der Schente haben sich die Bauern zu einer ernsten Berathung zufammengesunden. Es ist auch ein trichtiger Gegenstand, der zur Ver handlung steht. Am Spätnachmittag war ein oerirrtes Häuflein jener aus taxes-»He -.....·:..-s-e...».s». c-«-«Rt;i'·ik·n - setukjsuuu zuraun- ·-u--u -««-o-.·«-·,-. l Flüchtlinge in die Nähe des Dorfes gelangt. Die Nacht vor Augen, von der grimmigen Kälte nnd entsetzlichem Hunger gesoltert, hatten sie keinen an deren Ausweg gesunden, sich vor dem drohenden Tode des Erstierens zu retten, als aus autGliiet in den Ort hineinzugehen und die Einwohner um Lbdach anzuflehen. Aber ein böser Empfang war ihnen hier zuiheil geworden. Kaum hatte man die elenden, herabgekommenen Gestalten — elf an der Zahl —- be niertt, als sast das ganze Dorf zusam mengelaiisen war. MitWertzeugen, die gerade am nächsten zur Hand gewesen waren, mit Düngersorten, Heugabelm Dreschslegeln und dergleichen bewaff net, hatte man nicht übelLust ver-— spürt, an den zu Tode erschrockenen Soldaten, deren Aeußeres sie indessen tauni noch als solche tennzeichneie, sein Muth-den zu kühlen. Auch in das obgelegene Walddorf war ja die Bot schast von dem Untergange der großen Armee gelangt, und nun hatten die rerditterten Leute geglaubt, ohne Furcht an den »Marodenren« Rach nehmen zu tönnen siir die Plünderun sen und sfrpressungem denen sie jahre lang ausgesetzt gewesen waren. Dazu war es jedoch aus ossener Straße nicht gekommen. sondern aus den Rath des Schulzen hatte man die els Gesange nen schliesslich unter strengster Bewa ctiung im Spritzenhanse untergebracht und sich dann nach dein Gasthause als dem geeignetsten Orte begeben, um iider Wohl und Wehe der unglückli chen Flüchtlinge das Urtheil zu söllen. Um den langen, roh gezimmerten Tisch der verräucherten Schente sitzen sie nun und lauschen aiismertsam den Worten ihres ·Oberhaudtes, des Dorf schulzen, der mit deredter Zunge aus sie einspricht. Er mahnt zur Rache an den Franzosen· Ein wahrer Taumel hat die ganze Versammlung ergriffen. Alle denken nur daran, daß sie endlich einmal den so lange zurückgehaltenen Groll her vorbrechen nnd ohne Bedenken an den els in ihre Hände gegebenen Flüchtlin gen auslassen tönnen; nach allem, was sie gehört und gesehen, mus-, es ja nun aus sein mit der verhaßten Fremd herrschaft. »Aber wer-wie-sollen wir sie-— Schulze, das müßt Jhr thun. Jhr seid der rechte Mann dazu!" »Ich? —Das darf ich nicht—be dentt doch mein Amt! Wie kann ich mich dazu hergeben?« Doch wer soll die Strafe vollziehen? -«- Daran haben sie nicht gedacht. Rathlos blicken sie einander an. »Ist denn teiner unter euch, der’s unternehmen möchte?'« sragt der Schutze gedrückt. Niemand. Stumm sehen die Bauern oor sich hin. Da schicßi jenem ur plöylich ein Gedanke durch den Kopf. »Halt,« rust er jetzt, »ich weiß Rath. Förster Warmbier wird uns den Ge sallen schon thun; umsonst wollen wiss ja nicht haben. Was meint ihr?« Alle stimmen ihm zu, froh, einen so gliictlichen Aus an aus der peinlichen Verlegenheit gefun n zu haben. Eilig verlassen sie das Gastzimnzen um ihren Entschluß zur Ausführung zu bringen. —- — Einsam und versteckt, mitten im tiek verschrieiten Forst, lie t die Försterei Li fleck. Hier hau s seit lan n Ja ven, von niemand gestört. vonv e len gefürchtet, der alte, treuzbrave -·--»--;-m»s-;s -»ss, » ) Förster Warmbier, den die Bauern zum Vollstrecker ihres Urtheils auser sehen haben. Zu seinem Handwerk gehört es ja, dieBiichse zuführen und das Wild zu erlegen, nöthigenfalls auch mit den Wilderern, die dem Alten nicht selten doch mehr zu schaffen ma chsm als er sich gefallen lassen kann, ein deutlich-es Wörtchen zu reden Und er hat eine sichere Hand, der Alte, trotz der nahezu siebzig Winter, die sein Haar gebleicht haben —das wissen die Bauern ganz genau. —— Da plötzlich unterbricht ein fernes, aber immer mehr anschwellendes Geräusch die feireliclze Stille. Laut hallt der Wald wider-— cg rollt, tlappert, tlirrt -— und jetzt taucht in dem zur Förfterei führenden Fahrwege ein großer Leiter wagen auf, der dicht mit Menschen besetzt ist. Knirschend in dem stari gefrorenen Schnee, fährt er bis zum Wohnhause und hält dort an. Ein paar in lange Schafpelze gehüllte Ge stalten springen herab und klopfen, Einlaß begehrend, an die verschlossene Hausthiir Wüthendes Dundegebell schallt ihnen als Antwort entgegen. Bald aber weist eine tiefe Männer stimme die Kläffer zur Ruhe undsragt dann nach dem Wer und Wohin der Draußenstehenden. »Ach, Herr Förster,« gibt der eine r Bauern — denn sie sind die nächt lichen Befucher——-zur Antwort, »wir sind's —unteu aus’m Dorfe, machen Sie nur ruhig auf-wir haben eine große Bitte an Sie.« Jnnen wird ein Riegel zurückgescho ben, die Thür gebt auf, und Förster Warmbier erscheint auf der Schwelle. »Schiin’ guten Abend, Herr Förfter — nichts- fiir ungut, aber wir haben was Wichtiges zu bereden.« Erstaunt blickt der Alte auf den Sprecher, den Dorffchulzen, dann for derter sie auf, einzutreten. DieBauern folg-en ihm in das behaglich durch toiirmte Wohnzimmer, wo die Förfte rin sie herzlich bewillkommnet »Also was Wichtiges habt Ihr mir mitzutheilen?« beginnt Warmbier dann. »Na, da bin ich wirklich neu gierig Betriffts gar die Franzosen?« , xawth Herr skiirsten hören cie .- -..« n. k ...... -.. get-» Nä t. see-its F UUII Nut- Usls UIIU shall Flotchjthls VII die Gefangennahme der elf französi schen ,,R«ciubers" und deren Verurthei lung und knüpfen daran die dringende Bitte, ihnen doch den Gefallen zu thun und die Exelution zu vollziehen. Der alte Warmbier sieht einen nach dem andern mit großen Augen an, er glaubt seinen Ohren nicht zu trauen. »Aber Kinder« . .. platzt er schließ lich heraus. Die Bauern werfen sich verständ nißvolle Blide zu, sie mochten wohl herausgesehen haben, daß der Alte nicht so ohne weiteres einwilligen würde. Nun, aus den Fall sind sie ja eingerichtet. »Wir verlangen es ja nicht um sonst, Herr Förster,« nimmt der Ichulze wieder das Wort, »und des halb haben wir zwei fette Haminel nnd ein paar Scheffel Erbsen mitge bracht. . . Jch denke, dafür können Sie eZ schon thun!« Der Förster horcht hoch aus-— ein Gedanke fährt ihm jäh durch den Fronf. Hammel und Erbsen sind zwei Dinge, die ein armer Forstbeamter in so schlechten Zeiten wohl zu schätzen weiß, erwägt er bei sich- warum soll er also die Gelegenheit nicht wahr nehmen? Den Leuten kann ja gehol sen tverden... und ihm auch. Und was die Franzosen anbelangt.·. ein herschmitztes Lächeln huscht iiber seine verwitterten Züge, dann erwidert er, scheinbar noch immer nicht so recht geneigt, in zögerndem Tone: »Wenn Jhr’s denn durchaus haben wollt—gut, dann will ich Euren Auftrag ausführen.« Während der Förster sich fertig macht, um den Bauern nach draußen zu folgen, guckt seine Frau ihn mit eigenthümlichen., sorschenden Blicken an. Sie tann gar nicht fassen, was sie da eben von ihrem Manne gehört hat. Das läßt ihr teine Ruhe. Zaghast legt see die Hand aus seinen Arm und sagt, indem sie die Augen beklommen fragend zu ihm aufschlägt: »Willst du das warklich thun, Alters« Der schaut seiner Ehehälste so ver ;I.- l: -L-D ZU II« n Unau- su IHS III-»se- v-s--u,o, uns-D prk immer irrer an ihm wird. »Aber Frau!« ersvidert er schwan i;elnd, und das genügt, um sie zu be ruhigen. Danach verläßt er mit dem aus der Küche nebenan herbeigerufe nen Knechte das Zimmer. Die Bauern haben mittler-weile ihre elf Gefangenen absteigen lassen nnd auch das mitgebrachte (-LxekutionB-Ho norar in Gestalt der beiden Hamniel und einiger Scheffel Erbsen abgesa den. Als der Färster hinzutritt, trägt er Gottlieb, dein Knecht, zunächst aus, die willkommenen Gaben schleunigst an einen passenden Ort zu schaffen, währender selbst mit den Bauern und den von ihnen mitgesiihrten Franzos sen, denen man übrigens zur Sicher heit die Hände aus dem Rücken gefes selt hat, zu dein nahen Stall hinüber geht. Hier ässnei er eine Thür, die Franzosen werden bineingetrieben, nnd hinter ihnen wird die Thiir ver schlossen. »So,« wendet sich der Alie daraus an dteBauerm ,,nun fahrt ruhig nach Hause, die da drinnen sollen den mor gigen Tag hier nicht erleben, dafür werde ich sorgen· Jch will nun gleich mein Schießzeug in Ordnung brin gen, und wenn ihr wieder im Dorfe angelangt seid, werde ich wohl so weit sein, um · .. um . .. na, ihr wißt ja!« »Statut-di Herr Förster, lassen Sie »«.,.»«-:.« »J nur keinen laufen, die Schufte haben’s verdient. Wir danken auch schön, Herr Förster; und wenn Sie sonst mal was« . . . · »Schon gut, schon gut! Ich danke auch schön. — Gute Nachtl« »Gute Nacht, Herr Förfter.« — Während die Bauern den Wagen besteigen und voller Befriedigungiiber ihre That nach dem Dorfe zurückkeh ren, ereignen sich sauf der Försterei ganz merkwürdige Dinge. Kaum sind jene im Walde verschwunden, da öff net der alte Warmbier die Thiir zu dem recht primitiven Gefängnisse der elf Verurtheilten, löst in Gemeinschaft mit Gottlieb flugs ihre Fesseln und fiihrt die vor Todesangst nnd Frost zitternden und behenden Gestalten in die warme Küche. Die armen Kerle wissen gar nicht, wie ihnen geschieht. Sie hatten gewöhnt, daß ihr letztes Stündlein geschlagen k)al««e, und hat ten sich mit ihrem traurigen Schick fale schon so schlecht und recht ausge söhnL — Und nun diese Wendung?l Förster Warmbier hat mit sein-er Frau einige Worte gewechselt, und als Folge dieser kurzen Unterredung dampft und brodelt es nach kurzer Zeit auf dem Kochherde in zwei mäch tigen Töpsen, daß es eine wahre Luft ist. Die Franzosen hat der alte Grün rock um den Küchentisch placirt, wo sie aussein Geheiß sich niedergelassen haben und die belebendeWärn2e, die von dem mächtigen Herde ausströmte, aus ihre erstarrten Glieder einwirken lassen. Ihnen ist zumuthe, als um gaukele sie ein trügerisches Traumbild, und in diesem Zustande zwischen Hof sen und Bangen harren sie geduldig der Dinge, die da kommen sollen. Und lange lassen diese auch nicht auf sich warten. Auf einen Wink der eifrig am stochofen hantirenden Försterin schleppt der geireue Gottlieb eine An zahl irdener Teller herbei, stellt vor jeden Franzosen einen hin und legt · auch einen Löffel daneben. Dann ver l schwindet er in der Kammer nebenan, lehrt aber bald wieder mit einem Laib Brod von wahrhaft riesigen Dimen sionen zurück, den er lunftgerecht in elf gleiche Stücke zerlegt, die er eben falls auf dem Tische vertheilt. Mitt lerweile hat die Fürsterin den dam pfenden Jnhalt der Töpfe —eine ap petitlich duftende Mehlsnppe — in einen Selter gethan, den Gottlieb auf den Tisch trägt, um mit dem heißen Inhalt die Teller zu füllen. . »Na, Kerls, nun langt tapfer zu, und laßt’s euch gut schmecken, Hunger werdet ihr ja wohl habenk« wendet der Förster sich an die starr vor Staunen dasitzenden Franzosen und macht ih nen seine Worte auch noch durch Ge bärden verständliesg. Kaum hab-en ie begriffen, daß wirklich alles für sie bestimmt ist, was Vor ihnen steht, da springen sie auf, eilen auf ihre Wohlthäter zu, küssen ihnen, während die hellen Thränen über ihre bleichen, eingefallenen Wan gen perlen, die Hände, die Kleider und ftammeln Worte überquellenden, hei ßen Dankes-. Gerührt steht die Fürst-rein dabei und weint mit, und selbst in dem wettetfesten Antlitz des braven Alten zuckt es verrätherisch, und in seinen gutmiithig blickenden Augen zeigt sich ein verdächtiger feuchter Schimmer. Freundlich wehrt er die noch immer ihrem überstrümenden Gefühl Aus druck gehenden armen Teufel ab und führt sie an den Tisch zurück. Gierig, mit zitternden Händen stillen sie über die ihnen dargereichten Speisen her. Sie haben ja seit langem nichts mehr über die Lippen gebracht, es wollte sich niemand ihrer erbarmen! Förster Warrnbier ist inzwischen in das Wohnzimmer zurückgetreten, hat seine Doppelläufigc von der Wand ge nommen und die Deistertasche umges liiingi. So ausgerüstet, begibt er sich nach draußen vor das Haus-, geht ein paar Schritt in den Wald hinein, und bald darauf donnert ein Schuß durch die mondhelle Winternacht Ein zwei teriracht — ein dritter —und in te-— gelmäßigen Zwischenraum-In folgen noch acht weitere Schüsse, genau so Viel, wie Franzosen in der Küche sisem Nach dieser Kanonade kehrtWarm biet, leise vor sich hinlachend, ins Haus zurück. Er hat nun seine Schul digkeit gethan, so meint er. Ob aber auch im Sinne der Bauern? Die ··t ten wohl ihre Augen gewaltig auge rifsen, wenn sie Zeugen der seltsamen Exetution gewesen wären, die sdoch so ganz ihren Bestimmungen zuwiderlies. Aber sie sahen es ja nicht, hörten wohl nur den Widerhall der Schüsse und lebten in dem Glauben, daß ihrer Rache nun Genüge geschehen. Dafür, das-, sie nie etwas von dem wahren Sachvethalt erfuhren, wollte der Alte schon sorgen. Und der Wald —- der planderte nichts aus-s. Jn der Frühe des nächsten Tages führte Warmbicr seine Schützlinge aus einsamen Pfaden unbemerkt durch den Wald und wies ihnen den Weg zur Festung Magdeburg, wo sie glückli chere Landsleute trafen nnd geborgen war-en. Die vermeintliche Zimmctwirthtn. Studiosus (der Morgens auf der Polizeiwache erwacht, zu dem eintre tneden Schutzmann): »Nanu, Frau Müller, warum haben Sie denn den Helm aus dem KohW Bech· A.: ,,Geftern hat der Autoniobils fabritant Meier einen Vortrag über die Vorzüge seiner Automobile und oie Mängel und Nachtheile anderer Fabrikate gehalten.« B.: »Na —- und2« A.: »Es ging ihm wie mit seines Automobilen. Mitten in seiner blieb er stecken.« Der schwer-listige Chef. Beamter: »Ich habe die Ehre!« Chef: »Sie haben doch jeden Tag was anderes!« Etlliirlich. » . . . Wie, Sie sind der einzige Geldbriefträger hier am Orxs Ja. da wundert’s mich nicht, daß «--ie so sel ten zu mir kommen!« Basel-unmit- - Richter: »Es soll der Hausfchliisse gewesen sein, mit dem Sie den Kläget schlugen?« Pantoffelheld: ,,Ol)o!... Jch half mein Lebtag noch keinen triegtk« Merkmal. Frau zu ihrem Mann: »Du bist. nsie alle anderen Männer, feine Bohne werth!« »Ja, das merke ich an meinem Kaffee!« Anziiglich. Er: »Ich kann nicht begreifen, wie Du das Haar einer anderen Frau tra gen kannst.« Sie: »Du trägst ja in Deinen An »zügen auch die Wolle eines anderen Schafe-IF » — I Thcuerunq. ! Sommekfkischlek: »Wie, Sie sind ’bier im Orte auch mit der Kurtaxe aufgeschlagen?« Wirth: »Ich . . . bitt’ Sie, jett smo alles thenrer wurde, ist hats die Lust auch theurer worden!« Gute Empfehlung A.: ,,Sagen Sie, ist diese Czer gesund? Jch möchte mich hier nie t lassen.« B.: »O, gewiß, mein Herr. Hier bei uns können Sie in kurzer Zeit hundert Jahre alt werden!« Ein lieber Dienstboten »Herr des Himmels-, Kathi. sins Sie aber ungeschickt, ich möcht’ aus der Haut fahren!« »Aber, gnä’ Fran, da blieben nach her ja nur mehr die Beiner übrig !' Auf dem querncnhof. »Wenn Sie auch Doktor der Rechte sind, es wird immer mit dem linken Fuße ungetrenn, verstanden!'