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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 29, 1907)
IV : Mem-r schreibehrtkk von « Tinte knukstmgpi. ' No. 251. Jch hen mein Meind ussgemachi, vorläufig gar nicks mehr von mein alte Trabel zu sage Un in Fäckt hen ich auch immer so viel neue keusch das; ich di-. alte ganz alleins losse mus-» Das kommt awwer nur davon her, wann mer so en suhlische Mann bot, wo mer gar nit e wenig dran dienente kann. Wann ich do annere Winnnen sehn, wei dene ihre gosbands vie dnhn einiges soc se. hn Se, ich will ja ar nit, daß en Mann en Hannebambe aus sich mache dreht, awwer e ganz klein wenig mehr böndig könnt er schon sein. For Gniinesz Sehts, mer hot doch iein Mann nit bloß von weqe seine gute Sack« Wenn for Jnstenz die Kinnet Sonndaag Morgen-J reddig gemacht wet’n solle, sor in vie Sonndaagschul zu gehn do muß osf Rohr-! gehosseli wer’n leil Sickslie. Denke Se awwer. daß der Philipp dann nur emol e Hand rührn deht sor mich e wenig zu esrßieJ Rossen Wenn ich ihn sage, Philipp, sot pittiesehls duh doch emol den Johnnie sei Febg e wenig schkrobbe, dann sagt et, sor warum ich mich nit e Schleobblehdie aeordert hätt, wann ich so dreckige Arbeit zu schaffe hätt Wann ich ihn sage, er soll die Buwe e wenig ihre Schubs pallische, dann sagt er, wann er in das Schuhscheiniszneß gehn wollt, dann dehi er sich en Stend an den Schwebt ussmache. Un iwwer so Riemarlg soll sich einol e Frau nii ärgern! Wann ich nii so e aria gut «mipibin»- Imosp in mich biitt bannt hätt ich schon den größte Fuß rehse könne. Am letzte Sonndag is es widder gan den nämliche Weg gang-» Jch hen gesagt: »Phil, duh den But doch ernol e wenig mit e nasses Tau un e wenig Sändsohp sei Mailche ab pxxk Do hot er answer angewwei r duht mich dann mei Mailche abpuke?'« hot er gesagt. ,,Wann ich in den Respect ilien sei will, . dann muß ich es selbst mache un das is was auch vie Ainnek duhn solle. Es wär was annerschter wann se Bei-dies wäre; dann deht ich sage. mach d u ’ 5 sor se, awwer Feger wie die, die fin alt genug selbst sor ihre Kliennesx auszugucte.« Gasch, wag hot mich das so mähd gemacht un wann es nit sor mei sanftmiithiges Temper wär, dann hätt ich ihn gut un hart die Meinung gesagt. So awroer hen ich nias annerschter gesagt wie: »Du trauriger Seckel, wann die Kinner nit da wäre, dann deht ich jetzt den nasse Mick nernme un debt ihn dich so lang um vie Ohre erum schmeiße, bis dich Oörn und Sehn vergehn deht Du bist nit so viel werth, daß dich die Sonn bescheine dicht; du armseliger seckendhiindiger Trauermantel du.« Un was denke Se was er gevahn bot? Sei Kutt un sein but hot er genomme un is sort un hat gesagt, wenn es Zeit sor Dinner wär, dann sollt ich ihn mit ein von die Buwe Wort zu den W medesweiler schicke un dann es er ort. Well, hen ich gedenkt, wann dn 7o lang gesund bleibst, bis ich dass duhn, dann brauchst ou in dei ganzes Leive lein TackteU Mit vie Buioe in ich in Zeit fertig geworde un dann yn ich mei Haus mf ge strehiend m-. pen gesiart mei Dinner zu koche. Mehr wie einmal fin mich die Tiers 1n mei Auge komme, so ost ich an den Ulzilipv gedenkt hen odoer Onnjieng zepieli ben. For was hen ich enniyan Zeheiratbi Mee is doch jetzt auch ir. den Alter, wo mer sich nit mer so ab suhunze gleicht, awwer infiett daß ich es e wenig iesiqet iriege deht, hen id; seden Dag mehr Artveit un mehr Bat ter; der Philipp der kommt nur heim sum Schlafe un zum Esse, die anneke Zeit buht er bei den Wedegweiler ipende un do soll ich siittisseii fein! Oh, ich arme Frau, mit was hen ich vior so e Schicksal verdient? Awwer es soll arme-schier mer«-L Ich will siit mehr länger dem Kunne sei Ziescheputtel mache, ich will mich jetzi ruch eniol e gute seit mache. Wie die Buwe heim sin tomme, hen ich se zu die Stachelhuberschen geschickt un lyen sage lossc, se sollt emol gleich zu mich toinme. Es hot noch teine zehn.MinL nits genomme, do war se do un ich hen gesagt: ,,St,achelhubeifchen, ich brauche e -Wummeii wo for mich schirobbe un wasche duiit un wann Se wolle, könne Se jede Woch drei Däg for mich schaffe. WannSe von e gutes heiert Mehdche wisse, Oedann nemm ich se auch« Schuhe Ding, hot se gesagt, do is unser Bawelt, das is e Pietschz die fickst Jhne Jhr Haus uff, wie alles un in Fäcki kann se ei nige Hausarbeii vuhn. Se hot blos den eine Fiel-let un das is. ie will nik . Vawett geruse fein. Se sagt ihren Name wär Dehsie un wann Se se bei den Name rufe, dann hen se das beste Mehdche von die Welt. Se bot schon e ganze Latt Plätz gehabt. awwer se is an e diesenteå Trietment gewöhnt un lann nit mit ungebildete Leut ass mache. Jn ihren letzte Platz, do is der Bahs zu freundlich mit sie gewor de nn do hot se gekiviti Vorher war se bei e alte Lehdie, wo fe blos abzu doste gehabt hat« das meint das Haus-; atower wie se zwei Dag dort war, do hot se die gan Wasching duhn müsse un hot jeden ag for e Nahrtie koehe müsse; off Kohrs hot se do auch ge kwitt. Jn e annere Fämmillie, do hot se nicks zum Frühstück kriegt wie Ohtmiel un so Stoff un den Weg sin meine Kinner nit arrehstx un wann— ich jeden Dag wasche dehn musi, an: Letve do lasse mer uns nicks abgeha, bikahs mer lebt nur einmal un das iö all.« St hot mich noch e ganze Latt von die Des-Te verziihli un ich hen gesaatt »Stachelhuberschen, schicke Se mich Jhne Ihr Mehdchc.« Wisse Se, Mister Editor, ieh sen in en Juki mer gewese, daß ich einiges genomm hätt, blos sor daß ich sor den Phiiipp die Eckspenzes tehse konnt, bikahs der hot bis sent doch noch keine Ahnung gehabt, was e Haushaltnng koste duht so lana ich so ernsellig gewese sin un all die Dreckarbeit selbst aedahn ben. Das is der einzige Weg, wie mer die Männer sietse kann. Jch kriege micks awioer noch mehr .L)e!p un in mein niichste Brief will ich Jhne veriiihlr, wie er oie Surpreig ussgenomme hat. Mit beste Nieaards Yours Lizzie HanfftengeL Ein Einsöltiser. Ches: »Warum hat die Dame der Hui nicht gekauft? Haben Sie ihn denn nicht gehöriq angepkiesen?« Kommis: »O, im GegentheiL ist hab’ ihr sogar vorgelogen, daf; wir davon schon mehrere Dutzend verkanst hätten!·« Passe-id Siifsel (der wieder auf dem Trock nen sinnt »Ich bin schon ganz let-ens iiberdriisftg, wenn nicht bald Geld kommt, lasse ich mich von einem Bierwagen überfahren» Ein feierlicher Augenblick. V. U xkx X Zwei Einbrechet haben lange an einem Kassenschrank herumgewiirgt. Endlich weicht die Thüt den vereintenBtecheisen. Da sagt der Eine: «Fkanz, seht misse meet awek een drinke zur Etösfmntgsfeiee.« — Jung geblieben. Bild aus dem Soldatenleben von F. Schwarzungen « Vor wenigen Tagen erst man Z.:)rieb das Jahr 1900 -- waren wir in der Landeshauptstadt, der neuen Garnison eingeriidt. Fast fünfzehn Jahre hatte das Regiment vorher in dem toeltentsernten, patriarchalischen Provinzstädtchen R. gelegen, welches mit Recht als das Exil des Kronlaw des galt nno auszer einer prächtigen Jagdgelegenheit so gut wie nichts in außerdienstlicher Beziehung bot. Utnso mehr und verlangender wur den in diesen ersten Tagen, als gelte es, sich sü: Langentbehrtes zu unschä digen, von Jung und Alt die Geniisse der großstädtischen Darbietungen in sich ausgenommen Auch ich ließ innerhalb der einein Strohwititoer natürlich gesetztenGren- - zen der bis nun als latente Kraft ge schlumrnerten Vergnügungssucht die Zügel schießen wobei ich mich zumeist an Oberstleutnant Freiherrn von Hennstein anschloß Er war ledig, tvohlhabend und mir immer mehr Freund als Vorgesetzter gewesen. Hun derte geineinschastlich unternornmener Jagdausslüge, die gemeinsame Liebe zu jeglichem Sport waren es, die uns naher geructt und jenes oertrauuche Band um uns schlang, welches sonst wohl seltener Männer verbindet, die just im Lebensalter um faft ein Vier teljahrhundert getrennt sind. Wir hatten eben im »Kontinental« unseren Schlußtapuziner gefchliirft. Mitternacht war längst vorbei Am Heimgange bei seiner Wohnung angelangt, lud er mich ein, noch einen Schlaftrunt zu nehmen. Jm hellerleuchteten Heime mich um sehend, fand ich, daß das mir wohlbe kannte, vornehme Meublement in der neuen Umrahrnung nur noch gelvann,· und daß sich Hennstein ganz in feiner Art recht wohn- und behaglich, fast iururiös eingerichtet hatte. Nur Etwas fand ich neu hinzuge kommen: Ueber dem Schreibtische, der mit kostbaren antiten Figuren nnd al lerhand von seinen weiten Reisen mit gebrachteg Nippeg geziert war, hing ein verschleierteci Bild. Der breite, kunst dolle Barock:Goldrahiiien, der iiber den dunklen Vorhang lngte, deutete auf ein tosibareg Qelportrait. Neugierig war ich seit Kinderbeinen. »Auf eine frohe Zukunft hier in der neuen Garnifon«, stief-, Ffsennstein sein Glas mit dem meinigen an. Mir wollte eg scheinen, als ob er mir die auf den Lippen stehende Frage bezüg lich des B·ldes.·- abschneiden wollte. Verrathe mir Dein Neheinnni:te! eben: jung zu bleibeu!« sprach ich, ei ner momentanen Eingebung folgend, nnverinittel1. Eine Wille der Freude glitt iiber seine markanten Gefichtsziige Dann leerte er, nicht ohne einen innigen Blict nach den: Bildniß gethan zu h-.1 ben, das zweite Glas mit einem Zuge »Das ist doch so einfach, besonders-s fiir uns Soldaten! Der alte Spruch den die Mkisten gedankenlos herunter leiern, ohne ihn jedoch zu beherzige-in enthält ganz offen jenes Artannniz Das Glück dieser Erde Liegt auf dem Rücken der Pferde, In der Gesundheit deiJ Leibes - ah,« brach er plötzlich ab, »fchon der »erer Theil des Epigrammg fiihrt zum ) Vieles der zweite, nicht Jedem erreich dare. aber zum Paradiefe, dasJ Duj übrigens ja in Deiner richtigen Wahl gefunden! ,,Blicke ,niriia, und Du wirst her i, ausfindem daß ich meine Pferde tiig lich. bei jeder Jahreszeit und Wiitc rnng ilm Dienste, zur Jagd oder ionsti Ucll OSLHÄIUJJIJI UUVHIIUII( PCLUUULIU reite. Diese eigenthiimliche attiv pas fide Bewegung, die das Blut tiichtiq durcheinander dringt, von jeder Schla de reinigt, die erhöhte Athinunq zu nteist in frischer Luft nnd freier Natur-, ti» henöthi.n der Mann zur Gesund heit.« »Das sväre für den Löwen« »Und fiir die Seele die Stiniit.« Hennsteiiss ausdrnetsvolle Augen begannen zu leuchten, er hatte hiernni seine nreiasnste Domiine betreten. »Die Kunst, auf welchem Gebiete immer Du Dich ihr genähert oder sie geübt, sie lohnt es Dir tausendfnrn Male, schreibe, singe, inusizire, nur ei hebe Dich durch ernster- Streben darin durch eigene Kraft, durch Beschäfti guna init Dir selbst iiber die Bannli tät des AlltagT Jn Dir selbst und durch das Sichselbstgeniigen wird Dir ein Jungbrnnnen des Glückes und der Zufriedenheit entstehen. Die neue Welt, die Du Dir derart schafft, or gleitet Dich aus jedem Deiner Schritte-, und stündest Du mitten in der Ein hara Dein eigener, innerer Reich thuin zieht die Welt Dir nach nnd bannt aus innner die schrecklichsten Feinde der Menschheit, Geisteøarnnith und Langtoeilr. Und dag, Freund, erhält jung. »So, ietzt weißt Du das Rezept« sprach Hennstein lächelnd, während re« große Standuhr drei tiefe Schläge, ivie mahnend, durch das Zimmer zittern ließ. Den geeigneten Zeitpuntt fiir ein Klavierspiel hielt ich gerade nicht gelominem aber hennftein saß schon am Piano nnd ließ seine schmalen — Hände iiber die Tasten gleiten. Er träumte in Tönen wohl einen heißen Wunsch. Mit einer schrillen Disso nanz schnitt er plötzlich ab; ich fuhr erschreckt empor. »Sagtest Du nicht vorher, ich wäre noch jung? Nie vorher wie heute habe ich diese gewohnte Bemerkung so gern vernornmen,« sprach Hennstein leiden schaftlich. ,,Ja,« fuhr er fort, »ich baue darauf, jetzt. wo ich vor der bedeutend sten Wendung im Leben stehe. Doch wenn es schief geht« wenn ich doch zu alt wäre« - ein banger Seufzer ent rang sich seiner Brust »dann wünschte ich mir ein so schnelleg Ende, ivie ich es meinem Spiele bereitete.« " Ich retstand ihn nicht ganz. tsfr tam mir sofort zu Hilfe. Mit schnellem Griff riß er die Hülle von dein Bilde. »So, jetzt wisse eg, ich liebe sie un saalnr Sie oder teine Andere wird mein Weib.« Mir stockte der Athem. Denn las edle Altadonuengesichh welches im fahlen Scheine der gegen überstehenden Klavierlampe so ernst, toie fragend, herabblictie, war die ju gendliche-Wittwe des vor Jahresfrist verstorbenen Kameraden, Oberleut nants H. Stumm starrte ich mitHenn stein den nngewönlich schönen, etwas bskhprl ftnlxpn Ausdruck d-- Mond-n bildes an. Meine Glückioiinsche lehnte Henn stein bitter ab. »Noch nicht vielleicht bald — vielleicht aber auch nicht,« sprach er nachdenklich. Und jetzt erfuhr ich, daß er ohne ihr Wissen sich in feiner Leidenschaft nach einer ertauften Photographie das Kunstwerk herstellen ließ, und daß er schon morgen eine Antwort auf seinen Antrag haben könnte, die er aus Wien« ihrem jetzigen Aufenthaltsorte, er warte. Nun war mir Alles llar . . . Geschlafen habe ich fast gar nicht; immer wieder sah ich nach dem Por trait hinüber, dessen Aristokratie so unendlich viel Anmuth, Stolz, Un nahbarteit und erlittene Enttäuschung von sich ausströmtr. Mir bangte auf einmal um Henn stein - ich wxifzte nicht, warum . . . . Zwei Tage darauf« ist Manöver. Hennstein lommandirt das Regirnent auf Avancemeni. Eben führt er die Umfassungggruppe durch einen breiten Walddurchschlag. Eine Barriere ver sperrt das Vorwärtskommen Zum Ungliict muß auch ich gerade an der Tete eing:theilt sein. Will Hennstein seinen von mir so oft gerühmten Ruf als Reiter rechtfertigen? Der Wahn sinnige sitzt nicht ab! Agathon, sein hoher Braun, bäumt sich vor dem Hin identify Erneuert reitet Hennstein riictsicht5 los- an. Agathon nimmt neroöszs die Bar riere, bleibt vorne hängen und roulirt wie ein in den Kopf geschossener Hase. tfin Augenblick nur Hennftein sitzt wie angegosien im Sattel. mit dem tion nach unten dann wird er mit aebrocttenem qtiickarat unter Agathon hervorgezogen Am gleichen Nachmittag langte ein von Frauenhand grfchriebener Brief an feine Adresse ein. Mit zwei ans deren Kameraden zur Aufnahme sei-« ner Habseligteiten bestimmt, drängte ich dara·uf, das Schreiben Kommissio nen zu eröffnen. Ich wünschte fo sehr, daß es vor aller Welt die Er klärung der fiir Uneingeweihte rath sethaften Beziehungen des Todten zu dem sonst kompromittirenden nachge lassenen Oelporträt brächte. Jene Hoffnung wurde ganz erfüllt In tnapven, aber höflichen Zeilen enthielt der Brief die Absage der Zweiund zwanzigsährigen unter Hinweis auf den jedenfalls- beftehenden großen Al tersuntersrhieo Oenufteiu soar jung gestorben: Jus-V die erste herbe Mahnung an sein that isichlich hemmende-s Alter war ihm -.7-«-0 .--l--"--n-n« .-».«.-« H-..--.»»-. —.-—-.--—-— Geiuudneiuktdkem Das ,,«--;utrinten«, das »Hochleden lassen«, der »Ioatl« ist eine sitt-dr nsiirdiae, dnras Jahrtausende bewahrte Isschsitte, die sich Iedenssrllsx so lange unverändert halten wird, als noch Mein in allen feinen dielseitigen Arten und Zusammenstellnngen in fröhlichen- ttreise getrun ken wird Fiir den atlsliindi schen Namen Toast dat sich allerdings in neuester Zeit mel)r die Bezeichnung ,,Tri·nisprnch« eingeführt lss tdird z. B. niemals oon Toasten des Deut schen Kaisers oder sremdländischer Herrscher, sondern vom ,,Trintsprnch« berichtet. Jm gewöhnlichen Leben da gegen kommt der Name ,,Toast« noch bäusig vor. Meist gedankenlos ges drartcht, gibt es dennoch zahlreiche Menschen, die sich lonndern, weshalb uian die Bezeichnung einer gerösteten Scheibe Brot siir eine Tischrede oder einen Trintspruch antoendet. Wenn früher ein«Tischgenosse in England nämlich eine Rede halten, eine Ge sundheit augbeinaen wollte, so wars er so, daß die Anwesenden es sehen konn ten, eine dek aus dem Tisch servirten Brotschnitten in seinen vollen Becher. Nach Schluß der Rede leerte er den selben und aß die Scheibe, see mit ei nem Lössel emporhebend, aus. So wurde das »Zeichen«, daß Jemand sprechen wollte, zum Namen dieser Rede selbst. Gesundheittkinten, das Trinken aus — das Wohl Anderer, ist eine uralte Sitte, die gleicherweise schon in vor hristlicher Zeit, sowohl im sonnigen ltom und Griechenland wie im rauhe :en, kälteren und dunklen germani schen Lande üblich war. Hatte in Griechenland bei einem Gelage der Herr des Hauses seinen Becher mit Wein gefüllt, so vergoß er zunächst die ersten Tropfen zu Ehren Irr hohen Götter, die beim Gastmahl tu vergessen eine Schmach bedeutet hätte; dann kostete er den Wein und tranl davon auf das Wohl oder zur Bewilltommnung des neben ihm sitzen Ien Gastes; dann nahm dieser den Becher, trank und überließ ihn dem Nachbar. Man hatte damals, wie bis hinein ins Mittelalter auch inDeutsch Tand üblich, nur ein Trinkgefäß für eine ganze Gesellschaft. Dieses ging Der Reihe nach herum und daher schreibt sich die alte Bezeichnung einer Trinkgesellschaft »der Becher treiste«. Wie in Griechenland, so war auch im alten Rom das Gesundheitttrinlen üblich: dort hielt man sich sogar einen eigenen ,,««t;xist(-i- t-jt»-n(ti«, dem es oblag, die Gesundheit aus-zubringen. Es war dies Gesundheittrinten sogar etwas beschwerlich, besonders wenn oer gefeierte Gast einen langen Namen hatte; denn die höfliche Sitte schrieb dor, so viel Becher zu leeren, als der Name Buchstaben hatte. Außerdem wurden noch drei Becher zu Ehren der Götter, oft ein vierter, dem sie den Namen »Becher der Gesundheit« gege l-- s--AA- - ... ich-. .. . sure qui-ku, ou qukcl Ucp »san« Ucc st geleert. Wenn Jemand vom Tisch aufstund, auf dessen Wohl nicht ge trunken war, so wurde das als Be schimpfung und Entwürdigung der Freundschaft angesehen. Fremde durf ten nicht auf das Wohl etwa anwesen der Frauen trinken: dieses Recht stand nur den Verwandten derselben oder dem Gastgeber zu. Jm alten Deutschland trank man bei festlichen Gelegenheiten oder auch beim Mahl im Familienkreise der ,,Götter Minne«, d. h. man goß einige Tropfen dem Trinkhorn oder der Trinkmufchel aug »zum Gedächtniß der hohen, alle guten Gaben spenden den Götter«. Jn christlicher Zeit trat an dieStelle das »Gedächtnißtrinten« der lHeiligen, z. B. die St. Gertrauds-Minne, die St. Michae15minne, St. Johannis-, St. Martiiisrninne u. s. w. Da auch hier, wie in Rom und in Griechenland, meist nur ein die Runde machendeg Trinkgefäß vorhanden war, sc grüßte außerdem ein jeder denNach stin, dem er den Krug oder das Horn gab, mit den Worten: »Ich trinke Dir zi«.« Darauf mußte der andere Be scheid thun. Es wäre eine Beleidigung gewesen, den Becher weiter zu geben, ohne daran-Z getrunken zu haben· Um oft deshalb vorgeiorninene Streitigkeiten in feinem Heere zu der meiden, verbot Karl der Große seinen Kriegern, so lange sie bei der Armee waren, fich gegenseitig zuzutrinten Die Angelsachsen hatten den Trink sprnchz »Wir-k- lmit« mit in das ferne Jnselland genommen, und später wurde die Bowle, eine englische Erfin dung, oft »in-»Nun Durste-« genannt» Jetzt sind die Sprüche »Was-Us- huil« oder ,,l)i·jnl« Mil« mehr dem »l’il Heut-(- x"»is« gewichen Die Sitte, mit den Gläfern anzu stoßen, fand sich ein, als die Runde des Becher-I aufhörte. stonnten also dir Tischgenosfen nicht mehr aus dein: selben Gefäß trinken und so ihre Zu fanunengettörigteit oder Freundschaft bekunden, so berührten sie dafür mit ihren Bechern die Becher der Tafelge nassen. Dieser Ersatz ist bekanntlich noch heute iivlich, wenn auch oft den Tischgenossen nicht bequem. Meist er gab sich eine Wanderung der Gäste von Gast tu Gast, nnd dac- »Anstoßen mit jedem« wollte tein Ende nehmen. Jetzt ist esz mehr üblich, ruhig auf sei nein Platz zu verharren nnd nur mit den Zunächstsitzenden anzustoßen. das Wohl des Gastgebers, der Haus frau oder eines Brautpaares an der Hochzeitstafel zu trinken. Jn Frank reich hat man fiir das Anftoßen das deutsche Wort ,,Trinken« französirt. Man sagt dort dazu ,,trinqn(--·.« Früher hörte man in Italien oft das Wort ,,i)1·in(iisi« fur Gesundheit trinken, welches jetzt ebenfalls mehr vom »in-ist« verdrängt wird. Dieses Wort, welches so merkwürdig in feiner Fassuna anmuthet, ist weiter nichts als eine Zusammenziehung der deutschen Worte, mit denen die Trinkschale frü her die Runde machte: ,,Bring sie ! Dir«. Vielfach ist man von Tischreden ge Ilegentlich kleinerer Festlichkeiien abge kommen Man hebt vielleicht nur das Glas gegen seine Nachbarin, seinen Nachbar oder sein Visavis und trinkt ihnen zu. Darauf nicht Bescheid zu thun, verstößt gegen die Höflichkeit; selbst Damen, die im Augenblick nicht trinken wollen, müssen wenigstens das sGlas erheben und an die Lippen füh ren Anders ist es bei offiziellen Fest lichkeiten, bei Jubiläen, Verlobungs feiern, Hochzeiten, Taufschmiiufen, beim Empfang besonders geehrter Gäste u. s. w. Der gute Geschmack verlangt, daß nur Leute sprechen, denen Gewandtheii und Korrettheit im Ausdruck, sowie , gutes Gedächtniß, Schlagfertigkeit, nach Bedarf auch feiner Humor zur Nerfiiauna sieben die ein tönendel lAusnahmen sind, wenn es gilt, auf tlangvolles, nicht treischendes Organ haben. Nichts ist stir die Gesellschaft peinlicher und ost zu unsreiwilliger Heiterkeit Veranlassung gehender, als wenn Jemand das Wort ergreift, der nicht im Stande ist, gut zu sprechen. Denn auch den Eindruck des mühselig »Auswendiggelernten« soll die Rede aus keinen Fall machen. Gute Redner, die Anlage und Uebung im Reden ha-" lben, verfallen wieder leicht in den lFehley ,,iiberall« und zu jeder Gele genheit sich hören zu lassen; derartige Künstler haben seit einigen Jahren den Namen »Bratenbarde« erhalten. Jn aristotratischen und Osfizierstrei sen, z. B. auch an Familientagen alter Geschlechter, geht ein kurzer Trink spruch auf den Kaiser allen anderen Toasten, sogar dem auf ein Hochzeits paar, voran. Bei kleineren Familien feiern dagegen erfolgt ein Trinkspruch aus den Kaiser nicht. -— Damen brin gen niemals einen Toast aus-. Sind Damen unter sich, so ist die Sache na türlich ganz anders, da wird Niemand gegen einen Trintspruch aus Frauen mund etwas einzuwenden haben. lind Grenzen sollen auch dem besten nnd gewandtesten Redner beim Toast gesetzt und er allemal, wenn er an’s «Gla5 klingt, dessen eingedenk sein: l,,Kiirze ist Wiirze«. l — f link Arzt in Baltimore sagt, wenn idie Leute keine .Hiite tragen wiirden, konnten sie alle hundert Fahre alt wer den Der gute Mann meint vermut lich, daß die Männer ein längeres Le ben haben könnten, wenn die Frauen weniger oder gar teine Hüte tragen «n-iirden. -1.- ’-.-" It Ein Mädchen in Beverln, R. J · schwebte in Lebensgesahr. Sie lachte acht Stunden ununterbrochen und. nie iniand wußte dem Lachkrampf Einhalt zu gebieten. Warum las man der Pa tientin nicht einen Karnevalgvortrag oder eine Seite aus einem Witzblatt Dorf Da wäre ihr dass Lachen schon ;i)ergangen. Its DI- st 1 South Dakota will Aufenthalt von Linindeftenz einem Jahre verlangen, ehe iijemand auf Scheidung tlagen darf sWer es is lange dort aushält, hat ge Ewisz Anreln auf eine Belohnung z :E-« si: It » Mariniilian Harden prophezeit ei inen bald in Krieg zwisdien Ulnierila unid Japan Die meisten Menschen Ilsenten anders von der ,,:;nt"nnfr« als .Hardeii. Tie met-lieben FAMan ., UsWP yf Herr (in einem unbewachten Moment zu feiner heimlich Verlobten): ,,Spüktest du denn nicht den zarten Druck meines Schuhecs auf deinem niedlichien Fijßchen?« »Was-, das soll ——-— "· ÄLOFI "w!:'." THE-CL mein Fuß gewesen sein-L«