Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 29, 1907, Sweiter Theil., Image 11
f Tür die Jugend. Jana-eine Kinder-. Nach Marinepfarrer He i m S. Zu den vielen liebenswürdigen Sei ien, die Japan hat gehören nach ziem lich übereinstimmenden Berichte-r aller Reisenden die Kinder des Volkes-, das hier hinter den Papietlviinden seiner Häuser wol-ne Die inpanesischen Eltern haben Ehre Kinder herzlich lieb. Frei! ich gilt es lein: bequemen, schön gemalcen Kin derwagem in denen die lleinen schwarxiinaiaen und ditnlelhaarigen Dinger von der Mama spazieren ge fahren wiirden — oie Sache macht sich in Javan viel einfacher Die Mutter traat das Kindchem solanae essnoch nicht laufen kann. und auch später Noch, US es sit-schwer wird, in einer Ar: Tasche auf dem Rücken, in der es Lis an den Lon untertancht. Jst die Mutter bei der Arbeit, so iilsernimmt das ältere Schwesterchen, auch.wohl ein artigen treuer Bruder die Sorge fiir das Neitliilen, und trägt es, hieriepack ausgebunden, un verdrossen umher; Eind, als wenn sie dankbar wären siir alle Mühe, die man sich mit ihnen gibt lassen die Bat-irr- es sich auch ohne Geschrei und Eigensinn wohlgefallen Ich habe selten, sehr selten ein Kindchkn schreien hören. Daß sie immer so sehr sauber aus seien, lann man gerade nicht behaup ten. Aker ich habe auch schon in Eu ropa Kinder gesehen, die lchinntzige Hände hatten und die von Taschen tüchern durchaus nichts sviisen woll ten. Ach kenne ioaar einen Jenaer-. der« lieber Handschuhe anzug, als daß er sich die Hände wusch. — Aber wenn ein Festtag eintrifft« dann macht die Mama in Ostasien ihr Kindchen hübsch. Zunächst wird ilnn wenn’s ein Biiblein, nach der Sitte des Lan des, die siir die Kleinen noch beibe baltin ist, der Kopf schön tabl und glatt geschoren, daß entweder nur auf dem Wirbel ein Stutz Haare stehen bleibt, oder umgetebrt um den tribls geschorenen Wirbel ein Kranz von Haaren, die dann vorn in er Stirn gerade abgeschnitten werden Dann zieht die Mutter ibm einen schönen " blauen «Kimono«, mit weißen Blu men l«edruett, an, ein weiter, langer Rod, der vorn übereinanderaeschlagen und mit einem Gürtel, bei den tleknen und großen Mädchen mit dem »Odi", zusammengebalten wird, jener wichti gen, meistens blutrothen Binde, welche man hinten in einen großmächiiaen Knoten künstlich verschlingt Unter die Füße werden ihnen lleine neue »Ge tas«, Sandalen, gebunden, von denen eine Sorte iiir schlechtes Wetter mit riesenhohen Holzioblen versehen ist; aber die tleinen Japaner tlappern da mit los, als wären es leinene Turn ichuhe. Leinene Strümpfe tragen sie aber wirklich, und zwar aencihte, di: bis an die Anbchel reichend, eine be sondere Abtheilung für die große Zebe haben. Die tleine Kann das Tdchtereben des Meiniisehandlers dort, tritt eben so ieselzrnüett strihtenden Gesichte auf die Straße. Die großen duntlen Au gen, die nur ganz wenig schief sind— rnan vergißt das- iiberbaupt sehr bald in Japan —— leuchten ordentlich vor Vergniiaen. Die Mutter stelit daneben und zieht ihr noch einmal den »Shi« zurecht, und man st: tiö auch ihr an, daß sie sich iiber ihr liebes, fchmucles Töchterchen ir«:,ut das zu einer Freun din auf Besuch will. Plötzlich ziebtes rrsie ein ernster cehatten über das lachenbe Gesicht der Kleinen. Sie blickt " betrübt auf und sagt etwas iu der Mama, was ich natürlich nicht ver stehe, zoobl aber die Mutter: laut la chend schlägt sie die Hände zusammen und eilt ins Haut-, um gleich daraus mit der großen Puppe zurückzutow men, die. wenig .tleiner als die be glüctte Vesitzerim dieser sorgfältig aus den Rücken gebunden wird —- und nun trollt sie zusrieden ab in ibre Kinder aesellsckait. Da werden sie denn im Haufe ver Freundin auf der Matte nieder-kauern und mit dem zierlichen Geschirr derselben fiir die Puppe — die auch alle etwas schiese Aeuglein haben s— lachen und sehr. sehr lustig sein; und am Abend werden sie zusam men essen: Scheiben von hartaeiotte nenEiern und sehr viel Süßigkeiten-— darunter, ich lann es nicht Zerschmet gen, In Hauer geroane roryucye Ae genwiirmer —; nnd ich lann auclsv nicht verschweigen, daß ich sie ielbit einmal gegessen habe —: wohl auch herbe, geile, pflaumenälmliche Frucht und innsartige, in Fett gebackene Ku ckem und wenn sie nach Hause geht. wird sie sich als wohlerzogenes Kind tief verneinen, und ebenso, wenn kie zu Vater und Mutter kommt -—— Es sind zuweilen ganz reizende Kinder da runter. Jch habe fett-it ein tleines Mädchen von 6 Jahren getauft —ske hieß Alice Mizanwldannaln »Ist-Lib lingslslume«. an deren Bild ich mich mit allen noch immer freue, die es sehen. - Außer Puppen, von denen es große Bat-seiten gibt, haben die Kinder dort Spielzeug aller Art: Thiere aus« Thon. Vögel mit Seide bezogen, die den natürlichen tauschend ähnlich sind, tleine Nachher-de aus Lehm, Pferdchen und ziemlich plumpe Wögleim auch Marmeln (Kreilel) und mit farbiger Seide bespannene Völle; nicht zu ver gessen der Papierdrachen, die aber ganz anders aussetzen als-: unsere. Sie sind« ans leicktern bunte-u Papier in Gestalt von Schmetterlinqem Bienen oder Fliegen verfertigt und steigen ohne Schweif und Ohren iiuszerst lkkchl Ennd sbnelL Auch die Großen haben ihre Freude an Drachen. So wird iin Nagasaki jährlich unter großen lFeieriickJteiien auf den Höhen iiber ;dem wunderschönen Hasen das be zriihmte »Tracl»,enseit« begannen. Wer inne Lust hat, tritt da mit seinem g: oßen Papiendraaien auf und läßt sinn steigen. Dabei tommks aker auf litioas ganz Besonderes an. Ein etwa drei Fuß langes Stiid Schnur ist nämlich mit ganz feinen Gtagsplittern beivebri, was in der Weise geschah, daß es, mit Voqelieim bestrichen in iolckien Splittern umgedrelit wurde. i Sobald diese Mischuna trocken gewor den, fchneidet sie wie ein Messer Er gilt nun den eigenen Drachen so zu senten, 8dasz er selbst unbeschädigt bleibt, dagegen möalichst viele fremde Schnuren im Vorbeizieben von ihm durchschnitten werden. Tausende von Drachen steigen an dem Tage unter lebhasiern Jukel und Jauchzen der dichtged:iingten Zuschauer die jeden stiirzenden und besiegten Papieriijw pser mit lautem Rusen und Schreien begrüßen, unter immer steigert-er · » · geringer die Zahl der Rachen wird, bis endlich einer ans de: ganzen Zahl als Sieger frei in ten Liiiten schwebt. An sonderbar-er Zeitunsiträser. I Von J. V. Der Bahnzug fuhr du eh ein reizen des Thal im mittleren - heil des gro ßen Staates New York. Jch stand am hinteren Ende des letzten Wagens und schaute zur Thüre hinaus, als Idee Lokomotivführer plötzlich lZwei .turze, schrille Pfiffe aus der Dampf pfeife ertönen ließ. Der Konduiteur, welcher in· meiner Nähe gesessen und eine Zeitung gelesen hatte sprang sagte: »Da non want to iee a real countrn newsboy?" »Ja, gewiß,« antwortete ich. So dann begaben wir uns alsf die Platt form des Waggons. Der Konduiteur hatte seine Zeitung seit zusammen gerollt, hielt sie in fei ner rechten Hand und trat eine Stufe weiter hinab. Jn diesem Augenblicke bog der Zug um eine Gele, und hinter seinigen offenen Feldern erblickte Man 3ein niedliches Farmhatis, als- der Kon fdutteur anfing ein paar Mal feine lZeitung in der Luftzu schwingen und ifie dann heftig gegen den Zaun längs trer Bahn warf. Gleich daran sah ich eine schwarze, zottige Gestalt in einem Satt über den Zaun springen. Es war ein statt-. licher Neufundliinder Hund, der un mittelbar neben der Zeitung im Grase stehen blieb, mit feinem Schweife we delte und dem dahinfliegenden Bahn zug nach-schaute Dann faßte er oie Zeitung mit seinen Zähnen, seyte tose der iilter den Zaun und rannte ins. Galopp über die Felder dem Farin haus ,iu. Zuletzt sahen wir nur noch einen tieinen schwarzen Punlt auf dem Felde. Als unser Zug im näch sten Augenblicke einen Hiiaeleinfchnitt liassirte, entschwand das schöne Bild unseren Blicken »Was lrsird der Hund mit der Zei tung thun?« fragte ich jetzt den schlan ten, jungen Kondiltteur neugierig. »Er bringt sie meinen Leut-en in jenem Farmhaus,« war Die Antwort »Ist das Ihre Heimath?« fragte ich weiter. »Ja,« antwortete der Konvutteur, »mein Vater wohnt dort, und ich übersende ihm durch Cato täglicheine Nachmittags-Leitung« »Wir-d der Hund jeden Tag. wenn Jhr Zug jene Stelle paftirt, dorthin gefchickt2« »Nein, niemand schickt. ihn; Caro weiß genau, wann es Zeit ist, und et auf, klopfte mir auf die Schulter und « nt stets punktnch hier, wenn mein Zug ankommt, aus eigenem Jnitintt, ob Nean oder Sonnenschein, Som mer oder Winter.« »Aber kommt Cato nicht niitimter lan den unrechten Vahnzitq?« fragte ;ick, gespannt. « I ,.Niemals! Er gibt nur auf diesen HBahnzug Acht: alle anderen Züge Jtiirmnern ihn nichts.« i »Wie tann aber ein Hund wissen, itvie viel Uhr es ist« und wann er an Iden Zug zu geAn hat«-" fragte ich weiter. « » »Das ist mehr, als ich beantworten s"tann,« erwiderte der Kondittteur lit chetnd, »aber er ist stets da, und der Lotomktivfiihrer gibt mit der Pfeife jedesmal ein Zeichen, damit ich nicht etwa vergesse, auf die Plattiorm hin auszugehen und meine Zeitung abzu liefern.« »Srmit hätt Cato besser die Zeit ein, als der Kondu eur setbst,« be merkte ich, »denn r Hund braucht nicht an seine Pflicht erinnert wer den.'· Der Konduiteur lachte, wäh rend er sich entfernte, und ich wun derte mich, ob die jungen Leser wohl auch das ganze Jahr hindurch to pünttlich in ihren P lichten sind, wie HCarvz der doch die Zeiger an der Uhr Enicht kennt? 0 ils-— ....-.-.. «...—-- — . .».. Van sen-tm der Feigling i Eine mihrsc Geschichte ans dem wilden: Westen Von Ru f u S. Anf dem Schießplitze bei Fort Yantton waren die zchnrfsclniyen von Itnvpe D des 1:.).Kav:lserieRegi inentg bei e: net Schießiibunq Paff Uaff Piff aing es am Schick-, ftande und an Der Scheibe wurden die Signale gegeben nnd die ,Sioreks" meldeten ihr tnonotones: JLLotvoral Bdteex viers Private senderfom ;1vei,«u f. w. tfin alter Serqeant mühte sich aednldig ab, einem Rettu ten, ver auf dem Riiclenl aq mit dem Gewehr länas des Beine-Z, nnd der sich emsig zu beniiilxen schien, fich felber die seyen am Fuße abmfchießem die Kunstgriffe des »Aera-z Grin« be zu bringen; und der Trompeter Malo-nett erzählte leise dein wen-einen Miirvhy, der mit getreuzten Beinen vor ihm auf der Erde saß nnd sein Geoehr mit einem rothen Flnnell Lappen putzte, die Geschichte von dem muß artigen Kampfe »Bitte-I des allge meinen Lieblingg d:r Truppe D ecnes fchenßlichen Butl Dreier-, mit dem irifchen Seit-er des Kaptain Gerry Owen. Mfo jeder unterhielt sich fo gut er konnte während die Soldaten fchossen Auf Feldstiiblen saßen etwas ab seits zwei Lffiziem welche die Auf sich über die Schießübunq zu füttern hatten,LentnantBeardSlev,der,1 nior Sub-. ltern«- der Truppe, uneb« tvss -., »in-»un- umullvuksgqh ou jung-us Leutnant, der erst vor einigen Wo-; chen von Westpoint gekommen ivar.! Er war ein kräftiger junger Man-J dessen sonnensprossiges Gesicht mitj der etwas ausgesriilvten Nase undi tattunsarbiger Haut ihm die Beina-’ men »Venus« und »L’Homme Rouge« » eingetragen hatten. Aber er Ioar ein treuzbraver Kerl und Jeder achtete« und liebte ihn. Jetzt senlte er das Feld-glas, mit dem er nach der Schei lse geschaut hatte, nnd« rich an seinen ötanierademwendend iagte er: »Sa gen Sie mir, Kamerad, was haben denn die Herren vom Regiment ei aentlich gegen Van Lennep? Er scheint mir thatsächlich der beste Of sizier unter allen zu sein.« »O, das ist eine alte Geschichte«, antwortete Beardstev, —— »aber ce- ist nichts, mag Jhr schönes rothes Haar zu beunrubiaen br.1uetit.'« »Ja viele ZahlitnziH-9liiiveisi.ingen in demselben LIJtonat?" fragte Wains wright weiter. »Nein.« ,,Eis.- Dame im Spiel?« ,,Nein." - . »Abstattung ialscher Berichte?« »Viel ichliminer.« »Na, alter Freund-C und Main ivrigbt schaute den Anderen mit un gläubigen Blicken an, »Sie isoerden Doch wohl nicht behaupten wollen, daß Van Lennep ein Feigling sei?« »Ja, Sie mögen ec- glauben oder nicht, junger Freund —- eS ist doch so. Ich sage Ihnen, Venu«, fubr er mit leiser Stimme fort. »e5 ist der sonderbarste Fall, das eigentbiiinlichste Beispiel, wie ein Maan pl75tzlich seine ganze Selbsihherrschung alle seinen »New« verloren hat, der mir im Le ven noch vorgekommen ist. Von Lennev war mit mir zusammen aus ter Alademie und er war unbestritten rer tapserste Bursche im Korvs. Er nat seiner Zeit vie Assaire mit Pieree gehabt, von der noch beute in West voint gesprochen toird und seine Qtrartier--Gesiihrten, die ihn doch am besten tennen mußten, sagten, toenn er die Furcht aus der Straße träfe, würd-e er sie nicht kennen. Nachdem er graduiri hatte, trat er bei unserem Megiment hier ein und brachte als Braut das hübscheste Möbel Init, das in Gottes schönes-« Welt existirte, marmherzig, tapfer und von aufrich tiaem Wesen. Als der tleine Jack ge bYren wurde, da gab es kein glückli cheres Ehepaar in der Welt, als die Von Lenneps. Aber bald darauf wurde Von Lennev vlötzlich heimge nisen — feine Pent- mnkiten mnbl in finanzielle Schwierigkeiten gera then fein. Er kam wieder und mit ihm schien die Armuth gekommen zu sein. Er entließ feinen Diener, er resignirte im,Kluh — nnd am Ende jedes Monat-E- schickte er eine Gelt-an weisung fort. Wohin und warum das alles, das wußten tvir nicht. ’ Jn jenem Winter fingen die Sion und die Cheyennes an, ihre Ieufeleien zu treiben, und im Früh ling begann die Musik. Carter war seit einigen Tagen mit zehn Mann auf einer Nekognozirung und wir fingen an, uns um ihn zu sorgen. Da kamen eines Abends zwei Croto tiundscbafter in unseren Posten und meldeten dem ,,Old Man«, daß eine starke Bande von Cheyennes auf Car- s ierg Trail seien und daß der Letztere wahrscheinlich ieine Ahnung davon habe. Es dotierte keine Stunde, da saßen wir im Sattel, und wir ritten die ganze Nacht und den ganzen näch sten Tag, mit kurzen Stunden der Raft, um die Pferde ausruhen zu lassen und den Leuten Gelegenheit zu geben, ein wenig äu schlafen und ih ren Kaffee zu cksen Am Abend trafen wir bei den Steleton Moun: tains ein, und die vorangaefchickten Kundschafter meldeten, daß die Jn dianer drei Meilen vor uns lagerten Major Clarke und Spencer ritten voraus und stellten fest. daß die Chehennes in einer kleinen Ravine lagerten, deren Seiten ihre Feuer Verdeckten. Die Navine öffnete sich zwanzig Yards breit nach einer gro ßen Ebene wo ihre Ponirs grasten. Sosort schickte der alte Clarte Van Lennep mit vierzig Mann ab, da mit er aus einem Umweg dorthin ge lange und die Felsen in der Nähe des Tilasgangeq besetze, wo die Jn dj aner, wenn sie aus der Ravine ge trieben wurdeMorbeilommen muß ten; die Anderen sollten in dekNacht die Höhen zu beiden ceiten der Ra vine besetzen und mit dem ersten Mor genaranen hinabstiirnien und die Jn dianer nach dem Ausgang der Ravine treiben, wo sie den Leuten VanLen nebs in die Hände gerathen mußten. Van Lennep ritt Init seinen Leuten ab, die Anderen ruhten ein Vaar Stunden und besetzten dann die Ra vinr, ohne dass die Nndianer es be merkten Alles aina vorschriftsmäßig rinr fich. Es gab einen harte nKan1Pf. ich selber wurde mit einein junaen Hauptlina handaemein und wirstiirz ten zusammen In ein Lagerseuer — alser ich tonnte aliictlicher Weise mei nen Revolver schneller packen als er sein Messen Bald waren Die India der aus wilder Flucht zur Ravine hinaus, und nun mußte Lennep sie abfanae n Aber jetzt geschah das llnerwartete —sie wurden nicht gefangen, sondern sie entwifchten. ich habe nie Jeman den so aottesliisterlich fluchen gehört, wie unsern Major, als das geschah. Eine halbe Stunde später erst traf Van Lennep mit seinen Leuten am Platze ein und erklärte, daß er sich mit seinen Leuten verirrt habe. Aber ich hörte, wie ein alter Soldat in feiner Abtheilung saater »Verirrt? »J. ... :..- s.«:«- tex Hu- «u-.«u, »un- akuurugc »un( stu; verirrt!« Jm Augenblick war keine Zeit, die Sache zu untersuchen ——-- die Jndianer mußten verfolgt werden Und nicht lange dauertees, am Nachmittag des selben Tages fanden wi r die Leichen Cariers und seiner Leute. Sie waren ftalpirt und mit langen Pfeilen ge spickt; im Kreise lagen sie, wie sse ge-— fallen waren, und Alles, was sie brauchen konnten, hatten die India ner den Todten abgenommen. An jenem Tage war es ein Gliick fiir .Van Leunm daß in der Armee we inigsteng das Lynchen nicht Sitte war.« »Aber, wie ist es gelonrmen,« fragt: Wainwright, »daß er dann noch f-: lange im Dienst bleiben tonnte?-« »Ja, wie ist das gekommen? Wäre er damals sofort vor ein Kriegsqericht gestellt worden, dann wäreer wahr scheinlich summarisch verurtheilt und aus der Armee ausgestoßen worden· Er hatte zu einem Marsch, der höch stens eine Stunde erfordert haben sollte. vier Stunden gebraucht, und Alle, die bei ihm waren, behaupteten, dafz er absichtlich gezögert habe, daß er alle Augenblicke habe halten lasen, um die Pferde ver-schnaufen zu lassen. den Trail zu prüfen und Anderes mehr, und daß er thatsiichlieh erst vor gegangen tei, als man hörte, wie die Anseren mit den Jndianern tämpften. elber tote aesagt — in der ersten Zeit war keine Möglichkeit, ein Kriegsge richt zu halten, wir hatten zu viel mit den Judianern zu thun, und als swir nach fast einem Jahre auf den Posten zurückkehrten, da waren viele von den nothroendigen Zeugen begra tsen und-M na, das Lange und das trutze von der Sache war, daß jeder von uns seine brave Frau zu sehr verehrte, und liebte, als daß wir ihr reif Kummer hätten anthun mögen ihren Mann als Feigling zu verur theilen. Denn sie liebte ihn von Her :,.en Freilich, dac- rvar im Grunde genommen nicht das Richttge und in diesem Falle auch leider so ziemlich ohne Werth. Denn als das Regi mtnt ihn »schnitt«, wie es ja nicht anders kommen konnte, und als sie das sah, da brach ihr das .K1er«z—«sie starb einen Monat nach unserer Ruck-— tehr.« .«. s- si So erzählte Beardsley dem iungen Wainwright und dieser hörte mit ge spannter Aufmerksamkeit zu — er hatte von Anfang an ein seltsames Interesse, eine unerllärliche Sympa thie mit dem von allen anderen Offi zieren so demonstratio »geschnit!enen« Van Lennep gefühlt, und diese Sym pathie war durch die Erzählung nicht zerstört worden, sein warmes Herz fühlte sich zu dem Manne hingezo gen, den er, ohne zu wissen warum, für unschuldig und unglücklich hielt. Er näherte sich demselben, er lam ihm in jeder Weise freundlich ent gegen, und Van Lennep fand in ihm einen Freund, er, der so lange freund los einsam gewesen war. Da wurde es auf einmal mit einer gewissen Verwunderung bemerkt· dafz Van Lennep am Ersten des Monats die iibliche Geldsendung nach dem Oftennicht nbschielte —- auch nicht am nächsten Ersten. Dafiir aber erhielt Van Lennep eine Anzahl gefchöstsk mäßig aussehender Briefe,- so daß der (5hinese, der als Diener bei Von Len nev fungirte, einmal meinte, sein Herr fcheine ein Matriinonia!:Vurea11 an gefangen zu haben. Und als eines Abends Wainwright, wie so oft. zu Pan Lennep lam, um seine Pfeife bei ihm zu rauchen holte dieser einen großen Brief hervor und sagte,« indem fein bleiches Gesicht· sich freudig rö thele: »Hier, Venus, sieh’ dieses.« Wainwright fah nur« daß es ein Brief von einer bekannten Lebensver sicherung war, und meinte, sein Freund wolle ihn veranlassen, sich dort versichern zu lassen. Er faates »Es thut mir leid, das ift nichts fiir mich; ich habe kein Geld dazu, ich Ursier Studknh ,,«.I.Ikooghuber!« Zincltkr Student: »Huber ohne Moos-I« habe ja meine Osfiziersansstattung noch nicht einmal abbezahlt.« Aber Van Lennep sagte: »Nein, das meine ich nicht. Aber wenn ich das, was ich hier habe, vor zehn Jahren gehabt hätte, dann würde ich nicht seit zehn Jahren im Regiment siir einen Feig ling gielten.« — Und dann erzählte er dem Freund, wie er seiner Zeit nach dem Osten abgerusen worden war, weil sein Bruder nach Verübung eine-Z großen Unterschleiss nach Que bec entflohen war. Für den hatt-e er sich verbürgt gehabt, und er hatte seis neen Vater an dem Sterbebett dessel-f ben versprochen, alle die Schulden sei nes Bruders zu decken. Das habe er seit Jahren gethan, nun sei Alles lezahlt. Aber als er« damals vom Osten zuriictgetehrt war, mit der schweren Verpflichtung, die er über nammen, da kam der Krieg mit den Jndianern lind er wiihte, dasz sei neFrau und sein Zähnchen in Elend gerathen mußten, wenn er selber fiel. Tag keiar eg, wag ihm den Muth zum Kampfe genommen hatte -—- um sei ner Frau nnd seines Kinde-«- willen, km der Liebe zn ihnen willen war er zum Feiglina geworden. Jetzt war die Schuld bezahlt, jetzt hatte er zu Gisnsten seines Sohnes sein Leben Versichert, nun war er wieder frei. Er hatte seit zehn Jahren aelebt wie in einer Hölle. Aug Kummer war seine Rate gestorben; seitdem hatte er nur siir seinen Sohn gelebt. Nun war iiir diesen aesorat, nun war er selber wieder frei nnd der alte Van txt-uner llnd wie er es sichgewiinscht hatte, wie er seit zehn Jahren es geträumt hatte, so lain es. Wieder brachen die Apaehen ans der Reservation, wieder galt es, dieselben zu bekämpfen. An der Spitze seines Zuges stand Van Minnen als der Iapferste unter den Tat-feren. Und ini Kampfe tnitGe ronimo und seinen Leuten ist er gefal len, an der Seite seines Freundes Wainwriaht, der vor ilun von einer Kugel der Jndianer getödtet wurde. Halb ver-hungert und von der Gluth der Sonne gesät-möcht wurden sie von den Feinden überfallen --——— er selbst wurde im Handgemenae von einein leachen mit dem Messer erstorben undi stürzte mit dem Feinde zusammen oon einem Felsen hinab. Noch san den ihn seine Feinde am Leben: mit seinem letzten Atliemzuae hauchte er , die Worte: »Ich bin kein Feiglina-— Late« Sprüchwörter über Erzielnm s. Wie man die Kinder gewöhnt, so hat man sie. st- V se Man staat die Kinder arofr nicht« . Was sie klein getragen halben.f L E E Auf eine Lüge gehört ein Backen streich. l- st E Liebe überwindet Alles-. sit II- st Kinder haben Lachen und Weinen in einem Sack. II O- II Wenn man «tleine Laster nicht straft, wachsen die großen II III Its Lobe, hast du lönnest schelten, Scheite, daß du lönnest loben. sie si- si Kindeshand ist bald gefüllt, Kindeszorn ist bald gestillt. E II II Ein Mädchen darf nicht so lange müßig gehen, als eine Taube ein Korn aufnimmt. VI I D Roß ohne Zaum, Jungen ohne Ruth’, Thaten nimmer gut. In der Klemme-. Liesl (zu ihrem am Pfänderspiei betheiligtsen Onkel, einem Studenten): »Ontel Fix, Du mußt Deine Uhr zum Pfand hergeben!« »Ja, wie viel Uhren glaubst Du sdenn, daß ich habe?« Hinblick-. ,,Pap.1, gelt Fritzens Eltern sind reicher als wit.« »Wieso?« « »Die haben zwei Hypotheken und wir bloß eine auf dem Haus.« Revanche. «« Ein Herr, den zuweilen gar arg U Zipperlein packte und der infolgedes sen manchmal auf sehr »wunka Füßen stand, unterhielt sich mit einem biederen Handwerksmeister. der ein wenig lispelte. Dieses kleine Gebre chen wurde im Laufe des Gesprächd dem andern unangenehm, und er schwang sich schließlich zu der nicht gerade zartsiihlenden Bitte aus: »Aber Mann, nehmen Sie doch JhreMge etwas in die Gewalt.« ·« « Darauf fertigte ihn der andere mit den Worten ab: »Ja, lieber Herr. mir geht’5 mit der Zunge gerade wie Ih nen mit ’n Beenen.« Den-. Dame: »Wie g-eht’s denn Ihrem Kollegen in der Ehe?« Junggeselle: »Er trägt seine Frau ans den Händen, die klein-en Kinder aus dem Arm, die großen tanzen ihm aus der Nase herum, und die Schwie germutter fährt ihm uber den Mund und giebt ihm etwas aus den Kops.« Faule Aus-redr. Richter: »Warum haben Sie das Aiitomobil gestohlen-« Angeklagten »Ja hatte mir «’n Fettslcck in meine Hosen j»emacl«,t, un mir war das Benzin zum Reinigen nuxsjejangen.« Miszvcrstiiridiiifz. Kellner Czu mehreren Gästen mit voller Glatze-N »Sol! ich den Herren auf der Platte serv.iren?« · Baafisch lder dabei sitzt): »Um Gottes-willen nichtl« Zririicknrgebem Autler llkochmiithia): »Leute, diczn Fuß gehen, sind siir mich Luft.« Bekannten »Für mich Die Auiler auch —— after schlechte« Der Gefilästdmnnin »Aber warum liculst Du denn so furchtbar, Iileiner«3-« »Ach, ich bin die Treppe Unterge sallen.« »Na, da hast Du einen NiskeL dann lkiirch schon nieder ant loerde:i!« »Sie, !lJLc:da-1;et-eii, warfen «- ’n 'cheiil«li««i, ior’n Nidel fall ic! ooch mal schnell ritnier!« Fakul. Professor (aus dem Etandesamyt ,,.83immel! Was fällt mir da eben ein? Nun habe ich mekne Brautlso Amen nntcrszickjen lassen ob sie ganz gesund ist, ob sc cri:sr«: kclaftei isi., leieriolOaist i)»;:·cx:ojrasch, amphip liiaiscl), mit Ltiijntncnitraljten habe i - sie nntcrsnthL akcr vergessen habe i ganz nnd dir seit»2,11st:lleii, nd sie auch. Geld lJi!« Vorsichtig. Ein Bauer bat sich bei einem Win-v tetadvokaten in der Stadt Rath F holt und dafür nicht weniger als zehn Mart bleich-en iniiefsn. Als er fortgeht, bemerkt er nebenbei: »Jetzt werde ich noch in’I »Goldene Lamm-« gehen und Mittag csfent« Adsootntr »Juki »Go!dcne Lamm«7 Ne, wenn ich Ihnen rathen foll...« Bauer tuntrrbrechcnd): »Kost’ der Rath ’ivag'?« MißtrauiW Sie tzum heimkehrenden Gatten): »Männchen. heute hab’ ich Deine Leid fpeise gekocht.« Er (bruminend): »Was gibt’ö — meinc Leibspeif"?! Da muß wieder was fchön’s- dummes passirt feint« Verschiedene Wirkungen. Sie: »Schon bei dem Gedanken an den Pelz, den Du mir versprochen haft, fühle ich mich etwärmt.« Er: »Und mir läuft es kalt übek den Rücken, wenn ich an die Hofer denke.« —.-..---.. -— e Die höhere Tochter. Köchin (zuni Hausfräulein): »Wenn die Eier frisch bleiben sollen, gnä« Fränl’n, müssen’s an- einen kühlen Ort gelegt :oe1den.« Fräulein: »Wie wollen Sie das aber der Henne beibringen?« W - wiss-«- Ussåss-»-.—..—«« ,..- . ... .