: Ofen-r schreibst-ritt non » s Mute Haftung-L ·- i No. 250. Jch muß jetzt ganz still; sein und derf kein Wort mehr fchwäe e,.bitahs der Philipp, was mein sband is, der duht mich sonst gible und tidde, betahs ich hen selle acht die Schier mit den Bnrtler gehabt. Jhwen die Kids mache al-; lerhand dumme Niematts. Der Benii nie hat den annete Dag verzählt: Sei-; Ma, ich hen awwer die legte Nacht ej argie Schiehr gehabt; ich hen gedenkt, T es wär en Gabst in unser Ruhm; ich Lin iwwer nit to effrehd gewese wie u, nassen ich den all mei Koreetich uffgepickt un sin aus den Bett un den. inweitigehtet wo der Schein her kam-J me dicht-am do den-ich denn geselInJ daß es nur das Luckingläß war, wd sich den Pa sein Bahlhead rieflecktet hat. Der Pa hat in den Liffingruhm gefosse un hat geleie un die Dohr war nit geilahst. Jch kann Jhne sage Mister Edithor. ich gleiche so en Stoff ärnz un gar nit un ich den mein ieind uffgemacht, den Philipp auch emol zu sfudle un den Weg itkwen mit ihn zu wein Ich den mit die We destveiier’n en Tal-i an das Sabb tscheckt gehabt un das is ebbes. was ich nit hätt duhn tolle, betahs die Wedesweimlerm sim ihr Alter-die fieete doch zusamme un wann so ebbes im Gang is, duhn se sich immer pohi ste Well die Wedesweiletn hot zu mich gesagt:—— »Lizzie, hat se gesagt ich kann dich sage, die Mennfahts sin noch viel größere Lauert-· wie Leb dies un ich wär zu Dom getictelt, wann mer ihne emol en Drick spiele tönnte." Do hen met uns dann bei samme gedeckt un hen gedenkt un ges denkt awwer alle Eidieg, wo eins von uns gehabt hat, die sin tvidder diß tattet morde. Mer hen for die läng ste it nit das rechte finne könne. Schließlich hen mer aivwer das rich tige gestrocke Es is e wenig easpen tief com-i- ammkr tm ben mer nickt drum gen-we. Jcki will Ihne die ganze Eidie nit von vorne etei ver zähle, biiahs das wär en oehtt giff enseh, ich will Jone nur sage, das-, ine: uns en Eieiirischen geheim hen un drei junge Meeoetcher un met ben auch Ker genomme, dasz mer uns die schönste kraus gepictt hatte. wo zu kriege ware. Unsere Priepettetzschens hen puiii nieht e Woch odder so ne-: nemme, ein-wer es is auch e Pietsch gewese. Wie alles setiig war, do hen mer uns all in die Wedesioeilekn ih ten Ftu tsellek oetsaminelt. Die Kosiieineks sin schon früh fortgqnge un der Philipp un der Wedesweilet hen noch alleins beisamcne gesafse. Die Wedesweilekn is obbsieiiks ge schnieli un hat-die Saluhndiehk von die Auis ii ganz leise zugeschlosse. Wie no so ebaut suszehn Minnits iwwer ware. do den met gestatt. Der Eieetikiescheu bot in die erschte Lein e Pies Nohp angebkennt un der Schmohi is dokch das ganze Haus gange. Die zwei Felleisen den ge tossi, das war nit mehr schön. Dann bot der Eleisxischen e Peksjuhin an gebkennt un das ganze Haus war mit en seine Schmell gefüllt. Ich sin obv siehez gesehniehtt un hen dokch e Trennsomkn in den Saluhn aeguelix St hätte not enioi die Fehses sehn solle von die zwei Fegeri Der We desweiber hoi gesagt: »Was diei «- x - — Kriinl is dann des?« un dann hen se widder in vie Lust etum geschnau pekt. Uss emol sin die Gäsleits aug gange un der Saluhn war in Darl neß. Gusch, do sin s: awwer usfge tschumpt un hen nach die Dieht Inasiie wolle; die war awwer gelockt. Mit einem mal war dass- Nnhm wisder so hell wie am hellste Dag un sell war den Elelttischen sein Tschapp. Well, der Philipp un der Wedesweilet, die hen gak nit gewüßt, was se aus die Geschicht mache sollte· Der Philipp grt gesagt: »Seh, ich denke, ich gehn im, bei dich gefällt mich-That nit.« Do hot der Wedegweiler angehalte nn lamentirt wie alles. er sollt ihn nit alleins lasse. Je t hot der Wedes: weilet gehallett: ite, wo steckst dn denn? Un do" hot’s en Ton gewme, als wie e Fahthorn Er hot noch emol gehallert nn dann hot’g widdek so e schreckliches Neus gewwe. » Den Philipp sin die Auge im Kopp ernm gekohlt wie e Pinnwiehl un der We desweilek hot an sein ganze Körper geschiwwekt. Er is nach die Bah gange, for sich en Drinl zu nemme, awwek in dieselwe Minnit is e totbe Flehm auöpie Wislie Battle kraus gcfloge· Dann is es widdet dunkel wotde un wie das elektrisch Leit wid der angetötnt is worde, do hen drei atig gutguckiges Meedetcher - wie Schiedewwels gedreßt hinnek die Baht gestanne un hen Mohfchens ge macht, als wann fe nur tomine un en Drint nemme sollte; awwet von die zwei Feger hot leiner e Glied muhfe könne. Schlupp, is es widder dunkle Nacht gewese, das Rohp is lviddet angetörnt wokde un hot for e ganze Weil gebeennt un das war die Zeit wo mit uns uffgedreßt heu. Jn fo ebaut fünf Minnits sin mer reddig gewefe un dann hot det Fonn qe kstatt. Die Diebe wo in das Deining ruhen lieded ubt«,'«ift ganz leife uffge macht wokde un wie ik in Posikchen ware, do bot der E ttcifchen widdee rothes Leit angetöknt un do hen mir in fo schreckliche Geftalie do gestanne, daß der Philipp fot Schrecle an den Flohk gefalle is un der Wedestoeiler sich bolzefttack uff die Bahk gestellt W, atvwer uff vie händ inftett von die Fieß. Ach fin bei den Anblick doch auch fo terkibbel gefchtehtt ge wese, daß ich putiiniek gefiorwe sin Mit en plötzliche Tfchert hen ich fort ,fpringe"tvol1e un dabei sin ich gefalle un wie ich widdek zu mein biche Be wußtsein komme fin, do den ich an den I he newig mei Bett gelege un die g nze Gefchicht hen ich gedtiemi «gehabt! Wie ich gefühlt heu, das iann ich Jlme gar nit befchkeiive; ich im iomplietlie ronn dann geweie un lich denke ich muß emol ebbeg for imeine Kandifchen duhn, bilahs wann imich der Schrecle uff mei Röer ischlage bebt, das dehi ich auch nit ’gleiche. Dit befte Riegards s Yours , I Lizziehanfftengel ! Den-sitt i Häuschen: »Du, Vater-, was sind iFliitenoochen?« · Vater: ,.Flitieiivochen? Rittern-o chen find — sind ---— na, wo der Mann alles stillschweigend verzehrt, was ihm die Frau kocht-« Miene Logik. Junge Dame: »Herr Förder, Herr ,Föt[tet. wei- einnial lügt, dem glaubt man nicht!« , Alter Föksten »Da dürfen S’ dann mir schon glauben, «gnä’ Fräulein, idenn ich hab’ schon öfter wie einmal sgelogen.« . - Die Schwimetim " ! Bräutigam iPulyetfabkil - Direk tiorje »Es-ist nicht«unmögllch, mein iEngeL daß ich eines Tages in di: ILufi fliege!" F Bran (ichiväimetiljch)r »Ach wie herrlich wäre eg, Ge iebtek, wenn ich mit Dir fliegen iönnte!« ; Sie kennen sich. s »Wie kommt es denn, daß sich die iqu Hauptmann und die Frau Rath Ho auffailend meiden, obwohl sie doch ierjt seit gestern einander dargestellt sinds-s Rennen sich denn die Damen schon?" »Und wie! Bei denen hat einmal I zufällig-weise Dienstmädcwa lausch stattgefunden« Post Macht der Gewohnheit s Ist I "-«---’«-·J « " WHMMWI - Wißblath Redakteur (in einen Ballsaal tretend): »Alles um« Dies drei Hüte. Stizze oon FrattziBla Manns Die Eisenbahn«Dis-Unole hatte zwischen den Passagsersn »j«·..s und« dritter Klasse leinm Unterschied ge-« macht. Lord Marstons feine Leder tasche war genau so zerstamost wie Fleische-r Schmidtz perlengeslicktes »Gliletlirl«e Reise«. Wie hoch die Zahltder Verunglück ten sich bezissere tozrnte nicht so schnell festgestellt werden· Gerettete rann-s ten zwischen allerlei Reisecsselten ziel-« los hin und her. Einige schrien wie Wahnsinnng andere stierten starr und verstummt um sich. Ein wenig abseits dicht an einein Ohausseegraben lagen drei Frauen l;iite sast aufeinander Der Zufall hatte sie vereint. Es wäre schwer fest-s zustellen gewesen, aus welche Weise sie hierhergetoninten sind. Vielleicht wollte sich jemand an dieser etwas ent-« legenen Stelle die Berlorenen sicheran vielleicht hatte nur ein Fußtritt sie lsig hierher ins Grab geschleudert. lleker die Wiese suhr ein warmen Getoittertvind, er tändelte mit dem Schmuck der Hüte. l Was mochte aus den Köpfen ge worden sein, denen diese Hrite zu eigen waren, diese so ganz verschieden gesormten hüte, deren jeder wie von selbst dem Hinschauenden seine Ge schichte zu erzählen begann? Da lag zu untersl Mutter-z ,,guter« Kapottehut, der echt ,,samrntne«, zer driickt und verstaubt. Zur Hochzeit ihres Jungen wollte sie fahren. — Wie langen lleberlegens hatte es be » durst, bis es entschieden gewesenob der »gute« einzupaaen sei oper oes ersten Eindrucks halber auszufegen wäre. — Die großblunrigen lila Stiefmutterchen hat-ten iherrlich- aus den weißen getrauften Scheiteln ge legen· Anne - Marie die Stiche tniipfte wohl nie eine gelungenere Vandschleife als an diesem Reisemor gen. Gerade eine Kopflpedeckung ,,rede Vände«, hatte Hugo, »ein Gentlernan aus der Residenz«, einmal im Ge spräch erwähnt, und eben dieser «Biinoe« halber war dle Frage so schwer zur Entscheidung gelangt, ob lila oder schwarze Bindebänder zu wählen wären, ob aus Moiree v oder Taffeta. Lila schien- effettvollen, schwarz vornehmer, Atlas- prunltvol ler, Taffet arisiotratischer. Mutters Aelteste in Perlelerg erhielt zuerst die lila Probe zugesandt, dann ihr Fried chen in Nauaard. Das Resultat lautete: schwarz Atlas. Aber nicht lsitelleit hatte diesen Konflitt hervor acrufen, wirklich Liebe, nur Liebe. Tie unbekannte Tochter sollte sich auch gleich am Aeußeren der neuen Mutter erfreuet-· , Man war dann lange vor der «le fahrtszeit zur Bahn gegangen. Vorn Neisefieber war auch die Stütze er-« griffen. Der Zug fuhr zwar erst um 7 Uhr früh doch wie leicht konnte man ihn verpassen. Schon um 5 Uhr setzte Madame den Qui aus« LlnnesMarie hielt den OandfpiegeL »ob er auch ganz gewiß nicht« schief saße, der gute Kapott hut«. Dann nahm Madame den Spiegel, und die Stütze band die Schleife, und dann —— ja dann war die titroßstiidterin fertig. Erst im Coupe athmete Madame aus: Nun tonn«e ja nichts mehr pas stren· Langsam setzte sich der Zug in Be list-antret. Madame winkte und nictte ihrer treuen Arme-Mark zu, und such die Stiefiniitterchen winkten und ntrtten, die Hutbänder ab:r flatterten aus dem geöffneten Fenster, als rie sen sie nochsein ganz besonders fröh-« lirifest Hluf Wiederseheni » Und nun? Kaum zwei Stunden: jsxsöter wehten diese selben »guten«»! — Banoer am Rande eines unaussee ; aialsens Wintlen sie nicht« als rie i sen sie angstvoll: Miitterchen ioix tleibst du? Wo bist bu? Wir warten ans dich, Mutter! Doch nur ber Wind fals die Ver lassenen, nur die Schmetterlinge treu l ten sich der Unkelannten. Die Sonn blitzte grell iiber si: bin, sowohl iirers die schönen lila Stiefmjittelchep, nlzs iilser die wallenden, weißen Stran « ßrtisederm die Dem glitzernden, geroal tigen Tiillhut ein so vielverspreciien des Gepräge verliehen Tag Pariser Modell, welches hier; in so nabe Berührung mit Mutters-i autem Kapottlsut getommen war, hatte seine Premiere bei Maxim er lebt, swar in Oftende gesehen worden, nnd befand sich eben heute auf dem Wege in eine tleine Garnison. Gar zu lkerzig pfiff der Leut-tout von We del das Lied von den süßen Mädelik Rosa durfte wirklich zu ihnen sich, zählen Sie stellte es wieder einmaf selbst an diesem Morgen fest, nachdem sie mit festem Griff drei Pariser No dein durch das sieghafte Gebilde ans ihrem Kopf gebohrt hatte. Gedan tenoerloren ordneten ibre schlanten Finger so lange an den hellen Löct chen auf oer Stirn, bis ein lfrreixtken des Babnbofes zur rechten Zeit nur noch mittels des schnellen Autos er möglicht wurde. Atlsemlos fiel sie in vie Polster des Gouv-s .Sie mußte ein. paar Mini ten die Augen schließen nnd—«-- meet würdig Rosa, die so lange nicht mehr der guten Familie in Magdebura ge dacht hatte, erinnerte sich plötzlich einer ähnlichen hastigen Absahrt vor drei Jahren. Damals standen die Eltern abschiedivintend ans dem Per tb -- rrsn, damals hatte ein Kind feine Eltern für immer verlassen. Wann wurde sie ihnen wiederbegegnen? Wann und wie? — Zwischen Schachteln und Taschen, verdogen und durchnäßt lag der kost lsare Hut eine Stunde später im Grase· Der Fußtritt eines eilenden Beamten hatte ihn wohl ein Stück weiter geschleudert. Tand und Flü ter hatten keinen Werth in diesen Augenblicken. Fast wie aufgespießt balancirte an der Spitze einer der kostbaren Hut nadeln ein einfaches Matrosenhütchen Und doch thronte es dort so reiervirt, als miede es selbst in dieser Lage. mit dem Pariser Kollegen in Berührung zu kommen; viel lieber wäre es aus die lila Stiefmütterchen gefallen. aber die guckten kaum zwischen den weißen Federn ein wenig hervor. Zwei, drei Schmetterlings flatter ten iiber die Hüte hin und her, Und setzten sich im Sonnenschein dicht nebeneinander auf das rothe Band des Matrosenhiitcheng. Sie mochten es fiie eine fremde Blume halten. Vielleicht strömie es wirklich noch den Hauch des jungen Geschöpfes aus, dessen Köpfchen ihn getragen hatte. « Nach glänzend bestandenem Exa men gin Marianne’s Reise in die Welt. ie erste Stelle sollte ange treten werden. Auch fijr die kleine Lehrerin war die Wahl ihres Hutes rrn Bedeutung gewesen. Auch sie hatte zögernd ein paar Setundenvor dem Spiegel in ihrem Stäbchen ge standen, ernstlich überlegend, ob sie Vertrauenerweckend wirte oder zu jung. Jhre Seele war von freudiger Erwartung erfüllt. Wie mochten ihre Zöglinge aussehen? Wie wollte sie sie zu lieben versuchen! Welch eine Fülle nmt Lenkt trennt- Mnkinnno finb In mitarbeiten zu helfen an dem Nieder reißen veralteter Vorstellungen — Jnniq preßte sie beim Abschied die Mutter—an’s Herz, die Opfer auf Lpfer sür sie gebracht hatte, und die ihr Kind nun ziehen sah. um es selbstständig den Kampf mit dem Le ten aufnehmen zu lassen. Ach, Ma rianne wollte — Unv nun? Hugo, »der Gentleman aus der Residean er hatte recht. Jn Stille und Staub redeten sie »Bände«, diese drei Frauenhiitr. Vor dein Ziel sind sie an’s Ende Igelanat Halb vernichtet strömen sie dennoch eine leise Melodie aus. Sie jsinaen von Augen, die mütterlich warm leuchteten, von Blicken, die, ohne tvirtlich Liebe zu fühlen, zu strahlen verstanden, von Händen, die tapfer in’s Leben greifen wollten. Vernimntt man nicht förmlich die angstvollen Laute aus der fremden Station, die sich aus Kehlen pressen, deren Rufe ungehört verhallen? Sieht man sie nicht deutlich umherirren, die Fremden, deren Blicke diese Hüte suchen? Hört man nicht eines Sohne-Z geltend-es: »Mutter, Mutter!«? Steht er nicht erblaßt dort, der junge Leut nant, der unter jeden Federhut starrt, sein süßes Mädel vermuthendk Draht der Frau nicht Jrrsinn, deren Leben an dem kleinen Matrosenhiit then hängt? « — Der Wind ist der traurigen Weisen müde geworden. Mit der Sonne sind auch die Schmetterlinge davon ge "slohen. Seit Stunden rieselt ein warmer Friihjahrgregen über die drei Verlorenen, deren Farben sich lange schon verwandeit hat-en Von den treißen Federn fallen große lila Tropfen, til-er die Stiefmütterchen rinnen schwarze Bäche, das rothe Band cer kleinen Lehrerin ist aanz dunkel geworden. Die Nässe hat die Drei sest zusammengedrückt All ihr Wollen und Wehen haben sie ausge geben. Auch sie -—- Gewesene v-——s Haut-arger Anekdotem Einst sah Philipp li. lvon Spa nien) an seinem Hof einen Edeln, der seinen grauen Bart schwarz gefärbt hatte. Er schaffte ihn sofort vom Hofe, indem er sagte: »Wer seinen eigenen Haaren nicht getreu ist, der wird auch seinem Könige untreu sein." si: si- st Maria Theresia entschuldigte die Flattekhastigteit ihres Gemahlg mit dem Müßiggang und sagte einmal zu ihm: »Laß dich warnen und heirathe nie enen Mann, der nicht-Z zu thun hat« H- ik »i lleber die Entstehung der österreichi schen Voltghymne erzählt Dr. Fi. J. Proschto folgendes: Arn 8. Februar 1808 saß in einem Häuschen der Guin pendorser Vorstadt Wiens ein greiser Mann ——— der große Tondichter Joses Hahdin Neben ihm stand ein anderer berühmter Mann, der Dichter und Schauspieler Jsfland, welcher in Be gleitung des Theaterdirettors Schmid den greifen Komponisten zu besuchen gekommen war. Als die beiden Her ren sich entfernen wollten, ries Haydm »Ich sollte Ihnen noch etwas vorspies ten! Wollen Sie etwas von mir hö ren?« -— Natürlich wurde dieses Aner bieten von den beiden Freunden Hahdns mit großem Vergnügen ange nommen, und der greise Tondichter seßte sich ans Klavier und sprach: »Sie sollen meine Komposition hören, die ich gesetzt habe, als eben die französische Armee auf Wien vordrang. Das Lied heißt: Gott erhaite Franz den Kaiser.« Nun spielte Haydn mit Begeisterung und Jnnigteit die schöne Melodie ganz durch. Als er geendet hatte, legte er beide Hände ans das Instrument und — blieb einige Momente schweigend sitzen, dann sprach er: »Ich spiele dieses Lied an jedem Morgen und habe in den Ta gen der Unruhe Trost und Ergebung daraus geschöpft. Mir ist herzlich wohl, wenn ich’s spiele, und noch eine Weile nachher.« — Diese Komposition, zu der Lorenz Leopold Haschta, ein-v stiger Professor der Aesthetit und Ku stos der Universitätsbibliothek (geb. zu Wien am J. Sept. 1749, gest. am Z August 1827) denText verfaßte, wurde bald Gemeingut des österreichischen Volkes. (Betanntlich liegt die Melo die der österreichischen Voltshymne auch ,,Deutschland, Deutschland über alles-« zugrunde.) Il- stt It Als Franz Joses l. nebst Gemahlin im Jahre 1885 in Gastein mit Kaiser Wilhelm l. zusammentraf, wollte die ser das österreichische Kaiserpaar durchaus begleiten. Franz Josef bat seinen greifen Freund, sich zu schonen und zurückzubleiben, dieser aber wollte nicht nachgeben. Da rief der österrei chische Kaiser lächelnd: »Dann besehle ich dir zu bleiben!« Der deutsche Kais ser trug nämlich die österreichische Obersten-Unisorm und mußte gehor chen; er richtete sich stramm aus, salu tirte und nahm dann herzlich-en Ab schied von dem hohen Paar st- III st Als man dem Kaiser Franz l. zu Paris in einer Bibliothek einige Bücher mit den eigenhändigen Anmerkungen des unglücklichen Königs Lud wig XVI. zeigte, sagte er nachdenklich: »Es geht den Königen wie andern tmmsckienk die von denen man am meisten spricht, sind nicht allemal die Größten.« si- ng L Es ist verbürgteThatsache, daß dem jetzt regierenden Kaiser (Franz Josesl einst einUrtheil zur Unterschrift vorge legt wurde, über welchem er lange in schweigendem Sinnen gesessen. End lich ergriff er die Feder, um das Pa pier zu unterzeichnen, doch schon nach dem ersten Feder-strich entrollte seinem Auge eine Thriine und verwischte den langsamen Zug. Da saltete der Kai ser das Papier zusammen und gab’s dem Selretiir mit den Worten zurück: »Thra«nen löschen jedeSchuld aus: ich tann das Urtheil nicht unterschreiben. Da sehen Sie, mein Name ist vermischt, die Schrift hat teine Kraft, ich schenke dem Verm-theilten das Leben« Jl- -t: st Vlus den Tagen der Jschler Entre-» vue im Jahre 1877 wird folgendes Geschichtchen erzählt: Eine junge Braunschweigerin wollte durchaus bei der Absahrt Kaiser Wilhelmå diesem einen Blumenstrauß überreichen. Nachdem sie fast dreiStunden vor dem Hotel Elisabeth gewartet hatte, kam der deutsche Kaiser die Treppe herab. Ehe er den Wagen besteigt, bittet die Dame einen neben ihm stehenden preu ßischen Offizier, dem deutschen Kaiser in ihrem Namen die Blumen zu über reichen. Der Ofsizier erfüllt ihre Bitte und übermittelt mit freundli chem Lächeln den allerhöchsten Dant. Gleich daraus sieht die bestürzte junge Dame den liebenswürdigen Osfizier den Platz neben dem Kaiser einnehmen und auf ihre Frage, wer er denn sei, bekommt sie zur Antwort: »Der Kai ser von Oesterreich!« di- Sls sit Zur Zeit der Anwesenheit des Kai sers Franz Joses bei den Manödern in Bruck a. L. überraschte dieser, der helanntlich sehr früh aufsteht, eines Morgens um halb 6 1’-1 früh ganz unversehens einige Baraaen im Lager mit seinem Besuche. Jn der ersten Baracke waren nur der Korporal und sein »Putzer« auf, während die übrige Mannschast noch sest schlief. Der Korboral toar eben mit dem Zuichnii ren eines Schuhes beschäftigt, wäh rend der Putzer in bloßem Hemo und in seinen breiten ungarischen Hosen dastand und das Riemenzeug putzte. Der KorporaL den Kaiser erkennend, sprang sogleich aus und schrie mit Stentorstimme: »Habt acht!« worauf als einziger Folgeleisteuder sich sein Puder neben ihn stellte, stramm die Hand an die Naht seiner breiten, wal lenden Hofe legend· DerKaiser mehrte mit ruhigem Lächeln jede weitere Eh renbezeigung ab und sagte zu dem Storboral: »Gut, gut!« schnüren Sie nur Ihren z.)eiten Schuh zu und voll enden Sie Jhre Toilette; ich werde warten!« Daran wandte er sich an den Putzer und fragte in ungekrischer Sprache streng: »Du bist ein Ungar, - ich seh’g an deinen Hosen, ——« wa rum trägst du nicht die ärarischen engeiiHosen?« »Maiestät,« antwor tete der Gesragte in seiner Mutter sprache, »ich trage diese Hosen lieber, weil ich an sie gewöhnt bin; und dann -——-- diese ärarischen halten nicht lange; wenn sie zwei-, dreimal gewaschen werden, sind sie zerrissen. Drum trage ich meine eigenen und schone die ärmst schen.« —— Zeige einmal deinen Tarni ster!« befahl der Kaiser. Der Mann gehorchte, und richtig sah der Monarch zwei Paar ärarische Hosen, sauber zu sammengelegt, neben einigen Virgi nierzigarren (nebenbei bemerkt: Lieb lingözigarren Sr. Majestiit). »Das ist schön von dir, daß du für den Staat sparst!« meinte der Kaiser la chend und schritt weiter. Noch am selben Tage wurde dem Ungarn in allerhöchstem Auftrage ein Packet mit hundert Stück auserlesenen Virginia Zigarren eingehändigt, — »als Beloh nung dafiir, daß er mit ten ärarts f « s» Hosen so schonend und sparsam um « geht«. Il- slt Its Bot einer Reihe von Jahren la ein in der Provinz garnifoniren " Feldmarschalleutnant nach Wien, tv , er fich in dienstlichen Angelegenheitenf einige Tage aufhielt und auch mehr-J mals bei Hofe zu Tisch geladen wars-· Der alte Herr, ein Soldat von echte » Schrot und Korn, türnmerte sich nich viel um das strenge Zeremoniell und-Z sprach frisch und frei aus, was ihm in; den Sinn lam. Diese Ungeztvungen-Ts heit und Aufrichtigkeit gefiel dem Rai-if fer und ver-schaffte dein alten Kriegs mann die Gunst des Monarchen. Ein-. mal sprach der alte Herr seine Genug thuung darüber aus, daß inWien ein gutes Glas Bier zu haben sei, woran es in feiner Provinzgarnison fehle Lächelnd erkundigte sich derKaifer, wo er denn in Wien den gerühmten Stoff trinke, und erhielt die Antwort: »Bei-, meiner Richte, der Gräfin K» die dasv Bier bei der »Pfeife« holen läßt.« Als : dersalte General das nächsternal des Kaisers Tischgast war fand er auf« seinem Platze --- eine Flasche Bier, die eigens für ihn aus der ,,Pfeife« bezo gen war. —-—-.s«--.--— »Trockenfarmbetrieb«. Der Ausdruck »Trockenfarmbetrieb«T-E wird manchem etwas sonderbar vor-H kommen und er wird verwundert den« Kopf schütteln, wenn er hört, daß so-.; gar ein Trockenfarm - Kongreß türzssl lich in Denver getagt hat, der von den Vertretern von 16 Staaten besuchtsä war. Es handelt sich nämlich dabei-H um einen Versuch, die sog. »halb-trocie-T nen« Hochebenen unseres Westens - fiir den Ackerbau ergiebiger zus· machen dadurch, daß man durch? wissenschaftliche Methoden in Jah- IT ren mit fchtvachem Regenfall dies-; Feuchtigkeit im Boden festzuhaltenss suchen will. Dadurch sollen Ge genden, die bisher nur als Viehwei--:2z den benuhi werden konnten, dem Gesi- " treideanbau zugänglich gemacht wer- ITf den, ohne daß man zu kostspieligen Und kl-« mühsamen Bewässerungsanlagen seines E Zuflucht zu nehmen braucht Diese T; Jdee hat bereits zahlreiche Anhänger. gefunden, die mit der bei jeder Neue- III rung üblichen bekannten Begeisterung bereits davon schwärmen, daß in dens Borbergen der Felsengebirge in einer Länge von 400 und einer Breite voni 100 Meilen eine großartigeLandwirth- X fchaft sich entwickeln werde, nicht zu ge denken all der übrigen Theile des Jn nern des Landes, wo bis jetzt durch un-z genügende Regenfälle der Ackerbau nicht gedeihen wollte. Der ganze Plan . ist äußerst einfach und bildet kein Ge- III heimniß. Durch eine gründliche und unausgesetzte Pulverisirung der Erd-; oberfläche soll dieselbe in Stand gesetzt werden, als Feuchtigkeitssammler zu dienen und alle Näfse anzuziehen. Auf diese Weise hofft man den gesammten Regenfall im Boden festzuhalten und zu verhindern, daß derselbe abfließt, so . daß selbst in regenarmen Jahren we nigstens ein um dag andere Jahr eine gute Ernte erzielt werden kann, in rei- . genreichen Jahren natürlich jedesJahr. Wean dazu noch eine wissenschaftliche Bearbeitung des Bodens kommt ifitJJ die Geschichte auf praktische Art ange faßt wird, so dürfte einige Aussicht auf Erfol bestehen Man ist ja über- s z baupt im Landbau seit einigen Jahren ; « bedeutend vorgeschritten. Unser Ackerbau — Departement interessirt . sich auch für die neue Jdee und beab- » sichtigt, Verfuchgfarmen in jenen Ge-« gcnden anzulegen, sodaß es sich balde herauf-stellen wird, ob sich die Geschichte ; verwirklichen läßt. Wenn man die Er innrimmm stirbt nllznbmfi fvnnnt nnd « wol-i ifdie-Sache evenals Sag betrachtet, was freist, als einen Versuch, auf dem man i« fuuen und weiterarbeiten kann, dann? wird auch der Nutzen nicht ausbleiben. « Die Idee klingt ja sehr wahrscheinlich i und leicht ausführbar. (W. P.) Of-— 22,5()0,0(.)() Pfund Pserdefleisch wurden in Paris im vorigen Jahre i verzehrt. Es wäre interessant, all die ; hübschen Namen zu lesen, unter denen f diese Schlachtrösser auf den verschiede- ? , Hucn Speisezetteln standen. di- -t: H Dcr Legiglatur des Staates Mis deingemäß keine Frau in einem Jahre mehr alg zwei Hüte soll kaufen dürfen, und zwar innerhalb der in dem Ent wurse vorgesehenen Preis-lage Muß der Antragsteller aber hittere Erfah- I« rungen gemacht haben! st- stt -t: Das Leben ist stets zu etwas gut, - es verschafft uns entweder das Glück oder die Erfahrung s-. -1: st Anna Gould vermied eg, in einer Gesellschaft ihrem früheren Gatten, dem Grafen Castellane, nahe zu kom men. Sehr vernünftig. Die Gefahr eines Puinpversuchs war zu tlarlies our wurde ein Antrag unterbreitet, ! , gend. It- Ik It »Wakum sind Sie alle hier so bei flissen, gerade jenen Mann in den Kon greß zu senden?« —-- »Ja, sehen Sie! Er redet so viel . . . .« — »Und da meinten Sie, er könnte Jhre Interessen gut in dem stongreß vertreten?« — ,,Da·s gerade nicht! Aber er hält dann wenigstens die Leute hier nicht von des Arbeit ab!«« »so-M Ists-H- - -2.