jene-meck- Fiwun -- nie-suche Geschistk m R u - f u s. « Durch’s andere Tbor ging der Leichen reg, ) Der den todten ziemin zu Grabe trug. Wenigstens der Eine oder der An . meiner lieken Leser wird die weh Icthige Geschichte von dein persifchen « Hat-Zier Firdufk kennen, der in hun .·« aufend herrlichen Versen den Glanz und Ruhm keines Vaterlandes · Befangen hatte, und den sein undank saeet König und iein noch undank bateres Volk so vergessen hatte, daß - er in Armuth in Tbeug lebte. Da dachte der Könia einmal daran, was te vor langen Jahren dem Dichte-. prtochen hatte. Sein Gewissen schlug ihm Und er ließ Hundert Ka mele mit Schätzen beladen Und schickte sie nach Thetis-. Aber während die . Kameele zu dem einen Thor der Stadt einzogen beweqte sich durch das andere That der Leichenzug bitmug, der Den tot-ten Firdusi zu Grabe trug. - Jo, das ist eine wehmiithige Ge: .fchichte, —- aber sie ist nicht nur in - Petfien pafiirt, sie ist überall in der Weltspassirh denn die Welt ist über all undankbar aetvefen cecten die sie-J wen des Geistes, —- roo immer ein zipleixr gelebt hat, da ist Golgatha nicht weit davon gewesen Auch in Saliiomien iit Solches geschehen und ich will davon eine kleine Geschichte erzählen — Ja einem kleinen Städtchen keine zweihundert Meilen von San Fran eiseo entfernt lebte David Deed, der Wr und Redakteur des vortigen .Pioneer«. Er war schon ein Frosch sen, als die Anderen rings tin-« Ihn herum noch Kaulquappen waren, war schon Schmetterling, als die"!n »du-en noch in der Puppe steckten, er Eztncr voll von Fortschrittsgedanten f cis die Anderen noch nicht an Fort i« schritt dachten, er war eben feiner Zeit - Ave-rang Und so was können die An beten erfahrungsqemäß stirbt vertra g , denn das itört sie in ihrem gei gen Stilllehen, oder es tollidirt mit » ihren Interessen ein solcher Mann l: wird immer angefeindet oder verlacht. Das hat feine natürlichen Gründe III Phthagoras seinen großen Lehr "tz gefunden hatte, opferte er aus :.k. -antbarieit den Göttern eine Hein jTj Man d.h. hundert Ochsen Seitdem - zittern alle Ochsen, wenn eine neue ;.Wahtheit aufkommt. So ging es auch dem David-Dem Er war ein Fortschritt ler, er t äumte sTag und Nacht von der tiinftigen Stöße seines Städtchens-, ersah schon daß dieses eine qroße und bliihmde , Handelsiiadt wurde, er fah schon die ice-Eichen Geichäitshäuser daselbst, und die Saaten, und die großen Schulen, nnd die Fabriken und die herrlichen Weiser nnd Gärten, in denen die Be fsohner der Stadt lebten, das Alle Mußte so kommen, er zweifelte nicht daran. Aber es iarn nicht, denn d » Lmte waren zu tonfervativ sie hingen Tehr am Alten« sie waren nicht aus — faulen Geniigiamteit aufzwin Llen jede Unruhe war ihnen unlIe . Er aber schrieb und schrieb in HÆ Zeitung von Fortschritt bis es ’ Leuten zu viel wurde, und sie Magerade u gratn darüber wurden Wun r, daß das Städtchen vorwärts ging, kein Wunder Tkttcm es links liegen ließ, als die Use Eisenbahn gebaut wurde. Das die bitterste Enttäufchung fiir Miti- er noch erlebt hatte. Aber er .- ih -9 h- c----k---- U. - -- «-l asuokb DE Wyssclkblsjcdckdl, ldck sc HU»UlL assi er den besten Theil fein-ei- Lebens-; ne E ihm nie in den Sinn. Er ixätte daran a wenig gedacht, wie er daran ge - cht haben würde, sein einziges Rind, die rosige Lucy, zu verlassen, die fein T Ader-erstes war, seitdem seine gute " ; Lan gestorben war, fiir die allein er Wem lebte und arbeitete. Und so schrieb er denn weiter in feinem »Vin Wstens im Zusammenhang stünde it der übri en Welt. — Eine Eite " ayfield, das war sein nnd die Bürger fingen oon www-Ideen des »Man-en« zu lä ließ sich nicht davon abbrintem onate lang schrieb und arbeitete er » Mk, und schließlich fand er doch W nuternedmende Bürger welch s sitt das Projekt interefsirten und ersten Vorarbeiten für Das Pro - Ifinne-den gemacht. - Uen diese Zeit saß er an einem Rach seinem verstaubten kleinen Y« « Lsz en nnd schrieb, und wenn et Haufen von Zeitungen, die stieg-Eos hatte, aufbliekie und die wenia ruhen ließ dann fie: Maul das resige Kind, das faß. die dolde Lucn war fein Ket, fein Gehilfe, sein Fakto " MS in Allem, und er war zu jeden, sie war ja das Jus ihm geblieben war. M soeben damit besehästig t,· die » M zu öffnen, dieselbe www nquugtesch M immer ziemlich viele et Itsiir eine Autorität n« welche seine rat-Wenn Einer nicht so Vieles dahin-genommen hatte, ——I arbeitet und gewirkt hatte, das lam denn von der Stadt -wea3uziet;en. rrcI . , t«, nnd fing nun an, dafür zu aai- . käm-, daß man wenigstens von den-» iZdichen aus eine Zweiabahn nack ; Hauptbadn baue, Damit der Blatzj an, über die ,.tviid and! Lin oder dieselben anzufeinden. Aber? wußte, wann Dieses oder Jenes sich im Städtchen ereignet hatte, oder wie man am Besten Garten oder Kütbisse ziehen oder Tomatoes einmachen konnte, so schrieb er an ihn, —nur von seinen fortschrittlichen Plänen, von seinen Eisenbahn-Ideen uno sol-« chen Dingen wollte man nichts wissen. Aber so .viele Briefe, wie heute, gin gen doch nicht oft ein. Jeyt öffnete er den ersten und las: Miiter Editor— Jch schicke Jhnen die rollsiändigeListe der Hochzeitsgeschen ke, die Marie erhalten hat« Ich sollte meinen, daß ein Redakteur selber so wag aussinden sollte ohne- dniz man es ihm erst schickt, —- Marie war sehr unzufrieden, als sie die Lifte derselben nicht in der letzten Nummer fand. Schicken Sie mir zwanzig Exemplare, und dann streichen Sie meinen Na men von der Liste. Jch will keine Ei senbahn durch mein Land haben, und ich will nicht von einem solchen armen Teufel, wie Sie sind, belehrt werden. was wir zu thun haben. Jch werde Jhnen ein Dahend Kiitbisse schicken und eine Kiste mit Winter-Aepfeln, ich denke, das wird mein Adonneinent bezahlen. —- Ergebenst. Daniel Sim mons." «Lucy«, sagte Deed zu seinem Töch terchen, »streiche den Namen Sirn mons von der Liste«, und össneie rn hig den nächsten Brief« dann den näch sten — Sie lautet-n alle ähnlich und endeten damit, daß er die Namen von der Liste streichen solle. Jetzt erst merkte Deed, daß irgend was Besonderes im Werte war und als dann Jim Hardn kam, einer der erften Geschästsmänner des Ortes, und ihm sagte, daß es ihm leid thue, aber er müsse seine Anzeige —- es war die größte und bestbezahlte im »Pioneer« —- herausnehmem denn Geschäft sei Geschäft, und er könne es nicht wa gen, dem über den «Pioneer« verhäng ten Bohcott zu trohem da wurde Deed Alles klar. Hardn sagte, er sei ein alter Freund Deed’s, und er würde es freiwillig nie gethan haben, Deed möge ihm nicht böse sein. Nein, böse war Deed nicht« aber es that bitter weh. Und als Hardy gegangen war, da schaute er Minuten lang hinaus durch das blinde Visite-Fenster und wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Das schöne Kind aber barg sein blühende-« Geftcht in die Hände, und die Thränen quollen ihm durch die Finger. Denn Hardn hatte gesagt, daß dieser Boh cott auf Betreiben des Besitzers der Stute-Linie, des erin Mantosh, er lliirt worden war. David Deed versuchte, fein Töchter chen zu trösten, er sagte ihr, daß ein solcher Boncott vorüber gehen werde und daß er trotz seiner sechzig Jahre stark und gesund genug sei, sie Beide vor Noth zu schützen. Aber sie weinte immer heftiger, und nun erfuhr er, was für ihr-schlimmer und schmerz-. licher war, als alles Andere, —- Lucy beichtete ihm, daß sie den Mantosh liebe, daß sie schon seit Monaten mit demselben verheirathet war· Sie hat ten sich heimlich trauen lassen, denn sie hatten gewußt, daß Deed seine Zu stimmung dazu nicht geben werde. l Wie gerade diese beiden Menschen- ; tinder zusammengetomrnen waren, das l war eines von den sonderbaren Din gen, die in der Liebe alle Tage v :- ; kommen. Er war ein starker, ragen Gesell, aber gerade das hatte dem zar- , ten, schwachen Mädchen vielleicht im ponirt. Und nun hatte dieser rück-» sichtslose Yensclx Her-natürlich mehr k-f. -....- - -:. UIL jcucl UIIUILL Ul( Cluuuusth tun-: Eisenbahn fiir Mavfield zu fürchten hatte, so feindseliq argen ihren aikten alten Vater gehandelt. Das brach ihr das Herz. Aber was war nun zu machen? Als der Vater sein gelieh tes Kind io ungliictlich sah, da ver zieh er ihr Alles, und wenige Tage später aing sie zu ihrem Manne, un: mit ihm zu let-en. David Deed aber blieb allein in seinem Santtum und kämpfte allein an gegen den Baycott und gegen alle seine Schmerzen und Sorgen. Die Sonne war unterge aangen fiir ihn, Alles war Dunkel. Ein Jahr verging, da gab es eine Sensation im Städtchen, — erin Mantosh hatte seine junge Frau im Stich gelassen mit einem neugeboreneu Kind. Das Kind starb wenige Tage später, und wieder einige Tage später folgte ihm die junge Mutter. Fast brach das Herz des alten Vaters-, als er sein Kind todt vor sich sah, mit demselben süßen, friedlichen Gesicht, das seine Frau gehabt hatte, als sie im Sorge lag. Er brachte sie zur letzten ewigen Ruhe, und dann stiirzte er sich in die Arbeit, wie noch nie vor her,-—es war ein Rausch der Arbeit, mit dem er seinen Schmerz betäubte. Und siehe da, der »Pianeer« ging wieder aufwärts, die Lifte wuchs wie der von Woche zu Wache. Die Eisen »bahn war gebaut worden, nnd es tarn ;der Tag heran, an dem sie mit gro ißen Festlichtetten eröffnet werden sollte. Aber David Deed war in der Zeit des Bisher-its zu tief in Schulden ge rathen, und arn Vorabend des Festes erschien der Sheriss auf feiner Of sice, ein alter Freund. Es that dem Mann leid. aber er mußte seinem ai tea Freund mittheilen, daß der »Vie neet« wegen Schulden mit Brich-lag belegt worden sei. - UNIWM Tage schien die Sonne Ell nnd Miste- iiber Ue Landschast M das » der Erssfnnng der Ei ltsW M. program-mäßig . vor« sich. Von San Fee-neigen war der Fettredner verschr eben worden, ein bekannter Abbe-tat der vorher die Geschichte von Monsield studirt hatte. Er sprach von Allern, wovon bei sol chen Gelegenheiten gesprochen wird, und fuhr dann sort: »Und nun habe ich meinen Hörern noch Eines zu sagen, — und Sie sollten das wth beherzigen Jch weiß, daß in brer Mitte ein Mann lebt, seit langen ab ren gelebt hat, der hat fiir das Zu standekommen dieses aroseen und er freulichen Wertes mehr gethan, als alle die Anderen zusammen. Er istein Held, aber ihm ist bitterer Lohn zu Theil geworden. Ich beantrage hier« am Schluß meiner Rede, daß die noth wendige Summe aufgebracht werd-, urn den »Pioneer« zu taufen und den selben unserem Freunde David Deed zu schenten, und ich stelle mich selber an die Spitze der Substription mit lsnndert Dollars.« Da geschah wag so manchmal ge schieht, wenn das Besser-.- im Menschen nach langer Unterdrückung zumDurch bruch kommt, da reqnete es einen guten Regen, da rief der Einer »Ich gebe hundert Dollars«, und der Andere gab zweihundert, und der Tritte drei hundert. Bald war die nothwendige Summe mehr als doppelt gezeichnet, und nun stürmte man nach der foice des »Pioneer«, uer dentalten Deed zu holen, uno aus »oie Samt-ern zu heben und durch die Straßen zutra gen, um ihn als den Urheber der Eisenbahn zu ehren. Aber als man in die Ossice lam, saß dort mit ge schlossenen Augen ein stiller Monm der einzige Mann in Mavfield. der an diesem Tage nicht mitgeseiert hatte« Jn der Nacht war er gestorben, nach dem der Sberisf bei ihm gewesen war, -— Das hatte ihm das Herz gebrochen. tCaL DemolraU Frisch, fkomm, stehn-n fkeii Humorcsle von B· R i t-t w e g e r. Wir haben eine sehr große Vers wandtschastl Mein Mann besitzt sechs verheirathete Brüder und Schwestern» Es leben zwar nur zwei Brüder, von denen der eine noch Jana-geselle ist; dafür aber gibt es in meiner Familie zahllose OnteL Tauten, Vettern und Kausinem nnd es herrscht ein ausge prägter Verwandtschaft-stinkt in die sem Kreis. Ueber das ganze Deutsche Reich sind meines Mannes und meine »Gewinn« verstreut, und wir sitzen im Mittelpunkt, im schönen Thürin gen, da ist’s kein Wunder-, daß unser Logirzixnnser selten leer steht. Mein Mann ist von unbeschrkintter Gast freiheit; er bebauptei, dieie Tugend unserer ,,Altvorbern« sei seine beste Eigenschaft Jch habe auch gern Ve such, aber manchmal wir-as mir Dach ein bißchen viel. Unsere Altdordern hatten es wohl leichter- sie legten ihre Gäste auf Bärenfelle, die brauchten leine lieberziiae, und die Börcnschin ten tosteten nichts-, während die heuti gen Fleische-reise. —- «fchweig’ stiLl, mein Herze«! Nur zwei turze Perio-» den im Jahr find bei uns absolut besuchissrek die Zeit von Mitte Te zember bis zum zweiten Januar und die letzten vierzehn Tage vor der Sommerserien. Weihnachten und Neu jabr haben mir uns ein: siir allemal reservirt site den engsten Familien rreis, das weiß die ganze Verwandt schaft, und da wir regelmäßig mäh rend der Sommerserien verreisen, sind unsere auswärtigen Lieben run ITMXSVOU geklllg, UUS ch anJlelllllgc Zeit für die Vorbereitungen zu lassen. Toch gewiß lielsenswiirdig’ Tiefen Sommer wollten wir Zntn erstenmal Juli-rufe bleiben, hüteten eins aber wohl, diesen Entschluß in unseren Brieer laut werden zu las sen. Unsere Verwandten mochten ruhig bei dem Glauben bleiben, daß das »He-let Wittina'« fijr sechs- bis sieben Wochen geschlossen sei. »Hotel Witting« —— so heißt unser Haus in der Familie. Es verdient diese Bes zeichnung auch wirklich. Nur daß in diesem Hotel Portier, Hausknecht, Odertellner, Witwer Köchin nnd Stubenmädchen in einer Person« in der unseres »Mödchens fiir alles« ver einigt sind, was den Betrieb immer hin etwas erschwert. Seit die Kinder alle drei schulpflichtig sind, ist es ja nicht mehr ganz so schlimm. Marie chen, unsere Aelteste, nimmt sogar jchon mitunter das Kasseegeschirr ab. Wir hattenJZ in der letzten Sommer frische schlecht getroffen nnd freuten uns diesmal alle aufs Zuhauseblei ben. Seit dem herbsr bewohnten wir eine Etage mit einer roßen Veranda. die ein neu-er Anziegungöpunlt fiir unsere lieben Gäste ift. Während der Ferien hofft’ -ich auch einmal in Rates da sitzen zu lönnenl Aber das Schick sal hatte es anders beschlossen. Ge nau vierzehn Tage vor den Ferien hatten Tante Rlelchen und Tante hannchen mit ihrem Pudel Korn als » lejte Gäste unser haus verlassen. Arn andern Morgen schaffte ich Ordnung-i im Logirzimrner, legte ’rnit Wonne Mottenpnlver zwischen die Bettstücke und bereitete die Schvntlicher über die Steppdecken Dann schloß ich den Raum al- mtt dein behaglichen Gesiiel gänzlicher Gästelostgleit file eine Nei e »von Wochen. Und dazu teine Reise norderettungrar —- auch ein schöner Gedanlel hörte ich meinen Mann aus der Treppe. Er sang, nnd ich er schrak heftig. Mein Mann singt nämlich nur wenn er mir gegenüber stets gut-i Gewissen hat. Doch akgek serschrai ich, alt ich einen Strauß Reiten in seiner nd erblickte. Rel ten sind meine ieblingsblumen — Gustav bringt mir allemal welche mit, wenn er Ursache hat, mich sehr gut zu « stimmen. »Tag. Klärex sind sie nicht schön? ,8ch konnt’ nicht widersteben als ich nei Schmidt vorbeitamK Dami reichte er mir den Strauß, meinen Blick ängstlich vermeidend »Dann Schayl Sie sind wirklich ur.achtvoll Akt bitte schieß nur aleiei los-: was giebtss" »Was es giebt? Du bist wirklich sonderbar, Klärr. Als ob ich meiner Frau nicht mal ein paar Blumen « morgen über acht Tage ist doch auch unser Hochzeitstag, wer weiß, ob Schmin dann so schöne Nelteu —« »Ach so, da nahmft Du sie heut-I schon. Na, dann ists ja gut, ich dachte w- etlich es hätte sonst Gründe« Mein guter Gustav glaubte in die sem Augenblick wirklich, mager sagte. Aber ich wuizte es besser. ilnd es tat-it auch pleickk Jn feiner Zimmerthür drehte er sich um und rieit »Was ich noch sagen wollte, Kläte -— heute Früh begegnete mir Friti Langbein Du weißt, er ist Vorsitzender des Wohnungsausschusses fiir das Turn fest, und da klagte et sehr iiber Man net nn Freie-trottieren Die Nähe der Ferien sei wohl schuld dafz so wenig Anmeldungen —- na, und ea wir ja m cht reisen, hab' ich ihm n—es ging wirtlich nicht anders —- ein Bett an geboten. Nur eins, Klärek »Nur eins, das ist Ia wirklich sehr rüelsi tsdoll ——« Der Schlüssel zur Logik ube fiel mir aus der Hand, so war ich erschrocken. »Nun ja, es stehen doch zwei Betten im Fremdenzimmer nnd noch eine Charielongue —" »Naturlich, ich begretse auch aar nicht, daß Du mir nicht gleich drei Trätnbriider auf den Hals geladen la " Was ich sonst noch redete, will ich lieber nicht berichten, und ebenso wenig denke ich die Antworten meines Mans neg sür die Nachwelt auszubewabren. ists war eben ein regelrechter Zank, wie er in der betten Ehe nicht ausbleibt Doch man wird zugeben, dasz ich lxsrund hatte, bösezu sein« Aber da der Klügste beianntlich immer nachgiebt nahm ich mir während des schweigsa men Mittagessens — Kinder merlen ja stets, wenn etwas in der Luft lieg ——oor, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Mein Mann that mir auel wirllich leid ersah ganz gelnicktaus So fragte ich denn beim Aufstehen-. »Man-r lommt denn der Turnbruder eigentlich?'« »Morgen Abend jedenfalls- oa be ginnt das Fett mit Einholen der aus irriirtigen Gäste. Und nin1m’e nur nicht tragisch. Klare. Die Turner sind natürlich tagsiiber immer be schiistigt. es ist ja nur daß sie im .Quartier schlafen, na, und Friiheine -Tasse Rassen das ist auch nicht die Welt. Nun gieb mir einen Kuß und sei mein gutes rauchen. Sieb, wenn man nun mal o bekannt ist wegen seiner Gastsreundichaftl Und ich hatte ja doch wirklich leinen Grund -——" Er hatte teinen Grund! Ich hätte schon einen finden wollen. oder auch ein halbes Dutzend. Aber mein Mann leidet am WahrheitizduseL Sehr lo benswerth, nur mitunier recht un praktisch Nicht ohne Seuszen schloß ich am andern Morgen das Loairzimrner wieder auf, nahm die Motienbeutel chen aus dem einen Bett, bezog es »und hieß das Mädchen siir Wasser sorgen. Mit der Küche rna te ichs »sehr lurz zu Mittag. Ich mu wenn zwir mai allein sind sparsam mieth scheitern Wenn wir auch unsere Gäste snicht gerade oerwöhnen, — etwaz seminis-site lobt man ihn-n ne Ehr-n ;ja doch immer. Und lo ein Turner that sicher guten Appetit Ich hatte sdeshalb für Abenng ordenttich vorge Horgt Man mußte ihm natürlich ywenigstens das Essen anbieten. Mit tags gabs nur Erbsensnype mit Würitchen. Wir hatten uns eben zu Tisch gesetzt, da schellte es, und eine trästige Stimme wurde im Flur hör bar: das war er schont Richtig, gleich hinter dem Mädchen erschien er in der Thür, ein wohlbe leibter Herr mit einer Kvtarde an der Joppe und einem gestickten Turnu urt. am Hut einen Eichenzweig. urahgemutb trat er an den Tisch: ,.Gri.iß Gott, meine herrschaftem Jch tomm' ein bifsel früh, gelten-s? Aber mein Urlaub läuft schon tei! gestern, da bin ich halt mit’n Frühzug rief-ib ren· hoffentlich ists den Herrschaf ten net unbeauem.« »Aber durchaus nicht« mein lieber Herr —" Gustav staate. »Aloi'5 Battlmeier, zu dienen, Herr Rath — töniglicher bairiicher Be zirtzaerichtiichreiber. Jch werd’ les nen naht-er Madam gar teine Stif rnna verurtachen, ich bin ganz ein einfacher Mann. Frisch, fromm fröh lich, freit Das ist meine Devi '. Um ständ’ mach’ ich keine and vertan ’ ich keine. Aber Appetit half ich Schon ordentlich. Wenn’z gestattet ist-« Damit zog Herr Battelmeier sich einen Stuhl heran nnd nahm tan. Ich schellte und hieß das’Mä n noch ein Gedeet bringen- Den Kin dern warf ich einen deutsamen Blick a, der tagte: Menagtrt Euch mit den Blättchen Sie verstanden mich Gen Glitch unt-to wurde unser lieber it satt gemacht an Kosten meiner armen Sprößlingr. ir selbst war der Ap petit ver anm. Wein hatten wir im Wellen btt im Garten, die Gutes biichfe barg noch etwas Konfett, to W machte der Nachtisch keine Schwierig ieiten.. Nach dem Essen aeleitete mein Mann unseren Gast auf sein sinirner. Herr Alois Baftelmeier wollte sieW «a bisserl lomrnod« machen. »Netter Kerl, nicht?« so meinte Gustav, als er zurückkam, »so natür lich und einfach. Und von dem Zim .mer ist er ganz entzückt« Das bezweifeltc ich keineswegs-. Unser Gast hielt einen aus-gierigen Mittags-schlaf, tam erst neuen Abend wieder zum Vorschein und bat mit schlichter Herzlichteit um ,«a Tass’n Rassen aber a bisserl start, geltens, Frau Nättxim Und nir fiir unant, daß ich das so heraugsag’. aber iaz bin balt einmal so: Frisch, fromm« froh, fröhlich, freil« Dann setzte ex sich behaglich in die Veranda,rauchte tapfer von meines Mannes Zigarren und meinte nach einem Stündchen: »Vielleccht, daß ich bald nachtmalss len tönnt’ —- ich muß nachber zur ersten Versammlung in die Festhall’!« Na, ich beeilte mich so sehr als mög lich, und gesättigt zog Herr Basteis meier ab. Am anderen Morgen beim Friibstiirl — mein Mann und die Kinder waren bereits fort —- fragte ich unseren Gast, ob heute gemeinschaftliche Tafel sei. »Was net, Frau Rätbin —mor gen ist die FesttafeL da kann man »sich net gut ausschließ’u. Aber heut« sbitt’ ich schon um einen Teller Zuv Hern Schaun’s, ich fag’s halt. wie sichcsz mein: Frisch. fromm, fröhlich, firei!« Dann fchwiirrnte er mir von sei-— nem »Weiberl« vor unb von seinem »Büberl« --er schien wirklich ein sehr guter Familienvater zu sein. Er brach nachher bald zum Frübschoppen aus, und ich tonnte mich um den «Löifel lSuppR beliimmerm Als wir unis 1rnit unserem Gaste Mittaaö um den IEßttsch aruppirt hatten, hub er treu ’ berzig an: »Ich hat« anen auch noch was zu vermelden Wie ich vorhin s in der Post borbeigeaangen bin, is mir )eingefall·n, daß mein Weiberkso gern bat mit wollen. Aber man tvuizt doch net, ab das Quartier zu lriegen. Nu sdocht J ngeil doch einmal die zwei ( schönen Betten in meiner Ztuif stehen« ttetegraphirft der Baden. dass sie den sHaupttaa weniaiteng noch mitmactpL sittu wird sie böchstwabrscheinlich beut JAlsend tomnien. QltenT es ver zschlögt Ihnen nir, gebt ja in einem bin! Und nir iür unant, daß Sei-, net Yes gefraat hab', aber-II war die aller jl;·ochste E«isenvabn·.« Jch bin halt ein kmal so einer: Frisch iman frohlich lstei. das ist mein-Devii’, wisseii’s.«« , Ja, wir battens begriffen! »So aeaen sieben Uhr kommt der »Jag, wenn sich die Frau Mithin mitn Nachtmahl danach richten möcht’!'« Ich ermannte mich, da mein Mann ibelzarrlich schwieg, zu der Frage, ob idenn Frau Bastelmeier Das Kind ver lassen könne. s »D, das nimmt die Hausfrau so ilanat Das machen wir allemal so, Twenn wir eine tleine Reif unterneh men, da braucan Ihnen tein·-?-org’ drum zu machen, Frau Raiden. Nu aber gesegnete Mahlieit, ich muss michs patien. die Prob- is gewiss schon . angegangen!« » Als wir allein waren. schaute mich smein Mann ängstlich an, aber ich brachte es nicht übers hers, meinen Aerger laut werden zu lassen. Unt als Gustav sagte: »Sei gut, Klare, es geht ja voriiber,« da erwiderte ich nur: »Da-site tannst Du ja schließlich nichts-" Nur ganz schwach betonte ich das »Dasiir«. Punkt sieben hielt eine Droschte bar dem Haus. Jbr entstieg Herr Bastelnteiet, dann ein rundliches Branchen und die hob einen ungefähr vierjährigen Jungen beraus. »Nein, da hört doch alles aus« so tief ich halb weinend, doch schon pol terte es im Flut-, und das Trio er schien in der Thür. «Grüß Gott-Ho dasis halt-net Weier und nix für unaut, daß sie dal- Buterl auch mitgebracht bat. Lotsb gib schön Patschhändl der Tante —" «Gtiiß Gott« gnii Frau, ja der Loisl hat gar so gern mitwollen und die Daussrau war net ganz wohl und batt'n Wasch« dazu, da hab ich halt denlt, nintmst's Büberl mit. Er kann ja mit mir in einem Bett schlafen, wenn's tei Gitterbettl bei der Hand haben.« Jch hatte sogar wei, aber ich schwieg. Mai zu tolli. , ist zutolll W Der schlaue . — : , f Ich will n icht alle ein· elnen Stadien die er Cinauartieenng ichildern Nur tlei noch erwähnt daß mir am anderen ;Marg·en das »Weiverl« erklärte, sie ilei wie gerädett » der Buh« hab tät eben gar leine Ruh’ gelassen viellei t wär s doch möglich tilr die folgende Nacht ein Gitter-kriechen zu beschaffen Der Lo isl brüllte, weil beim Früh stiicl lein Honig da war. E »Wir Geiiinsd eres aidW halt gar net für die Kinder, als wie Honig, der Loiis l ist so dran geivöhnt,« ver siicherte niir Frau B,abett und ich er Jivibette ihr meine Kinder seien an olkne Honig gesuan geblieben Honig iei mir zn theilen Es fiel rnir auch nicht ein, welchen anzuschaffen; aber, gutmiithig, wie ich nun einmal bin, schleppte ich mit weinte Donner daz größte Gitterhelt vom Boden hernn ter. Nun hatten sics ja wohl »le invit« aeniigk Und das Weiberl wiirde die letzte Nacht unter unserm Dach Haut schlafen Sie versicherte mir joenn auch am anderen Momen. das Ilei einmal ein schönes Auf-ruhen ge ;welen, und dann nahm Herr Ballels innrer das Wort und meinte: - i ,.’Wenns Ihnen nix verlchliigt, Ihiitten wir große Lust, noch ein paar Tag« zu bleiben. Urlaub half seh noch zwei Wochen nnd sonst nir wei lter vor." H Da ermannte sich aber ehe ich nur ,e: a Wort finden konnte, Gustav zu feiner glatten ikrwiderunq: l »Das geht nicht Herr Valtelrneierl Wir verteilen in denFerien leibli, und vorher gibt es natürlich noch lehr viel für meine Frau zu thun. Ich tann Sie deshalb unmöglich bitten, ZJhren Aufenthalt in meinem Haus zu Ivrrlöngern »O, das ist aber fchad’ die Umge gend scheint so nett nnd das Zimmer ist so ivrmnatx Man hat sich so schön zusammen eingelvöhnt. Ja Weiberh lvenn die Herrschaften selber verreisen, nachher ists halt nir mit unserm Plan. Schalk Drin-ji« » »Es thut mir aufrichtig leid, aber zes läßt sich nicht ändern. « j Irgend etwas rnn iste ich sagen nnd Gustav hatte ja eben noch ärger ge »slunlert. lsr hatte aar nicht nöthig, mir-einen»jp itrafenden Blick zuzu sichklh Wlk oamten UOM gar llillii an Reisen. Das hat« ich ihm auch, ;nls wir wieder allein waren, aber da tanr ich schön an. J »Natürlich reisen wir. oraichezeiw mal gesagt habe-. Gleich schreibe ich nach Großtnlsorz um Wonnung. Du wolltest schon lange gern einmal bin, Wäre-« , Und der Mann war nicht davon :ak«zubrin«aen! Als Bastelmeiers. »der Noth gehorchend, nicht dem eigenen «Jriebe,« abgezogen waren, hatte ich elsen noch Zeit, meine großeWäsche zu erledigen dann ging es ans Italien sur-d am ersten Ferientag verließen wir lunser traulichen Heim mit der schönen Veranda » J Bei der Rücktehr fanden wir einen großen Briesumschlag rnit Ausschrist von Unbekannter Hand vor· Er ent HHieli eine Kabinetpootographie, dar stell-nd Herrn Alois Bastelrneier,das Weiberl und den LoisL alle drei iwohlgetrossen Darunter stand: istka fromm, fröhlich, freie Zur Erinnerung an die schönen Tage des Turnsestes in Dankbarkeit gewidmet oon der Familie Bastelmeier.« Ra, das war doch ein hübscher Ge dante! Mein Mann war tief gerührt oon solcher Anhänglichleit und ich fürchte, bei dem nächstjährigen großen Sängersest muß ich wieder daran glauben. Oenstenspueter. Aus unserem Wege liegen viele Dummheiten Die meisten Menschen sehen ihre Lebensausgabe darin, sich lunstgerecht zwischen ihnen hindurch zuschlängeln. Sich im richtigen Augenblick das Richtige einsallen zu lassen —daran liegt’s. Mit Talenten läßt sich wuchern, mit Genie nicht. Ja einer Sackgasse lehrt man am besten wieder um« Wir sollten wohl.manchmal auch an die Eigenschasten denken, die einer nicht hat« statt immer nur an die, die er hat. Es würde uns der Fehler eines Freundes leicht erträglich sein, wenn wir an die vielen Fehler dachten, die er nicht hat. W Ottersweier-m O-- II ’ ! N- 00 »Ich um«-M dem herni, der sickz rqsiken lassen will, die Leinwand für atfzueiden umthun... wenn mit 1e was pafsitt, hat er doch die ·nd’ ukcht freis«