Tür die Jugend. Die speist-seh Am» Bord des Dreimasters »Die Seemove" befand sich auch ein junger Matrose von achtzehn Jahren mit Namen Jakob. Jakob war ein braver Bursche, wet chkk Kopf und Herz auf dem rechten Flecke hatte, und weil er außerdem ge schickt und unerschrocken war, so besaß er dass volle Vertrauen und die Ach tung seines Kapitiins, welcher ihm oft Cllkklkk schwierige Arbeiten anver traute, die Jatob stets zur vollen Zu friedenheit ausfilhrte. « Eines Tages, als die »Seemöve" sich auf einer Fahrt nach dem stillen Ozean befand, gewahrte der Kapitiin plohlich eine Insel, welche aus seinen Karten nicht verzeichnet war, und da er gerne wissen wollte, was fiir ein unbetanntes Eiland dieg wohl sei, rief er Jatob herbei und sprach zu rhm: »Jatob! nimmt ein Boot und fahre um die Jnsel herum, welche wir hier vor uns liegen sehen. Sobald du mir berichtet haben wirst, was du erforscht hast, will ich mich entschei den, ob wir dort landen wollen oder nicht. Eile dich also, sei vorsichtig und lehre möglichst bald zurückl« Jakob führte auch sofort den Be fehl des Kapitiins aus, stieg in ein Boot, und ruderte rasch auf die Jnsel zu. Jn demselben Augenblick aber erhob sich ein heftiger Wind, das Meer begann zu brausen und hohe Wellen warfen das leichte Boot mit aller Gewalt gegen einen Felsen, wo es scheiterte und in Stücke ging. Mit Noth und Mühe nur vermochte Jatob sich ans Ufer zu retten. So befand er sich nun auf der un bekannten Jnsel und beschloß, sie zu durchforschen. Alles war still umher; kaum aber hatte er eine Strecke Wegs zurückgelegt, als er plötzlich ein son derbare-z Schreien vernahm, so daß ihm ganz unheimlich zu Muthe wurde, obwohl er sonst ein tapferer Bursche Wald « Er suchte nun weiter vorzudringen, um sich zu überzeugen, woher dieses durchdringende Geschrei denn eigentsi lich wohl komme, als er sich mit einem Male von einer Menge großer Drang Utangs und kleinerer Affen umgeben sah, welche ihm die wunderlichsten Fratzen und Grimassen schnitten. Jatob hatte gar leine Waffen bei sich und fühlte sich deshalb sehr unbe-» haglich inmitten dieser vielen Thiere. »Wie und womit soll ich mich ver theidigen, wenn sie mich angreiseni« dachte er voll banger Sorge. Der arme Bursche wußte wirklich gar nicht, ob er vorwärtsgehen, zu rückweichen oder stillestehen sollte! Plötzlich aber stürzten die Affen aus ihn los, indem sie dabei ein wildes, gellendes Geschrei ausstießem so daß er sein Herz vor Schrecken erbeben fühlte, und schleppten ihn in das Jn nere des Waldes-. Dort erschien ein riesiger, alter Orang-Utang, welcher der Häuptling von all den Affen zu sein schien. Als der Matrose vor ihn geführt wurde, betrachtete der Asfentönig ihn einige Minuten schweigend, schnitt schreckliche Gesichter dabei und ging unter beständigen Grimassen um ihn herum Als diese Besichtigung zu Ende war, ergriff er einen großen Stock und erhob ihn gegen den jungen Mann, welcher erschreckt einen Schritt zurückwich. Die drohende Bewegung des alten Orang-Utangs war aber ohne Zwei fel ein Zeichen zum Angriff für die anderen Affen gewesen, denn plötzlich stürzten sie sich alle auf ihn, rissen ihn zu Boden und schlugen auf ihn ein. Der arme Jakob schrie aus Leibes triiften um hilse und vertheidigte sich, so gut es gehen wollte, mit Fußtritten und Fauststöszen Trotzdem wäre er gewiß verloren gewesen« und die boshaften Affen hät- ; ten ihn ohne Zweifel umgebrachtJ wenn nicht in der größten Noth Hilfe gekommen wäre. Es trachten Fün tenschiisse, und gleich darauf erschienen» mehrere Matrvsen auf dem Kampf-; platze und begannen mit den Affenf eine förmliche Schlacht, die mit deri völligen Niederlage der Affen endete, welche mit wilder Eile die Flucht er-; griffen. l Die Seeleute waren gerade zu rech ter Zeit getommen, wenige Minuten später, und der arme Jakob wäre un rettbar verloren gewesen! Seine Kameraden ließen ihm nun alle Pflege zu Theil werden, deren er Uns dem Urfsatrheft eines sächsischen Dorsschultindes wird: uns folgende Blüthe historischer Dar- » stellung dargeboten: Deutschlands Befreiung von den Römern. Zur Zeit, da unser Heiland geboren wurdH herrschte der Kaiser Augustus in Rö mischenreich; nun wollte er auch Deutschland haben und er Trug Lift und Steuer ein und viele Deutschej ilinglinge traten in Deutschland ein Ein jüngling mit Namen Herr-traun der auch in Römischrn Her eintrat war darüber empöhrt iu Römischen Lande. Er wollte sein Vaterland be freien und schloß einen Vuhnt mit iso nöthig bedurfte, denn et war ganz serschöpft vor lauter Todesangst und Erregung. Sie sliiszten ihm aus ei ner Flasche etwas Stärtendes ein, um seine Kräfte wieder zu beleben, und brachten ihn dann sogleich an Bord der »Seem·o·we« zurück, wo der Kapitän so in Angst unt ihn gewesen war, daß er ihm die Matrosen nach geschickt hatte. « Als Jakob wieder völlig hergestellt war, denn er wurde tranl in Folge des ausgestandenen Schreckens, über reichte ihm sein Kapitän einen schönen Säbel, wie ihn die Mannschasten der Kriegsmarine tragen, zum Geschent. indem er sagte: »Hier, Jakob, hast du etwas, um dich tiinstig damit zu ver theidigen, wenn du wieder einmal an gegriffen werden solltest!« »Dann schön, mein stapitän!« er widerte erfreut Jaloh »Wie schade, daß ich diese Masse nicht früher hatte! Jch würde mich dann nicht von den abscheulichen Bewohnern der Affenim sel haben stoßen und schlagen lassen müssen!" Ein seltsamer Hofes-eisernen Jn der rnssischen Provinz Lioland sind gezähmte braune Landbären teine seZtene Erscheinung- Einstmalg,eg war im harten Winter, zog ein Bären-— sithrer mit seinem zottigen Ungeheuer ans einer der Hauptstraßen dieses Landes dahin. Unterwegs tras er einen heimkehrend-en Posttneslst und liat denselben, ihn gegen Gewährung einiger Gläser Branntwein in den Postschlitten auszunehmen. istne Ver einigung lnm bald zu Stande. Der Bär wurde hinten an den Schlitten gebunden, so dasz die Pferde ihn nicht sehen konnten, der Bärenfiihrer nahm seinen ettauiten Platz ein, nnd das Gefährt setzte sich hieraus in Bewe: sinng. Schon beim ersten Wirths hause, nn das man gelangte, «rard die Fahrt unterbrochen. Die beiden Män ner stiegen ab und gingen in das Gastzitnmer, um sich daselbst eine Er srischung geben zu lassen. Während dessen hatte der Bär einen im Sei-lit ten befindlichen Brodsact, der dem Postknecht aehörte, auggetnitteit. ilm sich den Inhalt desselben onst-eignen llvas ihm jedoch nicht gelangt, löste er seine Fessel und tletterte in denSchlits ten. Kaum war dies geschehen, so nahmen die drei Postgäule » voller Schrecken init außerordentlicher Schnelligkeit Reißaus. Der Bär, bis in die Mitte des Gefährt-z gelangt, trat sogleich aus die Hinterfixsze und klammerte sich mit den Vordertatzen an dem Sitzbrette fest, um weäches die Zügel geschlungen waren. So aing es im vollen Jagen vorwärts. tsine an genehme Fahrt hatte sreilich unser Postreisender nicht: denn die Bahn enxhielt so viele und mitunte-v bereu tende Vertiefungen, daß oer Schiitten bin und her geschleudert wurde, nnd der Bär, iiber den eine wahre Todes angst gekommen war. nur mit Mühe seinen Stand behaupten konnte. Dei-; am Schlitten befindlicke Bostclöctchen rief von allen Seiten Leute herbei, die beschlich erstaunten itber das wunder liche, einerseits furchtbare, anderseits aber wahrhaft lächerliche SchansisieL Mit rasender Eile flog der Schlitten en Dörfern nnd Häsen voritber, bis endlich in dem heimathlichen xioststall diese wilde Jagd ihr Ende erreichte. Die Anaetommenen befanden sich in iibler Versassungk der Bär hatte argen Schwindel bekommen und sah sich iingstlich nnd ganz oerdutzt is!n, die Pferde Aber« waren in wild-Aufre gung und mit dickem Schaume bedeckt. Au miser-e Ieise-ed Auf! tummelt euch und werdet stark Und meidet weiche Hüllen, Daß eure Glieder sich mit Mart, Mit Blut die Adern füllen. ilebt treuen Fleiß, und sch-ut euch nicht Auch hartes Holz zu bohren, Und folget nie dem irren Licht Der schellenlauten Thoren. Die Wahrheit edret und das Recht Und liebt das Schön’ und Gute, Und nennt das Schlechte offen schlecht Mit ungebeugtem Muthe· Oängt eure Herzen nicht an Tand Mag er auch lockend gleiskem DennMänner braucht das Vaterland, Die start und fest wie Eisen: Die für die Wahrheit treten ein Und freudig für fie streiten; Die nicht kann blenden «salsaurSchein, Die treu zu allen Zeiten. W dem Deutschen Ferschten. Und es lam ein heftiger Rechenstrom, der riß die Strasse auf und Warus merkte, das die Gefahr gescheit war. Aber am Rhein waren die Deutschen und fein den zusammen gekommen und Warus sah sich immer um und dachte er hätte etwas verlohren und er hatte auch allens verlohren. Als bald stürzte er sich in sein Schwärt. Die Römer wollten den Bauern helfen und als das Kaiser Augustus hörte rief er aus. lind er sprach: Warus, Warus gieb mir meine Letionen wie der — Eine Erinnerung an Valpa raiso. Lang, lang ists ber: im Anfang der sechziger Jahre, da war auch ich einige Wochen in Valparaiso. Das schwere Unglück, weiches den chilenischen Hafen neuerdings- ereilt nat, ruft mir Erinnerungen an dort vergnügt verlebte Stunden wach, und so möcht-: ich, nach so langer Zeit, un Ier damaliges wirklich launjges Er lebnifz mittheilen. Heute « rasseln eleltrische Wagen durch die Straßen, wo damals nur starren mit zwei oder drei hinter einander gespannten Pferden oder Maulthieren den Passanten den Weg versperrtenx nur der Name ist geblie lsen, der den Fremden veranlaßt, sich Gott weiß was für eine Vorstellung von dein ,,Thal des Paradieses-« zu machen. Jm Halbkreis, der Meeres ducht entsprechend, und terassenartig gebaut, macht die Hafenstadt einen recht sauberen, hübschen Eindruck und wirkt, von der Rbede aus betrachtet, besonders bei adendiicher heller Be leuchtung großartig. Was Wunder, dafi die Sehnsucht In uns lebendig wurde, dieses »Paraoie5tbal" selbst »in natura« genießen zu können. Zur Zeit· von der ich spreche, ge hörte ich der amerikanischen Marine, und zwar der »St. Maus-Z« an; schon öfter war ich mit dem Boot an Land gewesen, aber niemals weiter getrun men, als höchstens zum Kaufmann oder Fleischer, um Eintäufe zu besor gen, und doch lockte eg, nicht mich al lein, sondern uns alle, einmal an Land recht lustig zu sein« Was jedem Scemann ausfallen mußte, wenn er die Landungsbrücke betrat, war ein inittelgroßser unan sehnlicher Hund, welcher den Steuer lseamten zu gehören schien, da er in ihrer Holzbnde vollständig zu Hause war. Dieses Thier bettelte nur Ma trosen an, andere Leute beachtete es gar nicht, und trug das geschenkte Geldstück, meistens Kupfermünzen, in die Zolldude, wo er eH für eventuelle Fälle aufbewahrte Es schien, als tenne er dieMünzen und deren Werth, denn, hatte man zufällig einmal kein Kupfer und wargezwungen, dem Hund ein kleines Silberstiick zu geben, so nabm er niemals wieder von dem betreffenden Spender Kupfer an, son dern lief; die Münze vor seinen Augen in das Wasser fallen. Es mag un wahrscheinlich klingen, aber gewiß lebt noch mancher Matrose, der den Bettelvogt recht wohl gekannt hat. Die Beamten sütterten den Hund nicht« er nahm auch von Nieinandem etwas an, sondern, war er hungrig, nahm er ein Stück Geld, lief zum Fleischer nnd tat-sie dort fin sich ein, was er nicht selten mit einem anderen kleinen Hunde theilte; er hatte sich durch sein Gebahren den Namen »Bummer«, d. h. Bettler, verdient und war unter dieser Bezeichnung überall bekannt. Schon längere Zeit hatten wir auf der Rhede gelegen, hatten sehnsüchtig verlangende Blicke an Land geschickt, nngealznte Freuden und Vergniigun gen vermuthet und warteten ungedul tig aus die Erfüllung unserer Wün sct;e, auf den lange zugesagten Land . PARA. Endlich tain der Befehl, Steuer bordwache zum Landaang tlar ma chen! Hurrat « Wie schnell wir geputzt waren, glaubt ja kein Mensch; um 1 Uhr stand die ganze Gesellschaft zur Absahtt bereit. Der Zahlmeister war lieb gewesen und hatte reichlich gegeben, so daß wir froh und sorglos den nur geahnten Freuden entgegen gehen lonnten. Nachdem uns vom wachthabenden Ossizier eingeschärft worden, ja recht zeitig wieder an Bord zu sein, da sonst die andere Wache nicht an Land tönne, setzten die Boote unter Haut-ih rufen ab und brachten uns, so viel glückliche Menschen, an Land. Jn dem ersten besten Lokal wurde der lame radschasltiche Landgangstrunt ein e nommen. und dann trennte sich iie Gesellschaft, ieder seinen eigenen Weg gehend, wohin ihn das Schicksal oder eine Laune führte. Wir waren viel leicht siinf oder sechs Ilnteroffiziere, die zusammenblieben, überlegten hin und her, wag u beginnen sei. hattenI schon die verschiedenen Plätze und Straßen besichtigt und ourchquert, ceni Dom einen Besuch abgestattet, aber noch immer konnten wir nicht schliissig werden« ob wir in einThea ter gehen oder roo wir den Tag zu Ende bringen sollten. Da hören wir siserdegetrappel hinter uns und sehen eine ganze Menge unserer Leute, bochf zu Ros-» stolz wie bie Spanier durch die Straßen reiten. Ungefähr llsizs bis 2 Stunden entfernt lag ein Land- s haus mitten im Walde, wo man fiirY Geld und gute Worte recht gut bewir- l thet wurde; das war gewöhnlich das’ Ziel der Reiteraussliige, und launteT man auch selbst den Weg nicht, die? suhicistekpfekde rannten ihn gemka und; hätten ihn auch gegen den Willen derx berittenen Marine eingeschlagen. Das; war ein Gedanke!—-- daß wir daran( auch nicht früher gedacht hatten! Schleunigst zum Reitstall und Pferde besorgt, as solle ein Vergnüan wer den! Es ist merkwürdig, fast alle Ma trosen haben eine ganz besondere Schwäche siir Reitver niiguugenTser Philister wurde gefun n, jeder von uns betam einen seuri en Andalusier; gesattelt und fein au gezäumt waren die Thiere, das muss wahr sein, und deshalb legte uns der Mensch auch wohl besonders ans Herz, Sattel und rZaunizeng wiederzubringenx wahr s fcheinlich meinte er, die Pferde würd-en »Man allein wieder nach Hause com-» « men. Alles war in Ordnung, dir-Zi »gnrren in Brand und ,,autgesesfen«« »dies-. es. Wir enterten in die Sättel und los ging die Kavaltade, zum gro-; szen Gaudium des Stallpersonals undl der versammelten Jugend, die jeden falls besser aus dem Pferde zu Hause waren, wie wir. Selbstverständlich nußten wir alle init Pferden umzu gehen, und jeder von uns hatte schons so und so oft Reiterausflüge aemacht,( »trotzdem hatte ich das Ezefiihl weiin ich mir die reitende Manne so ansah,: als wäre doch nicht alles Gold, nsags glänzt, undes könnte und wiirde sicher l so Verschiedenes prograumnvidrig sich ereignen. Der Anfang war ganz aut, im Schritt passirten wir Plätze und Straßen, die Pferde hielten sich im mer zusammen, und so erreichten wir endlich die letzten Häuser und tamen aus die Landstraße War nun der Reiter daran schuld oder paßte dein einen Thiere seine» Last, vielleicht auch die ganze Reife nicht, kurz und gut, es fing an, un ruhig zu werden, tanzte herum und beunruhigte die aanze Gesellschaft. »Ho! bo! verdammter Schinder stop!« so kamen die verschiedensten Her-zeug ergüsse, aber umsonst war alles Zu reden; ein Durcheinander unbeschreib lich schön. Nachaerade waren die weiten Matinebeintleider beim Ver such, die Thiere zur Ruhe zu bringen, in die Höhe gerutscht, so dasz eienact ten Bein fast bis zum Knie sichtbar wurden, ein Anblick, der ung, trotz der fatalen Lage, in der wir uns befan den, doch herzliche-H Gelächter entlo.«l1e. Endlich ging es wieder weiter, und zwar in etwas verstärktem Tempo, bis wir den Wald erreichten. So mancher von uns saß bedenklich schief im Sat tel, mehrfach wollte die aanze Tale lage nicht mehr stimmen, es war eben ein Bild, bezaubernd schön, das nur der sich in seiner ganzen Größe vorzu stellen verrnag, der mal eine derartige Excursion mitgemacht hat. Ich ker lUUllscylc Ulc ganze Mcllcfcl qllS Okl zensgrund Sobald der weiche Wald baden sich bemerkbar machte, war es gerade, als wäre der Teufel in die Pferde gefahren; ein helles lautes Wiehern deH einen, als gäbe es den anderen ein Zeichen, und hocts die Schwäan die Köpfe herunter und dahin flog die Bande in wahnsinni ger Kanten-« Was half alles Rei ßrn an den Zügeln, alles Klemmen mit den Beinen; nur noch toller rasten die Unholde davon. Halteruset Die Viigel waren verloren, diese schlugen den Thieren in die Flanteu nnd brachten sie zu noch immer rasenderem Tempo. Jeder von uns hing oder besser klebte aus feinem wilden Ren: »ner, in der höchsten Noth den Hals Eseiner Rosinante mit beiden Armen zärtlich umfassend· -Ab und zu wurde ’hier und da ein derber Fluch hörbar, der an der gsährlichen Situation aber nichts änderte, da er ja in englischer Sprache den spanischen Pferden un verständlich blieb, und so raste die Gesellschaft miter, oft so nahe an den Bäumen vorbei, daß unsere Beine«in wirtlich ernste Gefahr lamen. Jch hatte mich in mein Schicksaler geben; es that mir nur leid, daß ich mir von so einer widerhaarigen Krea tur sollte das Genick brechen lassen, denn daß keiner von uns mir heilen Gliedmaßen bei diesem Rennen da vonliime, davon war ich fest über zeugt. Um unsere schon nichit benei denswerthe Lage noch unangenehmer zu machen, entlud sich zum Uebersluß noch ein Gewitter. Donner unt-Blitz machten die Thiere noch nervöser und schienen sie, wenn das möglich war, zu noch größerer Eile anzutreiben. Durchniißt, mit Schmutz deworfen, in Todesangst auf die Sättel gcllemmt, boten wir gewiß einen bedauernswer then und dennoch zum Lachen reizen den Anblick. —- Plötzlich bogen die Pferde vom Wege ab in einen Seiten lrseg ein, der in verschiedenen Krum inungen zu dem Platz vor dem Land: hause. unserem, oder besser dem Reise ziel unserer Pferde führte. —- Eine letzte We biegung, ein plötzlichcs Hal ten der ierre und-Tableau! Ab gesessen brauchte nicht tommandirt zu werden; im Bogen flogen wir über die Hälse und fanden uns recht unsanst auf die nasse schmutzige Erde gebettet. Homerisches schallendes Gelächter aus einem Dutzend rauher Matrosentehlen ließ uns leider erkennen, daß wir unser Fiasko als Reiter nicht einmal verheinilichen konnten. Der freund liche Wirth lachte Thräuen und war mit seinen Getreuen veniiiht, uns wieder zu einem menschenwiirdigen Aussehen zu verhelfen. Na endlich war Alles wieder einigermaßen in Ordnung gebracht, wir waren froh, heile Knochen behalten nur mit dem bloßen Schrecken davon gelommenzu sein und gesellten uns vergnügt zu den Kameraden, die uns unter Lachen bersicherten, genau so seien sie auch hier gelandet. Hunger und Durst hat ten sich nach dem rasenden tltitt einge stellt und so sprachen wir den schmack haften Speisen und dem edlen Naß lebhaft zu, bis uns die eintretende Dunkelheit daran mahnte, unsere hei mathlichen Penatem d. h. in diesem Falle Valtsaraiso wieder ausznsuchen Es hatte lein Mensch daran gedacht, unseren Tlfieren etwas zu fressen zu geben, was auch verzeihlich war; wir waren wohl gewöhnt, eherne Schlunde zu stopfen, aber Pferde zu siittern trar uns nicht in den Sinn« gekom men, was diese sich selbst gesucht hat ten, wird wohl nicht der Rede werth »Un»chickt.« Leumant: ,,Kuutschte, Mensch, was fällt Ihnen denn ein, reiten Siz mir doch nicht immer in die Peitsche, wenn ich dem Gaul eins aufbrennexf 1oilj!« E aewefen fein und so waren denn die Sattelgnrte lose geworden; tteim er-. sten Versuch aufzufitzen, mischten dir-I ter die Sattel vielfach Unter dent Bauch der Pferde und nun schluqu Diese tmo geoeikveten sich, bis-« si-: vers nngewohnten Last entlediat tvaren,l wie toll. Verschiedene trinrtk waren, gerissen, Sattel beschädigt nnd wagt sonst noch Alles Passirt war, tur;, est dauerte geraume Zeit, bis Alles wie-I der fegelklar war und wir uns-tret Heimreise antreten tonnten Ich gestehe ehrlich. so recht wohls fiihlte ich mich aus meinem G ul nicht; man denke sich nur-, wes-n diese-I to-ihnfinnige Jagd im Dunkeln wieder« tcsging, dann kamen wir nicht wieder fo gesund davon. Es half aber kein Maulfpitzem es musite eben gepfiffen sein, also vorwärts mit frischem Muth. Die Sache ging auch nngealsnt gut von statten; wahrscheintich vor Hunger schwach oder vom erftethigd rennen noch müde, zogen die Thiere recht ruhig ihre Straße. So war tise Stadt soieder erreicht. Die helle Be- ? le«1chtttng, der Lärm und der Trnlxiels auf den Straßen, verfehlsten aber-; trotzdem Ehre Wirkung nicht, die Pferde wurden unruhig nnd um tein Unheil anznrichkem wurde vorgeschla acn, abznsitzen und, die Pferde am Zügel, durch die Stadt zn marschian Tag war etwa-J Neues-, gesagt, sie than, jeder führt-: sein ttioßlein fein sättkerlich unr. so marichirten wir. sin, lustiges Lied singend-, geschlossen dem Miethstall zu. Wo immer wir voritber kamen, schallte uns fröhliches Melan-, ier entgegen, denn in so iamofer, Ordnung war ja auch noch nie die-i »teitende Marine« heimgetehrt I Schon lange hatten wir dem ichö ; neu Thal des Paradieses den Riickens gekehrt, alter immer noch wurde auf den Wachen von dem berühmten Nei-, terausslug erzählt, ttnd erst ietzt la " tnen wir zur Erlenntniß, wie sehr: tomischeFiguren wir in unserer Anastl nnd bedrängten Lage damals alsi be . iittene Marine abgegeben haben muß I ten. Schon öfter hatte ich in spät ren Jahren Gelegenheit, mit früheren Kameraden iiber die schönen vergnügt rerlebten Stunden in Valvaraisn zu plaudern, aber immer war die Reiter etsisode die Krone alter Erinnerungen Nmil Nicht-r Die moderue junge Dame m der Türkei. Das tiirlische Haugwesen ist von dem europäischen gar nicht nich-. so verschieden, wie man im allgemeinen annimmt, schreibt ein Mitarbeiter des ,,Blactwood TUiagazine«. Abgesehen von der strengen Trennung, in der die Geschlechter leben, und day-on, daß di( Frauen niemals den Selamil be treten, haben dieffrauen viele Gepflo genheiten des Abendlandes übernom men, und die Erziehung der jungen Ytiäocheii unterscheidet sich kaum von der des Abendlande5. Sie lernen fremde Sprachen und bedienen sich ji«-m im täglichen Gebrauch, insbeson dere der französischen, die sie slieszend sprechen; nnd zu ihrer Muttersprache lehren sie nur zurück, wenn der Re spekt und die Höflichkeit vor anwesen den älteren Türken Das resordert. Sie lesen die Klassiter der Kulturländer, spielen Klavier, und Bach und Wag ner tann man in einem iiirtifchen Heime fast fso ost hören. wie in einem westeuropäi chen. Alle europäischen Modebiicher, gute nnd schlechte, find ihnen vertraut, und deren, manchmal nicht gerade erstrebenslverthee Ein fluß mag ihre genaue Kenntniß der westlichen Sitten begreiflich machen. Viele Mädchen diletiiren ans eigene Faust in der Literatur, ahnien ihren Lieblingsschriststeller nach, und die Geschicklichkeit, mit der das manchman geschieht, ist recht bemerkenswerth.s Bis zum zivölften Jalire genießen » Mädchen alle Freibeiten europäis « Fiinder; sie verkehren mit ihnen n; , nehmen an all ihren Spielen n;· kleinen Lustbarteiten theil. DIE etliölfte Geburtstag freilich machst Hi Freiheit des türkischen Mädchens us crbittlicb ein Ende. Das Mädelsle wird zum Weibe; sie siedelt in IT Frauengemiicher iiber, gesellt sichs; inren til-geschlossenen Schwestern, H? verurtheilt find Die Welt nur knies cinen dichten Schleier verdunkelt J «.l,.nen Das einsame Leben beginrY -—--— Die Hauptsachen H An »Na wie kommen Sie denn-E inzer literarischen Laufbahn weit-eri B.: ,,lkinfach großartig, ich arbe« «.uaenblicklich mit dein DichterSchoH igirb zusamman S .’l: »So, und welchen Theil d-: Arbeit beforaen Sie ?« « B.: lder Schönfärbg Maschine-i schreiber ist): »Ich bringe feine Idee in legbare Forml« - nis- hiininscr Mensch .isp »wir-, Hm Assessor Sik hat«-i mir gar nicht zn meiner VeJolith kiratuliri!« c ««Barden, Fräulein, ich bin so obs u·«silich... Aber das nächste Male ji«-: aufmerifmner sein.« ZU lrnrgegcnlotnmend L Arzt »Zu- liabc n iinn er nech Fik, per nur a, Iniß anch grafken Durst Kranken »Für den Durst weiß ir« icljcn ein M itiel; sei-kiffen S·3 Inir n IFieber weg!« Likolilmcinenver Rath. Alter Arzt Hnm jungen Kollegen »Mein sunae wenn Du je tzt schon a «« f«sn·ast, D «inen Patienten das Bier icr bieten, so wirst Du bald iel Wasser trinten müssen.« »Ok- IMP Vergeblich Fräulein lin einen Arzt verliebt , ...... Zwei Jahre stehe ich nun s treuen aller erdentlichen Leid-en in : ner Behandlung, ohne daß er etw » k:1erkt... Jetzt hat« ich schon ba mein Halka Vermögen versirnulirt Das Beitr-. E Mzel) bin nicht ganz mit den Zeusi nissen zufrieden die Sie mir da bri ten « sagte die Gnäksice zur Köchi» »Ich auch nicki,«1näd·-iae Fr«1u,.r . lag-. sind noch die besten, die ch:-habe-« d Unter Fecundinnktn Fkl Reiten »Ja, Robert batmies tun Kompaanon fürs Leben zu wei. den. und ich nahin eg an. Y Frl Jiingerr »Wie reizen-U Un Du wirst Der Senior Koiiipagnts seit-, nicht 1v«.hr, Liebste?« Ju Amerika. »Etl)el, « rief des jungen Mädcheiii Vater sanft die Treppe hinaus. s · »Ja, Vater, was willst Du?« anii wartete fie durch die mitternachtltck Stille »Sage nur Deinem jungen Man , er möchte vorsichtig sein und nicht ? die Morgenmilch treten wenn er geht-F Hi j; O weht F Dottoe: »Na, PeperL Du hast Die ja wieder ganz prächtig hetausg macht. Jch dachte mirs gieich,de k ; meine Pillen sind in solchem » -»-»s· unfehlbar! Wie haft Du sie denn -·.. tonsumirt —- mit Wasser oder s s Oblate?« »Mit’m Blaseroht!« Stube-share Logik. Frau tzu ihrem Manne):« sessor hat nicht femerti. daß «-die alt wart —pass’ auf, der nimmt gar unsere Aeitefte «