Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 15, 1907, Sweiter Theil., Image 7
kat Schreibebrief non « « Tink- Innksmtgki. No. 245. Wisse Se edbes neues? Der Paul un die Laura siu gemuhst un ich duhn seit die Zeit nicks an nerschter duhn wie singe und wissele. Ja-, weiß gut genug, daß Wissele nit Lehideleik is un sor den Riesen duhn ich«s auch nur wenn ich ganz bei mei Lohnsomm in mei Haus sin, belahs mer will doch die Buwe lein böses Eckzempel setze. Awwer ebbes muß mer doch duhn wann mer so froh is, wie e Behbie am Krißmeßies odder e Iunges Mehdche «wann’s den erschte Riß von sein Stettie lrie e duht. Jesser, die junge Leut sin fort un jetzt sin widder gute Dage or mich un Pies un Friede is widder in unser haus. Bei Galle, was hen ich mich do sor e Last ussgelade gehabt! Do is awwer nicks dran schuld wie mei verdollt gutes herz. Jch will Jhne awtoer auch oerziihle wie ich se los geworde fin. Das is nämlich den Weg lommex Die Laura, wo immer geschlose un der Paul wo immer gesse hat, die sin zuerscht in die ar ge tornme un hen was mer so u s deitsch en Rau ruse duht gehabt. Der Paul hot nämlich esse wolle, wann die Laura hat schlose wolle, wann der Paul gesse bot, un do hen se sich emol dick un dünn die Wahrheit gesagt. Jch hen sor e Weil ganz still zugehöri, bitahs mer freut sich doch immer, wann einol zwei, wo mer ennihau tein Juhs for hat« zusamme seite; awwer lang hen ich’s doch nit stende tonne miiaus daß ich eingebottet heu. Jch hen gesagt: »Ich will euch emol ebbes sage; ich kann ofs Kohrs nit sage, dass. der Paul unrecht is un auch nit daß die Laura unrecht is, bekahs Jhr habt alle beide recht. Jch sin ietzt so weit, daß ich die Lein ziehe un mit Schehkbaer spreche: bis dor ,l)in gehts un uit weiter. Jch hen euch in meiner Gesiilligleits von die Missus Wedesweilern eweg genomme un hen euch e schönes Heim ebote; awwer wie duht Jhr mich’s nie? Ich will das gar nit ennsere un mache blos e Kwetschenmarl un en Diisch; das meint, Jhr könnt dann selbst einol driwwer nachdenke. Jch sin sick un teiert bon das Bißnesi. Ihr guckt nit uss e schönes Heim, Jhr denlt bloß, Jhr seid in e Bohrdinghaus, wo Ihr e Latt Bohrd bezahlt un euch um nicks annerschter zu liimmere braucht. So ebbes gibt’s awwer «nit bei mich. For den Riesen sag ich: gett aut! Es is dorchin un dorchaus tein böses Fiehling an mein Part, es is simple en Kehs os gettaut.« Wisse Se, wann ich mähd wet'n, dann eck preß ich mich immer in die englische Lengwitsch bitahs ich denle dann die deitsche Sprach is zu gut, als daß mer se in en rosse Weg juhse duht. Awwer wenn ich auch englisch ge fproche hen, die junge Leut hen mich doch unnerstanne; sawwer wenn Se denle, daß se jeßt gestart hätte zu greine oddei zu brumme, do sm Se mißtehlen. Der Paul hot gesagt, er könnt mich das gar nit verdenle, wann er an mein Plaß war, dann hätt er es noch nit so lang ausgehaltr. Die Laura sagt, sie wär froh, daß ich sie den Trubel erspart hätt, ebbes zu sage, bilahs se hätt schon längst die Jntenschen gehabt, sich nach e anneres Bohrdinghaus umzuguctr. Bei Tschinlo, do sin ich awwer wiethig ge worde! So mähd wann ich, daß ich kein Wort hen eraus bringe könne. Ich den se alleins aelosse un hen eins von die Kids zu se geschickt un hen se lage fosse, wann se heut noch mithse , könnte, wär ich sehr froh, wann se rwtver inseit von e halwe Stund aus Den Haus wär, dann wär ich fascht Iu Doht getickelt. Der Bub hot das auch alles bestellt un is toidder komme in hot gesagt: Der Onkel hätt gesagt, er wär froh, wann er aus dem Bag Iraus enaus komme deht un wann die Leut trehsig wäre, dann dehte se im leovp anfange. Schiewiß, fell hot’5 rlower for mich gefettelt. Jch fin zu den Philipp, was mei Hosband is, gange un hen ihn alles verziiblt un hen gesagt, do müßt ebbes gedahn rver’n. Well, hot der Phil gesagt, Das is e böses Ding, wann ich e Feit mit hin ftarte, dann hen mer e Fiunerell un müsse die Eckspenzes be zahle. Wann ich ihn awwer nur e paar Knoche verbreche, dann hen mer die Eckspenzes for den Dackter un irann ich in die Kohrt gehn un ver tlage den Lump, dann müsse mer in die erschte Lein pruhfe, daß dies hier kein Bughaus is. un du weißt gut ge nug wie schwer fo ebbes zu pruhfc is un kann noch e anneres Ding, deni nor emol dran was das for e Sum ehschen wär, wann so ebbes in die - ehpersch uffgefchritvwe deht wer’n, inehbie mit dei Pietfcher too drunner sage deht: Dies is die Lehdie, wo in e Bughaus wohne duht. Der Phi lipp hot noch e ganze Weil den Weg getahkt un ich muß sage, ich hen ihn recht gewtve müsse. Wenn ich ein Ding behie, dann is es Nuhspehper Nohtereitenschen. Jch sin dann auch fiittisfeit gewese, daß mer das Ding drappe wollte un das alte Pratoerb meinde, wo sage duht: »Der Schmar teste gibt ein.« Awwer ebbes hen ich ooch noch gedahn. Jch sin in den Seller, wo der alte Krißmeßtrie gelege hot un hen alle Brehnlches abgerisse un domit hen ich unfer Haus beklo rehtet. Von unsere lebte Pahrtie hen mer auch noch scheinies Länterns ge habt un die hen ich auch aejuhst un ioie die zwei Feget gemuhft sin, do hot unser Haus von die Autseit ge guckt, als wann mer das größte Fest zellebrehte dehte. Jch hen awwer noch ein Spaß gehabt un der hot mich per tickeler nut fühle mache. Wie der Paul un die Laura ans den Haus fort fin. hen ich hinnig den Körten an mei Frontruhm gestannc un hen ge watscht un denke Se emol: fe sin reit zu Wedesweilerlch gemuhftt Das ge schieht die Wedesioeilern awwer recht. Jetzt kann die sich mit vie Kanne bat tere un ich lann cvidder emol oer Bahs in mei eigenes Haus fein. Ich toill nor emol sehn toie lang die’s ftende duht. Jn Zukunft denl ich, will ich e wenig mehr lehrfnll sein« Mit beste Riegards Yourå Lizzie Hanfftenge!. NR Seht-in Mutter (leise zum Schuster, wel r ihrem 17jährii3en Sohne ein Paar schuhe anmesfen soll): »Man-en Sie sie nur hübsch eng,... er läuft mir zuviel den Mädeln nacht« Allerdings Gast (in eine unordeniliche Gast stube tretend): »Das ist hier aber ’ne Wirthschasi!« Wirth: »Das soll’s ja auch fein . .«« Entom terriblr. Braut (zu ihrem Verlobten): »Du kommst doch bestimmt morgen? Papa sreut sich sehr darauf, Dich rennen zu lernen!« Das kleine Schwesterchen: »Ja, er sagte schon ost: »Ich bin nur neugie rig, wie der aus-schaut, der Dich mal zur Frau nimmt!« Nicht einst-unsern »Sagen Sie mal, herr Professor, es ist doch wirklich wahr-, daß die Berheiraiheten länger leben, als die Ledigen?« »Nein, mein qnädiges Fräulein, es kommt ihnen bloß länger vo:.« Verrannrt Festreoner: »Meine Herren! Ich glaube, daß Sie alle gern in ein don nerndes Hoch auf unsern verehrten Derrn Bürgermeister einstimmen wer oenl Rennen wir doch Alle seine gro ßen Verdienste um unser Städtchen: ihm von-ten wir, daß wir eine Eisen bahn bekommen hohen, durch ihn sind handel und Viehzucht in die Höhe ge gangen und hauptsächlich seiner Um- , sicht und Thätigkeii danken wir, daß Erziell die Zahl der Ochsen im letzten » - ahrzehnt so unerwartet zugenommen i.« - » -- - »». . - - - - ------— Auzüslish MADE-M qu »Ach, wie reizend hre ·ungen Entchen sind, herr Bomolie-» »Aber, Fräulein, s nd ja GansetlnL Das sollten S’ doch schon www wo « to lang im Pensionat waren!« — b Prinz Carneoal. Ein Märchen von H. M e n z e l. Als die Erde noch ein ganz junges Mägdlein war, tanzte sie fröhlich um ihre liebe Mutter, die tluge Frau Sonne, herum. ·An einem wunderschönen Tage ging sie wieder im Weltall spazieren. Frau Sonne hatte ihre hellste Strah leuhanbe ausgesetzt und sandte ihr gü tiastes Lächeln aus die junge Tochter. Nicht immer lächelte sie so milde, die gute Frau Sonne! Jhre Augen konnten so heiß aus der kleinen Erde gliihen, daß diese glaubte, ihr miisse das Herz schmelzen vor den sengenden Strahlen. An jenem Tage aber war die Lust so lau und der Himmel blaute so herrlich, daß die junge Erde frohlockte und dachte-: Heut muß noch etwas ganz Besonderes geschehen! Und richtig! Bei ihrem fröhlichen Tgnz unr die Sonne, gerade als sie um die Ecke biegen wollte, wo der große Sonnen leck war, sah sie einen Jüngling vor ich stehen. Die Erde war bis zu diesem Tage ein schlichtes, dunkles Mägdlein, olme øchmuck und Kranz; oftmals hatte sich die Sonne ihrer Armuth erbarmt und ihr ein bißchen Licht und Glanz geborgt. Der Jüngling, der nun vor der jungen Erde stand, war so reich wie sie arm und so schön, ivie sie unschein bar war. Goldene Locken flossen von seinem Haupte. Die hat er alle von der Mutter geschenkt bekommen! dachte die junge Erde und faßte nach ihrem schlichten braunen Scheitel. Seine tiefdlauen Augen strahlten sie an, heißer und doch beseligender, als es Frau Sonne gethan. Grün war sein Gewand, sein Athem Blu menduftl Jetzt umschlang er sie und sagte zu ihr: »Meine liebe lleine Erde, Du sollst die Meine sein, eine kurze, selige Zeit. Ich bin der Frühling und Du bist meine Braut!« Sie aber, bezwungen von seiner Stimme siißer Melodie, sanl an seine Brust. Da jubelte der erste Vogelsang durch die Lüste! Und als die Erde dem Frühling ans Herz flog, ward ihr braunes. dunkles Gewand in ein lichtgriines Verwandelt, von derselben zarten, leuchtenden Farbe, wie er es trug. Hand in Hand gingen die Glückli cheni Jeder Liebesdlict ließ neue Blumen erbliihen, doch als sie sich zum ersten Male küßten, begann die Nach tigall zu singen. Am Tage haschten sie sich wie die Kinder unter Blumen und Schmetterlingen; aber in der sit ßen Stille der Nacht umwob sie Mondschein und das leise Rieseln der Silberquellen wiegte sie in Schlum mer. So ging es drei selige Monde. Da, ganz plötzlich, machte die kluge Frau Sonne der Brautfchaft ein Ende Solch ein Spinginsseld, der la chend und in blühender Sorglosigteit rnit ihrer Erde dahintanzte — Von dem ernsten, stillen Zauber der Nächte wußte ja die Frau Mutter nichts — der war lein Tochtermann siir die fleißige Frau Sonne. Da war der lrafttge, arbeitstrotje Sommer von anderer Art! tlnd die Sonne sandte ihre Strah len, die bis dahin nur Liede nnd Uiite gebracht, so unbarmherziq ans den armen Frühling, daß er well und kraftlos seiner Braut ans Herz sank und sie ihn-. die blauen Augen mit le teni Kusse schließen mußte. Nicht einmal Zeit zum Trauern um den Geliebten ließ ihr die harte Mut-. ter Sie streifte ihr die leucht-Indes hiille ab, die ihr der Frühling ge- l schenkt und kleidete sie in das herbe Gewand der Arbeit. Nun war es aus mit dem Bliihen nnd Träumen. Arbeit und Ernte füllten die Tage, kurz und heiß waren die Nächte, die Quellen versiegten die Nachtigall verstummte. Jn Mühe und Hasten vergaß die Erde ihre Jugend, den Geliebten smd ihre Sehnsucht. Dann starb auch der Sommer ganz l-ld·ßlich, und als sein erniter, stiller Bruder kam, der herbst, bettete sie ihr schweres, müder-, beladenes Haupt in seinen Schooß. Aber noch durfte sie nicht ruhen. Es galt die Schätze zu bergen, die des unermüdlichen Som mers Fleiß geschaffen. Der Herbst war ein treuer Berather und Beschließer und als er mit dem Nordoftsturm davonzog, war alles unter Dach und Faeh und die arme Erde konnte ruhen. Als der alte gute Vater Winter in der Erde Reich kam, schlief sie schon den schweren traun-tosen Schlaf der Uebermüdeten. Er umhüllte Thiiren und eFenster mit seiner weichen, wei «;en Decke und bettete die Erde in das Federbett des Schnees. Mutter Sonne hatte nur wenig Zeit für ihr Kind; wie eine große Weltdame gönnte sie ihm nur ein paar kurze, flüchtige Blicke und überließ es ganz seinem treuen alten Wsirter Leise und sanft wiegte er das itind der Sonne ein. Die Menschen aber sollten nicht merken, wie miide nnd brochen die Erde war, darum lies- r Winter das Ehristtind rom men rnit seinem strahlenden Tannen raum. Da wurden die Menschen von so himtnlischer Freude erfaßt, daß sie fiir kurze Zeit der Erde vergaßen. Aber auch ihr ließ das Christlind eine Gabe in den Schooß fallen: einen Traum W Kaum war Weihnachten vorüber und der Tannenbaum erloschen, da begann die Erde zu träumen Ein leises tklingen drang in ihren Schlaf —— sie öffnete die Arme weit — so sana der Frühling einst! Da sah sie auch schon den Geliebten nahen. Aber nicht grün war sein Gewand wie im Mai, sondern rosenroth, und statt des Blumentranzes trug er goldenen sFlitter. Denn, ach, der Arme! Kein Sonnenschein lachte ihm, nur Kerzen glanz. Darum war er auch so bleich und schemenhast, und das Krähen des Hahns verscheuchte ihn. Und auch in seinen blauen Augen stund neben srohlockender Lust ein Zug von Traurigkeit, das Ahnen des bal digen Trauerns in Sack und Asche. »Geliebter, bist Du endlich wieder ra?« jubelte die schlafende Erde leise, ,,ioerden wir wieder in Blumendust und Sonnenschein spielen?« »Noch nicht, Du Holde, die Sonne zürnt mir noch; nur des Nachts bei Kerzenglanz darf ich Dir nahen; ich bin nur ein Traum von Frühling nnd Blühen Während Du schlässt unter Eis und Schnee, neige ich mich Tiber Dein Lager und bringe Dir das lBild des Todtgeglaubten. Noch darf ich nicht aus meiner Verbannung in Deine Arme zurückkehren, noch strahlt mir der Sonne Lächeln nicht warm aenug. Aber in der- langen Winter nächten kürze ich Deinen Schlummer. Noch kann ich Dir keine Blumen brin ane als Brautgeschent, nur goldenen IFlitter streue ich über Dein Haupt. lTas Lied der Nachtigall ist noch ver i stnmmt, aber meine Geigen singen in schluchzender Lust das Lied vom ver rannten Frühling und die Menschen jauchzen und tanzen unter meinem Szepter durch die Nächte!« « Näher und näher kam jubelndes Felingem Ein langer Zug von Män nern und Frauen in lustigen, bunten Gewändern, Narren mit Schellentap pen, andere mit Masken vor dem Antlitz. Der Glanz von tausend Ker :,een strahlte, in sehnsiichtiger Lust jauchzten Walzertliinge. Ganz zuletzt erbleichte der Glanz der Kerzen, die Tanzweisen verstummten —— sinstere Gestalten in grauem Biißergewande schlossen den Zug. »Lebe wohl, liebe Erde, ich muß fliichten, die Sonne kommt. Wenn sanftere Lüfte dir den Schlummer von den Augen scheuchen, dann bin ich in Wirklichkeit, in Tag und Helle wie acr Dein Geliebter.« Immer leiser sangen die Geigen, »die Farben und Lichter verdämmeri ten —— aanz zuletzt schwand in einem resenrothen Wöltchen der Erinnerung der schimmernde Frühlingstrauim — Prinz FiarnevaL Tief in der Erde begann sichs zu reaen, es teimte ans Licht, was so lange geruht, dem Leben, dem Gelieb ten entaegenl Und als der Sieger Frühlings kam, »maienjung nnd maiengriin. begrub man unter Walzerllisingen Prinz Kar :iedal! HO Dte Gesetzgebung auf Sache-um Am 25. Oktober haben die russische und die japanische Kommission für die Feststellung der Grenze auf Sachalin die Jnsel verlassen, um sich neu zu ver proviantiren und dann noch in diesem Herbst einige geographische Ausnahmen und astronomiscke Bestimmungen aus zuführen. Jm allgemeinen sind in die sem Jahr die Arbeiten soweit gediehen, daß man für das nächste Jahr ihren Abschluß erwarten darf. Aus dem 50 Breitengrad zieht sich dann über die Jnsel ein 70 Fuß breiter Weg. Die Art der Zusammensetzung der Kom missionen zeigte, dafz den Japanern die Aufnahme derartiger riesiger Gelände schichten ein ungewohntes Ding war, während die Russen diese Arbeit kann ten. Die japanische Kommission un ter Oberst Oschima, der von einem mehriiihrigen Dienst in der preußischen Artillerie sehr gut Deutsch spricht, um saßie fünf Mitglieder, die mit der eigentlichen Grenzbestimmung gar nichts zu thun hatten. Diese fiel dem technischen Theil der Kommission zu, drei Astronomen bezw. Geodäten, einem Topographen und 18 Gehülfen, sowie 16 Unterossizieren von der Land vermessungsabthseilung Die Russen hatten unter Führung des Oberstleut nants vom Generalstab Wostreszemsti einen Geodäten und drei Topographen entsandt, die jeder selbständig an ein zelnen Theilen arbeiteten Außerdem war eine ganze wissenschaftliche Mis sion aus Japan getornmes, an der Spitze der Professor Schiga aus Totio. Bertreten waren die Botanit und Geo logie nnd ferner die Mineralogie durch Professor Jinrbo von der Universität in Totio, der in Deutschland sturirt hat. Ein Meteorologe brachte eine vollstän dig ausgerüstete Station erster Klasse mit sich. Eine ganze Reihe von Dol metscbern unter dem Professor der ruf sischen Sprache in Totio Higuthis dien ten zur Verständigung mit den Russen, die nur zwei Dolmetscher befassen, von denen nur Herr Kobelow des Japani schen in Wort und Schrift mächtig war. Für die Arbeiten im Wald wa ren von den Japanern 380 Reservisten angeworben worden, die Russen verfüg ten über die 200 Mann starke erste Kompagnie des 2. Sachaliner Batail lons. Da die Jnsel auf dem 50. Breitengrad fast unbewohnt ist, konnte die Grenzlinie ungehindert geradeaus gezogen werden, über vier astronomische Punkte, je einen an ber Ost- und West tüste und zwei im Jnnernz alle Skor. — wurden Grenzsäulen aus Stein ausge mauert, die an der Nordseite den russi schen Adler, aus der Südseite die japa nische Sonne tragen. Bei den Arbei ten zeigte sich physische Ueberlegenheit der russischen Soldaten über die Japa ner, sie schlugen 45km. Wald und rich teten auf 32 den Weg her, während die Japaner nur 18lcm. Durchschlag und Weg fertigbrachten. Sie litten auch sehr durch das ungewohnte Klima und das Biwakiren, es kamen viele Fälle von Beri-Beri und Darmtatarrh vor. Jhre zahlreichen Aerzte waren stark be schäftigt, während der einzige russische kaum etwas zu thun fand. Während der ganzenReit herrscht-e zwischen bei den Parteien herzliches Einvernehmen, die Rassen halfen den Japanern, wo sie konnten, besonders auch bei der Be förderung ihres Gepäcks und Pro viants, das sonst von Trägern weit hätte sortgefchleppt werden müssen. Es fehlte auch nicht an amtlichen Festlich keiien zu Ehren der Japaner, bei denen ein Anstausch sehr freundschaftlich ge haltener Reden erfolgte. Deuische und italienische Konnt sten in Chtle. Ueber die Entwicklung der deutschen und der italienischen Kolonien in Chile bringt die Deutsche Zeitung in Valdi via einen interessanten Aufsatz. Der selbe schildert die unermüdliche Arbeit, mit der seit länger als einem Men schenalter der deutsche Kolonist in Südchile den Ackerboden schrittweise dem Urwald abgewonnen und aus ihm blühende Bauernkolonien geschaffen hat. Von allen Nationen, die damals die chilenische Regierung ins Land zog, sind allein die Deutschen und einige Holländer dem Ackerbau treu geblieben, während Jtaliener, Spanier, Franzo sen und Engländer sehr bald in die Städte zogen, da sie nicht die Kraft und die zähe Ausdauer des ,,dicktövfi gen« Deutschen besaßen, die zur Ur barmachung des Urwaldes gehört. Jetzt, wo ein Menschenalter hindurch derDeutsche diese gräbste Arbeit gethan hat, beginnt erneut im großen Umfang die Zuneigung der anderen Nationen, insbesondere der Jtaliener, die sich in das vom Deutschen gemachte Bett le gen. Während die Jtaliener noch vor zwanzig Jahren nur in verschwinden der Zahl in den kleineren Städten Nordchiles vertreten waren und im Süden überhaupt nicht vorlamen, ist heute das italienische Element über das ganze Land bis in den äußersten Sü den itark verbreitet und zu bedeutenden stolonien angewachsen, überall,in Val paraiso, Jquique, Santiego, besitzen sie bedeutende Engrosgeschäfte. Wie schon seit längerer Zeit in Argentinien, so organisirt sich auch in Chile das Jtalienerthum zielbewußt und bewun derungswürdig. Vom Norden bis zum Süden wirkt die ganze italienische Ko lonie gemeinsam mit ihrem Gesandten und ihren Konsuln, ihrer Presse und Kaufmannschaft für das italienische Volksthum Es werden von ihnen selbst weitere italienische Kolonien begründet, aber die Leitung derselben liegt nicht wie bei den Deutschen in den Händen von chilenischen, sondern von italieni schen Regierungstommissaren Die ita lienische Regierung unterstützt dieses Vorwärtsstreben dethalienerthurns in Chile zielbewußt, indem sie in kurzen Zeiträumen ein oder zwei größere Kriegsschiffe nach Chile sendet, wäh rend die Deutschen in langen Zwischen räumen einmal durch den Be uch eines kleinen Kreuzers erfreut werden. Auch für den Nachschub wird auf italieni scher Seite großzügig gesorgt. So hat sich erst jetzt wieder mit Unterstützung — — der Regierung eine italienische Gesell schast mit einem Kapital von für Millionen Mark lonstituirt, um Pro paganda für die italienische Einwand( rung nach Chile zu machen. Demgi genüber sind die in Südchile ohne di geringste Unterstützung vom Heimath land entstandenen blühenden deutsche Ackerbaulolonien in ihren Bestrebun gen, sich·ein deutsches Hinterland duri weitere deutsche Kolonien zu schasset nicht nur bei der deutschen Kaufmann schast Nordchiles, sondern auch bei de deutschen Regierung mit ihrem Ge sandten und Konsul ohne jede Unter stützung geblieben. Der Aussatz wirst letzteren vor, da sie dem Ringen der deutschen Koloni sten um ihrVoltsthum schon seit einen MenschLUClter ,,völlig verständnißlo gegenüber gestanden haben.« Nur der letzten deutschen Gesandten wird hieri ein besseres Zeugniß ausgestellt. De Aussatz beschwert sich weiter darübe1 daß erst letzthin das Berliner Polizei ivräsidium aus Grund von verlogene Berichten einzelner arbeitsscheuerDeut schen vor der Auswanderung nat Chile gewarnt habe, und mißt di zSchuld hierfür vor allem den deutsche Konsuln zu, denen er Bequemlichkei und Interesselosigkeit vorwirst. E fordert deshalb vor allem den Ersa der im Süden amtirenden Wahlkon suln, die als arbeitüberhüuste Ge schästsleute sich um diese politische Fragen von genereller Bedeutung nich kümmern können, durch einen tüchtige verständnißvollen Berufs-konsul, de liein Bureaukrat ist. Jener Dr. Hillis, der erklärte, da wir mehr Dichter brauchen, mag ei« wohlmeinender Herr sein, dennoch sieh es aus, als ob er nur darauf ausgeht die Papierkorbindustrie zu fördern . Il- sk sit Andre Kräfte, andre Gedanken — Frag die Gesunden, frag die Kran ten. sc It sit General Funston beklagt, daß Mau rer und Mörtelträger mehr verdiene als Armee - Offiziere. Trotzdem wiir den die Offiziete wohl nur bezüglie des Verdienstes-, nicht aber bezüglie der Beschäftigung tauschen wollen. st- -l· sk Wenn einer viel ungereimtes Zeu redet, ist’s sonderbarerweise meist ei — Dichter. -k sc si Zerbricht die Frau den Topf, bedet tets Glück; zerbricht ihn die Dieneri —— gibt es Lärm. It- dlc Jl ,,Wir werden täglich um zehn Mi lionen reicher,« sagt ein englischi Blatt. »Wir« ist gut! si- -i- sic Schneeftürmc in Dakota, blühenkl Pfirfichbäume im Süden. »Wer vi, les bringt,«wird jedem etwas brit gen«, scheint der Wettermann zu detf ken. T II- Ilt III —( »Ist es wahr, daß die Guten jun sterben?«—— »Ich denke, ja·« —- »Wa» uni?« —— ,,Wahrscheinlich verhunges sie.« s Il- sk si Egoismus ist die Triebfeder VI Welt, sogar in unseren Kindern lieb wir unser besseres Selbst. « si- st ,,Aus welchem Grunde behaup( Sie, daß Jhr Klient wahnsinnig sei —,,Hat er nicht mich als Anwalt C gagiert?«— Das verblüffte sogar k; Staatsanwalt und der Anwalt hats seinen Punkt gewonnen. -Z Jm Bild geblieben. Mnstit«. .n..---M1«l.«-A , Junger, verlebter Mann (sich wärmend): »Wenn ich wieder a Welt komme, werde ich ein Dfen.«· Dame: »Dann müssen Sie aber mehr Feuer haben.«