Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 15, 1907, Sweiter Theil., Image 5
k t snien Kinderzur Fastnacht benan, W heimath. EIN-stellt Rein ort vor allen, Das— hat dfu i chitnsten Klang Ta- tönt so siiß und traulich, Das llingt wie ein Gesang Ob fern im hohen Norden, Ot- in der Tropen Pracht, Dies Wort verlliirt die Wüste Mit seiner Zaubermacht. — Durcheilst du alle Fernen, Oemmst plötzlich doch den Fuß, Wenn man in’s Ohr Dir flüstert Dies Wart als liebsten Gruß. tlnts sind verwellt die Wangen, Wird schleichend schon dein Laus, Dies Wort — du schlägst die Augen Jn altem Glanze auf. Will es dann Abend werden itnd winkt dir ew’ge Ruh§ So ist dein letzter Seufzer: »O Heiinatlz, deck mich zut« bisitenssritzchä LEine Fastnachts - Erinnerung von C a rl B u sse. Du darfst nicht böse sein, Tante Frißchen. Du darfst nicht, wie Du es so oft thust, wenn Undant Dir lohnt, mit der Hand an Dein Herz greifen, ohne ein Wort zu sagen. Ich weiß ja, daß es mit Deinem Herzen nicht richtig ist. Jch hab' ja selbst ge sehen, wie es brach —-— mitten durch, in zwei Stücke. s Davon will ich erzählen. Ganz leise nnd heimlich, daß es Dir nicht weh t!:ut, wenn Du vie Worte hier liest. Vielleicht niclsi Du sogar und lächelst s mit Deinem verspäteten Lächeln, mit dem Lächeln der Nachmittags sonne, und fragst Dich: Wobei nat der Jung’ das? Gestern stieg es wie ein Traumbild mir auf in schlafloser Nacht. Kam est-, weil die Fastnacht sich wieder ein-— inal jänrteZ ---- Eine lleine Stadt mit niedrigen Häuserw eins behaglich ans andere gedrückt. Aus den Schornsteinen windet sich früh unb spät der Rauch, als wiirde immer nur gekocht und ge lsraten. iteberall eine satte behiidige Bürgerlichtein An rem Fastnachisdienstag von drin ich erzählen will, war es llareg Wetter und tiihi. Schon tagelang vorher hatten wir Spießc geschwind möglichst große, aus weißem Holz. Vorn hatten sie eine feine Spitze, unten eine Quer leiste. Waren sie argliittet und mit Enkel eingerieben -— um to bessert Mit solchen Spiefzen liefen die ar gittgen in die Häuten sangen ein Ver-klein und betamen Pfannluchen und Bretzelw Wurstzipfet und Speci. Aepfel und Brotschnitten auf die szieße gesteckt. Eine seine Sitte — ob sie noch heut in meiner Heimath still? Natürlich war es unser Herzens wunsch, gleichfalls mit einem Spiefz schnorren zu geben. Und weil das euch nicht recht anging, empörten wir uns bitter gegen den lieben Herr-zott, daf- er uns -—« nämlich mich und mei nen jüngeren Bruder --— niau als Tagelöhnerbuben erschaffen hatte. Die nämlich durften das. Aber es fand sich ein Ausweg Wir betamen unseren Spieß, tonnten bei Vater, Mutter, Dienstmädchen betteln nud singen, und mit, als dem älteren, word erlaubt, bei einer befreundeten Familie yorzusprechem Jch seh mich noch durch die Straße ziehen. Den einen Spieß tracnphaft in der hand, einen Reservespieß fiir alle Fälle unterm Arm, so unendlich viel Kindergtiick und Erwartung in ten Augen. Tisch ftieselte uniseliimmert auf ein graues Haus zu. Dort wohnte Die pensionirte Frau Kreisrichter Mat thiii « schwarzes Häubchen, graue Wirtelzöpfchem blonde Augen. Fritz-lieu war ihre Tochter. Laßt mich mal nachsinnen; — ja, sie mag wohl 24 Jahre gewesen sein. Freund lich, still, immer zur Hand, wo es zu helfen gab, etwas zu weich und zu enipftndsani. Wir Knaben liebten Ftißchm sehr, weil sie immer Zeit hatte, sich viel mit uns abgab und niemals schalt tiln jenem Fastnachtsdienstag also tam ich in den Flur des grauen Hau se-«. Ein paar Stufen führten zur Stiiche herab, rechts lag die »gute Etub:«, die damals nicht set-ten durfte. ein--- «.....-) ku-»:-..- ers-t. ...-.-k.t Ost-I tyus I-« ist«-statt use-, r-« . Cingenk sind energifch leate icks ing: !01iaus,IJkaus,Li-iiang, Fastnacht ist ini Haus! - Schimm, Speck nnd Kuchen Will mein Spieß sich suchen, Lachen« Speck nnd Schinien« Gebt uns was zn trinken! Schiniem Kuchen. Speck, Läqu die Fastnacht weg! Da kam es auch schon aug- der suche. »Den ganzen Morgen gröbli eine-n das die Ohren voll«, schalt die Frau iereiörichier Viel zu schnell fiir meine Fcfmisns innng war mir dann ein Pfannluchen ein Apf--l, ein Brei-ei über den Sisieß gesiiilpi. Dann hieß es: »Vorwärts, mein zuna. Männer gehören nicht in die Licht Viel zu thun, viel zu thun! Grüß Deine lieben Eltern. So — und nun komm!« Hopp, ging’s die Stufe·hvch Insel-en Feip—chen! Neuer Yxörasääw StaMHQUgrr Und THErolILI Jahtgsmlg 27 Grund Jslm Rehr.,1 ). webt-Irr 1907 (Zweiter TheiU No. 25.· Besuch -»— Bettelbesuch!« Dabei schob sie mich in die gute Stube. Ein sreunoschastlicher Pusf in den Rücken: »Sing’, Jung’!!« ein Thür tlappen — fort war sie. Jch aber stand in der guten Stube «- ich sah Tante Fritzchen —- ich sah einen fremden Mann . . . . »Man-H, Maus, Maus, Fastnacht ist im Haus. Schinlen, Speck — -— —-« Weiter kam ich nicht. Jch hört-: plötzlich auf und war sehr unglück lich. Denn ich fühlte dumpf- daß die Großen nicht bei der Sache waren. Das war Schmerz und Groll zu gleich. War es je passirt, daß Tante Fritz chen mich nicht gleich in die Höhe zie tzoben und gelüßt k;iitte?! Und heut that sie es nicht. Heut hatte sie ein rothes Gesicht, beut — Da war niemand anders schuld, als ber stemde Mann. Richard, hatte ihn Frau Elltattlsiii genannt. Silbe-,- Vater nnd Mutter hatten von ihm gesprochen Er war auch an: Gericht, aber er hatte noch niemals meine Bekanntschaft qesuchi. ,.«.lianu, so schüchtern mit einmaM sagte Fritzchen und nahm mich setzt doch in die Höhe. lfs war nicht das Rechte. Sie spiirte, daß ich fortkommen wollte »Ein-i dem Onkel die Hand, Jetiig’,'« mahnte sie, noch immer ver legen, -— ,,ionst kriegst Du nichts aus den St-ieß.« Ich aber war tückisch und legte Die Hand aus den Rücken. »Hol)o, Itleinchen«, sprach da der fremde Mann. »Du scheinst ja iebr exteraiscb zu sein. Betomme ich die Hund nicht?« »Nein.« Und auf jede Gefahr hin legte ich hinzu: »Du bist nicht am ac aen Tante Fritzchert.« Hals-b gerathen«, sagte et, s— »ich hab' Tante Fritzchen gerade sehr liebl« Jch traut-: dem Frieden nicht recht und blickte mich nach ihr um. Sie hatte mir jedoch den Rücken gedreht, sie ftand deini Spind und nahm ge rade ein großes Tablett heraus-. Das waren die Weihnachtsfaxixen hierah! Und im Nu war ich von dem fremden Manne abgerückt und hatte mich an ihr Kleid gehangen »Gleich, aleich,'« wehrte sie und fah mich an. Sie lächelte, aber ich ließ ganz verblüfft los: »Du meinst ja, Tante Fritzchen.« ,,O«, sagte der Fremde und tam auch rasch näher. Sie jedoch liictiette nur immer nicht« »Bist mein dummer Juna’ sieh riet-er mal hierher!« Da waren, noch vom Ehriftfest, Tuiarzipanbrrtzeln und .-3uckertringel und Bfeffertucheninänner, und da waren Zurtertdrbchen mit zierlickem Henkel, Schornsteinfeger aus Chr-to lade, Herzen mit Sprüchen darauf — tur3, all die Herrlichteit, die in Hause schon all entschwunden war. Wer sollt’ das hier, wo die tleinen tlinder fehlten. auch alles aufessen? Ich vergaß Groll und Schmer; »s ich jubelte nur glückselig auf :.nd hielt den Spieß hin. Mit einem Male tam wieder der Fremde störend in meine Freude Von dem Tablett nahm er ein aros Les Ruchenherz. Er griff noch einmal in die Schätze und faßte snit den Fingern einen Zuckertorb. Beides legte er auf den Tisch. »Ist Fastnacht nur fiir die Kinder? Werden Große nicht auch beschenkt, Fräulein Fritzchen?« sagte er. Dabei seh-b er mich zur Seite: »Sieh Dir nur alles gut an und ver «;el-r’, mag Dir schmeckt. Dafür tiorgst Du mir den Spieß.« Ilnd wieder ohne zu fragen, antret iicte er meinen noch leeren Reserve Weh Er hielt ihn Fritzchen hin. »Man-, Maus, Mau5«,....sang er leise, als wollte er mir nachahnien. »Da liegt beides....wa5 wollen Sie mir aeten ?« Tante Fritichen schüttelte mit dem Kopf, warf einen Blick auf mich nnd trci an den Tisch; Sie wog beides, das große Pfefferluchenherz nnd den Zuckerkorb, in den Händen. »Der Onlel kann ja alles- beides lrieaen", rief ich. »Er hat«-s ja so irieio weggenominert!« " »Warst Du tootil!« drohte Tante Fritzchen, aber dann zuckte es um ihre Lippen. » »Er hat’g....ja fowieso trenne T nonsmen«, sprach ich leise. » Und rnit zitternden Däan nahm sie das Herz und wollt’ es auf meinen schönen Spieß stecken. . ,«Fritzchen«, sagte der Fremde leise· Es war, als wollte er sich an ihr ttleid hängen, wie ich. Aber sie trat etwas zurück, altj izeuvkpth. und mit preirichkm Em schlnfse drückte sie das Herz in den Spieß hinein. ,,Ach«, rief ich ini nächsten Mo ment. Zum ersten Male fal) ich, wie sie sich mit der Hand ans Herz griff. Denn das Psefferkuchenherz lsatte wohl schon zu lange gelegen, es ioat tznrt und brnchig geworden —-— es brach, ais sie es aus den Spieß schie ben wollte, inz wei Stücke. Rechts nnd links fiel ein Stück des Herzens auf die Erde. Ilno Tante Fritzchen war todiem mich. Warum sie sich des einen Kuchens wegen so hat! dachte ich bei mir. Auf Dem Tal-lett sind doch noch mehr Her .-,en. Das gleiche dachte wohl auch Ri chard -—- der Fremde, denn er lachte, two die beiden Stücke auf, warf sie anf Den Tisch nnd sagte: »Sie sind roch nicht abetgläubisch—«« Und leise-, ganz sonderbar: »Ich danke Dir . . . Ziff-es ...Fritzchen!«. .. Dabei hatte er ihre Hand gefaßt. So ganz still laa ihre Hand da, als miifkte fte so liegen und tmißte doch daf nnr Banner-sen ihrer warten. selber das hab ich wohl als Kind nicht qedacht. Da dacht’ ich nur, wa rmn spricht der Onkel so leise und seit wann sagt er zu Fritzchen Du? Langfam entzog sie ihm Die Hand. »Ja . . . manchmal bin ich abergliin Web . .. Und es wird ganz gen-iß so t;.«mneis. istichard...ganz, ganz ge: tr-is),!« stomische Leute, die Erwachsenen! Warum sprach Tante Fritzchen init einem Male anders, als sonst? War sie so miire? lind es war doch erst tsiormittaa ,«L»tet), mein Jung« , sagte sie. Und tlotzlich fina sie an zu weinen nnd liifite mich. Küßte mich immeer bis ich in schreien ansinn. »Es war nicht, weil sie mir web-Jes ttian halte, roch ich hatte eine Tode-»s angst: Der Psanntuchen war frisch und weich, Erste leicht tonnt’ er Scha den leiden! Ueberhaupt ich qing bitter unzu srieden nach Hause, trotzdem mein Spieß mit guten Sachen ubersiillt war-. Was die Leute alle-« batteni Man tonnte gar nicht tlug daraus ioeroent — — Erst viel später ward ich aug- nun dxeni tlua. »Das arme Fritzch3n!« saate die Mutter. »Von diesem Stre bec hab-: ich nicht-Z anderes erwartet«, antwortete der Vater achselznckend. Aber er war ein harter Mann itnd ictxte hinzu: »Man stirbt heutzutage isicht an aebrochenein Heezen!« Da hab« ich genidt. Jch hatte pas Herz von Tante Fritzchen brechen se iicn...eg brach in zwei Stum» Seitdem sind viele Jahre vergan gen, viele Male hat sich die Fastnacht erfährt Aus der Tante Fritichen ward ein Vititensritzchen Durch die Straßen der Stadt tripelt· das ält liche Damchen und machtctiafseevæ sucht-. Heut bei Anitsrichters, mor gen bei der Frau Landrath, übermor aea bei «!1pcttyeters. Sie trägt.Wictel jotsschen wie ihre Mutter selig. Sie giebt mit vollen Händen; sie giebt niedr, als sie verantworten kann ,.Dein Visitensritzchen«, sagte die Frau Apotheler, ,,schmeclt der Kassee erst, wenn man ihn mit ein wenig Ar menunterstiitzuna versüßt hat!« Die Frau, lierer Leser, hat recht. Alter« oft wird Tante Fritzchen schlecht lselotmt Und tritt wieder eine nose Erfahrung an sie heran, dann faßt sie nach dem Herzen...wie das inals, al das Zuckerherz brach. Doch Wißt nicht ab vorn Wohl-: thun. Ach. sie steckt ihr autes weiches Herz noch heute aus alle Spießet Und so viele thun ihr weht Dein »Jnng« , Tante Fritzclkem :n·c·-cht’ es nicht Ein in Wesens-minnt achtet-denke Bums Die Bibliothet eines elsäffiselten Viicherfrcundeg Namens Guntzberner» beten Flatalon 1871 die Pariser Buch lnndlnnxr Bachelins-Deflorenne ver sandte, enthielt allerhand interessante nnd seltene Drncktverte. Eines der nterttvürdiasten Bücher darunter war du«-; dessen Titel »Es-Institution de la retiubliane franeaife« lautete, und das nach Annaben des Knialch in Ilienfchenltant gebunden war. Die lkiichttyeic diesegEinbandeg wurde durch eine den-. Buche beigetlebte offizielle Jlote aug dein Jahre 1793 bestätigt nnd got-, wie es im Kataloge hieß, einen unbestrittenen Beweis für Die Exzesse nns der Zeit der ersten franzö sischen '.tievoltt!iott. Arn 5. Februar ,ts'72 und an den nächstfolgenden Ta gen ist die Gunhbergersche Bücherei durch die genannte Buchhandlung ver-steigert worden. Wer mag wohl das in Menschenhant gebundene Buch erstanden haben, und wo mag es sich jetzt befinden? W Das letzte Mittel. » Der Re iftrator Biedermann war ein ausgesprochener Feind des Rau chens, und diese Abneigung war zu gleich der einzigePunkt, in welchem der Regiftrator mit feiner Schwiegermut ter übereinstimme. Wenn cr oie be nachbarten Bureaus, in welchen flott geraucht wurde, betreten mußte, dann pflegte er sofort zu hüfieln und manchmal sogar mit den Armen wie mit Windmühlenflügeln in der Luft zu drehen, als ob ihm der Athein aus zugehen drohe. »»·Ein-e-:7 Tages hatte sich ini Bureau des Regiftrators etwas Unerhörtes eretgnet. Der Amtsdiener des Mini sterialratheg war in Biedermanne Zinimer gekommen, um einige erle digte Akten abzuliefern, als sich ihm ein furchtbarer Anblick bot. Der Re gistrator faß, wie gewöhnlich, über ein Attenbiindet veriiefi, beim Schreib tifch und-tauchte eine dicke Cigarre. Zwar schnitt er dabei befiändige Gri massen, aber — er tauchte. Jm Nu wußten es sämmtliche Kollegen, und wie eiir Lauffeuer ging die Nachricht von Tisch zu Tisch: Der Regiftrator Biedermann raucht. Sogar der Mi iiiftirialrath, der von des Registrators ALineigung gegen das Nauchen Kennt niß hatte, konnte sich nicht den Spaß versagen, dieses Ereigniß anzustau nen. » ,Mei«i lieber Herr Biedermann«, sagte er gutlaunt, »ich war immer cer.Meinung, Sie könnten das Rau chen nicht vertragen?« Biedermann wurde verlegen iend schaut-: nach der Thüre, ais ob er dort Laiescher befürchte, dann aber sagt-ers ,.Nezn, ich vertrage es nicht, aber ich uni, das Rauchen erlernen, denn es iit das letzte Mittel. Meine Schwie germutter, die bei uns wohnt, kann ebenso wie ich den Tabakranch nicht vertragen; gelingt ers mir nun. usich im Bureau so weit zu iiben, daß ich daheim eine Zeit lang ohne allzu geer Beschwerden einige Eigarren tauchen kann, dann zieht die Schwie germutter ane, das weiß ich be iiinetnth « »Alle Hochachtung mein lieber Herr 2jtegistr.2tor, nun verstehe ich«, erwi: derte der Ajtinifterialratn Bal: darauf tauchte Biedermann scixon auf der Straße und eines Ta: ges hatte er Fu Haufe, allerdings rin ter ftartein Herztlnpfem nach Tisch eine Cigarre hervorgeholi und sie 3ur größten Bestiirzung der Schwieger mutter in Brand gesetzt, worauf er die Zeitung ergriff und ini Amt-san zeiger die Avanceinentg zu ftudiren leg-inn. »O VAUTUT llllk chlllgc l«:-c’lllllL1’-’Il. dann hatte tich die Sclnvieaermama out ihrem Entsetzen so weit erholt, nas: sie sich mit scharfer Stimmer ders aistige Eigenmächtigteiten und Rück iiktstslosigteiten ganz energisch oerbat unr- dem Frevler bereutete, sich mit eeiti Corpus Delieti in die Vorhalle zu Les-elim, um die Lust im Zimmer nicht »s.u verpesten Doch der Reaistrator tl«at, als hörte er nicht, nnd qualmte weiter-, dann aber erkundigte er sich akute naiv nach der Ursache der Er rettung Aber es tras ihn nur ein ver achtend-er Blick, dann noch eine Gebär de, welche einen Zweifel ob seiner Zu urlznungssälnateit ausdrücken sollte, und die Siiiwiegermaina war hinaus aerauscht. An jenem Tage aab es Tltränen aus der ganzen Linie, Theti neu des Reaistratorg durch den beißen den Rauch seiner Ciaarre, Zorneetyrä: net-« der Schwiegermama und ehrliche Ilzriinen der Frau Registrator, welche iltrer Mutter vorstellte, daß eine einzi ae lkiaarre denn doch kein Anlaß sei, um eine derartige Szene zu machen. Vllszs aber nach dem Abendessen aber mais eine Zigarre, die uberdies nicht ron bester Qualität war, zum Vor-— fchein lam, verlies- die tiefgetränlte ·E.ct1:oieaermama das Zimmer mitdzm Bedeutem das; unter diesen Umständen an ein gemeinschaftliches Wohaen nicht mehr zu denken sei. Flaum hatte aker die erzürnte Frau das Zimmer verlassen, als der Regi strator die Zigarre mit einem Freu denjchrei in den Ofen wars. Seine List war gealüax. Denn »an ein ge n:einschastliche5 Wonnen ist nicht mehr zu denken,« so hatte die Schwieger mutter gesagt, dabei mußte eg blei len. Doch in dem Bestreben, die kriege-« Tische Stimmung durch reichlichen Zigarrenkonsnm noch künstlich zu schrieen, war es dem Registrator nicht gelungen, zu verhindern, daß die Ge träntte Zeugin einer Szene wurde, wie sie ost Knaben nach den ersten Rauchversuchen hinter der Scheune zu passiren pflegt. Es war recht peinlich, aber nicht mehr zu ändern. Trotzdem Biedermann dieUrsache dieser Symp tome einer Migräne zuschrieb, ließ M die Schwiegermutter diesmal nicht täuschen; nun wußte sie, daß ihr« Schwiegerfohn das Rauchen nicht ver trage. « Und der einfältige Registrator, der sich einbildete, daß seine List gelungen sei, wußte nicht, zu welch teuflischen Mitteln eine in ibren zartesten Em pfindungen gekräntte Frau zu greifen vermag Bald genug sollte der.Be dauernswerthe die unerwarteten Friichte seines nach seiner Ansicht schlau angelegten Planes reisen sehen. Bereits seit einigen Tagen konsta tirte Biedermann, als er Mittags nach Hause gekommen war, daß die Woh nung so schlecht geliiftet und der Zi garrenrauch noch vom Abend zuvor zu spiiren sei; doch seine Frau versicherte, daß immer gut gelüstet werde, gestand » aber, aueh den Rauch zu spüren. Hätte der Registrator in diesem Augenblick beobachtet, wie seine Schwiegermutter sc1";1nnnzelte, dann hätte er vielleicht schon eine Ahnung jenes furchtbaren Dramas gehabt, welches sich am Sonntag abspielen sollte. Denn wenn Schwiegermutter schmunzeln, sollte das einem vorsichtigen Manne zu den ken geben. Am Sonntag stand Biedermann-s Leibgeticht Hasenbraien — auf dem Tisch und der Registrator hatte die Absicht, um sich durch die Zigarre diesen Genuß nicht nachträglich zu Verderben, Kobsschmerzen vorzu schiitzen Doch sollte dieser Plan zu Schanden werden, denn nach Tisch-, als er seine Zeitung zu lesen beab sichtigte, geschah das Unerbörte, daß seine Schwiegermutter ein Zigarrens etui aus der Tasche ihr-es Kleides vrog, ihn eine Zigarre entnahm und diese vor den Augen des zu Tode erschrecke neu Schwiegersohnes anziindete Es nur dieselbe schlechte Sorte. die der Registrator zu tauchen pflegte. Eine Zeitlang weidete sich die Schwiegermama mit sichtlichem Beha gen an Jemljntsetzen des Registrators, dann aber sprach sie bedeutungsvoll: ,«—i.sieiu lieber Schiviegersnhn, ich habe mich anders besonnen, ich sehe ein, rass, das gemeinschaftliche Wohnen ge wisse Rücksichten auf die Mitwohner erfordert und so habe ich- mich ent schlossen, Dir Juliebe ebenfalls zu rau aen und ich muß gestehen, daß ich nach einigen Versuchen der Sache be reits selir viel Reiz und Vergnügen abaewonnen habe und es deute nicht Ver-sieben tann, daß mich der Zwar resirauch jemals belästigen tonnte.« An jenem Tage las deriltegistrator »zum ersten Male keine Zeitung und wiss gebrochen saf; er auf seinem Stuhl das Luser eines unerbittlicfien Schicksale-, dem er nicht mebr zu ent rinnen vermochte-. Wh Der Saturn Vierzehn Jahre lang haben sie pe r.1riert, aesvart nnd gearbeitet, sich und die Kinder schmal gehalten, und jetzt haben sie endlich das Ziel erreicht. Frühcr hielten sie einen kleinen La c-en, den führte die Frau, während der Mann schon damals in das Vureau ging, wo er noch heute hinricht. Vier zehn Jahre ging er dahin und verrich tete ungefähr jedes Jahr, jeden Mo nat, ieoen Tag dieselbe Arbeit. Sie wird aber heute etwas besser bezahlt alsJ damals. Die Frau führt heute einen Laden ans Rechnung einer größeren Firma ganz allein. Soweit haben sie es also in vierzehn Jahren gebracht. Als der LUlann mir letzte Woche in der Stadt begegnete, drückte er mir herzlich die Hand, kniss die Augen zusammen und sihnalzte mit der Zunge. »Aber jetzt,« meinte er, ,,jet3t müssen Sie mal zu uns kommen, gestern sind wir umgezogen.« ,,Gottseidanl,« sagte ich, »ein Zim ucer auf die Straße, ja?« »Na, ob,« meinte er und hob den bgops hoch, ,,Salon aus die Straße! Das müssen Sie sehen -—·Sce werden schauen -- —.« Heils bin ich mit meiner Frau da: gewesen . . . Das Hang i-—? Modern. Fein. Esliarmortaseln im Flur, echtes Berli ner Fabrikat, Treppenaeländer — eirste Eichenimitation. Treppen nicht zu steil. stan modern. Vier Treppen. Wir tlingeln. Die Frau strahlt, alg sie öffnet. Draus-en war heller Sonnenschein nnd der Kor ridor immerhin so hell, daß man sich gegenseitig aanz gut ohne Licht sehen konnte. »Sie wohnen aber in einem feinen Hause,« sagte meine Frau nach der Begriißung Frau Gabler lächelte milde. ,.Warten Sie einen Augenblick,« ir widerte sie. ,,Else, hol’ mal den Schlüssel.« Else, die dreizehnjährige Tochter, trachte ten Schlüssel. »Unser Salon!« Mit einer eleganten Handbewegung öffnete die Frau die Thür, und wir mußten eintreten. Sie blieb an der Thür stehen und beobachtete uns. W - er Salt-n ist das einzige Zimmer Dorne hinaus. Ich will mir die Sache . genauer ansehen und lasse mich aus , - einen der Seidensessel nieder. Mr Hausfrau tritt näher,« und, ich sehe » wie sie zusammenzuckt, weiß aber - nicht, warum. Frau Gabler erklärt .·T meiner tkhegattin das Inventar. Det. Tisch — echt Mahagonn, hat 72 Mark « reinsten jawohl, die ganze Garnitur 1350 Mark; sie ist ganz echt und der llmbau u. s. w. Auch der Hausherr kam jetzt an. Nach kurzer Begriißung ließ er sich sogleich aus einen der Sessel nieder. Sosort stürzt seine Frau herbei. »Aber, wie kannst Du nur, die ganz neuen Sessel -————« Der Mann steht auf, und auch ich erhebe mich. »Ur Stiihle sind auch echt vergol Jetz- feihxt daqu grückstkahiend in k: Jer Erklärung fort. sxzj ,.Na,« sag-e ich, »svlche Sachen sind nanchmal bronzirt.« — -. » »Nun, dann sind sie jedenfalls echt .;;«I :ronzirt.« · ss »Ist das nicht wunderschön,« meint "chließlich die gute Seele. »So lange irbeiten wir nun schon, Vierzethsahre Kittel ausdliickel aelegt, und nun istes 3 ·nweit! Aber sein« was? 1723 Matt 15 Pfennige.« ikz »Ihr sitzt wohl jetzt in den Ses-« "eln, wenn Jhr am Abend nach getha «e: Jlrbeit nach Hause kommt?« fragt invprsichtigerweise meine Frau. »O, was denken Sie,« belerhteuns Die Hausfrau und macht weit die An xen auf, ,,hier ist der Schlüssel! Der ’ Jleibt bei mir, das wäre ja noch bes erx da darf niemand herein, als wenn seiner Besuch kommt. Glauben Sie, vie haben umsonst solange gespart? Nacht, Daß Ihr rauskornmt, Kin 3e1«!« Die Feinder gehen und wir alle mit Iach hinten. Dort sitzen wir den ganzen lieben langen Nachmittag in ver kleinen winkeligen Stube nach vem Hos, wo die Stühle knacken, der Tisch wackelt und der alte Schrank zittert, wenn man ihn scharf ansieht. Rorsichtia setzen wir uns· »Nun ja, hier ist es ein bißchen ein ach, Sie wissen ja,« meint bit-expans "1·au, »aber dann bleibt auch unser Ealon wie neu; nicht wahr, Vater,?« Und Der Hausherr schmunzelte ver miigt . . . zn einer kleinen deutschen Gar-ni fon ««H:««Is«·-7k«-:.«irp.tspsk-— . » . .. ins-» . - s-« « «« ..-. . . .s-I sckcheint der Divisionstommandeur, m: sich die Rekruten vorstellen zu las en. Tsa die jungen Soldaten den ttcrgesetzten gegenüber aus Schich ernheit meist zu leise sprachen, ist hnen eingeschärft worden, dem Ge rsaltigen ja recht laut und deutlich zu intworten. Als der Division-Stum nandeur infolgedessen mehrmals wiist Inueschrien wurde, verbittet er sich diese Uepertreibung Trotzdem beginnt )er nächste Soldat seine Antwort tkserlaut, hält jedoch nach: den ersten Worten inne und spricht in normalem Tone weiter. »Sehen Sie, meine Iferren,« wendet sich der Hoshe Herr er reut zu Den begleitenden Orffizierem »das ist doch ein vernitnftigerMenfch,« md um den Beruf des Mannes fest zustellen, fragt er ihn: »Was sind Eie?« ——— »Ein vernünftiger Mensch, Fio. Exzellenz!« lautete die prompte eknttoort lzum großen Gaudium "äi:nutlicher Zuhörer. ke» La! sk ; L T Der Minister als-Hornes alRafchid Aus London wird gemeldet: Als Hoderner Harun alRaschid entpuppt ich Mr. John Burns, der Präsident DesJ Lokalgouoernements Board. Man weiß nie, wo er pldtzlich auftauchen oird säor einigen Tagen rettete er ini e Kinder von einem Massengrab n Den schtnutzigenFl uthen derThenIse, Dann wieder leistete er bei einem Feuer in Clapham Rund bei der Ret .nng einiger Arbeiterfrauen und Kin Der hilfreiebe Hand, neulich, nachdem :r bis- gegen lzll Uhr im Unterhause «i,eroesen nur, wurde er um 1 Uhr Dacht-J am Ufer ier Themse gesehen. Tier Minister war kaum zu erkennen, rikrvohl er nur seinen Mantelkragen hochgeschlagen hatte. Er kam von .-:.erJnsveltionstour durch die Nacht isnle der Heilsarmee und der Cburch Llrmh und war gerade im Begriff, sich unter die Menge der bedanerns werthen nächtlichen Gäste der Heils I inee Bliendezvouz an der Charing Troß Brücke zu mischen John glaubt nur, wag er mit eigenen Augenlicht ian er um«-tu sich vollan klar das; er Viel oder alles au,i diese Art sehen ums-» »denn er wirksam den Uebeln der Großstabt zu Leibe gehen will. —--.-. Für den Anfang A. muri jung derheitatheten Mannen »Jnteressirt sich denn Deine Frau auch für die Küche-W Der junge Mann: »Na, nnd wie eiseig,... gleich am ersten Tage, als mir verheirathet waren, mußten wir den Arzt zweimal haben, da hatte sie sich zuerst in den Fing-er geschnitten und dann auch noch die Hand ver briiht!« Püuctlich Student An »Heute ist der ,,««,Etite da will ich gleich meine Wirthin tra gen, ob sie mit der Miethe noch vier z-: hn Tage warten will!« Student B.: »Das hat doch Zeit bis morgen!« Student A.: »Nein, nein, im Mie thezahlen bin ich immer sämtlich-« -:.-—s « .»-» ,«, «.,» L , -E i