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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 15, 1907)
e — · (4. FortgesungJ Acri Iroude saß die Nacht über bei sei-er Todten Der runde Tisch war weifz gedeckt, Ists-f siandenzwei sicherne Kande saber mit brennenden Kerzen, und das site. is Schwer gebundene Ge Ieiiuch lag aufgeschlagen darunter. stud- hatte lesen wollen« aber es Oasen schwere Theänentropfen ans die Sztist gefallen r saß mit gesalteien Händen im Lehnstuhl vor dem-Tische und starrte F in Ue Kerzen. Und der Kerzenschein ? werde Sonnenglanz im Gutsgakien "- Fa je " l( f »—: » jz z. — .« u Meckbenburg· Zwischen grünen : iischen schimmerte Das helle Kleid seines hübschen-, schlanken Mädchens ; — ...«Wsinning,'« riefen Sie kam. Er EI; griff nach ihren dicken blonden Zöpfen -— J und,löste das Haar, und es floß breit » I- und sliinmernd tief über den Mitten -k.-1 Das war ein Staat, und er war so eitel und stolz... Und so lenchtende ·. blaue Augen hatte fre. Und so hell konnte sie lachen... Und den Kopf hatte sie voll-er Spitzbiibereien . · « Dann kam sie angestiirmt und ver-« » steckte das Gesicht an seiner Schulter-. . «Battin , dahinten im Garten is was. , fe. o ’n Thier. Zum Fürchten.« . ob er ging und suchte nnd fand nichts. Da hin-g sie la no a: seinem Te. »Latiing, ich ha ’ Dich ange »- « .« Die Worte hatte sie-so oft UMErsi ais das helle Braut-E : Mc gekommen iwar, da hatte sie ihren ; » -" habeknack und ihre Rede ein bißchen » vergessen . .. Ja, dieses Glück damals-. ; . Und wie hatte er so stolz zu jedermann ; ogt: »Ein Angerman wird meins chwiegersohn . . . Der Steinfelder l wird mein SchwieSersoth Jam« Die Zeit ging weiter... Es wurdel trübe. Der Alte siützte den müdeni - grasen Kon in die Hand. .. ; Möhlich hebt er ihn wieder und — biicki verwirrt um sich. - Leise hatte eineStimme gesprochen: . »Ist-fing ich half Dich ansiihrt.« j sp-» Crergekt sich und tritt mit schwen . renne-n Schritt an das Lager, auf Dem ! ; die Todte unter weißem Linnentuch ruht. Mit bebutsamer Hand bebt er dasTuch ein wenig und blickt mit » fchwimmenden Augen) aus das kleine " stille Gesicht nieder. Es ist spitz und mchsgelb aber um den Mund liegt Es wie Lächeln. »Bei Leben hätt’ Di gnfiihrt min lutt Drrn murmelt er .!«"Ind deckt das Tuch wieder über das ciebe Antlitz» Aufstöbnend sinlt erj .,is diesniee und lebnt die harte Stirn II die Holzlante des Bette-s. »Sein · einziges Kind, fiir das er all fe n Leb « gearbeitet bat, vom Unglück zer ; .'« Wie ihm der Gedanke zu seht. Er kommt nicht von ihm los-— Es fängt wieder ein Lispeln im . Zimmer an: »Wir waren Kinder... Wir spielten wie Kinder in der Sonne Wir träumten im Schatten von ; ndch schönerem Licht« "Eine Siillei H kommt iiber Fraude. Er erhebt sich,j: ?- scit sich wieder in den Lehnstuhl und » flirrt in das Licht. Die Stille in .- ihm wird immer breiter Als hätte. « ge eine leichte weiße Hand über seine . « irn gestrichen und die Gedanken dahinter vertheilt, die im Herzen den Schmerz schürten und hinter dem. Schmerze den Haß glimmert ließen Mit der zitternden Rechten lange er in die Rocktasckze und holt den rosen farbenen Brief heraus Die Todten kerzen brennen knisternd, und er liest langsam jedes Wort, das auf dem resensarbenen Papier steht, und da zwischen flüstert eine leise Stimme: »Eng Jiirgen that, wie ein Kind " thut...« Sein Spielzeug lag ser krochen am Boden, und er lief im erstem Schreck daveu.« Freude filtet die Stirn und ariidelt. Und wieder liest er den neuem den Brief, und wieder hört er die lifpelnde Stimme: , »Das Jiirgen that, wie ein Kind M».« »Er war noch so verspielt, « clj fein Vater starb» »Ich habe auch bloß aus einem Spielplatz ge fanden« »Bis- ans Ende der Welt Wollte ich laufen und ihn suchen mit Reiher Liebe balten...« Fraude legt M Brieiblatt aus der hand und t und sinnt» Tiefe r und tiefer nendie Kerzen» M sein Denken ist wie das Hin in einen Teich, dessen trübes des Wasser keinen Grund erleu M Ext- Er, der lebenslang mit ge ' Entweder-Oder feine ngen bestimmt bat, findet keine zu der Weis it des Wortes: verstehen, bei alles dergebenc « e ein Kopfschiitteln findet er nnd Horte. die er feiner Todten zu , :,,Fch will ftill sein wenn er « setzen erlöschen lnisternd Vor liebt der Morgen und die brennt im Friibrotln Der Alte MW msden Blick hinaus nnd - taumelnden Schrittes Wäre-le ist ei tiibl nnd Ascesi stehen Kiibel mit Oben sogensenfter sind » Und draußen ragt den sengt-den Son nenstrahlen wehrt. Die Todte liegt aufgebahrt irn Sorge. Etternhiinde hat-en sie gebettet und alle Rosen iiber· »sie gefchiittet, die im Garten blühten. Am Sarge iniet Großmutter Freude. Jhre Hände sind gefaltet. » Sie betet wohl. ) Die Saalthiir öffnet sich. Fraude tritt ein. Er trriet an der andern Seite des Sarges nieder. Aber rnit ihm ist die Unruhe hereingeschlichen, die heim lich, unausgesprochen das ganze Haus erfüllt. Er legt eine Hand auf die seidene Decke des Sarges und mur melt, wie befchwichtigend, wie betheu ernd: »Ich will ruhig sein.«.Aus fei ner Stirn zucken die Falten, und es brennt eine tiefe Röthe in seinem Ge sicht. Nun erhebt er sich wieder, geht ein paar Schritte und bleibt zu Füßen des Sarges stehen und starrt vor sich nieder. Seine Hand greift an die ithttette, zuckt-aber wieder zurück. »Er muß bald da fein,« sagt Groß mutter Fraude und erhebt sich seht auch von den Knieen Die beiden Alten stehen nebeneinan der. schweigen und lauschen. Dam ein dumper Rollen unten. Ein Wagen fährt unter den Sausen stern die Rampe hinan und hält. Den Alten stockt der herzschlag. Mit schnellem, slitnmerndern Blick sehen sie einander in die Augen. »Karl,'· sagt die alte Frau leife und legt ihre hand ans seinen Arm. »Komm,« flüstert er, «nun gehört fie ihrn.« Langsarn verlassen sie den Saal. Indessen hat hans Jiirgen Angek tnan die Schwelle seines einstigen Hauses iibersrhritten Jrn Entree sieht die alte Knnt tnit Liede und Elsbeth Die Kinder halten sich an den händen gefaßt, dem Vater entgegenzustiirzen. Aber sie ftutzen und zögern nnd sbliljken unsicher aus den Mann, der da te t. Der Vater soll das fein? So hatte » der Vater nicht anggesehen So einen großen Hut hatteer nie getragen und so tief in die Stirn gedrückt. Und warum that der Vater nicht wie früher, warum nahm er sie nicht in die Arme und kiißte sie?... Und das-Unglück des Hauses kommt aus den Ecken und Winkeln und streift leite über die Köpfe der Kinder da hin, und die neigen sech. und ein nn nennbareö Weh fängt in den herze-n an zu brennen. Und all die verletzten Gefühle drängen dumpf ahnend auf, und eine unendliche Scheu sieht da wie eine Trennungstvand »Es-tm Tag« lifpeltEtsbeth und hält ihm ängstlich und furchtsam die Land hin· Da steigt in ihm eine Heftigteit anf. Er reißt das Kind an sich und küßt es leidenschaftlich Hede aber vgrnag sieh nicht zu rüh ren. Jhre Arme hängen schlaff her nieder. «Hede, ich hin Dein Vater.« Esift eine Forderung, eine Feindseligteit in Jürgen Angerrnans Worten, eine Abwehr. Dede hebt die Lider und sieht ihren Vater an, aber iider das warme Licht ihrer Augen ist eine troftlose Stille get-reitet Den Blick hält er nicht aus« Er starrt Zu Boden. Scheu, unsicher, schnldheivnßt steht er da. Hede sentt die Lider wieder. Ein Zittern und Beben überfällt ihren Körper, und nun sie einen festen Schritt hinter sich hört, wendet sie sich und stürzt aufschluchzend in die Arme des Großvaters. Jiirgen Angerman sieht mit finste srem Blick auf seine Tochter. »Tag, Vater,'« stößt er nun hervor und hält dem Alten die Hand hin. Fremde til-ersieht die hand. Er be fiehlt der alten Knat, mit den Kindern » in den Garten zu gehen. Dann wendet Her sieh wieder seinem Sckxviegersohne T zu. »Hast Dich ja all ordentlich in der »Welt umgesehen, Jiirgen Angerman. «Du siehst ja all ans wie ein Groß Estädter,« kommt es schneidet-d von sei inen Lippen, und mit dem scharfen fBlick seiner Augen bohrt er den an s dein förmlich zu Boden. . Jürgen Angettnan findet tein Wort, mit dem et Halm und Verachtung zu rückweist. Er hält den Hut in der Hand, hält denKopf geneigt und Steht demüthig wie ein Bettler in seinem einstigen Hause. Seine hohe, schlanke Gestalt scheint ihren Stolz und ihre Glastizitiit eingebüßt zu haben, und der Blick, den er ietzt scheu über den Alten hinslaelern läßt, ist so witternd, so shiirend wie der eines Fährte su chenden Hundes. Die wehenden le bensfteudigen Jungenaugen sind das nicht mehr. Jiirgen Angetman hat in triibes Gewässer geblickt. »Ehe Du in den Saal qehsi, kommst Du wohl einen Augenblick in die Amtsstube,« sagte Freude und geht schon voran. Jürgen Angerman stimmt mit ei nem Ja zu und richtet sich ans und geht mit festem Schritte hinter dem Alten her. Aber es ist nicht Selbst achtnng, nicht Mannesstolz, was ihn denK höher heben läßt, eiisi der durch ie Demäthigung ausgestachelte WW Trotz die abwehrende Waffe der Kin r r. Fraude öffnete die Thiir der Amts stube und tritt Eber die Schwelle Nach seinem Schwiegersohn steht er sich nicht weiter um, er geht an den Schrank, nimmt ein großes ändert heraus und legt es auf den Tis . Jürgen Angerman hat die hiir geschlossen und steht in der Mitte des Zimmers. Fraude steckt die Hände in die Ta schen seiner Joppe und sieht seinen Schwiegersohn an. Ei ist eine Muste rung vom Kon bis zu den Füßen. »Schaut-e hast Du über uns gebracht, Jiirgen Angerman,« stößt er mit mühsam gedämpfter Stimme hervor. Jn den Augen lodert nun doch der wilde Blick auf nnd eine der zur Faust geballten hände fährt aus der Tasche und suchtelt durch die Luft. Aber im nächsten Augenblick besinnt er sich, fährt mit der Hand über die heiße Stirne und steckt sie dann wieder in dei Tasche der Joppe. »Die Todte liegt oben,« gurgelter, die Stimme von der gewaltsamen Beherrschung fast er drückt. Er setzt sich jetzt vor dem Schreibtische nieder und spricht nun leise und heftigen Tones: »DeineFrau isi dran gestorben, Jiirgen Ungarn-im Deine Kinder werden immer daran tragen. Jeh mag teinem Menschen gerade in die Augen sehen. Wir haben nichts mehr miteinander gemein,Jiir gen Angerman hier, wir wollen das lehte zwischen uns tlarmachen.« Fraude schiebt das Kur-ert, das er vorhin aus dem Schranke genommen hat, an die äußerste Kante des Schreibtisches. »Hier ist die Lebensversicherung Deiner Frau. Ich habe bie lehte Rate bezahlt. Jch will das Geld nicht, die Prämie fiir ihren Tod. Die Kinder sollen es auch nicht haben. Wir lassen es Dir unangefochten. So, das wollt’ ich Dir blon noch sagen. Nun haben wir nichts mehr miteinander abzuwa chen.« Er erhebt sich und ohne seinen Schwiegersohn noch einmal anzusehen, geht er zur Thür. »Die Kinder sind meint« schreit Jürgen Angerman auf. Der Alte, der schon auf derSchwelle steht, wendet sich zurück. »Willst Du ste ins Vagabundenleben mitneh ncen?'« «- f t« s- ist-s Jlllgcll Zulgclllltlll scilll Nu VIII und schweigt. Der Alte schließt die Thür. Da schlägt der Mann im Zimmer die Hände vor Das Gesicht sind fchluchzi wie ein Kind. Er wird wieder ruhia und geht hinaus, geht über die bekannten Gänge des Hauses hinauf in den Saal. Da steht er lange, lange an der Schwelle und wagt sich nicht zu rüh ren in erdrüaendenr Schuldbewußt fein. Dann stürzt er vorwärts, stürzt mit ausgebreiteten Armen auf den Sarg zu und fiin t wieder an zu. schiuchzen.« Noch fa ungsloier, noch. haltloser ist dieses Schluchzen als vorhin. Hier am Sorge fühlt er er-« drückend die ganze große Leere des kommenden Leben-. —-— Traube steht indessen auf dem Fr edhof an der offenen Gruft, die der alte Stümper-, der in Steinfelde Nachtwächter und Todtengriiber ist« erade fertig gestellt hat« Ringend mit feiner gewaltigen Aufregung, hat er finster m die Gruft hinuntergestarrt. Stümper t ihn schon ein paar-mal mit fors enden Augen angesehen. Das wird Fraude ietzt gewahr. «Stiimver«, sagt er, «e3 is all vor gekommen, daß fo ein Grab unten zu eng war, und daß der Sarg hat schief stehen müssen. Thu man noch ein paar Schaufeln Erde am Kopf- und Fußende raus. Meine Tochter soll gute Ruhe haben.« »Soll woll sin, Herr. Soll woll allens sin, Herr. Mine Griiwer sin owers all tau grot noch weßt,« ent gegnet der Mann, auf dessen eigent lichen Rarnen, Kruse, man sich im Dorfe immer erst besinnen muß, ein wenig beleidigt. Aber Fraude hört schon gar nicht mehr. Er hat die hände aus den Rücken gelegt und geht lan sam durch die Häuptallee des Kirchho s. Erm läßt n Kirchhof und wandert ziel und planlos durch die Felder und über die Wiesen, und erft als es Zeit ist, daß er sich zum Begräbniß um kleidet, geht er heim. — Man trägt Alwine Angerman aus schwarz behängter Bahre zur lenken Ruhe. Man macht einen Umweg und biegt von der Nampe her seitlich um das Haus herum, um durch den Gar ten zu kommen, der ihr Lieblingsaust enthalt gewesen ist. hinter dem Sorge geht Paftor Olsen zwischen dem Gat ten und dem Vater der Verstorbenen. Angerman führt Elsbeth an der hand, Fraude führt hebe. Und die Menschen, die aus der Nachbarschat und von ferner her gekommen sin , starren unausgesth auf die beiden Männer hin. Aber sie sehen nichts —Auszergewiihnliches, und am Grabe ereignet sich auch nichts. Steif und ftumm stehen die beiden Männer da, die weinenden Kinder zwischen sich. Nach bemdeter Trauerfeier lassen beide die theilnehmenden Worte und das händetchüttelrn das nicht enden will, über Mär-geben« und manchem der Anwese lkiei t der Gedanke aus, daß sie vers« nebeneinander auf Steinfelde ben. Nur Graf von Suchen weiß, da es anders ist hu trifft ein volletsi aus raudei Jst-gen uäd ein säuer, uns-Fee aus r ngerma . Mai später, gl- der große Aas W vor der Rampe von all den harrenden Wagen wieder verlassen ist, sährt Friedrich vor, um seinen einsting herrn zur Statian zu brinTen TFür gen Angerman steht noch an rege seines kleinen Söhnchens, tuszt wieder und wieder die kleinen Hände und preßt dann Elsbeth mit Tbränen in den Augen an sich. Nach Vede sieht er sich aber vergeblich uni. Doch als der Wagen durch das That zwischen den tugel etrönten Mauerpseilern hin dur shrt, steht sie an die Mauer ge drückt und sieht mit thriineniiber strömtem Gesicht aus Adieu, Papa, adieu!« rast sie und wirft einen Gegenstand in den Wagen. »bede! Mein Kind! Mein liebes Kind!« riist JürgenAngerrnan zurück. Das Mädchen hört aber nicht Eseilt wie gehetzt davon Er nimmt das Patetchen und reiszt das Papier ab und findet Hedes klei nes Geldtäfchchen mit einein Goldstück und etlichen Silber- und Niaelmiin zen Ein Zettel liegt dabei. daraus hat sie mit zitternder Hand geschrie ben: ,.iL eher Papa, Frau Lange sagt Du hättest vom Großvater Gelds haben wollen, aber Großvater hätte Dir nichts gegeben. Dies ist mein ganzes Spargeld, mehr habe ichs nicht. Ach möchte es doch genug sein. Jch habe Dich lieb Deine bede. « Jiirgen Angerman hält das Ge schenk seines Kindes in betend- gesal teten Händen, seine Augen schwimmen und saubern Regenbogenglanz iiber die im Erntesegen stehenden Felder, und aus seinem weichen, weichen Her zenf steigen die allerbesten Vorsatze au . . Nun sing Elsdeth an, viel von dem Vater zu sprechen. Hede aber schwieg. »Mama ist im Himmel, und Papa ist weit, weit weg· Aber wenn er kommt, bringt er viel, viel Geld mit, und dann reißt er unser häßliches Haus refund baut ein Schloß, und wir werden Kleider bekommen wie die Prinzessinnen,«plapperte Elsbeth oft. Jiirgen Angerrnan hatte zum ersten Weihnachtss te eine Kiste mit tast spieligen Sa n siir die Kinder ge schickt. Eine Tro te, einen hampel mann und Schiis en sür KarlAdols, siir die Mädchen Puppen, seidene Schörpen und seine Goldtetten mit goldenen Herzchen daran. Und Els beih trug die Kette jeden Sonntag. Hede aber hatte den-Schmuck noch nicht ein einziges Mal um den hals ge habt. Zweimal hatte Jürgen Angek man noch geschrieben, dann war aber teine Nachricht mehr von ihm einge troffen. « Elsbeth blieb jedoch ihren til-anta stischtn Träumen treu und wenn sie so redete, beklagte sie sich hinterher im mer mit zorni n Worten iiber die Großmutter: apa wird es schon nicht leiden, daß wir solche häßlichen Klei der tragen, so lang, und aus dem scheußlichen eigengewebten Stoff. Und die dicken grauen Strümpfe aus der selbstgesponnenen Wolle. Und das Daat immer so settig und sestgesloche ten Die Schulmädchen lachen hin ter uns... Jch rüste noch aus... Ach!«... Elsbeib hatte suntelnde leriinen in den Augen und ballte die Hande. «Lasz doch die Mädchen lachen,« meinte Hedr. »Nicht mal zum Geburtstag dars man sich jemand einladen. Gar teine reundin dars rnan haben. Erita von ychen habe ich so lieb,« schlnchzte Elgbetln »Wir haben doch Karl Adols,« sagte hede nnd ein sonnenwarmes Leuchten brach durch die Stille ihres Blicke-. »Katl Adols ist noch so ’n Liittes.« »Ich will gar teine Freundin!« Ein Protest stand in Hedes Mienen. Dann aber deckte wieder der stille Blick all dai qujlende Flügelschlagen ihrer Illngkll Melk. Derselbe Ausdruck war aber auch Großvater Fraude zu eigen. wenn er eine Einladung der Nachbarn ab lehntr. »Ich will teinen Vertehr,« sagte et, »dann muß ich auch Feste geben. Feste hats hier aber genu gegeben. Die haben mir mitten aus den Wirthschastshos einen Speicher baut und Sorgen darin ausgestapelt is unter das Dach. Gegen den müs sen wir nun an mit Arbeit. Das geht aber man bloß immer so langsam voran." So sagte er, -oder er drückte sich auch etwas anders aus und meinte Von sich und seiner Frau: »Wir sind noch mal in« dieSielen gespannt und müssen noch iiber ein tüchtig Stück Acker hin, haben aber nicht mehr viel Zeit. Feiern können wir nicht.« Es war wirklich, als ob den beiden Alten neue Kraftauellen rieselten. Un errniidlich waren sie vom frühen Mor Fn bis zum Abend thätia. Aus den .ienen der Gro mutter war derMisH muth verschwun n und aus ihrer Rede der hinterhaltige Groll gegen ihren Mann. Freilich. sie schaltete und waltete jetzt nach einenem Belieben in eigener Wirthschsast Frau Lange hatte die Bauerntvirthschast nicht er tragen können; denn weder die Butter noch die deroiehzucht warsentleine, Innltche innahrnen ab, und so hatte eines Tages getilndi t, und Mam sell Ruchen, eine noch unae Person, nahm seit rau Langes Stellung ein. Aber auch nspettoe Müller hatte sich durch rau i Uebertoachung in sei nem utoettätigesiiht uerle t gesehen und war gegangen Mr- Plah hatte nun der alte Mr , der Jn spettor aus dem Fraudescheu Gute in Mectlenburg gewe n war, inne. Nun kreisten e Tage mit geord neter Arbeit um alle die ausgestapelten Sorgen. Jn der ersten Zeit guckte Rittnieister v. Thchen oftmals so aus den Sprung herein und bat: MHören Sie, Herr Nachbar-, tommen Sie doch mai mit Jhrer Frau und den Kindern heru;n.« »Ja, ja,« sagte Fraude. »Nein, nein.« stand aber in seinen Mienen. Ein andermal meinte Graf von Tychess wieder: »Nun Sie, Herr Nachbar, kommen Sie doch morgen riiber, wollen beide mai ein paar Ha sen abtnallen." »Wind nicht gehen, Herr Rittn:ei ster, tann morgen nicht aus der Wirthschaft raus.« Und so erhielt Graf von Tnchen nach mehrere Körbc. Da fuhr er dann grollend an dem Gute vorbei. Aber an Winterabenden kamen Va stor Olsens ins alte Gutshaui5. Da saß man im großen Wohnzimmer, trank Thee und asz belegte Brot-schnit ten und hinterher stellte Großmutter Fraude Obst und Pfefferkuchen auf den Tisch. Jm ersten Winter kam auch Ernst mit. Da wurde Hede stets heruntergerufen Hede sehte sich an das Klavier und Ernst holte die mit geb-achte Geige aus dem Kasten. Jm darauffolgenden Winter hatte jedoch der«Pastorsohn eine andere Universtiit bezogen, und so blieben die vier Alten allein. Die Männer redeten über Gemeindeangelegenheiten. Die Frauen hatten ihre Wirthschastsinteressen.« Aber freilich, Großmutter Fraude schiittelte immer den Kopf über die unbraktische Pastorin, und wenn die Gäste wieder weg waren, meinte sie ost: »Die Leute können ja zu nichts kommen« Jn jüngster Zeit siiate sie dann noch hinzu: »Wenn ich unsere Hede allein in die Wirthschuft stecke, die macht's vernünftiger.« »Ja, unsere Hede auch,« sagteGrosr vatek Fraude. Hede war sehr pünktlich mit vier zehn Jahren eingesegnet worden.Nun fuhr sie nicht mehr jeden Morgen mit dem Ponhwagen in die Stadt zur Schule. Nun trug ste längere Kleider, nun wußte sie auch schon etwas von dein Sorgenspeicher, um den sich die Tage drehten, und sie that auch schon ihr Theil an der Arbeit mit. die aus dem Speicher ein Bündel Sorge nach dem andern herauszerrte. fFertsetzung folgtJ -.- --—- »...-..-....—.-. Jnsetten als schon-saurem Mit einfachen Mitteln erzielen ero tische Völker häufig Effekte, die selbst den Glanz und das Feuer lunstvoll ge schliffener Edelsteine binter sich lassen. Das « gilt insbesondere von den Schmucksachem die das zahllose Heer der Insekten liefert. Einzelne Käfer arten, wie die asiatischen und afrikani-· schen Verwandten unseres Rosenkiifets, die Cetoniden, sind durch den prächti gen Farbenschmelz ausgezeichnet,dessen Grundton bei jeder Bewegung wechselt und bald grün, bald roth, bald braun, bald blau erscheint. Diese Cetoniden dienen seit langer Zeit den Eingebore nen der Philippinen und der deutsch asritanischen Kolonien als Schmuck. Die Jndianer am Rio Napo reiben die im berrlichstßen Smaragdgriin schim mernden Schenkel eines großen Blatt borntiiserö aus einen Faden und tra gen sie als eine Kette unt den Hals. Verwendung zu halsarrnbiindern fin den bei den Schönen Brasiliens, Peruz und Argentiniens die baselnusigroszen Körper einiger Chrysochus- und Eu ntolvusartem die gleichfalls in den ver schiedensten Farben schillern. Die süd amerikanischen Jndianeritiimrne lösen von den Prachtkäfern oder Buprestiden die in allen Farben des Regenbogens schimmerndenFliigeldeelen und fertigen au ihnen unter gleichzeitiger Verwen dung von Federn und Pelztoert und Muscheln veiichtige Quasten, die sie an ibren Festanziigen anbringen. Jn Jndien und Brasilien werden die Kör Pe: der Bupresliden auch in Silber und Gold gefaßt, mit Füßen nnd Füh lern aus gleichem Metall versehen und als Busennadeln oder Ohraehönge ges tragen. Vermöge ihrer starken Wi derstandsfiibigieit eignen sich aber zu Schmuckiachen ganz besonders gewisse Rüsselisfer. deren Flügeldecken und ge samtenPanzer selbst der scharfe Schna bel der insettensressenden Vöael ’ nicht durchzubeißen vermag· Der Brilliants oder Juwelenkiifen der zu dieser Grup be gehört, ist in Südameriia heimisch. Sein schwarzer Mitten glänzt toie ein scktoarzer Brillant und wird, in Gold gesasit selbst von vornehmen Damen als Brosche oder auch aus der Schul ter getragen. Auch die Nbilivbinen s sind reich an derartigen Rüsseltiifern, ; die zu Schmucksachen verarbeitet wer den. Auch unter den Fliegen. Libellen, Bienen nnd Schmetterlingen gibt es « zahlreiche Arten. die man als fliegende Edelsteine bezeichnen könnte, und mit denen sich die wilden Schönen so aern schmücken Leider ist ibr Bau meist so szart, daß sie als Schmuckitiick nur kur Ize Zeit dienen. Die Eingeborenen Sitdasrilas tragen Halibänder, deren einzelne Perlen sie in den Nestern der Ameisen und Termiten finden. Der Glanz dieser Perlen, die nicht anderes als die Ast-ver von Schildläuien. be kanntlich die Milchkiibe der Ameisen, sind, spielt zwischen Kupfer und Gold. Lebend endlich werden als Schmuck verwandt die bellstrablenden Leuchtkä fer oder Lampyriden, die in Indien und Amerika zu hause sind. Durch ein Reh am Entlonnnen gehindert, schwill ten sie das haar der Eingeborenen wie leuchtende Juwelen. -—--.s.-. Intention-vers ans Inno. Nach den neuesten Nachrichten aus Apia machen sich bei dem im deutschen Schutzgebiet liegenden Vulkan auf der Insel Sawaii Anzeichen von erneuter Tätigkeit bemerkbar. Zur Ruhe ift die ser seit dem ersten Ausbruch ja iibers hanvt nicht gekommen. Auf starke Er schiitterungen, die von Zeit zu Zeit be obachtet werden, erfolgen regelmäßig stärlere Ausfliisse von Lava, die ihren Weg nach dem etwa 10 Meilen ent fernten Meeresufer nimmt. Dort wie iderkzolt sich fortgesetzt das bekannte ISchgusviel Gewaltige Danipfrvolten erzeichnen die Stelle,an der sich die tau Jiend und abertaufend Tonnen der glü ,henden Masse über die nagenden-klip tven in die See ergießen nnd hiillen oft »die ganze Gegend bis nach dni 40 Mei len entfernten Avia in ihren dichten Nebel ein. Der Berg selbst bietet dann stete- einen vriichtigen Anblick. Die ge steigerte Tätigkeit des Vulkans scheint om 5. Oktober eingesetzt zu haben. An diesem Tage begann der Krater ge waltige weißgliibende Felsmassen hoch in die Liiste emporzuschleudern, wäh rend der Lavastrom sich mehr nach Osten zu bewegt hat, wobei die letzten Ueberreste des Dorfes Malo vernichtet worden sind. Die Dorfbewobner ha ben sich bei Zeiten auf die Anhöhen ge sliichtet und wollen sich dort eine neue Niederlassung bauen. Das im Bereich der Lavaausströrnungen liegende Land ist glücklicherweise nicht von hervorra gender Beschaffenheit Immerhin sind neuerdings auch mehrere Quadratrnei len wertvolleren Bodens vernichtet worden. Jm allgemeinen aber verfolgt die Lava ihren Lauf iiber alte Lava strecken, und daher soll es kommen, daß man den Waldbriinden, die die Rich tung des feurigen Stromes bezeichnen, ins ganzen wenig Beachtung schenkt. Wennschon die durch den Anspruch angerichteten Verheerungen die Pro dultion von Kopra und Katao launr beeinträchtigen werden. so ist es doch Tatsache, daß an 2000 Eingeborene großeVerlufte erlitten haben und über dies einem zeitweiligen Mangel an Nahrungsmitteln ausgesetzt sind,da die Gegend auf der Leeseite des Vullans mit Säuregasen überladen ist und eine Vernichlung der Ernte im Norden Sa trsaii herbeigeführt hat. Die in der Gegend wohnenden Eingeborenen müs sen infolgedefsen von Apia aus mit Le bnesmitteln versorgt werden. Im übrigen soll das Gouverneurment den Ernst der Lage fiir die von dicserfzeiw suchung Betrofsenen nicht vertennen und auch bereits Vorsorge getroffen haben, um sich anderwärts größere Terrains zu sichern, auf denen die ge fchiidigten Eingeborenen angesiedelt werden sollen. Der in Mulinu befind liche Seisrnograph verzeichnet gelegent lich lotale Erdbeben, außerdem auch des öfteren solche deren Lotalitiit von der Gruppe nur wenig entfernt sein ann. san-evident he Unser-tranke. Von einem Wohltäter wurden der ägnvtischen Regierung 8255,000 mit der Bestimmung übergebsmwandernde Kraritenhiiuser siir Augenleidende in Aegyvten zu errichten, das von Augen tranthetten is einer so traurige-i Weite heimgeschi Dird. Einer der hervor ragendsien Augeniirzte Londons, Dr. Callan, wurde vom ägvvtischen Mini sterium des Jnnern damit betraut, den Sanitiitsdienst zu organisieren. Das amhulante Krantenhaus sieht nach der Beschreibung in La Nature äußerlich allerdings nicht sehr imposant, etwa wie ein Militärlager aus. Eine An zahl von selten nimmt die Kranten und ihre Wärter aus; das größte Zelt dient als OverationssaaL ein anderes als Wohnung des Arztes. Zum er ftenmal wurde das Zeltlager in der Nähe der Stadt Menusieh in. Nildelta aufgeschlagen, und Dr. Callan mit sei nen eingeborenen Assistenten hatte hier hauptsächlich die Krankheiten zu be handeln, die der schreckliche Staub ver ursacht, den der Ithamsim der heiße Wüstenwind, um die Zeit der Tag-— — und Itachtgleiche auswirbelt. Die Vi site wir-d schnell vorgenommen, die 200 Krantem die sich täglich meldeten. wurden in einer langen Reihe ausge stellt, und ein eingeborener Arzt be zeichnete 50 Patienten, die der Be handlung am dringendsten bedurften. Das iigyptische Klima ist dem Leben im Zelt nicht günstig. Jm Januar ist die Kälte ziemlich empfindlich, und im Juli steigt die Hitze außerordentlich Darum mußte Dr. Callan seine wan dernde Klinit im Juli, als er gerad Damiette passierte, verlassen und seine Kranken im Kranienhaus der Stadt unterbringen. Sobald aber die .Sonne weniger drückend trannte, » nahm der fleißige Arzt seine Tätigteit wieder aus und organisierte sogar eine zweite Ambulan3, die er nach Calioub in Unteräavpten entsendete. Gegen wärtig befindet sich das von Dr. Cal lan persönlich geleitete Hast-ital in der wunderbarenOase MedinasEl Faun-m und es haben dort bereits mehr als 18.000 Aeavvter iirztliche Behandlung gesunden. Andere wandernde Wüsten hosvitiiler sind in Bildung begriffen. - Das Tier, das kriecht, kommt schlecht vorwärts, das Menschentind —- samt