Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 25, 1907, Sweiter Theil., Image 12
) blaue State. » von Reue Bazin, « lieb der Als-demje. — Deutsch »Mit Julia Backen-Hahn stum- Deinen Mantel mit, Klei .»s set damit Du Dich nicht erläliesU gähnt-e ihn iibek dem Am! -«"« « gis Deine Ochs-nahe nicht! JEAN hängen an einem Band uns gnieinen Hals. — Nimm auch Deine u«,ei:gerte mit, M, die Wölfe fnd wieder in der Jch habe sie, Matten iei ruhig, und is werde sie zu gebrauchen wissen. Gute Nacht Denn! Gute Nacht für alle! Alle Abende, wenn Inn-Mach Mir mit den Pferden auf die Weide pg, gab die Mutter ihm dieselben thichlägr. Sie war Wittwe und hatie fünf Söhne Inn-Mark war der jüngste, ihr Liebling, und kaum 18 Jahre alt. Der Bauernhof war ganz von Gehölz Umgehen, nur nack, sk- der Seefeite lag er offen. Vom se aus konnte man weit hinaus «-; aufs Meer sehen, und das Rauschen nnd Heulen Der Brandnng ver mischte sich mit dem Brüllen der Kühe Und dem Gewieber der Pferde. Der Los hieß der »Kornhof«, und man konnte nicht behaupten daß er ist feni Namen Ehre machte, denn das Ists wuchs auf dein salziaen Bodgn nicht gut. Nur der Bucknveizen gedieh herrlich-, und im Frühling, wenn die ·Je1de! in Blüibe standen, fah mer-. iider eine rosige Fläche und Bienen in ganzen Schwärmen summiert darübe: nnd sogen Honig aus den lieblich-In Mkthentelchew Sonst sah man viel Siechginster, ganze Strecken Marsch M and unbebaute Landsireckcn. »Mi- die der Wir-d pfiff. Aber die TBeiden waren herrlich. Das Graf Tspvuchs in dicken Büscheln, und dTe -««Heuetnte fiel jedesmal vorzüglich aus-. Pol-sei graste das Vieh fünf Monat-: auf den Wiesen! Die Wiesen waren Ypiiirligz seht«naß,»de:in Evenn de H XII-sc sach, Ucr geringre-www m Svmrner auch nur wie eine Wasser rinne aussah, so nahm er im Herbst »Mit Winter ungeheure Dimensionen c- unsd bildete quasi einen See. Hi ,Dort erfreuten die sechs Stuten des ävfts sieh ihrer Freiheit, von Ende » « an bis der herbsi ins Land law-. " « e Stuten waren der Reichtbucn M der Stolz des »Kornhofes«. Mai-. Xjnnie keine schönerm und besser ge geen in der ganzen Umgebung fin Ein großer Mann reichte ni-lj-i As an den Rücken. und ihr Trab wa fs Int, wie der Galopp bei anderen. , waren fast alle schiesergrau, und » Stuienfiillen von drei Jahren, de: ing der ganzen Familie, und be Kinder- der von Jean-Marie, wa: Wirklich blau mit einem weißen Stern " «Cf der Stirn. Die Kaufleute müh hn sich vergebens, um sie zu laufen sie hatten keinen Erfolg. « Dir Wittwe Benic wollte die Stute nicht hergeben , »Dann wird der Kaiser sie neh -neen«, sagte man ihr. »Ach, der ist viel zu kveit!« « »Der Kaiser ist immer nah, Frau Berti-. Er braucht Soldaten und «Hietde. Er kennt das Alter Jhrer Stute, ihren Namen und rie Farbe. ZDarauf können Sie sich verlassen. Glauben Sie mir. Sie thun besser, sie »J- verkaufen. Sie fchluges rundweg ab, denn sie ils-er fest überzeugt« daß man ihr ihre JEAN-« blaue Stute, die schon ans HIF den Pflug zu ziehen, und die drei ,Stunden traben konnte, ohne zu er Jst-m nicht nehmen wurde· Gewiß, «Ve Kaiser brauchte Soldaten, um sie in densriegju fäbrem sie konnte ein Lied davon sing-Js- Jnr aucner Sonn war jenseits des Rhein-Z, und ein anderer an der Grenze Spanien5. Sie hörte penug von cemomxenen Schluc , ken, eroberten Städten und Kanonne i echen und von Te Deum die in Den k irchen abgehalten wurden; aber im Jsrusride des Herzens sehnte sie das III-de dieser Tage herbei die armen JEAN-n ihre Söhne kosteten Sie »F « ndie aber nicht, daß der Kaiser die H pnheii und Schnelligkeit ihrer Mute kannte noch ihr schönes glat JYits blaues Fell und den weißen SHiern aus der Stirn. »Bitte Nacht« rief fee dem Sohn Enpchmal nach. »Nein vorsichtig und Jnirnm Dich vor den Wölfen in Achil« ;- Und Jena- Marie ritt auf einer al Hm Stute mit den anderen aus die ZMde um die Nacht dort zuzubrin F Her-. Er liebte das Aus Zweigen hatte Der sich eine kleine Hütte gebaut, hart Excu derGrenze des Gehölzes Von da s III konnteer die ganze Weide über « M, und hier schlief er, zugedeckt mit M alten Mantel, ununterbrochen ils zkim Mo- n. Sein Hund schlief II seinen Fii n. Die Nacht mochte » R odunkel fein soertannte er doch ie Silhouetien seiner Pferde und » MOrt wo sie weideten. Wenn der sind lali war, führte er sie an eine W Stelle und alle Morgen vor Unaufgang ließ er sie traben, da se nicht in dem nassen Grase la site Dächern, ein Bogelschrei dsseitappel der Pferde die sich , ten, weilsie eine Gefahr - M ihn auf Dann trat M Weder Hütte und lnallte . be de , ,MILM2 »Es »i: - sä- lieien aus ihn - hie Weg-Tit FOR DLI WI- Burschen MM »Auf mein Vort, Vielle. du bkeihst immer ans dem Kot-that Du bist zu schade fiir den Kriegt« Er irrte sich. Die Trennung war näher-, als er dachte. Es wurde Be fehl gegeben, alleStuten von vier Jah een anzuhaken Rielle war gerade vier Jahre geworden und mußte zur Besichtigung nach der Kreissiadt. Es war Ende März. Schnee wechselte mit Regen und Hagclschauern ah, und die Wege waren kaum zugänglich Seit einer Woche herrschte Trauer aus dem Hofe. « Die Wittwe Benic war außer sich. Jhre drei Söhne um ringten sie, um mit ihr zu überlegen, was zu thun sei. Die beiden älteren schlugen vor, die Stute zu verstecken. Feste-Watte verhielt sich still. Ader am Abend vor dem bestimmten Tage sagte er zu seiner Mutter: »Mutter, wir können Nielle nicht im Walde versteckt halten, sie könnte entdeckt werden nnd das Ende wäre, daß wir alle bestraft würden. Es ist besser, wir geben sie dem Kaiser, der sie braucht, und da ich doch bald ein gezogen werde, so gehe ich mit. Ich werde iiber sie wart-en und sie pfle gen.« »Mein Junge, Du redest dummes Zeug! —- Niemals wird ein einfacher Soldat das schöne Thier reiten. Man wird sie einem Osfizier geben, und dann habe ich alles verloren, me3nen Sohn Und meine Ni-elle." »Laß mich ziehen, Mutter. Ich habe die ganze Nacht darüber nachge dacht. Eines Tages kommt die Stute wieder und auch Dein Sohn J:an. Marief Die Mutter wußte nichts zu erwi dern. Sie weinte, was Jena-Worte vorhergesehen hatte, und ihre Thränen wurden immer bitterer, je mehr sie an den Abschied dachte. Auch die Brüder waren traurig und niedergedrückt. und gingen zu Bett, ohne die vollen Gläser mit Apfelwein nur angeriihrt zu haben. Am anderen Morgen in aller Frühe sattelte Inn-Watte seinen Liebling, under führte ihn zum letzten Mal aus die Feine ,- okkk · · - - « -I-s »«’-«U soll-IX Ums cullllUl UUI Uäup vom »Kotnhcs« schmecken, und auch ich will dem Platze Adieu sagen. wo ich Dich so ost hingefiihrt habe." Es war noch alles still auf dem Hofe. Die Felder waren in Nebel getaucht und nur das Gehölz zeichnete sich wie eine schwarze Wand ab. Liin S des x lüßcheni, wo Mee and Pfefserminziraut wuchs, führte er die Stute, damit sie sich noch einmal gütlich thue. Während der Zeit starrte er in die Weite. Noch niemals hatte er die Heimath verlassen. Es wurde ihm schwer. Hier hatte er einen Txit seiner Nächte verbracht, er kannte je den Weg und Steg. Jeder Einber husch erzählte ihm eine Geschichte... Das herz wurde ihm immer schwerer. Schon begann es hell zu werden. Die Spisen der Eichen- särbten sich rosig und kleine, weiße Wörtchen zeig ten sich am Himmel. Da beugte sieh Jeandstarie bis ansWassee undtrant einen Schluck, um den Geschmack nicht zu vergessen, und als der erste Son nenstrahl sich zeigte, da sprang ei aufs Pferd und mit einem rauhen Schluck-sen, als lviire er verwundet worden, trieb er die Stute und ga loppirte der Stadt zu. Um 2 Uhr stellte et feine Stute der Kommission, die aus dem Markter stationirte, vor. Hunderte von Bauern waren zugegen, die ihre Pferde um Zügel führten, und ihr Geld zähttm »Ach, da kommt die Stute vom »Kornfeld«, riefen mehrere. »Eure hübscere hat selbst der Kaiser nicht! Sie wird von Kugeln durchbohrt wer den und auf dem Schlachtfeld stet ven; oh, der entsetzliche neuem -—— Wie stolz sie den Kovs trägt, und wie der Muth ihr aus den Augen blitzt!«' Der Kommandant, der Nielle auch gleich bemerkt hatte sagte: »Die ist siir einen Ofiizier wie geschaffen Ich gebe Dir den höchsten Preis, der fest gesetzt ist. Bist Du zufrieden, nsein Junge?« ,,Nein.« »Was willst Du denn mehr?" »Ich möchte in demselben Regiment, in welchem Nielle bleibt, dienen. Ver lassen thue ich sie nicht!« Der Kommandant lachte, aber eine Thriine stahl sich aus seinem Auge, Eint- er streckte Jena-Mark die Hand ,in. »Du bist ein braver Bursche!« Vier Tage später waren beide in ein und demselben Raiment eingereiht. Was siir schöne Reisen JeanMaric seit zehn Jahren machte! Er hatte ganz Europa gesehen, und der Kaiser hatte ihn nicht vergessen. Sein Gesicht war wie Bronze und breitschnlterrg war er geworden, aber er war sern von der Heimath, schnell gealtertlEr liebte ver-Krieg nnd besonders seine Nielle. Für sie ging er durchs Feuer. Wie ost hatte er nicht mit seinem Säbel ihr Gras und Getreide abge schnitten, ungeachtet der seindli n Kugeln, die ihm um den Kopf is fen. Die Stute erkannte ihn übri ne an der Stimme, sie wieherte vor Freude, wenn sie an ihm vorbei irabir. Der Kaiser befahl seinen Ulanen, ein Königreich an ngreien. Die Ma nen befanden si in talien. Und während sie das-Gebirge überschritten, hildeten sie gleichsam einen Wald. Die Leute, die in den Gebir thälern wohnten, sahen fee kommen, fürch teten Heh. »Der Zorn des Kaisers komme nicht über anal« sagten sie. W I · Aber die Begier-einer sogen nnr vorüber-. Rielle ging im Schritt; niemals wurde sie müde. Und als die Stunde rer Schlacht kam, war der Kaiser auch VO Die Schlacht war furchtbar. Todte bedeckten das Schlachtfeld, und das Stöhnen und Aechzen der Verwunde ten erfüllte die LgiL Unter le teren befand sich auch Jan-Mark enic. Eine Kugel hatte ihm vie Schulter zerrissen. Die blaue Stute hatte den Oberst mitten in den Kampf geführt. Ozean-Mark dachte an den »Kom hos«. Die Sonne stach; es schien. ais loche das Blut in seiner Wunde. Schon wollten ihm oor Müdigkeit und Schmerzen die Sinne schwinden, als er einen blauen Punkt bemerlte, der auf ihn zusam. · Bald erlannte er die Ohren nnd Beine, eine Mähne nnd einen Reiter. Nielle. die floh, aus ihrem Rücken, halb ohnmättitig, der Oberst, dessen Hände die Zügel nicht mehr zu halten vermochten Sie setzte über einen Graben und zerirat mit ihren Hufen das reiche Kornfeldk --— Nr Verwun dete hatte noch die Kraft zn rufen: »Nielle2'« Sie hielt rnit einem Ruck an. Der Oberst rief ihm zu: »Wenn hast Dn Deine zroei Beine noch?« »Jawohl, Herr Oberst.« »Und Deine heidsn Hände--M »Ich habe nur noch eine, die zu ge brauchen it.« »Ich habe leine mehr. Steig hinten ans! aber schnell. Meine Ulanen flie hen. siehsiDu, wie sie sich zu retten versuchen? Ach, Benic, wenn ich meine Hände noch hätte!« Die Ulanen flohen in der That. Sie waren der Meinung-, daß auch ihr An siihrer selbst das Weite suche. Aber plbhlieh sahen sie ihn Kehrt machen. hörten seine donnernde Stimme, und dann sahen sie Nielle daher galoppi ren, zwei Reiter ans ihrem Rücken.Da machten sie Kehrt. luden von Neuem und warfen sich dem Feinde entgegen. So kam es, daß Zenit-Mute Benic nnd Nielle dkeSehlacht gewannen. Der Kaiser war zufrieden. Als er Abends« die Runde machte, trafer Inn-Maine Feine-id, der seine Stute am Zügel qr(u. »Man, Du weinst am Abend eines solchen Sieaess Bist Du verwundet?'« »Ja, mein Kaiser, aber deshalb weine ich nicht.« »Was hast Dit?« »Mein Oberst ist todt.« »Ich weiß es, es thut mir mehr leid als Dir. Und was hast Du noch?« »Meine Stute. die ich aus dem »Fkornhos« aufgezogen habe . . .« Er tonnie nicht weiter sprechen, er weinte. Der Kaiser bemerkte beim Schein der Wachtieuer, daß Nielle am Bein verwundet war. Da treuzte er die Hände aus dem Rücken und sagte: »Gebt und sehi, daß Jhr Beide trie ter gesund werdet. Jch will es. Wenn Ihr Euch wohl genug fii li, so kehrt in die Heimath zurück, J r habt mir» iteeu gedient. Nur eines mache ich zur; iBedingnng: das erste Füllen vonj Nielle ist für mich und in 20 Jahren ; schickst Du mir Deinen Sohn, ichs mache einen stizier aus ihm.« 1 Dieser Abend machte Jean-Marie zum giücklichsten Menschen und stolz siies ganze Leben. Der Kaiser hatte ihm gesagt, dasz er ihm treu gedient habe! . . . Er iah den »Kornhos« wieder, den Fluß, die Wiesen nnd die Wälder sei ner Heimatb. Er athmete in vollen Zügen die balsnmische von Pfeffer minztrsut geschwängerte Luft ein and vor allem sah er isie Mutter wieder, rie für ihn gebetet und ihn erwartet hatte! Er hatte zwar nur noch einen Arcnl und Nielle nur noch drei Füße: aber mit seinem Arm konnte er den Psiug hatten und die Pferde aus die Weide ; führen. s Und wenn Marit im Dorfe war Jund ein großer, draungedriiunter Bauer auf einer hintenden Stute herantrabte, dann zeigten die Miiitec !itm ihren Knaben ; »Seht. da ist Jan-Mark Benic iund die blaue Stute. Die beiden Ver ioundeten des Kaisers.« Das Music-e sie-these »aus-. l Den norddeutschen Besucher der sPsalz befremdet, toie der Einheimische oietinck beobachten kann, die Anwen dung eines Wortes, das in seiner ei genartigen Bedeutung rnitBorliedcins diesem Gebiete, besonders im rechts-? rheinischen Theil des Ländchens ge-« braucht wird. Es ist die Zeitbestim-» neungg »als« im Sinne von »meine-) tnal'« oder ,.östers« oder »gewohnter «:asien«. So pflegt der heidelderger zu sagen: «Sonntags gehen wir »als« aus den Spenrer has-" Oder der Manndeimer: »An Schiller? Ge burtstn giebt man »als« die »Min ber«.'· sie und da führt der Gebrauch des Wörtchens zu besonders erheitern den Wendungen. So wurde einmal, wie die «Frts. Zig.« erzählt, ein Rechtjtandidat, der schon öfters im Exaneen durJgnllen war, von einem in dieser di noch unersahrenen Kollegen gefragt, in welchem Gast haus in Karlsruhe-wo die juristi schen Staatspriisungew abgehalten werden — enan zu diese-n Vorhaben enn besten absteige. Der tundige The baner aus der Psal antwcrtete pro-arm »Wenn ich «a i« M E a nme- Zeiss wohne ich iin »Mit n dankt W Die nengierige Richte. Humor-edle von M. W. S o p h a r. Neugier ist leine Tugend. Gabriele von Driesen ist eine wun« verviibsche sievzeknjiiari e Blondine voll Fprudelnder Gei s rische, aber nur ein ganz klein weniy neu ierio. So ertappt sie sich eines achtun tags abermals dabei. vie Briesschasten ihrer Tante Adelheio einer Durchsicht zu unterziehen, wie das kein Staats anwalt hätte gründlich-er machen tön- · nen. Tante Adelheid —— der Fami liennanie von Derenhart tommt nur in den seltensten Fällen zur Amt-en dung vertritt bei Gavrkih die sriih verwaist ist, (Flternftelle, unva sie ihr einst ein großes Bis-mögen hin terlossen wi:c«, mncvtes ihr schon so frühzeitig die größreSorge, siir ilpre Nichte ven richtigen Mann zu finden. Tante Avelheiv ist selbst nnvermälzlt geblieben. Obgleich Niemand Claudi, daß Tante leelhciv nicht völlig mit ihrem Schicksal ansgesöhnt sei, iciag es in ilkrem Jnnern anders ansselpein unt wird sie aus jeven Fall ibre ge liebte Nichte davor bewahren wollen —-clte Jungfer zu werden. Tante Adelheid befindet sich in einer Kasseeaeiellsctznft; Gabriele isat also völlige Muße, alles zu lesen,«-.7.1-: ihr ans der umfangreichen Korrespon denz der Tante toisienswerth erscheint Plötzlich richtet sie sich vor ihrem Tabonret aus. Sie ist ans einen Bries gestoßen, ans dem ihr der eigene Name mehrfach entgegentritt Sien tennt die Handschrift, vie-Schreibe:in ist Frau von Klotzrrn die beste Freun din von Tante Adelheiv s Frnn von Klotzen schreibt: »Ganz igewisk meine Thenerste, mein Nesse i hugo ist ein Mächtiger Mensch, die anmile von Bratenstein Ihnen be ;tannt und sicher genehm, wir lönnen lsiir unsere liebe Gabriele unbedingt Ileine bessere Verbindung finden!« HDann folgt eine Beschreibung der HVorziigeGabriele’s, denen wie in einer Parallele stets die lobenswerthen Eigenschaften jenes Nessen gegeniiber: ;gestellt werden . e- it- e- J Gabriele weiß genug. Mit dem ein r Wen Stolze ihrer siebzetha hre lehnt ie sich cegen diese »eigenmäch«. igc, willkürliche BeriiLgung über ihr Herz Jund ihre hand« auf. Noch am näm lichen Abend schreibt sie an ihre ver traute Freundin Jliie Römer nach EBreslau und theilt ihr unter dein be .annie:i Siegel der Verlchwiegenljeit mit, welch’ entsetzliche Pläne man ge gen sie schmiedet. Wenige Tage später erscheint im Hause von Tante Adelheid Herr Re ierungö- Assessor von Braunstein, Der sich als Reife von rau von Kleen Jeinfiihrt und seine ·ie nach G. snit dein Umstande begründet, daßer hier her verseht sei, sich seinen neuen Vor efehten vorstellen und nach einer pas senden Wohnung umsehen wolle, die er in einigen Wochen, beim Antriti seiner neuen Stellung« gleich beziehen könne. Jn diesem Triuinphgefiihl schreibt sie an Oilfe Römer-: »Die ein «Scheusal« mii dein lä cherlichen Namen Bratenstein wird wohl der Appetit vergangen sein; ich habe ihn gründlich abfcillen lassen! Möge eine gleiche Gefahr von Dir fern bleiben! Das wünscht Dir .«-on anzem Herzen Deine Dich liebende Freundin Gabriele.« If d I Wie erstaunt Gabriele, als sie we nigeTage nach Abgang ihres zweiten Briefes an Jlse Römer statt einer Antwort darauf eine ossene Verlo bungsanzeige erhält: »Meine Verlo bung mit Fräulein Jlse Römer, Toch ter des Herrn Rittergutsbesitzers Lud wig Römer und Frau OMarie, gebo reue von Fabian, wehrt sich ergebknsc anzuzeigen Hugo von Bratenstein. Re gierungs-Assessor« -—— und aus der zweiten hölste des Itartons die übliche bestätigende Wiederholuna des Falles seitens der glücklichen Eltern, die ihre älteste Tochter u.s.w. Sie ist sprachlos. Schon im näch sten Augenblick besinnt sie sich, was sie der glücklichen Braut über den Ver lobten geschrieben hat! Es wäre ent se lich, wenn er das zu lesen bekäme. bre Gedanken verwirren sich förm li . Wie ist es möglich, das-, ein Mann in einer Woche zweimal aus Brautschau geht«-« Und dann erwacht ihre Eitelkeit. Wie ist es möglich, dass jemand dieses tleine, unbedeutende Mädchen, diese stumpsnäsige Jlse, ihr, einer Gabriele, vorziehtY Und wie sich Tante Adelheid nun zu der Sache stellen wird? Die Freundschaft mit Frau von Klohen muß doch nun ein Ende netz »wen« ! u ihrer größten Ueberraschung sitt t sie die Tante in bester Laune. »Nun, liebes Rind, deine Freundin Jlse ist glückliche Braut?!« Gabrieie kann aus der Tante nicht klug werden. hat sie ihre Pläne so schnell ausgegebm oder verbirgt sie unter leichgiiltiger heiterteit die eigene nttiiuschuna?« Gabriele leidet doppelt in dieser Ungewipheik ihr erneuter Zweisel an der Au richti keit der Tante quält sie xest am mei en. Noch größer wire he Erstaunen. als Tante Adelyeia wie beilänsia im Gespräch nach einer Weile die Worte sallen läßt: »Man von Flehen hatte die Absicht. m7ch in nächster Woche zu besuchen; nun chreibt sie mir heute, day ihre Reise nsolge der Verlobung dieses Neffen Endo-eck —--.««-·-- so-— VHW W HWW ,".Eo iftks Its-i. Fritzls Mir-An sollen, statt Wies. Milch und Wash: Trinken, dann Terzen «·e, wenn sie grofj nnd. keck-: »Und und trattig!"' ,Ntcht was-r, Inkeä Unk- dOM hinnen sie crch Its viel Btek muten wir Tu?!« einen kleinen Aufschub erleidet. Ich werde meine liebe Therele erst in vier zehn Tagen wiedersehen« Nachdem die Tante das Zimmer verlassen hat, bemerkt Gabriele auf tem Tisch ein Briefchen, dessen Hand schrift ihr recht bekannt vorkommt. Richtig, das ist ja wieder vor- der schrecklichen Heirathgstifterim Frau von Moden. deren Plan Gabriele so gründlich vereitelt hat. Wie die aute Frau sich darüber wohl geötgetl haben mag? Galnieie kann ihrer Neugierde, das noch zu er fahr:n, nicht widerstehen Und sieliest Folgendes: »Deine Dir, theuerste Atelheid, die leg merkwürdige Zusammentreffen! Während ich mein aan es Sinnen da ran lenke, meinen Neser Hugo von Bretenlleim der, wteDn weißt, Pre :nier-Leutnant bei den Siebenund zwanzigern ist, mit Deiner Gabriele zu verbinden, werde ich durch die mir von meiner alten Freundin Marie von Fabiam jetzige-Frau Römer, zu gehence Verlobungs-Anzeige ihres Töchtetchens daran erinnert, daß ich im Besiye noch eines Neffen, aller dings weitläufiger Verwandtschaft, Namens Hugo von Bratenftein, kin. Marie bittet so dringend, daß ich ihrer Einladung Folge leisten muss; ich feieke nun erst in Breslan mit nnd komme dann zu Dir, urn werter zu feiern. so Gott :vill!« Nun verzeiht Gabriele ver Frem din ihren »Verrath" von ganzem Her en. Am Abend des froh verleoten zages setzt sie sich an den Schreibtisch und wirst folgende Zeilen aufs Pa prek: «Geliebte Jlsei Gegen den Namen von Bratenstein, ver mir so lächerlich vorlani, daß ich über die Person eines seiner Trii er meiner Spottlust die Zügel schie n ließ, ohne Ahnung da von, daß ich Dir. theureo Herz, nsnit ils-ehe thun könnte, gegen diesen Namen habe ich jeven Einwand fallen lassen. Jch finde ihn sogar jetzt sehr neit. Wie konnte ich auch nur so verblendet sein, Deinen Hugo ein »Scheusal« zu nennen! Wenn er eins ist, so ist er zum Mindesten ein ebenso reizen:es, ivie ich eines heute gefunden, Ins oner zur ehrenwerthen Familie Bra teniiein gehört und auch den schönen Namen Hugo führt. Hossentlich Mr den wir unsere »Scheusäle·' nicht mit einoder verwechseln! eine treue Freundin Gabriele." Nach Jahresfrist heißen die beiden Freundinnen: Frau Hugo von Bra rensreinx das einzige trennende Mo ment ist: Frau Hugo von Braten stein, gebotene Römer, residirt in G» wo ihr Gotte ein jüngereg sehr be liebtes Mitglied der ldniglichen Re ierung ist« Frau hugo von Braten Stein, gebotene von Driesen, »liegt« cnit den Siebenundzwanzigern in der Garnison O. W Apotheke-e von ehe-tats. Zwischen ben Apotheten von ene mals und jetzt besteht ein himmelmei ter Unterschied. Heutzutage zwingt uns meistens nur ein Krankheitsfall zum Gange in die Apothete, seither holte man dort gar woblschmeuenbe Dinge. GenußmiTteL seine, suße Weine, Gewürze, Delilatessen, gesal zene Fische, lunservirtes Fleisch, Lecke reien, Martusbrod (Marzipan), dann Kasmniem Datteln, « eigen, Zitwnen, Pomeranzen u. s. w. s Wort »Apo theca« bedeutet ja auch soviel wie Niederlage, Vorratbsgewötbe. Die Apotheler waren im Mittelaltcr den celvöbnlichen händlern gleichgestellt, te gehörten der Krämetzunst an. Aber es gab schon viel früher. beiden Atabern, Apotheten ähnlich den Zeni gen, im Sinne der «ossicina medicina lies't Jbre Inhaber waren wie die heutigen- Apot ter vorgebitdeteMän ner, deren Wi en dem des damaligen Arztes sast gleich kam. Die txt-zuei laden gelangten durch die Araber nach Europa, zuerst nach Spanien. dann nach Italien, Frantreich unid später nach Deutschland. Im 13. Jahrhun dert gab es schon eine deutsche Apo theke-ordnung und Arzneimitteltaxe. Und bereits im 14. Jahrhundert wollten die deutschen Apotheke nicht mehr mit den Krämern glei ektellt sein. -——- Sie bereiteten nun sel st die Heilmittel, aber sie behielten auch den eintrögtichen handel mit Delitatessen, Städte-einem Südsriichten, Gesottnen u. A. bei, ver ja ihre Haupteinnahenes· quelle bildete. Die ersten größeren Apotheten, die 1342 in Prog, 1404 in Nürnberg entstanden sind, hatten diesen Genußmittetverlauf und waren von den Aerzten unabhängig Die Mediziner hatten ihre eigenen Hand apotheten, jedoch besaßen manche Aerzte auch große Apothetenladen. Das Kannst-scher- und Charman wesen stand damals- in voller Blüthe; die Quacksalber, zuweilen wirkliche Aerzte, bedienten sich einer ohrener: schiitternden und lächerlichen Retlame —- so zogen in Süddeutfchland Arrzte mit vielen Musttanten, Gaullern-, Seiltiinzern und lebenden Schau ftiielen« z. B. Negern u. a» in oen Städtcn und Dörfern umher, um die Aufmerksamteit der Leute auf ihre Mirturem Salben und Wunderheik mittel zu lenken. Und sie machten »gute Geschäfte Natürlich eiferten die iießhaften Aerzte und Apotheler gegen flirslche Konkurrenz. Spcter klagten die Apotheier auch iiber die Hand und Haugapothelen der MedizineUeE sollte den letzteren die Bereitung und lrter Verlan von Arzneirnitteln ver boten werdeu. Dagegen machte ein alter Arzt geltend, daß er seine selbsts gesertigten Arznennittel an arme Leute umsonst abgegeben, war die Apotheter nicht thaten. Eine wichtige »Dir-Ue spielten im Mittelalter die Klo ;sterapotheien. Die Mönche waren xdurch ihren reichen Bücherschatz, dar Idie ihnen geläufige Krauterlenntni Hund die sich daranschließende Hei · lande, sowie durch ihr unablässiget JSelbstitudium wohl in ·den Stand ge zsetzt, die Krankheiten zu erlenuen fund durch ihre selbstbereiteten Mittel zu heilen. Daki lief allerdings viel Siurpsuschertlnrm mitunter. Es ent spann sich dann auch ein hefti er Kampf gegen die alten Kloster-spat e ten. Jm 17. Jahrhundert begann die sorgfältigen pharmazeutiscke Ausbil dung. Obrigkeit und Polizei priiften die Raume der Apotheien, die Waaren nnd Gefäße. Zahlreiche Vorschriften wurden erlassen. Und langsam, aber sicker eroberten die Apotheier sich itsre jetzige Position. ) »Auf stetem utcht mehr miser-Inn tttsen Geseg Rund 200 Je« re beträgt nunmehr bas- Alter des-Heirathegesncheg durch offen:!iche Blätter, da die ersten An fönse in dieser Beziehung wie nach gewiesen worden ist, bereite ans der ersten Zeit des 18. Jahrhunderts ra ti:en. Hamburg hat hier den Weg gezeigt, der als gangbar befunden io«1rde, denn nicht lange währte ec, und nllentbalben tcnnte man in Blät tern, namentlich größerer Städte Teutschland’s, oie titesnche von Männlein und Weiblein uns. ein Ebe pesponö erblicken. An! Ende ke- Is· Jahrhunderts kannte man auch schon in Sesterreich das heiratbsgesnchxdie Chronik berichtet von einem solchen, das 1794 in einem Wiener Blatte ver öffentticht wurde. Es möge bier im orrsiirgten Wortlaut seinen Plan sin den: ,Ehegattin wirdt gesucht. Ein verwitribter Mann namens Bruders iner, der sehr gut dentet und auch rercniiqlich ist« seines Alters etlich dreißig Jahr, zwei Kinder, suchet, zweit wenigI bekannt iit, durch diele itselegenbert eine Ehegatttn. Die HELLeåbgperson mag von Wien oder vorn Lande seyn, Wittib oder let-ich, nur soll sie nicht häßlich seyn, weder zu jun noch zu alt seyn, nnd soll we nigst-is die Halt-sehend leines Ver-nä ezettg einbringen.« —- Man steht, daß es auch zu unserer Grosiviiter Zeiten schon recht pralttsche Männer »in puncto« Ehe gab, uno das erwähnte Heirathneluch ist dadurch noch bemer lenetoertb, daß darin der Name des Sack-enden genannt tit. Es loll die ler seltsame Brauch damals Regel gewesen sein. O— se.o »Deinen Sie, macht mir meine Alte heute Morgen einen Morditrackn weil aus einer meiner Mantchetten Zwölf Glas Bier verzeichnet stehen . . . ie Sache stimmt, ich tann nichtj ma chen, nnd eben entdeelr ich, daß ei ja been alten Biertimpl Meter seine Manschetten sind, die ich gesternAbend auf der Kegelbahn vertebentlich ange zogen habet