W Staats-ZWEI Jahrgang 27 Grund Island Nebr» ts. sammt 1907 (Zweiter TheiU Ro.21.« nnd THMM Rauhfrofd Von Frido Sckianz. Der Wintersonniag im Uniergeh’n Jn goldroihen Wollen. — Und Zwei im Wandern Durckk die hohen weißen Raub-freik Allem Mi- trösiendem Lächeln sprach eins zum andern. lind jeder veraaß sein eigenes Weh Jm Segen ded ankern des Freud lofen Diirch der alten Rüstern fchiniinern den Schnee Lohieii die g-oldroil7en Himmelsrose-: »Fräulein.« sch- ...—- « Von ge Freisinn von tZ chi:lins»r. 1. ,,Fräulein’.. Fräulean« Der Ruf tönie durch die Fliitiagpiiille des gro Leu Hauses, seid nnd sel)rill. Fräulein Logcirren zuckte Ieicht zufammen, un dori, wo sich die dunklen Brauen an ihrer schmalen Siirn wölbten, grub sich eine Falte Wie sie es has-L dies: »Fräiileii:! Fräulein!« M-- ------ N-« ..--c-t-e—1--t- kä- . Usssdsujsvssd II- — der Ruf wie ei-: lästiges Insekt, bald bittend, bald desehlend, je wie es die betreffende Dienstleistung verlangte. Ein Seufzer öffnete ihre Lippen« während sie des- Blick hob, um ihn träumend über die breite im Sonnen glanz schimmernde Straße zu schiaen. Ueberall standen die Fenster offen, di: Luft herein zu lassen, die herbe wür ziie Luft des Fr iihlings, der da dran fzen vor den Stadtmauern ariinte btuhte, duftetek Wie lanae das her war, das; sie den Lenz gesehen! Dazumal hatte das Wort »Frau lein!« fiir sie noch nickt existitt, uns sie zu dem Ztvittertveicn gestempelt, das sie heute war. Dass sich mit fri ner Bildung und seinen Lebensge ioebnheiten nicht zu den Dienstboten rechnen tonnte, nnd das am Familien iifch doch nur gnädig geduldet wart Für sie gab es- teine Freistunden keine leldsung, sie mußte immer est-i Poften sein. Sie allein hatte den gar zen Haushalt zu leiten nnd auf sie sie. die Verantwortung, daß alles ,,t!avpte!« Und winkte einmal eit: Nachmitt1a, wo die Familie augivarrs speiste, ir o sie gliickielia an ihren Feiertag dacht· t, da trachte die Herrin de- Hauses Ein legten Augenbli-: noch irgend eine-. Austrag der iie fis zum Abend ve schiistiate. » »Fraulein fijlkrt ja ein so bequemes Dasein nnd ivjrd ganz zur Famiiie gerechn::!« pflegte Frau tiern nern zu des-retten. »Mein Himmel was- giebt es in anderen Häusern zu thun, wo Fräulem nocb sm b.: lbesi Dutzend Kinder zu versorgen han« Freilich, dies siel hier fort, das Heulen und Lärcnetx verzoacner Raunen. toie auf ihrer eilten S:elle, wo sie volle zwei Jahre ausgehaiten hatte. Als mit dein Trd der Mutter die tleine Wittmenvension ein Ende ge habt, hatte sie den Kamvf um’s Da fein c-..isnehmen müssen-»Mit so viel gutem Willen uns-I Freudigteit hatte sie dir Stelle als Stütze angetreten und der leidend-n Hausfrau das ziveste Dienstmädchen ersetzt. t.«lber zu zart war ibre Gesundheit gewesen den An forderungen Hecken-Lilien die man dar-: an sie stellte Hiei, im Haufe des reichen Herrn Hiern, war das Gehalt höher. und leis-. Kinderltirm dxirciyhallte die eleganten Räume. Die einzige Tochter Lisa war be reits erwachsen, und ihre Stimme wars es gewesen, die sie vortin hatte zu fammenzucken lassen. Jetzt wurde die Thiir heitiq arise-»e risser:, ein junge-» Mädchen itiirmte i:s das Zimmer, warf das Nacken das sie in Händen hielt. auf den Tisch und trat an das Finster, iro »Friiuleir.' saß und Wäsche cinsbesserte. »Besten Sie den Kraut liegen, Friiieleint Sie lollen mit uns fahren, sagt Mama Und ich habe eine gros-fl Bitte, Fräulein. die miissen Sie mir ersiillen, ja?« »Eine Bitte, Fräulein Lisa’.?« steigt di: andere und läßt die Arbeit sinken Lisa erröthet ein wenig und sentt den Blick. Sie ist eine niedliche, kleine Blondine von 18 Jahren, zierlich uno graziöik »Ja, iehen Sie, Fräulein, Sie sol ten heute mitfuhren nach Sioninlom Das Schloß ist wundervoll, mitten in einem uralten Port liegt es. Dort wohnt der alte Rittnreister von· Rap pack» ver Onkel meines Bräutigams-, wie Sie ja wissen! Er ist ein Krüp pel und schrecklich verbittert tvie allt Jung esellen. Und er will, daß un ere Lerlobung erst im nächsten Jahr verössentlieht werden soll. So eine Marotte, die ihm Mama ausreden wird Heute, aber cehiirig!« endet- die iuxige Dame ihren athenilosen Be ri t. »Und was hätte ich dabei zu thun, Fräulein Lisa?« sengt Maria Lege-— ten halblaut und nimmt ihre Arbeit wieder aus. »Das werden Sie gleich hören. De: alte Herr hat eine Schwäche xir Schach, das geätzliche Spiel, das spie Papa immer beibringen wollen, uno was er nicht kapiri. Nun könnten Sie so schön mit Egons Onkel Schach spielen, während wir aus dem See ru de:n. Manto sagt, Sie könnten dabei Te ne:t von rnir erzählen, was ich mal stir eine tochende, strickende, nähende Hausfrau abgeben werde. So ein Bißchen Dunst, verstehen Sie? Unser Geld imponirt ihm nämlich gar nie-Ut, denn er ist selber enorm reich, und Egon bekommt mal Alles.« Maria Logarten schweigt. Ihre Ge danken sind neik ab. Sie hört ei-) Nachtigall singen in dem alt-en Pac: ron Konintom oen sie noch nie ge sehen, aber der trotzdem vor ihr er steht im Zauber des Lenzes und in dessen Mitte ein thutmgeschmiicttexj Schloß sich ausbaut mir Spttzboaen senstern, um die der Epheu sein grei nes Blatttrerl flechteL »Nicht wahr, Fräulein, Sie reden nett Von mir. .. Sie kommen mit! Ich schenke Ihnen auch das gelbe Kleid, egz ist noch beinahe neu.« »ideale, Fräulein Lisa, ich sagte Jhnen schon einmal, daß ich keine ar gelegten Kleide-.- trage,« entgegnete Die andere mit herbem Lächeln. »Sie mei nen es ja gut,« siigt sie halblaut hin zu Und erhebt sich· Ihre schlanke Gestalt überragt die vor ihr Stehende um Kopfes-länge, der tieine Mund in dem blassen Ge sicht lächelt verächtlich used bitter zit ateich »Nun Sie sich, Fräulein! Sie haben gerade noch eine Viertelstunde Zeit. Dann fayren mitl« ruft List ikjr n-.ut). 2. »Es-hoch dein König!" sagt Maria Logarten lächelnd und stiitzt das Kinn auf die flache Hand. »Sie haben mich matt gesetzt, in der That! Jch mache Jlsnen mein Konipäis merkt, Fräulein Logartenl Sie hab-In knick- glänzend geschlagen!« Und Der Schloßherr auf Konintotv beugt sish von neuem iiber dasSctiachbrett, den letzten tühnen Zug seiner Pattnerin zu lvermindern Des Mädchens dunkle-« Blick streift den ihr gegenüber Sitzen tsen. »Ein Meiji«-er txt ihn Lisa niit sc verächtlichem Lächeln genannt. »Den linken Fuß has mir ein Bat lin zerschmettert, als ich vor Jahr-txt einen Menschen dem Flacnmentod ent: ris-! Später ist er dann im Zinsle hats-T- gestorbenl Ironie Des Schicksals-. nicht wahr?« bat er so beiläufig ec zäl)lr Vorhin, als er mühsam neb-: itzt heraehumpelt war. »Juki ich lenen meinen Arm bi ten, Herr v. Rappe-ch? Stützen Sie sicl;. litte, Sie baden viel leichter-ev l:iel)en’« Unr- cr war zögernd ihitr Bitte zic feist Wie fest hatte ihn Der junqe Arn. gestützt, wie leicht und Ictnell hatte er sich fortbewegen können. Und doch Tmr die Hand des Mädchens, das die ziercichen Schgcksiguren schob, ja sckxilawt und fein. Er hatte immer ein Isaible fiik schöne Fraueschände ge habt. Die Hand einer Frau ist inr Charakter-! sagt der Franzose. Trotz seiner Niederlage frei-te itni ihr Zieg! Das war eine ander-. Schact,partie gewesen ali- mit dem al ten Pfarrer drunten in: Dorf. »Nun Iniiisen Sie mir das nächste Mal Re vanche geben. Fräulein Logarten·« bemertte der Riitmeister mit heiterer-! ki—-s- — »Hu-fu« Maria schrecki ans aus Ihrer Ver sonnenheit. Ihr Blick ist da traußen Ietvesen in dernrosendnftenisen Parl, der wierin schön-IS Bild hinter den schlantrss Pseilern der Viranda sich ausdank. Alles ist so schön hier. Der Raui«:, der sie umfängt mit seinen Wand qoictini seinen duntlen Möbeln, je des Stiicl den seinen, gediexrenen Ge schmack seines Bewohnerz verrathenc. »Mein Nesse scheint die Segelsnhrt ein nsenig läneer auszudehnen als lie cidsuhtigi wen-. Würde es Ihnen Freuke machen, wenn ich Jhnen ein wenig meine stummen Freunde zeigte, ineine Bilder und Keiseerinnei rungei:? Jch sah Sie vorhin ganz ver iunken vor meiner Saloine stehen..'· »Ein ioundervolles Bild. Ein Mu rillo, nicht ioahr?« wirst sie leuchten cen Blickes ein. Allerdings-! Sie sind sehr kunst: rersiiindia siir eine jung-: Dame.« Iiir das »Friiuieiti« des Hauses Hiern, wollten Sie sagen, Herr r. Nupfmth entgegnet das Mädchen mi« späitiischem Lächeln. »Melleichi waren dies meine Ge dqnten, Fräulein Lamm-. Jchnikk gestehn, ich hatte mir allerdings ein: ganz andere Vorstellung von Ihn-. geinaeht.« Sie lqchi aus« leise, haxblsaut, eit weiches, goldener Lachen. »Wenn Di Amtes-, niie Du mir geschildert wur dest,« renti sie beinstsigt, und ihr Bli! streift iiber ihn bin, un-. jetzt in der seinen zu tresscn für die Dauer eine-i Setunde. »Sage« Sie mir nur eines, Träu lein Logariem wie halten Siees nu txei diesen Leuten?« »Wie ich es aushalte, Herr v.Rcip j1 michs —- Sehr einfach, l: eil ich in .;..nfe Kern ein hohes Gehalt bekom ine Mein Vater war Beamter und ohne Vermögen Das Lehrerinne.i crunen zu machen fehlten die Miit-« c, folglich blieb mir nur die Stellung, die »Friiulein" in der Welt bedeutet. « »Armes Kindl« sagte der alte Herr, während er sich schwerfällig ans dem tiefen Sessel erlebt. Wie ielbfiverficndlich iriit Maria in seine Se: te und re cbt ihm den Arm. Iangsam durchfchteitcn fie die lzos Elen, fsillen Räume, vorüber an Ge: inä’;-en nnd Marxnorstatnen, deren weiße Glieder sich ans dein Hemmn tel heben in lebensvoller Schönheit Rittmeifter v. Rappach freut sich cn dem Entziicten des jungen Gefied. Die todten Dinge beiomnsen plötzlich Leben und zaudern ihm vergangene schöne Tage in lebenswarmer Devi lichteii zurück. Und wie anmuthig Und ficherfiikkrt ihn il;r Arm. Wie klug find die Fru gen, xie sie ihm stellt, wie weich und Pliicklikki klingt ihr Lachen durch diese Räume, die fvnit still sind wie ein-« Märche. Lin-d jetzt zuckt das Mädchen leicht ,iitfa1;11nen. Von der Terrnsse herüber klingt Lachen undScherzem »und Lisas spktzr. hohe Stimme wird laut: »Fräulein! . .. Fräulein!« 8 »Er sah ordentlich liebevoll aus, der alte Herr,« meint Lisa Kern auf der Heimfahri. »Na, Fräulein, haben Sie auch eine Lanze fiir mich gebro chen?« »Es war wirklich teine Gelegenheit dazu, Fräulein Lisa. aber vielleicht das nächste Mal, Herr von Rapvach wiinscht eine Revanchepartie . . .« »Nicht nöthig, Fräulein,« wirft hier Frau Kern ein. »Herr oon Ravpach ift einverstanden, daß nächsten Sonntag die Verlobung veröffentlicht wird.« »Nächften Sonntag!« jubelt die lleine Braut. »Das sind ja nur noch drei Tage. Mania!« Diese drei Tage hatte Maria Lo garten zu arbeiten bis tief in di: Nacht hinein. Es gab so viel zu be— denken, zu berathen und anzuordnen Aber es tlappte alles. Das Diner verlief tadellos. »Fräulein war doch eine Perle-, man muß ihr Neujahr etwas Gehalt zulegen,'« gesteht Frau Kern mit gön nerhaster Miene. Erst gegen Abend findet Maria Zeit, das Küchentleid gegen ein wei ßes Leinentleid zu vertauschen. Sie hat das Biifett für den Abend im Speisesaal aufstellen lassen und noch einmal Umschau gehalten, daß alles in Ordnung ist« Langsarn geht sie durch die anliegenden Räume, wo überall Rosen duften in verschwende rischer Fülle. Da llingt von der offenen Veranda ein Schritt ihr entgegen, langsam, schleppend, sie horcht auf, und eine matte Röthe steigt in ihr blasses Ge sicht. ,,Guten Tag. mein gnädiges Fräu lein! Endlich bekomme ich Sie zu Ge sicht!« sagt Rittmeister von Ravpach und neigt sich über ihre schmale, lleine JHand. Ein Zittern durchläuft ihre Gestalt bei dem Handtuß des Mannes-, der so stattlich und jugendlich ihr erscheint in dein eleganten Gesellschaftsanzug »Haben Sie jetzt ein wenig Zeit übrig, diesen löstlichen Abend zu ge nießen?« »Ein wenig schon,« bestätigt sie lii chelnd, um ihm aus die Veranda zu folgen, deren schlante Pseiler der wilde Wein umtlettert in dichtem, grünem Gerant. »Es ist schön hieri« beginnt Herr von Ravpach »Aber bei mir auf Ko nintow ist gerader ein Paradies, jetzt, wo alle Rosen in Blüthe stehen! Werden Sie das nächste Mal wieder mit hinauskominen . . . Fräulein Ma ria? Es ist schade, wenn meine Ro sen vergeblich warten, und« —- setzt er leiser hinzu »ich mit ihnen.« «Wegen der Revanchepartie, Herr von Rappach?« fragte das Mädchen, " und ein schalthaftes Lächeln macht ihr Gesichtchen jung und reizend. »Dann habe ich kaum mehr ge dacht!« entgegnete der Mann ernst und richtet seinen Blick voll aus die vor ihm Stehende. »Ich habe nur ei nen Gedanken gehabt all diese Tage! Ob ich Sie bitten dürfte, zu mir zu kommen -—- für immett Ob Sie mein einsames Leben mir erhellen wollen . . Maria! Ob Sie mir das Recht geben wollen, Sie so recht zu hegen, wie ein seltenes, spät gesundenes Kleinod! Jede Blume, jeder Baum, die ganze Sommerschönheit aus Konintow rust nach Jhnen! . . . Darf ich hossen . . . Lljigrii1?« Und sie wider-strebt nicht, als er wjetzt ihre Hände ergreift und sie an sich zieht, um ihr die Antwort von den Lippen zu küssen . . . O— par-viere nnd China-seen Heini Wautho;. der Ssetretiir der Oel-Fischen Gesandtschast vom rothen sereu»;, bat soeben ein Werk über das Anilsulanzwesen seit dem trojanischen Krieg bis zur Genfer Konventirn ver öffentlicht, nnd Graf d’Haussonville hat eineVorrede dazu geschrieben. Jn einem Kapitel Diese- Buches schildert der Verfasser den" Kampf der Bar biere, die zugleich Ivurdäeztiiche Praxis ausübt-m um Anerkennung ihres »wisser:schastslichen« Berufe-. Während des ganzen Mittelalters und bis zum 17. Jahrhundert galt in Frankreich jeder, der irgendwie mit Der Hand Arbeit Verrichtete, also and-, die Bildhauer-, selbst die Maler, als gesellschaftlich mindertverthig, ais Handtrerter. Deshalb hielten es auch die Islerzte unter ihrer Würde, Opera-v tionen oder Sezirungen persönlich vorzunehmen Das wurde den Heiz gehilfen überlassen die. non Alters her meist auch zugleich Barbiere waren. U:ige-.:chtet ihrer nützlichen Dienste traun sie wenig geachtet und wurden oft zur Zielscteibe des Spottes ask l " noiiiinc-:i. Der-i wackeren Becher Anibroåse Pare gebührt das Verdienst, alsI erster das Ansehen seiner- Gewerlzes erhöht ziit«-ab:ii. Er wurde im Jahre 1532 Gehilse in einein Pariser Barbier laden und brachte es durch seine Ge schicklichkeit im Raseren, Frisrrrn uno Verbinden von Wunden in verhän -nisiinäsiiq kurzer Zeit zum »Meister« alö Barbier-Wiinbarzt. Er traL dann .al—;i Wundarzt iii den Heeresdienst. Dame-is brannte nian die Schiißivii.s dsu nach Entfernung der Kugeln mit sieben-sein Oel ais-J. Eines Tage hatte Pare auf dein Smlachtfeid lein Oel mehr, uin alle Verwundeten damit iu bedenken. All-«- er sich aber an: -..a,eie darauf iii seinen Kranken be 5.r-.li, war er nicht irreniszxz erstaunt, zi. begiierkein das; die mit siedendem Oel Behandelten schlechter daran waren als-« die anderen. Er gab nun die Oel ioniethode aus« Ini- Jahre 1545 versof fentlichte er eine tleirie Abhaiiblunxi über die Behandlung voii Schußioizii deu, die viel Aufsehen erregte, weil sie nicht, wie üblich, in lateinischer, son der in französischer prache acschr7e: beii innr. Pare hatte eine triftige Entschuldigunsz er verstand nicht La teinisch. Jn demselben Jahre zap Pare Dem Herzog be Gaise mit einer Pferdehiifzanae eine in dessen Gesirtst stecken gebliebeiie Lanzeiispitze heraus. Sein Ruf wuchs dadurch noch mehr, und -r wurde dann Wundarzt Heiu rieth des Zweiten, Frau)i des Zweiten, Karls des Neunten und Heinrichs reg Dritten. Obgleich Pare diirch seine alänzende Laufbahn sowohl den Bar bieren wie der: Chirurgin zu gerechte rer Würdigung und besserer Behand liiiis verhelfen hatte, blieb doch noch ein Odium diesen Berufeii anhaften. Noch ini. Jahre 1751 zwangen Die Statuten der medizinischen Fakultät die «Jler,site, damit die Würde des- ärzr lichen Stande-:- reiii und unanasetastei bleibe,« sich durch thiriatgatt zu verpflichten, das-, sie keine Operationen vornehmen würden, iiiie als Ludioia der Vierzehnte den Wunsdarzt Ele ment, der bei der Niederkunft des Fräuleins de la Valliere Geburt-sha ser war, in den Adeiizstaud erhob. ließ er im Arclsjbrief ausdrücklich er wähnen, daß Clenieut nicht verpflich tet sei, sein ,,!i-iirdigeg Gewerbe« aus« zugeben. Es sei noch erwähnt, das; Waiitholz der Ansicht ziineiaL Homer sei Tksundath ini Heere gewesen. i ff peltereö aus dem Aiiwaltsherus. Es wird uns geschrieben: Die hei teren Erinnerungen aus dein An waltsberuf von Max Rosengart mö gen durch folgende beiden Geschichten ergänzt werden: D e r J l t i s. Ein alter Wilddieb ist wegen Jagd vergeheng angellagt. Seinen Betheue: » rungen nach ist er diesmal jedoch ganz unschuldig. Die Frau, die das ,,cor- ; pus delicti« in Gestalt eines Hasen bei ihm erblickt hat,« ist das bedauerns werthe Opfer einer optischen Täu schung geworden. Kein Hase war’s, sondern ein Jltis. Nicht mit einem Hinterlader, sondern mit einem Knijp pel hat er diesen Feind seines Hüh n.rstsalleg, der iLfrn so vielSchaden zu gefügt, endlich erlegt. Der Instruk tion seines Klienten entsprechend, fragt der Vertheidiger in der Haupt verhandlung die Belastungszeugin, ob sie sich denn genau davon überzeugt habe, daß das Thier, das der Ange klagte in seine Wohnung geschafft, wirklich ein Hase und nicht vielleicht ein Jltis gewesen sei. Auch dieser Räuber trage ja einen braunen Pelz und sehe dem friedlichen Meister Lang ohr durchaus nicht unähnlich. Die Zeugin wird stutzig, schränkt ihre Aussage ein und gibt schließlich die Möglichkeit zu, bei dem Angeklagten einen Marder und nicht einen Hasen gesehen zu haben, worauf wegen man gelnden Beweises die Freisprechung des Angeklagten erfolgt. Zehn Tage später erscheint die Frau des Ange klagten in der Wohnung des Verthei digers und händigt dessen Köchin ei nen stattlichen Hasen aus. Dann be gibt ste sich in das Bureau des An walts und sagt ihm: »Herr Doktor, mein Mann hat mich hergeschickt, um Jhnen noch vielmals siir Jhre gute Vertheidigung zu dan ken. Jn Jhrer Küche hab' ich einen Jsltis abgeliefert, den er mir für Sie mitgegeben hat. Mein Mann hofft, daß Sie sich ihn recht gut schmecken lassen werden!« B l e ch. Vor einer oberschlesischen Straf tammer sucht sich ein Angeklagter durch langathmige Reden zu vertheidigen, die jedoch eher dazu angethan sind, ihn zu übersiihren, als zu entlasten. Barsch unterbricht ihn deshalb sein Vertheidi get mit den Worten: »Mensch, nun schweigen Sie aber endlich einmal still und reden Sie nicht so viel Blech: dazu bin ich doch da!« — Eins »wichtige« Buch. In dem englischen Königsschloß Sandringham besteht die eigenthiim liche Sitte, daß jeder Gast, sobald er dort ankommt, gewogen wird. Das Gewicht wird dann in einem Buch ein getragen, und wenn der Besuch zu Ende ist, wird die Prozedur noch ein mal wiederl)olt, und auch sdiese Zahl wird eingetragen, während der Gewo gene selbst durch seine Unterschrift be stätigen muß, daß sich alles damit rich tig verhält. Da die Sitte dort schon seit vollen vierzig Jahren mit der größten Peinlichteit und Genauigkeit eingehalten wird, ist das Buch schon ziemlich ansehnlich geworden, und un ter den vielen Unterschriften, die es enthält, befinden sich eine Menge be rühmter Namen· Einer der am häu figsten wiederkehrenden ist Hartington und Devonshire, der frühere und der gegenwärtige Name des Herzog-, von Devonshire, der stets ein-er der intim sten Freunde des Königs gewesen ist. Von großen Namen aus vergangenen Zeiten mögen die folgenden genannt sein: Randolph Spencer Chnrchill, Gladstone, Beaconsfield, Arlington, Jamess Maclenzie u. f. w. Lord Sa ligbury hat einmal, wie seine eigene Unterschrift bestätigt, beinahe 250 Pfund gewogen. Kaiser Wilhelms Unterschrift stammt aus dem Jahre 1902. Tegel und Gotthe. Das bekannte Teaeler »Spulhaus:—«, dass Goethe Anlaß zu einer Bemer tnng im ,,«1nst« gegeben hat (,,Da5 Teufelspack Es fragt nach keiner Regel — Wir sind so kan ——- Und dennoch spnlt’:3 in Tegel«, ist jetzt nie dergerissen worden, unt an seiner Stelle wirr- sich ver Nenban der könig lichen Okerförsterei ruhe-Jen. Beiden Ausschachtnngsarbeiten ans ,,Sput" hause« ist jetzt im Erdboden, etwa 18 Meter von der Straße entfernt, das Stelett eines erwachsenen Menschen gesunden worden. Bei ver Aug-gra lsung brach ers in Stücke. Die Kno chen waren nicht mehr vollständig vor handen, und dich läßt raran schlie ßen, dasz das Stelett mindestens 100 Jahre in der Erde gelegen hat. Da an der betreffenden Stelle niemals ein Begräbnißplatz existirt hat, so ist an zunehmen, das; in damaliger Zeit in oeni ,,Sputhaus« ein Verbrechen ver übt worden ist, dessen Opfer aus diefc Weise beseitigt wurde Ein Jusitzierthmw Ein lsadischer Lnnopfarrer, den-. die humoristisch-.- Adee niclxt fehlt, schrein Der ,Straßburn:r Post'«: In den letz ten Jahren sind mehrere Justizirrthiä nker aufgedeelt worden, welche die Oef fentlichteit stark erregten, sodaß man wohl auch einmal von einem privaten Justizirrthum berichten darf, welcher tragiscke Folgen hatte, Und zwar in Waben. Aus dem Lande send bekannt ilich isfter sehr beschränkte Wohnunge tverhiiltnissh weshalb nicht selten zwei Minder in ein Bett zusammengelegt itverden müssen; ferner geht man ais dem Lande früh zu Bett, schon um Licht zu sparen. Natürlich können die Kinder dann nicht immer schlafen; sie hänfeln .und wetten sich gegenseitigA nnd es gibt mancherlei Störung des Lkiitsfriedens. So war es auch im Haufe eines Landwirths, wo zwei halbwüchsiae, iibercniithige Knaben nebeneinander in einem Bett schlafen f l sollten. Der ernste Vater hat wieder-»F holt zur Ruhe gemahntxohne Ersttch « also schreitet er zur That und vers « sonlt dem Vordersten gründlich den dazrr geeigneten . »Körpertheil. DI- " stistet siir kurze Zeit Ruhe. Bald aber ist neuer Streit im Gang, und dies- - ·.1«.-:l erscheint der Vater schon etwas schneller, um die Prozednr ——— am sel ben Ilebelthäter — in vermehrter und verbesserter Auflage zu wiederholen. Nachdem der Delinqnent sich wieder eingeriniaßen erholt hatte, sagte er zu ! sein-ein Nebenmnnm »So, jetzt habe ich zweimal Hicbe bekommen. Jeßt liea iij hintenhin.« Sprach’s und mars, und nach fünf Minuten ging’s ron Neuem los-. sJetzt stürzt der « Beter inutkpentlirannt ins dunkie Zismner und spricht: »So, jetzt hat der Bord-erste zweimal bekomtnen,jetzt muß kerHintersie auch einmal haben.« Daß die diesmaliae Exekution gründ leik trat, wird man mir glauben. Ader ein Justizirrthum war’s doch. W Zu Alexander Drum-IV dem berühmt-en Verfasser des ,,Grasen von Monte Christo«, der zwar viel Geld verdiente, aber noch mehr aus- ; zugeben pflegte, trat eines Tages ein TL tcltann mit sehr trauriger Miene ins s Zimmer. »Herr Tumas,« sagte er, »ich wr-is:, daß Sie ein Mann svon Herz »« nnd Gemüth sma. Das giebt mir den l TIERE-, eine Bitte an Sie zu richten.« S »Um was handelt es sich?« s »Ich- bin Gerichts-vollziehen Einer » meiner Kollegen, und zwar der, mit « deiiiEie schon häufig zu thun hatten-, ist vorgestern gestorben. Wir beass l sitt-irgen, ihn festlich zu bestritten, und . in; wollte Sie um fünfzehn Franken « Beitrag dazu Fitten.« euexanoer Dumag ging ioTorr zu z seinem Schr-eibpnlt, nahm Geld her- t aus nnd sagte: »Sie bitten mich um einen Beitrag von fünfzehn Franken, um einen Gerichtsvollzieher beerdi .i zu lassen: hier sind dreißig Fran en, lassen Sie lieber gleich zwei beerdi gen.« — Ein andermal tam ein Schuhma cher zn ihm, ijsn um Bezahlung einer Rechnung von dreihundert Franken zu bitten. »Ich habe heute nicht so viel Geld,«.. erwiderte Dianas-. » »Ja. werther Herr, ich verliere doch nkit dein vielen Laufen ein-d den Mah nung-en gar zu viel Zeit.« »Das ist richtig,« weinte Dunias. »Hier sind, um Ihnen den Weg zi« beznhiem zehn Franken, doch wohl lenicrtt, das Ist keine Abschlagszah hing auf die dreihundert Franken-, die ieis Ihnen schulde.« Vergnügt trollte sich der Schuh niaasery um ——-« zwei Tage später schen wieier zu kommen. Abermals erhieit er zehn Franken, und nach etwa zwei Monaten hatte er dreihundert Fran ken beisammen, Dumas aber— war ihr-: iininer noch dreihundert schuldig! —-——.. Geistes und heute-l . zugleich war der berühmte Herzog von Liliarlborough Geld zusammenzuschar ren war ihm eine Lust, der er nicht widerstehen konnte, und er schreckte selbst vor den niedrigsten Mitteln nicht zurück. Einst bat in jemand um eine sehr einträgliche Stelle, die er zu ver geben hatte. Da der Biitsteller des Herzogs Geldgier kannte, so sagte er , ihm ohne Umschweise: ,,Gniidiger Herr, wenn ich die Stelle erhalte, so können Sie nach Gefallen über tau send Guineen verfügen, und ich gebe mein Wort, kein-ein Menschen etwas davon zu sagen.« ,,Wissen Sie was?« erwiderte Mari borongh, ,,geben Sie mir zweitausend Guineen, die Stelle ist sie werth, dann gehen Sie, und wenn es Jhnen Spaß macht, so sagen Sie es allen Leuten.« Ordnung muß sein! Aus illiühllkansen i. Th. wird der »Bei-Unser Vollgieitung« geschrieben: Vor einiger Zeit miethete hier ein Herr ein Dienstmädchen Wer le sclirctbt sein Erstaunen, als ihm seine Gattin mittheilte, das neue Mädchen habe sich, ohne zu fragen, einen beson deren Vrieskasten an der Thsiir ar bringen lassen. Da der Brieftasten der Herrschaft an der Thiir eingelassen ist, beansprucbte das- Miidchen eben falls ein-en solchen, nicht etwa einen Kasten zum Ausbänaen. Zur Rede ge stellt, erklärte dass Mädchen, daß der Lasten siir ihre nmsangreiche Privat torrespondenz bestimmt sei und das-, esJ bei seiner früheren Herrschafteben falls einen besonderen Briefiasten Fe habt l,abe. Es liebe nun einmal die Ordnung! ——·-..-.--O— s Die Größe- und vie Kleinste. , Die größte Postmarkh die je aus-H gexnben worden ist, war eine stinsi Cent-:lliarke der Ver. Staaten, die süris Zeitungspaclete bestimmt war· SieJ war vier zu zwei Zoll groß. Diesn kleinste Postmarte dagegen dürfte ei « 25 Pfennig-Mark von Mecllenbut- » Schmein sein, die im Jahre M- - ausgegeben wurde und kaum ein Vier z tel der Größe einer gewöhnlichen Post-« marie hatte. Man hat berechnet. das etwa 13,s)0() verschiedene Sekten vor Briefmarten seit ihrem Auskomme in verschiedenen Ländern veransgab worden sind. W Die lockende Fata Morgana, Die ihm in der Jugend gelacht, Hat manchem das spätere Leben Zur endlosen Wüste gemacht.