Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 18, 1907, Sweiter Theil., Image 16

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    Zu nett gegangen
s kseifimt Bistin einen
« Tieil feines Befehlt
Die Lesmevile Iffaikr.
Washington, 14. Januar. Präsi
t Roosevelt übermittelte dem Se
nat heute eine Spezialbotfchaft über
den Broionsville ZunifchenfalL dem er
die Berichte des- Hilfs - LGerbundes- ;
anwalts Putdy und des Majorsz
Blockfom, die die Angelegenheit be-.
tanntlich eingehend untersuchten, bei-J
fügt. Aus dem ihm unterbreiteten
Beweismaterial folgert der Präsident, ’
baß die Ungefetzlichteiten in Monmo
ville am 18. August von einigen der;
farbigen Soldaten begangen tourden,3
die seitdem auf seinen Befehl sum
marifch entlassen worden find, und»
daß die Meiste-m wenn nicht alle Ent- «
Xafsenen gewußt haben müssen, wer
die Mörder waren. Der Theil feines
Entlassungsbefehls, der verbietet, daß
die entlassenen farbigen Soldaten als«
Regierungsangestellte fungiren kön-l
nen, wird wtderrufen, weil er, der
Präsident, betreffs der gesetzlichen!
Giltigteit dieser Verfügung ernste;
Zweifel hegt, dagegen hält er feinen;
Befehl aufrecht, laut welchem dieEnt-’
Iaffenen nie wieder in die Bundes
attnee oder Flotte aufgenommen Wer-f
den können. Jn Kurzem sagt der
Präsident in de: Botschaft solgendeext
»Ist meiner letzten Botschaft betreffs
der schimpflichen Entlassung von BE
Compagnien der farbigen Mannschaf-I
ten des 25.Jnfanterie-Regts. habe ichT
n die Berichte der Offiziere unst
rbveitet, auf Grund deren ich meines
fiigung getroffen habe. Da aber’
« Senat betreffs des überzeugendens
thes dieser Beweise Zweifel gel-?
send gemacht worden sind, fo unter-»
breite ich hiermit den Bericht des
Kriegssekretiirs Taft rnit den unter
Eid abgegebenen Ausfagen von Zeu
gen, die von ihm in der Angelegenheit
vernommen worden sind. Aus diesen
Aussage-a geht hervor, daß am 18.
August 1906 in Brownsville ein
nun Pamvnä Its-Ins Pntnä soweit
Dei und mehrere Personen, unter die
sfen Polizeileutnant Dominguez, that
Tich angegriffen und schwer verletzt
wurden, und daß auf die Brit-away
nungen mehrerer Bürger in Brannte
Bille Feuer eröffnet wurde. Es scheint
.mir, daß verschiedene kleinere Reihe
xreiesn und Scharrnützel zwischen ein
zelnen Soldaten von den drei Com
pagnien des 25. Regiments die Ver
cn assung zu den Verbrechen gaben,
die am 13. August begangen wurden.
Alles Beweismaterial deutet darauf
hin, daß einzelne der von rnir ent
lassenen farbigen Mannschaften die
erwähnten Verbrechen begangen ha
ben, und daß alle oder doch wenig
stens einige von den Anderen wußten,
wer die Schuldigen waren und diese
In schützen suchten. Als Motiv die
ser Gewaltthätigkeiten wird die That
fache angedeutet, daß die Bürgerschaft
von Brownsville die farbigen Solda
ten los sein wollte. Diese Annahme,
daß die Bürger zu diesem Zweck auf
khre eigenen Wohnungen schießen,
Einen aus ihrer Mitte ermorden und
mehrere andere verwunden sollten, ift
so lächerlich und klingt so Unwahr
scheinlich, daß man veranlaßt ist, an
zunehmen, sie ist gar nicht aus Ueber
zeuaung gemacht wurde. Nach dieser
Theorie hätten die Angreiser sich die
nUiforrnen der farbigen Truppen ver
schaffen, ihre Gesichter anschwärzen
und auch sonst noch Veränderungen
an ihrer äußeren-Erscheinung vorneh
men mijssen, so daß sie oon vierzehn
Augenzengen für Neger gehalten wer
den konnten. Die Gemeine die sie
benutzten, waren ,,Springsield Rifles«,
die nur von Bundestruppen nnd von
sonst Niemand in der ganzen Welt
benutzt werden. Die meiner Botschaft
beigefügt-en Kugeln, die in einzelnen
Häusern in Broronsville gefunden
wurden, beweisen, daß Von den »Mit
ternachtsmördern« nur ,,Sprin«a,sie!d
Risles« benutzt worden sind. Das
allein sollte zur Genüge darthun, daß
die Gewaltthaten nur von Bundes
iruppen begangen worden fein konn
ten. Vierzehn Augenzeugen behaup
ten, daß die-Angeeifer farbige Sol
daten waren,.und die Aussagen aller
dieser Zeugen sind so bestimmt, daß
sie auch nicht den geringsten Zweifel
zulassen Fünfundzwanzig andere
Zeugen haben im Großen und GanzenJ
bestätigt, was die erstgenannten Zeu:"
gen ausgesagt haben. Aus den Zen
senaussagen geht hervor, dasz zehn
oder fünfzehn Farbige an dem Schie
een betheiligt waren und diese Ans
agen werden durch das Auffinden
von Kugeln noch bestätigt Des Wei
ter-en geht aus kden Zeugenaussagen
vor, daß sünszehn oder zwanzig
arng Soldaten sich im Fort der
nmselten und vondort aus schossen
Und das sie dann über die Mauer la
den nnd etwa 800 Yardg nach der
Stadt zu verrückten, während sie ein
L Restes Feuer unterhielten Sie
. edit-» absichtlich den Kellner
« Rein-, vertan Herrn und
« IV «» «il) spkkeinen SM
. san-R
Miller Qotel standen,
« da
usw-tin werden met- seit-r ver
suchten sie noch, zwei Polizisten zu er
schießen und seuerten aus die Woh
nung eines Mannes Rames Cowen,
in dern stch Frau Cowen mit ihren
fünf unerwachsenen Kindern befand,
die sich nur dadurch vor einem sicheren
Tode retteten, daß sie sich flach aus
den Boden legten. Sie feuerben fer
ner auf die Wohnung eines Mannes
Namens Statt und die Kugeln sau
sien nur etwa 18 Zoll über ein Bett,
in dem mehrere kleine Kinder schlie
fen, hinweg. Die Schießerei fand
ungefähr um Mitternacht statt, als
es ftockfinster war, weshalb auch große
Aufregung verursacht wurde. Es ist
außer Frage, daß die an der Schie
ßerei betheiligten Soldaten sich in—
dem Fort hatten versammeln und von
dort aus das Feuer eröffnen können,
ohne daß mindestens Einige ihrer in
der Kaserne zurück gebliebenen Ka
meraden etwas davon wußten. Die
mir unterbreiteten Beweise lassen es
mir unmöglich erscheinen, meine
Schlußfolgerungen, aufs Grund deren
ich die Entlassung ver ügte, auch nur
im geringsten in Frage zu ziehen. Jch
habe sehr sorgfältig jede Gesetzesfrage
und alle einzelnen Thatsachen in Er
wägung gezogen und bin zu der
Ueberzeugung gekommen, daß nur
jener Theil meines Befehls, der die
Entlassenen von jeder Regierungsstelle
ausschließt, gesetzlich nicht haltbar ist,
weshalb ich diesen Theil widerrufen
habe. Betreffs der anderen in mei
nem Befahl erlassenen Verfügungen,
laut welchen die einzelnen farbigen
Soldaten schimpflich entlassen und
niemals wieder in die Armee oder
Flotte aufgenommen werden sollen,
bin ich überzeugt, daß sie konstitutiv
nell und auch gesetzlich sind. Zu die
sen Verfügungen hatte ich nach unse
rer Constitution und unseren Gesetzen
ein volles Recht, und sie tännen allein
durch einen von mir erlassenen Befehl
rückgängig gemacht werden. Die
Thatsachen in dem Fall rechtfertigten
nicht nur meine Handlungsweise, son
dern machten sie absolut nothwendig,
wenn ich meinen Amt-seid nicht ver
legen wollte. Wenn Einer der ent
lassenen Mannschaften mich davon
überzeugen lann, daß er an der-Schie
ßerei nicht betheiligt war und auch
nicht den Versuch gemacht hat, die
Schnldigen zu schützen, sowill ich den
Umständen gemäß handeln; aber die
Verhältnisse, die ich erwähnt habe,
machen es Jedem der Entlassenen zur
Pflicht, sichson dem gegen ihn geltend
gemachten Verdacht zu reinigen.«
Schlage-de Wetter.
Ett- zehs Arbeiter in einer Zeche
is Indien seid-ten
Sechs Berlehte sehnte-.
Clintory Ind» 14. Januar. Die
Grubenarbeiter Joseph Joseph,
Eduard Wolf, Jvhn Herrnann und
Peter Letwitsch wurden heute Vors
mittag bei einer Explosion in Zeche
No. 7 fast aus der Stelle getödtet.
Man weiß noch nicht genau, wieviele
»Arbeiter sich zur Zeit der Explosion
»in der Zeche befanden, glaubt aber,
: daß noch weitere sechs bis zehn ihren
; Tod gefunden haben. Bis heute Mit
tag waren sechs Verwundete aus der
Zeche heraus-geschafft worden.
f ...·.. ..... ..
VIII Ists-Ich
E Frachtzüse der Illinois Central Zahn
i esllidiren bei BardwelL
; Meniphis, Tenn» 14. Jan. Jn der
iNähe von Bardwell, Ky» fuhr gestern
Nachmittag ein Frachtzug der Illi
nois Central Eisenbahn in das hintere
sEnde eines Special- Frachtzuges der
iselben Eisenbahn Vier Zugbeamte
wurden auf der Stelle getödtet, und
i die anderen wurden verletzt. Von den
IWaggong wurden vierzehn beinahe
»vollständig zertrümmert Verursacht
wurde der Unfall angeblich dadurch,
daß der Lokomotivführer des ersten
Zuges nicht das Block Haltesignal be
achtete und ruhig weiter fuhr.
Turbnissptdemte.
Viele Städtchen ist Thal deiAIeshety
Flusses heimgesucht.
Pittsburg, 14 Jan. Während der
letzten Tage sind aus den Städten
und Ortschaften im Thal des Alle
gheny-Flusses hier beunrubigende
Nachrichten eingetroffen. Durch die
heftigen Regengüffe der ledten Wo
chen ist viel Schmutz in den Alleghe
tin-Fluß, aus dem die Bewohner der
erwähnten Städte ihr Trintwasser
beziehen, gewaschen worden, und die
golge dieser Verunteinigun des
rintwassers ist eine schreckl· Ty
phus-Epidemie, der die Aerzte und
Sanitätsbe «rden beinahe machtlos
gegenüber eben. Auch in dieser
Stadt nehmen die Erkrankungsfälle
mit jedem Tage zir, und die Staats
gesundheitöbebörde ist ersucht wor
den, den Lokalbehörden bei der Be
tiimpfnna der Seuche beizustehen
—- Morgen wird in Indianapolii
die 18 Jahreieonoen nder United
Muse-Z sitt-trunken The nzto werkenHa
— u h n na r
Etappen Istern erst ans
lieu-def- M-j us
VII-'s «-C. M HI?
Ein gntes Jaan
Ende-tin der mitei;
Miserg as smeeiee.
Ilitcheks Eröffnungsrede.
In der Convention zur Ausbreitung
des ausländischen Handels hält
Barton Meyer-s von Narsolk, Ba.,
eine Rede über den Einfluß der
Jamestowuer Ansstellnng aus nn
seren ausländischen Handel. —
Der frühere Hilfsstaatssekretiir
Loomis theilt den 800 Delegas
ten mit, was die Bundesregiernng
für die Förderung unseres qui-«
liindisehen Handels gethan hat-—
Tas Coninlntsnstem ist schon ver
bessert nnd soll noch besser wer
den.
Jndinnapolis, Jnd., 15. Januar.
Heute wurde hier die 18. Jahregcons
vention der United Miners os Ame
rica eröffnet. Jn seiner Rede, die
Präsident Mitchell gleich nach der Er
ledigung der nöthigen Routinege
schäste hielt, sagte er, daß das soeben
beschlossene Jahr eins der erfolg
reichsten Jahre der Organisation ge
wesen sei Wenngleich die Mitglie
derlisten eine Ahnalnne von 38,91()
Mitgliedern aufweisen, so sei dieses
aus Rechnung der Thatsache zu setzen,
daß viele Mitglieder infolge Von
Streits früherer Jahre mit ihren
Mitgliederbeiträgen im Rückstande
sind Jn Wirklichkeit habe die Z1hl
der Mitglieder zuqenornmen
Washington m. Zan. Jn un
heutigen Sitzung der Conventton zur
Ausbeitung unseres ausländischen
handels wurde von derGeiverbschastZ
Liga von Philadelphia eine Reihe von
Resolutionen unterhreitet, die nach ei
ner längeren und lebhaften Debattej
angenommen wurden. Jn diesen Re-«
solationen wird die Convention aus
gefordert, die amerikanische Handels
marine zu indosssiren und zu Gun
sten internationaler Schiedsgerichte
sowie zur Einschränkung der Rüstung
der verschiedenen Großmächte Be
schlüsse zu fassen. Barion Myerå
von Not-solt, Va» hielt eine lange
Rede über den Einfluß, den die
Jamestown Aussiellung auf den aus
wärtigen Handel der Vereinigten l
Staaten ausüben wird. Er malt-T
die Zukunft in den rosigsten Farben
und erklärte, daß das Jntere e uni
die Begeisterung der cum-Zischen
Großmächte in stetem Wachsen begris- ;
fen sei, so daß man auf eine guts
Betheilung und infolge dessen auck
aus das Antniipfen neuer und-wich
tiger Geschöftsverhindungen rechnet
tönne. Franciö B. Loomis vor
Springsield, O» der seit-here Hilfs
Siaatsdsetretär versuchte eine llark
und doch zugleich erschöpfende Ani
wart aus die Frage, was die Regie.
tun-g zur Förderung des ausländi
schen Handels gethan hat, zu geber
und wies dabei vor allem auf di-.
bereits durchgeführten und noch Iei
planten Reformen in unserem Consui z
lardienst hin. Dieser müsse, wie herl
Loornis sagte, noch bedeutend derbes-;
sert werden« Erst dann könne inari
auf einen mächtigen Aufschwung un-?
seres ausländischen Handels rechnen;
Ferner gab Loomis in seiner Redcl
amerikanischen Exporteuren den Rath F
die Bedürfnisse, den Geschmack unt«
die Verhältnisse der Bewohner jeneis
Länder, mit denen sie in Geschäftss;
verhindung zu treten wünschen, gesi
nau zu sturien und sich und ihrenj
Waaren und Fabrikaten danach zu«
richten. s
l
i
—
-4-4I '---I 444
UIIII I IUIOUIIO
Insel-lich gegen das Leben des spani. ,
schen Königinnen-.
Berlin, 15. Jan. Nach mehreren
i
Depeschen, die bei einigen hiesigen
Zeitungen aus London eingetrosseni
sind, befinden sich augenblicklich in derlf
(
Hauptstadt Großbriianniens mehrere
gefürchtete Anarchisten, die angeblich
Mitglieder einer Verschrvörung gegen
das Leben des spanischen Königspaa
reg und augenblicklich mit der Ausar
beitung ihrer Pläne beschäftigt sind.
Die Polizei behauptet, den Verschwö
rern auf der Spur nnd bald im
stande zu sein, sie dingfest zu ma
chen.
Petri versucht sethsnnedj
Mtlik Uns-r Mai-, iter Sis
des verstorbenen END
Paris, 15. Januar. Nach einer
aus Tedeum Persien, heute hier ein
igetroffenen Depesche bat Malit Man
snr Wirst-, der zweite Sohn des ver
storbenen Schah’s, der, wie berichtet
wurde, im Sterbezimmer seines Ba
ters eine Scene veranlaßte und von
seinem Bruder, dem gegnwiittigen
Schab, aus dem Gemach gewiesen
wurde, einen Selbstniordversuch e
machl, indem er Gift nahm. Zelt
man ihn sand, war er bereits bewußt
los; aber die Uerzte hoffen, den
fürstlichen would be Selbstmsrder
atn Leben zu erhalten«f
Oel-«
in London-wird die beste In n
Ksenat . halte-e Rede Tillus-'s
l ri triis rt. » .
its-» »Mi- waswc MOMWH Axt-U Nie-so W
« ers-n senkt-W
sege- sein«-Tom ts- stets
II. Tismeetel ce.
Pros. H. W. Eli-it.
Wasshington,D.C.,15.Jan Ver
dert D. Peirce der Gesandte der Ver
einigten Staaten in Norwegen und
Schwager des Senators Lodge von
Massachusetts, wurde gestern von
Professor H. W. Elliott von Cleveland
von dem Hauöeoniite fiir Mittel und
Wege heschuldigt, in Verbindung mit
einer von dem Haager Schiedsgericht
zuerlannten Entschädigung ungesetz
lickye Gebühren verlangt nnd erhalten
zu haben. Als Beweis fiir die von ihm
aufgestellten Behauptungen weist Prof.
Elliott auf mehrere Klagen hin, die
Herr Peirce in dem Odergerieht des
Distrilts Columdia angestrengt hatte
und durch die er verhindern :ool1te, daß
vie Regierung der Vereinigten Staaten
die von dern internationalen Schieds
gericht einer Person zuertannte Ent
schädigung aus-bezahle, ehe seine,
Peirre’s, Gediihren bezahlt waren
Die Angelegenheit sei dann nach El
liott’s Angaben durch Bezahlung von
QM an Peirce beigelegt worden.
Des Weiteren verlangte Prof. Elliott
von dem Comite, daf; es den mit der
North Anierican Commercial Co. ad
geschloisenen Vertrag betreffs Gewäh
rung von Privilegien beim Rohdent
fang an den Pribilow - Inseln rück
gängig mache, weil die Gesellschaft an
geblich auf Grund Evissentlich falscher,
unter Eid adgegedener Thatsachen die
Privilegien gesichert hat. Vertreter der
North American Eommercial Co. sind
aufgefordert worden, am 24. Januar
vor dem Comite zu erscheinen, um sich
gegen die von Prof. Etliott erhabenen
Anklagen zu vertheidigen·
Ortss nun Meutrer-.
Cchss ans Gittish Cherissösehilsen
nnd versuchte dann selbst-nnd
St. Joseph, Mich» 15. Januar-.
Als Frau Moore, die von ihrem
Gatten Edward L. Moor-e getrennt
lebt, gestern in der Wohnung des
Letzteren in Begleitung eines Sty
riffsgehilfen erschien, um ihre Klei
der und andere Artikel. die ihr ge
hörten, zu holen, ergriff Moore einen
Revolver, schoß erst auf seine Gattin,
brachte darauf dem Sherifssgehilfen
eine lebensgesährliche Wunde bei und
versuchte dann Selbstmord zu bege
hen, indem er sich in der Scheune ver
steckte, mehrere Schüsse aus sich selbst
abfeuerte, seine Pulsader durchschnitt
und noch das Heu, in dem er sich ver
borgen hielt, in Brand steckte. Er
wurde jedoch rechtzeitig entdeclt und
schwer verwundet nach den- Hospital
geschafft
Irreqt Verdacht.
Tod des Bischofs der unabhängigen
katholischen Kirche.
Chicago, 15. Januar. Jm hiesigen
St. Anthony - Hospital starb ge
stern Abend Bischof Anthony Kos
lorosty, der Gründer der unabhän
gigen katholischen Kirche« unter so
eigenthiitnlichen Umständen, daß die
Freunde und Anhänger des Verstor
benen sich veranlaßt sahen, die Leiche
der Polizei mit dem Ersuchen zu
übergeben, daß von den zuständigen
Behörden eine Postmortem - Unter
suchung abgehalten und festgestellt
werde, ob Koslowöly nicht vergiftet
ist« Da der verstorbene Bischof in
religiösen Kreisen eine bedeutende
Rolle spielte und die katholische Kir
che« der er bis 1895 angehörte, oft an
griss, so hatte er viele Feinde, und
diese sollen, wie die Anhänger des
Bischofs glauben, diesem schon längst
nach dem Leben getrachtet haben.
III Iss schufko Icwckfcii
Bis-. J. und fein Namens-euch der
Colleseprssident E. C. seyn-n
Spolane, Wash» 15. Januar. Als
Herr Win. J. Bryan gestern mit E.
A. Behan, dem Präsidenten des
Washington State College, nach der
Eisenbahnstation fuhr, brannten in
der Nähe von Pullman die Pferde
durch, der Schlitten tippte um, und
die beiden Herren wurden in einen
hohen Schneehaufen geschleudert Sie
blieben unverletzt, nur ihre Kleider
waren durchnäßt.
dochbshmploetssr.
Dritt dte schlimme Berlehnng eines
jungen Mädchens veranlaßt
Chtcago, 15. Jan. Sämmtliche
Hochbahnzüge wurden heute Morgen
etwa eine halbe Stunde in der unte
ren Stadt angehalten, weil auf der
Platform an Canal Straße ein ·un
ges Mädchen verletzt und zwilchen
denBahnschwellen auf dem Geleite so
fest eingellemmt war, daß sie erst nach
angestrengten Bemühungen heraus e
zogen werden konnte. anrois n
mußte der ganze Verkehr unterbro n
werden.
Niedrise steife.
Berlin, lö. Januar. Dem Gärt
neegehitlfen Thomas Rücken welcher
til verflossenen November den Zahn
a t Claußen aus Altona auf der
enbabnfahrt von lestgenannter
adt nach Klein-W Tssotdel
beraubt hat, ist von dem Schwur
"»teht, in hunbtngsOaLUnthellsges
ochen worden. Der Angeklagtt
Erde zu einer Gefängnisse-sie oon
Zins-en Dauer umetbettt
Hur-I Iris-Utva »Ja-»se- « «
Wirte s Freunde
Singen sein«- Leb tu allen
Tanne-.
Das provisorische Busen
Finanzminifter Kolnwsotv glaubt
nicht, daß es nöthig sein wird, eine
Anleihe aufzunehmen, um das De
fieit zu decken. —- Das Budget
wird von der russischen Zeitung
im allgemeinen angegriffen —
Die Revolutionäre hoffen be
stimmt, daß die nächste Reichsdrrrnn
noelr rndiknler fein wird, als die
let-te war. ——— Sie find davon
überzeugt, dan sie til-« !..nioritiir
verfügen werden.
«
-t Mieter burg,1) Jan. Jn nie
:len Tausenden von Erernplaren ha
ben die Freunde des Ex-«Prerniers:
Grafen Witte in Arbeiterkreisen nnd
auf dem flachen Lande eine Broschüre
Zoerdreitet, in welcher ausgeführt witld
idaß er zu einer Zeit in seiner Car
jriere mehr als 8000 Nabel Jahres
gehnlt bezog. Unter Anoerern heißt
ez in been Schriftehem »Als Gras
«Witte Präsident Des Ministerrarbsz
iwar, erhielt er Vom Zaren ein Ge
schenk Von einer halten Million Ru
,be1. Diese Summe war jedoch nur
für Die Bestreitung leiner Repräsen
tationgtosten bestimmt und reichte
nicht iiir diesen Zweck. That-sachlich
mußte Der Graf in feiner damaligen
Stellung fast Die annie Mitgift sei
ner Gattin, die iirm nur ein beschei
neneg Vermögen z:1brachte, einbroclen.
szillsz er vor zxvei Jahren als Frie
Jene ornrnissar nich Berti-month ge
tschi ctt wurb e, erhielt er 17,00() Rubel,
während seine Llu: raten 50,0l)0 NU
bel betrunen Graf Wirte hat dem
ruifrichen Voite nicht nur seine lKräf
ite, sondern auch sein ganzes Privat
Iermögen geopfert Ebenso große
»Oui« brachte seine Gemahlin, oie je
sden Iaa im Its-Ihre 250 der Tlerrniten
von St. Petersburg mit gute-m war
men Essen und im Frühjahr und
Herbst mit guten Kleidern und Schu
hen versieht. Wirte ist den reaktionä
ren Elementen hauptsächlich deshalb
verhaßt, weil er tein Hehl daraus
macht, daß er dem Freimaurerorden
anaehöri, und weil er den Ueber-grif
sen der Kirche stets energisch entgegen
trat. Jn Wirklichkeit hatte jedoch das
Reich niemals einen besseren Patria
ten, als er ist.«
St. Petersburg, lö. Januar. Fi
nanzministet Kotowsow theilte heute
einem Vertreter der Associirten Presse
mit, daß bie russische Regierung kaum
gensthigt sein wird, eine ausländische
Anleihe aufzunehmen, da die inneren
Verhältnisse Rußland’g derart sind,
daß Quellen gefunden werden können,
um den im Budget namhaft gemach
ten Fehtbetrag zu decken. Selbst
wenn es nöthig sein sollte, zu einer
Anleihe seine Zuflucht zu nehmen, so
würde die Summe jedenfalls nicht
höher als 870,000,()00 fein. Der
Minister sagt bestimmt voraus, daß
Russland nach dem Jahre 1907 aller
unbequemen Finanztlemmen für im
mer enthoben sein werde.
St· Petersburg, 15. Jan. Das
provisorische Vudget für 1907, wel
ches zeigt, daß es nothwendig sein
wird, zu einer Anleihe die Zuflucht
zu nehmen, um das Deficit von
8120,000,000 zwischen den geschätz
ten Einnahmen und den Ausgaben
zu «decken. wird von der russiichen
Presse allgemein angegriffen Die
Börsenzeitung, das führende Finanz
organ, kritisirt, die Angaben und die
Ziffern des Budgets unv erklärt, Daß
das Deficit sast sLSUOOQOW de-:
trägt, hinzufügen-, daß bog Ver
trauen auf das alte System der Ver
rodung des Volkes durch den erhöh
ten Absatz von Altohol, anstatt die
ökonomischen Hilssquellen des Landes
zu entwickeln, der Hauptsaltor des
neuen Budgets ist. Die einzige Zu
nahme in dem But-get, sagt bei-Blum
sind die Revenuen von dem Witw
ElJionopoL mit welchem 852,0()0,00(")
mehr als im Jahre 1906 erwartet
werden, eine Summe, die in großem
Contrast mit der Bewilligung von
nur N,75(),000 siir die Institute deg
allgemeinen Unterricht-Z steht. Die e
ringe Zunahme der gewöhnlichen Ein
nahmen über die Ausgaben, sagt das
Blatt, sind nicht zufriedenstellend we
gen der stets möglichen anßergetvöhn
lichen Ausgaben ,
Iris-bete ti- spin.
sechs-bete Theile Ist Sas- s
21. December bei-sein«
Sau Fremd-tm Lö. Jan. Der
heute Pier eingetrossene australische
Darnp er «Bentura« bringt die Nach
richt, daß am 21. December lesten
Jahres in Apis ein hesti es Erddeben
stetige unden sat. Das entrurn der
von deser Er chiitterun heim esuch
ten Gegenden sei 900 eilen südlich
von Apia gewesen. Der time
kstmsbdnssdws its- - ehrten
auf den südpacisis nseln errich
1steten t · n- »Hei-te In
ie m Taqe eet Stunden la Eid
st trinqu n verschiedenen Thet en der
Itiuzdsischt
Schngtichiiie
Centralte zum Bau m
, seeli- versehen
) —
I Mobilisiksssestntsom
Jn hätt-oh muntre-ich verlangen die
nnfgeregten Bewohner die ssfnes
I tige Freilnssung von act Prie
? stern, die wegen angehn-her Anf
T reiznngzaniderstnndr gegen die
s Regierung verbessert worden find.
; Alte Handschrift ans deni Jahre
! 1792 gefunden, ans der hervor
? Akhkp dåß kiu Utenkel des Pre
! miertninisters Cemeneenn Gene
) ralsBilnr von Ninus tvnk nnd von
j Terroristen crmordet wurde.
i
Paris, 15. Jan. Die Contratte
für die Vier neuen Schlachtschiffe, die
inoch dem Flottenprogramm von
lurz vor Neujahr von dem Parlament
bewilligt wurden, sind ergeben, so
baß jetzt 6 große französitschfschlachts
schiffe im Bau begriffen sind. Sie
werden ,,Tant:n«, ,,Mirabean«, »Vol
taire", »Diderot«, »Conderfet« und
»Vergniaud« genannt werden. Das
französische Flottendepartement hat
von Dem rusfefchjopanischen Krieg eck
ioag gelernt und vor allem von der
ssschlacht im japanischen Meer, und
zwird vor allem Schiffe mit großer
JWasserverdrängung bauen lassen. Zu
zdiesem festen Entschluß sind dte Ver
stretee des Flottenbepartementg trotz
Idee dringenden Empfehlung des Ab
smirals Fonrnier gekommen, der stete
ldie Vergrößerung der Torpodobooig
iFlottille aufs wormste befürwortetr.
Die neuen französischen Schlachtf iffe
werben je 18,350 Tonnen Dep ace
ment haben, mit Turbinen Möge-stut
,tet werden, die eine Geschwindigkeit
»von 19 Knoten per Stunde entwickeln
III-in'
ssssssssss
Paris, lö. Januar-. Als eine
·olge der im letzten Jahre vor der
lgeeiras - Conserenz plöslich ver
breiteien Kriegsgeriichte, die Frank
reich davon überzeugten, daß es iiir
einen Krieg mit Deutschland kaum
gerüstet sei, lann man die Errichtung
der Modilisations - Station in der
Nähe von Saint Cyr an der Gitt
telbahn von Paris ansehen. Der
Zweck dieser Station ist vor allem
der, die modil gemachten Truppen
schnell zusammenzuziehen und nach
den von Paris austarssenden Eisen
bahnlinien zu transportiken· Es sind
Vorkehrungen getroffen, daß acht «
ge zu gleicher Zeit geladen wer n
tönnen.
Arres, Frankreich, 15. Januar.
Die Bewohner dieser Stadt verlan
gen die Freilassung von acht Prie
stern, die gestern bei einer zu Gunsten
des hiesigen Bischofs veranstalteten
Demonstration verhastet worden wa
ren. Der Bischos hatte die Enehelita
ver-lesen und dadurch die versammelte
Menge der Ratholiten in eine solche
Begeisterung verse2t, daß diese eine
Parade veranstalteten, vor die Woh
nung des Bischosg zogen und dort
dein Bischof und dem Papst ein Hoch
nach dem anderen ausbrachten Un
ter der Anklage, dasz sie ausreizende
Reden gegen die Regierung hielten
und das Voll aussorderten, das beile
hende Gesetz von der Trennung von
Staat und Kirche zu betämpsen,
wurden die acht Priester, die an der
Demonstralion Theil genommen ha
ben, verhastet.
Paris,15. Januar. Die Kapu
iner in Rom haben ein altes, ans
rn Jahre 1792 starnmendes Manu
stript entdeckt, in dem die Ermordung
von neun französischen Priestern durch
Terroriften geschildert wird. Einer
dieser gemordeten Piester war henri
Claude Clecnenkeau, Generalvitar von
Ninus und Großentet des gegenwär
tigen Premierrninisterg. Ein hssi r
Unternehmer hat dieses Manuftrrpt
auf Ansichtepostkarten photographiren
lassen und verkauft diese mit einer
Illustration, die Clemenceau im
Kampf gegen den Glauben, für den
sein Großontel starb, darstellt.
Winde gewarten
Tasteer des Feste-keimt kritische
Dsrnpfee »Jetzt-erst
dankt-arg lö. Jan. Der Capniin
von dem chleppdampfer «Vultan«,
der bekanntlich die Mannschaften des
untergegangenen britischen Dame-fees
«Pengtvern« zu retten versuchte, er
tlärte heute, daß er den Capitän des
»O wern« auf die ihm drohende
Gefa r aufmerksam gemacht habe, als
dieser sein Schiff auf die Schardorn
Rifftette zusteuern ließ. Die War
nung sei zu spät getomnrenz denn ehe
der Kurs des großen Dampfers ge
ändert werden konnte, sei er auf ei
nein li üet fest gefahren Die
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