Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 18, 1907, Sweiter Theil., Image 14

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    F
Am sea;mtisch.
s: w Fremdling zkx Dek Iaselrunde bei
. Ischalli.—Ritbsck-läge für »Grü1;
"- - hötner« —- Das Wiedersehen.
Ritter Editerk
Mer hawwe schun vor einiger
Oseit emol -- so gekauft-lich beim
Tschalli gesoße, bawwe importirtcs
Entkeimt-Bier getrunte te seine-J
Mssiet Editer)
tm hawive an
vix Dummes ge
denkt Da kämmt
Ecner erei, geh:
Uff Unsern
Sinmmtisch zu,
no noch e Stuh«
ide- zwee fre!
Froh stellt sich
-. amm wie e
"Svldat lki un
Jegt »Schu!ze.
se ——a«— lihn.«
Un dann hot er
kch hixesoge un
ot erst »Weil
näht« un darn
»Herr Ober« ge
rufe. Der Tschab
sti, wo hinne:
der Bat mai-,
bot des of course nit gehört oder so
gethan, als warm er es nit hörzi
Obst Da bot der Mann e Bier-Un
Infätzcke genuame, bot Vermit ufs
be Tisch getlopsst un geruse »Herr
Ober«, un dann »Herr Betriebsleitek«
In endlich »Herr Bedxenunqsroth«.
Da den Jch gesagt. »Sie sein jede
fakid noch nit lang hier? TichcllI
heeszt er. Sie müsse Tschulli ruse «
Akso er hat« »Bei-all- gerufe ur
Iet Tschalli is getimme un hot ge
isgtr »Well, wxg is Zur Sk«
»Ach, sag’n Sie runer ——- tdu der
kei hsk er Uss Unser Gläser qedem·)
;Sag’n Se nrnaL Berei;rteste:—— ists
« « ic, maß s datt kiik Biere-«
d
»Dek- is Jmportirte5,« segt Der
Tschalli. »
»So? Na, soyn Je nmaL trai- tos!
beim so en Sidel?"
,,E Seidel (da versteht der Ischallk
os course e KriägeL wo zwei Glas
enei gehn, dtmieri »b? Zeidel leis
zwaxtzig Cents.«
»Aber hören Se nmaL sagn Je
seitens —- zwaazig Centsz djs sind ja
achtzig Pfenniche — erlaub’n Ze
sma!. dat is ja un-—ver—schämt.«
Als lulartter Wirth bot der Ischan
gesagt: »Wenn Du des nit bezahie
willst kannst Tr: j-: Hiesigeg saufe bis
Du die Kränk kriegsU
Jek hen Jch die Debatte abge
anitth bei ze sage »Never meine,
Tsdlzalli. geb Uns all noch Eins un
h dem Mann en große Stein, en
iter.« Daan ben Jch zu dem Frem
dgcsagh »Se trinke doch Eezxs mit?
ZEISS toscht nix. Es is an Mich«
Da is der Fremde wieder usfge
: IMM« hot die Hacke zesamme ge
iage un wieder gesagt »Echulze --—
--— n —- Iiilm «
»Wie des Bier geiimme is un dec
oße Stein for ihn, ca hot der
. Fremde freindläch geschmunzelt un
i dann wieder gejagt, was des vo:
e förchterlicher Preis wär, achtzig
Ofen-sich
- »Dek- is e großer Stein«, sag Joh,
»Der SeideL Der kost verzich Gent-M
»Aber erlaubt-» Sie nmal, hörn Se
»Ah-ein Meter sechzig, hören Se
" smal, das is ia schauderhaft«, feg:
In der Fremdsing Un dann hot et
Hengste-in gute Zug hvt er am
Leib. Les muß ihm der Neid loße —
mk bot dann viklätt, des Zeug wär
sym- nich mal in übel-«
»Wie lang fein Sie schun hiek?«»
Hu- Jch jez gefragt
»;Fa, wissen Sech iegt er, »Ich bin
Kämlich vor vier Wochen drüben los
pegondelh wollt mal daLz gelobte Lanc
T sennen lernen. Drüben famose Stei
erg gehabt; Bank; Vertrauen«-stel
; hing: Masse Gelb jeden Tag durax
Z seine Finger qegangenx riesig, im
dens. Wollt’ nmal sehen wie hier
; der Dollar rollix plötzlich Entfchlusz
T -U:ßi riiber zu gondelm erst nack:
Za- don, dann riiberx fcheußlicheu
sf Sturm gehabt. Solls« mich nicht
E Innocen, wenn foette krieg, wie-der
» prück zu kommen Weiß nicht, wie
serls drüben in Bank fertig werben
xjsslien ohne mich.——Aeh börn Se
· Mal — sagen Se nnmk —- Sie sinks
— ji« wohl alle schon länger hier — mit
Atem habe eigentlich den Vorzug?
Schulze———Bealihn-—äh, so, so,(
z Zephir Nitsch Esquire —fehr ange
i »nehm. Vorzug zu bab’n, also, ja, sagn
St nmal, was iiingt so 'n Mann wie
wohl am besten an? Meine, was
« Ine Stellung rathen Sie mir, axxs
.·zsnehmnen?«
we was e Grim, daß ver sekund
iisg ev« überhört hor. wie der Van
Isuy vun der Gullasch Ebene bei de:
sziihlung vun der Bankstellung in
H iiu die Fug eigewerfe bot »Am
den belieben vielleicht Kasse ge-·
fa zu hoben?«)
: «,«spg Ich, »in-o wende Ge
sich pro irt es so e Mann wi
zuetst emol mit eine Vertrauens
— act Dijchwafcher in eine Siestri-l
I un später werd er Weiter inl
« Mir-L Jeh wann Sie statt
-" «. liihn »dies- bei Bremen«
«W, da ihöt nit inr We
- .— lei in e größeres lan
·- «" i, wo mer Ineer
" Greise könnte.«
St W erlauben Se
W Iß MtIEOZ
we « ier
sit Mk nicht.
III- NI VI sil
»
—
tcnng genossen, wissen Se Jch war
auf Realschule Die Leute hier fin:
mir In roh-äh. »in ungebiidet. De
bin ich nich jewdlint —- — —. (D.«
der-bei bot er sei Bier ausgetrunle )
Tichalli, geb Uns noch e Raum-!
Geo dem Mann noch emol en große
Stein Un brinct Uns e gute Sig
gar Miti«
Wie Jch des gesagt h-n, da bot d:
Fremdling, wo schun Miene gemacht
hoi fort ze gehn, sich die Sach a«
nerscht überlegt. Er is gebliwwe
Jei hawwe die Annere agefange,
ihm guie Rathfchliige ze gewwe »Hier
muß mer sieh nit schenirnk »Die:
werd nit uff die Kleidung gegncki,
blos en lliene Schörtlaller un ge
puhte Stiwwel muß mer hawwe.« —
«Mer muß immer sage, mer thiit Ei
niges, wo mer gefragt werd, ob mer's
könnt, muß mer’s könne« «—— »Mei
muß an Broadwan vun Store zu
Stoke gehn un frage, ob nit e Vatän
zie wär.« —- »Mer muß nit in einer
Stadt bleibe, fonnern sich erst des
Land agncle.« —- »Mer muß an ei
nem Platz bleibe un mit dem Plan
groß wachse.« s— »Bum Spar’n werd
mer nit reich, sonnern blos vum Geld
mache.« —— »Me: muß jeden Cent
iivarn bis mer bunnert Dollers hof·
dass-« fis-M des Annere vun selber«
un so zeterii.
«. « oling hot des Alles ange
hört un blos jedesmol entweder »Er
laubn Se nmal« oder «hiirn Se
nmal« derzwifche gesagt, aber jedes
mal, wann sei großer Stein beinah
leer war. bot er gedenkt, er thiit doch
lieber wieder nach Be—a—liihn ze
riick gebn weil hier die Leit nit gebil
ldei genug wärn. Wann Jch de
Ictein wieder hen fülle un eSiggar
Werer limme loße da bot er dann des
ILgnd wieder besser gegliche. Jede
lfalls bot er ziemlich was vertrag-e
ilönne un vor eine Brändn, den Jch
Izum Schluß geoffert hen, bot er sich
iaach nit geekelt. -
I Des war vor pier Woche Ungefähr,
! wie des gehappent bot. I
; Gefiern sein Jch in New York
i driiwwe an en Plah gelimrne for was -
ize esse un wie Ich mir den Waiter
Eaguck, so war es der Fremdling oum
lechalli der Mister »Schulze —.
Be—a———libn.« i
Jch hen en gefragt, wie er jeh die
»Kauntry gleiche thiit. Er hot gesagt j
Her thiit es sehr gut gleiche Die Leii
Ithöte hier viel mehr Tips gewwe, wiej
Ldriiwwe
H »Ja fein Sie dann drüwwe aacks’
fchun Weiter gewefe Jch hen gedenkt !
J— Sie hawwe doch gesagt —- wegej
Jder Bank ——— Vertrauensstellung?«
: »Mumpitz!« Des war Alles wo er
geantwortet bot. z
« Ihn-e des Nämliche wünschend "
Mit Rigards
i YOUIZ
i John Nitsch Esq.
i
; W i
! see-müssen- us die spanische J
Initiative-. 4
In einem Vorzikmnet dec- Justiz-»
Jniinisteriums Zu Paris steht eines
Stutzuhr, vie mehr als ein Jahr un- -
Etert sit ist und so gut ging, da sie’
J eit Menscher-gedenken nie auscebessett
? werben mußte. Kützlich stand sie aber l
still und wurde einein Uhtmachet an
Hrerttauh der nicht wenig erstaunt
war. als et beim Auseinanderliegen
des Werkes auf einem Rade vie Jn
schrife fand: »Ich Jean Blanchet,
habe am 22. August 1792 gesehen, wie
Dantvn (,,le setzt Danton«) dasSyms
bol Des göttlichen Könisthutns ent-e
i
!
i
« die Den Zeiger dieser Uhr ziertek Das
wird so erlliirtr Am 10 August 1792
wird-e Danton zum Juftizrninifter er
nannt, Camille Desmoulins war sein
Kahinettschef und Fabre oEalaniine
fein Unterchef Die Uhr stand in fei
nem Kabinett, und ihr Zeiger lief,
wie kH damals Zitte war in eine Ko
ningilie UaH. Ihr Anblick bereite e
Dank-on Aergerniß, nnd eines Tages-.
als er besonders aereizt. faßte er das
Emblem des Königthums zwischen die
Finger und knickte eH. Der Uhrma
cher Jean Blanchet war zufällig zu
regen, und die robe That empört
fein royaliftisches Herz Er sagie
nichts, fertigte aber die Jnfchtä ft ar.
die man jetzi gefunden bat.
Die Ieöfche und die Chr-ernstem
Eine amiikanie Murger Anekdrte
Jerzählte der »Cil Blas«: Jn Chan
bon, wo Villemeffant, damals Chef-’
Redakteur des ,,Fi garo«, sich »auf
Sommeewohnung« befand, ging :
Hean Murger, der berühmte Verfas
let rer »Steine dela oiede boheme«,
eines Tages auf den Frofchfang. Er
konnte jedoch rnit dem Angelhaken
nicht einen einzigen Zrofch fangen,
so appetitlich anch die ockfoeife mar,
die er auf der Wasserfläche hüpfen
ließ Billemeffant wollte dem Freunde
helfen nnd gab ihm die nöthigen Un
termifungen »Wenn man Erbfege
fangen will,« sagt-e er, »nur man
einen lcharlachrothen Köder haben.
Ich will mal irgend einen rothen Lap
pen holen gehen-. —- ,,Richt nö
thig," sprach Mutgen indem er ihn
zurückbielt, ,ich habe alles da!« Dann
nahm er das Band der Ehrenle ion
das fein Knopfloch schmückte, tees
an den Angelhaken und bot es den
Fröschen als Lockfpeife an, wobei er
mit einem etwas ieonifchen Lächeln »
fagte: »Das wird sie sicher anloelen ;
denn baran bei It jedes lebende West-ej
weihte, indem er eine Lilie zerbraci
(
i
!
s
I
W
- Uervenknr.
humoresievon hanc Psiirtner.
Philivvus Zappler Mitglied der
Tischgesellschast »Die Getreuen«,
rannte wie wahnsinnig auf dein Per
ron des Zentralbahnhofes aus und
ab und sah nach den andern neun Ge
treuen aus, von denen sich noch tei
ner blicken ließ, obwohl schon alles
dem Fahrtartenschulter zuströmte und
der Zug, der die hauptstiidtisehe
Menschheit hinaus ins Freie bringen
sollte, schon in der Halle stand. Zup
pler sah auf die Uhr. Zwanzig Mi
nuten ass Els und noch kein einziger
da! Und wir nächten doch ein eige
..es Coupe siir uns betomrnen! —’
Es Jst zum Beriiirtttverden!« Von:
einem Ausgang des BahnbofsgebiiuV
des lies er zum andern, dann wieder
zum Schatten und wieder zu den
! Ausgängen «Fiinszehn Minuten!«--- s
Lrs ist doch unerhört, durch eine solche
ansnnteLei den aanzen Ausflug in
Frage zu stellen - Zwölf Minuten!"
Z- pvler fchwitzte Jedes-mal geht e
se-. aber auch jedesmaki Ich weiß wag
F im thie, icb nehme ein Billet siir mich
Hjllein und setze mich in den Zug, mö
sgen die anderes schauen, wie sie mit
!orn.-ren!« Rock rnntes ließ er seine
Btiite rundutn schweifen, da --—- er
traute seinen Augen nicht —--— sah Or
den .,Getreuen« Wintler seelenoer.
prägt mit größter tlmstiindlichteit
eine Hjigarette anziindets Mit einen:
Eos war er bei stim: ..Höchste Beri!
Höchste Zeit« Wintles sah ihn cr
staunt an nn: fchiittette den Kopf:
»Wir fahren decks. erst später, um Els,
kth est es erst zehn Uhr sünszic.'«
Zapvler hätte ibn taiten Blutes er
morden können Er baute seine
Fäust-. konnte aber rot Wuth kein
Wort hervorbringen Endlich stöhnte
. »Und ich Habe doch die Fahrtap
ten zu besorgen, eine solche Rucksichts:
losigteit!«
Wintler beeilte sich Fiar nicht son
derlich, ihn zu trösten, er schielte nur
immer auf die Uhr und von Zeit zu
Zeit aus die Fenster des Bahnhoss
restaizranik. Hinter den Scheiben
saßen vie anderen acht »Gewinn« und
weideten sich »in denQualen Zapplerils.
Zappter war in seiner ewigen grund
lofen Aufgeregtheit die steteZieltcheibe
ihrer Wise Doch waren ihre Neue
reien nicht der Ausdruck der Schaden
freude, sondern diese. steten häufe
Ieien die meistens verabredet mater-«
entsprangen dem Wunsche Freune
Zapvler von seiner Aufgeregtheit z..L
ISQIIIFI- CI USLIIUIIIIBIUsIW YN Osts
bek als erfolglos erwiesen hatten-.I
versuchten si es jetzt mit homöopathi
ichen Mitteln und wollten Gift mit
Gegen-ritt vertreiben.
Mt bvchgekötbeten Frühftiicksgesiw
kein erschienen pliitzlich die Acht und
bewegten sich langsam auf den Fahci
taktenschaltet zu. Mit einem Saß
befand sich Zapp -.et bei ihnen, kannte
von einem zum andern und um sie
hetuni wie der Schäfethunu um die
Heerde.
.,So eilt Euch doch! —- Jch will
keine Schuld bedenk« —- Aber alles
war umsonst. Seelentuvig blieben bie
Acht stehen und begrüßten umständ
lich Freund Winkler.
Inzwischen war bei Zeiger bis aus
fünfMinuten vor Elf gerückt Zusp
let sprang in basiigen Sähen zum
Schulter und wollte die Fahttatten
holen, aber Winller rief: »Zappler!
Zapvlet!« —- Keine Antwort —
«Zapplet! Jch habe die Fuhrleuten
is beteitj!« J
Ungesäumt arbeitete sich Zapplch
unter heftigem Protest rer Nackidriicx
aenden wieder aus dein Menschen
hausen heraus und starrte Wintler
ists Gesicht: »Warum haft Du destr.
dar nicht gleich pesagR Aber jetzt
rasch! Der Zugsiihrer winkt schons«
Zapvler riß die Wagenthiir auf,
stellte sich auf das Trittbrett und
schrie: »he, hollas Freunde hierher!"
Ohne ihre Schritte zu beschleunigen
Lingten die Neun eben an, als de:
ng sich bereits tangiani in Bewegung
feste. Drinnen theilte Winiler Iie
Fahrtarten aus und gab jedem eine.
ausgenommen Zappler. Zappler «.-«c
tlamirte stiirmisch. Wintler thateri
staunt: «habe ich sie Dir nicht schon
gegeben?m »Nein, nein!« »Du mußt
Dick: roch irrer-, lieber Zappter5 denn
ich habe keine mehr.«
Zappler schoß empor wie eine
Schlange: Jetne Fahrtarte! Da l-,.s.
ben wier Da haben wir"·s!«
»Ruhe!« —- rief einer —- ,,der Kon
dutteur keinsth ·
Wintler schrie dem verzweifelten
Zappter zu: «Leg Dich unter die Bant
und riihr’ Dich nächti«
Augenblicklich verschwand Zapplei
unter der Bank. Die anderen deckten
ihn mit ihren Beinen. r Kondui
teur öffnete die Wagent r nnd bat
»Willst-. »Die Fahrkartem meine Her-·
ren!« Wintlet ries: »Gebt Alle- Eure
Martern ich reiche sie hin.« Darauf
"t:öndigten ihm alle ihre Karten ein
spieier gab dem Konduiteur zehn
Stück. s— -
i Der Kondnktrur zählte, zählte
J nochmals. Aber wie tomrnt dass Sie
iblosz neun ent«
« »Der sehnte ist unter der
iBankP
i Isi- Ottern-bit
! Sergeant Czu einem Soldaten, der
ein Speis leckchen auf einem Stiefel
!hat): »Der , wie sehen Sie aus, Sie
Ltvollen wohl ein Schlammbad aus sich
lanlegen?!«
geben mir eher Karten, ei sind doch
4
W
Des sue-de Species-c see Japa
Ins
Wer daran arzireifett haben sollte,
daß Je Japaner neben ihren hervor
ragen-den triegerischen Eigenschaften
auch eine geniiithliche und poeiische
Veranlassung besitzen. wird sich von
seinein Vorurtheil vielleicht durch die
merkwürdige Ihatsache tetehren tas
; sen, daf; itn Reiche des Mitado Ther
tessel verfertigt werden, die eigene
zuni Singen eingerichtet sind. Jede:
richtige Tbeetessel hat eigentlich die
Verpftickttung in gewisser Art zu sin
gen. und man hat jedenfalls bald nach
der Einführung des Theegenusfeå
nach Europa heran-gesundem daß i.t
diesem Geräusch etwas außerordent
lich Anreiinelndes und Beita licheis
liegt. Dieser Empfindung iniifizetidie
Japaner nun wohl in noitt höherem
Grade ugänglieb fein, denn sonst
hätten sie nicht l-ei der industriellen
Herftiltung von Theetesseln darauf
teiondere Rücksicht genommen.
Jnt nördlichen Theil der Iapani
schen Hauptinscl Nippon liegt als
Hauptori einer Provinz die Stadt
Meridia, die seit langer Zeit eine ge
wisse Berühmtheit durch die Fabrika
tion der in jedem japanischen haus
ltait ixnenibehrlichen eisernen Kesse;
bestsi. Die Kunstfertigkeit uin der
pratiische Sinn der Japaner hat
einen erfiaunlickxen Formenreichthunt
in diesen Kesseiii geschaffen, und mais
tatst-. in einem einzigen Geschäft meis
rere Dudend verschiedene Muster
set-en. die häufiaften Formen sind je
Joch Martia und birnen
sinnig in ieser Kessel Iie
zun- Kochen von Ilseetoafser auf-Holz
toltlenfeuer benutzt werden. haben nun
die Eigenschaft, mit einem zitternden
oder trillernden Ton zu fingen wenn
das Sieben beginni. ur« d dieser TIr
stellt sich als eineVereinigung verfchic
dener Roten sar. deren Ton-hohe sich
nach der Form und der Größe des-«
Kessels-· richtet Wie der iapanischr
Gesehrte Nagaoia der »Natuke« rnii
theilt, werden verschied-re Vorrichtuns
gen zur Erzeuqnng dieser Theelefsei
tut-til angewandt.
Jnt großen und ganzen ist das Ver
fahren folgendes: Jin Innern des
Kessels ist der Boden fast eben aber es
sind daran vier Stücke Eisenblech den
lI,-.- Zentimeter itn Quadrat ttnd ettra
einem halben Millitneier Dicke durch
japanischen Lack angelciint, der so at
die Temperatur von lochendem Wasser
aus-Einhalten vermag Zwischen desi.
Boden des Kessel-.- und diesen tieinm
queiiittsatien befindet sich ein Abstand
von nabezu eine-n halben Zentimeter
Dicke. Die Platten find satt in eine;
Ebene nnd steken so dicht zusammen,
daß zwischen ihnen nur Viinne Schtike
sreibleiben. Wenn der Kessel mit
Wasser gestillt ist, so bleibt zwischen
niesen Platten ein-as Lust zurück. Je
stärtir aber der Boden erbitzt wird,
desto mehr Dampf entwickelt sich, Vcr
durch die Schlisen zioiscken den Plat
ten asn Boden entweicht. Jndenr das
Wasser nun allmählich unter und
zwischen die Platten eindringt und die
dort zurückgebliebene Lust verdrängt,
wird es gleichzeitig unmittelbar in
Dampf verwandelt. Dieser Vorgang
ersclgt zunächst rucktveite, wird aber
bala stetig. Er bildet die eigentliche
Ursache »für die klangvollen Töne, die
mit dem Geräusch getrcsser Jnselten
vergleichbar sind. Die Form des Kes
sels scheint auf die Tonhöhe einen be
stixnnienven Einfluß auszuüben Soll
der Kessel laut singen, so muß dis
Fener derart bemessen werden, daß die
Austreibung der Dampsblasen von
dern Boden des Kessel- in guterUeber
einsiirnrnung erit den Schwingungen
der Kesselwände steht. Eine zu schnelle
und zu starke Erbitzuna beeinträchtigt
den Erst-la Die Kesselschmiede von
Moriota scheinen großen Werth aus
diese Eigenschaft ihrer Waaren zu
legen, und manche Iabritanten haben
Sbre eigene Spezialität darin. Der-·
artige Kessel sind schon viele Jahr
bunderte in Japan in Gebrauch.
—--.-«.-——
pöset ohne schel
NeuSeeland besitzt vor anderen
Ländern den Vorzug· keine Raub
thier-, weder vierfiißtge noch gesie
verte. zu beherbergen und das bietet
ein«-: ganz besonderen, auch nur dort
lebenden Spezies von Vdgeln die
Möglichkeit ein-r Existenz. Ei- sind
dies Vögel, welche untursdig des Flie
gens sind; ob sie von Anfang an auch
unfähig dazu waren, sei dahingestelli.
Thatsache scheint es zu sein, dafz der
dort vorkommende Untat-u oder Erd
Papagei ursprünlich seine Flügel zu
gebrauchen wußt-, doch da seine Nah
rung nur aus Samentörnern bestan:
und er niemals einem Feind begeg
net-, gewöhnte er sich daran, da, w
er fein Futter fand, zu bleiben und
das Fliegen einzustellen. So mag er
nach und nach diese Fähigkeit. die er
durch eine fabelhaste Geschwindigkeit
der Füße ersetzt. verloren haben. Er
ist so zahm und unbewußt jeder Ge
.fahr. daß er ruhig ßtzen bleibt, wenn
man sich ihm nähert; im Gegentheil
scheint die Nähe der Menschen etwas
gan besonders Beruhigendes für ihn
zu geben« der-n läßt man sich neben
rbsn nieder. so steckt et schleunigst des
Köpfchen unterö Gefieder und schläft.
»diese Vögel briiten . nur einmal in
Zwei Jahren. und sonderbarerweise
st die Mutter ängstlich bemüht, das
Nest var den Augen des Vaters zu
verbergen. Eine begründete Ursache
dasiir ist nicht zu entdecken. Eine an
dere Art dieser interessanten nicht
fliegenden Vögel ist das Veta odee
Waldhubn. —- Diese leben in Mono
—
garnie und wechseln sich ab im Brüten
sowohl wie tin Rittern der Brut. Nie
mals sind beide zu gleickker Zeit abwe
send vom Nest, und es ist dtollig an
zusehen und bat beinahe etwas
Menschliche-s an sich, wenn der Vate:,
alten voran, die ganze glückliche Fa
milie zur Ebbezeit am Strand spazie
ren führt. Ein dritter nicht fliegende:
Vogel, das R-« ist wie der Erd
stagei ein Nachtvogel und nährt
sich hauptsächlich von Gewürm Sein
Aeußereg ist unaicfehntich. doch besikt
er einen sehr langen. düniien,aeboge:
nen Schnabel, Den er Beim Sucher
ncch Futter tief in die Erbe bohrt.
Der männliche Angel besorgt hier das
Briitcn allein, während der weibliche
nach Futter -m«.53iebt. Die Jungen
kriechen volllonitnen befcedekt aus bcc
Schule und scheinen einkn ungewöhn
lichen Grad von Intelligenz mit auf
die Wel: zu orknnem denn sie such-n
sich fosort selbständig ilsre Nahrung,
ohne Daß ed den Anschein gewinnt.
as- erhielten sie irgend welche Llniei
tuna von den Alten.
-—--.--.-—s-o-·
pries-idem -
Seit einiger Zeit werden in Toulon
versuchsweise Seemöven zum Ueber
bringen von Briefichasten iiber da
Meer anstatt der Brieftauben verwen
det. Pros. Demarque, der das Ali-—
richten der Miit-en unternommen hat,
sandte liirzlich zwei solcher Boten Von
Taniaris bei Toulon nach der 45
Kilometer weiten Ledanteinsei. Ein
Vogel wurde unterwe s erschosser.
den zweiten brachte ein Fischer zurück
welcher ihn auf einem Felsen im Meer
mit einem gebrochenen Bein ausgesun
den hatte. Demarque ließ sich aber
durch diesen Mißerfolg nicht abhalten
und unternahm neue Versuche mit
Seemöven, die von dem maritirneans
stitut siir Biologie der Lhoner Uni
versität, welches sich zu Tarnaris bei
findet, geliefert wurden, und er er
zielte bei den sviiteren tsrverimenten
sehr aiinstiae Resultate Der groize
Vortheil kei der Verwendung der Se
mövers siir den Nachrichtendienst liegt
in dem Umstande, das; diese Vöge:
auch isi dem stiirmischsten Wetter ab
eiandt werden tönnen. Brieirauben
liegen in einem solchen Fall- nicht
auf. Die Seernöve aber siirchtet ner.
tvildesten Sturm nicht und t.inn bei
ihrer hervorragenden Intelligenz
leicht ausgebildet werdet-«
Zeit-mittei- Unterricht
»Warum soll denn der Junge schon
Zahlen lernen —s—— er iit doch noch to
tlein?"
»Macht nichts! Da tann er toenia
stens die Nummer lesen, wenn er ’mal
von einem Automobil überfahren
wird!« »F
Weni- schmeichelt-alt
Fri. Ray tin der Straßencar): »Es
ist höchst liebenswürdig von Ihnen,
herr Crabble, mir Jhren Sitz abzu
treten."
Crabble: »Keineswego. Wir Män
ner sind es satt, uns immerwährend
nachsagen zu lassen, daß roir nur hüb
schen Mädchen Plah machen«
Der gute Nachbar.
Smith: »Broivn scheint mir ein
recht guter Mann. Er spricht stets mit
Achtung von seinen Nachbarn-"
Jones: »Das thut er nicht aus
Güte. Er möchte gern sein Haus ver
tausen.'«
Eintritt-liesse.
Bäuerin leiniae Säue aus der
Wohnstube tneibend): »Wollt ihr w»h:
’,rauti ihr RattersF
Dame: »So ists recht, Bäuerin,
da unterm Bett sitzt auch noch eine
Bäuerin: »Ja das ist unserei; die
anderen gehören dem NachbarX
w
Messer Unterschied
« Benbann »Ich glaube, eine Frau
tann zwei Männer zu gleicher Zeit tre
ben.«
Frau Venhaun »Wenn sie verhei
ratbet ist, muß si« wenigstens ver
suchen.«
Benham: »Wie meinst Du darf-»
Frau Benbann »Nun, sie muß ver
suchen, ihren Gatten zu lieben, und
ihr Gotte ist doch nicht derselbe Mann
gegen sie in Gesellschaft unb beim At
teinsein.«
Wirtin-sei Mittel.
Schlastaser: «Dottor, ich bin ein
Opfer-der Schiaslasigteit. Schon das
geringste Geräusch stört mich bei
Nacht, selbst die Nase aus der Garten
niauer.«
eDoktor tverschreibendu ,,.ßier. die
setz Tit-wer wird Ihnen hetfen.'·
Schlamer »Wie ost soll ichs neh
men?"
Doktor: »Sie sollen·s aar nicht neb
men. Geben Sie’·g der Katze in etwas
Milch.«
—-—
Der Iris-.
.,Jbre Kaitbiiitigteit ist erstaunlich,
Herr Kommerzienratb Die Nach
richt, daß einer Jbrer Kassirer nach
Amerika durchgebrannt ist. scheint
Sie gar nicht aufzuregen!«
»Was ist’s auch Besondere-, Ver
ehrter? Bei dem großen Personal,
das ich habe, ist immer der eine oder
andere Kassirer aus dem Wege nach
lemerita!«
; —.--. -.. -- .
j lfcll Ilallcf III-II. I.
I Kerlchen: »Gtoßpapa, wann bift
Du eigentlich Großpapa geworden?«
; »Als Du geboren ward-it mein
Kind«
Karlchen:.»Gelt, wenn ich nicht ge
boren wäre, wärst Du auch tein
Großvater-V
’ »Min«
Karlchem »Nun, also, was ichenlst
Du mir dafür?«
Bescheiden
. »Den Wirth, der Gast am ersten
Tisch ist uns init der Zeche durchge
gangen!«
»Was hat er denn gegessen?"
»Nat- ein paar Frankfurter!"
» »Na wenigstens ein anständiger
Kerl!«
Unter Oenteiielbelieir.
»O, meine Alte wird ja auch tfie
Innd da etwas herb, aber nie ohne ein
gewisses ;33artqefii«7l. Wenn sie niii
bei- retspäteteni Heimwmmen etwas
n:i: der Hand sagen will, löscht si
rorlier immer ’-.- Licht ansi« -
Ein steiler Gauner
»Sie get-en also »Hu dem Klager die
IBrieftciiche mit ten Bantnoten und
Innbezahlten Rechnungen entwendet Zu
I:abeit!««
a M-«c«t:er mit ein-in Theil VII-«
ich iiie Rechnunan beglichen!«
Verständnis-sti
Schneider lzum Kollege-m »Der
IBaron, ver bei Dir arbeiten leist, hat
sich auch bei snir Verfchiedenes be
stellt. Wie EW denn bei ihm mit
Idein Bezahlen?"
I ,·)ia. ...ich kann Dir nur sagen,
Ier ist ein Kavalier-P
I Schneiden »Bei-stehe —- alfo nichts
piimpen!'
,
I
I
I
Gesichten-nnd
Richter (geiniitbich): »Was ziehen
Sie vor, eine Gelt over eine Fest
bestsituer
Angetlagtert ,,Ne Ireiheitssicafe
denn bei ner Geirsttcfe läßt nii
meine Alte ohnehin io lange ni
cusgelim bis die Summe wieder ein
gebracht ist. «
i
dL .
Las-assis
»Wie geht«9, mein Lieber7«
»Nun ——— wie sollks gch’nf!·.. Mal fo, ’cnal so -—-— und meistens
geht-z so!« .
»So so?... Sie eben aber dei- at m : o aust· N
- J