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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 18, 1907)
Estnsqarmifchk Geschichte M Rust j Wley litt an Gelenlrheumatismus « nnd konnte nicht ausgehen. So saßen Wieder-in bei ihm an feinem Kamin nnd leifteten ihm Gesellschaft. Jeder - gab etwas zum Besten, um zur Unter haltung beizutragen «Ja,« fagte der Richter, indem er Ich feine Pfeife neu stopfte und an dete, «unter allen Schriften, mit » neu ich seit Jahren zu thun hatte, Bat doch Mat. Kingman der gerie »nfte ---— Du weißt doch, wie er uns for vier Jahren hineingelegt hat, Mauley?" Ja, Manley wußte es, und lächelte halb verlegen. halb ärgerlich. Aber wir lannten die Geschichte noch nicht, denn wir waren noch Neulinge in der Gegend, und wir baten den Richter, sie uns zu erzählen «Kingtnan kam vor etwas mehr als vier Jahren von der anderen Seite des Flusses hierher,« begann der Richter, cNiemand wußte etwas von feiner Vergangenheit Nur daß er ein Sport Dar. das erkannten wir sofort. Er war ein häbfcher, schlauen kräftig gebau ter Mann, mit dunkelbraunem Haar nnd Bart und hellen grauen Augen Er war immer wohl gekleidet, immer ein vollendeter Gentlemanz er trank W, er wurde nie hitzig, immer gleich Inäjig kühl saß er oft stundenlang — beim Jako, ganz gleichmäßig, ob er ge wann oder verlor. Eine-s Abends war er beim Spiel in Willards Spielhaufe. Dort war ein Mann von Colorado Namens Pizon « der viel verloren hatte und halb be , -CF-c.-L Ikllllllll Wut. Qchu tut-tut uupuuu haben, das Kingman mit ihm trinke, aber dieser lehnte es in seiner ruhigen entschiedenen Weise ab. Das reizte Bist-en er ging so weit, mit seinem »Sixshooter« vor dem Gesichte Rina Wiss herumzusuchteln Jeder erwar Me, daß es jetzt zur Schießerei komme, - Ober Kingman blieb ruhig. Weiß ioie Ue Wand wurde sein Gesicht, aber er . sagte nur: »Man sollte den Mann " Mingen --—— ich kann warten, bis er Wer-n geworden ist-« Ein paar der J Mienden jungen Männer führten I UND-e ins Hinterzimmer nnd dann erst ; Ding- Kingman fort. Man wußte nicht i Gi, was man von seinem Benehmen denken sollte —— es war sicher etwas » sthnliches in dieser Gesellschaft Mr troß alledem hielt ihn Niemand M seige —- ein Mann, der bleich wird sit Erregung und docg ruhig bleibt«ist Die ein Feigling Un er war es auch Sicht. eDenn als er am nächsten Tage M Pion vor dem Shotwellschen Lo JIII zusammentraf, da sagte er ganz fähig zu ihm: »Pizon, Jhr wart ge Iew Abend betrunken und habt mich « beleidigt —jest seid Ihr nüchtern, und » Herbei es zuriicknehmen.« »Ich nehme «· nie etwas zurück,« antwortete Pizon, MI- in dem Moment hatte er schon ei U Hieb im Gesicht, daß ihm die s- - heraustanzten Und mit einem " ten Viehe wurde er zu Boden ge -’ « tagen —- er lag da ohne Besinnung Mein Sack Quarz. Natürlich wurde -— Man verhaftet, aber ebenso natür ·« M wurde die Sache dann verschoben, II sie verranchte —- aus solchen Ge Wen wurde hier damals nie viel gemacht, und Pizon verschwand. Er s galt allgemein für einen schlechten Mk und Niemand stand ans seiner Kingman betheiligte sich dann als Partner Ward-s an dessen Spielhaus, aber sie hatten Unglück und als Feina nzan einmal für ein paar Tage aug « wär-is war, brannte Ward rnit dem Rest des Geldes nach Montana durch. zMngman kam zurück, versetzte seine Uhr und sonstigen Habseligleiten und versuchte es noch einmal, verlor Alles, und war ganz »gebrochen«. Damals lebte hier eine kleine hübsche Wittwe Namens Callen, ihr Mann Tom Cal ; leu hatte ihr ein Häuschen und tausend ; Dollars hinterla en——das war Alles. Sie muß wohl in Kingman verliebt gewesen sein —- auf jeden Fall setzte J fe Vertrauen auf ihn, denn sie lieh ihm J; ihre tausend Dollars, damit er in dem Hst neu entdeckten Silberdistritte von Nilp 23 - Rock jenseits der Grenze des. Staates eine Mine eröffnen könne. Er ging dahin, aber auch damit hatte er keinen Erfolg, und ohne Geld kam er zurück. Dies war zwar eiii hattet Schlag für die kleine Frau, aber sie war fest überzeugt davon, daß Ring M gethan habe, was er konnte und se ertrug den Fehlschlag ihrer Hoff W mit Ruhe. Kinginan aber sagte Et, daß sie ihr Geld wieder bekommen pude, wenn er noch einen Monat lang Ehe-»das war Alles, was er der klei det-se »Frau versprach » Eise-I eine Woche später wurde die wes - Kutsche bei der Furth über Mir Fort, etwa eine Meile von m zwei Männern, die sich durch H. - Her vor ihren Gesichtern un xs gemacht hatten angehalten « I- bic sieben Tausend Dol Dkr Kutscher konnte die « « sur abetsliirhlieh be — » » Ess- » vorher war "- M » Melschiinmel »- um Essai Flusse zu CI - »dem Raube sit-OF M ausge Ut It isnmstbeiid sszi ie- - UeVIII-Eisesm Dieser Wright galt für einen schlech ten Kerl, man wußte, daß er vonMon tana gesliichtet war, weil die dortigen Vigilanten binter ibm hergewesen wa ren Er war ungefähr ebenso groß wie Kingmam und derExpreßtuischer hatte nur sagen können, daß die beiden Männer ungefähr gleich groß gewesen seien. Am nächsten Morgen begab Isa, unser damaliger Sheriff Morton in den Plas, fand aber daselbst nichts weiter als ein Tuch, welches später zwei hiesige chinesische Wäscher als ein Tuch identifizirien, in welches sie die Wäsche Kingman’s eingebunden bat tenx nnd an einem Stein und Bann-. stumpf, wo offenbar das eine der Pferde der Ränder angebunden gewe sen war und sich qescheuerr hatte, fanc man Haare, die den hjaren des Pier des rl:chen, auf welchem Wriact ai: Tage des Ranke- von bier weggera ten und dann thriiageiehrt war. Wright wurde jetzt verbafiet --- der Verdacht lag sehr nahe-, daß cr eiihcr Ter Räuber sei nnd als Kinaman ein-. Paar Tage später zurückkam wurde ek ebenf.. lls fest-genommen Ver blieb fes-! ruhig dabei nnd theilte dem Oberiis mit, daß sein silvielschimmel lalnn ge worden sei und er deshalb Itsenielbenf zusammen mit seinen Decken nnd sei nem Revolver, drüben in Puck Ballen aegirn ein anderes Pferd vertauscht habe. Natürlich glaubte man dies-. nicht« er wurde eingesperrt, -und noch einmal lam digtleiiie Wittwe iinn zur Hilfe ——— sie gab dem Rechtsanwalt Sid Sbepard eine Hypothek vor- 8500 auf ilIr Häuschen, damit er Kingnnn vertheidge. Aber es war ein: ledi Aufgabe, renn die Umstanbgoeweiie gegen die beiden Verhaftet-In waren schmer. Aber es blieben doar nur llnr standsbeweisr. und es gelang Damals nicht oft. auf solckr bin einen Ange llagten zu ver-urtheilen die Ge fchcrorenen waren damals nur immer zu bereit, den Angetlagten die ,,Wol:l that des Zweifs:16« zu Gute tomxnkn Lzu lassen. Der Distrilt5-Anwoltni!o rcr Sheriff waren daher einiae Tage später, als die Same schon im Banne zu verlaufen drehte, ganz damit ein verstanden dem Arresianten Wriaqi Jndemniiät zu versprechen alr- er ists-« erbet. für diesen Preis als Zinsh zeuge gegen Ringman aufzuireten — und ich gab meine Zustimmung dazu uniet der Bedingung, daß er feinen Theil von der bei dem Expreßraub ac enackxten Beute herau« ebe. « Das that er —-—er ver-rieth den Tatz, wo er das Geld und den erbeuieien Goldsiaui.s versteckt heute. nnd theilte un- alle Einzelheiten üler den Raub mie. Der Tag der Verhandlung gegen Kingman kam heran —- ich ielbker unr alle Anderen hielten es fiik eine abso kut feststehende Sache. daß er schuldig befunden und verurtheilt werden würde. Er cis-r blieb merkwürdig ruhig — seinem Vertheidiger Sie Shepard, der ihm mittheilte, daß Wright als Seeatgzeuae gegen ihn austrete, sagte er nur, daß Wrigshk sein Feind sei, wei! er mit demselben in einer Geld-fasse Streit gehabt habe. und daß derse!be ihn nur zu verderben trachte. Shepard solle nur »für dag Eine sorgen, daß möglichst freisinnige und gerecht denkende Männer zu Ge schsuorenen in dem Falle gemacht wär den. Es komme hauptsächlich dara·if an, daß Wright ais der Schust, der er —sei, cnilarvt werde. i Die Verhandlung begann und da bei ließ sich Ring-man, zum ersten unt einzigen Mal, aus ferner kühlen Ruhe zur Muth hinreißen — —-— als Wriaht feine Geschichte Des Raube-I erzäisl. hatte, packte plötzlich Kinaman ein schweres Wasseralas und schleuderte es fo heftig gegen Wrighh daß ber. selbe einen Kinnladenbruch erlitt. Kingman wurde aeiesselt und die Ber ljandlung unterbrocken aber ais-. nächsten Tage schon nehm man ihm die Handschellen wieder ab, nachdem er versprochen hatte, sich absolutruhig zu verhalten. So ging me Verhand; lung vorwärts ss Da ereignete sich am Nachmittage etwa-« ganz Unerwaries tes. Wir hatten gerate eine Pause fiir eine Stunde gemacht, da trat ein Fremder an Manleh heran, ein star-v ker, schöner, sehr gu; ansfehendrr Mann mit braunem aar und helle-n Bart, in araxrems ollhemde uno schweren Stiefeln und mit einem mächtigen Sombrero bedeckt, und fragte Mauleh, ob er Abwlat su. Der Mann war auf einem ziemlich wilden Pferde in die Qrtschaft hindr geriiten, hatte aber das Thier gebän digt wie ein »Vaauero« iCowboyj und war vor der Office Manleys abgestie gen, ehe er nach dein Gericht lam. Maniey fragte ihn, rras er wünsche, Jud der Mann jagte, er fei drüben tu anderen Counth mit einer Heerde Bis-h und habe dort die Steuer dafür Ox zahlt——irn oberen Fox Ballen; uvu sei dort nicht Futter genug, and er mischte das Vieh in dieses County bringen, wolle aber erft wissen, ob er hier noch einmal Steuer bezahlen möge. Manleh gab ihm die ge wünschte Auskunft unr- dek Fremre bezahlte ihn traf-Lin dann ging er met in den Gerichtsfaah alsv er hörte, baß dort ein fenfationeller Prozeß im Gange war. Jm Gespräch mit Man leh sagte er, er sei jedesmal froh, wenn fo ein Kerl verurtheilt und wo » möglich gehängt werde, denn er habe elhft Netzt-genug mit den »Na-ar xtgentk ( asenriiuhety gehabt. Die Verhandl-trug begann. da auf einmal erhal- Heh ei- Lärm». —s-.— Her »Hu-de war Eber diesaniete gestre " welche den Zuschauer-sum bin demPlaI trennt, tvo Richter. Adre taten, die Geschworeneu und Ange llagten saßen, und hatte den Ange klagten gepackt er ries laut aus-: »Aha ltier bist Du, Du Schust, Diel; hätte ich ja ern-richti« Kingman meist-te sich wie Verztoeiselt, aber da Fremde hatte ihn mir eiserner Faun gepackt Der Slkeriss nnd feine De putieg sprangen dazwischen und be steisen Kingmam der Fremde wurde wegen Störung des Gerichts festge nommen und e: entschuldigte sich dar-n vor mir. Er hab-e ganz vergessen ge back, wo er sich befinde -—- diese: Butsu-se Kinanmn habe ihm gerade heute oor vierzehn Tagen in seiner Lobi-re oben In For Ballen roo er denselben als. Gast aufgenommen hatte. 581400 nnd ein Pferd gestohlen Jettt halt er denselben hier ganz nn» rerniathet vor sich gesehen und er hat-e sich daer hinreisren lassen. ihn zu packen. Herd nahm die Entschuldigung an nnd beruhigte den Mann, der sich warte nannte. seh fragte ihn betreffs seiner Angelegenheit aus-; er erzählte Alles mit der größten Bestimmtheit und machte einen durchaus ehrlichen, zuverlässigen Eindruck. Dann sagte ich ihm, zunächst müsse die jetzige Ver handlung vor sich gehen, aber es liege nicht die geringste Besorgniß vor, daß der Angeklagte entwischen könne« er solle nur ruhig warten. Die Verhandlung wurde wieder ausgenommen, und sosort meldete sich der Vertheidiger Sid Sheoaed zum Wort -—«- ich hatte schon vorher gesehen, daß er sich eisrig Nolizen gemacht hat te. Er zerpflückte den Charakter des Staate-zeugten und als er damit fertig war, sagte er: »Und nun bteibt mir nur noch übrig, die absolute Unschuld meines Klienten zu detnonstriren. Hier - ist ein Mann. der in glaubwiirdigster i Weise soeben auggesagt hat« dass mein « Klient ihn vor vierzehn Tagen besich len hat« und zwar oben in For Vollen. Es ist also unmöglich, daß zur selben Zeit wie Wright es behauptet hat dieser selbe Kingman einen Ex daurq untreu-, veguugru qu-. Garne wurde nun verhörtz er blieb bei feinen Erklärungen, er widersprach sich in nichts, Alles-, was er sagte, er schien durchaus echt und glauhwiirdig —- und, um die Sache kurz zu machen s-— die Verhandlung endete mit der Freisprechung Kingman’s unter dieser Anklage —- aber auf Antrag Garnes wurde er sofort wieder verhaftet. Die Verhandlung unter dieser Anklage wurde auf eine Woche verschoben, weil neue Geschworene ernannt werden mußten. Garne erklärte nun, daß er seines Viehes wegen sortreiten müsse daß er aber sicher zur Verhandlung zurückkam-neu werde. Niemand zwei felte an der Wahrheit seiner Worte am wenigsten Manley, dem er soeben erst mit der größten Bereitwilligkeit einen guten Preis für das juristische Gutachten gezahlt hatte. Man glaubt nicht, wie gut so etwas wirkt, welches Vertrauen man in einen Mann seht, ver uns gut bezahlt hat. Also hatten wir nichts dagegen einzuwenden, daß Garne abritt — er nahm einen gewis sen Andn Short mit, den er hier dazu engagirte, ihm sein Vieh zu besorgen. zn einer Woche sollte und wollte er zurück sein. Ut-- k-- uåjea -«-·-«I·Cs«m nie-se- nn ser Freund Garne, und immer länger wurden unsere Gesichter· Am Mor gen des Tages, in dein die Verhand lung gegen Kingman beginnen sollte, sahen wir in der Ferne eine Staub wolte auf der Straße da kommt Garne, dachten wir. Aber es war nicht dieser, sondern Andhy Short. und der berichtet-e uns nichts Gutes. Er war von Garne treuz und quer in den Bergen umher-geführt worden » dieser habe ihm gesagt, er habe den rechten Weg verloren, und Andy kannte die dortige Gegend nicht. Und schließlich habe Garne ihm gesagt: »Jetzt sind wir über die Staatogrenze — nun habe ich hier nichts- zu fürch ten und Du lannst nach hause reisen, denn ich brauche Dich nicht· Jch heiße nicht Garne und die ganze Ge schichte ist nur ein »Trist« gewesen, um Kingman zu befreien. Nun mache, daß Du nach hause tommst — hier hast Du einen guten Lohn für Deine verlorene Zeit. Damit hatte Freund Garne ihm eine kleinere Sum me gegeben und ihn fortgeschiett jetzt war er wieder hier. Na, das war ja eine hübsche Ge schichte --— uns gingen die Augen aus wie wir uns hatten dupiren lassen. Wir mögen damals schöne dumme Ge sichter gemacht haben. Aber was blieb uns übrig? Kingman kannte wegen des Expreßraubes nicht mehr prozess sitt werden, denn er war ja freigespro chen wardem und in der zweiten An llage gegen ihn gab es keinen Klager. Also blieb nichts übrig, als ihn lausen zu lassen und das geschah. Ehe er von hier fortging, hat er dann bei Sid Shepard die Vypothel der Wittwe be zahlt, und er erschien bei der Wittwe und wollte ihr die tausend Dollars be ahlen, die sie ihm geliehen hatte, aber« die kleine ehrliche Frau nahm daj Geld nicht, denn ei sei lein ehrlichse Geld. Aber ein Jahr später kam sei an wieder —- je t mit ehrlichem Angabe-n er hatte ene reiche Aber angeschlagen und viel Glitt gehabt, am usw Ia tara er mit der twe auf meine und ließ sich selt- ihr trauen —- sie ah sehe glücklich aus. Und unter denen, die ihm nach der Trauung die Hand schüttelten, war der hiesige xpteßhoie Lamhert, wel cher sagte: » eine Herren, Mat Ring man schuldet der Gruß-Gesellschaft keinen Cent mehr, er hat Alles be zahlt!« Jm lehten Sommer tras ich ihn in New York --— es ging ihm gut. Er lebt seht in Kentucer und macht da selbst gute Geschäfte — ich sage Euch, Mal Kingman war ein Schust aber er war doch ein guter Mannk lCalisornia DemokraU »Ein-e Maskerade « Slizze ans dein modernen Leben von Bruno Danlra lfg war ein Abend in einer großen Stadt. Draußen war es lalt und un gemüthlich· Der Regen blies die schweren Tropfen gegen die Fenster, die seufzten und zitterten. Mitten in Wind und Regen stand ein Haus, nicht llein und nicht groß, aber von einem gewissen zufriedenen Aussehen wenn auch nicht großartig eingerichtet. Großartige Hauseinrichtungen lo steten Geld, viel Geld und das war siir andere Dinge viel noihiger: stir das gesellschaftliche Leben, das die Bewohner des Hauses siihren muß ten, und für die beiden Söhne, die als Ossiziere fern in ihren Garniso neri das Geld ichon unter zu bringen verstanden und tiir die vornehmen Gesellschasten die dem Präsidenten, dem hohen Vorgesetzten des Haus herrn, so gesielen, daß er mehr biet im Hans verkehrte, das auch so gute Weine aus den Tisch stellte, als bei d:n anderen Herren, die sich nicht mit ihrem Gehalte io gut einzurichten verstanden Und heute, in dem hast lieber-« lalten flcelter stand das Haue sicle da und mahlte aus allen Fen iierti Init einer Fiille von Licht. st. bei-i aroszen Eiiijkenzimmer aber sun lelte ein blumeniibersäter Tisch von Silber und spiegelndem Krystall, denn teute wnide ein großes Fest ge leier weil derhaissherr zum Wirt-: luden Geheimen Rath ernannt war und ils-m ein Eint-erst gnädigeg Schrei-v ben seines Fürsten einen hol-en Orten und den Titel Excelienz verliehen blink Ter Präsident hatte seine Anwesen beii zugesagt und die Tochter dei Hausre- sollte ihren Platz neben seinem Sohne- belommen der eben von einen« langer Ausenthilt im Ausland als Ateache wieder getomtnen war und siir vie Zulunst die schönsten Aussichten hatte: nebenbei war er der leichtsin nigste Lebemann, den man hier in der großen Stadt kannte, Und Fräulein Anna, die Tochter der neuen Excellenz tonntc ihn gar nicht leiden. aber da er eine gute Pirtie war, machte da ja nichts weiter aus Der Präsident und der Haueberr waren einig urd hofften, heute Abend die Verlobung verkünden zu können. Fräulein Anna, rer zu ihrer ichlanlen, eleganten Figur das weisse Seidenlleid vorzüglich stand, war ganz ruhig wie immer. Jhr irae es gieichgiiltia. ob sie als-« die Tochter Seiner Excellenz dei Wirklichen Geheimen Rathes eine Rolle in der ·roi-,en Welt spielte oder in ein paar Jahren als Gemahlin Seiner Excelienz des Botschasters in ,wenn sie nur eine Rolle spielte; ionst hätte sie ja auch gar nichts zu thu—n»geh«abt « JZJc Beklocllkfsl kxkcglk Ilc lllcksl llii :nii:«I-·sten; bedeutete sie doch für sie nicht«-Z weiter als einen Zzenenwechsel aus ihrer Weltbiihne. htlbet irogbem zerpflückte sie in stervöfer Hast eine Blüthe dershellen Reiten, die ihr Kleid schmückten. Sie erwartete ungeduldig ihren Jüngsten Bruder. Llls er endlich eintr:.t, ging fu« ihm rasch entgegen. »Was ist geschehn-, Wilhelm?« fragte sie erregt. »Mutter im Schlaf-— itnktter aus dem Beit, schluchzet«d, ater und Du eben inkZicnmey Va ter hastig hin- und her-gehend unblaut sprechend, also auch erregt. Nur DE natürlich so lalt wie imtner.« »Es-ruhige Dich erst ein wenig, Anna, solch eine Aufregung ist nich: gut gewählt siir diesen Augenblick Dein Bräutigam wird sich wohl launs eine Frau ausladen wollen, die bei oer geringsten Rleininleit In Erregung gerLith dazu hat er selbst zu bie? ZcelCL« »Für mich nicht« »Aber siir apdere.« »Dein ba- ist ja ganz einerlei; ich will doch seine Frau werden und nicht seire Geliebte.«91ber erzählen kannst Du mir seh-on immerhin. Es ist sicher von Fritz oder Eberhard. Haben sie Schulden gemacht?« »Er-rathen . End nu hör« zu, aker beherrsche Dich, berstanden.« »Ich soll dock wohl noch unseren Gästen etwas Kcmödie vorspielen lönnen.« v »Ich hatte es rsn Dir erwartet Nun hör« zu: Fritz hat Schulden ge macht, e·nsach unglaublich Die Sache ist vor en Oberst gelommenx zahlt Iris nicht bis heute Abend. so ist Der raeh da. Vater bit lein Geld. um es ihm zu schiefe-if »So leiht dvchl Damit ist wenig: stritt Zeit geweint-ein« »Werft Du, wir hätten es nicht sehen versucht? Vater und ich sind um gewesen« wo wie konnten, wir ben kein Geld aus-trieben auch nicht bei dein schlimmsten Buche-en Ei ist ihnen nie-bit mehr siehet gutng « Unwissend. »Auch fix-Zutritt Nimm dars« :s1:.n zu Ihrer Lssriovnnq mit dem be :i.L;-!:ten Enkiftifer Franck«-»F Weiter Hutt! Man-a find-L Laß sin Emtiiriidxu eine unpassend Fiszie fiir mich ist; sie sagt, für drit- ift icon nur »die arofss Mosse«!« wendend-P »Für uns nicht. Erstens stärkt Pack Uan nat-tun htvtptz out-C ten-Z werden wir nach der heiratiz ganz zarüekgezogen leben. Vater hat jn dann kein Feind mehr zu versor gen.·« , »Aber siir Fein. Was geschieht, wenn er nicht bezahlt? Was bleibt ihm iibrig?" «;Zchlich"ter Abschied over ————« »Ob« Ps« ,,Eine Kugel.« »Und Vater Bonn nicht bezahlett2« »Untnöglich! Die Stimme ist zi c.toß·" »Und heut-Abend now, sagst Dus« »Enticheidet es sich. Wenn ihm nich! das Geld in den Schvoiz siillt, gehst Du tnorgen in Schwarz. Den Abschied wird er nicht ertragen und soll er nicht« Lieber vorher eine Ein-sei dunk. isen Kespr »Und deshalb liegt Mutter —-- ?" »Mutter, ich dachte gar nicht meist In sie; die Gäste können jeden Augen-. blick totnmen; da ist Vater ja schon. Jckx gebe eben zu I.·tnti-r, Vater-« Damit ließ er die neue Excellenz allein und ging in das Zchlaszimntet, t:o seine Mutter aus dem Bette link nnd schlttchztr. »Mutter, es ist Zeit. Du mai-» tommen." .Wilhelm, dent an Fest-! Ich lanr nicht, morgen. morgen -—--" Jhte Stimme erstickte im Schluch Hen. Ihr Sohn trat näher an sie heran und sprach rubin und kalt: »Du kannst nicht« Mutter, wass Du hast Dein Leben lang Tag slir Tag den Menschen Lügen aus Lügen rotspielen können. und willst heute an dem einen Abend das Wert Deinek Tebens vernichten? Mutter, Du mußt ja heute Abend Deine Tochter verlo ren, Du hast keine Zeit, uin Beinen Sohn zu klagen. Warum denn auch tragen? Weiß: Du denn. oh ihm nicht im Tode tausendmal wohler ist als in diesem Jni Lügen aufgebau ten Leben? Kesnm die Gäste werden sofort da sein.« «Wilhelm, es ist mein Sohn. den ich verlieren solt-, nnd iel: ioll meinen Gästen eine fröhliche Miene zeigen, ich kann nicht. Mein Fritz, mein Fritz, ich will hin zu ihm, er soll sich bernhi gen, er soll sich nicht todten, ich will, ich lann ihn nicht lassen. Wilheli«:, hils mir doch!« s »Ich kann Tit nicht helfen, Mut ter, ich kann eDir nur eines sagen: Excellenz, der Präsident will seinen Dant, ehe er seinen Sohn steh verloden läßt. Mutter, komm, Du sannst nichts mehr ändern, aber Du mußt Deine Tochter net-lodern um uns zu retten." »Das bedeutet also vöUigen Kn i tttlk Vlc arme thumr nanv aus. Jlir Sohn bali Lin-, die vorn Weines-. geriitbeten Augen in talteni Wasser zu baden, bis sie nur noch den Wie rergtanz einer inneren Erregixng zu riretsrrahlten, die zu dem heutiges-. Abend vorzüglich paßte. Fertig ange: tlridet war sie schon. die schwarze Seide sunleltc nnd tnisterte. Sie e: s,hauerie, als sie vor den Spiegel trat. »Eine- Liorbedentnng,« illisterten ihre dtaisen Lippen. Dann rasste sie sitz-. auf und strich leise mit der Puder-? ciuaste iiber die hochrocben Wangen Nun snh niemand ihre Erreguna rneiFrJ am Arme ihres Sohnes schritt sie in den Speis-spat Sie teun gerade zur rechten eit: Der Präsident war mit seinem sobne soeben eingetreten, nnd mit einem lenventionellem lie benswiirdigen Lächeln schritt sie ihm1 entgegen. Der Sohn des Präsidenten4 begrößte die Tochter des Hause-, dies sich ein wenig von den übrigen abge-i sondkrt hatte. Ihre schlante Strick-cis nung und ihr :ul)iges, veritehmee Gej sicht bezauberten ihn aus«- nene. Sie sprachen eine kleine Weile niiieinan-’ der, während neneGiiste kamen. Banns traten sie zu ihren Eltern, um alte-l Lippen spielte ein belriedigteo Lii I cheln. Neue« und neue Gäste trete-is bereit-, endlich sparen alle veksninmeltl und man setzte sich zu Tisch. i Dac- Mth vextiei den« und sie-l benswitrdig, wie man es en diesem Hause gewohnt war; der Präsidean schlürfte mit Andacht seinen baute Lauternr. Schon war man being Dessert angelangt, ea lächelten sich der Präsident und die neue Excellenz zog, auf die schon mancher Trinlspruch ausgesucht AHur. und der Hausherk erhob sich, m die Verlobung seiner Tochter mit dem Sohn des Präsiden ten ieierlichst anzutiindigen Alle-s l lauschte aeipannr, nnd als er geendet hatte, ertönte Jubel und Glüetwitn schen und Gläser-klirren un: den gan zen Tisch herum. Mitten hinein tlang die Stintrre des Dieners, der eine Depelche mel dete. Wilhelm rief ihm eilig zu: »Geben Sie liser!« nnd riß sie ihm aus der Hand. Niemand achtete auf ihn: er erbrach das Blatt und, was e-. gefürchtet hatte-, traf ein: das Tele grarnm enthielt die Nachricht von dem Selbstmorde seines Bruder-L Einen Augenblick lana wußte er nicht, was er tbun sollte, dann aber. als er die Blicke feiner Nachbarn auf sich gerich tet sah, stand er plötzlich auf und rief let-« »Ich bitte um Gehör, meine Damen und Herren! Die erste Giiickwunichs Depesche: Herrlichen Glüctwunlch mer ner lieben Anna nnd auch dem Bräu tigam, mit dein ich baldige Betannts ichaft erhoffe, tinek Eberhard.« Alle wußte!-., daß therhard oer äl teste Bruder dir Braut sei, so wun derte sich Niemand iiber die Deinde Allein die Bis-sit liat Ihren Bruder, er möchte sie itzt reichen, und sie lag-; Den wahren Jntkalt der Botschaft .Wie nett »Ja ih;«.-,« sprach sie ruhig und ihre-is ·Briiutiaans, der die Teprsche ebenfalls lesen wollte, damit leicht auf die Mira-er tlopfenb, gab sie sie rasch ihrem Bruder zurück. Die Mutter sah blaß aus, sie mochte den Jntsalt alnlem aber sie trank ihrem zutiinttraen Schwieger lobn liebenswürdig zu, ais er sein Glas gegen sie hob. Der Vater unter lzielt sich, miibiain lächelnd, mit been Präsidenten So nahm das Fett seinen Fortgang noch stundenlang· lustig und heiter. wie es bei einer Verlobung zugehen muß. Endlich cclrieden die Gäste mit dem neidischen Bewußtsein, daß es bei der steuen Excellenz wieter ebenso fa knos gewesen war, wie bei dem ein fachen Herrn Geheimen-in Endlich waren Eltern und Kinder allein, nach dem der junge Bräutigam noch ein tleines, zärtliches tickensviel mit seis ner Braut vor den Leuten auiaefiihrt hatt-; sie wußten alle leide, was sie ihrem neuen Stande schuldig waren. Die vier standen im lißzimuteh vat in der Fülle dec- Lkchteg funtelte. Der Vater sprach zuerst: »Was ist mit der Drpeicle Wil helmsa Er antwortete: »Ihr wißt es ja, »was soll ich sie noch« vorlesen? Fritz liat sich erschaf sen. r- - ss « . U-. tats- !.» LYIUIII clagcdkilc lUUt JUIV IIIU lsl Zimmer· Danks mönse ein neitigeb «".·’-·chluch·3en: tin-dient Eaa auf den Finieem in den Divan gedrückt, der ganzeKörper Zins-ti- «ii—d deine Die Mutter sah ficirr niii ihn nieder. Ihre Lippen murmelten dreiWorse, iminer wierer drei Wssrtet ,,Friiz ist todt, Fritz ist todt!« Dann zvares wieder still, bis sie plötzlich obnmächtig zu Boden sank. Wilhelm bettete schleu nigst ihr Haupt ruf seine Finiee Und strich das cui-e Haar von der ge fiirchten Stirn, während Anna mit tölniichern Wasser iiber ihre Wangen und Lippen riet-, die auch ietzt noch zu einein lieben«-iviiroigen Lächeiti verzerrt zu fein set-Feuern Und wenn sie rieb. so ist-Alte an ihrer hat-I iin Scheine reiz- tsichiee der große Briti.:11t, cer ihr-n neuen Verletzunge ring zierir. Draußen auf Der Straße aber stau den trotz des- ichleciiten Wetters viele Leute· die der .;.Tinzenden Absahrt de: Wagen und dei- iliyenden Toiletten und Uniforniert zugeschaut hatten, und starr-ten neisjich in die erleuchte ten Fenster. MOH Zelt-h verstunden «Anguiie, Sie haben. während ich ver-reift war, meine Kleider getragen?« »Na, gnädige Frau, Sie haben mir doch befohlen, Ihre Sachen öfter an die Luft zu bringen« Ein trin- dee sei-. Der kleine Otto hat aus Bausteinen ein hanc zufammengefekh scheint aber von feinem Werte nicht besonders befriedigt zu sein« Sein Vater be merkt es und sagt zu ihm: »Was machst Du denn so ein ini vergnügtes Zieggts Pai- hans i ja sehr »O nein, Papa, es fehlt noch etwas darauf «Wirtlich? Nun was dennisp »Die hypethet —- und ich Lnichh wo ich eine hernehmen spitz-. s