Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 21, 1906, Sweiter Theil., Image 13
Z Ottern-r schreibt-titles non Z å Ist-zit- Faufsteugeh Z WAng Z « No. 2538. -— Well, ich kann Jhne ithticd Ich hen noch nie nit e mehr dis cpesxnietere Person gesehm wie die Laute-, wie se ausgesunne hol, daß« der junge Schentelniann sie nur forl e lJeiert Mehdche hot hatowe wolle, während sie eckspecltet l-,ot, er deht sie frage steine Frau zu wet’n. Se is, tvie ich Jhne schon angedeut hen«, ins» Ohmiaß» wollt ich sage in Ohnmacht gefalle, was nier so usf deutsch sagei not sehnt gesehntet Der Mister is ganz geschiehrt gewese un hot gar nii gewußt, was er sage sollt. Ich hen do ioidder gezeigt, vasz ich in alle Fundisitens den richtige Nöhrs heu. Ich den gesagt: »Junger Mann-, Sie 3;.·:: die junge Lelxdie ganz orsel infol te!. Sie hat nit annerschter eclspecktet un pr- hen ich, daß es Jhre Inten trlJn ortrese is, sie zu heirathe. Jä icnle i:it, daß es in Jbre Kliiß der Steii is, das mer Die heiert Mehl-ser rker an die Stritt uffpicke duht.« Do lot er gesagt: »Mädd:m, do muß ich Jltne recht geiowe, awroer wo jetzt die leis-et sllieedereijer so schtehrs sin, do mirs-, mer se netnine wo mer se kriege him. Dann noch e anneres Ding, iH es a.oirer auch dorchaus nit der Steti, daß mer unsere Frau an die Stritt uiitsicke. Wenn tie junge Lehdie gleiche dedi, en gute Platz zu hin, dann deht ich se aleich niit nemine.« ..Rossiirie, hen ich gesagt, e junges Meiddclje läßt mit ihre heiligfte Ge siilpie kein Spott treitrex Sie den ihr Herzen-: gebroch-: un Sie könne lache, wann St nit noch e große Dem metfckk suht an den Hals kriege sor Brietich of Prammis. Wann Sie e Die-rftmel-,-dche den wolle, dann sin Se hier in inei Haus an den verkehrte Pius un wann Sie mich un die junge ·L.-li:ie, tro Se in so e«schn«ode Weis ilxre ganze inhzunft wollt ich sage Zutunst geruinst l«,en, e großes Feh ivcr duhn wolle, kann mache Se die Viel-r zu, aiower von die Autseit un vetrete Se niemols toidder en Platz, ioo e junges Menscheleioe von Jhne gelnieli is worde.« Do bot er e Fehs gemacht als tomn er e Gällen Win ncger getrunte hätt un hot sich fort cis-nacht- An die Diebe hot er noch das eine Wort »Bockhaus« gesagt un rann is er aulfszit gewese. Jch lanu Jijne sage, ich den e ganz schreckliche Wind gehabt. an inei anseit ljen irr gedeuki, wann das alles doch nur bei die Wedesweilern bassirt wär. Jetzt sen ich die tranle Person bei mich ins Haus geh.1lst; so geht miclfs aw wer mit meine Gutheii. Jch sin im trerhauvt dumm« daß ich den Philipp, was mein Hosband is, nit immer folge-: aus den sein Kopp duht ja nit Viel gsrscheiies erans komme, aivwer wann un dann hot er doch ganz lichte Augebliclr. Der hot mich gleich ge sagt, losz dich die junge Leut vom Hals alles was du davon kriege duhsi dass is Undank. Jch hen’s ihn awwer nit geglaubt un er hot doch so recht gehabt! Well, in die erschte Lein hen ich wich widder zu die Laura gewendt, loo noch immer in ihre Unlonsckjiuö nessessithee gelege un ihre Fießchers mit die weiße Stackins un Schuhchen Gut herausgekehrt «s —Isst---.«.« .. —-s« N WIW Heu Uurn ftellefudzendetr Mädchen): »Sie haben recht oft Ihre Entsc- gervechse1t, wie isch sehe.« Wäisbckent »D.x9 konnte ich nicht ändern, ji«-tm ich zwei lsiiJ drei Mo nate ltei einer Herrschaft war, wurde ich 11«ats.t.« Herr: »Da sind Sie wohl leidend?' « TLUIZL-«j,«31:: »Min, daz- nickt, -—— List-staut mir nmmiimal das Wechsel 7«,;..,»1«.« 4 »von sich gestreckt hot. als wann se ga: ’nit zu sie belaixqe deine. Ich kann lJlme sage, ich lieu arcine müsse, tote ich das Unglück gesehn yea. Och, lea tum sin atvwek auch die junge Mut-ek ciier so sublischx warum misse se so narkig nss die Manusleut sein? un was lieu se dann, its-Inn se lveetlich so en Ekel trieget Se solle nur zu mich komme, ich kann se en· Peunter odder zwei gemwr. iln dabei hen ich noch lang nii den schlechteste Mann kriegt. Ich km e Gläsz Wasser genomnie un hen sc ihr Felix-, abgewasche un do siu ich doch- so verschrocke, wie ich noch iu mei ganzes Lewe nit verschtocke sin Ihr Fehs war alliwwer voll· Blut. Osg war es gutes Ding, daß icks bald ausgesunne heu, daß das nur ihre Kompleckscixen aewese is, wo abge weicht ig, sonst wär’n ich noch mehr geschtebtt gewese. Ich hens auch noch die Kimmelbattel crksei geholt un hen se c paar Droppe in ihr Mailche lauft losse un do hot die Laura wibder Die Augedeckel usfgemachL No, wag sin ich da so stolz aenscse wie ich gesehn hien, i szse noch gelebt hot! Das ekschte ort, wag se gesagt bot, war: »Ein ich enuihau jetzt verheiratii odisek sin ich nit?" Sie sin nit, het: ich gesagt, awwer uemme Se sich die Sach nit so zu Herze; das is Annere auch schon gehäppend un mich selbst is auch einer dokch die Lappe g«an«c,e. bkfnbk fmb ich mpin Nfiiiitm Crit-Hi hens. Die Laura hot sich dann aff aepickt im sagt: »Gedante mache? ei schritt seåengath ich sin ganz froh, daß es den komme is; glücklich wär ich doch nit mit den geworde. Essis iwwetbaupt aria fuhlisch, wann mer Geld beirathe dizhtx die Lieb is doch am End die Hauptfach —is es nit, Tante LizzieZ Also macht jetzt so keine Leichebitter-Gesichiter, ich newwe nicks drum, o Kontrolör, ich sitt fort-at ganz froh vor. Den Weg ben ich auch noch die Tschehns recht lana bei meine aute liewe Freindinne zu bleiwe.« Well, Milter Edithor, ich muß sage, ich fin stumm starr un sprachlos gewese! Wei, wann mich ir- ebbes gehäprend wär, ich wär ins Wasser aange, wag am Difenfte war un dann hätt ich- noch Peusen ge nomm. Awwer die junge Leut von beutzuraa, die heu kei Herz mehi. Die denke einfach, wann’5 nit der is, dann is es en annere, un wann’5 keiner is, darin macht-Z- auch kein Differenz. Die Wedesweilern hot bei den ganze Eckzident dabei qefosse un bot nit Put) gesagt. Das is auch so ein-: von die, wo bei alles kalt bleiwc wie e Kuhtummer. Well, ich sm frohj daß ich nit so fein. Bei mich is das Herz die Hauptsach. Es is Zeit geworde, daß mer ausenanner aange sin un was denke Se wohl, wag isie Wedesweilern zuletzt gesagt bot: «,,Well, Laura, ich betrie, mein Alter ibra tcki jetzt kein Wein zu Euere Wed idina zu schicke« Heu Sie Worte, Mister Edithors th) hen keine. Mit beste Riegardz , Bourg . LizzieHanfftenaeL ! ! i - - Enlant terribte. Fremder: »Wie ich höre, habt Jhr eine Photographische Dunkettammer im Hause —- kann ich hinein?« ; Der kleine Moritz: »Nein, jetzt is der Vater drin!« Fremder: »Was macht denn der «dort?« Moritzl: .,Mofelwein!« — Der kranke Trinker. Arzt: »Alfo während ich verreist war, haben Sie wieder flott drauflos getrunken! Schöner Leichtsinn dast« Patient (entriistet):: »Herr Sant tiitgrath, Sie haben Ihre Erholung gehabt — warum soll ich sie nicht auch haben!« Mitten lm Oeean ssagier: »Capitän, wie weit sind wir noch vom Lande entfernt?«— l Fapitiim »Ungefähr zwei Seewei en.'« Passagier: »Aber man sieht ja nir gends Land? Jn welcher Richtung liegt es denn?«— Capitiim »Direct unter unst« Die Frau ais Reporter. John Nitsch, Esa» stellt Betrachtun -gen an üker die Qualifikaticuen der Frauen für den Neuig kritsdienfL Mifier Editee! Es cebt, wierchs Jhne erst neilich empl, Jch weiß nimmer bei was for etet Gelegenheit gesagt hen, a Masse Sache, tvv Frauenzimmer nix dervv verstehen und wo siejm Lebe yimnzer , lclllk lJUcc IUL Jnstenz Ko , heiße Pun ch mache, Kinner rähse un eganze anneke Sache) awwer, losse Sie es alleenig, es gebt auch eganze Masse Sache, wo Tschenkelmens uix kckvo ver stehn. For Jn stenzz her- Jcheö nie begreife kön ne, daß nitschun lang alle Ruf-Js piiper exklusivli onley fimäl Echie -Reporters N ayngqleul ua die männliche Hie-Reporters de große Banns ge gewwe hat-owe. Mannsleit sein nix for Nnhs aus geftnne un Neuigkeite ze wisse For iuhs un Neuigkeite allemal eFraun zimmer for Meines. Dann Manns v seit sein in Nigard da derz u Alles zum Schlechte, ne sein all tuh 3the bät-. Probitn Sie es blos emol un frage Sie en Bekannte nff der Gaß: »Well, was gebt es Neieg?« Jch mach einige Weit er antwortet entweder gar nix druss un seggt blos: ,,Wo könne mer dann hier in der Gegend Ein-i- blose?« ober er segt: ,,Ok,, Jocht eß nix Neies.« Un dann is eg, wie es in die Theaterstiickbüelcer steht Beide ab dorch dieMitte«, nämlich dorch die Mittelthür vum nexte Platz» Watsche Sie dergeae etnol zwee Weibsleit, wo nff der Gasse sich be gegne, nn wo die Eine dervo frägt: «Well, was gebt es dann Neies?« Mister Editer, da iinne Sie ganz ge trost inde nertePZatz gehn, eBattel ordern, eSigac.r schmohke nn warte bis der Lontsch fertig IS un en Lontsch nemrne und chr Battel sinische un wancn Sie wieder eraus kimme, da sein Sie schuhr, daß die zwee Weibs leit noch lang nit fertig sein mitNei igieite verzähie Sie iinne oessosarschun an kleine Kinner nohtisse, daß die Mädchen mehr Talent for Nuhg hawswe, wie die Bube. Wann sor Jnstenz einer vun Meine Hi-Enteltinner, vun die Bübchen Mir uss der Gaß oder im Haus entgege acsprnnae timmt, da will er höchstens was wisse: Ob Jch was mitgebracht Hätte oder ob zch en Nickel oder en Denn sor ihn hatt, oder ergend so nass. Kimmt Mir answer eins vun die Mädchen entgegen gesprunge, da hist Jch glei was-Neids »O’Pa, ufs der cnner Seit vnn der Gaß is der Mann gestorbe, wo die krante Frau hot, wo der Hund dervo qestern von die Dog tätschers getärtscfk worn is, er hot e Kalt geiätscht aehott, wo sich usf die Pfeif gezettelthot un er war blos for zweihnnnertunsnsziq Doktor-z inschurt, awwer die Frau hot e Schwester 'in Newari, wo sehr gut ab ig, un nach dem Fjunerell wird sie zu Der muhve gehn, un der Wage vom Dipartmeni Stohr is schun daaewesc nn hot few we Päckädsches delivert, es is Alles FiOh Di geschickt worn, un derMann ot am Corner e FuszichsdoerbilL wo ihm die Widow gegewwe hat, tschän sche lasse, un dreizehn Dokterg neinrl vieriich Centg Tschänsch zeriick ge bracht nn es sein vier stärädschns sor bit annerell qeo. dert un ————-— Bei der Zeit thun Mir offtohrs fchun die Ohrn weh unJch fag »Jet git it·'« Awwer es Pruvt doch, was for ii Zälent fort Nuhs Weibsleit fchuii in ihre Anfangsstadijej als ilenne Mädchers hast-we Woio Jch uff diese Eidie getimme bin, Jshne iiwiree die Qualifitäfchens vun Weibsleit un Mannsleit als Ri vokiersxs ze schreibe, des ig, weil Jch heint Morche die Atti gefrogt heit, sie sollt Unser Tochter, die Lisbeth. wo,1rieSien-1ssedriiwswe in Tschör sie wohnt, wann iir nii bei Uns an erer Wisitt is, uifiable un sollt ihr sage, Ich thiii ihm Munn äbfolutli an Büßweß set-e müsse Die Atti hat also ufigerunge un Jch lien gemerkt daß sie aach die Kon neiifchen gekriegt hot Dann, nach die üblichen »Hällo!)s« un »Bischi Du des?'« is die llnnerhaltung iiwiwer die Weiber ahngeaange Erscht vun der Tfchörsiek Seit aus-—- ch hen blos vun der Alii gehöri: ,, io-—— ——-—'« »oh go on« ,,You dont säh fo«-—-———-—,, Werk lich -—— — —-—-- »Um Gottes Wille, in der ihrm Alter«-« —- »Oh. des miene Dino!" ——————-— »Well. des bot mer eipeiie Linn-e: Jch hei: es ihrer Mutter immer gefogt, des werd noch emol les End dervo fci." ---——— -,7f!tfzich Dollers for en Deimond Jngdtschiiieciiring?« — — ---. ngz ——« —-— No !?? Werk lich « ? ? « —- Jesses Ieise-ZU --.—.-.- — Hass» liahu hst sie?« Jeiz könnec cie sich vorstelle, Mister Editer, wag fo- eMcisse v- n Jnfor mäsaen die-Atti da gekriegt hei. Dann « hot die Atti ahngefange, unserer Toch ter die Nuhs rum Tag ze phone, awwet sie is glei abgeschnitte worn. Wie Jch dann die Alti gefragt heu, ob Mei SchwiegersohwiwLasw tim me that, dais es rfitohrs ausgetörni, daß sie vergesse hat. des ze frage. Des wege sag Jch: For Nuhs un Neuigkeite —- Frauenzimmer for Männer! - Ich denk, Mister Editer, des is e wäljujäel Hint fnr Jhne Ihr Büsneß! Wann Jch wie Jhne wär, da thiit Jch lauter Schi-Reporters engiitsches. Mit diesem Wunsche sein Jch einst weile so lang - Yours John Nitsch Esa. W sie-e tragisch-« Orts-de aus dem Jahre 1870. Jn dem vor Kurzem erschienenen Schiuszbande der Aufzeichnungen des Prinzens Kraft zu Hohenlohe-Jngel fingen (Aus meinem Leben. 4.Band, Beriin) finden sich viele denkwiirdige Episoden aus dem Jahre 1870-«71. Eine tragische, die in das Gemüt-his leben Roonss bineinleuchtet, sei hier mit den Worten des Antors wieder gegeben: »Ich mußte mich bei der Vertheilung der Offiziere an die be stehenden Bestimmungen halten, und danach war-de der Hauptmann Bern hard v. Roon, Sohn des Krieg-IMM sters, zum Chef einer Festungstow pagnie vorgeschlagen. Bei der Eröff nung des Reichstages am 19. Juli, der ich als General a la Saite bei zuwohnen hatte. trat der Kriegsmini ster mit Thriinen in den Augen an mich heran und sagte mir, es sei ehe betrübeud fiir sein kriegerisches- a terherz, daß seinSosiyn schon wieder bei der Festungsariillerie zurückblei ben müsse. Dai- sei nsun der dritte Kriea, den wir in sechs Jahren eri lel«te1:, nnd sein armer Junge solle immer mithiitig anause bleiben. Ich konnte dein Kriegsminister mit gutem Genüssen sann-. hab die bestehenden . Bestimmungen mich verhinderten, eine Ausnahme fiir seinen Sohn zu machen, und er den Platz erhielte, der ihm nach seiner Anciennität zutommcu Als ich von dieser Unterredung nach meiner Wohnung kam, fand ich einer Befehl der General-Jnspettion der Artillerie vor, eine andere Verthei lung der Batterie- und Kompagnie chcfstellen vorzuschlagen, und zwar nicht nach den bisherigen Bestimmun gen, sondern nach der Geeignetheit und Uebung-J jeder einzelnen Persön lichkeit. Der Hauptmann- v. Roon hatte sich nun bei der Festungsartille rie bisher fast gar keine Prain er werben, dagegen eine Feldbatterie schon mit großer Sicherheit geführt und, von einer eisernen Ruhe und einem sehr scharfen Auge auf das Günstigste unterstützt, sich besonders dadurch ausgezeichnet, daß er mit sei ner Batterie auf dem Schießplatz am besten schoß. Jch mußte ian also nach jener Verfügung eine Feldbatterie übergebn Denselben Abend konnte ich noch, dnf tsie Entscheidungen jetzt immer umgebend erfolgten, dem be sorgten Vater durch ein Billett Mel dung von dieser Aenderung der Be stimmung feines Sohnes machen. Er wart sehr glücklich darüber. Der Hauptmann v. ston führte feine Battcrie mit großer Bravour in den Schlachten von St. Privat und Se dan. Jn dieser letzteren aber traf ihn eine Chnffevottugel in den Unter-leih und zwei Tage darauf starb er. Der Vater aber war untröstlich, denn er glaubte, seine Bitte hube mich ledig lich bewogen, feinem Sohne diese Stellung zu neben, in der er seinen Tod fand. Ich konnte ihn erst im November sehen und damit trösten, das; ver Platz. den sein Sol-n erhal ten, unabdiinnia von den Bitten des Vaters bestimmt sei.« « — Die bestehlen-e Polizei. Einen lustiaen iisannerstreich theilt der bekannte Kriniinalist Professor H. Gron Init: In der österreichischen Stadt T. wurde neben dem Bahn hofe eine Polizeitoachstube gebaut und mit ganz neu ersundenen »Metall ie geln« eingedeat, welche gleichzeitig den Vlsasond zur Wachstube bildeten. Am Tag, nach dein die Schutzleute sich in der neuen Wachstube häuslich ein gerichtet hatten, erschienen mit einem Han-dwagen zwei Männer in der Uni sorni der städtischen Fenertoehr, welche sagten, sie hätten den Austrag, die neuartigen Ziegel gegen gewöhnliche umzutauschen, da sich erstere als zu blitzgesährlich erwiesen hätten. Die Wachlente hatten gerade nichts zu thun und halfen den beiden Männern, das Dach abdecken und die Ziegel der packen. Le tete wurden dann fortge schafft un die Schmtzleute warteten aus die ,,altartigen« Ziegel. Nachmit tags zieht ein Gewitter auf und die Wachleute telephoniren der Polizei zentrale, es käme ein Wetter, und sie würden naß, was es denn mit dem Dache sei etc. Schleunigst begiebt sich ein Polizeitommissär zu den Wach lcuten, die man nach ihrer telephoni schen Meldung sür verrückt hielt. Der Kommissar besteht sich den Schadens und lann nur zu dem beschämendens Schluß kommen, daß die Hüter des Gesetzes selbst ordentlich begaunert worden seien und derBedölterunCn die sich über den samosen Streich sehr freut, nun als Ziel des Spottes dienen mußten. Die Feuerwehruniformen hatten die Gauner gestohlen —-— ent deckt wurden weder sie noch die ,,blitz gefährlichen« Dach-ziegel. IDTM die Jugend Zwei Bilder-. Frei nach dem Englischen. 1. Von frischem Wiesendust umweht, Am Waldessanm ein Landbaus steht, Aus dessen Thüre, laubunikränzt, Ein keckes Knaben-Antlitz glänzt: »Weit in die Welt, o, könnt’ichsort. Von diesem allzustillen Ort,« So denkt der Knabe stumm siir sich. 2. Ein Seemann im Gewühl der Stadt, Der oft die Welt ninsegelt hat, Sieht da, ihn beugt der Jahre Joch, Und nur ein Wunsch beseelt ihn noch: , · »Wär’5 mir vergönnt, nur noch em - mal Zu schan’n den Wald, das Wiesen — thol, Dass Ahnh.1us,. trgut und heimath lich, Wie glücklich wäre ich-.« Frank Siller. Eine glückliche Rettung. An einem rauhen Herbsttage strich ein stark besetztcs Dampsschisf durch die Wogen der Nordsee. Es kam von der Insel Borlnm, die der holländi schen Küste gegenüber liegt, undseine Passagiere waren Badegäste des klei nen Seebsades aus der Jnsel gewesen. Mitten aus der Fahrt-nur wenige Stunden von Gmdem dem Hasen,wo der Daindser anlegen wollte, erhob sich tin großer Sturm. Das Schiff schwankte hin nnd her-— die Ijienfchen mußten Tücher iiber die Hüte binden. damit sie ihnen nicht fortslogcm und selbst der Kapitsn meinte, solch Un wetter lange nicht erlebt zu haben. Tsi Plötzlich ssili nun ziemlich dicht Zielen dem Tc:mpsschiff ein kleines Sessele auftauchen has mii Kohlen beladen war und als einzig-e Bewan nnng einen alten Mann nnd einen tlnaben hatte. Wie eine Nußschale schautelte das Boot, an das ein ganz kleiner Kahn angebunden war, hin Und her. Der ungefähr 12jiihrigc Knabe schien aber teine Furcht zu ken nen. Lustig schwang er seine alte Lederlappe zu dein Schiff hinüber nnd rief ein Mal über das andere: ,,Scl;-ifs ohoi!« Die Passagiere hatten sich zum gro ssen Theil an Vori- ihres Fahrzeuges aufgestellt und beobachteten das Koh lenboit Es mußt-;- wohl an der An kerlette etwas in Unordnung gerathen sein,.denn plötzlich sah man den Jun gen wie eine trutze über das Boot hinab in den winzig kleinen Kahn steigen nnd dort nach den Anordnun gen feineg Biterg etwas an den Tanin ändern. D.—— auf einmal er tönte ein Schreckensruf ans Alter M: Inde! ein noch heftigerer Windstoß als zuvor erfaßte das grosze Schiff, zualeiih aber auch das Boot und in: selben Moment war der dicke Stricl gerissen, der die Nußschale ans den .sii.l lefestigt halte — der Sturm setzte sich in dieSegel und trieb den unglücklich-en Vater mit feinem Fahr zeug in rasend-er Geschwindigkeit der holländisch-en ziiiste zu —- während sein tiind in dem aebrechlichen Fahr zeug, ohne Steuer, ohne Ruder den Wellen preisgegeben war. Geerd!« rief nnd schrie der alte Wann, angstvoll die Händ-e ringend, ,,(sjeerd! komm zurück!« Doch in dem Sturm Verhallte seine Stimme und wie sollte das arme Kind zu ihm kommen? Von dem Danrpssd,isf ans beobachtet-: mat: den Vorgang mit größter Aufmerksamkeit, aber Keiner wußte Rath! Der Ksapitiin rief nach einein langen Tau nnd Verfnchte es dem Knaben zuzunersen s— doch trie ben ibn die Wellen immer weiter ab Iviir:s. Die Maschine ward zum Stillstand gebracht — Alles lief durkxinanden Da fah man plötzlich vorn Radknsten alt-J einen Menschen ins Meer springen »Es ist T.önnjes, der brave Tönnjee!« riefen die Ma trosen und hielten das Ende des Tone-.- selt, das sitt) ihr Kamerad um den Arm aefchlunacn Nach einigen Minuten atheenlofex Spannung war das Rettunarswert gelungen -—Geerl: hatte das Tanende erfaßt, Und beide nsnrden unter anel ans das Verdect gezogen Tiiinijeg schiittelte sichs loie ein nafv ser Pudel, daß die sulzigen Tropfen weit umher spritztem dann gings er, ale wäre nicht-J qelelsetyem an das an dere Ende des Schiffes-. Die Passa giere drängten sich um Gent-. Jeder fragte etwas s-— Alle wollten wissen. wo cr herkomme, wie sein Vater heiße, u.f.w. Aber-— mit deni Antworten was-Z schlimm bestellt. Der annge war ein Holländer und verstand tein Wort deutsch. -«O(a fiel es einer Dame ein, ihm von ihvem Frühstück eine Vutterseminel nnd einen Schluck· Wein anzubieten —- und— siehet die 1 Mottte vor der Ertegöerktärnnq 1670. Jn den Erinnerungen des Prinzen Heraft zu Hohenloke : Jngelfingen wird it A. iiber Moltte folgende charakteristifcke Anetdote berichtet: »Am lt-'·. Juli spielte der Telecitaph in all-: Himmelsrichtunaen, um die entfernt non Berlin sich —:rt)olenden Spitzen nnlerer Behörden zurückzu rnsei:. Jn,nrifs·i:eii war Moltte ans Iz. Nachriiittags ans seinem Fireisan Sprache verstand er gleich nnd aß und trank tapfer darauflos Ein Knabe, dem die frische Seelqu und das Bad im Meere herrlich be kommen zu sein schien, denn er hatte prächtige, rothc Backen, sah stumm zu, wie man sich umGeerd bemuhte und ihn zum kleinen Helden des» Tages machte. Plötzlich griff er In seine Tasche und zog ein Päckchen Pfeffer luchen heraus-, das er noch in Vorlurn gekauft hatte, »Der brave Tönnxes soll doch auch was haben,« sagte er und lief nach dem Hinterdecl. « Die Passagiere sahen sich beschämt an. »Der Junge hat Recht!« sagte ein alter Herr, und feinen Hut ab nehmend, ging er damit von einem zum andern —- dsarin sammelnd, was Jeder für den tapferen Retter des Knaben geben wollte. . Es lam eine hübsche Summe zu sammen. Und Tönnjes freute sich sehr —— er konnte das Geld gut brau chen für seine alte Mutter! Jhr könnt die Geschichte glauben, denn ich bin dabei gewesen? —- habe sogar von Einden aus an ten Vater von Geerd telegraphirh nm ihn zu beruhigen ——er war schon in feinem kleinen Fischerdorf angekommen, des sen Name das einzige Wort way mag wir aus Geerds Erzählung ver standen hatten! Eine Gewiss-te von der Klugheit der Thiere. lEiner wahren Begebenheit nachet zählt.) Eine mir bekannte Familie hatte ei nen großen, schönen Jagdhund und ei nen außerordentlich klugen, grauen Papagei. Bravo, der Hund, war, wie alle diese Thiere, treu und ergeben fei nem Herrn, dessen faft unzertrennlicher Begleiter er war. Deshalb beschloß auch die Familie, als er alt, schwach und halb blind geworden war, und man ihm fchon eine Zeitlang das Gnadenbrod gegeben hatte, daß er todtgefchossen werden sollte, um einem fchmerzhaften längeren Leiden zu ent gehen. Nun aber waren Hund und Papagei die besten Freunde, und letz terer, der Pollh hieß, rief, wie er es von seinem Herrn gehört hatte, gar häufig: »Bravo, komm!«, ja er konnte fogar genau so pfeifen, wie der Herr es that, um den Hund herbeizurufem Wenn Bravo dann feinem Rufe folgte, schaute er ihn aus dem Käfig gar freundlich an und sprach ihm manch mal alleg vor, was er nur wußte, oft aber schimpfte er ihn auch ,,Spit3bub,« doch war auch das nicht böse gemeint, und Bravo nahm es nie übel. Als nun der arme gute Hund von feinem Herrn erschossen war, da rief der Pa pagei anfangs noch manches Mal: ,,Bravo, kotnm!«, aber, der treue Freund kam nicht mehr auf seinen Rufs herbei, Und nach und nach gewöhnte er sich daran und rief ihn nicht mehr, so daß die Familie glaubte, er habe ihn vergessen. Pollh aber plapperte noch immer, wie ihm der Schnabel ge wachsen war, und er konnte gar vieles sprechen. Er konnte auch sagen: »Es lebe der Kaisser!«, allein oft verwech-f selte er es und rief: »Es lebe der Spitzbub ' oder: »Es lebe der Pollh!« F « »Ob«-J Ax-k»»- s.«-.«». k-----«-·-.. Leu «)IUI-I Juckt-h »Aus-ou WIVUUVIOH Ists der treue Bravo todt war, und zwei Jahre lang hatte Polly nie mehr ge rufen: »Bravo, komm.« —- Da beka men die Kinder feines Herrn eine kleine Katze zu Geschenk, an welcher alle ihre Freude hatten. Als nun Polly zum ersten Male daH Kätzchen im Zimmer utnherfpringen und auf dem Boden laufen fah, legte er den Kopf auf die Seite, sah aanz verwundert aus und rief dann plötzlich: ,,Bravo, komm! — Er hatte den alten Freund in zwei Jahren nicht vergessen. —- . Jesiet see-s 10 Lebensniveau 1.) Nie verschiebe auf morgen, was du heute thun kannst. 2.) Nie bemühe andere mit dem, was du selbst thun kannst. 3.) Verschwende nie dein Geld, ehe du es hast. 4.) Nie iaufe unnütze Sachen, weil sie billig sind. 5.) Hochmuth kostet uns mehr, als Hunger, Durst und Kälte. ti.) Bereue nie, zu wenig gegessen zu haben. 7.) Nichts ist mühsam, wenn wir es billig thun. 8.) Wie ost haben jene Uebel uns manchen Schmerz verursacht, welche nie einiraten. 9.") Betrachte alles von der guten Seite. 10.) Wenn du zornig bist, zählt zehn, ehe du sprichst, bist du aber sehr zornig, zähle hundert. zurückgekehrt Zur gewohnten Stun de ritt er im Thiergarten spazieren, als ol- gar nichts Besonderes im Werke sei. »Nun, wie steht es, Ex cellenz«, rief ihm ein neugieriger Be tannter aus dem Civil in höchster Aus regnng zu. »Nun, gut!« »So, also tsxcellmz meinen, daß -—-« —- »das heißt«, unterbrach ihn M«oltie, »ich meine die Sommeisaat. Mit den Kartoffeln bin ich auch zufrieden, Lbeg das Winterkorn steht nicht ebe «ka erg.«