M —-—-——-——-————-— — - ———-———-—— Tür die Jugend L-—. Uaz Erkennen. Ein Wanderbursch mit dem Stab in der Hand . Kommt wieder heim aus dem frem - den Land. Sein paar ist bestäubt, sein Antlitz verbrannt; Von wem wird der Bursch zuerst er kannt? So tritt er ins Städtchen durch’s alte Thor, Lin-. Schlaadamn lehnt just der Söll ner davor. Der Zöllner, der war ihm ein lieber Freund, Ost hatte der Becher die beiden ver eint. Doch sieh, Freund Zollmann erkennt ihn nicht; Zu sehr hat die Sonn ihm verbrannt das Gesicht. Und weiter wandert nach kurzem Gruß Der Bursche und schüttelt den- Staub vom Fuß. Da schaut aus dem Fenster sein Schätzel fromm «Du blühende Jungfrau viel schönen Willkomm!" Doch sieb, auch das Mägdlein erkennt ihn nicht; Die Sonnl hat zu sehr ihm verbrannt das Gesicht. Und weiter aeht er die Straße ent laan «Cin Thränlein hängt Ihm an der braunen Wang-. Da lvantt von dem Kirchsteig sein Mütterchen her: Gott grüß· euch!" so sprichst er und sonst nichts mehr. Doch sieh, das Mütterchen schluchzet voll Lust: .Mein Sahst-« und sinkt an des Bur schen Brust. Wie sehr auch die Sonne sein Antlitz verbrannt, Das Mutternuc" hat ihn doch gleich ertannt. Johann Nepomut Vogel, geb. 2. November 1802 zu Wien; gest. 16 November 1866. i Kleine Plaudereiem Der ixrenschliche Körper. 1. Geht man an einem Winterta e wenn der Boden steinhart, Das Wa er in den Gvssen gefroren und alles talt nnd ruhi;v ist« eitigen Schrittes die Straßen entlang oder läuft Schlitt schuh, so lann man sich mit Recht ver wundert die Frage vorlegent »Wa rum bin ich so warm, während alle Dinge um mich her, der Boden, die Bäume, dao Wasser und die Lust so talt sind? Wie kommt es dass, ich mich bewege, lausc, gehe, springe, wenn alles Andre, wag ich erblicke, regungslos ist« ausgenommen viel leicht ein verirrter Vogel, der inge benit nach Nahrung sucht? Diese beiden Fragen tansn niemand vollkommen lösen, aber wenigstens theilweise vermögen wir sie zu beant worva nnd-hi- Niissonfnbnft H- »m hierzu verhilft, nennen wir Phnsiolo gie, d. b» die Lehre von den Vorgän gen im lebenden Körper. Wir lonnen Uns freiwillig bewegen Wir brauchen nicht, gleich den Zwei gen und Biättirrn zu warten, bis be: Wind uns aniveht, oder gleich den Steinen, bis jemand uns bewegt Auch der Vogel tann sich freiwillig be wegen, ebenso der Hund und jedes Thie» so lange es lebt. Läßt rnan einen Stein an einein bestimmten Platze liegen, so erwartet man, lange Zeit nachher dorthin zuriicttetsrend« den Stein wieder zu finden; ist bieg; nicht der Fall, so sagt man, jeinandi oter etwas bat ihn fortbewegt Aber setzt man einen Sperling oder eine Man-·- auf einen Gras-platz, io weiss mai-, daß, sowie man den illiicten wenden sie Fort sind. Alle Thiere bewegen sich freiwillig, aber nur io lange sie leben. Finden wir den- Rörver einer Schlange ani We;e, so ist das Erste, nas wir thun, ihn init einem Stock zu berühren. Wenn die Schlange sich nur so weit bewegt, als wir sie mit dem Stock stoßen, so beißt eg. die Schlange if: todt. Bewegt sie sich aber von felbsl, wenn wir sie beriilpren, schlängelt sie umher uno gleitet vielleicht zuletzt hinweg, so wissen wir, daß sie lebt. Jedes lebende Geschöpf, welcher Art es sein möge, von dem Menschen herab bis zu dem-winzigsten Thiere, das in einem kleinen Teich umherschivimmt Ein stinken-Ihrem Jm nördlichen Theil dess- Kreises Samara liegt ein kleines, ärmliches Dorf Jerinolowla. Als die Wogen der Bauernbewegung am nächsten schlugen, wurden auch die Bauern von Jeeniolowta von ihnen mitgerissen, und zur Strafe wurde eine Sotnie ilosaten im Dorfe einguartirt. Voll Schrecken sahen vie Böuerslein bieSot nie anziehen nnd machten sich bereits daraus gefaßt, in türzefler Zeit nähere Beknnntschast niit dem Nadilalbeil mittel, der Nagaiia, zu machen. Die Kosalen vertheilten sich im Dotie, lie den ihre Pferde vom Ritt ausruben und spannien fre dann vor bie Pflii »e ihrer Dauewirtbe »Herr einem so fchle ten Jahre dürfen wir nicht aus der iirenlyant liegen«, erklärten fie, sehen werden tann, bewegt sich freiwil lig. Sich selbst überlassen, bewegt es sich und ruht abwechselnd; durch« ir gend etwas au gestört, geht, lauft, fliegt, kriecht v- r schwimmt es wag, Aehnliches kommt manchmal auch bei leblosen Dingen vor. Ein Stein, vorsichtig aus den äußersten Rand ei ner, hohen Mauer gelegt, wird durch einen leichte-i Stoß herabfallew Aber wenn ei den Boden erreicht hat, bleibt er liegen, und wenn wir denl Vorgang wiederholen wollen, so müssen wir den Stein wieder aus die Mauer le-s gen. Betaunt ist das Spielzeug, eine Maus, die loennge an einer bestimm- » und das nur mit dem Mirrosscop ge i i i i ten Stelle berii rt wird, weqläuft, dem Anschein na von selbst, als od sie lebte. Aber bald hält sie an, und wenn sie stehen geblieben ist, so tann man sie wieder und wieder berühren, ohne sie zum Weiterlausen zu bringen. Sie geht nicht eher weiter, bis sie wie der ausgezogen worden ist. Und je des Mal, wen-n sie wieder laufen soll, mus: sie von neuem aufgezogen wer den. Lebende Thiere bewegen sich sorl und sort nnd brauchen- doch nicht attsgeziigen zu werden; denn sie ziehen sich immer selbst aus· Wir werden im Verlauf des Studiums der Phy siologie unsern Körper und den aller Thiere als seine Maschinen mit allen Arten von Triebfedern-, die immer ablaufen, aber sich immer wieder von selbst ausziehen, betrachten lernen. Wir sind warm, selbst am tiiltesten Wintertage, wenn wir tüchtig laufen; sehr warm, wenn wir gut in Kleider eingehiillt·siwd, die, wie man sagt, die Kälte abhalten. aber in Wirklichteit vie Wärme aufhalten. Das Bett mag kalt sein, wenn wir des Abends uns hineinlegem aber es ist warm, wenn wie es am Morgen verlassen. Der Körper des Menschen« gleicht einem Feuer, sich selbst und alles um sich her erwärmend Mr sind warm und bewegen uns von selbst. Wir sind im Stande, uns zu bewegen, weil wir warm sind; wir sind warm, damit wir uns bewogen können. Wir erklärt sich dies? Stel len wir uns zunächst einen Gegen stand vor, der tcin Thier, aber wann ist und sich bewegt, der sich nsur be wegt, wenn er warm ist, und der warm ist, uni sich zu bewegen. Z. B., eine Lotomotive. Was setzt die Ma schine in Bewegung? Die brennen den Kohlen, deren- Hitze das Wasser in Dampf verwandelt; in Folge dessen arbeitet der Kalben, während zu glei cher Zeit die ganze Maschine warm wird. By dem gleichen Berhältniß, wie die aschine arbeiten soll, müssen kahlen verbrannt werden; um sie in Thätigteit zu erhalten« werden fort während neue Kohlen ausgeselxiittet; nnd die ganze Zeit, in der sie arbeitet, ist sie warm. Jst der Kohlenvorrath verbrannt, so bleibt sie stehe und wirt talt, gleich einem tot-ten THlieL Jn gleicher Weise bewegt sich auch unser Körper und ist warm, wie die Dampfmaschine weil ein stetes Feuer in Itnserem Körper brennt. Dieses Feuer, gleich dein Ofen der Maschine, hinlief-f hmt Q-« n- Ooik non-s Brennstoss, der nicht Kohle, sondern Speise ist. Jn drei Punkten unter scheidet sich unser Körper von der Dampfmaschine-. Erstens wird unser Feuer nicht benutzt, um Wasser in Dampf zu Verwandelm sondern in ganz anderer Weise, wie toir später sei-en werden. Zweitens ist unser Feuer ein Verbrenner nicht von trocke nen Kohlen, sondern von feuchter Nahrung. Drittens verbrennt die Nahrung, die wir zu uns nehmen. nicht in einein abgesonderten Theile unseres Körper-» in einem Ofen, der siir diesen Zweck besonders bestimmt ist, gleich dein der Maschine. Die Nahrung wird zu Theilchen unsere-Z Körpers-, und unser ganzer Körper ist es, der Theilxtxen siir Theilchen ver brennt. HON III-küsse. Was man Juni Guten wie zum Bösen deuten tnnn, Nimm, sei’s NR Bösen auch gemeint, zum Guten an! Ter Hunger nuett dein Fleiß zuweilen Ivohl ins Haus« Allein die Tluitigteit wirst ihn zur Thiir hinaus. Arn besten machst du gleich dein Ding im Anfang recht, Nachsesserunei macht ost Halkgutes völlig schlecht F. R ii ste r t. »wir sind selbst auch Bauern, nnd da wir unsere eigenen Felder nicht bear beiten können, wollen wir wenigstens euch helfen. So arbeiteten die sto saten im Verein mit den Bauern im Schweiße ihres Angesichts und, er füllten ihre Ausgabe, Ruhe im Dorf zu schaffen, in etwas unerwarteten aber durchaus zweckntsprechender Weise. Das Interesse an der tleinen Geschichte wird dadurch erhöht, daß· sie von ver Opposition verbreitet wird. Sie soll einen Beleg dasilr a.bgeben,’ das-l selbst die Kosaten kein willenlo ses Werkzeug der Regierung seien; inwieweit das Beispiel dafür glück lich gewählt ist, ist eine andere Frage ; Der Reiche hat lauter nahe Ver-l wandte, der Arme lauter entfernte. j Die rothe Reite. Eine heitere Geschichte von Alwin Römer. Es hatte ihn Mühe genug gekostet, die rothe Nelie zu erlangen-, die er jetzt oor dem halbbiinden Spiegel n sei nes Buchhalterstübchens in: Neben Esaus der groszen Mühle totett im obe ten tin-ten Knopsloch seines Sommer roctes befestigte. Er saß eben in die sem rastlosen Mühlenbetriebe, tveitab von der Stadt, wie in einem Gefäng niß, und ehe er am Sonntag in die Stadt kam, waren die Blumenge schäfte längst geschlossen. Was war ihm also übrig geblieben, als am Abend des Samstngs, ehe der Mond herausstieg hinten über den Forstgartenzaun zu klettern und dort, ivo sie in verlockender Fülle aufge bliiht waren, eine zu räubernZ Den alten Oberiörster selbst konnte er nicht gut darum bitten, da sie bei einem Streit über Hiihnerhundc so hart aneinander gerathen waren, daß sie sich fortan nur noch mit kiihlem Gruß begegneten. So lange war das nahe Forsthaus fein Trost in der Einsam zleit dieser arbeitreichen, aber auch »autbeziahsltens Stellung gewesen. Jn! :traulichen Kreise der Förstersamilie Thatte er Anregung und Zerstreuung, iErholung nnd Antheilnahine gesun den — bis zu dem albern-In Tage, wo sie sich bei einer Bowle iiber die un glaublichen Eigenschaften des ober försterlichen Hiihnerhundes unterhal ten und schließlich ganz unnöthig icharfe Worte gesagt hatten-. Denn der Oberförster war eigentlich gar kein uniduldsarner Eistret, und Franz Steinmoser tiiinsnierte sich sonst nicht besonders viel um Hiihnerhunde. Aber der Bonilengeistnoar wohl ein wenig zu stark gewesen: vielleicht hatte den Mühlproiuristen auch die Anwesenheit des ältesten Försterkins htä kmä nnä der- Ftsnsinn auf Iekien daheim war, verwirrt oder ange spornt, sich in das Thema zu verbei ßen, genug ——» seit dem dummen Worigesecht« bes dem die Botvlenglä ser schließlich das Tanzen gelernt hatten, weil der Obersörster seine ge wichtigston Argumente mit der Faust auf der Tischplatte sestnlagelte, war der sonst so sreundnachbavliche Ver lehr ins Stoden gerathen. Und das hatte schließlich den braven Franz Steinmoser ans absonderliche Gedan ten gebracht, weil ihm die endlose Einschichtigleit aus der abgelegenen Müh-le auf die Nerven ssiei. Er wollte heirathen. Und dazu brauchte er eben die rot-he Nelte, die er sich gestern aus nicht gerade rühm lichem Wege angeeignet hatte. Just eine Nelle mußte es nämlich sein-, und zwar eine rothe, mit der er sich die künftige Haus«-se u erobern wollte. An dieser rothen elke wollte sie ihn erkenn-en, die bisher nur ein paar ,,postlasgernde« Briese mit ihm ge wechselt hatte, nachdem Franz Stein moser aus ein Jnserat in de: Provin zialzeitung iich entschlossen, der .,W5ise von angenehmem Aeußcrn, häuslichen Neigungen, sanftem Cha rakter und nicht« unbedeutendem Ver mögen« näher zu tret-en. Und zwar sollte das Stelldichein am Sonntaa in der Lindenallee des nahen Bade-z G--l:iiisimersteiii. stattfinden Dieser Sonntag war nun gekom men. Der Buchhalter hatte sein-e Vor bereitungen getroffen und riistete sictx zum Weg nac- dem kleinen Bahnhos, der zwischen den nächttten Döriern nnd oern groszen Mühlanwesen ange legt war· Ein t:enia Herztlopfen hatte er doch, als er in den Wagen stieg. Man konnte nicht wissen, was anr- der gan zen Geschichte wurde. Und nsenn ausl ani Ende der Linden-aller nicht gleick Idas Stand-samt lan, so its-ans doch jein Schritt, der Vielleicht für sein Iganzes setneres Leben von Bedeutung « werden lonnte. Eben, alg der Zug sich in Beine acsng setzen sollte, schalllen aus ten: lieinen Stationggebäude ein paar .laute Reise-. Der Zugfiihrer nahm »die Pfeife noclxs einnral von den Lip pen, und die Schaffner sahen- erwar tungsvoll nacli der Thür. Da tain, hochroth vom eiligen Lan sen, eine junge Dame hemuggesclkrit ten, Die noch mitbesördert werden wollte. Es trat Oberförsiees Hed iria, die stumme Zeugin jenes thö richten Zwistes gewesen war, durch den u sich ntit ihrem Vater entzweit hatte tir hätte sie kaum wiedererlcinnt, s» hiibsch erschien sie ihm heute. Marb ten das die rothen Wangen oder dag heile, zierliche SoinnierkieidT Ihr-. Auan waren ihm schon damale aufs arsallem tiefe, graue Sterne, die nn willtitrlich Vertrauen erweckten. Sie hatten mit stummer Bitte am Gesicht Des Vater-s gehangen, als eT mehr unt mehr in Hitze, Und die Freundschaft schnöde in die Brücke gerathen war. Gefesselt von der ihn wie verwan delt ansinutlyenden Erscheinung beugte er sich über das halbofsene Fenster. um ihr nachzuschauem Leider aber hatte der batte holzralimen dies-i Fenster-s jene verhängnisvolle Höhe, die gerade nöthig war, seiner rothes-. Neste den Gar-aus u wachem Als der letzte Zi el des blaßbilauen Sommer-klein hinter einer Wagen tbiir verschwunden war, und der Zug sich langsam in Bewegung setzte, sie! das arg zerdrückte Neltenköpschen auf den Bahnstein hinunter, « und als Franz Steinrnoser aus seinen Sitz zurückiieL und seine Hand mechanisch nach- dem sinopslochschtnuck tastete, jc — tnußte er zu seinem Entsetzen bemer ken, daß die io schwor erlangte rothe Nelte von ihm Abschied genommen hatte. Nur der Stiel fand sich noch vor. »So eine Durnmheit!« fing er halblaut an zu weitern. »Was ging mich das Mädel an? Jch hätte le acht auf mich selber geben sollen, statt dem kleiner-. Förftersgänsschen nachzu gassen! Wo kriege ich nun eine frische Nelte her? Jetzt wird womöglich aus Der ganzen Sache nichts!« Höchft ver-ärgert kletterte er in Bad Schimmerftein aus der Eisenbahn Eine Blu121envertärferin suchte er vergeblich. Auch in den Vorgärten der schmucken Villen blühte nichts, was ihn hätte aus der Verlegenheit helfen können. Die einzige rothe Reite, die er zunächst fah, steckte im Knopfloch eines etwas verlebt drein fchauensden, aber ungeheuer eleganten Stutzers, der mit dieser Zierde nun womöglich in ein Abenteuer hinein tnnzelte, von dem er bis jetzt noch keine Ahnung hatte. Vielleicht auch wars vie »Waise von nngenehrnern Aruszern« lurz entschlossen Das eigene lkrterinungzzeichen in die Büfche, wenn sie das gefchniiegelte Gigerl er blickte. Wie sollte er sie dann überhaupt noch herausfinden aus« dem Strom von jungen schönen Mädchen-, die in der Lindenallee spazierten oder aus den Neftaurations - Terassen ihren anfee schlürftenZ Verdrießlich nnhni er an einem der freien Tischchen Platz, um die Spaziergänger zunächst einmal Revne passiren zu lassen, Während er nachdenklich in feinem Kafsee hernmriihrtse, hörte er vom Nehentifche aksgerissene Brocken eines durch tolles Geticher oft unterbroche nen Gespräches. Eine Schaar von etwa zehn iunnen Damen hatte sich dott niedergelassen und theilte ihr Jnteresse abwechselnd zwischen Chole lade mit viel Schlagsahne und den« jungen Herren, die durch die Alle-e fivlzitten. »Nummer sechs-l« sagte eine kecke Brünette mit verhalteneni Jubel, während ihre leicle auf einen Dandh gerichtet waren, der merkwürdiger Weise auch eine rothe Nelte im Knopf loch trug. »Mehr-hastig —- wieder einer!« wisperte eine jener Blondinsem die zu viel Eisen im Blut haben sollen. »O, es werden noch viel mehr! Jhr werdet es erleben! An zwanzig haben wir geschriebem Davon kommen mindestens fünfzehnt« bemerkte ihre: Sache sicher ein Schwurztöpfchen mit einem leisen Zug von Blasirtheit im Gesicht-. »Ein ganz wundervoller Spaß!« freute sieh ein laum flügges Semmel blondchen. »Es wird noch« viel schöner!« be lehrte sie die Schwarze. »Ihr müßt nur auspassen, wie sie sich gegenseitig anstsrrem wenn sie sich begegnen. Als wenn sie sich auffcessen wollten-! Es ist zu amiisanll —- Da kommt übri gens Nummern sieken!« Franz Sieinmsoser wandte den Kopf, um gleichfalls »Numero sieben« zu mustern. Wahrhaftig: es war wieder eine rathe Nelket Da schva ihm heftig das Blut ins Gesicht. Er wußt-e plötzlich, daß die »Waise von angenehmen Aeufzern untr- den häus lichen Neigungen Und so weiter« eine nichtsnutzige Erfindung dieser über muthiaeni Manche-n war, me na) einen Extraspaß siir ihren Sonntag Nach ntittag hatten leisten wollen Am liebsten wäre er zu ihnen hin übergegangen und hätte ihnen ein paar gesalzen-: Grobheiten gesagt Aber dann hätten sie ja aewußt, daß er eigentlich ,,Numero acht« war. Und das mochte er doch nicht Verrat-been Er stand also hastig auf unl- mischte sich nnter die Spaziergänger, von Herz-en froh, daß seine rothe Nelle ihm zur rechten Zeit Valet gesact l,atte. Und da es geschehen war, als er dem hüb scken Förstersztinde so ais-gelegentlich naelgesehem fühlte er sich dein jungen Mädchen aus einmal dankbar ver pflichtet. DagJ4 gab ihm wohl auch den Mut-h, sie freundschaftlich, als wenn nicht-I gewesen wärt-, anzuspa chen, als sie ihm mit einer in Schim cnerstein ansacsnclxten Tanle aus der Promenade entgegenkam. »Ein Freund von Pape.!« stellte Hedwia ihn vor und errbtsete da bei, als ob ejs ein aanz absehen-lichter Schwindel sei, den sie da veriiGe Er lächelte heimlich, war aber herz lich zufrieden mit dieser tattvollen Umgebung jenes schlimmen S.treites. Und nun wurde er ziun Kaisee einges laden. Die Wohnung der Tante lag gleichfalls an der Liiidensallee, und als sie von der traulichen Veranda hinab sahen in das tunrte Treiben der sonn täelich geputzten Menge und iiber alle möglichen Dinge plauderten, ward dem guten Franz Steinmoser so wohl und behaglich, wie seit langem nicht. Diese kleine Hedwia war doch ein gar liebes, frisches und natürliches Ge schövscksent Ein Ausruf des jung-en Försterkin des ließ ihn aus diesem ihn wunder lich einspinnenden Gedanken aussah-— ren. »Sieh nur, Taute, wie viele Her ren heut’ rothe Nelten tragen-l« tief ste· Blumensvrache!« oratelte Tante Dorothea wichtig ,,Wieso?« fragte Hedwig, während Stetmnoser roth wurde vor innerli cher Betlenimungi »Das heißt so viel, wie: ich bin noch zu haben!« gab die alte Dame Auskunft »Herr Steinmoser darf U sich auch eine anstecken, wenn er will! Hinten im Garten ist ein ganzes Beet voll! Geh und hi« ihm eine!« Aber Franz Steinnjoser protestirte heftig. Auf teinen Fall wollte er heute noch einmal mit einer rothen Nelie ge"chmiickt sein. »So ind Sie also nicht mehr zu haban« neckte ihn Tante Dorothea. ,,Vielleichtt« gab er ausweichend zur Antwort und sein Blick streifte das Förstserstin«d, das trotz aller Ge genanstregrungen in eine ganz un motivirte Verlegenheit gerieth. Die Rückfabrt in der Eisenbahn legten die beiden Sonntagsausslügler in dem gleichen Abtheil zurück. Hed wig erzählte dabei dem Fabr-genossen wie arg es den Vater bedrücke, sich mit ihm entzweit zu haben Und da er sie jetzt am Bahnhof erwarte-, sei das eine Gelegenheit, sieb- oshne viele Worte wieder zu vertragen Da fing er an, such selbst anzukla gen, was fiir ein Thor er gewesen sei, die ganze schöne Zeit fo versäumt zus haben! Die freien Wochen seien doch nun gewiß bald dahin! s »Welche Wochen?« fragte sie er kannt. »Nun, Ihre Ferien, Fräulein Hed totg!« »Aber Herr Steinmoser«, sagte sie; streng, »Sie besuchen doch Papa!« » »Das war ein-mal!« rief er und sah ihr ganz verwegen dabei in das jäh in Puroer getauchte Gesichtchen. »Wenn ich jetzt wiederkomme Lüm niere ich mich um den alt-en Brumm bär zunächst gar nich-t, sondern ——« »Deinen Sie an Ihre -— künftige Frau, Herr Steinmoser!« unterbrach Is- sw ,,Wie meinen Sie das?« erkundigte er sich verdutzt. »Sitlez — wenigstens; vorläufig -— das he t— »He-den Sie nicht vorhin die rothes Nelke zurückgewiesen, weil — weil’ —« zoisperte sie verlegen. ! »Ach was!« sagte er ärgerlich auf lachend. »Diese verwünschte rothe Neltet Sie sollen es erfahren, wie die Sache zusammenhänat!« s Und dann beichtete er. i Als der Zug einfuhr, hatte er ge rade noch Zeit zu fragen, ob sie ihn. noch »sehr lächerlich« finde wegen die ser befchsiimenden Reiten-geschickte Aber dazu hatte sie eins viel zu gu tes Herz! Sie fand es abscheulich von den schlecht gerathenen Mädchen, und bedanerte sehr obgleich — Aber da die Thiir jetzt geöffnspet undi das verdutzte Gesicht des Oberförfterss sichtbar wurde-, kam sie miit dem Satz nicht zu Ende, denn Franz Ssteinmo ser pack-te die Gelegenheit bei-m Schopfe und fragte seinen bisherigen Gegner direkt, oib er sein Schwieger vater werden wollte. ! Und der nickt-e bloß und schlug ishnl auf die Schulter, daß es Patschte W Naturgemäß. »Durer denn die Gefangenen der hiesigen Anstalt auch- baden?« »Versteht fich· die kriegen aber nur Sitzbäsder.« Umfchtieben· Gattin: »Du kommst ja von Dei neinZSpazierritt schon so früh zu riåck « Sonntags-reiten »Ja, mein Pferd kjsatte Heimtveh.« Grmüthlich. Tourift (der sich ein Schnäpschen bestellt-hat, zum Wirth: »Na» das ist doch eine Unart, dafk Ssie erst aus der Flasche trinken und dann mir ein Glas servirens wollen!« Wirth: »Na-, ich muß doch kosten, ob ich auch die richtige Sorte er wischst hab’!« M ’ - Gm- ikssm s Gerichts-Vorsitzend» Humi Auge-» ilagtens): »Sie gestehen also zu, aus - dieser Arzneischnkhteh worin die Magd— ihre Ersparnisse aufgab-wah ren pflegte, das Geld nach und nach entwendet zu haben. Aber, was konnte Sie zu dieser That veranlassen?« Angeklagte-n »Nun-»weil auf der Schachtel stand: ,,Ti:ig.lich zweimal davon zu nehmen«!« Ausg. Dame: »Das if, welches Sie mir angefertigt haben-, chmerzt mich.« Zahnnrzt: »Ein Beweis wie natür lich die Zähne sind.« Eine Kenner-im ,,St«auben- Sie denn- auch ’mai mein Attila-Porträt ab, Minna?« »Rese, gwä’ Herr, dsas siehst so am Natiirlichsten -aus!« Im Bilde geblieben. « Wirth: »Wie finden Sie das Bon quet des Weins?« Gast: »Großcarii·a, hat sich im Wasser sehr out gehalten·« Höchfi einfach. » Ec: »Aber, liebe Emilie-, ich sehe nicht ein, warum ich denn immer un recht haben soll!« Sie: »Seht einfach! Weil ich im mer recht habe."« Der Witwen « Der Huberbauer begiebt sich ain einem Freitag zum Herrn Pfarrer, um ihm von dem eben erfolgten Ath lebeni seiner Frau Mittheilursi zsu machen »Und wann soll densn’ Be gräbniß sein« Huberbauer?« steigt der Geistliche-. »Um dreie, Herr Pfarrer, Montag« nnd fügt bedauernd hin-zit: »S’is schad’, daß sie nicht gestern gestorben ist, da hätten wir sie Sonntags be graben können« Kinderwund. Der kleine Willi: »Ich wollte ich wäre Sie, Herr Müller!« Herr Müller (der zum Essen gelct den wurde): »Weshalb, mein Kind?« Der kleine Willi: »Weil man mich dann nicht an den Ohren ziehen würde, wenn ich mit dem Messer essen würdet« Reiswein-. Tochter des Hauses (zur Köchin): ,,Jhnen kann man doch etwas- anver trauen! . . . Wissen Sie, was unglück liche Liebe ist?« »O, schon 23 Malt« Unverschämt. »Anna, ich glaube, Sie benützen meine Schleier!« »Aber, gnä’ Frau, ich hab’s doch· nicht nöthig — daß ich so dichte Schleier trage!« Ist-immer Wunsch. Spaziergänger: »Wenn nur erst ’n Straßenvertehrgmittel erfand-n wär’, mit dem man diese Makcfizautler überfahren könnt’!« Schon möglich. »Haben Sie schon eine Braut, Herr Meier?« »Es kann sein —-- ich war seit acht Tagen nicht beim Heirathsvermittler!« Mißverstäiidiiiß. Nesfe (zum Onkel): »Ohne Um schweife gesagt: Jch habe 9(),0(«)() Mark Schsulden!« Onkel: »Das ist wriklich sabel aft!« Nefsez »Nicht wahr? . . . Na schau, I« und ich hab’ ganz klein angefangen. T Zartfülslcud. k ! .,·’3(it da Nazi gsstortsn is, cu: Festdl D--i’ Spezi, qe-lt5... Ouii D ’n aa’ so gem, wie ’n Nazi?« ,,A geh, hör· mn auf mit ’n; Her-ZU Do sont da Nazi do« ganz ri’ andarak Wann dem wag net paßt ins bei mir, nacka hat a nm einfach a Watsch’n k1cb’n -- Du Ferdl alm, der redt Hi EIN-I siloaniqteit kuri«a' Pasnr Tag nix mit mir!« -