Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 30, 1906, Sweiter Theil., Image 16

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    W
« « Für die Famälie.
hs Mich, Esq., bringt wieder ein
mat ein Opfer — Erleichteri die
Ytiuchien und Kosten der Haus
us.
Mister Epim!
, Des menscäliche Lebe is grad wie
-«- welk for Just-us wie e Spring
bmtse. Warum? Well, for tee par
Moll-E Riesen, summn Jch meen blos
Io. Met kann mich akad so am sage.
es wär wie e
Hühnerleitex·
Enihau is ec
ziesmlich langwei
lig un immer
ves- Nämliche.
Namentlich fo:
Jasieiiz zum
Beispiel die Altj.
Vun der hör Jch
jetz schau die
letzte fünf, fex
Mouät nix An
neves, wie die
theuete Lebens
mittelpreis und
· daß es Alles e
Tröst is un daß
sie Uffbreche will
) Haus halte und
« Yoarve gehy. weil
- v ch c- nimm-r
erseht-Dinge kann, indem daß die But
ter 32 Centr- toscht un vDotiitoeg sein
auch ze theier, in Konsequenz wo der
vo die Atti for sämmtliche Enteltirsp
net Furs un Petzwert un annere
Lappeirsam un Ring mit Deimonds
un goldene Halstettchen mit goldene
herzcher getauft bot, wo mehr tofchte
tote zwee Tons Butter un drei Car
loadö Potätoes Un e Butclkerbill for
annerthalb Jahr. Awwer was die
Sache koschtc, Ich meen Lappetram
atfche Haarzöpf, Deimonds und so
chit. da tictt die Alti nit driiwwer,
blos üwwer’s Fleisch rm die Butter
tm diecskier, wd»Alles nit zu erschwinge
wär, weil Jch so viel verlange thöt un
o« Partikeller wär un es Alles vum
tcht un pienty dervo expekte thär.
Deswege, Mister Editer. weil Jch
immer druff aus bin, die Fämilie zsk
flieh hen Ich zu der Alti geiagtx
»New Du was, Atti? Jch hen Mir
die Such üswweriegt Du hoscht Recht
jWann De Recht heischt, hoscht Te
sie-tri. Deswege will Jch Dir’g e Bißle
erleichtern, so daß De Ersparniß er
siele tarmsi. Ich werd forePaar Mo
nat en Trip mache. Jch werd e Ot
tomobiltouringcar-Auto taafe oder
Irr-te usn Ich un e Paar vuri die Bube
Mir lege zesamme for die Expenses
un Mir mache eir Trip —- überall
hi—einige Plätz, wo Uns grar ei
falle. Un während der Zeit, Atti.
hu Ich gesagt »Während der Zeit
da könnt Jht Eich lauter billigeSache
vche un Du tannscht auch mit Lord
· tt mit Butter breite un backe —— da
. n Ich gar nit partiteller, wann Jch
sit derbei bin ——un vielleicht manch
Mal da tritt-it ihr blos e Bißte Rot-)
ml eßiCräckers derzu., des macht Mir
Mich nix aus« solang Ich fort bin.
IN dann tannscht De Geld fiife un
Man Ich· wieder heim kimme, da
t Du ptenty Geld un brauchst es
so ze meinde, wann des Eße,wo
M gleich, e Paar Gent mehr kost.«
Miste-r Erim-, mer sollst denke, die
Proposischen wär fair genug gewese.
Oliv-wer denke Sie vielleicht, Mister
Editer, der Atti hätt des eigeleucht?
Ro, Mister Edittert Wisse Sie, was
sie gewollt dot?
Mit hot sie gewollt! Jet; hen der
Iaieosskohrs explähnt, daß des nit
hät. Mir thöte in die Woods
. Mit thiite Honting und Fisch
un oft drei, vier Nächt in
let i trit timme im die Woods
Dirn- voll vun Liebt-ers un was sie
Mart unner so viel Mannsleit
Es Alles nix geholfe. Die Alti
U DE sie geht mit. Ich- hen ihr
Its Wut- un Kompromeis vor
syst-. sie sollt Uns begleite, awwer
sit tu Unserem Touring-Auto, son
stwjti Luftballrm Darm thiite Wir
sit thr» rixhse, sie owwe im Balluhn
M im die Bube mine im Otto
,· t, an des wär telyr vie! Fon.
MS Mister Epider, die Posti
iti, ß Wir durch konträre Wind
Ietremrt wem könnte, hen Jsch gar nit
CementschenU
·BieUlti hot awwer vuns dem Plan
mx wisse wolle. Sie bot mit Uns,
mitte armer Uns, im Auto mitgewollt.
Wo »du-ff Jch derAlti ditlärt heu,
Ich wirkt üwwcrhaupt noch nit, ob
qui der Sack« was wem ihiit. Anmer,
IMM, warm Wir get-r thäte un sie
wpllt sitt: Schan Ei warum dann
sitt »Z- Segetheih es cht Uns so
W
IWIIJ dahedietrmit wir die Atti sätsizs
. . umher M, es wer
pedes Iris-ist weiss d. «1
III-M , nickt M mr
Yvuks
John Nitsch Esq.
CWV später) Mister Editor,
Mir gehn doch un die Atti bleibt da
Use Sie, wie Ich des ei esädelt
Zeus Fems hen Ich-'s eigefädtU DI
Miit
«ZM,« den Ich sagt, »auch Dich
Fig! set gehn obs-ch- Ja e Paar
- geht dass-w los. Un dieMaud
ask-Mit Jhr wert Eich gutarti
Eis-VI IMM- fwb dsß Ih«
wann db Faik von Un
smiu it. Mtn Da nitdabist,
M die Bisses Mk as der Eck
M M der Zeit, us der Mis
L
—
fes Meyer ihrs Bakiisie kriei de
Stand, wvsissei erkaasi wern For en
Decier usswiiris. Un der Misses
Meister is des aoch emol ze Heime un
Du toeichsi dem Vetter un- der Arbeit
un dem Trommel aus.«
Des bot es gezettelt, Mister Editer.
Die Atti hot visit-very daß es sichfor
siehun die Maud nit schickethäi mit ze
ge n.
Awwer Wir, Ich un die Bube. Mir
gehn. Jn e Paar Täg hi’ los
Partifelliers iiwwer Unsrrn rip werd
Ich schnibt ,
Un jetzt muß- Jch diese Zeit kloljfr.
Mir fein büssi mit die Priparäschen
for Unsern Trip. Wenn Sie wolle,
verfe Sie en Niporter mit schicke.
Wie owwe mit Rigarsds
J. R. Esc.
III III Jshkc IM.
Der Berliner Voss. Zig. wird ge
schrieben-: Vor Monaten ist durch die
Spalten französischer Blätter im
Dauplyine folgender Aufruf ergangen:
Die Gemeinde Prießnitz in Sachsen
Altenhurg bittet etwaige Nachkommen
des Hauptmanns Georgi Antoine Go
oeau, der zuletzt inLyon lebte, freunds
lichst ihre Adresse mittheilen zu wol
len. Es handelte sich darum, ein Por
trät des tapferen Offiziers zu erhal
ten, das auf der ersten Seite einer
Festschrift veröffentlicht werden soll,
welch-e die dankbare Gemeinde zum
Gediichtniß glücklicher Errettung aus
schwerer Noth zum 16. Oktober ber
ausgab. Dis-durch ist das Erinnern
an die Geschichte dieser Rettung noch
einmal ausgelebt und die deutsche
Dankbarkeit hat auf französischer
Seite freundliche Kommentare gefun
den. Das Motiv des Gedankens ist
folgendes: Am 16. Oktober 1806 war
urplötzlich ein scheveres Verhänaniß
iiber das Dörfann Priefzniß hereinge
brochen. General Davoust, der Ge
fürchtete, hatte Ordre gegeben, den
Ort der Erde gleichzumachen und alle
männlichen Bewohner, mit Ausnahme
der Greise und Säuglmae, zu er-·
schießen Milde Verzweiflung be
mächtigte sich der Bevölkerung und
dabei wußte man gar nicht, wie das
stille Dorf den Zorn des grimmen
Feld-denn in so hohem Grade erregt
hatte-. Aber zum Nachdenken und Er
wägen blieb nicht viel Zeit, denn schon
rückte der Bollstrecker des Urtheil-By
Kapitän Goveou, mit sernein Batails
lon ein. Er befahl den Frauen, ihre
Hadseligkeiten zlisammenzupacken und
wählte eine-r freien Platz vor dem
Dorfe, auf dem sich die dem Todege
weihte-s Männer versammeln sollten
Es war vergebens, daß man ihn um
Gnade bat. Er schüttelte den Kon
und verwies auf seinenBefehl. Und
was es sür ihn bedeutet hätte, eigen
mächtig Dadousls Befehl entgegen zu
handeln, das wußten ja alle. Da
nahm sich der Pfarrers-sohn von
Prießnitz in warmherzigster Weise der
geringstigten Dorfleute an-. Sein
Name war Großmann Damals ein
junger Student, ist er später a!s Pro
fessor der Theologie und Begründer
des Gustav Adolf-Vereins weit be
rühmt geworden. Er hatte in Er
fahrung gebracht, daß das grauiarne
Gebot des französischen Generals die
Folge einer Namensverroechslung
war. Jn dem nicht allzu weit ent
fernten Fr.iuen-Prießwitz, das zu
Sachsen-Weimar gehörte, hatten die
empörten Landleute einige französische
Soldaten mißhandelt Mit Entstel
lungen und Uebertreibungen war dies
vor den General gebracht worden unr
hatte seinen Zorn entfacht. Zu ein
dringlicher, beredter Weise ver and es
Großmann, den braven Gooeau von
der Unschuld der Prießnitzer zu über
zeugen und ihn zum Mitleid zu be
wegen. Aber tro dem ver-harrte der
Kapitiin dabei, da; er, einem Befehl
treu, das Urthei voll en müsse.
»Was würde es Euch holsen,« — sagte
er—,,toenn ich mit meinen Leuten
underrischteter Sache abziigel Dann
werde ich selbst vor ein Kriegsgericht
gestellt oder kurzer snd erschessern
und man sendet hier einen ande
ren, der gehorsamer ist als ich. Es
kommt kaum jemals vor-, daß General
Dur-onst Befehle widerruft.« Und so
wurden die armen Uushuldigen mit
chlottetnden Knieen hinaus auf den
la geführt, der noch heute im
ol smunde der »Angstsplatz« heißt,
die Augen wurden ihnen verbunden
u sie mußten niederlnieen, ein letz
Gebetlein sprechen. Dann zogen
die französischen Sei-üben auf-ein
Kommandoruf erschallte —- es bli te
und trachte —- ader siehe dal-— is
ans einige Wenige, die vor Schrecken
grasächtig geworden waren, standen
heil und unversehrt aus. Kapitiin
Goveau aber, der iisber die K« hatte
« weg-I ’ n lassen, ließ ra eh zum
A ars blasen und e sieh das er-«
schreckte Volk recht nnen konnte«
waren dieFransosen längst ah
Das Gedächtnis des sen -
wird alljähle in V arg dein-.
ameni
ANY-Es unter
»Den know und die Erin
neru-? an den edlen französischen Of
xizier I noch in aller Herzen Datums
oll auch siebente-n Bilds des Just-— »
irrte-deuten Or n, auf den als;
S
a
Schwein-messen »Mit de Fleisckzs
preis solkn ma ’runmgeh’, als wann
mit schell- dto womit-, daß d’ Säu
billiger was-I sank
Ein Zarenscheez.
Uebersesung von H. R. F.
Die Geschichte keines Volkes ist mit
solch blutbesudelter Band niederge
schrieben worden« wie die des rafft
schen.
Ihre Annalen strotzen von Schilde
rsrncen unerhört-er Gränelthaten, ver
übt oon herrscherrh die gar nicht im
Rufe besondererTyrannei standen. So
nicdertriichtig waren diese Schar-Rho
ten, daß man sich eines Gruselns nicht
erwehren kann bei dem Gedanken
was erst jene berüchtickien Tyrannen
gethan haben müssen, die vonderGe
schishte als Geißeln der Menschheit
bezeichnet werden.
Jvun der Schreckliche eröffnete die
lange Reihe. Dem Architektur, nach
dessen- Plänen die herrliche Kirche
Vassili Blagennoi erbaut wurde, ließ
dieser Unhold. die Augen ausstechers,
damiter denselben Bau nich-i noch ein
mal aussiihren könne. Er ließ einan
Gesandten. welcher vergessen hatte,
sich in seiner erlnuchden Gegenwart der
Kopshedeckung zu entledigen, den hut
en den Kopf nageln.
Noch grausamer als Jvan war Pe
ter der Große, dessen Individualität
bei Berübung seiner Gränelthaten in
erschreckend-er Weise zum Ausdruck
lam. Vor weniaen Jahren enthielt der
»C»:irrier des Etais-Unis« eineSchil
deruna folgender Begebenheit, deren
Wahrheit aeschichtlich verhurgt wird:
Am Hofe Peter des Großen lebte
ein Zwerg Namens Nickoliess, häßlich
wie die Nacht- aber klug und sarias
sind-, der auch den Zarens nicht mit
seinen Spötteleien ver-schonte. Eian
Tages trat er an seinen erlauchten
Herrn und Meister heran und erha·t
sich von demselben die Erlaubniß, sich
Vereiælichen zu dürfen»
»Wer in aller Welt würde denn
dich heirathen?« frug der Zar.
»Katharina Jtalivastn,« antwor
tete der Rwerm
,,.siatharina Jlalivasly! Dieses
majeiiätische, herrliche Weit-, die Kam
merzofe einer Hoframe! Unmöglich,
mein armer EliieloliefH Sie ist sung
und schön, und du bist alt und häß
lich.«
»Sie liebt mich,« sagte Nickolieff.
der sich in seiner Würde getränkt
fühlte. »Nicht Jeder betrachtet mich
rnit solch scheelen Augen wie Eure
Maiestät.«
»Dann bist du wohl sehr reich, oder
sie wurde dich nicht lieben,« subr der
Jar fort.
»Selbst wenn dies der Fall sein
sollte, wäre ich sicherlich nicht der
Erste, der um seines Geldes willen
geliebt wird,« aab der Zwerg mit
einem zynischen Lächeln zur Antwort.
»Ich tenne Einen, viel reicher und
mächtiger als ich, der sich auch einer
Liebe rübmte. die eiaenilich seinem
Golde galt: und so gründlich wurde
er getäuscht, das-, er allein den wahren
Grund der Zuneigune seiner Her
zensdame nicht errieth.«
Der Zar erblaßte und biß feine
Lippen, bis das Biut kam: denn der
Zwerg batte ans eine Liebes-assiire an
gespielt, die Jedermann am Hase
rannte, über die sich aber Niemand
zu sprechen getraute.
»Gut, gut,« sagte der Zar, seinen
Zorn bemeisternd. »Wenn du wirklich
im Sinne hast, Katharina Jtalivasli
zu ehelichen, dann sollst du deinen
Willen haben. Jch selbst will dieTran
ungs-3eremonien leiten und dem jun
gen Paar einen Palast erbauen lassen,
den es bewohnen soll. Bis dahin aber
darfst du dein Zimmer nicht verlassen,
wenn du nicht mit der Kante Be
kanntschaft machen willst.«
Fünfzehn Tage darauf, am 1.Ja.
nur-r des Jahres 1720, wurde der
Zwerg, der träumend in seiner Kam
mer !ag-, bei Tagesanbruch durch süße
Musik aus dem Schlafe geweckt.
Einige Diener des Zaren betraten
das Zimmer, und nachdem sie den
werg in drunten-de Kleider gebällt
tim, sesten sie ihn in einen mit vier
edlen Rennenrn bespannten Schlitten,
noran die Fahrt zur Rotte Dame de
KazanRathebrale angelreten wurde.
Dort wurde in Gegenwart der kaiser
lichen Familie und des aesammten
Hosstaates Katharina Jtsaliavsti dem
diverg, der nicht wenig stolz war« an-.
getraut. " «
Nachdem die Zevemonien vorüber
waren, brachte man die New-erwähl
ten an einen einsamen Play an der
Neva, nur eine kurze Strecke von der
Stadt entfernt, wo der sar einen
Märchen-nahst hatte errichten lassen
IDieser war aus soliden Eisblöcken er
»baur, die man durch Masken mit
lWasser zusammengefügt hatte.
. Die Reubermählten wurden in eine
Jriesign Balle geleitet, deren Einrich
?tung, bestehen aus Fischen. Stühlen,
Kronleuchtan n.s. to. ebenfalls ans
cis verfertigt war, nnd man bemit
tbete sie mit einem opulenten Hoch
zeitsmahl. .
- Acht-liebe Speisen und Weine wur
denan ra n. unddieBecher des
Ricknlie un der Katharina, eben
falls aus Eis geschnitt, durften nie
leer werden, bis einige Höflinge auf
Beer des Zur-en die beraan
staats-nie in das fiie sie bestimmte
S ais-mach geleiteten nnd sie da
an ein Bett von Eis legten
z Daran wurde die T lire des
ksrantgemchs nd die bebe des
sPalastes durch Behiehen unt Wer er,
Fels-ei one-Wirt seiten atsch pl
en.
.Ulsdie · sobsießchentfew
sten, bei-r e der Zar: »Er-ich eine
—
Zisc
Vochzeitinacht hat noch kein Sterbli
cher genossen.«
Acht Monate später, schreibt der
Historiier Leveqiic. also zu Ende des
Monats August, stand dieser grausige
Palast noch immer an seinem Platz.
Nur einige Theile des Außenbaues
hstten den Einflüssen der Sommer
xiemne nicht Stand zu halten vermocht.
ach und nach wurden die Eismauern
trübe, so daß man die erstorenen
Körper der Brautleule, welche lange
Zeit hindurch von außen deutlich sicht
bar waren, nicht mehr sehen konnte.
Ein anderer Winter ging vorüber,
dessen Schnee un: grimme Kälte den
einsimaligen Eispalag in einen
schsnuszigem häßlichen iigel verwan
delten. Als der Zar endlich den Be
sehl gab, den stummen Zeugen seiner
unmenschlich-en Grausamkeit wegzu
räumenf wurde der Hügel mit Schuß
pulver gesprengL
Und von den Ufern der schönen
Neva verschwand ein Schandnml der
Geschichte Ausland-C
Laubwtrthsdofl its Heere.
Die Bewohner einiger Küstrnstriche
der japanischen Inseln betreiben in ber
Strandzone des Meeres eine Indu
strie, die man am ehesten als eine Art
vonLandwirthschaft bezeichnen könnte
obgleich sie sich unter Wasser abspielt.
Die Leute nutzen dort die Meeres
pflanzen, insbesondere den Seetang,
nicht nur in hervorragenrer Weise
aus, sondern sie bauen Meerespflan
zen geradezu au. Die größte Rolle
unter diesen spielt ein Meerlattich,
und zwar nicht die grüne, sondern die
rothe, aber auch recht häufige Art, die
den Gattungsnamen Porphyra trägt.
Tie Japaner wissen ganz hervorra
gende Ernten von einem der Wirth
scheitung mit Pflanzeniultur sonst
ganz unzugiinglichen Boden zu gewin
nen, indem sie aus dem Raum eines
Heitars den stattlichen Erlös von
rund 3300 erzielen. Das Verfah
ren res Anbaues ist sehr einfach; es
besteht darin, die Pflanzen in regel
mäßigen Linien einzusetzen und zu be
stimmten Zeiten denSamen von ihnen
zu entnehmen, Her dann im nächsten
Jahre zur Aussaat verwandt wird.
Der Meerlattich ist eine einjährige
Pflanze, vie in den frühen Monaten
des Jahres geerntet wird, da er ge
rade während des Winters das
stärlste Wachsthum erreicht. Jn man
chen Gegenden der japanischen Küsten
bildet dieses Meeresgewöchs geradezu
ein Voltsnahrurtasmittel und wird
jert auch bereits nach den Vereinigten
Staaten ausgeführt, wo in Anbetracht
der zahlreichen hier lebenden Asiatsen
eine ziemliche Nachfrage danachj
herrscht. Vielleicht nimmt man ch in
Amerila selbst einBeispiel daran, denn
vie ganze Küstenlinie der Vereinigtens
Staaten erzeugt die gleiche Pflanze in
ungeheuren Menaen Freilich müßte
erst der Geschmack der Ameritanekl
dem japanischen etwas mehr ange
nähert werdens es ist nicht jedermanns
Sache, ein seetangiihnliches Gemiise
mit einiger Eßlust zu sich zu nehmen.
Was aber aus tulinarischen Gründen
unmöglich erscheint, geschieht allen
falls aus hngienischen, wozu in bie
seruFalle der Jodgehalt der Meeres
pslmzen Anlaß geben könnte. Japan
hat übrigens auch in der Lieferung
von Jod schon eine beträchtliche Stufe
aus dem Welimarit erreicht.
Unter-irdische Photoseaplzib
Die Photographie ist einer neuen
Anwendung zugeführt worden, die
wahrscheinlich eine hohe wissenschaft
liche Bedeutung erlangen wird. Zu-:
Ergorf ng der Erdtruste in ihren
tie en chichten ist die Bohrmafchine
das wichtigste Mittel geworden. hre
praktische Bedeutung siir die Au sin
dung von Petroleumquellen, Erz- und
Kohlenlagern und Anderem lie t aus
der Hand; aber auch für wissenschaft
liche Zwecke haben die Bohrlöcher, na
mentlich wenn fie in große Tiefen
Ihr-h eine kaum zu überschä nde
tchtigteit. Diese wird nun rch
ein von der Fachzeitfchrift FAMI
Mechnnic« mitgetheiltes neues -
fahren noch wesentlich erhöht werden.
Die Erfindung betrifft einen Appa
rat zur Photographie in beliebigen
Tiefen eines Bohrloches. Er besteht
in einem langen Messingzhlindey in
dem ein kleines Uhrtverl, eine Trinken
batteeie, zwei mit einem Kompaß ver
bundene elettrische Lümpchen und ein
aufgehängtes Bleigewicht enthalten
sind. Zu einer vorausbestimmt-en
Zeit bewirkt das Uhrwekt einen Kon
tatt, und die Lampen leuchten aus«
wodurch die Stellung des Bleigewich
teö und der Maanetnadel aus einer
kleinen Scheibe empfindlichen apiers
photographiet wird. So können alfo
Messungen des Erdniagnetismus und
der Schwertraftsrichtung unter der
Erde ausgeführt werden.
—
ses esse-beiseite Seite-met.
Ein eigenhändiges Testament
wurde in Deutschland als rechtsun
iltig ungesucht-en weil eine dritte
Ilerion den Federhalter, dessen sich der
Iestator bei der Niederschrift des ei
genhändigen Teitaments bediente, an
efaßt und feine Hand auf die des
schreit-enden Tefiators gelegt hatte.
Das Landgericht Kohle erlannte
das Testament als rechts ilt g an.Aus
erhobene Berufung ert ete aber das
Mier Obeelandesgericht durch Ent
fcheidu vom 28. September d. J.
das ment für re iungillttg.
Das Wandesgeeicht « te ue Be
gründung ane: Nach ar. » 2»
I
Ein Itstvsskfhell.
; k· Bierpmssp ·,
« , Libka Pf. «
» »Bitte ein Maß Bier!«
g. ZWatten S’ noch ein paar Mmutem es wird frisch angezapft «
:Da komme ich lieber wieder, sonst denkt meine Frau, Ich hätte det
well m der Witthschaft gefessenX
des Bürgerlichen Gesetzbuches ist die
Testaments-Errick;tung an eine außer-s
ordentlich erleichterte Form geknüpft. ;
Das öffentliche Interesse und die ein- (
schneidende Wirkung eines solchen
Altes erfordern. daß die wenigen
Formvorschriften mit aller Strenge f
sgewahrt werden. Hierzu gehört in -
erster Linie, dasz der Erblasser seinen ·
Willen eigenhändig schreibt. Eigen
tyiindig bedeutet alter nicht nur« daß er
sich bei der Niederschrift nicht fremder
Hilfe bedient, die bezüglich der Bil- :
dung der Schriftziige bestimmend auf
den Erblafser einwirtt. Liegt eine :
derartig weitgehende Unterstützung
von dritter Hand, wie hier, vor, so ist j
das Zustandekommen des Testamentes
-ni(i,.t mehr das Crgebniß des freien ·
Willens des Erblasfers, sondern eines
fremden Willens-. Es mag möglich
sein. daß in diesem Falle das Nieder
xaefchriebene dem Willen des Verstor- .
sbenen entsprach. Bei einer soweit
jgelpenden Unterstügung wie hier,sinr
aber keinesfalls ie Schriftziige das E
iErgebnisz der freien Willensthiitigteit
Hdes Erblassers. Seine Hand ist nur
zrnerchanisch thiitig gewesen, bestimmt
»durch diie führende und unterstützende
JHand des Dritten.
—
Die Hinteelaqeustsaft eines
«önias.
Erst jeyt ist, wie aus Kopenhagen
berichtet wird, der Nachlaß des ver-—
storbenen Königs Christian des Neun
ten soweit geordnet worden« daß er
den Bestimmungen seines Trstamentes
gemäse zur Vertheilung gelangen
tann· Das Baarvcrmöaen, um das
es sich handelt, ist nicht besonders
groß. Es beträgt nur zwei und eine
halbe Million danisctkie Kronen ——eine
Krone ist soviel wie etwa eine Mart
und zehn Pfennig. Daß König Chri
stian der Neunte während seines lan
gen Lebens nicht mehr Schätze gesam
melt hat« kann aus Gründen verschie
dener Art nicht überrascherk Einmal
besaß er von Haus aus tein persönli
ches Vermögen. So lange er Prinz
war, mußte er sich daher auch mit
einer sehr bescheidenen Lebensweise
begnügen, umsomehr, als die Zahl sei
ner Kinder zunahm. Und die Zwil
liste, die er dann nach seiner vThron
besteigung bezog, ist verhältnißmiißig
gering. Sie beträgt gegenwärtigspin
deutschem Gelde ausgedrückt, 1,130,
000 Mart. Von den zweieinhalb
Millionen, die seine hinterlassenschast
bilden, erhält nach seinem le ten Wil
len des Königk jüngster So n, Prinz
Waldemotz n größten Theil, eine
Million-. Diese Bevorzugung ertliirt
sich damit, daß die übrigen Kinder des
Kdnigs Christian —- der jehige König
iedtich der Achte. der König von
iechenland, die Königin Alexandra
von En land, die Kaiserin-Wittwe
von Nu lund und die herzogin von
Eumderiand —- beareislicherweise aus
das däterliche Erbe nicht anexwiesen
sind. Ihnen fallen zu gleichen Thei
len die weiteren IV- Millionen zu.
Man nimmt indessen in Bitt-matt
an, daß sie sämmtlich daraus Verzicht
leisten und die Summe wohlthiitigen
Stistu n und Anstalten ihres
Stamm ndes zuwenden werden.
Ein Its-an ass- dem Leben.
Ren-tier: »Sie verdienen ja mit
Ihrer ganzen Romanschreiberei taum
das Salz zum täglichen Brod und
wollen meine Tochter heirathen. Ver
lassen Sie sofort mein haus, und
wenn Sie es noch einmal wagen soll
ten, sich ihr zu nähern...«
Romandichter: »Erlauben Sie,das
kommt erst im zweiten Kapitel!«
Tiefste-U
Dame: »Wedhalb haben Sie de
neuen Gaul eigentlich «Kassirer« ex
taust?« .
»stBaron: »Weil er ein Durchgiinger
t !«
Eis Mitte-atte.
Freund: »Sie siden stets vergnüg
lich beim Wein und sollten doch wirt
lieh endlich daran denken, etwas fiir
die Gesundheit Ihrer Frau zu thuu!«
, Gatte: « sazu brauch ich Ihre
MahmthM chtz ich thu', was ich
lannl gens stack ich läg-dich
Wie's ihr shoft wünsch« ihr it
tagi «einen guten Appetit«, darnach
« nett Mahlzeit«, nießt sie. s »
its-, lf Gott,« trinkt«-h so geschie t
ei »in-is ihr Wohl«, nnd geht sie zu
Bett, o toll-Got- iht »von herze-i
keine recht g erunal«
--——-——-·-.—
W
Wohls-einend
Ehef:,, Also Sie wollen heira
hen!. Yhaben Sie sich das auch Hut
iberiegt?«
Kommis: »Gewiß. Sonst——«
Chef: »Nun ja, ich mein ’s gut!. .
Wissen Sie, so eine Heirath kann un
e: Umständen 40 bis 50 Jahr«
)a·uern!«
Ununt.
Aiie Jungfer (aufgeregi): »Soeben
vsahe ich einen Herrn vom Tode des
Fririniens gerettet. Wissen Sie wohl,
Das mir der Kerl versprochen hat?«
Herr: »Jedenfalls aus- Dankbarkeit
iie Ehe!«
Alte Jungfer: »Ja, Kuchen, bis
fiettungsmevaille am Bande!«
Unter Dienstboten
Diener- »Sie behandeln Jhrken
Bräutigam aber wenig liebenswür
Da
Zofe: »Ach, bei der guten Kost hier
m Hause wird er mir nicht foleichj
tntreu«
seicht-satte Msslichkeit
Selmat »Nun-kam von Soebergifi
such in Civil ein schöner Mann, —
indest Du das nicht auch?«
Paulu: »Nun ja. ———so schön eben
iner in Civil fein kann-«
Aneredr.
Herr A.: »Sie haben sich aber ge- »
tern mit Ihrer Tafelrede blainirt,
Zie sind ja mitten drin stecken geb-lie
:en.«
Herr B.: »il.isinn, ich tonnte nur
or Rührung nicht weiter sprechen.«
Immer zerstreut
Prosessor leinen Empfangösalvn
ickretend und sich in einem großen
Spiegel sehen-J- »Der Herr da kommt
nir mal bekannt vor, den muß ich
chon irgendwo gesehen haben.« «
W—
Genesis-et
Schneiderim »Ach, gnädige Frau,
nir get-PS so schlecht, ich muß wohl
sald sterben!
Dame (erschrectt): »Um Gott-es wil
en . . . da müssen Sie mir aber vorher
Ioch ein neues Kleid machen!«
Ein Ren-nimm
A.: »Was sagt denn eigentlich Jhre
sattim wenn Sie« am Morgen so
inen fürchterlichen Kater haben?«
As »Amt« Kerl, sagt stei«
Rancheri Sees-Omb
A. lzu B» aus ihren langjährigen
Zenossen aus dem Rauch-Club hin
veisend, welcher in einiger Entfer
Iung mit melancholischem Gesichts
insdrucke, Arm in Arm mit seiner,»
ttoas schief gewachsenen Gattin pro- «
nenirt): »Arme: Schallmann, bat bei
sem Aussuchen seiner Lebensgenossin
erersalle weniger Vorlicht angewen
iel, als bei den Eigarren, sonst hätte
esgcherlich keine schief gewietelte er
oi L«
stritt-ti
Schwiegerpapm »Wenn Sie meine
Tochter, wie Sie behaupten, aus Liebe
primrbem können Sie ja aus die Mit
Iisi verzichten!«
Freier: »Wieviel beträgt denn die
Mitgift?«
Michel-e Damm-.
Becschuldeter Lebemann wovor-mi
end): »Ich werde mich demnächst
Iach einem größeren Gut umsehen-«
Kamerad: »Hm, wird wohl ein Dei
«athsgut seini«
su- besn Gestatten-.
Einma: »Ach, Stellt-, ich bin so us
lliicklichl Mein Mann hat sich gester
rnitlich mit mir überworsen!«
stellt-: »Trösie dich, Schehi Das is
in alter Spaß! Sobald dein Geburts
tag-vorbei ist, wird er schon wiedes
lu .« «
Neues stet.
Stammgast: »Wer hat denn scho
oieder dcks Fenster aus ’machti«
Kellnerim »F her W misme
oeil der here Verwalter Cng hat, C
kischa Luft muß ’rein.«
Stammgasi (verlichtlich): »Der
lustsex den«
Ideale- VII-seh
Schuster lal- er das iosze Looi
iewnnn):« .--»So, jett wiin ch« ich mit
Ilos noch an Sau-Magen!«