W Esp· · · M Familiengeheimniß. Rath dem Englischen von M. W; Man-gehen war sehr aufgeregt und ruhelos-. Sie trippelte beständig hin und her und lief dann und wann ans i enster, um die Straße hinabzu chauen, die an ihrer kleinen Billet dranßeti im Vorort vorüberfiihrie Tag noch immer sehr hübsche Frau chen erwartete jemand, sah aber sei nein Kommen mit Aengstlichsteit ent gegen. Papa safz im Lehnstuhl und rauschte« fein Pfeifchen. »Sen Dich doch, Altc!« sagte er. »Du bist is ganz ausz- dem Häuschen;« ,,Ja!'« er widerte sie, »es ist aber auch keine Kleinigkeit, daß unser Evchen ihren Verehrer herbringen und uns vorstel len will.« Sie errdthete wie ein jun es Mädchen. »Nun, sie ist selbst ftiindig in guter Stellung und darf wohl an eine ehrliche Liebschaft den ken.« — »Ja, und daß ihr Verehrer gerade Roland Meerkatt heißen mußt Wenn er der Sohn jenes Mannes wäre — rrenn es herauskäme —- es wäre doch gar zu schrecklich.« — — «Freilii.k —- freilich!« sagte der alte Gerloff und fah seine Frau verlegen an—,,sck;ön wäre-es nicht —aberer wird wohl noch andere Leute dieses Namens geben!« Jndsem hörten sie die Hansthijr gehen und Euckens freundlich helles Lachen. »Sie sind es!« rief Mama. »Ach, Hei-mann, wenn er es doch wäre! Wenn Cvchen schließlich er siihsre! Ich schämte mich zu Tode — ich könnte meinem Kind nie wieder in die Augen schauen!« —- Na, Mut ter-Du thust ja gerade, als hätten trir ein Verbrechen begangen! Aber still, kein Wort weiter! sie kommen —« Evchen trat ins Zimmer« gefolgt von einem ftattlichen jungen Menschen mit klugem Gesicht und lustigen Au gen. Sie stellte ihn vor, man schüttelte sich die Hände, und bald war eine muntere Unterhaltung im Gange. Roland erzählte von den Seinigen, daß er in Remstow, einem füdlichen Vororte, wohne, wo sein Bater,nact) dem er sich vom Geschäfte zurückge zogen, ein-: reizende Besitzung habe. »Frl.Gerioff muß uns dort besuchen!« sagte er. »Ich habe sie schon eingela den, Znit mir eine Rad-partie hinaus zu machen!« — « « MS inan nn; Iparer an sen zurec tifch gesetzt, kam das Gespräch wieder auf Remstow und die Freuden des Landlebens. Evcksen sagte, sie könne sich nichtsEnstzückenderes als fo etwas Denker-» wo man sich Hühner halten könne und Schwesterchen und Kühe. «Ja!« sagte Roland· »Das haben wir alles, und wenn Fri. Evchen uns ve suchen will, so führe ich sie in der Kuh-stau, nnd sie darf selber eine Kuh welken. Jch zeige ihr, wie man das mackJU Evchen lachte hell auf. Danach war von des alten Meerkatt einstigern Geschäft die Rede, und Roland, ins mer zu Scherzen ausgelegt, vermaß sich zu wetten, daß niemand hier er rathen könne, was für ein Geschäft sein Vater einst betrieben. Man rieth hin und her. nannte die barecksten Berufe, traf aber nicht Das Richtigr. Zuletzt verlangte das ungeduldiae Evchen Don ihrem Verehrer zu wissen-, was denn eigentlich- scin Vater ge Dezen· « P s r, - Aj- ««,.s-1« Rlllllltv Ucy klugen-· »Ju! qublh Sie würden es nicht ratlsen2 Nun denn, mein Vater hatte ein — Hei rahtskureaul Es muß das ein ein triiglielxes Geschäft sein, denn e: hat ein Vermögen damit gemacht!« Bei dem Worte »Heikathsbureau« war Mama todt-enbleiiii geworden Sie wandte sich ab, im nächsten Au genblick taumelte sie nizdsanl aufdass Sosa. Evche prangihr mit Lauten-. Aussicht sei zu Lilie Mkma tan: bald Iaieder zu sich und stantinelie Entschul digunaen. »Die Hitze im Zimmerl« sagte iie. »Komm, Papa, führe mich den Garten! Es ist tviektich nichts-, niein’Ti-i:therckeii! Ein kleiner-Schwin del. LaßnurL Bleib nur bei Deinem Gaitc2" —- »Wirllich, mein liebstes Mainaclsen?« -—— ,,Verlaß Dich Dus sraus!« Und damit gingsie, aufPapa gefiiitzt, hinaus. Roland Hatte Sachen mit liebevollen Blicken zugeschaut »Sie haben Ihre Mama sehr lieh?« sagt-e er. »Sei-zi, sehrlieb!« erwiderte Evchen »Und ich habe auch allen Grund! Jch habe eit: lückliches Heim. Ein glitcklicheres Haar als meine Eltern kann es gar nicht geken! Nie habeich sie ein böse-z Wort miteinander wechseln hören, so lange isti denken lannl« —- »Solch ein Paar wäre eine Rellame siir meine« Vater gewesen!« scherzte Roland »Was itzt ein lutioscs -Gesckzäft!" sagte Sachen sinnend. »Nein Wun der, daß Sie Es nicht weitersülsten«« —-Rolanr sah Evchen scharf ar. v»Warum-J« fra te ek. Sie zögerte « ,Sie Ring die a n nieder-. »Ich k» meine-? — « lädt-e e endlich, »daß « die ans einem Heirathsbnrean Eingehen nicht die eichtigeik Eben L Das ist tin Jiktlkum z »Mein Get ! Viele Waare, die Inm- kais-v ammenaebeacht sind W gtiicklich Jenaer-est Er pflegte jede i Paar - bitte-ex daß sie ihm M Jahres ichsiejksew wie es » traf-gez Ek Mai einen gan san-d soll Takchek Briefe. Sie sind esfaat and Zukiig zu lesen Wenn «« vers zu Besuch kommen zeige « Zumutung Wolfe-i Sie F Sie Mitten doch auch met » seien-n lernen nun ich Ihre - Mi- Sachen machi- Ein M Allen Sie denn nicht M Mk fragte Latein-d s W sichern-sich und sah ihr zärtlich iu die zAugem »Ja, die Kuh mellen!« lachte -Evchen, das hatte ich ganz vergessen!« i An einem prachtvollen Sonntag EMorgen radelte Evchen mit Roland mach Remslotv hinüber. Es war eine Eentzitckende Partie. Evchen wäre voll kommen glüZlich gewesen, wenn nicht det Gedanke an ihre Eltern tqrr kStimmrtng ein wenig gtrübt hätte. ;Beide, Vater und«Mutter, behandel Iten Evchens Berhältniß mit Roland cnit einer Kühle und Zurückhaltung die sie sich nicht erklären konnte, und lals Roland sie zu der heutigen Partie Jabgeholt, hatte Frau Gerlosf bitter s lich zu wein-en angefangen. Sie tonnte das Rättiiel nicht lösen. , Herr Meerlatt senior empfing sei nenBesuch mit ausnehmender Licens jivütdigteit Evclzen fühlte sich bald xhetrnitch in Retnslow, und die Reize Eder Ländlichleit nahmen ihren ganzen ISinn gefangen. Natürlich erhielt sie ’die Verfprvchene MeltsLettion und de snahm sich mit großem Geschick dabei, ; wie sie den-n, mit einem Aüchenschürz schen angethan, die Anmuth selbst zu ifein schien. Nachmittags setzte sich das junge Pärchen in eine stille Laube des Gartens. Roland hatte spaßeshatber und zur Unterhaltung, an der es ihnen eigentlich gar nicht gefehlt hätte, das dickleibige Buch mit den Alten der ein stigen Heirathsklienten feines Vaters herausgeschleppt Evchen, von weibli cher Neugierde ergriffen, ließ sich so "fort den Band aufschlagen Nebenein ander auf dem Bäntchen sihend, gin gen die Beiden Blatt für Blatt mit einander durch· Sie amiistrten sich ;löst»lich. Evchen snnd des Lachens tein Ende über die Briese und Dolumente, die hier vor fremden Augen all ihre Geheimnisse blos-legten Eben stießen sie auf eine neue Art nonce. »Ein junger Mann, iolide, re-" liaiös, der gerade eine Frau ernähren könnte, möchte die Betanntsct;aft eines braven, verständigen Mädchens ma Fem das keine Furcht vor Armuth - at." «Bravo!« sagte Evchen. »Das is:" kein Firlefanzeri Und auf solche An nonce kann nur ein tvackereZ, tüchtiges Mädel sich melden! —- Jm nächsten Augenblick entfuhr ihr ein leiser Aus schrei. »Herr Gottf, die Unterschrift: «Hermann Gerloff —- mein Vater!« »——«,,Alle Wetter!« rief Roland. — Evchen gewann schnell ihre Fassung wieder. »Das darf Mama nicht Efehn!" sagte fie eilig. »Sieh maian, Papachen, wer hätte gedacht daß Du ein so lose: Voael warst« mukmeite sie mit einem plöslichen Versuch, zu scherzen. Dann fortsahrend: »Hier ist ein Br« Lef von ihm!« Sie las: « »Seht geehrter Herr! Mit dankbarem Herzen ergreife ich nach Jahresfrist die Feder, um Ihnen mitzutheiien, wie aliickiich wir geworden sind-! Meine Frau ifi ein Engel ein waiy ret Schatz Jch hätte nie geglaubt, daß ich, der ich so allein in der Welt da stand, fo viel Glück finden könnte. Vor drei Tagen hat meine Frau uns sein Töchterchen geschenkt, ein süßes EWefen das wir Erchen nennen wol len« Es geht Uns recht aut. Ich bin in inksnender Stellung, und meine Frau hat schon längst ihre Stellung aufstehen können. Wir werden Ihnen verehrter Herr, ewig dankbar sein, Edaß Sie uns zufammengeführt haben. -Hochachtunsasvell Jhr ergebenfier ; Hermann Getloff!« « « Evchen war sehr bleich geworden I»Alsp Manier ouch!« stöhnte sie. Jhr lAuge such-te das Relands. Der hatte ifclron längst weitergeleien und zeigte Jihr noch ein Briefchen »Hier,« fagze »er, »ist die Bemerkung der späteren Frau Eier-lass Was siir eine Hand schrift! Fast die eines- Kindcs! Lesen Sie, Evchen!« Seine Stimme klang yweich. Evcten las: »Sel» qiehrcer Herr! Wenn die Annonce ehrlich gr meint ist, die des Mannes. der ein Mädchen sucht, das vor-Armuth kein-: Furchtbar, so möchte icä niich melden. «Mir gran vor get Einfamkeii, nich: vor dem Armfein. Jch bin ohne,Ber wandte und Freunde, ohne F;eimalh. Arbeiten kann ich. trennich auch nur klein und zierlich bin, und qefund bin ich auch Aber ehrlich muß derjunge Mann es meinen! Jch bin gut erzog-In und will meinem todten Mütterchsn keine Schande inneren. Hochachtung voll Lili Berndt·« Evelen saß stumm, wie Vernicljien Nun verstand sie alles-, begriff zie Angst ihrer Mutter. Fiir ji«-te eigc.:e Zukunft, ihr eijenes Glück begann se auch zu iiircbten. Sie hatte das Buch geöffnet um sich über dieLeidenscthf ten nnd Schwächen anderer Mai-seyen zu amiiferem eiira wie man vor einen Affenkäfig tritt,’uni sich über die nör rifchen Sprünge leiner Jniassen zu belnfiigcn, nnd nun grinfien ihr, sozu sagen hinter den Eisenstäben, die Ge sichter ihrer Eltern entgegen, die sur sie bis-lang der Inbegriff verehrungs wiirdiqer Erhabenheitgetvesen waren. Sie fühlte sich aufs tiefste erniedrigt, fte entzog Roland ihr Händchen und griff nach dem Taschentnch«ssich ver stohlen eine Thräne abznwilchen Denn, all ihren Stolz zusammentrif iend, mit hervischer Anstrengung jagte sie, indem si-. das Buch Insow menklappiu »Herr Gott, wie die eit verrinnt! Jelz muß wirklich an n Heimweg denken!« Sie sprang anf. »Auch Roland erhob sich. Er trat auf sie zu. legte seine Hand unter ihr Kinn, um .ihr cefenkkes Gesichtcheni aufzurichten und flisierte mit einerT Stimme. in bermhaltene Bewegung: zitterte: »Er-elfen! Man könnte die weite Welt lange als-suchen e man wieder se lieb-, einfache Leu fin f W det wie die, die jene lehten Briese ge schrieben habe-ilu —- Evchen fuhr trotzig aus. »Einsältig wallten Sie sagenk Und diese Einfalt wird in ein Buch getlebt, damit andere Leute da rüber lachen können-! O, das thut weht« — »Evchen!" sagte Roland. »Oaben Sie mich dariiber lachen sehen? Jch habe an ganz andere Dinge - gedacht. Gedacht, wie glücklich ich seini würde, ein Mädchen mein eigen nen nen zu lönnen, das solche Eltern re sitztl Evchen willst Du mein Weib sein nnd rnit mir versuchen ihnen gleich zu werden2« -— Evchen erwi derte nichts, aber sie ließ· es geschehen, d ßerand ihr die Thrönen oon den Augen t.ißte Evchens Eltern hatten inzwischen schwere· sorgenvolle Stunden zuge bracht. Besonders Mamachen quälte sich mit bösen Vorahnungen und äng siigte ausl· ihren Alten damit. »Er wird ibr’dag Sammelduch seines Va ters zeigen,« jammerte sie, ,,worin auch unsere Bcrrse sind. Sie wird uns ver achten. lind dann —- all die —- die s—« Märchen die ich ihr ausgebunden habe —was sollteich auch thun—sre wa immer ein so nengierigez Mädel — fand tein Ende mit Fragen — da mußte sie wissen, wie alles gekommen war, wie ich und Du uns kennen ge lernt hatten-und ich konnte ihr doch nicht sa en, daß ein Heirathsbureau uns zusammenaeiiihrt — das närri-I ste. romantische Dingf —Und Mc mncken weinte. Der Alte schloß sie in seine Arme, tröstete sie, liißte sie und sagte: »L: s; nur, Mütterchen eswcr Bestimrnnngl Es mußte so tommenl Und wenn Evchen uns drob verachte —-— es wird weh tliun — aber dann haben wir uns noch, nicht?« Mama chen schmiegte sich an ihn. —- »Ja«« sagte ne, »wenn aber ihre Partie da durch zurückgeht —- wenn wir ihr Gliirl zerstören —- es sind stolz-! Leute« —- der alte Gerlosk that sei n Bestesz Mamachen zu ermnthigen Sie standen am Fenster und sahen die Dunkelheit hereinbrechen, die Sterne aufblitzen. Ena umschlungen, schwelg ten sie in Erinneritngen, in der Erin - nernng an all das Glück, das zartliche Herzensliebe iiber sie ausgeschüttet, an die Gründunzs ihres kleinen Haus standes-, in den ersten schweren Kampf mit der Noth des Lebens, ar: Evchens Geburt nnd die sonnige Freude, dir mit ihr bei ihnen eingezogen... Da tönte draußen das Klingeln von Fahrriidern Es waren Roland und Evchem die zurückkehrten Evchen stürzte 7ihrernMaknacken um den Hals. »Ach, I··Ilnttchen,« ries sie, »ich habe mich so göttlich amiisrrtl« Später, als sie bei der Lampe sing den Tischscßen, erzählte sie alles haarklein. Und auf eine gelegentliche, zögernde, halb gleichgiltig gemeinte Frage des Ba ters, ob sie auch jenes merkwürdige Trich durchblättert hätte, ries sie, mit nem schnellen Blick zu Roland: »Ach das BUO Das exisrirt schon längst nicht mehr! Der alte Herr Mertatt hat es vernichtet. Er meinte, es enthalte zu aeheiligte Dinge. die siir keines Fremden Auge bestimmt seien« und während Herr Gerloss seine Billiguna iiber diese verständige Handlunxrsweise auf-sprach, und Mc 1nachen, vor Glückseligleit fast zer: schmelzend, ihrem Mann um den Hals fiel unt lachte und weinte in einem Athen «tieß Roland sein Evchen die » Thriir en in den Augen ihren Eltern zusah lei se an und sliisterte: »Er) chen? Werden wir auch so glücklich werden« wie dieses Paar aus dem Heiratqsdureau?" U Leben sür Leben. Geschickie aus der ealifornischen Wästr. Von Ruhe-T Welchen einentlriinrlicken Reiz die ginfze talifarniiiise Wüste in ihrer stil len Issajeskät auf den Reisenden angs iibt, daosn bat miser eefchåitzieisims respondent, Herr A. Gunsperz, erix Vor Kur..kem eine interessante Schille rung aegebem Aber diese große Wtiikc hat ais-t. andere Seiten, alk- rie von ilzm ic« schön beschriebenen s— sie if: im Veslause der Jahrhunderte fil: . Viele ein areßartiger und schrecklicher Friedhof geworden — wer sie durch wandert, findet an vielen Stellen die meißxiebleichien Stcletie nicht nur Von Thieren vieler Art, die dort z.: Grunde gegangen sind, sondern auclj von Menschen, die daselbst in Son nengltetb Und Dnrit den Tod gesun ken haben. Jn dieser Wüste hat sitt-, seine » Zeit die Geschichte abgespielt,s tie END meinen lieben Lesern ers zähleik » Der IIan aus dem dieselbe beginnt wae eine Schädelsiätte des Durstes, um es se zu Venennen Die Sonn-e hatte den anzen Tag glühend heis betsabgebea i aus das Stall-Ballen das Schädel-Thos, so genannt von den weißen Gebeinen die allenthalken daselbst zu finden warens ei war ein ungeheures todte-Z Meer an Loka Afche, in der nne die sag-ite Biische hier und dn in der gliilsend heißen Lust zitterten. Die weiße Fische lag unter dem erbaemungslos klaren blauen himmel, als «wollte sie ihn aussehen um einen Tropfen Was ser, so wie in der biblischen Erzäh lung des reiche Mann in »der hslle fleht, daß man ihm vom himmel he ens- einen Boten sende, der ihm die ists-nis- mit einein Tropfen Wasser-l --u e. - s Und in dieser Einöde lag ein Manns ——sein Thier war ipdt under selber’ weissen nahe. Er war der S eis; von Silveesae und war aus der ag i nach einem Manne worden« der in dem Mining Cantp einen Beamten erschosscn hatte, weil derselbe ihn we gen der Ermordung eines Spieler-J verhaften wollte. Der Mörder rogr entfloh-In, und der Shcriff hatte sich aufgemacht ihn zu sangen. Jn die Wüste hinein hatte et ihn verfolgt — ohne sickk vorher für längere Zeit mit Wasser zu versehen, denn er tvu zte ja, diku er an einer gewissen Stelle nach einem Orsll lam, dem einzigen, der treit nnd breit in einem Utntreifc von hundertundfiinfzig Meilen war. Tseser Quell lieferte Wasser Jahr aus Jahrfein Aber als er dorthin ge kommen war, de war er trocken und ein todter Conote lag davor; mit ge schtrollenem Leibe — das Thier hatte das letzte Wasser aus dem Quell ge leckt, und das war offenbar giftig ge wesen-. Nun lag der Sherifs dort, mit ron dem scharfen Kalt-Staub der Wüste dick geschwollenen Augen« mit von Durst hart geschwollener Zunge, er war dem Tode nahe. Schon hatte cr das Bewußtsein verloren. Der Mam- aber, den er verfolgt hatte und den e: vor sich glaubte, war aufeinent anderen besseren Wege in weitern Umkreise geritten nnd kam jetzt auch an den Platz, wo der Sheriff lag. Als er den halbtodten Mann er blickte, da wandelte ihn ein eigen thümlickes Gefühl an. »Na. der hats ja eilig gehabt.«! murmelte er vorsich hin, »aber blinder Eifer fchadetnur.'« Er sprang von feinem Pferde ob, fah sich den Halbtodters an, und dann stieg er wieder aufs Pferd und setzte demselben die Sporen in die Weichen --— es war doch nicht sein Geschäft, den Shrriff zu retten, der hinter ihm her war, usn ihn an den Galgen zu lies fern. L urer nicht treu war er, da hielt er" —es war ihm, als könne er nicht wei ter. Noch einmal setzte er sein Pserdin Bad-wieder hielt er, und dann murntelte vor stel, hin: »Um ihrem-il len thue ich es, es ist eine That-heit. aber ich thue sie um ihretwillen. Jch muß es thun, ich kann nicht ander-I Ich muß es um ihretwillen thun« Und damit lenkte er das Pferd zurück, und war bald wieder an der Stellt-, wo oer Sheriis lag. Was sich dann zutrug, ist bald er zählt· Der jun-Je Mann slößie dein Halt-todten von seinem Brandt-s ein«-, dann von dem Wasser, dass er bei sich trug, er wusch dem Sheriss die Augen nnd.die Zunge, und dann rasste er trockene-?- Megauite-Gebrisch zusammen, um ein Feuer zu machen und Kassee zu kochen. Der She:iss tam unterdessen zu sich-er sah das Feuer, er sah den Mann, und wie seine Erinnerung wieder karn, da wollte er seinen Augen nicht trauen: Das war ja Kit Cont, der Mann, den er verfolgte. Und dieser Mann fragte ihn ganz ruhig: »Nun, seid Ihr wieder allrigbt?« Ja freilich war er so ziemlich wieder ,,allriaht«, aber nur törperlich kenn geistig waret es nicht«-es war doch eine Zu sonderbare Situation, in d-r er iiclzl·sesand, er, der Sheriss, gerettet ron und in der Gnade des Mannes, den er todt oder lebendig zurück nach Silver Bat hatte dringen wollen und sollen. DieNacht war unterdesz an gebrochen, die Lust wurde frisch, der Mond schien klar — die Männer saßen schweigend beieinander. der Shetifs aß und trant von dem, was Ilit Coot ihm bereitet hatte. Eine leise Vrise sing an zu wehen, oieCoi yoten in der Umgegend heutten, dann wurde AUes still -—— der Sheriss sänt, zu Tode ermattet, aus seine Decke, der andere hüllte sich in seinen alten Rock, nnd so schliefen sie nebeneinander, bis der Morgen graute. Da weite der junge Mann den Sizeriss, es galt, die ezsten Morgenstitnden zu benutzen. um den Eise-its zuriirt und in Sicherheit zu dringen. Sie hatten nur ein Pferd-- der Sheriis war noch todt matt. er tollte reiten, aber das wollte er nicht thun-see tonnie dem jungen Mann gegenüber nicht uneb:lich sein, und dort konnte er nicht anders, als seine Pflicht thun. Er sagte ihm: »Laszk mich nur hier — wenn Jhr mich nach einer Ansiedlung bringt, muß ich Euch verhaften, es it nicht anders möglich-. Also nehm Euer Thier nnd überlaßt mich meinen: Schicksal, es geht nicht andere-X Aber der junge Mann that das nicht. Er setzte den noch immer Schwachen aus seinPserd under wan derte neben ihm durch den Wüsten sand, und als die Sonne stieg und eesji heiß wurde. machten sie wieder NaM und er aak dem Sheriss zu essen und l zu trinken, so dast derselbe erstartte. Gegen eilt-end setzten sie ihren Weg sort, bis ties in die Nacht hinein, da tamen sie an ienen hiigeL an dessen Fuß glänzte ein Licht durch die Nacht, es war ein CorraL hier wohnte ein alter Mann mit seinen beiden Seid-. IM. »Ich habe hier einen tranken,j Manns sa te Evas zu dem Mann, der da wo nie, »Warst Ihr ihm ein Bett geben und uns Beiden etwas zu .essen?s«· Das tounte der Mann, in dein Bett schlief der Stier-W aus dem Stuhl da sneben der junge Mann. Gegen Mor vgen wollte Cooi sich fertig machen, unt nun allein ab ureiten; er wußte, dass-er Sheriss r Pflege sand, bis er wieder ganz hergestellt war, und idanrxoon die-e aus sicher-eine helfen Hoan Aber als der Shetiss das sing ries er dem Mann su: Haltet ist-i fest- et ist ein Mist-vert« , I t zeigte nur aus das vom- ie Tor ier geräthete Gesicht des Stier ssä W l und sagte zu dem Alten: »Er hat das F.eker!'· Dann wars er sich aus sein Pferd und ritt ab. Aber als der Alte dann das Metallschild des Sie-I risse sah, da begriff er, wie die Sache fund, iirid er rief seine beiden Söhne —- iie sprangen aus ihre Pferde undI zwei Stunden ipiitek kamen sie zurüciJ sie hatten den Mörder eingesungen gefesselt Tage lang war rer Sheriss im Fie ber iiiid konnte nicht mit seinem Ge scngcneii ausbrechen; aber seiiie eiserne Natur siegte, er wurde gesundI und nun ging die Reise los, es warenI üns lange Tageseisen bis nach Siloeri Bar. Echtreigend ritt-en die Beiden nebeneinander — der Sägisf hatte; sich von dcii Leuten ein ierd gekauft und ten nöthigen Proviant. Aiii ! Abend des ersten Tages aber brach der Sheriss das Schweigen und sagte zuI seinem Gefansenem I ,,Bereiii Jhr es nicht?« « ,,Wa5?« sraeite Cont. i »Daß Jlir mich nicht dort habt ver enden lassen?« »Ja manchmal thue ich es, manch mal nicht,« antwortete Cool. »Woh» scheinlich werden sie mich hängen« I »Ganz gewiß, so hoch wie Hei-z manns« tagte der Sheriss »Es warI schlimm genug, was Jlir gethan. Wml rum habt Jlir denn auch denMarschall erickkossenI Wenn sie Euch damals er wischt liiiiten hätten sie Euch lebendig verbrannt, so wiitliend waren sie Wa rum mußtet Jhr auch den Mann er morden?« »Ich weiß selber nicht, wie es Alles so kam. Jsch hatte Alles beim Spiel verloren und ich wollte den Spielhalter zwingen, inir mein Geld wieder zu ge ben. Jch schoß ihn im Streit« da suhr der Marschall dazwischen und elie ich wußte, was ich that, hatte ich ihn ge schossen — so ist es gekommen. Q, ich hätte damals viel darum gegeben, wenn ich an seiner Stelle todt gewesen ware·« ,,Aber warum habt Jhr mich denn gerettet, ich verstehe das nicht. Jhr wußtet ja doch, daß ich Euch sestneh men mußte, sobald ich lonnte.« Der Gesangene wollte erst nicht ant worten, —- er schien sich der Sache zu schämen. Aber der Sberiss liess nicht ab, in ihn zu drängen, und schließlich betannte der junge Mann: ,,Well — es sind Jahre her, da starb meine alte Mutter da unten in Silber Bar. Sie war sehr arm gewesen« kein Cent mehr im Hause, ich war lrant in den Ber gen und lonnte nicht kommen. "Da hat ein Anderer sie ehrlich begraben, ein Anderer hat Alles aus seiner eigenen Tasche bezahlt und bat sich dessen nie gerühmt. Aber ich weiß, wer es gewe sen ist« —- unb nun sind wir auitt, und sragt mich nicht weiter· warum ich Euch gerettet habe.« An diesem Abend kamen sie nach ei nem kleinen Städtchen und der Stie riss nahm dem Gefangenen die Fesseln ab, damit derselbe bequemer schlafen könne. Der Sheriss war ein M nn, der nicht viel Worte machte, un er hatte immer an der Ansicht festgehal ten, daß ein Mann nicht ganz schlecht sein kann, der seine alte Mutter nicht veraessen hat· war verwundert, am Morgen den ungen Mann noch neben sich zu sehen. Sie srühstiielten zusammen und ritten weiter. Aber als sie an einer einsamen Stelle waren, da sagt-« der Sheriss plötzlich zu Cont: »Nun, Coot, sei tein Esel und mach’, daß Du sort tommstt« »Und was wollt Jhr thun?« sagte der junge Mann. »Ich werde sagen, daß Jhr mir ent sprungen seid,'« antwortete der Ehe riss. Er brachte die Worte kaum aus dem Halse. so schwer wurde es ihm, so etwas zu sagen. Da ergriss der junge Mann die rechte Hand des Sberisss und drückte sie mit einer Inbrunst, in der Alles lag; was er hätte sagen mögen und doch nicht zu sagen vermochte, uisis er stammelte nur: »Seht wohl, Sheriss! Das Leben ist süß, —-- und ich bin von nun an ein anderer Mann!'« »Lebt wohl! Lebt wohlt« antwor tete der Sheriss. Um Gottes Willen, werdet ein-braver Mann!" Das war; der Abschied der Beiden von eimnder.z Mehrere Tage später sitt der She-T riss in Silber Bat ein« —- er war ein gebrochener Mann. Die Leute hatten fest erwartet, daß — einen Gefange nen mitbringen wer seit 20 Jah ren war er im Amt ub noch nie war 'es geschehen, daß ein Gefangen-r ihm entsprungen wäre. Er tonnte das nicht ertragen, »——— er « resignirte und aing von Silber Bat sort. Als er ab « - H W ritt, wandte er sich nicht um, er wollte den Platz ni wieder sehen den er so verlassen mu te. Ein Tropfen stand aus seiner Wange. Es regnete. aber es war kein Negentropsen, denn derselbe war bitter» und salzig. (Calisornia Demolrat.) Eine ver-steinern Leiche. Jn der Auttionshalle von Stevens in London gelangte vor-Kurzem ein mertwürdiger Fund zur Versteige rung: die versteinerte Leiche einer Jndianerin die vor vielen hundert Jahren, lange bevor Kolunibus Ame rila entdeckte, in einem Kupserschacht zu Chuauicamata im Innern von Ca lama (Autophagasta) verunglückte. Man entdeckte den Körper im Novem ber 1899 in einer Tiefe von etwa 61,-2 engl. Fuß, von Geröll und metalli scher Erde bedeckt —— gänzlich unbe schädigt und vollständig in der Form, wie er einst verschüttet sein muß. Ohne wesentliche Veränderung hat er sich er halten. Die Haut ift weder zusammen geschrumpst noch geschwollen, die Po ren sind hier und da noch erkennbar, und die Muslulatur zeigt sich ganz deutlich; ja, an dem schmerzlich verzo genen Munde und den angespannten Augenbrauen vermag man sogar noch etwas von der ausgestandenen Todes aual zu erkennen. Die trockene Hitze jener Gegend und der merkwürdige Gehalt von Sulsat und Kupserchlorat des Bodens haben den Leichnam zu ei ner Murnie gestaltet. Jene metalli schen Bestandtheile haben das Fleisch des Leichnams durchtränlt und ver härtet. Nach und nach ist dann jin Laufe der Zeiten das geworden, was wir heute vor uns haben ein petrisizir tes Zellengewebe von großer Festig leit. Jn seiner Farbe gleicht der Fund einer start patinirten Bronze. Grün gefärbt sind auch die Stücke von La mafell, mit denen die unglückliche Bergarbxiterin einer längst vergange ren Zeit sich die Beine umwunden hatte, somie die verschiedenen Geräth schasten, die man bei ihr fand: Reste eines K·orbes, "Steinhämmer und Steinschauseln. einige zugespitzte Stücke Holz und eine zerrissene Feld tasche, steinzeitliche Werkzeuge von be achtenswerther Vollkommenhrii. Das Gewicht des Leichnams betet-txt nur 50 englische Pfund. Die Körper maße deuten auf einen mittleren Wuchs hin. Auf das Alter des Fin des genau Schlüsse zu ziehen, ist schwer: jedenfalls datirt er aus der vorivanischen Zeit, da nich dem Ein treffen der Spanier an Stelle der ds her gebrauchten steinernen Werkzeuge Brvnzegeräthe üblich wurden —- --.--- . Anton-out vor 200 Jst-rein Man schreibt aus Amsterdam: Das hiesige Handelsblatt veröffentlicht einen Artikel des »Haegse Merkur« vom 29. März 1698, welcher einen Bericht über die neuesten Ereignisse in England enthält und in welchem auf eine neue Erfindung aufmerksam ge macht wird. Es heißt hier: »Ich habe einen Wagen gesehen, der sich ohne Pferde weiter bewegte, er hat im Jn nern Eingeweide Ivie eine Uhr, und wenn die Feder aufgezogen ist, to fiibrt der Wagen so lange weiter, bis die Von der Feder getriebene Rette abgelauer ist.« Da hätten wir also ein Automobil und was der Korre spondent des »Das-ask Mercut« weiter schreibt, ist ebenfalls interessant,weit es uns das alte Wort, daß allestchon dagewesen sei, in Erinnerung bringt. Denn er sagt: »Was würden unsere Bauern fiir Augen machen, wenn sie auf Gottes Wegen einen soichen Ma schinenwacen antommen sehen wür ren. Diese würden sicherlich nicht vor ilznen ausweichen, sondern es würde zum Vortheil der Dorfbarlsiere man ches Messer gezogen werden« Der Empfang, der in unseren Tagen manchen Kraftwagen seitens der länd liazen Bevölkerung äutheil geworden ist, beweist, daß die Sitten dieser Volksklassen nach 200 Jahren taum andere geworden sind. « ·«—-—-—-— Batrtstisäh Sonntagsretter (verzweifelt): der Gaul vielleicht einen Feldzug mit gemacht bat? Bei dem Kriegsrdenktnii bleibt er jedesmal eine Vie :telstunde sinnend siebent« Früber legte man für die Freunde die Hand ins Feuer, jetzt bietet man ihnen Feuer an, um eine Zigarre an zuziindem ZufriedeIu Gass: »Ehe miserable Witthschaft das! Das Essen ist schlecht, das Bier war-m und in der Zeitung steht auch nichts drin«.«