E Arm-sie jaggnd.· Kleine Piandereien. Die Sterne. An klaren Abenden sehen wir am Himmel jene lichten Punkte erscheinen, welche wie Sterne nennen. Diese kleinen Körper können uns als treue Gefährten durch das Leben begleiten, irenn mir nur versuchen, mit ihnen bekannt zu werden. Aller din s ist die Getellschast eine zu ges-Ze, cle- daß trir mit allen Be kanntschaft antniinsen könnten. Denn in einer hellen Nacht können wär, wenn der Mond nicht sichtbar ist, zwei is dreitnirsend dieser Himmelstörper mit dem bloßen Auge wahrnehmen nnd nehmen wir eines der stärksten Teleseotse zur Hilfe, entdecken wir frinszehn bis zwanzig Millionen der selben. Aber zwanzig bis vierzig der größe ren Sterne, welche über die Scham-en der kleinen zu herrschen scheinen, kann man ohne große Miiye kennen lernen. Folgt mir, meine Freunde, und ist, werde euch einige dieser ,,E:elsteine des Himmels« vorstellen. Versetzen wir uns im Geiste aus das Dach eines Hauses oder auseinen erhöhten Punkt, von welchem wir den ganzen Himmel iiber uns beschauen können. Vor einer Stunde ist die Sonne irn Westen niedereegangein Schon haben die Sterne ihr Erschei: nen gemacht. Seht! Gleichen sie nickt ganz kleinen Oeffnungen am Hirn-« mel, durch welcke das Licht durch bricht? Der Himmel erscheint uns als eine ungeheure hohle Kugel, in deren Mtitelpunkt wir uns befinden. Wo diese qrcße Kuael die Erde zu berüh ren sckeint, bildet sich ein Kreis-, den wir den Horizont nennen. Die Scnne ist vor einer Stunde unter dem Horizonte itn Westen ver schwnndxssr Am Morgen stand sie im Osten iEl-er dem Horizonte. Während des-; Tages hat sie den ganzen Himmel vom östlnlren bis zum westlich-en Ho rizonte umkreist. neun irrauen ivkr geraoe aunvarm Um vollkommen steter zu sein, daß unser Auge auch in einer ganz gera den Richtung nackt vbzn blickt, wollen nir ein Stiiet Schnur, einen Fuß lang, nehmen, daran eine Blietugel, einen kleinen Stein oder gar ein Fe-. dermesser befestigen und halten die Schnur, das Gewiss-l nach unten, in der Hand-. Wir haben dann eine Senticlsnun welche genau nach dem Mittelpunkte der Erde unter uns und aniwiirls nach einem Punkte ap-. Himmel weist, welcher der Zenith ge nannt witt. Nun schwingt die Hand vom nörd litten Horizonte durch den Zenith in der Richting des südlichen Horizon teL. Durch dieses Schwingen der Hand beschreibt Jttr einen Halbtreis. Nun denkt ersch, daß dieser Halbkreis sich so ausdehnu, daß er den Him inet durchschneiden man nennt einen so aednckten Kreis den Himmelgmetii binn. cis ist ietzt sechs Uhr Abencs geworden Beet-echten wir nun die Sterne, neie sie den Himmelsmeridian durchziehen, denn wir werden sie wäh rend des ganzen Abends- von Osten nnzb Westen ziehen sehen, ähnlich der Wanderung der Sonne während des Tages. Wir beobachten, daß Sterne fortwährend unter ·dem westlichen Horizonte verschwinden, während an dere unaufhörlich im Osten erscheinen. Betrachtit nun jenen breiten Tiber streifen, welcher den Himmel erude nördlich von unserem Scheitelpunltc (3enitl)) Lurchzreht und sitt-westlich und nordöstlich mit dem Horizonte, zusammentrifft Wenn wir diesen Streifen genauer ansehen, finden wir, daß er aus einer nroßen Menge sehr dicht an einander stehender Sterne besteht.« Diesen den Himmel umkrei senden Sternenring nennt man die Ttiilchstraße. Dicht am Rande dieser Milchstraße hat jept gerade der erste einer Gruppe von iius glänzenden Sternen den Himmelsmeridian erreicht. Diese fiinf Sterne lfilden zusam men eine Zickzacklinie, nd ihre Stel lung gibt ihnen ungefähr das Aus-« sehen eines liegenden Stuhleg. Jn Verbindung mit fünfzig ande ren Sternen, welche so ziemlich mit des-i bloßen Auge wahrzunehmen sind, bilden sie eines Der großen Sternbil der oder Conste7tatienen, in welche das ganze weite Himmelsgebiet eingetheilt wird. Die alten Völker nannten diese Constellation die Eassiopeia, und der erste jener fünf glänzenden Sterne, welcher gxrade den Meridian erreicht, heißt Caph. Drei Stunden später, also um neun Uhr, werden alle Sterne dieser Ernstellation den Meridian überschritten haben. Die größer-en dieser Sterne haben alle ihre Namen, welche sie bereits seit mehr als 8000 Jahren tragen. Auch die kleineren hat nran alle genau ge zählt, und ihre Sjellung ans Himme! ist in unseren Stern-Catalogen genau verzeichuet. vrun ragt :1en rema den Jererrrnan entlang nach Norden, halbwegs bis zum Horizonte, schweifen. Der glän zendfte Stern, den wir dort findet-, heißt der Nordftern oder nördliche Polarfiern. Wir mögen diesen Stern die ganze Nacht hindurch oder wäh rend irgend einer Nacht itn Jahre be oba·chten —- ftets fcheint er dieselbe Stellung einzunehmen. Man nennt ihn auch deshalb den Nordpol des Himmels. Er ist jedoch nicht ganz genau am wirklichen Nordpoh sondern etwa 11,.J»- Grad davon entfernt. Dies ift der Stern, auf den fickf die Seefab rer besonders verlassen, um ihr Schiff während der Nacht durch den pfadi lofen Ozean zu fteuern. Auch für die Reifenden in der Wüste oder der Wildniß ist er der Leitftern. Nun richtet eure Blicke noch etwas weiter den Meridian entlang, fast bis an den Horizont. Hier finden wir eine wichtige Conftellation, Urfa ma ior, der große Bär genannt. Hier In Amerita nennt man sie auch »Viel Dipper«. Vier Stern-, durch ihre Stellung faft ein Quadrat bildend, haben die Form eines Schö pfers oder »dipper«, während drei nach links stehende Sterne den Griff des Schöpfers bilden. Zu dieser Stunde bemerken wir, daf-; sich der Griff niederwärts neigt. Von Stunde zn Sinnen wird diese Neigung be rnerthaeer, nnd um neun Uhr zeigt der Griff saft gerade hinunter in der Richtung des Horizonte-D Wenn wir diese Conftellation die ganze Nacht hindurch beobachten könn ten, würden wir sehen, dafr die ziriei Sterne, welche in der MIte des ,,dips per«, iüdwefttich von dem Griffe, stehen, fortwährend nach dein Po-: weisen und die übrigen zwei Sterne um den Pol in der umsaetehrten Rich tung der Bewegung der Uhren-reiner sich drehen, aber die Dreinrng ift nur halb so schnell, wie die des Stunden zcigers einer Uhr. . Wir ntiißten wohl die ganze Nacht bis sechs Uhr Ethrgens warten, ehr diefe Conftellation Iden Himmel-, rueridian über dem Nordpol erreicht hat. Wir werden einen anderen Abend benützem Um die herrlichen Plejaden, den aroßen Orion und andere Sterne zu beobachten, wie sie in ruhiger Ma jrität die Himmelsbahn durchwun dern. Ein französisches Dorf life Deutsch laut-. Der Pariser Schriftsteller Jules Huret, der im »Figaro« in einer Arti telserie deutsche-z Leben und deutsche Sitten beschreibt, schildert in seinem letzten Artikel die Ortschaft Fried richgdorf kei Homburg die er ein sranzöstickeg Dorf mitten in Deutsch land nennt. Nach eiiiigen einleitenden geschichtlichen Bemerkungen iiber die Gründung von Friedrichedori durch die Hugenotten erzählt er, daß der Ort heute fünfzig französische Fami lien aufweist, die alle in guten Ver hältniiien als Handwerker, Gewerbe treibende und Arkeiter leben. Der Geistliche, Herr Paitor Hahn, liat den französrten Autor im Dorfe herunt gefiihrt und mit einigen der dort lebcnden Franzosen bekannt gemacht. Ter Pfarrer erzählte, r.:s3 man heute noch viel tin Orte iranzösisch spreche, daß aber in ungefähr zwanzig ah ren die Laute der sranzösi eher-. Sprache hier unbekannt sein würden· Aucki der Bürgermeister des Ort-es spricht bis cus den heutigen Taf fran zösisch. Jn der Kirche predigt der Geiiiliclje arn Vorniittage in franzö sischer und-am Nachmittage in deut scher Sprache Jer der Schule ist es den Kindern freigestellt, am deutschen oder französischen Unterricht treilzu nehmen. Augenblicklich zählt Fried richs-darf 1700 Einwohner, von denen « über drei Viertel Teutscte sind-. illa-Z rnentlich seit, dem De fix-Französi-; Fee-m Fett-zage- Hekt vie aht De: Deut-I chen überhand genommen Die Ein El wolzner des Ortes lxciken natiirlickiIH mich an dem Kriege theilgenommen Idee lernt-»- tvtltdse ge ödt»et, nur einer. i i i Lebeau, mußte ein Bein einbiiszen Die in Friedriehgdorf wohnenden und noch heute die Sprache ihrer Heimath sprech-enden Franzosen haben viele deutsche Ausdrücke mit in ihr Jdiom hinübergenommen So scheint ihnen besonders die deutsche Redensart: »Er ist zusammengesatlen!« für eine Ver son, die alt und gebrechlich geworden ist, gefallen Zu haben. Denn die Franzosen haben sich daraus »i! est tombe ensemble« gemach-L Natürlich haben sich die französischen Familienv in Friedrichsdors auch sehr start mit deutsch-Im Blute vermischt. Die Ge schichte ihres Baterlandes interefsirå diese Franzosen so gut wie gar nicht mehr, in ihren Wohnungen hängen die Bilder von Kaiser Wihlem dem Er sten, Wilhelm dem Ziueiten nnd Der IKaiserin. Auch die Zedanfeiern be gehen sie festlich zusammen mit den Deutschen, und nach zehn Jahren, so erläuterte Pastor Hahn, twird die sranziisilche Sprache aufgehört haben, obligatorisch in den Schulen zu sein. Enfant semble-. » . . Meine Schwester und Mama verdzn gleich kommen, Herr Assessor Sie sollen indessen Platz nehmen! .,. Haben Sie vielleicht schon Hun Ier.« »Warum fragst Du so, KarlT« »Weil Mama vorhin sagte, heute vird er wohl anbeiszen!« Widerspruch A.: »Sie wollen sich wirtlich frei villig zum Militär melden; warum vJena«-« · B.: »Weil mein Vater mich dazu lwingt.« — Das erste Kleidchen. Eine wahre Geschichte ausdem Leben einer Mutter von Betth Jsolani. Im Leben eines Kindes giebt esz fast täglich eine Prerniere, die von den Eckern mit g.r17fs.em Interesse wahrgenommen und oft mit Jubel be grüßt wird. Bald sieht die Mutter, daß das Fiindchen zun- erstenmal sich nach ihr mnwendet und Dadurch den Beweis giebt, daß es zu beobachten beginnt; srexidigei noch wird das erste Lächeln te Kindes begrüßt, oder das wich tige Ereigniß, daß die kleinen Händ chen, die bis dabin blindlinne um fiel, griffen, zum erstenmal zielbewußt und v,i«ielsicl-,-er nach Ver Klappcr oder nach dei Puppe qegrisfen haben. Die wich tigsten Premieren aber im Leben des .tindeg sind der erste Zahn und der-· eiste Kleidchen Ja, das letztere Ichliefzt sogar mehrere Premieren ist sich: wenn eg inks Haus gebracht wird und die Mutter sich vorzustellen sucht, wie dnä Kleine sich darin aus nehmen wird, und dann, wenn end-— lich der große Tag da ist, wo das gr Liebte Kind hinsinqestectt wird Bei unserem Trudchen war nun freilich diese Premiere anders geartet alg sonst»bei anderen Kindern » f Unser Trudchen hatte nämlich nicltl weniger als sechs erste Kleides-m Als alle diese zusammen vor mir las ,ien, war ich nicht wenig entsetzt über diese Toiletteniüllr. De wäre es j-:. leinahe nöthig, für die Anzüge des-« fünf Monate alten Kindchens einen neuen Schrank anzuschaffen. Triidchen war noch nicht auf der Welt gewesen, da war bereits mit der Tisiischeaussteuer ein Prächtiges Trag t.·"eidchen von meiner guten Matt-( angetommen »Das erste soll natür lich das Kind Von mir haben!« hicß " ei dabei. Kaum war es dann ein paar Tage alt, so traf von meiner Schwiegermutter ein Anzug ein. »Da deine lieben Eltern«, so hieß es in dem Brief, dir j.i die Aussteuer für Euer tileinchen gesandt, soll dar Fiind wenigstens von mir das erst-: tileidchen erhalten. « Meine Pfle- eni irtter stellte sich naea einigen Wochen mit dem dritten »er sten« Kleidcheii ein· Sie habe aZsichk lich so lange gewartet, um erit zu sehen, wie sieh das Kind entwickele oc ihm rola oder betlb: au besser zu Ge sicht stehen würde. Nun aber woiiie sie nichi länger iiigrrn, damit ihr nie mand zuvortomme. So brachte see denn, obwohl unser Kind ein Mädchen war, abweichend von der iveitverarei ieten Sitte, das; Mädchen in Rost-» sinaben in Helle-lau getleidet werden« ein alleiliebstes Tragileidchen niit hellblariem Auåvute. da sie das für Dies kleine Wesen tleidfamer fand. Tante Klara die liebe, gute Alte, brachte ihr eigenes-s erstes Tragtleid eben, das- seinerzeit — lang, lang isi’.»t ler! —— ioohlverpactt von ibrer Deut ter aufbewahrt worden war, und dag fie nun mit einigem Stolz in meine Liiinde legte. lind selbst die uraite Tante Liiia ließ es sich nicht nehmen, wieder einmal einen Ausflug unter die Menschheit zu machen. Es war wirt Jich rührend, wie die gute Alte, die saf ikie aus ihrerWolinung herauskom, es eilig hatte. dein skxtrofznichtchen —-— das siinfte Kleid »in bringen, damit ja kein anderer ihr zuvortam Und schliesilich überreichte nii.« meine Freundin Liefei. meine beiie nnd alte Jueendfreundin glüelselig ein Kleid cheii, dar sie selbst gearbeitet hatte fiir mein Kind. Und ich aii nicht das Herz, er allen denen, di zii spät getoriimen waren, offen zu ge stehen. Ex- iuiire ja zu grausam ge iuefen, allen den Lieben, Guten die Enttäiiiaung zu bereiten. So ließ ich sie denn alle ruhig schenken und vertvictelte mich « das ist eben der Fluch der bösen That! -——- imnier wei ter, denn jedes- Iuollte nun wissen, wann Trudehen iiii Schmuck feines neuen Llnzugeg sich der staunenden Welt zeigen würde. Eine der sechst- Spenderinnen niachtr sogar densltorsetilag da unser Kind isa »in dein itleidchen« ganz besonder süß aussehen würde, einen -Rieseii: teiffee fiir die ganze weibliche Ver inandtsetiaft zu veranstalten, um bei dieser Gelegenheit das Kleinchsen in feiner Toileite vorzufiihren. Wis striiubten uns natütlich gegen alle derartigen Vorschläge und hatten rjsr einen Wunsch, daß nicht einmal zu fällig znsers der Spenderinnen bei uns zusammentreffen sollten und nun se uieterisch die Vorführung der Pre iiiiere verlangen würden. Und wir waren vom Glück begün iiiat, unsere fromme Täuschung tani nicht aii den Tag, unser Kind trug lrreits die Kleides-en alle abwechselnd iind in meinen Gedanken spendete ich den verschiedenen Geberinnen jedes mal,- wenn Tiiidchen das betreffende Stück angezogen hatte, meinen beson deren Dant. Kam eine der Verwand ten zum Besuch-, so prangte natürlich Trudchen in dem Anzug, der von ihr stammt-. Da aber stand die Katastrophe be rort Der Grofzpava sollte in weni-v gen Tagen seinen siebzigsteu Geburts tag feiern Natürlich mußte Trudchen dabei zur Grat uliiiionseour erfchei Hien, und sicherlich würden, wenn nicht alle sechs Spenderinnen, doch einige von ihnen dort fein, zumal ja auch noch unser geliebtes Kind als eins-r rer Glanzpuntte des seltenen Feste-J aelten konnte Was wa r da zu thun? Jminer niihet riiette der Tag; jetzt mußte alles herauskommen Sollten wir das Kind überhaupt lieber zu Hause lassen-? Das würde uns der Geburtstaesjubi tat wohl niemals verzeihen. Wir zei drachen uns den Kopf, wie aus der Klemme beraixszntornmen sei. »Vielleåent gießt es an dein Tage wie mit Kannen«, sagte mein Mann und suchte mich damit wenigstens siir einige Taste zu beruhigen. Als aber der Tag da war, goß es nicht wie mit Mannen sondern der Himmel strahlte im eitelsten Jiibclsonnenglanz. Jchs lsreitete noin einmal die sechs verschie denen Kleidchen ror mir aus, um mich nun schweren Herzens zu entschließen, nsem von den Geberinnen ich unfrei irillig den Schmerz bereiten sollte. Mein Mann stand dabei und sagte scherzend: »Ich werde alle sechs in einen großen Sack thun, und dann kannst tsu mit verbundenen Augen eins herangzielreii.« Während wir noel, über kiesenVors schlag lachten und ich kläglich erwi teite: ,.Lluguste würde sieh dafür be denken, die Kleidchen zu dem Zweck aepliittet zu l)«aben«, kam Auguste, un sere Kindecfrau, mit Trudchen herein. Sie hatte das Feind im Stecktissen auf dem Ariu. »Sieh iiur«, sagte ich zu meinem Manne, ,,am schönsten sieht doch Trudcheti im Stecktissen aug. Da er scheint das Köpfchen noch einmal so oreit!« »; a«, antwortete er, »du hastReil)t, und deshalb schlage ich vor, unser iind erscheint zur Gratulationseour iin Steeltiffen!« »Ja, Männel, das ist sicher oad leite. So wird es gemacht!« Mit großer innerlicherBefriediguna und Erleichterung packte ich die seelrs Aussing wieder sen, Ynd Trudchen überreichte dem litroßpapa vom Steck tissen aus den Feststrausz. »Aber weshalb bringt ihr denn Trudcheu nielxt im Kleidchen aus« sresgte eine der Verwandten »Nein-: kief ich aus, »unter nindj ist noch zu jung, um es immer in Liileidcheix hseriimzutragen. Jch halte das gar nicht fiir gut. Solch Kind itten ist noch zu schwach und ums-, viel. mehr Ziegen als- sitzen« Lllle Grvfzniiitter nnd Tanten :«e-. iobteii mitl) und waren erstaunt, das; ieb als jiinae Mutter bereits so otel Erfahrung bewies· Daß iii diejeni Falle die Noth die Mutter der Tu gend rzeivesem ahnte glücklicherweise niemand. W »Wie hieß doeh gleich der Kern Man schreibt ans der Schweiz: Ueber den vor Kurzem in Zürich im hohen Alter verstorbenen Professor der Rechte uns. Staatsinann Jakob Treichler erzählte Gottfried Keller einmal folgende launiae Adsekdote. Es war am Abend des- Taaeg, der den Fricengschlusz zwischen Qesterreich nnd Frankreich nach dem lombardi: schen Feldzu e gebracht hatte (am 10. November 1 59). Die Zijricher Re gierung gab den Bevollmächtigten bei der Staaten ein glänzendes BantetL Die trefflichen Schweizerweine lösten rasch die Zungen nnd man plauderte ungezwungen miteinander. Einer der österreichischen Herren schwelgte in Jngenderinnernnaen Sich- an seinen Nachbarn, einen Der Züriiker Regie runagrätbe, wendend, sagte er: »Als ich noch junger Anfänger mar, da trieb sich gerade im Kanton Zürichi ein langer, hager-er Kerl umher, der; newaltiae Brandreden hielt und den Kommunismus predigtr. Wir muß-i ten iiber diese Hopfenstanqe viel nacht Wien an ten seligen Staatskanzler berichten Aber, bitte, wie Jiieß doch der Kerl? Leichlen Weichler, Weich ler , Seichler oder so nnaefähr. Na, Zie werdens schon wissen.« Woran der Gefragte mit bezeich nen-der Handbeweanna argen den der Tafel Vorsitzenden benxerktet »(5xcellenz zu dienen, der Herr Re aierunggpräsident Dr. Treichler. --—— —--.-.---— Das Peter-te und der Großherzog. Jn einem fiir den arofzen Verein der Badener in Berlin geschriebenen Festspiel fiir das Jnouäum des Groß herzogs von Baden (,,Ein Auftakt«, lsoncordia, Berlin) kommt Rudolf Pregber a s die hiibscheJdee, als letz ten Gratu anten »das Peterle«, einen tleinen Bauernburschen aus dem Schwarzwald, austreten zu lassen. Das Büblein gibt sich Miche, hoch Deutsch zu reden, fällt aber immer wieder in seinen badischen Dialeti mriict Sein munteres Spriichlein aber lautet so: Achtzig bischt Du « ich bin acht, Doch ich wachs noch tüchtig; s. Und der Lehrer sagt, das macht Zebnmal mehr ;g isch richtig. Aber werd’ ich auch so alt (.Hei, dsa kann ich lesen) Nirnmerniehr vergeß ich halt, Wie Du gut gesxvesenl Wie a Jed’g am Fenster flog — Alles drunter, drüber Wenn es hieß: »Der Großherzog sKinder. fährt voriiber!« sllnd der Vater stößt michs an »Mit als wollt’ er zanke), »Biible, grüß’; das isch e Mann, Den: wir viel verdanke-! Grifle Und wenn d’n Greigle knirscht, Kannst Du’5 recht verschtehe, Was Du für en edle Fürscht Haschz als Kind gesehe. »Lieb’ vererbt sich im Geschlecht,« Sagt er »Sell verspür ich.« Immer hat mein Vater recht, Und — d’rum gratulir’ licht — Die wilde Karte-Ich Ein Wiedersehen mit der Kartoffel, der im subtropischen Chile einheimi schen und von dort nach Europa ge brachten Pflanze, schildert der Ent deeler des ,,Ad-a-Gletschers« in den Anden von Chile, Professor Giißfeldt. »Unser Piroal«, so erzählt er, ,,lag hart am Fuß des Felsenthores, durch welches der Ada-Gletscher gebrochen niedergeht, in der Höhe von 222lj Meter. Hier fand ich auch zum ersten mal die wilde Kartoffel. Obwohl ja gerade das westliche Südamerita das Heimakhland der Kartoffel ist. so niuthet uns Europäer der Anblick der Violetten Kartoffelbliithe doch heimisch an, nnd wir denken dabei an weite, ebene Felder, die von unseren Bauern bestellt weiden, an Amerika nnd Glei scher denken wir dabei jedenfalls zu letzt, und diese Papan del Campo — so nannten sie meine Leute — erschien mir wie ein örtliches Seitenstück zu dem, was zeitlich ein Anachronismug genannt wird. Jm Spanischen heißt Kartoffel Papa; dsi in Sudamerika kaum ein Wort seinem Diminutirs entgeht, so tonrde Auch die Papa in eine Papan verwandelt — »del campo« vom Felde-, d-. h. wild wach send. Vergebens suchte ichs aber nach den nutzbringenden Knollen der Pflan ze: sie fanden sich nicht« -——--.-.-.-——— Wo das römtsehe Recht noch gilt-c Seit dem Nenjahrstaa 1900 gilt es bekanntlich in Deutschland nicht mehr, wo es in der fubsidären Form des aemeinen Rechts dis dahin einen großen Theil des reutschen Gebietes beherrfcht hatte, nni dann dem fijr den Fanzen Reichsumsang eingeführt ten neuen deutschen Reiche-recht den Platz zu räumen. Dafür gilt eg in Transvaal und auf Cchlon. Diese Gebiete steh-en nämlich unter dem rechtsprechenden Ausschuß des engli: schen PrivycounciL und obgleich in England wie in Standinavien das Röniiiche Recht niemals so überwie nend Geltung erlangt hat wie inWestx und Mitteleuropa, ist eg- doch für die Urtheile jenes Gerichtshofeg"rser maß aelsende Faktor. Sicher eine merkwür dige geschichtliche Wendrtiig, von dein ursprünglichen Gericht der zwölf Ta feln am Tilserstroin bis nach Süd afrita und den Jrsdischen Ocean Aber die Weltgeschichte ist manchmal lau nenhafn Der Kaiser, der das Verkehrswesen in Berlin mit regem Interesse verfolgt soll dieses auch gelegentlich studiren. So wird behauptet, daß er eines Abends in ei nem Wagen, der tein äußeres Kenn zeichen trug, zum Polsdamer Platz fuhr, ausstieg unr- sich von der Ecke der PotsdamersStraße aus eine Weile den voriibersluthenden Verkehr Iatrsah ohne daß ihn jemand erkannte "’2«lngeblich hat er dann später ge "äus-,ert, daß der Potgdamer Platz le bengaefährlich sei, und man »unten durch« hier dem Verkehr neue Bahnen schaffen müsse. —- Ferner soll er er zählt haben, das; er aLS Jünglina im Omnibug vor-. Berlin nach Charlot tenburg und Wiltnergdors unerkannt gefahren sei. Bei diesem Gespräch soll er bemerkt haben, daß die Auto Lrnnibusse vermehrt werden sollten, weil sie siir den Verkehr besser paßten, als die Straßenbahnen -——-..—.--—— Sprüche der Lebenswetshett. Man ist nicht des Lebens milde, sondern seiner selbst. Il- IK Il Die Lebensluft hat nicht den Grund im bloßen Sein, Im steten Werden liegt des Leben Reiz allein. si- -s- -k Di: Leben ist kein Traum; es wird nur zum Traum durch die Schuld des Menschen, dessen Seele dem Ruf de-: Erwachens nicht folgt. Il- sk st Tas Leben ist ein Spiel, wie alle Spiele sind, Wer’s nicht versteht, verliert, und wer’5 versteht, gewinnt Doppelsiiinig. Gouvernante: » . . Soviel solltest Du doch schon wissen, Alice: wenn ein Herr in’g Zimmer tritt, erhebt man sich von seinem Sitze!« Alice: »Nicht wahr, Fräulein, wenn aber keiner kommt —— bleibt man sitzen?!« Schlimmcrs Zeichen Bruder: »Was machst Du denn für ein ernstes Gesicht? Das muß ich sa gen, wie eine glückliche Braut am Tage ihrer Verlobung siehst Du nicht aust« Schwester: »Ach, Arthur, ich habe leider die Gewißheit, daß alle meine Freundinnen mir meinen Bräutigam gönnen — das muß einen Haken ha ben!« Bäucrliche Anschauung ,,Vatter, was is das für a’ große, schone Schul’, die wir heut’ in der Stadt a’seh’n hab’n ?« » »Ses ischt de Universchität!« »Vatter, dorthin niiicht’ i’ gern lerna geh««n!« ,,Dummer Buhl Da tvirscht Du nachher recht g’scheit und mnaßt Dei ner Lebtag’ mit ’m Kon arbeit’n wie a’ Ochs!« Schönheit ist das Kapital des Mäd- i ebens, Kapital die Schiinbeit des Wan- ! nes. Vorsichtig. Hqu lEHI l: « « T ,,Jn der vergangenen Nacht wurde hier am Mark-May in einem Kontor« eingebrochen lind der darin befindliche Geldschrank aufgesprengt. Hast du denn keine Angst?« « »Ich? Nicht im geringsten; ich- lege iikser Nacht immer das Kassabuch nebenhin!« Unter Spitzt-oben »Hast Du denn für Deinen Sohn keinen Vertheidiger genommen?« »J bewahre, ’s ist ganz gut, wenn der Junge erst mal ’n Paar Jahre in’s Zuchthaus kommt . . . da lernt er we nigstens 'was!« Viel verlangt Köchin lzum Kapellmeister in einer Gart-enroirthschsast): »Ach, bitt’ schön, lassen S’ doch amal zum Sammeln blasen, ich hab’ meinen Schatz von der drittsn Schwadron verloren!« Vor«skl)lag. Junger Ehemann (seiner Frau, sdie eine Biersuppe zubereiten will, zu schauend): »Weißt Du, Liebchen, mit der Biersuppe das wird doch nichts Rechtes . . . wir wollen das Bier lie ber so trinken!« Seine Ansicht. »Du, Willem, det Automobilfahren is doch nich so gefährlich.« »Nee, sür die, die drinne sitzen, nicht, aber für uns Pslastertreter.« Ein Schlunde-met Diener lbei einem jungverheirathe ten Ehepaar): »Heut hat der Herr zum ersten Mal g’merkt, daß ich von sei nen Zigarren mitrauche —- die Flü terwochen sind also jetzt vorbei!« Der Herr Leutnaut. Leutnant ider aus dem Automobil geflogen und einer am Wege sitzenden Sommerfrischl rin in den Schooß ge fallen ist): »Veh, jnädiaes Fräulein sind g:wiß ein Sonntaaskinl.« Leicht agellolfen. Flellnerim »Ja, haben mir denn kei nen JIeidJleeimer"".e . . . Fortwährend ist unter den Gästen gerade nach dem die Nachfrage?!« Wieinwirth: »O, iibernioraen ist er schon zu haben, . . . ich lbestelle die Ett tetten —- telegraphiscl)!« Verdamtigc Vertrautlleit Altes Fräulein tznm Bettler): »Ma chen Sie, daß Sie fortkommen, Sie riechen ja nach Schnaps . . lals der Bettler sich vertheidiaen will, eifrig) jawohU Das ist Tit-»Ein mit Jngwer!« Weiser Rath. »Ihr Leiden, meine thiidiae liegt arößteniheils in den Nerven . . . Mei den Sie schwer verdauliche Speisen und s-— niiverdauliche «J.ltensrtie!i!« Ein get-lauter Mann. Bürgermeister: » . . . Das is’ a Kreuz, —— tein’ Lluasknlilick kann ma’ fortgehn! Jeti’ war i" aestern in der Stadt —— alei’ hat der Blitz in’ Kirch thurm ’neing’schlagen!« smiernenlsofliliitlm llnteroffizier lals einem Soldaten beim Turnen ein Pfennig aus der Tasche fällt): »Ich verbitte mir jede Geldprotzerei!« Zu viel. d Iic Geburt ein-CI shmlrn wird Lust-m Müller Uixmirxeiklcr Vater-) per Telephon atmeriat.D.1 er noch einiac snwrsmnouikeLauw verniman fxnsjt er unt ,,5prrri,en Sie noch?« Oktztr ItsvolJL feel-m noch ein Bin Ibss -.1n;«1ekonnnen!« Müller cwiitbendx »'Zck,luj-,!!!«