Va- quilieugeheimniß. Rath dem Englischen von M. W. Maus-schen war seh-r aufgeregt und ruhelos. Sie trippelte beständig hin und her und lief dann und wann ans Fenster, um die Straße hinabzu schanen, die an ihrer kleinen Van draußen im Vorort vorüberfiihrte Das noch immer sehr hübsche Frau chen erwartete jemand, sah aber sei nem Frommen mit Aengstlichteit ent gegen. Papa saß im Lehnstuhl und« tauchte sein Pfeifchen ,,Setz Dicht doch, Alte!« sagte er. »Du bist F. ganz aus dem Häuschenx« »Ja!« er widerte sie, »es ist aber auch keine Kleinigkeit, daß unser Evchen ihren Verehrer herbringen und uns vorstel len will.« Sie erröthete wie ein jun es Mädchen. »Nun, sie ist selbst Jtändikh in guter Stellung und darf wohl an eine ehrliche Liebschaft der-. ten.« — »Ja, nnd Daß ihr Verehrer gerade Roland Meerkatt heißen muß! Wenn er der Sohn jenes Mannes wäre —- trenn es heraustäme — es wäre doch gsar zu schrecklich.« — -— »Freilirt. —- freilich!« sagte der alte Gerlosf und sah seine Frau verlegen an—»sct;ön wäre es; nicht ———abere5 wird wohl noch andere Leute dieses Namens geben!« Indem hörten sie die Hansthijr gehen und Evchens freunrtieh helles Lachen. »Sie sind est« rief Martia »Ach, Hiermanm wenn er es doch wäret Wenn Evchen schließlich er führe2 Jsch schämte mich zu Tode — ich könnte meinem Kind nie wieder in die Augen schauen!« —- Na, Mut-— ter—— Du thust ja gerade, als hätten wir ein Verbrechen begangen! Aber still, kein Wort weiter! sie kommen -—" Evchen trat ins Zimmer, gefolgt von einem stattlichen jungen Menschen mit klugem Gesicht und lustigen Au gen. Sie stellte ihn vor, man schüttelte sich die Hände, und bald war eine muntere Unterhaltung im Gange. Roland erzählte von den Seinigen, daß er in Rems!"ow, einem südlichcn Bororte. wohne, tvo sein Vater,nact: dem er sieh vom Geschäfte zurückge zogen, eine reizende Besitzung habe ,,Frl.Gerloff muß uns dort besuchen1« sagte er. »Ich habe sie schon eingeta den, Init mir eine Rad-partie hinan-f zu machen!« — eng man na; mater an den genec tiich gesetzt, kam das Gespräch wieder auf Rein-Blend Und die Freuden des Landleber:s. Evslsen sagte, sie könne sich nichte- Entzüctenderes als so env denken, wo man sich Hühner halten könne und Schweinchen und Kühe. »Ja!« sagte Roland-. »Das haben wir alles, Und Wenn Fri. Echten uns ve suchen .ill, so führe ich sie in der Kuh-stau, nnd sie darf selber eine Kul; welken Ich zeige ihr, wie man das mail-U Evchen lachte hell auf. Danach war von des alten Meer-kalt einstigem Gelchäft die Rede, und Roland, ins mer zu Scherzen ausgelegt, vermaß sich zu wetten, daß niemand hier er rathen könne, was fiir ein Geschäft sein Vater einst betrieben. Man rieifi hin und her, nannte die batoclsten Ber:-.se, traf aber nicht das Richtigr. Zuletzt verlangte das- ungeduldige Evcken von ihrem Verehrer zu missen, was denn eigentlich sein Vater ge wesen. Roland rief lachend: »Ich mußte, Sie triirden es nicht ratEent Nun denn, mein Vater hatte ein —- Hei rabtskuresaul Es muß das ein ein« träglickyes Geschäft sein, denn er hat I« ein Vermögen damit gemacht. Bei dem Worte »Heiratl)sbureau« war Mama todtenbleich geworden. Sie wandte sich ab, im nächsten Au genklick taumelte sie Und sank ausdas Soer Evche sprang-ihr mit muten-. Ansicht-ei zu Lilie Mama kam bald tvieder zu sich und stammelte Entschul diganaen »Die Hitze im Zimmerl« sagte tie. »Komm, Papa, führe intel, in den Garten! Es ist wirklich nicht«-, mein Tiitterckenl Ein lleinerSclszin del· Lcßi:ur! Bleib nur lei Deinem Gaste!"« —- ,,Wi:l!ich, mein liebstes Mamacken?« -—— »Verlasz Dich da raus!« Und damit ging sie, aufPapa geftiitzt, hinaus-. Roland hatte Evcheu mit liebevollen Blicken zugeschaut »Sie haben Ihre Martia sehr lised?« sagte er. »Sei-« sehr liebl« erwiderte Evchen »Und ich habe auch allen Grund! Jch hat-e ein lüelliches Heim. Ein glücklicher-es aar als meine Eltern kann es gar nicht geken! Nie habe ich sie ein böses Wort miteinander wechseln hören, fa s lange ich denken kannt« —,,Solch ein l Paar wäre eine Reklame für meinen Vater genesen!" scherzte Rolanv." »Was sin ein turioses Geschäft!« sagte Erschien sinnend. »Kein Wun Her, daß Sie es nicht weitersiihren« »Statut-J sah Evchen scharf an »Wartet-ist« fra te er. Sie zögerte. Sie Fee-lag die nan nieder. »Ich met e« - setzte endlich, »daß check-te ans eins-in Heirathsbifreau Zweige-den nicht die sichtizes Elzen ud"« -—--— Drei ist ern erthuin eitles-ja Werk-M Viele Paare die »Mein Vater zusammengebracht sind s Mgtäcklich swardertx Er pflegte Yes-i Paar bitten, daß sie ihm NO III-usw Eilig-Izu wie es M , sen r einen an Ysaird M frischer Briefe, Sie gfind spresjant nnd lustig zuleten Wenn «-- M zu Besuch komme-, zeige Sammlung Walten Sie - IN Mike-n doch auch inei sen-ten lernen nun ich hie Wi« its-trachte in »Alle- Sie denn nicht X« disk-L- Island W fchelinifch und ich ihr zärtlich in die Augen. »Ja, die Kuh mellen!« lachte Evchen, das hatte ich ganz vergessen!« An einem prachtvollen Sonntag Morgen radelte Evchen mit Roland nach Remslorv hiniiter. Es war eine entzückende Partie. Evchen wäre voll kommen glüiilich gewesen, wenn nicht der Gedanke an ihre Eltern ihrs Stimmung ein wenig gtriibt hätte-. Beide, Vater und"Mutter, behandel ten Evchens Verhältniß mit Roland mit einer Kühle und Zurückhaltung die sie sich nicht erklären konnte, und als Roland sie zu der heutigen Pariie abgeholt, hatte Frau Gerloff bitter lich zu weinen angefangen. Sie konnte das Rätbiel nicht löfen. Herr Meer-satt senior empfing fei nenBefuch mit ausnehmender Liebende rviirdixkeii. Evchen fühlte sich bald deimiich in Remslow, und die Reize der Ländlichleit nahmen ihr-cui ganzen Sinn gefangen. Natürlich erhielt ist-: die verfprochene MeliLeition und ve nahm fich mit großem Geschick dabei, wie sie denn. mit einem Küchenfchürz chen angetlian, die Anmuth selbst zu fein schien. Nachmittags setzte sich das junge Pärchen in eine ftille Laube des Gartens. Roland hatte fpaßeshatber und zur Unterhaltung, an der es ihnen eigentlich gar nicht gefehlt hätte, das Vielleibige Buch mit den Alten derein ftigen Heirathsllienten seines Vaters herausgeschleppt Encheir, von weibli cher Neugierde ergriffen, liefz sich so fort den Band aufschlagen. Nebenein ander auf dem Bäntchen sitzend, gin gen die Beiden Blatt für Blatt mit einander durch. Sie amiifirten sich köstlich Evchen fand des Lachens iein Ende über die Briefe und Datumente, die hier vor fremden Augen all ihre Geheimnisse bloslegten. Eben stießen sie auf eine neue An nonce. »Ein junger Mann, folide, re-" liaiiis, der gerade eine Frau ernähren könnte, möchte die Bekanntschaft eines braven, verständigen Mädchens ma chen, das keine Furcht vor Armuth hat« ,,Bravo!« sagte Eochen. »Das ist kein Firlefanzerl lan auf solche An nonce tann nur ein ioaeterek tüchting Mädel sich melden! — Jm nächsten Augenblick entfulsr ihr ein leiser Aus schrei. »Herr Gatti, die Unterschrift: »Hern:ann Gerloff —- rnein Vaterl« ——.,.At«le Wetterl« rief Roland. — Eockxen gewann schnell ihre Fassung wieder. »Das darf Martia nicht sehnl« sagte sie eilig. »Sieh mal an, Papaehen, wer hätte gedacht, daß Du ein so loser Vogel warst,« murmelt fre mit einein plötzlichen Versuch. zu scherzen. Dann. fortfahrend: »Hier ist ein Brief von ihm!« Sie las: »Seht geehrter Herr! Mit dankbarem Herzen ergreife ich nach Jahresfrist die Feder, um Jhnen mitzutheilen, wie glücklich wir geworden sink! Meine Frau ist ein Engel, ein wah rer Schatz. Jeh hätte nie geglaubt, daß irr-, der ich so allein in der Welt da stand, so viel Glück finden tönnte. Vor drei Tagen hat meine Frau uns ein Töchter-then geschenkt ein süßes Wesen, das wir Erchen nennen wol len. Es geht uns recht gut. Jch lin in lahnender Stellung, und meine Frau hat schon längst ihre Stellung ausgehen können. Wir werden Ihnen. verkehrter Herr, ewig dankbar sein, daß Sie uns zusamnienaefiihrt haben. Hochachtunasvoll Jhr ergebensier Herinann Gerlosfl« « Evchen war sehr bleich geworden »Alle Maina auch!« stöhnte sie. Jltr Auge suchte das Relands. Der hatte schon längst weitergelesen und zeigte ihr nach ein Briefchen. ,,Hier,« sag:e er, »isr die Bewerbung der späteren Frau Gerloff Was siir eine Hand schrift! Fast die eines Kindes! Lesen Sie, Evchen!'« Seine Stimme klang weich. Evchen las: »Seht geehrier Herr! Wenn die- Annonce ehrlich ge meint ist, die des Mannes-, der ein Mädchen sucht, das vor Armuth keine Furchthat, so möchte iah niich melden ’Mir graut vor qr Einsamkeit, nicht vor dem Armiein. Jch hin ohne Ber ;Vc.ndte und Freunde, ohne Heime-th. Arbeiten tann seh, trennieh auch nur klein und zierlich hin, und gesund hin ich auch. Aber ehrlich muß derjunge Mann es meinen! Jch bin aut erzogen und will meinem todten Mütter-ten teine Schande macren. Hochachtuan voll Lili Berndt.« Evelen saß stumm, wie vernichten Nun verstand sie alles, begriff Lie Angst ihrer Mutter. Für ihre eigczxe Zukunft, Ehr eigenes Glück begann sTe auch zu siirchtm Sie hatte das Burh geöffnet um fis-h ichr die Leidenschaf ten und Schwächen anderer Menschen zu amiisiren, etira wie man vor einen Affenkäsiss trittfurn steh über die när rischen e·!--««rriinge seiner Jniafsen zu belustig:n, und nun grinsten ihr, sozu sagen hinter den Eisenstäben, dieGes sichter ihrer Eltern ent gen, die sur sie bis-lange der anegrif verehrungs ; würdiger Erhabenheitgetvesen waren-. iSie fühlte sich aufs tiefste erniedrigt, lsie entzog Roland ihr Händchen und griff nach dem Taschentuch,·fich ver stohlen eine Thräne abzuwischen. Dann, all ihren Stolz zusammentrif feod, mit bereiteter Anstrengung sagte sie, indem sie das Buch Zusam inentlappte: »Herr Gott, wie die it Meint-it Ich muß wirklich an en Heimweg de-ntenl« Sie sprang aus. »Auch Roland erhob sich. Er trat auf fiezsn legte seine Band unter ihr Kinn, um .ihr cesenktes Gesichtchen aufzurichten, und slüsterte mit einer Blume« in der verhaltene Bewegung zitterte- «Evck».enl Man könnte die i t wette Welt lange obs-then, e man« wieder se liebe, einfache Leut — sin ( W det wie die, die jene lekten Briefe ge schrieben haben!' —- Evchen fuhr trotzig auf. «Einf;-iltig wollten SE-: sagen! Und diese Einfalt wird in ein Buch getlebt, damit andere Leute da rüber lachen können! O, das thut weh!« —- ,,Evchen!« sagte Roland. »He-den Sie mich darüber lachen sehen? Ich habe an ganz andere Dinge gedacht. Gedacht, wie glücklichichsein würde. ein Mädchen mein eigen nen nen zu können, das« solche Eltern be sitzt! tät-eben willst Du mein Weib fein ’und mit mir "versuchen. ihnen gleich zu werdenW —Evck,en erwi dertenichts, aber sie ließ, es geschehen, daßRoland ihr die Thrcinen von den Augen tiißtr. - Evchens Eltern hatten inzwischen schwere. sorgenvolie Stunden zuge bracht. Besonders Mamachen quälte sich mit böien Vornhnungen und äng stigte onst-— ihren Alten damit. »Er wird ihr'dag Sammelbuch seines Vo ters zeigen.« jammerte sie, »worin and-, unsereBrkefe sind. Sie wird uns ver achten. ilnd dann —all die « die — Miirchen die ich ihr ausgebunden habe -——wa5 sollte ich auch thun-sie war immer ein so nengieriges Mädel — fand kein Ende mit Fragen — de mußte sie wissen, wie alles gekommen war, wie ich und Du uns kennen ge lernt i)aiten— und ich konnte ihr doch nicht sagen. daß ein Heirathsburecrn uns zusammenoefiibrt — das närri sche, rornantische Ding.« -——Und Mc mucken weinte. Der Alte schloß sie in ieineArxne, tröstete sie, tiißte sie und sagte: ,,L-:ß nur, Mütterchen, es war Bestimmung! Es mußte so kommen! Und wenn Evchen uns drob verachte -— es wird weh thun —- cber dann haben wir uns noch, nicht?« Mome chen schmiegte sich an ihn. — »Ja«, sagte sie, »wenn aber ihre Partie da durch zurückgeht — wenn wir ihr Glück zerstören —- es send stolze Leute« —— der alte Gerlosss that sein Pest-T Mnmachen zu ermnthigen Sie standen am Fenster und sahen die Dunkelheit hereinlsrrchen die Sterne nufblitzem Eng untichlungen,schweig ten sie in Erinnert-irgen, in der Erin nerung an all tss Glück, das zärtliche Herzensliebe iiber sie ausrief-hättet an die Gründunxs ihres tleinen Haus standes-, 1n den ersten schweren Kampf mit der Noth des Lebens-, an Evchens Geburt und die sonnige Freude, dir cniLiHr bei ihnen eingezogen... , L-gss!»—.s— «—— Da tönte draußen das Klingeln von Fahrriidern Es waren Roland und End-sen die zurückkehrten Evchen stürzte ihremMarnacken urn den Hals-· »Ach, itltuttclnn,« ries sie, »ich habe mich so göttlich arniisirt!« Später-, als sie bei der Lampe ksrn den Tiich saßen, erzönlte sie alles haarklein Und anf« eine gelegentliche, zögernde, halb» aleickigiliig gemeinte Frage des Va-; ins-. ab sie auch jenes merkwürdige; Buch durchblättert hätte, ries sie, mits einein schnellen Blick zu Roland: l »Ach, das BUO Das exisrrrt schonl längst nicht mehr! Der alte Herr; Meriatt nat es vernichtet. Er meinte.’ es enthalte zu aelieiligte Dinge. dies siir keines Fremden Auge besiimneiz seien« und während Herr Gerlosil seine Billiauna iiber diese versiiindigei Handlungsweise arti-sprach, nnd Mc:’ wacker-» Vor Glückseliateit fast zer schmelzend ihrem Mann um den Hals fiel unt lachte und weinte in eine-n Athen stieß Roland sein Evchen, die Thränen in den Augen, ihren Eltern zusah, leise an nnd flüsterte: »En« chen? Werden wir auch so alücklichi werden« wie dieses Paar aus den«-i Heiratasbureau?« s Leben für Leben. » ! Geschichte aus der caliiornischen Wüsir. Von R u s u s. Welchen eiaentlriinrlicken Reiz die arafze caliiornisdje Wüste in ihrer stil len Ilsaiestät aus« den Reisenden aus übt, dank-i hat verriet erlchätzter Zim resnondent, Herr A. Gumperz, ers vor Kurzem eine interessante Schilde rung gegeben. Aber diese große Wüste hat auc- andere Seiten, als die von ilan ic- fchön beschriebenen —- fie ist ign Verlause der Jahrhunderte siir Viele ein großartiger und schrecklich-sc Friedhof geworden — wer sie durch wander:, findet an vielen Stellen die meiszaedleichten Stclette nicht nur von Thieren vieler Ari, die dort zu Grunde gegangen lind, sondern auclk von Muts-hin die daselbst in Son nenglkitts nnd Durst den Tod gesun ren haben. Jn dieser Wüste hat sur ieiner Zeit die Geschichte abgespielt, tie i . eule meinen lieben Leierner zählen » Der Blat. ans dem dieselbe beginnt war eine Schädelsrätte des Durste-» um es so zu lbenennen. Die- Sonne hatte den ganzen Tag glühend heiß der-abgebraiknt aus das Stall-Ballen das Schädel-Thal, so genannt von den weihen Gebeinen die allenthalken daselbst zu finden warens ei war ein ungeheures todte-Z Meer on Las-a Asche, in der nur die sauiiei Wische hier und da in der gliilkend heißen Luft « zitterten. Die weiße Fläche laa unter dem erbarmungslos klaren blauen himmel, als «wollte sie ihn anflehen nrn einen Troper Was ser, so wie in der bibltschen Erzäh lung der niche Mann in der höcle fleht, daß man ihm vorn himmel he rab einen Boten sende, der ihm die Ziel-ge mit einem Tropfen Wasser lii e. - - . Und in dieser Einöde lag ein Mann —sein Thier war todt under selber MAX-e nahe. Er war der S cis von Silveesat nnd nzar aus der ag —H —- M-— I inach einein Manne gewesen, drein ldem Mining Camp einen Beamten —er»srhoffen hatte, weil derselbe ihn we gen der Ermordun eines Spieler-» verhaften wollte. r Mörder war entfloh-en. und der Simisf hatte sich laufaenioslit, ihn zu fangen. Jn die iWiine hie-in hau- ek ihn verfolgt — Yohne sickj vorher für längere Zeit mir kWaffer zu versehen, denn er wusxte Ija, drer er an seiner gewissen Stelle knach einein Qisll tarn, dem einzigen, der ireit und breit in einein Umkreise von tinndertundfiinfzig Meilen wor. Dsefer Quell lieferte Wasser Jahr aus Jahr-ein Aber als er dorthin ge kommen war, da war er trocken und ein todter Conote lag davor; mit ge ick,:rollenem Leibe ——— das Thier hatte das letzte Wasser aus dem Quell ge leckt. und das war offenbar giftig ge wesen-. Nun iag der Säeriff dort, mit von dem scharfen Kalt-Staub der Wiifte dick geschwollenen Augen, mit von Durst hart aeichwollener Zunge, er war dem TOde nahe. Schon hatte er das Bewußtsein verloren. Der Mann aber, den er verfolgt hatte und den c: vor sich glaubte, war aufeineni anderen besseren Wege in weitern Umkreise geritten iund kam jetzt auch an den Platz, wd der Sheriff lag. ! Als er den halbtodten Mann ers iblicktr. da wandelte ihn ein eigen lthiimlickeg Gefühl an. »Na. der hats yfa eilio gehabt,'! murmelte er vor fiaJ hin, »aber blinder Eifer schadet nur.« lEr sprang von feinem Pferde ob, sah isich den Halbtodten on, und dann jstieg er wieder aufs Pferd und setzte idemfelben die Sporen in die Weichen s-—es war doch nicht fein Geschäft, den Shcriff zu retten, der hinter ihm her Zwar, um ihn an den Galgen zu lie fern. - Akck Nicht Wklt Wük ck, VI hielt ck. ; —es war ihm, als könne er nicht wei ter. Noch einmal setzte er fein Pferd in E Trab—wieder hielt er, und dann tnurnielte vor sitt hin: »Um ibretwil ten thue ich es, es ist eine Thorheit aber ich thue sie tun ihretwillen. Ich l muß es thun, ich lann nicht ander-I» Ich muß es um ihretwillen thun« Und damit lenkte er das Pferd zuriict« »und war bald wieder an der Stelie, wo der Shetiff lag. Was sich dann zutrug, ift bald er zählt. Ter junge Mann flöfzte dein Halt-todten von seinem Brandy ein, dann von dem Wasser, das er bei sich trug, er wusch dem Sheriff die Augen nnd.die Zunge, nnd dann raffte er trockean- MesauilesGediifch zusammen, um ein Feuer zu machen und Rasfee zu tochen Der Sheriff lam unterdessen zu sich—er sah das Feuer, er sah den Mann, und wie feine Erinnerung wieder lam, da wollte er feinen Augen nicht trauen: aDas war ja Ait Endl, der Mann, den er verfolgte Und dieser Mann fragte ji«-n ganz ruhig: »Nun, seid Ihr wieder allrigbt?« Ja freilich war er so ziemlich wied:r ,,allriaht«, aber mir körperlich denn geistig war er es nicht-—- es war doch eine zu sonderbare Situation in d«r er fid; lefand, er, der Sheriff, gerettet ron und in der Gnade des Mannes-, den er todt oder lebendig zurück nach Silber Bar hatte dringen wallen und sollen. DieNacht war unterdeß an gebrockzem die Luft wurde frisch, der Mond schien llar —- die Männer saßen schweigend beieinander. der Sheriff aß und trank von dem, was stit Eoot ihm bereitet hatte. Eine leise Brise fing an zu weben, die Co noten in der Umgegend bereiten, dann wurde Alles still -——- der Sheriff sank, zu Tode ermattet, auf seine Decke, der andere hüllt-e sich in feinen alten Rock, und so schliefen sie nebeneinander, bis derklsspicrgen graute-. Da weckte der junge Mann den Sherifs. es galt, rie ersten Morgenstunden zu benutzen,u1n den Eberiff zuriiel und in Sicherheit zu bringen« its-sie batten nur ein ««Bferds«—-ter Siperiif war noch todt matt, er rollte reiten, aber das wollte .er nicht thun »s» konnte dem jungen ;Mann gegenüber nicht unebrtich sein« Hund dort-. konnte er nicht anders, ais jseine Pflicht thun· Er sagte thun l,,Lafzt mich nur hier —- wenn Jlir mich nach einer Ansicdlung bringt« "musz ich Euch verbaften, es ist nicht anders möglich. Also nehmt Euer Thier und überlaßt mich meinem Schicksal, es Helft nicht anders.« Aber der funae Mann that das nicht. Er setzte den noch immer Schwanken auf seinPserd und er wan derte neben ihm durch den Wüsten fand, und als die Sonne stieg und es heiß wurde, machten sie wieder Rait, und er aak dem Stierisf zu essen und zu trinken, fo dase derselbe erstartte. Gegen Jlbend setzten sie ihren Weg fort, bis tief in die Nacht hinein, da tamen sie an ienesi hiigeL an dessen Fuß glänzte ein Licht durch die Nacht, es war ein Certal. Hier wohnte ein alter Mann mit seinen beiden Söh nen. Mann,« sa te Eool zu dem Mann, der da wo nte, »Wenn Jhr ihm ein Bett geben und uns Beiden etwas zu ,esfen«k«· Das sonnt-e der Mann, in dem Bett schlief der Sherisf, auf dem Stuhl da neben der junge Mann. Gegen Mor gen wollte Cool sich fertig machen, uin nun allein ab ureiten; er wußte, daß-der Sheriff r Pflege fand, bis er wieder ganz hergestellt war, und dann den hier aus sich weiter helfen konnte. Aber als der Sberiff das sah, rief er dem Mann zu: Haltet ihn ME- et ist ein Mit-deri« , Eovt zeigte nur auf das vorn ie ber get bete Gesicht des Stier ffs »Ich habe hier einen tranken, W und sagte zu dem Alten: »Er hat das Fleter!'« Dann warf er sich auf fein Pferd und ritt ab. Aber als der Alte dann das Metallschild tes Shir riiis sah, da begriff er, wie die Sake fund, und er rief seine beiden Söhne — sie sprangen auf ihre Pferde und. zweiStunden später kamen sie zurück, sie hatten den Mörder eingefangen. gefesselt Tage lang war rer Sherifi im Fie ber nnd tonnte nicht mit feinem Ge fangenen ausbrechen; aber seine eiserne Natur siegte, er wurde gesund und nun gina die Reise los, es waren kiinf lange Tage-essen bis nach Siloer Bar. Absteigend ritten die Beiden Inebeneinrmdek —- der Tzrff hatte sich von den Leuten ein i erd getauft und ten nöthi en Proviant An ; Abend des ertten pages aber brach der ;Sheri»fs das Schweigen und tagte zu Hteinem Gefangenen: »Bereut Jhr es nichts« »Wag?« fraate Cont. »Daß Ihr mich nicht dort habtver enden lassen?" «.- s- s ,,;za., manchmal iyue ich ev, manns mal nichts« antwortete Cont. »Woh» scheinlich werden sie mich hängenX »Ganz gewiß, so hoch wie Ha mann, « sagte der Sheriss. »Es war schlimm genug, was Jhr gethan. Wa. rurn habt Jhr denn auch denMarschall erschossens Wenn sie Euch damals er wischt hatten hätten sieEuch lebendig verbrannt, so wiithend waren fie. Wa rum mußtet Jbr auch den Mann er morden?« »Ich weiß selber nicht wie es Alles so kam. Jch hatte Alles beim Spiel verloren und ich wollte den Spielhalter zwingen mir mein Geld wieder zu ge ben. Jch schoß ihn im Streit da fuhr der Marschall dazwischen und ehe ich wußte, was ich that, hatte ich ihn ge schossen — so ist es getommeit O, ich bötte damals viel darum gegeben, wenn ich an seiner Stelle todt gewesen wäre.« »Aber warum habt Jhr mich denn gerettet, ich verstehe das nicht. Jhr wußtet ja doch, daß ich Euch festlich men mußte, sobald ich tonnte.'« Der Gesangene wollte erst nicht ant worten, —- er schien sich der Sache zu schämen. Aber der Sheriss lieii nicht ab, in ihn zu drängen, Und schließlich bekannte der junge Mann: .,Well — es sind Jahre her, da starb meine alte Mutter da unten in Silber Bar. Sie war sehr arm gewesen« kein Cent mehr im Hause, ich war trant in den Ber gen und lonnte nicht kommen "Da hat ein Anderer sie ehrlich begraben, ein Anderer hat Alles aus seiner eigenen Tasche bezahlt und hat sich dessen nie gerühmt. Aber ich weiß, wer es gewe sen ist, — und nun sind wir auitt, und fragt mich nicht weiter warum ich Euch gerettet habe· « » An diesem Abend tamen sie nach ei nem tleinen Städtchen und der Glis-i riss nahm dem Gefangenen die Fesseln; ab damit derselbe bequemer schlafen; tönne. Der Sheriss war ein M nn, der nicht viel Worte machte, un er hatte immer an der Ansicht festgehal-. ten, daß ein Mann nicht ganz schlecht sein tann, der seine alte Mutter nicht vergessen hat. ! « war verwundert, am Morgen den ksangen Mann noch net-en sich zu sehen. Sie sriihstiickten zusammen und ritten weiter· Aber als sie an einer einsamen Stelle waren, da sagt-« der Sheriss plötzlich zu Eoot: »Nun, Eoot, sei tein Esel und mach’, daß Du sort ionimstt«' »Und was wollt Jhi thun?« sagte der junge Mann. »Ich werde sagen, daß Jhr inir ent sprungen seid,'« antwortete der Ehe riss. Er brachte die Worte taum aus dein Halse, io schwer wurde es ihm, so etwas zu sagen. Da ergriss der junge Mann die rechte Hand des Sherisss und drückte sie mit einer Inbrunst, in der Alles lag; was er hätte sagen mögen und doch nicht zu sagen vermochte, u er zstammelte nur: »Lebt wohl, Sheriss! »Das Leben ist süß, » und ich bin von i nun an ein anderer Mann!'« Lebt wohl! Lebt wohlt« antwor itete der Sheriss Um Gottes Willen, werth ein braver Mann!« Das war der Abschied der Beiden von einander. Mehrere Tage später ritt der Ghe riss iii Silber Bar ein. —- er war ein gebrochener Mann. Die Leute hatten fest erwartet. daß einen Gesange nen mitbringen we seit 20 Jah ren war er im Amt Und noch nie war es geschehen, daß ein Gefangen-r ihm entsprungen wäre. Er konnte das nicht ertragen« ,-—- er«resignirte und ging bon· Silber Bat sort. Als er ab I W fritt, wandte er sich nicht uni, er wollte Iden Platz nicht wieder sehen, den er so verlassen mußte. Ein Tropfen stand Ian seiner Wange. Es regnete, aber es war tein Regentropfen, denn derselbe war bitter und salzig. · (Calisornia Demokrat-) Eine berstet-rette Leiche. Jn der Auttionsballe von Stevens in London gelangte vor-Kurzem ein merkwürdiger Fund zur Verstehe rung: die versteinerte Leiche einer Jndianerin, die vor vielen hundert Jahren, lange bevor Kolumbus Ame rila entdeckte, in einem Kupferschacht zu Chuquicamata im Jnnern von Ca lama (Autovhagasta) verunglückte. Man entdeckte den Körper im Novem ber 1899 in einer Tiefe von etwa til-; engl. Fuß, von Geröll und metalli scher Erde bedeckt —- gänzlich unbe ,schädigt und vollständig in der Form, wie et einst verschüttet sein muix Ohne wesentliche Veränderung bat er sich er halten. Die Haut ist weder zusammen geschrumpft noch geschwollen, die Po ren sind hier und da noch erkennbar, und die Mustulatur zeigt sich ganz deutlich; ja, an dem schmerzlich verzo genen Munde und den angespannten Augenbrauen vermag man sogar noch etwas von der ausgestandenen Todes aual zu erkennen. Die trockene Hitze jener Gegend und der merkwürdige Gehalt von Sulsat und Kupferchlorat sdes Bodens haben den Leichnam zu ei ner Mumie gestaltet. Jene metalli schen Bestandtheile haben das Fleisch des Leichnams durchträntt und ver härtet. Nach und nach ist dann jm Lause der Zeiten das geworden, was wir heute vor uns haben ein petrifizir teist Zellengewebe von großer Festig tei . Jn seiner Farbe gleicht der Fund einer start vatinirten Bronzr. Grün gefärbt sind auch die Stücke von La masell, mit denen die unglückliche Bergarbxiterin einer längst vergange ren Zeit sich die Beine umwunden hatte, sowie die verschiedenen Geräth ichastem die man bei ihr fand: Reste eines Korbeg, · Steinbiimmer und Steinschaufeln, einige zugespitzie Stücke Holz und eine zerrissene Feld tasche, steinzeitliche Werlzeuge von be achtenswertber Volltommenheii. Das Gewicht des Leichnams dein-tat nur 50 englische Pfund. Die Körper maße deuten auf einen mittler-er-f Wuchs hin. Auf das Alter des Fin des genau Schlüsse zu ziehen, ist schwer; jedenfalls datirt er aus der vorfvanischen Zeit, da nich dem Ein-— tressen der Spanier an Stelle der bä ber gebrauchten steinerne-s ·- ’ertzeuge Bronzegeriitbe üblich wurden —-—-—-.--s—-— stumm-bit vor 200 Jahres-. Man schreibt aus Amsterdam: Das hiesige Handelsblatt veröffentlicht einen Artikel des »Haegse Mercur'« vom 29. März ist-S, welcher einen Bericht über die neuesten Ereignisse in England enthält und in welchem auf eine neue Erfindung aufmerksam ge macht wird. Es heißt hier: »Ich habe einen Wagen gesehen, der sich ohne Pferde weiter bewegte, er hat im Jn nern Eingeweide wie eine Uhr, und wenn die Feder ausgezogen ist, io fährt der Wagen so lange weiter, bis die ron der Feder getriebene Kette abgelausen ist.« Da hätten wir also ein Automobil und »was der Korre spondent des »Hu-Ieise Mercur« weiter schreibt, ist ebenfalls interessant, weil es uns das alte Wort. daß alles schon dagewesen sei, in Erinnerung bringt. Denn er sagt: »Was würden unsere Bauern für Augen machen, wenn sie auf Gottes Wegen einen solchen Ma schinentvagen ankommen sehen wür ren. Diese würden sicherlich nicht vor ihnen ausweichen, sondern es würde zum Vortheil der Dorfbartsiere man ches Messer gezogen werden« Ter Empfang, der in unseren Tagen manchen Kraftwagen seitens der länd »lic;en Bevölkerung zutheil geworden Hist, beweist, das; die Sitten dieser szollglliissen nach 200 Jahren kaum landete geworden sind. « .-.—-.-.--— Betriotiickn Sonntagsteiter (verztveifelt): »so der Gaul vielleicht einen Feldzug rnit -gemacht hat? Bei dem Ariegsrdenknni bleibt er jedesmal eine Viextelstunde sinnend stehen!« I Früher legte man für die Freunde idie Hand ins Feuer, jetzt bietet man ihnen Feuer an, um eine Zigarre an lzuziindem « Z W , Uns-frieden. --— Gast·: »Ein- misembxe Witthschaft dass Das Essen ist schickt-H das Bier warm und in der Zeitung steht auch nichts print« · o