-.-.—--. —-—.-— —-.—-—-—-..-—— Wt Hchmhkhttkfm « Ists-i- Wi. ----- No 222 — Wenn Se mich jetzt sehn dehte, wie ich i·n mei Kitschen hocke un Pohtehtos nisb · msnn G nohtisse dehte, mich die Tiehrs die Bäckelcher erunne lause un was ich in mei Fehs sor Riniels hen un es deht Sie Jemand sage: «Sell is die große Singer, die Prim niedonne, wo in die große Ahperie in ihre Teits so ettreckties geguckt hot,« dann dehte Sie sage, das kann nit sein, bitahs die Lehdie, wo hier in ih rem Schmerz sitze duht, das is e alte Wummen. Un ich oeht Jhne auch iei bis’che sor biehme. ch weiß nit, ob es auch schon annere iebels den Weg gange is, wo gedenkt hen, se wäre for die Stehtsch gebore un misse dann so en schreckliche Reinsall erlewe —- aw toer mich is es den Weg gehäppend. Un dann die Schehmt Wei ich kåin mich gar nit an die Stritt sehn losse, mitaus daß die Piebels lache un sage, »das is die«. Die Wedesweilern heii ich noch gar nit gesehn gehabt. Wann ich nur an se gedenkt hen, dann hen ich die Schills kriegt. Wann ich denke, daß sie doch mei beste Freind war. wenigstens hot se immer getlehmt sie wär, dann duht mich mei Herz so weh, daß ich’s Jhne gar nit sage kann. Der Philipp, was mein Hosband is, das is ja auch e KameeL awwer dies felive Zeit hot er doch in mein letzte Truhel widder gezeigt, daß er das Herz uss die rechte Seit hot. »Liz zie«, hot er gesagt, »ich sin kei bische surpreist, daß du schlecht fühle duhst, aivwer ich hen dich's gleich gesagt, wie’s toinme werd. Losz die Ahrtists un die Schohpiebel zu das Entertehn ment von die Piebels tende un du bes ser duhst zu dei Hosband, was ich doch sozusage scn un zu deine Kids, mit einem Wort zu dei Hauskieping tende. dann bis du verdollt besser ab. Was dich gehäppend is, das is gar nit so schlimm un do bist du auch gar nit sor zu blehme gewese. Jch hen ganz in Front gefosie un hen’s nit emol genohtißt. Wann dich awwek widder einer komme duht, wo dich for die Stehtsch intereßte will, dann geb ihn en Kick un sag: Stidduh!« Ich hen gar nicts gesagt, awwer in mei Jnseit hen ich gedenkt, daß er recht-is. Juhbett is es jetzt aus un vorbei mit die Stehtsch Blos die Wedesioeilern hot mich noch geirubelt. Ei tell fuh, ich hen mich geschehmt aut seit das Haus zu gehn un ich hen auch keine Tschehns gehabt, ebbes von sie zu höre. Jch war’n schuhr genug, dasz se iwwerall iwwer mich getahtt hot un Fonn gemacht hot. Jch kenne se gut genug un weiß, daß se mich en Stäbb gewwe duht, wo se nur e Tschehns hot. Ich hen mich den ganze Dag schrecklich getrubeit un ain Obend, wie die Kids ins Bett un der Philipp in den Saluhn war, do hen ich ganz mit mei Lohnsomm gesosse un do hen ich for e Tschehnsch widder emol e Sti ctelche gegreint. Wie ich noch«so in mein Schmerz do sitze, do hörn ich uss eemol e Neus an die Stein«-» Bei Galle, hen ich gedenkt, das tann der Phil doch noch nit sein. Der braucht doch mehr Zeit, for die richtige Bier schwere zu kriege. Ich hen gehört, wie Jemand erum gedabbt hot uii do hen ich gleich zu mich aesaat, es werd doch der Philipp ein un er werd mich en Ass heimbtingr. Jch sin ussgestiege for die Dohr usszumache un, ei tell jah. daß in selle Mohnient mich das Herz nit gestappi un der Ahdem aug getvwe bot, das posseli mich heut noch: die Wedesweilern hot do gestanne un is mich um den Hals gefalle un hot mich en Kiß gewwe. Jch sin eweg ge wese wie den Phil sei alte Schnuff backs, wie se in die Lehi gefalle war. Denke Se doch nur emol so ebbes2 Jch sin so eckseitei gewese« daß ich se vok lauter Mädigieii auch en Kiß gewtve hen un erschi dann hen ich meine Sen zes widdek kriegt. Dich hätt ich aw wer nit eckspecktei, hen ich gesagt. nach all dem was gehävpend is. Ach- bot se gesagt, thu doch so e kleines Ding nit meinde; so ebbes is schon Annere gehäppend un ich hen von wege den doch noch den nämliche Riespeckt for dich. Well, ich hen zuerscht gar nit gewißt, was ich sage hen solle. Die Wedesweilern hot grad geäctt, als wann das, was mich gehäppend wär, das einzige Ding wär un wann se gar nicks von wüßt, was sie mich zugefügt hätt. Jch hen gesagt: »Wedeswei lern, ich will dich omet ebbes sage Wann ich dich die Wahrheit sage soll, dann bist du anz alleins an mei gan zes Unglück schuld gewese. Wie du gesagt host »Fui Deiwel«, do hen ich mich so erschrocke, daß ich mich en Tschert gewwe hen un dabei is mein Westbennel gebostei. Wann du e Freund von mich wärscht, wie du im mer ilehme duhst, dann hättest du imch intorretscht, hättst iawwer nit ie Ettenichen von ie annere Piebels an mein Eckzident getahlt. Du bist mich e Schöne. Henn ich das um dich ver dient? Un do hen ich widder gestart zu greine. Die Wedesweilern bot ge sagt: ,.Lizzie,« hot se gesagt, »du bist das größte KameeL wo ich in mei gan zes Lewe gesehn hen, ectzept dein alter Mann. biiahs der duht dich wann un dann noch biete. For was ich do von dich all geblehmt tver’n, do bin ich so inneient dran wie e neugeborenes Kalb. Jn die erfchie Lein hen ich nit Fui Deiwel gerufe, in die zweite Lein hen ich nit dieIEttenschen von die Publii an dei Eckzident gekahlt, in««d·ie .»- s--« : , . .-.-.-fl-»a-Ä »s-. Ulluc chu »Ist eu- uutvcsquuku usu gesehn un dann noch e anneres Ding: ich sm gar nit in den Schoh gewese, bikahs ich hen sellen Obend e Fehs ge habt, das war so geschwolle gewese, daß es geguckt bot wie e verdrickte Wa termellen. Was ich von den ganze Bißneß weiß, das hot dein alter Mann, der Philipp-, in unserm Platz verzöhlh un du mußt also den for alles blehme.« Mister Edithor, jejt denke Se sich empl, wie ich da gestanne ben! Wie e Kalb, was sei eigne Mut ter nit mehr kenne duht; wie e Schar-L das sei ganzes Fell voll Distele kriegt hoi. wie en alter Mann, wo e Bom belbie usf sein Bahlhedd sitze hoii We desweilern, hen ich geagt, wann das wahr is, dann bist du die seinsie Leh die, wo an die ganze Welt in Ecksistenz is. un dann hen ich sie noch en saftige Kis; gewwe. Se hat mich dann mit nach ihren Platz genomme un do hen mer Versöhnungssest zellebrehtet, daß es gekracht bot. Ofs Kobrs hen ich die Eckspenzes bezable müsse. Mit beste Riegards. Yours, Lizzie Hanfstengel W Ausweg. A.: »Nicht, meine Herren, nach dem Vortrag des Herrn H. über Aliodol im Bier und seine Wirkung, möchte man gar kein Bier mehr trinken-P B.: »Nee, mein Gutester, bei uns wirkt der nicht, denn wir irinken noch en Schnur-s dort-, sder schlägt p:ieder—.« Ja der Sommerstischr. Hoteliert »Der Herr von No.4 is aber wirklich a tüchtiger Schnorreri A ganze Woche war er da, dieganze Familie bat mit Rechnung machen ge holfen, nnd wir bringen halt nicht mehr als 21 Mart heraugi« Wer Schuld hat Freund: »Die Settion bei mehreren Deiner gestorbenen Patienten hat in ganz andere Leiden ergeben, als Du annahrnst. Deine Diagnosen scheinen demnach wenig zuveetässig »«.u sein.« Junger Arzt: »O, die Diagnosen sind schon zuverlässig, aber --——«eiePa iienten nicht!« Praktisch. Kollege taus dein Amberziihiendit »Sehen Sie, meine Herren, ich nehme jeden Tag in der Küche zwanzig Kasseebohnen aus der Büchse, außer dem süns Stückchen Zucker nnd eine Fingerspitze The-L Das sank-nie ich dann in drei großenTüten nnd schenke die jedes Jahr meiner Frau zum Ge burtstag.« Ein Baseball-Umpire wurde um 850 bestraft, weil er eine Holzerei zwi schen zwei Spielern nicht zur rechten Zeit verhinderte. Eigentlich ist der Uinpire verpflichtet, die Prügel selbst « entgegen-zunehmen Durch die Blnsur. p Vert: »Sie sind also noch zu seiner Entscheidung gekommen, gnädiges XENIEN Fällt Jhntn denn die Wahl zwischen dem Assessor und mir so wer "» Dame: »Die Wahl nicht . . . . aber Ihnen meine Entscheidung mitzu ihxilen . . . .!?« Ein Grund. Es war geradezu ein Aergernißfiirz ein paar Matrosenfrauen und ein paar » Werftarbeiterfamilien aus der Nach-! barschaft, wie ordentlich es immer beis Edvaro Bugten zuging. Er war nur ein alter Schissszicnmermann mils einem lahmen Bein, und man hättet meinen sollen, dasz er seine liebe Noths gehabt hätte ungeheuer-l zu werden, aber besten Kräften, und allem Anschein nach nsuszte er wohl gut stir seine »Ja k milie sorgen, dennAnorea seine Frau brauchte weniger auf Außenarbeit zu gehen als die anderen Frauen der Bucht, und ihre Kinder waren nette: gekleidet und besser erzogen als die meisten Kinder der kleinen Leute ringsumher. Dazu lam noch, daßAndrea so eine eigenthiimliche Art hatte, von ihrem Mann zu reden; sie that gern so, als sei aus alles, wag Edrard gesagt und gethan hatte, so unendlich viel mehr zu geben als aus anderer Leute Reden und Thun, sie that so, als sei es viel besser und sicherer, Frau oder Kind des armen lahmen Tropf-Z zu sein als irgend eines anderen Mannes. Allein ihre Art, beim Kaufmann zu sagen: »Er, Edbard, wird schon kommen und bezahlen,« oder wie sie zu einem Hau sirer sagen lonntex »Komm heute Abend wie-der vor, wenn Edvard selbst zu hause ist« ——— Himmel noch mal, das tlan sa, als ob sie mit einen-. großen heder verheirathet wäre,an statt mit einem armen, lahmen Schifsszimmermanui Deshalb waren da einige unter deu Nachbarinnen, viees ihr fast gönnten, daß sie zu ihrer g:ofzen Verwunderung keinen Brief von Edvord erhalten hatte, obwohl die Schubte, aus der er sich hatte anheuern lassen, schon vor Monaten an ihrem Bestimmungsort angekommen war. Tag war ihr nochs nie Passirt, er war immer so absolut zuverlässig gewesen insbieser Hinsicht; sa, die anderen Frauen der Bucht, deren Männer oder Söhne auf dem-s selben Schiff fuhren wie Edvard, hatten sich sogar gewöhnt nicht eher beim Poftlontor nach Briefen zu fra gen, als bis sie hör ten, dass Andrea einen Brief von Edvard gehabt hatte Daß ihr nun auch einmal etwas l- ssbjssltls,lus, UUIIIIDLII »Ich II,S Ubllluqb, lssllb gesagt, es war ja auch nichts Schlim nres dabei, denn passirt tonnte nichts sein, die Schute war ja wohlbehalten angekommen. Und sie neckten sie, in dem sie sie täglich fragten: Na, schreibt Edvard fleißig? Worauf sie in der Regel antwortete: O, das wird er schon noch thun; wenn er es nicht eher gethan hat, wird es schon seinen Grund gehabt haben. Du sollst sehen, er hat sich verän dert, seit er mit dem Englander ge fahren ist, vielleicht ist er nach Austra lien durchgebrannt, fuhren stesort, sie zu necken. Ach, der Brief wird schon kommen, antwortete Andrea wieder, bei den großen Entfernungen kann leicht ein-· mal was Verlehrt gehen mit der Post. Es wird schon seine Ursache haben. Edvard Bugten war nämlich darauf verfallen, sich auf einem englischen Schiff zu verheuern, das Holz nach Sydnev geladen hatte. Er war in die sein Herbst zeitig nach Hause netonis men, und die Vejtalinde. mit der er nun zwei Jahre lang gefahren war, hatte in diesem Jahr so rinvernijnsti.r früh ausgelegt, daßer Lust betam,sich noch einmal zu verheuern und nach dem Süden zu fahren, anstatt nach Hause zu gehen und wenig oder nicht-. zu verdienen. Es traf sich gut, daß das schwere englische Eisenschiss Guiding Star ge rade an der anderen Seite dek Flusses lag und Holz lud, und noch besser paßte es, daß der englische Rapitän gerade einen Schissszimmermann ge gen gute Heuer anmustern wollte. Ed vard Bugden verheuerte sich, und spät am Abend, bevor am anderen Tage in der Morgeniriihc der Engländer fahren sollte, ging Edvard an Land und nahm Abschied von Andrea und den Kindern. Jhr standen die letzten Augenblicke so gut in Erinnerung Es war Anfang November, und es trar ziemlich kalt geworden gegen Abend. Als er oann gehen mußte, tüfzteer die Kinder alle zusammen. nahm das Bündel mit dem frischen Brod und den paar Hemden, tiiszte Andrea und stand dann noch eine Weile und sah sich im Zimmer um, wobei er sich aus das gesunde Bein stützte. Dann seufzte er und T hintte hinaus. Sie hatte sich ein Tuch um den Kopf gebunden une- wollte ihm das Geleite geben um die Bucht herum, jedenfalls bis zur Mitte der Bucht wo der hölzerne cteg über den kleinen Fluß gelegt war, der mitten in die Bucht hineinging; von dort aus- hatte er nicht mehr weit bis zur anderen Seite der Bucht, wo das Schiff des Cngliinders lag und auf ihn und noch ein paar andere von der Mannsrhast wartete Aber es war, wie gesagt, kalt ge worden, und deshalb meinte Edvard: Geh hinein, Andrea, und lan nicht herum nnd lverd’ krank. Sie tiann war-er saqte denn ice war es so gcwo t Er nahm Abschied von ihr unk- sagte wr- er immer zu sagen pflecte Der Herr sei mit euch allen, mitdir sowohl wie mit den Kindern. Du weißt, ich schreibe dir am selben Tage, wo ich dort nniomme Als er schon ei n paar Schritte entfernt war, hatte crscch noch einmal nach ihr unr gewandt: Ja und dann sieh zu, daß sdu dich mit dem Geld einrichten wiel ich es dir gesagt habe, Andrea; es ist schlimmm, daß ich dir diesmal leine Heimathszahluug derschafsen kann, wie du es sonst gewohnt bist, aber der Auslander läßt sich darauf nun eben nicht ein. Na, du vetomnrst auch so bei Andresen, was du brauchst, ich schicke trotzdem an ihn, ja das thu ich. Dann war er ntit dem kleinen Bün del unter dem Arm oavon gehinkt, und sie hatte dagestanden und hatte ihm nachgesehen, bis er verschwunden war· Mitten in der Bucht draußen hatte sie seine Stimme noch einmal gehört; er hatte ihr Irohl noch einmal Lebewohl zugerusen. Adon adjö, Ed vard! hatte sie gerufen. Dann war les still geworden; er war wohl schon ’zu weit entsernt gewesen. Das war ganz im Anfang Novem »lser gewesen, und nun war es schVN JApril geworden, ohne daß sie einen sBrief von ihm erhalten hatte. Ach. Hdas wird schon seinen Grund haben, sich werde wohl bald von Edvard hö »ren, ihr werdet es schon sehen, sagte s « . . ssie zu allen, die sie fragten. Spät kam der Frühling in diesem Jahr. Andrea Bugten war tagaus »tagein hingegangen, uin zu sehen, ob l das Eis nicht soweit ansthauen wollte, idaß sie bis an den Steg kommen slcnnte, um dort Wäsche zu spülen,es J war solch ewiges Ende, mit der Wäsche zbis zur Quelle zu schleppen. ; Endlich sah es aus, als ob das Eis streichen wollte. Die Sonne schien, lund mitten drinnen in der Bucht, wo ! der kleine Seitenslusz unter dem Steg hindurch floß, sah sie das klare Wasser: blau schimmern. Sie war gleich zur Stelle und kniete auf dem Steg nie-! lder und begann mit dem Spulen-. Aber unter dein diinnen E s,i etwas ; Aber unter dem diinnen Eis, etwail » Schwarzes liegen, es scheint Zeug oder i deraleiclzen zu sein. Ein Rock, den ie-! mand verloren hat, dentisie und gehil hin, um ihn auszusischen. Als sie näher lomint, sieht sie, daß es ein Rücken ist, der mit einer blauen Düf fexjacke beneidet ist. Am Strande liegt ein Ende von einer Latie, das nimmt sie und stößt damit das Eis rings herum entzwei. Da wendet sich der blaue Rücken langsam, und Edvard Bugtens Gesicht mit dem rothen Bart starrt ihr, noch kennt Has, clllcc gc ll Später kamen alle Frauen aus der Nachbarschaft, nin sie zu trösten Er ist mit seinem armen, tranken Bein auf dem Steg aus-geglitten sagte je inand Mein Gott, da hat er den ganzen Winter gelegen, klagte eine andere Nachbarin, keine hundert Ellen vor: seiner eigenen Thür! Aber Andrea hatte kein Wort zuri: Dank. Ein ein,ige5 Mal legte sie ihren stopf in den Echooß einer Nach larin und wei iiie laut: Da tönntihr es selbst sehen, tänn Edvard nicht schrieb, so hatte es schon seinen Grund. Die Amerika-ner tu Bei-Uns Von allen in Berlin sich aufhalten den Ausllindern treten jetzt zweifellos tsie Ameritaner am meisten in den aiordergrund Der Stiasienbummler staunt immer wieder, wenn er hört, daß ihre Fahl selten mel i als JOW beträgt. Er lätte sie auf eas Fünf bis Zehnfache geschätzt, denn überall, wo er hinkommt, in den Museen, vor den Schaufenstern der Haupt strafzen, an den Halteftellen der Elek irifchen, iiri Ihiergarten, in FoyerJ der Theater, in den Hörsälen derHoch schulen klingen die wohlbekannten Laute des nasalen Englisch, wie es jenseits des großen Teiches gesprochen wird, an fein Ohr. Dreht er sich dann unwillkürlich um, so fällt sein Blick wohl auf einen glattrasirten, Herrn in einein fremdartig zugeschnit tenen Anzuge und unverkennbar ame ritanischen Stiefeln, der sich init einer schicken, aber nach deutschen Begriffen etwas auffallend gekleideten Dame unterhält — schon wieder Amerika ner! Wie fangen es die 1000 an, um sich in dieser Weise zu verzehnfache n? Die Engländer, die ihnen an Zahl beinahe gleich tomnien, verschwinden im Ver gleiche zu ihren Vettern gänzlich von der Bildfläche Und doch hat noch niemand behauptet, daß die Bewoh ner des Jnselreichs aus übergroßer Bescheidenheit sich scheuten, in den Vordergrund zu treten. Die Erklä rung liegt anders. Abgesehen von dem Englishman der deutschen Witzblätter, ti» mnbl biet und da aucki im wirkli chen Leben vorkommt, kleidet sich der Brite ähnlich wie der Deutsche, oder auch umgekehrt. Er fällt durch nichts auf der Straße auf, und dasselbe gilt von der englischen Weiblichteit — denn große Füße findet man auch ge legentlich bei deutschen Jungfrauen. Vor allen Dingen aber redet er leise, sogar sehr leise, ganz im Gegensatz zum Ameritaner, der, von Natur un gleich lebhafter Und nervöfer, eher schreit als spricht (un«o dasselbe ist lei der bei den Ameritanerinnen der Fall!), was bei der seltsamen nasalen Intonation nicht verfehlen kann, die allgemeine Aufmerksamkeit auf ihn zu tenten. Ji! di eJ nun einn al geschehm, so thun iii stteider das übrige S: e bilden stets einen vollkommenen Gegen satz zu der in Europa herrschenden Mode. Sind die Beinlleider hier weit, so kann man mit Sicherheit anneh men, daß sie drüben möglichst eng ge tragen werdenz befiehlt hingegen die »Mode das enge Beintleid, fo herrscht . gewiß in Amerika das aufsallend weite. Als man in Europa Stroh hüte mit großem-Rande trug, fielen die Amerilancr durch ihre mit winzig klei nem Rande versehenen aus, — kaum hatte man hier diese eingeführt, als die Ameritaner mit riesig großen erschie nen. Wenn man in Betracht zieht, daß die Yantees in Modesachen stets geneigt sind, alles auf die Spitze zu treiben, so wird man ohne weiteres das Aufsehen, das sie durch ihre Klei dung erregen, verstehen. Sprache und Kleidung find es aber, die ihnen das Ameritanische verleihen, das dem Eu ropäer so ausfällt und ihn dazu verlei tet, in einer Großstadt wie Berlin ihre Zahl oft ganz erheblich zu überschätzen. Die Amerikaner der Reichshaupt findt theilen sirh in die Durrhreisendrn, dirv Studiccndensund die Ansässigen. Die Durchreisenden sind entwederTou risten oder Leute, die Geschäfte in Ber lin zu erledigen haben —- manchmal auch beides zugleich. Sie bleiben höch stens ein paar Tage Und wohnen im Hotel. Jn diese Kategorie gehören die Millionäre und Multimillionäre, die Banderbilt, Morgan, Rockefeller, und wie sie alle heißen, die selbst, wenn sie nach der Kieler Woche einen kleinen Abstecher nach Berlin unternehmen, ihren Besuch in der Regel recht kurz be messen und schleunigst nach ihrem ge liebten Paris entfliehen, das die Er leichterung ihres Geldbeutels besser versteht. Am zahlreichsten vertreten in der eigentlichen amerikanischen Kolonie, der man die Obenerwähnten wegen der Kürze ihres Ausenthaltes nicht zurech nen darf. sind die Musikstudirenden. Man braucht bloß irgend ein beliebi ges Konzert zu besuchen, um sich da von zu überzeugen. Die Hälfte der Zuhörer wird aus Amerilanern beste hen. Ost meint man, überhaupt nur Englisch zu hören. Und erst auf der Straße, in der Gegend der Hochschule und der Konservatorien! Die Geiger zieht der Weltrus Joa chims unwiderstehlich an, ihrer aller Ehrgeiz ist, in der Hochschule zu Schü lern des Meisters erkoren zu werden. DiePianisten haben so vielAuswahl an hervorragenden Lehrträsten, daß ihnen die Wahl schwer wird. Fleißig üben sie alle —- das können die schwerge k«såcd«sp- Cl--c;·-»P».TUL-- «-»s« O;»-m--- . fsussku posipvuivsuussys use-«- Usuuusss - nachbarn mit gutem Gewissen bezeu gen. Die Lust zur Arbeit ist eben eine den Ameritanern angeborens Fähig keit, und die meisten haben auch nur ein oder zwei Jahre Zeit —- länger rei clxen die Geldmittel bei den theurenUn terrichtsstunden nicht aus. Viele ha ben sich durch Stundengeben in Ame rita erst dag- nothigeGeld zurReise und » zum Lebensunterhalt in Berlin ver dienen müssen. Eins nur fällt bei die sen sonst in vielerlei Beziehungen be wunderungswcrthen jungen Leuten et was ungünstig auf —- das Vorwalten des praktischen Sinns. Künstlernatu , ren sind es im Allgemeinen nicht, und sdie meisten wollen gar nicht Künstler . werden, oder verstehen den Begriff Ivielsach überhaupt nicht. Für sie gibt es als höchstes Jdeal nur den Virtuo .sen, denn er verdient das meiste Geld. iUnd da bei dem Virtuosen das Tech nische sehr in den Vordergrund tritt, so ist auch für sie die Erlangung einer sehterlosen Technik der Endzwecl des Studiums-. Auch für die ihnen in Berlin so zahlreich gebotenen Gelegen heiten, ihre allgemeine Bildung zu ver vollständigen, fehlt den amerikanischen Musikstudireriden meist der Sinn.Sie besassen sich nur mit Musik, und in der Musik wiederum nur mit Technik. Jn Berliner Malerlreisen findet man wenig Amerikaner —- wohl weil Paris mit seiner glänzenden Tradition für sie ein unwiderstehlicher Magnet ist —- aber in den Hörsälen und Gän gen der Universität begegnet man auf Schritt und Tritt den amerikanischen Studenten und Studentinnen. Viele sind darunter, die, fast ohne ein Wort Deutsch zu verstehen, die Kollegs besu ctsen. Ob iie viel dabei prositirenZ Man wird antworten, sie lernen da durch wenigstens etwas Deutsch. Das ist häufig, wenigstens bei den Damen, die Philologie studiren, der Haupt j zweck der Uebung. s Wesentlich anders liegt die Sache selbstverständlich bei den männlichen Studenten. Viele junge Aerzte, die in Amerika schon Vraitizirt haben. kom men alljährlich nach Berlin, um ihre medizinischen Kenntnisse zu erweitern. Auch in den anderen Fakultäten findet man eine überraschend große Anzahl eifriger und fleißiger Amerikaner, die ernsthaft bemüht sind, den Geist der deutschen Wissenschaft zu erfassen und sich zu eigen zu machen. Am beliebte sten ist das Studium der neuen Philo logie, das wohl die größte Anzahl ame rikanischer Zithiirer anzieht. Bei dem beispiellos hohen Ansehen, das die deutsche Wissenschaft im Auslande ge nießt, wird der Zuflusz aus Amerika voraussichtlich in den nächsten Jahren noch erheblich anwachsen. Ein interessantes Kapitel zur Ge schichte des Kosmopolitismus bilden die in Berlin ansässigen Amerikaner· Sie spielen dieselbe Rolle in Deutsch land wie die Deutsch-Amerikaner in Amerika, obgleich sie diesen an Zahl natürlich nicht annähernd gleichkom men. Es sind zumeift Witttren, die siäi in Berlin dauernd niederlassen, um ihre Kinder zu erziehen, was hier mit weit geringeren Kosten verbunden ist I als in den amerikanischen Großstädten · M Sind die Kinder erwachsen, so kehren die Söhne in den meisten Fällen nach Amerika zurück, um in das Geschäfti leben einzutreten, während die Töchter mit der Mutter in Deutschland blei ben. Alles, was bei der echten Ame rikanerin unangenehm berührt, das Lärmende, Aussallende, Ausdringliche, haben diese jungen Mädchen abgestreist und nur ihre Vorzüge behalten, die schicke Kleidung (etwas nach deutschem Geschmack abgetiint), das elegante Auftreten, vor allem die Gewohnheit des kameradschastlichen Verkehrs mit dem stärkeren Geschlecht. Als Kinder« besuchen sie deutsche Schulen, und so kommt es ganz von selbst, daß der Freundeskreis-, in dem sie auswachsen, ganz deutsch it, und daß ihnen die deutsche Sprache allmählich viel geläu figer als die englische wird, die sie wohl fließend aber mit fremdländischem Atzent sprechen, und in die sie deutsche Konstruktionen und Redewendungen hineintragen. Mit der Sprache til-et nehmen natiirlich solche ausgewandet-s ten Ameritaner auch alle deutsche Sit ten und Gebräuche. Ostern, Weihnach ten und Pfingsten werden auf deutsche Art gefeiert. Ein gewisser amerikani scher Patriotismus bleibt bestehen, aber die Liebe zur neuen Heimath ist die echtere. Es gibt viele solcher Fa milien, die nichts dazu zu bewegen vermöchte, nach Amerika zurückzukeh ren. Das Leben und Treiben in Deutschland, das die durchreisenden Ameritanev bekanntlich in nicht immer taltvoller Weise lächerlich und altmo- . disch finden, sagt ihnen weit besser zu, als das Hasten und Jagen nach dein Dollar jenseits des Meeres. Da sie sast nur in deutschen Kreisen verkehren, so ist es selbstverständlich daß diese jungenAmeritanerinnenauch Deutsche heirathen und so endlich ganz deutsch werden. Daß diese Wandlung manchmal mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist, zeigt ein Vorfall, der fich vor Kurzem ereignete und eines ge wissen humoristischen Beigeschmacks nicht entbehrt. Eine schöne blonde Ameritanerin und ein junger Deutscher wollten in einigen Wochen den Bund fürs Leben schließen. Da verlangte die Berliner Behörde plötzlich von der acht zehnjährigen Braut als Ausländerin eine amtliche Bescheinigung, daß sie noch niemals vorher in den Vereinig ten Staaten netmnt mnktwn mka Man schrieb nach Amerika, aber die Sache verzögerte sich, da man dort anschei nend mit der Ausftellung derartiger Dokumente nicht so vertraut war wie in dem bureaukratischen Europa. Es drohte ein unvermeidlicher Aufschub des glückseligen Tages. Da kam dem gepeinigten Bräutigam ein erlösender Gedanke. Er eilte zum Standesamt und erbrachte den Beweis, daß seine Braut schon als zweijährigesKind nach Deutschland gekommen und seitdem nicht wieder in Amerika gewesen sei. Er meinte, das würde genügen, um der Behörde klar zu machen, daß von einer vorherigen Heirath inAmerika nicht die Rede sein könne. Aber er irrte sich Die Behörde forderte nach wie vor die Urkunde. Es blieb nichts übrig als die Trauung aufzuschieben und das Dokument mit Aufwand nnsäglicher Mühe zur Stelle zu,fchaffen. « Richard Russell. W Jn feiner Botschaft an den Kon greß von Peru erklärt sich der dortige Präsident für Frieden und für eine neue Anleihe. Hauptsächlich wahr scheinlich für letztere. Di· Il- Il ,,Kellner!« rief der Gast in einem Restaurant, in dem eine Zigeunerw pelle spielte. —- »Sie befehlen?« — ,,Sagen Sie dem Orchesterdirigenten, er möchte ein sentimentales Stück spie len.« — »Sentimental?«—»Ja. Viel leicht übt das einen erweichenden Ein fluß auf das Steak aus, das Sie ser viert haben.« s- y- sk. ,,Tonny, gibt es etwas das du mehr liebst als ein Stück Kuchen?" —- Ton nn (mit vollem Munde): »Ja, Mutter -— zwei!« Allerdings hat Japan für die Mandschurei eine offene Tür eingesetzt Sie ist aber nur so breit, daß es selbst durchtann. Il- Il ,,Großfürst«, das klingt doch viel hübscher als- ,,Graster«, wenn es auch ganz das Nämliche bedeutet. sit sie Zi Charakteristisch für die Verhältnisse in Ruszland erscheint, daß die osfene Revolte am häufigsten unter dem Mi titär auftritt, dessen Aufgabe ihre Un terdrückung sein sollte. F It- st Prosessor Huntington behauptet, Lustballons seien als Fahrzeuge so sicher wie Automobile. Da gehört aber wirklich nicht viel dazu. sc- -t- si Jetzt ist John D. Rockeseller schon mehrere Tage wieder im Lande und es ist immer noch keine weitere Erhöhung des Petroleumpreises angekiindigt worden. Der liebe alte Herr ist doch nicht krank st- If Nachdem die Japaner die besten Eck lotten in der Mandschurei in Besitz ge nommen, erklären sie, daß sie keine wei teren Vergünstigungen wünschen und bereit find, mit den Vertretern anderer Nationen die Konkurrenz aufzuneh men.