XI W Vor vierzig Jahren. " Erinnerung eines alten deutschen okornotivsührers. »Na. Bruckhoff, kommen Sie man heil wieder, denn windig genug sieb« aug; wer weiß, was wir für Zeiten Faden werden, wenn wir nns wieder ehen!« « Diese Worte richtete der Werkmei ter hossmanm mit einem Fuße aus er unter ten Stufe des Lokomotiv ngkc st nd, an einem Tage der les ten Junihälste des Jahres 1866 an den obersten Lokomotivführer, welcher aufmerksam das Zeichen zur Absahrt erwartete» « Es war der Berliner Schnellzug, welcher vollgepfropft mit preußischen Unterthanen in der Abfahrtähalle des Berliner Bahnhoses in Leipzig stand. Die Ungeduld der Passagiere, mör licbst bald aus dem seindlichen Lande« iibek welchem gewissermaßen die Krieggerklärung schwebte, herauszu tommen, schien sich sogar der Ma schine mitgetheilt zu haben. Diese vibrirte und schnob von der erhaltenen Kraft des Dampses wie ein ungedul diaer Renner, und mit prüfendem Blick hatte der Führer soeben noch einmal alle Hähne nnd Ventile über fio en. ie Schassner schlossen geräuschvoll die Abtheile, der Zugfiibrer mit der rothen Tasche nimmt sein silbernes Pseischen in die Hand, um das Signal des Stationsdienstthuers weiterzu geben, als im ze ten Augenblick ein sächsischer Stalsgo sizier auf denBahn steig stürzt und dem Stationsbeamten zurusk: »Der Zuq bleith hier, der Verkehr mit Preußen ist abgebrochen!" — »Bitte, lassen Sie die Babnbeamten alle hierherlomnten,« spricht er dann rubiaen Deckt beib- Wlmen all-n nos ichiedene Befehle zu Fberniitteln!« »Das Personal wird zusammenge rufen und mit einem: »Verflucht, tonnte der nicht fiins Minuten später tommen!« steigt der Führer von sei ner Lolomotive herunter. Die Koupeethiiren öffnen sich, und laut ragend, tlagend und schimpfend verla en die Reisenden die Waggons. »Die Beamten untstehen den Offi sien und um die Beamten bilden die Reisenden einen dichten Kreis-, als der Offgier mit lauter Stimme sagt: »«· as Königlich Sächsische Kriegss Ministerium legt auf allez Material der Berlin-Anhalt« Bahn hiermit Beschlag. — Preußen hat uns den Krieg ertlärt!" Tiefer Ernst malt sich auf allen Ge sichtern: »Kriea,!'· Der Offizier wendete sich an den Stationsvorsteher: »Sorgen Sie dafür, daß alles rol iende Material, welches auf dem Bahnhof ist, binnen 24 Stunden auf der Verbindungsbahn nach dem Beri rischen Bahnhof übergesiihrt ist; ich mzche Sie verantwortlich dcsiir2" Der im Dienst etgraute Beamte ziiett mit denAckzieln und sagt: »Uedcr das rollende Material habe ich teine Verfügung; da müssen sub der Herr Maior an den Wertmeister Herrn Hoffmann wenden.« Er bezeichnet denselben, und der Offizier wiederholt dem Wertmeister seinen Befehl. Hoffmann nickt nur mit dem Kopfe, dreht sich um und sagt zu dem Zug perfonal: »Na, Kinder, denn woll’n wir man gleich mit’m Rangiren an fangen, 24 Sinden sind nicht viel.« Der Osfizier spricht noch mit dem Stotionsvorsteher, die Reisenden der-· lassen laue-»san« den Bahnhof. unt Wertrneister hofsmonn geht, erfolgt vom Personal, dem Rangirbahnlioie zu. Mitteinem Male tritt der Lotomo tivfiihrer Bruethofs an ihn heran unt sagt halblaut zuihnn ,,Hoffmann,ietf mache nicht mitt« . ,,Nanu Brut-thesi wie meinen Sxo das?« -,,Hiiren Sie. hofimanm ich habe in Berlin bei den Franz-ern mein Jahr abgedient, bin noch Landmhrmanm aber als unabtiimmlicher Beamter aus Heimathschein nach Leipzig beurlaudt. Ich bin wohl in Preußen nnabtömnp X o UTcl VIUUUZL llIllll UUJJ Ucc clllci Privatbahn, aber nicht in Sachsen. Hier bin ich sehr wohl cbtönxmliclk Ecke ich siir Feitrdesland s-.1hre, eher gehe ich iiber die Grenze unostellH mich bei meinem Regitnent, trotzdem irtf hier Frau nnd Kinder habe und! strich niemand dazu zwingen tann.« » »Ja, aber Bruckhoss, was wollenl wir denn anfangen ohne Sie?« Da blickt sijs der Lokomotivführer um. Als er sieht, daß die anderen Beamten noch zurück sind, tuschelt er tem Werlmeisterz der zwar sein näch ster Vorgesetzter-, aber auch sein bester Freund ist, etwas in’o Ohr. Dieser, ebenfalls ein Berliner Junge, stutzi. horcht. lä lt geheimnisvoll, drückt ihm die ha und sagt: »Bruckhoss,( das wird- gemacht!« » ; Nun geht das Rangiren los. Alles, l lan an Personen- und Güte-we eni vorhanden ist, wird äu einem gro enl Zu e zusammengeste t, die Güterzugsi nu chine an die Spihe mii der Nich l tung nach dem Baierisehen Bahnhosexj die Reseroemnschine ommt in die: Mitte und dre Schnellzugmaschine an; das andere Ende bei Zuges. Es ist» ein stattlicher Zug, er ragt wohl eines Achtelmeile in die VerbindungsbahnI Zineirn aber Nocht mirs-T bis er voll: H ändig zusammengestellt ist· Nach beiden Seiten· rspielt der Telegraph Von Berlin est ein Zugsv zu erwarten. Der Schnell ug ist von Berlin gar nicht abgela en worden« und der Gif terzug wurde in Wittenberg angehal- ! ten Auf dem Baterifchen Bahnhoief wird fieberhaft gearbeitet, um Kriegs material zu verladen und um Platz-i zu schaffen für das Berlin - Anhaiter Material. »Um vier Uhr früh soll der zufu mengestellte Zug den Berliner Bahn hof verlassen!« So lautet der Befehl. Trübe, duntle Walten thürmen sich am westlichen Himmel auf, eine drü ckend heiße, schwüle Lust tündigt ein Gewitter an. Es ist Nacht. Lokomotivführer Bruckhofs hat Ab schied genommen von Weib und Hin-i dern und strebt durch den wirbelnden Vorgetvitterftuem über die Schienen. der Güterzugmaschine zu. »Na, Becken Dampf?« fragte er sei nen heizer. »Jawohl, Herr Bruckhoff- allens in Ordnung«, tönt eine tiefe Stimme von der Maschine herunter. »Kommen Sie Becken wir wollen sehen, wag der Schirrmeister macht!« Eine unglaublich lange, dünne Fi cur fteigt von der Lotomotive herun ter, und mit langen,!angsan1cn Schritten geht der lange Heizer hinter seinem tletnen Führer her, der feine-. zeit als Einiähriger der linte Flu ge lmann seines Regiments war. Nach einer Wanderung von beinahe gehn Minuten erreichten beide dieNe Iervemaschine, auf welcher allein der Schirrmeister des Bahnhofs steht; denn der andere Lokomotivführer war erst zu vier Uhr früh restellt Er lrar ein geborener Leipziger, während der Schirrmeiiter aus dein Anhalt schen stammte. Dem Schirrrneiftee werden eilig die nothwendigften Hand griffe gezeigt, welche zu einer kurzen Fahrt nothwendig sind. Dann ves lassen die beiden den Schirrmeister, ihm nochmals ernscharsend, aus das Signal: ,,Drei kurze Psifse von der Güterzugmaschine« genau zu achten. Nach einigen Minuten ist Bruckhoss an der Schnellzugsrnaschine, während Becker wieder zurückgegangen ist und seinen Posten aus der Giiterzugma schine einnimmt-. » oftmann!« »Struckhoss-’« »Alles in Ordnung?« » awohl alles ruhig, also drei Psise und dann losl« Die ersten Bii e erhellen den Bahn izos, aus dem Beute teine Laterne brennt. Der Verkehr ruht ja. Die ersten Regentropsen fallen, als Bruckhosf de Güterzuginaschine er reicht. Ein paar heftige Blitze, dazu laut grollender Donner, und heftig plätschert der Regen herab. Drei kurz-. schrille Pfiffe, welche klagend in dem brausenden Sturme verhallen, und stöhnend drückt die schtvereGüter3i.-gmaschine gegen den langen Zug. Sie schleudert mit dei! Rädern. Becter springt herunter unk mirst ein paar Hände Kies aus die Schienen. Ist-i heller- Blitz läßt aus einen Moment ertennen, daß die kei den anderenLoxcmotioen dichte Rauch ircllen ausstoßen, und endlich — taum merklich zuerst «- setzt sich dei Zug in Bewegung. Die drei Maschi nen sauchen und keuchen, und Brutt l«,oss. dessen Maschine mit dem Ende des Zuges sich dem Stationsgehäuoe näher, sucht die Nacht und die trie sende Lust mit seinen Augen zu durch bohren. Alles bleibt dunkel. Duinps rollt Wagen um Wagen durch die Ein Psangshall-.: Endlich fährt die letzte Maschine schon in stotter Gangart in die Halle ein, passirt sie und ohne daß das leiseste Zeichen sich bemerlbcr mrcht, daß man den Zug hört, oerläszt auch die Gucerzuamaschrne den Berli rer Bahnhos und somit Leipzig Ein paarmaliges Mitteln zeigt das Passi ren von Weichen an, und endlich be zeugt das seintönige aleichinäszigeRass Kein der Schienenstösze, daß man sich lauf freier Strecke befindet. Schneller, immer schneller drehen sich die Räder-. Der Regen läßt nach lund im Osten beginnt es zu tagen. :Vruckhoss sieht aus dem gefährlichsteu Posten. Er späht sehnsüchtig nach der jGrenze aus Wird sie frei sein? Jst I'I..Ull-7lv, VII WZIIIDIIUIIUII, chcvl T-- « die Bahn vielleicht gesperrt? Spielt gar der Telegraph schon hinter ihnen ler? Die Minuten werden zu Stun« den. Die Feld-r dampfen« er kann die Spitze des Zuges nicht ertennen, der Nehel täuscht ilnn Berge, Gebäude, abenteuerliche Gestalten vor. —— Da merkt er mit einem Male einen Ruck nnd gleich noch einen. Das sind die Raclwitzer Weicken Nun noch fünf Minuten. Heller wird’5, der Nebel schwindet, dort lreuzt eine Chaussee die Bahn — noch kann er die Schlagbäume nicht erlennen. Sie kommen näher, das Halse schmerzt sast vom angestrengten ce en. — ,..hurra, harml« Die Schlagbäume sind »schwarz-weisi". Gerettet! Das Feindeslanb liegt hinter ihnen!— Noch eine gute halbe Stunde, und der sing fährt Langsamen Durch drei scharfe Psiffe von vvrn dazu ausge sordert, breinsen die Führer, und mai-. ter und mattee läustder Zug in Bit terseld ein. Die Station ist besetzt; Ossiziere stehen aus« dem Bahnsteege nnd win ten die Führer der drei Lotomotiven zu sich. Es ind keine Feinde, nein, brave preuszi che 72er haben-den Zug halten la en. Werkmeister Hoffmaan stattet B richt ab, und trästige Händedriicle Ilohnen ten vier wvcketentllseußen ihre That» Sehr wertkjivvltes Kriegsmaterial war gewonnen und dem Feinde km lzogen worden. . . Ob der sächsische Maer lange auf dem Baitischen sahnhoie den Zug er wartet bat? Als der Fiilkrcr Bructhoff nach ei nigen Tagen mit einem langen Mill tärtrangport wieder nach Leipzig lam, waren die sächsischen Truppen längst nach Böhmen abmarschirt und der Herr Maior wahrscheinlich mit ihnen. Träume-Schaume Eine fast unheimliche Geschichte von Adele Schreiber. Man war näher aneinander"gerüclt, wie man es zu thun pflegt, wenn zu später Stunde oder bei schwacher Be leuchtung schaurige Geschichtenr erzählt werden gleichsam als dränge ei er höhtes Schutzbediirfniß die einzelnen zu engerem Zusammenschlufk « Die verwittwete Generalin v. Mal tzow hatte von einem Erlebniß berich tet, bei dem sich in eigenartiger Weise ein allen zunächst unwahrscheinlich dünkender Traum verwirklicht hatte. Mit fast dramatischer Lebendigkeit hatte sie erzählt und so die Phantasie der ganzen Gesellschaft angeregt. Nachdem die Generalin ihre Erzäh lung beendigt hatte, war man bei dem angeschnittenen Thema geblieben, und eifrig wurde für und· wider hin und her gestritten. Einige Theilnehmer der kleinen Theegesellschaft verfochten die Ansicht, daß Träume eine Art Borahnung iommender Ereignisse seien, und daß man darum gut thue, sie-sorgfältig zu beachten, während andere alle Träume für leere Hirngespinste er klärten, die ein vernünftiger Mensch möglichst bald zu vergessen trachte. » Yclll VIIIle Wclllcl occyclclglc Ilcq nicht an dem Gespräch.s Behaglich in seinen Sessel zurückgelehnt, trank er in kleinen Schlückchen seinen Thee mit dem Genuß des Kenners. Die leb hafte Unterhaltung rund um ihn herum veranlaßte nur manchmal ein sarlastisches Zucken seiner Mundwin lel. Endlich begann das andauernde Schweigen des beliebten jungen Lite raten aufzufallen »Und wie denken denn Sie über Träume, Herr Dottor?« fragte die Generalin. « Der also Angeredete erhob sich schnell und elastisch. ,,Verzeihen Sie, meine Herrschaften,« sagte er mit ei nem feinen Lächeln, »ich hörte Sie alle Jhre ,,sesten Ueberzeugungen« vortra gen und verfechten; konnte ich da an nehmen, daß Sie auf mein bescheide nes Urtheil Werth legen würden?« »Und wie lautet denn nun dieses Urtheil?« Webler schwieg einen Augenblick, dann wandte er sich an die Hausfrau. »Würden Sie mir gestatten, gnädige Frau, anstatt eines Urtheil5, das ja doch bei der Unmöglichkeit eines un triiglichen Beweises nur subjektiven Werth haben könnte, eine Geschichte zu erzählen? Sie lyat zwei Vorzüge Erstens ist sie sehr turz und zweitens kann ich mich fiir ihre Wahrheit ver: bürgen.« , Doktor Webler war als guter Er zähler bekannt, und natürlich wollten alle gern die Geschichte hören. »Also hören Sie. Vor einiger Zeit hatte eine mir bekannte junge Dame, die ich der Einfachheit halber mit Anna bezeichnen « will, folgenden Traum. Sie befand sich auf einer langen, endlos erscheinenden Straße. Es war dunkle Nacht, und weit und breit tein Mensch zu sehen. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als ob sie ver folgt wiirde, aber sie war nicht im Stande, sich umzudrehen. Sie mußte immer geradeaus laufen, schnell und immer schneller-. Sie kam an eine große Pforte, zu der nur sie allein den Schlüssel besaß. Schnell öffnete sie, schlüpfte hindurch und verschloß die Pforte wieder. Aber als ihr Berfol get das Schloß berührte, sprang die I Ics Cul, Ullll ck illclk lvlcllck yllllkk WL i Bei einer zweiten und dritten Psortet wiederholte sich dieselbe Mertwiirdig leit. Sie sah das alles zwar nicht. denn sie konnte sich ja nicht umdrehen, aber sie wußte es trotzdem. Jmmer weiter ging die Jagd. Endlich bra chen ihr die Knie, sie fürchtete zusam menzusinten, und jetzt plötzlich hatte sie die Kraft, sich umzuwenden, und blickte in ein paar blutunterlausene, höhnisch und mordgierig zugleich grin iende Augen. Gleichzeitig sah sie, wie der Mann ein langes blantes Messer stoßbereit in der Hand hielt. Jetzt zückte er es gegen sie und — —— ——— » der Traum war, aus. Anna erwachte in Schweiß gebadet, s wie man sich so schön auszudrücken pflegt. »Als sie erkannte, daß sie nicht ermordet war, sondern nur geträumt hatte, zerbrach sie sich nicht weiterxden Kopf über die Bedeutung des Trau meö sondern legte sich aus die andere « Seite und versuchte wieder einzukchta fen. —- — Einige Wochen später besa di sie sich in einer Gesellschaft, Und du irgend eine Anregung tam das Gesptiich aus Träume und deren Bedeutung Es wurden merkwürdige Tra umgeschich ten erzählt, und auch Anna theilte ihren jüngst gehabten Traum mit, den man mit lebhaftem Interesse auf nahm. " Etwas früher akk- die übrige Gesell schatt brach sie auf weit sie sich als Vorortbewohnerin nach dem Fahrplan richten mußte-— Sie hatte Glück und traf ein leeres Abtheit-, in welchem sie — sich während der Fahrt ungestört ih ren Gedanken hingeben konnte. Vom Bahnhof bis zu ihrer Wohnung hatte sie noch einen Weg von etwa fünfund zwanzig Minuten zurückzulegen. Schnellen, jedoch nicht hastigen, gleichmäßigen Schrittes strebte sie vor wärts. Die Straße war menschen leer, jedoch in ihrer ganzen Ausdeh nung genügend erleuchtet. Nachdem sie einige Minuten gegangen war, hörte sie auf der anderen Seite einen Männerfchritt, der immer in gleichem Tempo mit ihr niarfchirte. Jetzt iiberfchritt der Mann den Straßendarnm und hielt fich in einiger Entfernung hinter ihr. Die Sache fing an, ihr unbehaglich zu werden. Sie wechselte das Tempo, der Mann that dasselbe und kam ihr nun näher und immer näher. Plötzlich durchzuckte sie ein Gedanke: ihr Traum! Zugleich fuhren Ihr alle die heute Abend gehörten schaurigen Geschichten warr durch den Kopf. Sollten Träume wirklich — —«? Aber nein, sie wollte den Mann zur Rede stellen und sich seine Verfolgung energifch verbitten. Zwar — es war niemand sonst in der Näh-; sie fing an, ängstlich zu werden. Trotzdem wollte sie sich um drehen, um sich den Menschen wenig stens mit einem kurzen Blick anzuse hen. Da — wag war das? Sie konnte den Kopf nicht wenden! Es ging ab folut nicht! Ihr Traum! Der Schritt des Verfolgers fing an, sich ihr immer mehr zu nähern. Eine wahnsinnige Angst ergriff sie. Mit hastigen, unsicheren Schritten eilte sie vorwärts-, slacterndes Entsetzen in den geradeaug gerichteten Augen. Sie hatte das Gefühl, als ob der Mann sich jeden Augenblick auf sie Hut-sue qucuy ssc gluuulc suzun »u Blitzen des Messers zu sehen. Die Knie bebten ihr, pin Schüttel sroft durchlief ihren Körper. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht. Immer weiter ging eg, der Athem drohte ihr zu versagen. Noch eine Straßenkreuzung — und dann tam ihre Ecke! Schnell um diese Ecke, nun noch ein paar Häuser, quer über die Straße — und sie stand vor der klei nen Gitterthiir zu dem Vorgarten, den sie noch durchschreiten mußte. Mit zitternden Händen suchte sie den Schlüssel in den Taschen —- sie fand ihn nicht. O Gott, und schon wurde wieder der Schritt des Verfol gerg hörbar! Da —- endlich — hat sie den Schlüssel. Nun schnell öffnen! Aber die Finger versagten fast den Dcenft Bedentlisetz näher iomrnt der Schritt, er muß schon die Ecke passirt haben· Verzweifelt faßt sie den Schlüssel mit beiden Händen, endlich springt die Thür auf. Schnell ist sie hinein und hat die Thür ins Schloß geworfen, ohne sich Zeit zu nehmen, sie wieder zu ver schließen, dann durcheilt sie den Vor garten und springt die Stufen zu der. Hausthür hinauf. Aber nun muß sie erst wieder den zweiten Schlüssel suchen! Fieberhaft wühlen ihre Hände in den Kleidern, während sie den Mann schon an der Gitterthür hört Sie sucht noch ——- da geht die Git terthür auf — Schritte aus dem Kies. — —— Großer Gott, der Mann ver-« folgt sie bis ins- Hau5, sie ist verlo ren! Jetzt —- der Schlüssel —--— hinein ins Schloß —— die Thür ist offen — sie . hinein. Aber der Mann ist schon die Stu sen hinaufgekommen und legteben die Hand aus die Thürtlinte. Sie ist schon aus der Treppe und blickt —- zum ersten Male ·—— rück- » lsuktps UU Ins-,- Iu un »Es syukpuykssk jeneg sunielnde Augenpaar, ein halb erstickier Schrei entringi sich ihrer Brust, die Sinne schwinden ihr, nnd dumpf ausschlagend sinkt sie zu Bo den.« -— Doktor Webler hielt inne. Alle hingen gespannt an seinen Lippen. »Weiter —— iveiier!« drängte man. »Das Poltern des ausfchlagenden Körpers weilte die Bewohner aus ih rer Ruhe, sie erschienen aus der Treppe und brachten die ihnen wohlbekannte Dame in ihre Pohnung wo sie med rere Tage info ge der auggestandenen Angst und Aufregungde Bett hiiien mußte.« »Und der Veesolget?« »Den half getreulich bei dem Rei tungsweri init Er wohnte nämlich — seit Z i Tagen in demselben Hause esne keppe hoher und wollte ganz — geglofi» nach Hause gehen; Jch selbst Fuss-«- - - - - WO-; « Ismene-. Rim ist die Weil ein goldenes Son- » Uemneet . Und alleFreuden sind daiin zu Haus bfullen iauilzei d jeden Winkel aus« lntnd spielen mit -den Winden hin und. .» H- s» ick «, Aus 7 jedem Hglm blinlt Lust Und» — GJliicllichJsein , Und tvo sonst Trii zer, hell ein Blüm - kein schaut, . Und schaut DiJ an, wie Augen einer H rauix . . Und« alles lebt! Lebt, um Dir lieb zu sein. . Man darf den Menschen am wenig sten die Freude verderben, die sie einem machen wollen. ZEISS-L " Uns alter sie-einführte. Ein seltsames Schauspiel, eine ro mantische Auferstehung ferner Ver gangenheit, bot sich unlängst für die Bewohner einer Reihe Plätze iin Staat Washington und auch in Ge genden weiter östlich Man sah in einem echten altmodi schen »Prairie - S-chooner«, der von zwei gelehrigen Ochsen gezogen wurde, einen graubärtigen Mann nebst seiner Familie-; Der Mann war aber lein Buhmer, welche nach neu zu eröffnen dem Heimstättenland irgendwo im Nordwesten strebte, sondern es war kein Anderer, als der frühere Pionier Erza Meeker, bekannt als »Hopfenkö nig des Nordtvestens.« Er war im Jahre 1852 von Jn dianapolis aus über die berühmte alte Oregon-Fährte in einem »Prairie Schooner« nach dem äußersten Westen gewandert, und längst trug er ein leb haftes Verlangen darnach, diesen gan zen Weg unter möglichst den gleichen Verhältnissen nochmals zu machen und dabei die Führte, zum Gedächtniß der Nachwelt, durch Pfosten zu bezeichnen. Seinen früheren Zeltwagen hat er zwar nicht mehr; aber er ließ sich den jetzt benutzten eigens für diese Tour bauen, und zwar soweit wie möglich aus Theilen solcher Wagen, welche thctsächlich in den 50er Jahren; be nutzt worden waren. Und besonders sah er darauf, daß der Wageufond wasserdicht für das Ueberqueren .-. von Strömen gemacht wurde. Diese merkwürdige Tour, deren Dauer auf insgesammt etwa 8 Mo nate bemessen ist, war nach den letzten Bericht-en noch nicht zu Ende Und sie bereitet Herrn Meetcr und den Sei nen riesigen Genuß· Sie hat aber auch allgemeines lulinrgeschichtlickes Jn teresse « « An iener Fährte selbst, dir-S Gestade des Columbia- and des Stintei Flus ses bis nach den Quellgelvässern des letzteren hinauf, durch zden South Paß und den Sweetwater-', den« North Platte nnd den Platte-« Fluß hinab «u. s w. hat sich nicht gar Viel geändert: die Scenerien wenigstens sindkso Ziem lich dieselben geblielen « -ter ch hnt Alles einen zahneren Antcichs clber Herrn Meeter’s Angehörige - werden diesen Unterschied nicht bemerken und wohl unnesiihr denselben Eindruck von der Tour betont: nen, wie Herr Meeier ron seiner nrsprunalichen Und dieser kann immerhin in der Erinnerung qanz wieder die alte Zeit dir sich er stehen lesen Seinerzeit kvnr diese Tour eine höchst strapaziöse nnd cefiihrlichel Wilde Jndianer bedrohten die Partie, die ans ztoeiAbtheilungen bestand, einer von 24 Personen unter Füh rung eines Mrnnes NamenI Hunt nnd einer von nur einem Halbdutzend Personen Beide Abtheilungem durch einen reißenden Strom getrennt und lange in nnwirtissamer Wildniß unt he rirrentr "—-— bei dem ver-zweifelten Versuch, über die Continental- -Wasser scheide nich den Quellgewässern ir gend eine- Flusses zu gelangen, der sie nach dem«Stillen Ocenn führen würde —, geriethen in die schwerste Noth Und konnten sich nur durch dag Schlachten sast aller ihrer wenigen Pferde nnd Hunde, die sie sonst noth wendig brauchte::, ror dem Verhun gern schützen. Als nmn nahe diran we r auch du« letzte Pferd zu schlachten —-— schon l).;tte man Suppe aus alten Mitten sins gemacktlxsps Und damit sich viel leicht in ein-e höchst perhängnißpolle ane zu bringen, stieß man endlich auf ein Jndianerlaaet, und ,nm Glück Waren es keine mordlustinen Rath häute, Don deren Thatrn manche ac itleichte Knochen in der Wildniß er ählten, sondern sie halfen so gut sie önnietn Tief im Winter erteichie die wiedervereinitte Pariie die Quell geioässor des Sn.·tefiusses nnd schlief-, iickt den Stille-I Ocean. - Die Fährie wurde eine-r der Haupt vege für die großeWanderbewegmtg nach dem Westen, nnd es lohnt sich iie dürch dauernde DenktniileT iraenb oeichec ·Ari zu bezeichnen Es ist schon denan dsie.Rcd-, diesen Plan Ilk allgemeine Sache auszuführen nnd etwas Haltbakeres aufzurichten 11.6 Ezka Meeieth Holzpfoiten ! -·-——--.-d··6st-—-« ·Her·kfchaftö·lofe Geführt-L Jtn Gegensatj zn anderen- soge nannten Ureintvoliitern Amerian sind IicESlimog beioit ess dadnrch bemer iensweri, dtjtß sie ieine Häupt linge ciben nnd in ttnvenindettein Natur u and yhne Gefdie iebeiy — s. Muster enemåen wel n iheeeigetie Britji geegf sides bwohl Inianckel LIMan inehi ittii ·inaiirielle·n Giiiern ! siegneit sind ais endete, herrscht int einigen volle Gleichheit nnd Frei-i kRackjs Id·et·tt übereinstiinmenden Zeug-· niß von Forsche rn, wie Dr. Salagei,; C.apt Halm, Jianfen ti A bewähki sich dieser hatfchaftslofe Gesellschafts Instand bei den Esfitnos mit da th Ileirh eine ishr weitgehende Brüderi lichieii und geinenieiiigeö Ajuöholfeit besteht-; toie man es Inder-Zwei höch stetig unter ganz nngewöhniichen Bot Mitwifo weicht einfach dazu zwin gen, ins jetzt- heoåachrei dass Der Es « iimo ist von Haus ans die Feiedliele nnd Aufrichtithit seniin TiMit Be dauern ist ntsr hinznzljsstgens das Libetull wo -·et mit det modernen CI vitifution in Vettiindung käm alle Diese seine Botziiae erstorben find,l und It fich faft tin-.- die civilisatorischen Laster aneignei. dewweitxs -:- :.s. s »Es eibt zwei Dinge, die wir nie ergründen werden-, meine Hereeiix dag «ist erstens« die Unsterblichkeit der Seeie, zweiiens meine Frau « -'—.,— Schlatt . . Kaufmann Cals der kleine Moritz durchaus aufs Karoussell will): «.,,Wozu brauchst Du Dich erst auffs Karoussell zu «,setzen Mor-.itz«l . . wo sich ja dreht die ganze Erde?« · Der Pantoffelheld. »Da lese ich, daß bei so einein Kriege gleich fünfzigtausend Mann auf ·"eiisi mal einberufen werden Ich be greife nur nicht, wie man da die ZU fiimniung all der Frauen erlangt « - Sein Wunsch ist trittst « . Bumniler, welcher hinausgewckrfen wird: »Mein ganzes Leben lang Hab’ ich mer gewünscht, mal zu fahren init ner Fluginaschine, jetzt habs ich doch ne kleene Vorstellung« « - Die Hauptsache. v « , - Photograph: ,,Wiinfcht der Herr Oekonom ganze Figur odee Brust bild?« " Gitgi:- ,,Ah,- gnngaS zu . . . Brustbild! «Wo i« «do’"exira meine lan gen Stiefel n’zogen hab-U« « -« - Seh-neus. JJg . ,;Jhte Uhr gkht ja eine ganze Stunde vor-« · »Ich weiß, inein Mann hat etzt nämlich eine andere Stelle-, wo er, eiaitt wie früher um neun Uhr, fchon uin acht Uhr anfangen muß, und da habe ich die Uhr uin eine Stunde vorge rückt, damit s ihm nicht gar so schwer fällt« T . Keine Gefahr ; ,,Se«chs Mal hat der· Reserendar lheute Abend ichon inii Jhree Fkaii geianzi und keßt schen sie Bea und flüstekn. Beunruhigt nichi?« « . B michs-F Rentierj DIE-; wp,;. da kennen Sie meine Fran schiecht Ess- die läßt sich nich-i annuknpenW zj J Dai- variim Schiller Frau-Meiner ,,Jinmer noch« JUng -geiell’, HerrAssessvr?« E ."· F Assessor: »Jamoljl, gnädigesFraU HSie wissen ja» Schiller sagts DtUm prüfe, wer sich ewig bindei!« « Frau Meyetz »an recht abe! mir scheint-, Sie handeln so, als ob es ge sagt hättet Drutn priise ewig; ther sich bindeil« Emechuiisimppi ; »Es toiid fi erT eine Zeit kom men, wo es nur no Vegetärier giebt, denn Hiese Lebensweise allein veebiikgt Gesundheit und langes Leben!«’«« , Bd JAber wie kommt est denn Wenn das Ihre UebeizeUgUng ist, »daß Sie irotzdem hier jeden Abend Jht 5Einmis sleal e-ssen?" ( A-«. « »Weil ich lebenZUiilde binl'« . Vom Kaiekncnlivi , Setgeant »Leute, wenn ich Euch fo schlapp und. dämlich dastehen sehe, bin ich allerdings auch für die Abriiiiungl« » »- Die«·idanptsache. » Frau A.: »Sie gehenschon wieder ins Theater?«-«Jch- denke. Siehaben das-Stück schon gesehen?« . Frau B» . »Ja aber noch nicht it meinem neuen Kleid!« W ' » Galantet Tkost »Sie waren heute den ganzen Abend io ernst, gnädigeJ Fräulein, als ob das aanze Dafein Sie anwidre?« ·,,4«llun, glauben Sie nicht, daß das Leben ein Unglück ist?« ..,Ein Unglück-Z Aeb allerdings! Aber lrösten Sie· sich! Wenn man bei einein Unallick mit solch zwei blauen Angen davonkommt, dann kann manp schon ertraqu « « l «".7«"Uuchschiimm.9" . 1 VIII-itde — L » " . « ch dre diiß Jhxe ochr"c-qesmuts «ter ae äihffch krank Ist « » »Nein trank nichtp« mm gefähr lich!«