No. 220. Am seit in dieHahl is an die Stehtsch die ?lhperie« « ges starr. Z yen jeden cEuan von die Muh sick gehört un hen auch ganz genau gewißt, daß mein Törn bald komme is. Mit einmal hat emand an mei Dohe enaikt und agt: »Mäddem, mache e sich reddig, Sie sm neckit.« Es war e gutes Ding, daß ich reddig war; ich hen mich nur noch schnell mei Jehs e wenig ussgesickst mit e wenig I ander un e wenig Nuhsch un dann sin ich augeit an die Stehtsch Es is mich do e wenig schenierlich ge wese, awwer wie mich die annere - Members von die Kompenie gesehn den« doh en se in die Händs gekläppt un hen gesagt, ich deht auteseit gucke. Do hen ich widder e wenig Korretich ussgepickt unw eii grad mei Stichwort komme is, do sin ich grad in die Mii tel von die Stehtsch gesteppt un hen meine Leins esuuge wo geheiße ben: »Weil du bit so verdorwe is meine Lieb storwe.« Jch hen das mit en arig chiine Triller gesunge un die ganze Ahdienz, wo aus die Membersclk un die Stei;tsch-diinds un das Ohrfe stra konsistet hat« die all hrn gekläpvt wie krehsig un der Thiereckter hot ge sagi, wann ich nii e geheirathe Frau wär, dann deht er mich in Pobiick en Riß gewwe. Jch skn so entußjastici gewese, daß ich gesagt hen: »Weil, wann Se Jhne Jbre innerste Gefühle nit unnerdricke könne, dann ge ehett." Er hot awwer geia t, er deht nit stible ais wann er ich Trubel mache sollt un is dann weg gange. Was mich awwer am mehrschte gepließt hot, dos war, daß die Behsdromm zu mich komme is un Hände mit mich geschenkt hat« Er hot gesagt da; wär der größte Genuß gewese, wo er for e lange Zeit gehabt hätt un zivische ihne un mich kann ich Ihn-e auch noch sage, daß er zwei Tiers aus seine Auge geskwiest hot, die ware sc dick wie Kuhksunmerekern Well, das Riehörsel is dann weiter ginge un mer hen alles zu skn aris. gute Abs schluß gebracht. Ter Professor bot en arig niete kleine Spietich an uns gemacht wo et uns gedankt hot un wo er dann gesagt bot, wann mer in die Persormenz nur halb sc« gut wäre, dann wäre sei Giiia gemacht; er deht die ganze Kompenie mit an die Rohr nemme un deht uns königlich bezahle. Wenn er dann niit uns dorch wör, dann könnte mir Jngehtschments in die größte Aperic-.5iompeiiie2 kriege. Dann sin mer heim gange; ofs Lobi-L hen mer uns ers-ist widder in unsere ordinehre Suhts gedreßt. Von dei: nächste Da an, hen die Ettioerteises nients getart. An alle Kornerscts ware Bills gepoljstet fo groß wie e Haus un in die ganze Zittie is von nicks annerschter retahkt irorde wie vor. die Ahperie. Qfs Rohr-s is kein Name von die Vlhrtift ·:e:nenschend worde un das bot uns grad geticke::· An en schöne Obend-hot der Phil, was mein Hostend is. zu mich ge sagt: »Ich will froh sein, wann enc lich emoi dei Ahperie-Bißneß iwwcr is. Jch hen die ganze Zeit nieks ge sagt, awwer jeßt kann ich dich soviel saigg daß ich von den ganze Bißneß si un teiert tin. An die san-e Reit. wo du die irehsigeEidie besi, eAhpe tiesmger zu sein, hen ich noch kein diesenie Miel gehabt. Dreiviektel von die Zeit, ma: das Dinner ver kennt un das Innere Verte! von die seit hen ich kein Sopvek esse könne. itohs ich kann seine Kohle beisse un mehr wie Kohle is es doch nit· Ur for den Riesen sag ich dich keit hier« , Wann nit verdollt schnell en chbehnsch · komme vag, dann black ich das ganze Thieheier ißneß un sage, ich geivwe nit meine Permischen.« Mistek Edi ihok, ich sin Doch crig geschiehtt ge wese wie der Phiiipp den Weg getahtt hob Jch hen ihn ja nit blehme könne, daß er so aefiihli hat, awwer von die Ahperie hätt ich nii Felosse un wann et sich von mich hätt mache lossc. Ach, for warum hen nit WT for die Kunst? Dann könnt met doch anz anneeschtee lewe un es wiie e Freud an die Welt u sein! Jch hen oviel gesehn, daß e bes hot geschehn müsse. Awwer wus? Wann ich noch mit die Wedesweiletn än freundliche Tehrms wär, dann hätt ich die ge fragt, daß die demillie bei sie esse könnt, awwer wiss war, is da dran nit zu dente gewese. En Kuc! heim-» dazu hen ich auch nit geiiihlt un ei tell fuh, ich sin in e böse Ficke gewese. Jch den gesagt: »Phil, ich will dich emol ebbes sage; ;ch sin arig faetie, daß du den Weg tomplehne duhst un daß »du at teine Kansiddeeehschen zei e duht, wenn deine Frau dazu ten e duht, daß unser Name berühmt werd. Wann vie Ahpetie vorbei is, dann wek’n alle Mensche ron uns spreche un alle Pchpergch poblische mei Pickschee un oss Rohr werit du dann au gemenschend un ich denke, das is do auch ebbes weeih un verdolli mehr, als wann die Leut dein Name menschene un sage, ach, das is der Feller wo immer bei den Wedesweilet Horte dugh oddet im Beste Fall: ach," du mein den, wo den Schnusfiobiicke bei die Tonn taufe duht. Sieh, ich gehn dich en Name mache un daß sollst du epprieschjiehtr. « Do hot der toffe Feller gesdktc »Ich geb gar nicks drum," was du, odder was die Piebels von« mich denke duhn. Mein Name, den ruhn ich schon seit meine früheste Kindheit wehte un wie jeden Narr f-ine Kapp gefällt, so gleich i mein Yame am allerbeste. Was i will,' :.-.i .-k-—4-- Q.-At-- ·--- uns UUI II I- UIGIIIILDY JJUIILI III IIIIIII ich das nit kriege, dann vehg ich en Faß, wie er in die ganze Weltge ichicht noch nit erlebt is worde. Jch sin von das Koixiediante Bißneß sick un teiert un ich sin TSchnitt-, daß du besohr lang, denselire eg fühle duhst. E Guhs belangt nit in den Parlor, die duht in den Guhspahnd belange un du besser duhst zu dein Haustieping tende un läßt annere Piebels die Ah perie konne. Ennihau, will ich aw wer, daß diesend gekocht werd un jetzt weißt du wie ich in den Kebs denke-« Ich kann Jhne sag-, es hot mich put tinier mei Herzche gebroche, wie der Pbil den Weg aetahtt hot un ich duhn wiiche, es wär schon alles- iwwer. Ach. die Kunst is doch nit immer so schön wie mer dente duht un mir arme Abrtists müsse schrecklich sofferr. Mit keste Riegards Yours Lizzie Hanfstengei. Im Zweite-L Herk: »Wie alt sind Sie. mein Fräulein, wenn man fragen darf-?« « Fräulein: »40 Jahre." Herr: »Und da denlen Sie ans Hei rathen?!« Fräulein: »Wie soll ich das verste hen, —- meinen Sie schon oder erst?" Ein Dulden Onkel: »Alfred, Alired, wenn ich so viel Schulden hätte wie Du. ich alaube, ich tönnte keine Nacht schla sen!'« Neste (,zerlnirscht): »So geht mir’s ia auch —- und da wunderst Du Dich noch, daß ich immer so lange in der Kneipe sitze!« Er bat auch recht. Bankier lzum schriststellernden Sohne): »Harm, laß ab von der brot losen Kunst und fang an ä Geschäft. Du weißt doch, Geld regiert die Welt!« Harm: ,,Geld? — Der Schein re giert die Welt, sagt Schiller!« Vater: »Na — Schiller hat auch recht; is a Tausendmartschein kein Verschuva Richter: »Sie sind befchuldigt, in die zum »Vertan gebrachte Milch Wasser gegossen zu haben und noch dazu fchniutziges, schlechtes Wasser!« Bauer: »Das ift ganz gemeine Bek leumdung. Mein Brunnenwasser ift das befte itn ganzen Dorfe!« Der Glut-kopf. Hausirer: »Vielleichk ’ne Haarbiirfte gefällig?« Gast: »Sie müssen doch sehen, daß ich dafür keinen Bedarf hast« Hausirer: »O, Sie können gleich ’ne unfehlbare haaretzeugungs - Tinktur für 75 Pfennige dazu bekommen!« L Gefährlich. ’- M Wikth: «Gleich bebst den Stuhl Auf- Girgl . . . . die Beine laden ja förmlich zur Naufetei eins-« t—FTji IRS-. — Ournoresie von France-Z Küipe chroth vor Eifer trat Minchen »Da elmeier vor ihre Schwester Chri -stine, strich sich mit beiden änden den grauen Scheitel glatt und eufzte: »Na, syeweit wären wir, die Stube ist in rdnung, Tinings, — fehlt nur noch der Pensionär. Bin ich aber »ge fpannt, wen wir da betommen!« Tining sah fie ein wenig säuerlich iiber ihre Brille hinweg an. »Tu l’as vonlu, George Dandin!« sagte sie gewichtig und strickte mit verdop peltem Eifer weiter, daß die langen Nadeln nur so tlapperten »Aber Tining!« rief Minchen kläg lich, »tbu’ doch jetzt nicht so, als wenn dich die ganze Sache, der Pensionär, meine ich, nichts anginge! Haben wir nicht alles sorgfältig überlegt und besprochen? Sind wir nicht beide in einem gesetzten Alter, wo ein junger Mann unseren Ruf . . .« ,,Allerdings!« unterbrach sie Ti ning mit unerschiitterlicher Gelassen heit. Vielleicht ist’s aber ein al ter rheumatischer, unliebenswiirdiger Griesgram, der uns unser gemiithli ches Leben nur sauer macht, ohne uns die erwartete Abwechslung zu bieten. Mining.« Minin stellte sich in Positur. Dann ne men wir ihn einfach nicht!« rief sie kriegerisch. »So, was trittst du denn sagen, wenn der Griesgram nach den Grün den fragt? Zu flunkern hast du, Gott sei dank, noch nicht gelernt. Dass Zimmer ist in der Zeitung angezeigt, und im Fenster hängt noch zum Uebersluß der Y.lteldezettel.« Jn diesem Augenblick wurde heftig geschellt. Minin stiirzte in peinlicher Atejreguna zur - Hiir und»öffnete. Ui llc Lcllckilimmh Mc IicH lll lylck Höhe überfchl11g, sagte schüchtern: »Hier wird ein P: usionär gewünscht, nicht wahr?« »Gott sei dani, der ist jung und sicher kein Griesgram!« ging es blitz schnell durch Mining s Kopf »Jawohl, mein Herr« sagte sie freundlich, »bitte, treten Sie näher. Jhr Name?« »Carlo Kempinsiy«, sagte der junge Mann hastig. »Tai-f ich das Zimmer sehen?« Geschäftig ging Mining zu ihrer Schwester hinein und warf ihr einen iriumphierenden Blick zu. »Meine Schwester, Christi-ne Hasel meier, Herr Kempinsty...« »Carlo Kempins!y«, korrigirie der bescheidene junge Mann »Sie sind wohl Schgnspieler2« fragte Fräulein Christine mit hoch gezo enen Augenbrauen as wohl nicht, ich bin aber fo zusagen auch ein Jüncer der Kunst —- ich bin, hm, Ko is. « ,,Statist?« fragten beide Schwe stern verwundert. »Kopist«, wiederholte Carlo Rem pinsih mit einer schwungvollen Arm bewegung ,,Maier! Jch lopire in den Gemäldegallerien alte Schmöter. « »Seht angenehm«, sagten die bei den alten Fräulein zeremonielL ,,Alio Sie wünschen das Zimmer zu sehen?« Mining ging mit dem Schlüssel bunde voraus: Carlo Kempingtn folgte respektvoll, nnd Tining schlos den Zug. Freudig erregt schloß Mi ning die Thür auf. Ein sauberes Zimmer mit rothen Vorhang-un einen Linoleumteppicis einem gemiithlichen Sofa, zwei Lehn stählen, zwei Ti« Iiren, Kommode und Schrank zeigte sich feinen erwartungs vollen Blicken. Das Bett und der Wafchtifch waren durch einen rothen Wandfchirm sitiies verhüllt. Die Stube machte einen überaus anhei melnden Eindruck. »Aber das -.st ja ganz reizend. rief Cirlo Keinpinsih begeistert. »Ja, es ist nett«, nickten die beider Schwestern »Der Ofen hält anst recht warm, jetzt zur Winterzeit wer den Sie das angenehm empfinden.« n»Und die Verpfleaung9« Carlo ----- Ik csfl h-- »..Iu--k4 « - Ink- IIF I.-so, su u who-s Uslshdse us « slehendem Kinderausdruck aus seinen hjbschem blauen Augen an ,,Mvrgens Kaiser mit Butterbroi. auf Wunsch zutr- Friihstiick ein Gla; Milch und Eier Mittags drei Spei , sen, um vier Uhr Thee und um acht Uhr Abendegem eine warrne Speiie und kalter I ufsckknitt«, leicrte Frau lein Mining geschäitsmäßig herunter so, als habe sie in ihrem ganzen Le ben nichts anderes gethan. Carlos Augen wurden immer gri ßcr und entzückter. »Aber das-— das ist ja großartig!« sagte er endlich ausJoller Brustf »Und-»der Preis-, wenn ich bitten darf?« »Fünszehn Mart siir das Zimmer und vierzig Mark die Betöstigung.. na, sacen wir fünfundbreißig Mark « Das Antlitz des jungen Mannes beiickte eine tiefe Enttäuschung aus. »Es hätte mir alles herrlich ge paßt«, murmelte er, »aber meine Mit tel sind, hni, leider. .." Er stockte. »Ja, billiger können wir's Jhner nicht gebeut« sagte Fräulein Tining stoi ch. inchen singirirte in der Luft herum. »Na, vielleicht« .·« sag te sie gutmüth und sah ängstlich bit tend ihre chtvester an, »wenn Sie Abean auf die warme Speise unv die Milch zum Frühstück vers ichten.. sagen wir also rei ig Musik« »Mit dem immer-I« fragte Carlo Kempinsth armlvs». »Ohne Zimmer!'« schloß Minchen kedauernd. Ein wehmuthsvvller Seufzer —die — MMWHM wirklich erbaeinungswiirdig betrübt drein. »Ich hätte mich unendlich wohl gefühlt kei Ihnen, meine Das men!« murmelte er. »Es hat nicht sollen sein!« Niedergeschlagen ging er. Rathlos sahen sich die beiden alten Fräulein an. »Ein lieber, junger Manni« sagte Fräulein Minchen traurig, »so einen bekommen wir nicht wiieder.« »Hm — abwarten!« grollte Tin en. Um die Abendmahlzeit wurde aber mals gesehellt. Ein großes Packetwurde in die Thür geschoben. Für die Dnmen Haselmeier«, sagte eine leise Stimme. »Hast du etwas bestellt, Tining?« fragte Mining neugierig. »Nicht, daß ich wüßte« Mit fliegenden Fingern riß Fräu lein Minchen an den Schnüren. »Ein —- ein Tannenzweig!« rief sie athem los, »und sieh’ nur, dicke Stearins iichtstrümpfe sind mit Bindfäden dar an befestigt — Orangen und Nüsse und Naschwert!« jappte sie —- »und sieh’ da hängt ja auch ein Briefchen: »Den verehrten giitigen Damen Ha selmeier — ein verspäteter Weih nachtsgruß von einem, der so gern Ihr Pensionär geworden ioäte.« Minchen’s Augen füllten sich mit Thränen. Nein, wie rührend!« seufzte fie. Das ist aber ein goldene-s Ge iniith. Und nun hat der arme Mensch auch noch Ausgaben gehabt. Sahst du, Tining, wie dürftig fein Anzug war?« O ja. Tining hatte alles genau geschen, aber sie mochte es nicht zu geben ——noch mehr, aus irgend einem unbekannten Grunde verhärtete sicli ihr Herz gegen tLarlo Keinpinsly unis fchalt sich dafür insgeheim bösartig nnd hartherzig. Ta entdeckte sie now ein zweites Briefchen: Fräulein Ebri fiine Haselmeier überschrichen »Es wär’ zu schön gewesen« d’rui.i hin-. »H« Ism- MM feind darin ,,E.rinnern Sie sich, verehrtes, gütiaes Fräulein bei diesen Worten des Jhnert elzrerbietigst ergebenen Carlo Kern pinsty.« » » Tining war es gelungen, diesen Brief vor ihrer Schwester unbemerkt zu estamotiren nnd heimlich zu lesen. »Der dumme Fratz!« brummte sie gutmüthig. »Warum sollt’s denn nicht sein?« , »Was denn, Tining? fragte Mi ningz neugierig. ».lch, gar nicht-J, geh’ zu Bette, alte Schwester.« « »Aufgeregt ging Mining Hatelzi meier zu Bett, konnte aber lange nich. einschlafen. Am nächsten Tage war ihr Geburtstag; Tining stand in aller Morgenfrühe auf und hatte viel zu ordnen und zu schaffen. Als Mining in’s Eßzinrmer trat, blieb sie wie versieinert sieben. Auf ihrem Platz, mitten vor einem präch tigen GeburtstagztringeL saß — Carlo Kempinslh. Seine hübschen lslauen Augen strahlten sie glückselia an. »Ah bin wieder da!« sauchzie er. » ining«, sprach Tining würde voll, »sintemal und alldieweil du heut Geburtsta. hast, so schenke ich dir un seren PenFioniiU wenn er sich ordent lich aufführt und wir mit ihm zu rieden sind, so magst du ihn mir zi meinem Geburtstage wiedersehenken Wenn nicht —« sie sah Carlo Kern pinsty schalkhast drohend an — »sc fchmeifzen tvir Sie mit vereinters Kräften hinaus, Herr Carlo, und dann helfen Jhnen keine nachträg lichen Weihnachtsgriiße oder Tannen zweige was!« ,,Tinina!« sgxris Minins entzückt und fiel ihr in die Arme. Mit nassen Kinderauaen saß Carl-; ermpinsky dabei und biß hungrig it: feine Kringelschnittr. W Die Franzosen in Mars-sto. Korrespondenz aus Tanger. Man mag über die Franzosen denken wie man will, eines muß man » . Ihn-n soff-no --- p- cm«--Il·« l--l. --,- --«- wsj - syck Ist- s« JJSUDUVIU VIII-u sie ihren Interessen geschickt vorgearbei tet undthun esziioct). Fiir znich ist ek nur eine Frage der Zeit, daß Marokko ganz unter französischen Einfluß kommt, wenn nicht gar französifche Fiolonie wird. Es wird vielleicht man chen Deutschen geben, der hier ein »lei der« vermißt. Aber ich verzichte auf dies »leider«, denn wenn ich auch ganz gut erkenne, daß Marokko das geeig netste Land wäre, unseren Bevölke rungsiiberschuß aufzunehmen, so brau chen wir uns doch nicht die Finger da ran zu verbrennen, sondern können ruhig abwarten, wie die Franzosen da bei fahren, vielleicht können wir in ein paar Jahrzehnten oder noch später in diesem gesegneten Land auf ganz fried lichem Wege ihre Nachfolger werden. Sie haben nun einmal die theuer be zahlten Erfahrungen mit den muham medanischen Kolonien gemacht. Wir können dort nicht mit ihnen konkurri ren, aber wir können Lehren daraus ziehen, und wir müssen es, wenn wir unsererPolitik, die Inuhammedanifchen Staaten gegen jede Vergewaltigung von anderer Seite zu unterstützen und Nutzen daraus zu ziehen, treu bleiben wollen. Darum will ich kurz darstel len, wie die Franzosen hier arbeiten. Neben dem »Comit6 du Maroc« und in Verbindung mit diesem bestehen nicht weniger als vier mehr oder min der gleichartige Unternehmungen, die sadimtlich entweder vom Staate mit namhaften Summen unterstützt wer den oder hohe Beamten in leitenden die die »p6ne5-tration pacifique" betrei ben. Die französische Sprache wird in s maurischen und jüdischen Schulen ge- - lehrt. Die ,,Alliance israeslite univer- - selle« hat hier das Hauptverdienst Wenn es auch vom allgemein zivilisa torischen Gesichtspunkte gut ift, daß e i n e Sprache einer europäischen Na tion gründlich betrieben wird, anstatt mehrere oberflächlüsh zu lehren, so ist es doch von unserem nationalenStand- ; puntt aus zu bedauern, daß es gerade ’ die französifche Sprache ist. Die deut- e schenMitglieder der »Alliance israölite« « scheinen sich nicht rechtzeitig aufgerafft zu haben, um Einspruch dagegen zu erheben. Der Versuch, die deutsche Sprache in Maroito zu verbreiten, ist nunmehr leider wohl verspätet, und so weit er bis jetzt zur Ausführung ge langte, recht platonisch. Auch die eng lische Abtheilung der ,,Alliance israe lite« hat keine wesentlichen Erfolge hier erzielt Die französische Spra che ist durch ihre Verwandtschaft mit der spanischen, die die meisten Juden int Lande sprechen, ja auch die geeignet ste. Für den Araber wird es ziemlich gleich sein, welche Sprache er lernt; seine Zunge ist durch die Laute seiner eigenen Sprache genügend schneidig ge macht, um sich jedes andereJdiom leicht anzueignen. Meistens sind die Araber auch recht gut fiir fremde Sprachen be gabt. Hier in Tanger radebrechen fast alle neben Spanisch auch Französisch und Englisch, hingegen Deutsch fast gar nicht. Das bezieht sich aver nur auf denjenigen Theil des Volkes, der mit den Fremden stündlich in Berührung ist. Der gelehrte Araber hat keine Ah nung von einer fremden Sprache; eine solche wird auf der Universität in Fez nicht mehr gelehrt. Es ist schon viel, wenn einer, wie der ehemalige Kriegs niinister Menebbi, beim Tennisspielen englisch zählen kann. Jn Tanger gibt eg- eine spanische und eine französische Tageszeitung ferner eine arabische, welche ganz in französischem Sinne ar beitet, eine weitere spanische Zeitung "(zweimal wochentcich), ein englisches, ein spanische-Z und ein hebräisches Wo chenblatt und eine französischeMonats schrift für Musik. Jn Tanger, Fez, Rabat und Uschda befinden sich fran zösische Armee-Jnstrutteure, so daß die Konserenzbeschlüsse, wenn der Sultan ihnen noch beitritt, gar keine wesent liche Verstärkung nöthig machen. JnTetuan, einem der wichtigsten in telleltuellen Mittelpunkte des Riffge biete-T fehlt sowohl deutsche Post wie deutsche Vertretung. Allerdings gibt es keine Deutschen dort, aber auch so wenig Franzosen, daß für sie allein die mungen nicht in Frage gekommen sein kann. Jm ganzen haben die Franzo sen zwei tonsularifche Bertretungen mehr wie wir. Unsere deutsche Post ist der französischen offenbar überlegen. Jn sieben Jahren hat sce genau so viel erreicht, wie die Franzosen in 46 Jah Franzosen die Maroktaner mit ande ren Vertehrsmitteln bekannt. Bis an die marotlanische Grenze heran haben sie in Algier Eisenbahnen und Stra ßen gebaut, und sie unterhalten sogar Ufchda, der wichtigsten Stadt im Osten des Reiches-. Mit allen unsiche ren Elementen pflegen die Franzosen freundschaftliche Beziehungen. Der unterstützt. Nordafrika erstreckt und dessen Groß vater sogar den Versuch gemacht hat, den Sultan zu beseitigen, ist französi sische Ehrenlegion, ebenso wie die hier Lin Tanaer lebenden Scherife, seine Einrichtung der genannten Unterneh- « ren, und sie dürfte ihnen bald denRang » abgelaufen haben. Dafür machen diel einen regelmäßigen Wagenvertehr nach » Prätendent wird nur von Franzosen . Der Scherif von Wasan, gewisser- . maßen der muhammedanifche Papst« dessen Einfluß sich über das gesammte ’ seh-r Schützling und trägt die franzö: ; Stiesbriider, die, obgleich sie Söhne ei ner Engländerin sind, im Fanatismus das mögliche leisten, Die Franzosen haben seinerzeit die große marokkani sche Anleihe von 62 Millionen Franken ’ gemacht, die wir Deutsche hätten haben s können. Daran haben sie, schlecht ge rechnet, bereits 25 Prozent verdient. Die Anleihe wurde mit 46250 Fr. aus ! den Markt gebracht und sieht heute aus l 534 Fr. Schiffe von sechs französi- ; schen Linien laufen die marokkarpischen Häsen regelmäßig an, sowohl an der’ Atlantischen wie an der Mittelwer tüste; die eine Linie bringt sogar wö chentlichen Verkehr-, die ander zwei- bis dreimal im Monat. Außerdem ist Marseille durch zwei englische lüber Gibrciltar), eine deutsche und zwei ita- « lienische Linien in häufigster Verbin- ; dung mit Marokko. England, Spa nien und Jtalien sind auch gut verbun de-n. Wir Deutschen haben als regel mäßige direkte Verbindung nur die Ostasrika-Linie einmal und die Olden burg - Portugiesische Dampfschisssg rhederei zweimal im Monat. Unregel mäßig kommen die Sloman-Dampser. s Durch den Norddeutschen Lloyd, die s Hamburg-Amerika-Linie und den Bre- s mer Neptun haben wir über Gibraltar « Verbindung. Eine regelmäßige deut sche Linie entlang der marokkanischen Küste fehlt. Die Oldenburg-Vortugie sische läuft zwar die Häfen an, aber fce gewährt keine Sicherheit in Bezug auf Eintrefsen und Regelmäßigkeit, da sie sich nur nach dem jeweiligen Frachtgut richtet. Dennoch würde sich eine solche Linie sehr gut rentiren nach allgemein hier vertretener Ansicht. » — W sischen Händen oder haben wenigstens sranzösische Ausschriften und sran ö sisch sprechendes Personal. Tiigfich thut sich irgendein neues sranzbsisches Geschäft hier aus. Es herrscht augen blicklich eine sehr rege Thäiigleit unter den französischen Speiulanten. Deut sche Geschäfte, die sich direkt an das Publikum wenden, gibt es hier über haupt nicht. Nur —- natiirlich — eine Identsche Bierstube bringt seit einiger Zeit mit sehr großem Erfolg deutsches Bier mit all seinen Konsequenzen an JGemiithlichleit und Stumpfsinn unter das durstige Bolt. Das handwerk, bis aus einige französische Bäcker « und Barbiere, ist in den händen der Spa iniey Juden und Mauren. Es würde sich sicher für einen soliden deutschen Handwerker, -. welcher Art er auch sei, lohnende Arbeit finden. Nur gehört ein kleines Anfangstapital dazu und wenigstens Kenntniß des Spanischen oder Französischen. Marotlo hat ja » den Vorzug, daß der Europäer unter Iden Geseyen seines Landes steht, ser ; also vor unsicherenElementen denselben JSchutz genießt wie daheim und viel-. leicht noch etwas mehr, da die« einzeln-en Europäer hier nicht in der Masse ver schwinden können. , Die deutsche Regierung dürfte jetzt die einzige richtige Politik Marokko ge genüber eingeschlagen haben, soweit sie sich gegen Frankreich wendet. Unser Programm muß sein: Maroklo wird eine internationale Kolonie unter Bei behaltung der Hoheitsrechte des Sul tans, mit absolut offener Thür. linker :dieser Voraussetzung können wir die Franzosen überall unterstützen, wo sie Zivilisation hier verbreiten wollen, aber wir müssen uns beizeiten unseren Platz an der marokkanischen Sonne sichern. Hat unser Handel erst einmal noch mehr zahlenmäßig keiveisbare Interesan wie heute, wo er erst an dritter Stelle kommt, dann wird weder im Jnlande eine turzsichtigeVertretung die vielen Nullen hinter den hohenZäh lern übersehen können, noch das Aus land uns unser Recht zu bestreiten wagen. Darum wollen wir unseren Theil nehmen an der »Pensetration .«.·« fis-.- —--«l--.. Os»;«---h Hut-IIIqu · UUL August-St Abs-»san« b rer könnte hier sein Glück machen Gibt es doch sogar europäische Landwirthe, die trotz des großen Risitos, daß ihnen die Ernten einmal durch einen ausriih rerifchen Stamm vernichtet itoerden, draußen auf dem Lande, fern von den anderen Nazarenern, ihr Schäfchen ge schoren haben. Der Boden ist eben reich und dankbar. Bismarck im »Beste Larousse.« Was in Deutschland der »kleine Meyer« oder der »kleine Brockhaus«, das ist in Frankreich der »kleine La; s rousse« ——fiir Millionen die bequem ste Quelle rascher Belehrung und im allgemeinen ein vortreffliches Werk. Aber wie national gefärbt, zeigt in in teressanter Weise der Artikel »Bis marck«, den die »Tägl. Rdsch.« sich einmal angesehen und derdeutscht hat. Er lautet: »Bismarck (Otto, Fürst von), preu ßischer Staatsmann, geboren in Schönhausen (Magdeburg). Als Mi nister des Königs Friedrich Wilhelm 1V. li) vonPreußen energisch und tha tig, aber herrschsüchtig, dabei politisch gemissenlos bis zum Zynismus, übri gens von den Fehlern und der Unvor sichtigteit seiner Gegner gut bedient, beschloß er, die deutsche Einheit unter preußischer Oberherrschaft zu begrün den. Er eroberte von Dänemark Schleswig und Holstein und gab durch den Sieg von Sadowa Preußen den entscheidenden Platz, den bis dahin Osterreich innegehabt hatte. Der Krieg von 1870——71 gegen Frankreich, den er direkt provozirt hatte, wobei er sogar diplomatische Telegramme fallschte liillktnt »An-i tutsjfier des ( -..x tm« siir ihn ein neuer Erfolg (!). Als Reichskanzler suchte er darauf mit al len Mitteln die kaiserliche Gewalt zum Nachtheil des Volks-willens zu vergrö ßern, indem er gegen die katholische Partei den ,,Kulturkampf« lta giner rosig-imst- du KulturkampO führte und, um sich die Arbeiterklassen geneigt zu machen, unbedenklich die Bahn des Staatssozialigmus betrat (!). Jn der äußeren Politik verfolgte der »eiserne. Kanzler« einen doppelten Zweck: l) Frankreich in Europa zu ifoliren; 2) zu verhindern, daß Qesterreich auf die deutschen Stämme wieder einen mora lischen Einfluß gewinne, der Preu ßens Allgewalt mindern könnte. Aus diesem Grunde nöthigte er seine Bim desgenossenschaft Oesterreich auf, das « zu geschwächt und zu uneinig war, um dem Nachbar widerstehen zu können. Einige Zeit nach der Thronbesteigung Wilhelm-H Il. mußte er seinen Abschied nehmen. (1815——1898.)« Solange die große Masse des fran zösischen Volkes in dieser, gelinde ge sagt, alle geschichtliche Wahrheit und — Sachlichkeit mißachtenden Weise über .Deutschlands führende Geister aufge klärt wird, sind alle Bemühungen, eine Annäherung der beiden Nationen her beizuführen, aussichtslos-. Wie ungerecht die Dinge manchmal in der Welt verteilt sind ist daraus er sichtlich, daß Kansas über Mangel an Farmarbeitern klagt, während in South Carolina acht Kandidaten sitt sdas Gouverneuröamt laufent