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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 17, 1906)
·- «- "-. j-» s. »J- .«-.’-.'s«.·'««.·-s.'e.'esss.'eeehe-Jene (17. ForifehungJ · Fräulein Maja aber gab diesem Ver-stummen dennoch eine andere Cr klärunsn Sie nahm es für das Ren eichen eines schuldbeladenen eri ens, das nicht einmal mehr den Versuch einer Verlheidigung wagen kann- und sie hielt darum den lang er fehnien Zeitpunlt für gekommen, end lich auch ihrem überoollen HerzenLuft zu machen. »Und so hinterlifiigs sind Sie gegen mich gewesen —- hinierlifiig und falsch wie eine Schlanael dms Ge sicht hinein ha« Sie mr Liebe ge heuchelr, und hinter meinem Riiaen haben Sie gegen mich inteigirt und mich um mein Lebensglück betrogen. Abscheulich haben Sie gehandelt — schlechi und abscheulich! Und Sie werden auch keinen Se en davon ha ben. Denn Sie irren ich sehr, wenn Sie glauben, daß Herr Püttner Sie heirathen werde. Verjvrochen mag er es Ihnen ja haben, aber er kann es ja gar nicht. Die Tochier eines fol chen Vaters! —- Es ist unbegreiflich, wie Sie sich das überhaupt einbilden ionnen.« Da endlich brach Sigrik ibr stolzes Schweigen. »Genug, Fräulein Herrlinger — kein Wort mehr von dieser Arl! Ge n mich mögen Sie an niedrigen und innlosen Befchimpfungen schleudern. was Sie wollen, denn Ich siehe in diesem Augenblick wohl zu hoch über Ihnen, als daß sie mich erreichen kön nen. Die Person meines Vaters aber lassen Sie. aus dem Spiel. Er hat mit dem. was Sie mir ovewerfem nichts zu schaffen. Und hier ist außer dem niemand, der berufen wäre, über « LE- -» ««-öIi-;I-ov « syst IS Ists-v ··-s So groß noch eben Fräulein Ma jas Muth gewesen war, so ein«-schüch ternd hatte diese Zurückweisung auf sie gewirkt, obwohl sie ohne nlle Lei denschaftlichleit nnd mit kaum erhobe ner Stimme erfolgt war. So heftig re fi auch dagegen sträuben mochte, o de chämend kam es ihr doch zum Bewußtsein, wie hoch dies stolze Mäd cken, das sie bis in den Staub gede rniithig zu haben glaubte, in Wahr heit ii r ihr stand Sie fand keine andere Erwiderung als ein schrilles, höhnisches Aufla chen. Und dann, plötzlich in ein hef tiges Schluchzen augdrechendy eilte sie zu grem Vater. « chiitze mich doch, Papa!« stieß sie hervor. «hörft Du denn nicht, wie sie uns beide beleidi t?« »Jn der That, Fräulein Breiten hach —" es ist an der Zeit. daß wir ein Ende machen. Was Sie da von o'hretn Vater sagen, wollen wir auf Tisch beruhen lassen. Jch verstehe, daß es Jhnen wenig Vergnügen bereitet an ihn erinnert zu werden. Und schließlich geht es uns hier ja« auch nichts an. Sie werden also mein Haus noch heute verlassen. Eines der Mädchen kann Ihnen ja beim Pa cken behilflich sein. Daß ich Jhnen Ihr Gehalt für ein volles Vierteljahr auszahle, ist selbstverständlich Und ich will sogar noch ein übries thun, damit Sie nicht genöthigt ind, die Unterstützung des Herrn Piittner in Anspruch zu nehmen, der durch Jhre Schuld ohnedies einen hinlänglich schweren Verlust erleidet. Er wird in die nächste Zeit genug damit zu thun haben, sich selber durch-zubrin gen.« »herrlinger fuhr mit der Hand in die Brusttafchex alser er og sie gleich wieder zurück, als Sigrig sagte: »Und wenn ich den sicheren Hun gertod vor Augen hätte, hundertmal lieber würde ich elend zu Grunde ge hen, als daß ich aus Jhren Händen nur einen Pfennig annähme. Jch he— und ich will wünschen, daß hnen niemals an Ihrer Tochter ver Ilten werde, was Sie in dieser Stun Iinsm fvfnttshbn Msdslpn »Im than.« Mit leerem Kopfe, unfähig, etwas anderes zu fassen als den einen Ge danken, daß sie dem Banntreis die ses unseligen Hauses so schnell als möglich entfliehen müsse, kehrte sie in « immer zurück. Den Beistand des ädchens, das wenige Minuten päter erschien, um sich ihr aus-Befehl er herrschast zur Vetsüguna u stei len, lehnte sie mit ruhiger esztimmk t ab. Und mit brennenden, aber ränenldsen Augen begann sie unver Ulg ihre Vorbereitungen die bei ringsiilgigteit ihrer Habe wohl Ietne allzu ange Zeit in Anspruch nehmen konnten. »Da streifte ihr Blick einen aus dem Its-he liegenden Pries, den einer der » Dienstboten während ihrer Abwesen heit dorthin gelegt haben mußte. Sie erkannte sogleich die Handschrift ihrer er, ajeade in diesem Augen dlies daran erinnert zu werden-, daß z g: doch noch nicht gan? verlassen sci, doch noch ein We en aus Erden « , an dessen Brust sie Trost suchen konnte, wenn ei sonst keine Zuflucht rsngsz » 2 s un - a· ire dätigteit, um den sei-A z- ieren« denn sie hatte ja nie si " « « sen Sehn ucht nach einem lie ss- Isrt « hit, als gerade in Me- Mlsi Mehrere en beschriebene Bogen waren es, die re dem Umschlage ent nahm. Die ersten Seiten beschäftig ten sich nur mit ihr und mit der Ver änderun ihrer Verhältnisse, von der sie der Ochwester in ihrem letzten, lan en Briese Mittheilung gemacht· asch glitten die Augen der Lesenden darüber hinweg, denn dies alles war ja jetzt ohne Bedeutung« Und flüchtig nur huschte ein bitteres Lächeln über ihr Gesicht, als sie an die Stelle kam, wo Malve ihrem bangen Zweifel Ausdruck gab, daß Sigrib sich in dem Hause des Herrn Herrlinger und in der Abhängigkeit von Menschen, die selbst in ihrer wohlwollenden Schil derung wenig sympathisch erschienen, dauernd glücklich fühlen werde. Plötzlich aber wurden ihre Augen größer, und ihre milden, theilnabrn losen Zii e nahmen einen Ausdruck lebhafter änannung an, denn sie las: »Daß dieser Brief nicht mehr ans der Hauptstadt, sondern von den; Rittergute ranlrnhagen datirt ist« —- Sigrtb atte diesen lleinen Um stand vorhin gar nicht bemertt — »hat Dich wahrscheinlich bereits er rathen lassen, daß auch in Bernds und in meinem Leben große Ver änderungen eingetreten find, seit dem-ich Dir zu letztenmal ge schrieben. — Jch müßte bei ihrer Erzählung damit anfangen, Dir meine Be wunderung auszudrüktem daß Du selbst aus der Entfernung Menschen und Verhältnisse so viel schars· sichtiger Entdeuriheilen vermochten als ich, das Schicksal. wie es uns-l nu. mer«-p- i-;n» »m- und. »Or- ----- --s—s— gi- - — Irr versagt hat. Was Du vvn der efälrigung meines Mannes fu: den kaufmännischen Beruf sagtest, es hat schneller und vollständiger als Du selber es ahnen mochtest, in den Ereignissen seine Bestätigung gefunden. Aber diese Ereignisse waren von sotrauriger und auste gender Art. daß Du es gewiß verk zeihlich findest, wenn ich mich per ihrer Schilderung so kurz als mini lich NR Bernds edle und vor nehme atur, sein in der eigenen unbestechlichen Rechtschaffenheit be gründetes Vertrauen zu den Men schen haben ihn zum Opfer eines gewissenlossen Betrügers werden Lassen. Sein siompagnon Hillmer hat sich geflüchtet, nachdem er ohne Vorwissen meines Mannes für die Firma eine Menge von Ver bindlichkeiten eingegangen war und die erschwindelten Beträge für sich verbraucht hatte. Bernd als Mit inhaber derFirma konnte und wollte sich der Verpflichtung nicht entzie hen, diese Schulden zu tilgen, und sie verschlang-en alles, was ihm nach den Ausgaben für die Ein richtung des Geschästs von seineen kleinen mütterlicken Erkiheil noch geblieben war. Ja, er wäre sogar genöthigt gewesen, seinen Banterott zu erklären, wenn er nicht der Großmutb einer Jungen Verwand ten, des Fräulein Lydia von Thor nau auf Frankenhagem seine Erret tung vor diesem Schlimmsten zu danken gehabt hätte. , Aber von einer Weiterführung des Geschäft-I konnte unter solchen Umständen nicht mehr die Rede sein. Die vorhandenen Lagert-»or räthe hatten ja schleunigst und weit unter ihren-. Werthe vertauft wer den rniissen, damit ihr Erlös mit zur Befriedigung der drängenden Gläubiger verwendet werden tön ne. Und es war eine ungewisse, vielleicht recht traurige Zukunft, der wix entgegen sahen. m k:-ck4-- TI--Zh ji«-« i. upo, --71 u UIZUJIIH ausp- VsH-.s-, spu sreudi wir kei dieser Sachlage das Anerbieten des Fräulein von Ihm nau begrüßten, Bernd als Verwal ter ihrer großen Besihungen anzu stellen, die übrigens dein Gute sei nes Vaters unmittelbar benachbart sind. Du wirst Dich dessen von dem Besuche her, den wir nach mei ner Verlobung aus Nödnik abge stattet, ja vielleicht noch erinnern, obgleich roir damals nicht dazu ta men, dem Fräulein oon Thyrnau unseren Besuch zu machen. Von unserer Lebensweise, meine liebe Si rid, ist vorläufig nicht viel zu erzä len. Es ist ietzt, im Be inn des Winters, sehr still aus Finnkenhagen und bei dem an dauernd trüben Wetter vielleicht so gar ein bischen melancholisch. Aber es scheint, daß nur ich unter diesem Eindruck stehe; denn Bernd ist so frisch und heiter, wie ich ihn lauen in- den glühenden Tagen unseres Brautstandes gesehen habe. Und erst, seit er sich hier auf dem Lande wieder in seinem eigentlichen Le benselement befindet, weiß ich die anze Schwere des Opfer-s zu wür igen, das er während dieses letzten Jahres gebracht. Jch verstehe es selbst nicht mehr, dasz ich so selbst süchtig sein konnte, es zuzugeben und so blind, nicht« zu sehen, was er litt Er bleibt körperlich und seelisch aus, als wäre et von einer langen·8rantheil genesen. Die alte Einstiziteit, die ihm mehr und mehr stehenden gekommen war, ist zurück gekehrt Und wenn er von einem langen Spazierritt oder von einem Jagdausfluge heim kommt, leuchtet ihm die bellfte Lebensfreude aus den Augen. Er macht diefe Ritie und Aus flüge zumeift in Gesellschaft L - diaj, die eine e te Arnazone ig, und die, fo fchiin te auch zu allen Zeiten ift, doch niemals bezaubern der aussieht. als hoch zu Roß. Lydias Güte hat für mich manch mal geradezu etwas Betrückendes, und es wäre mir faft iieber, wenn see etwas mehr die Zerrin und we-· niger die zärtiiche erwandte her voriehren wollt-. Aber das sind thörichte nnd vielleicht sogar ehe undankbareGedanlen So hat sich, wie Du siehst, für uns alles noch zum-besten gewendet, und ich habe den Eindruck, daß Bernd das über ihn herein-gestrichene Unglück jene faft als ein Glück empfindet Nur «rsie Hoffnung, daß wir mit der räumlichen Nachbarschaft auch einer Aussöhnnng n.it dem Obersten nä her gerückt seien, müssen wir wohl wieder aufgeben Denn der alte Treiben soll bei einer zufälligen ge using, die er vor zwei Tagen mit einem Sohne hatte« sich unzu gänglicher nnd unversöhnlicher ge zeigt haben als je. Bernh selbst hat mir nichts davon aesagt, denn er fürchtet immer, daß ich es als einen Vorwurf empfinden könnt-« und er ift so rückfichtig daran be dacht, alles Peinliche und Krän tende von nxie fern zu Saiten. Aber Lydia, von der ich eine fo übergroße Rücksicht natürlich nicht erwarten darf, und die sich übrigens auch wohl nichts Schlimmes dabei dach te bat eä mir krakiblL Sie war bei jener Begegniing zugegen gewesen, wie sie sich ja überhaupt fast immer in Bernds Gesellschaft befindet, und sie sagte. daß sie ihren Obeim nie mals so hart nnd schroff gesehen habe als bei dieser Gelegenheit. Das Bewußtsein-— trennend zwi schen Vater und Sohn zu stehen, will mich manchmal fast zu Boden drücken. Aber Bernd wiirde sehr böse werden, wenn ich ihm etwas davon zeigen wollte. Und gerade jetzt, wo er iinrner in so ftrahlender Laune zu mir zurückkehrt, suche ih natürlich alles zu vermeiden, was ihn veritiminen und ihm den kur zen Aufenthalt in seinem Heim ver leiden tönnte.« Dann wandte sich die stiefschrei berin wieder den Argeiegenheiten der Schwester zu, und csigrid ing mit einein einzi en raschen Blick iiber die sen letzten heil hinweg. Schwer aus-· eufzend faltete sie die Blätter zusam men, und helle Thränentrepfen zitter ten an ihren Wimpern — Thriinen, tie zwar nicht das eigene arausanie Herzeleid, wohl aber das Mitleid mit der Schwester ihr ab erringen hatte. »Arnie Malt-el« sagte sie vor sich hin, und noch mehr als einmal, wäh rend sie die frendlosen Vorbereitungen zu ihreni Auåziige aus dein frrlim gerscheri Hause beendete, wie erholsc sie traurig: »Arine Maloe!« Kaum eine Minute später- verließ sie ihr altes Heim, ohne von irgend jeinandein als von her Zofe, der ihre Bedienung Lob-gelegen hatte, Abschied zu nehmen und unter Zurücklassung all der kleinen Geschenke, rnit denen Fräulein Majas Launen sie trotz ih res Widerstrebens überhäuft hatte. Jhre Baarschaft reichte nur eben hin, den Wagen zu bezahlen und ih ren Unterhalt in einer billian Pen sion fiir eine kurze Zeit zu bestreiten; aber sie othniete trotzdem wie erlöst auf, als sie das Dach des verhaßten hauses nicht mehr über ihrem Kopfe wußte ,und ihre muthige, traftvolie Natur richtete iich mitten im tiefsten Weh energisch cui zu neuem, tapferen Lebenslampfr. 1·). Kapitel. Noch imnxer führte der Spätherbst, der diesmal nach einer kurzen Reihe sonniger Tage seine allergriimlichsie Miene ausgeseht hatte, ein gar ver drießlicheå, unwirsches Regiment. Schwer und grau hing zerrissen-H, sinsieres Gewölk über den Erwartun gen von krankenhagem und schwer cniiihig duster wie draußen-aus Wie sen und Feldern fah es auch in dein sonst so prächtigen, wohlgepflegten Port aus, der sich hinter dem Schlosse weithin dehnte, um zuletzt, sast un merklich in den alten, will-reichen Hochwald, der seii vielen Generatio nen der Stolz aller Frankenhagener Guisherren was, überzugehen Nie in ihrem Leben hatte Malve das Trübselicze und Trosilose in dem langsamen hinsierben der Natur so bedrückend empsunden, nie hatte sie die Sonne so schmerzlich entbehrt wie an diesen endlosen. grauen Tagen« Las ren sinsiete Monvionie aus ihrem Ge nitith zu lasten begann, wie das Be wußtsein eines Unglücks. Auch ihr törperliches Besinden ließ zu wünschen übrig. Bernh hatte heute infolgedessen zum ersten Ma!e allein am Früh itöckiiisch sihen müssen. Jm Benan zuge kam er nachher in das Schlaf ziinmer, um sich noch einmal in liebe voller Theilnahme nach Nialves Cr gehen zu erkundigen und um Zu er tiären, daß er den mit Lybia verab redeten Riti nach dem ziemlich entle genen neuen Borwerk doch lieber aus eben und ihr Gesellschast leiste wolle. Eber Malve ab das durchaus nicht zu. he Kop schmerz habe gar nichts n be uten. Ei sei eine gewöhnliche Elii töne, die rasch vorüber ehe-! wer . Und sie würde sich nur un « X ruhigt ffühlen due den Gebt-M ihn in einen Dispo tionen gestört zui haben. J So ließ sich denn Bernd schließlich; davon über engen, dasi ungestörte Ru he in der Ehr-i das beste Veilmittel fiir Malve sein würde. Zrenndlielx wie immer neigte er sich ii r sie her ab. um einen leichten Kuß aus ihre Stirn zu drücken, dann ging er aus recht und elastisckk von dannen, und mit einem ganz eigenen We, esiihl im Herzen lauschte Maer an den Klang seiner sich schnell entsetnendens Schritts l Sie schalt sich darum eine ThiirinJ dean sie selbst kam es ja nicht anderes gewollt. Und er htitte niemals ahnsnl tonnen, wie aliiitlish sein Bleihen iiel gemacht haben iriiide Aber ihre Gesi anten lamen nicht mehr von ihm losJ Sie begleiteten ihn in das Schloß, ske» rtialten ihr die fröhliche Begrüszungi zwischen ihm und seiner Cousine aus —— dieser herrlichen, stolzen Frauen gestalt, die so schön und so bezau bernd war im Liebreiz ihrer blühen-H den Jugendfrische nnd die er iini Stillen doch sicherlich immer wieder; mit ihr verglich —7 gewiß nicht zumf Vortheil seines unbedeutenden, trän-; ielnden und —- ivie sie selbst sich irre-I nigstenö einredrte —- schon ver-blühen W— i ,. den Weibes. Sie sah im Geiste Ly dia von Thhrnau an der Seite ihres Gatten danhinspeensgem übermitihig scherzend im deglsickten Bewußtsein ihrer iiherschiinnienden Lebenssiille. lind nie war sie sich so elend, so nutz log und überflüssig vorgekommen als? an diesem einsamen, triihseligenMops genJ i Da — ihr Her-i tlovtte in den rasi seben Schlägen freudigften Ueber-! raschtfeixis und feliger Erwartung — da ging nebenan eine Thür; ein wohl retannter, fester Schritt llan an ihri Ohr, und Bernds hohe Gesalt e:-l schien wieder auf der Schwelle des! Schlafzinimers. sl Er war also doch zurück elebrt —l hatte ihr zuliebe seinen orgenrittl mit Lhdia aufgegeben; denn es wart ja lauen eine halbe Stunde bergan-l gen, seitdem er sieh von ihr verabschie- I det hatte! Malve. die sich wie durch ein Wun der plötzlich ganz frei von allen( Schmerzen fühlte, wollte ihm ihre Arme entgegenbreiten, wollte thn mit einem Wort der Zärtlichkeit fiirdas Opfer danken, das eine Liebe ihr ge bracht. Aber sie blieb regungslos nnd stumm, denn noch ehe tie das eine oder das andere hatte thun können, sagte er fo hastig tvie jemand, der sich in großer Eile beindet: »Ah wollte Dir noch schnell dieses-. Brie übergeben, liebe Mal-oh den der Diener mit den anderen Postfachen von der Station gebracht hat. Er war noch nach unserer ·Stadtwohnung adressirt, und ift hierher nachgesandt morden. Etwas besonders Wichtiges wird er ja oermuthlich nicht enthalten. —Auf Wiedersehen also, liebes Herz! —— Ich lann mich nicht aufhalten, denn Lndia erwartet mich« und ich möchte sie nicht lange allein lassen, da die neu gelaufte Stute, die tie heute zum ersten Male reitet, fehr unruhig ist. Sie läßt Dir von ganzem Her zen gute Besserung wünschen.« Er hatt-. den Brief aufdas Tisch chen neben deu- Bett gelegt und bei feinen leßten Worten war er fchen wieder in der Jhiir. Malve aber drückte, als er fort war, ihr Gesicht in das Rissen, «an feucht wurde von ihren Thriinen. If it O Ein leichter Schatten des Unbeha gens glitt iiber Bernds Gesicht, als er, aus dem Jnnern des Hauses tre tend, das unruhige und neroöse Thier fah, das Lhdia nur mit Mühe bän digen konnte »Du hättest die ,,Circe« heute noch nicht reiten sollen, Lhdia,« tagte er. »Es wäre besser gewesen, wenn Thon sen sie erst noch ein paar Tage lang gehörig vorgenommen hätte. Zu ihrer Jetzi en Verfassung wird sie « ir, wie ist, Firchtn tüchtig zu schaffen machen.« »O, ich will schon mit ihr fertig werden,« itanges Zachend zurück. »Sie muß nun erit wisse-» mit wein sie es zu thun hat« Bernd schwang sich in den Sattel und sie trahten. dem Winde entgegen in den trüben Herbstrnorgen hinein — Seite an Seite, wie Meloe es vorhin im Geiste so deutlich vor sich gesehen — ein hevorzugtes Menschenpaor von ungewöhnlicher Schönheit. Lydia war es, die die Richtung be stimmte. Und sie wählte heute einen Weg, den sie bisher wie in stillschwei gen er Uebereintunft gemieden hatten. Es war derselbe, den sie einst gerssL ten waren, an jenem erei nißreichen Sommerts e, dessen rrinnerung Bernd ja relang verfolgt hatte wie das Bewußtsein begangene-i Unrechts und wie eine peinigende Gewissens mahnung. L dia wußte ihr Pferd pariren, io ost ie ein paar Worte mit Bernd wechseln wollte, und dann drängte sti) die temperainentoelle »Eine« aufwie hernd und des energischen Zügel druetes nicht achtend, hart an ihren Begleiter. Nach· ihrer Gewohnheit waren sie over uber Wiesen und Felder ge sprengt, die kleinen hindernisse in ele ganten Sprungen nehmend. Nun tau te wieder roie eine die Landschait abs liebende schwarze Mauer der Wald vor ihnen enti, und Lhdia hielt ,rade auf die Baumsruppe u, unter r sieh an jenem sonnigen age ihr iur et Liebetidhll Yagetrogern un hatten sie de ersten Bäume er reicht. Lydio brachte mit einein schar Nil-M und nöthigte Bernh dadutth th, ihrem Beisåel zu solgem hr hschtinelh von der nstren ung des itteg höher ge röthetes Geicht war ihm voll zuge wandt. »Es hat sich hier herum wenig ver ändert in diesen lehten Jahren — nicht wahrs« sagte sie, und ihre Stim me hatte einen eigenen, weichen Klang »Ich hätte auch nicht zugegeben das; ein Baum gefällt worden wäre. und ich hade das Unterhle immer wieder entfernen lassen, wenn es das Pliiß then zu iibetwaehsen drohte Gieht ei doch aus ganz Frankenhagen te: ne Stelle, die mir theurer wäre als diese.« »Cikce« war schon wieder hart an der Seite des Braunen nnd diesmal liatte Lydia sie ruhig gewähren lassen. a sie beuTte sich im Sattel hinten uker um em Reiter noch näher zu kommen, und ihre leuchtenden Augen suchten die seinen. Eine Beklemmung, die ihm seltsam die Kehle zusammensehniirte, war iiher Bernd gekommen. Sein Blick slog weit umher über das s ier unermeß lirh gedehnte slache Lan und er sah es im Geiste, wie er es an jenem Tatz r.esel7n, in der prangenden Fülle set nes ostbaren Segens »Das alles könnte heute dein sein — dein!« klang es wie eine fremde vciwurfsvolle Stimme in seinem Jn nern. Und dann, da er den leichten, warmen Athexnhauch des schönen Wei be: an seiner Wange zu spüren mein t,e sprach die Stimme weiter »Und sie dazu die du in lhörichtek Blindheit verschmähtest!« m---h -. :z.e-e. tx-. :.. k,.. can-J UIOIIU III-Ists s lII USUI VIII-II II cuf, als wolle er die herrliche Gestalt im nächsten Moment an sich reißen. Da aber machte sein Thier eine so energische Rücktrsärtsbeweaung, dafz die nerviise »Cirre" erschrocken zurück sprang und ihre Reiter-in für einen Augenblick in Gefahr brachte, den Sitz zu verlieren. Wohl zwang Lndia deren Brauen sich finster zusammengezogen hatten, das Thier mir grausamen Prüf-ben hieben wieder vorwärts-; aber der tlrine Zwischenfali hatte genügt, d:n Zauber u zerstören, dessen gefährliche evitiden « rnd soeltcn zu umspinnen -rgonnen. Er schämte sieh vor sich selbst, und ein Blick auf sein tiefern ites, seht ganz unbewegliches Gesicht mußte Lhdia offenbaren, was in ihm vorgrng »Es wird doch nichts übrig bleiben,« sagte er ruhig, »Du mußt Thomsen die Stute noch ein paar Tage in dir Erziehung gehen. Eine Behandlung wie die Deinige würde sie sonst ganz verderben.« Lhdia erwiderte nichts, sondern sehte ihrPferd Zustale und sprengte, es beständig antreibend, an Bernh vorüber ins fieie Feld hinein, daß er Mühe hatte, ihr zu folgen. Nach kaum fünf Minuten dieses tollen Rittes aber wars sie die Stute plötzlich he ruin. »Ich habe :nir’s überleat.« sagte sie kurz und fast gehieterisch. »Das Wet ter ist mir zu schlecht für den weiten Weg bis zum Verwert. Laß uns lie ber nach Hause zurückkehren·'« Jetzt war sie nsledcr ganz die lau nenhafte, herrisihe Lhdia ihrer Kin der- und Backsischjahtr. Zum ersten mal erblickte Vernd in ihrem Gesicht wieder den kleinen charakteristischen ging an den Mundtvintelm den er ron anials her so ut kannte und der den Ausdruck des chiinen Antlitzes plötz lich von bezaubernder Liebenswürdigs leit zu fast trotziger hätte verwan deln konnte. Er durfte nicht daran zweifeln, daß sein Benehmen sie tief getränkt habe. Es machte ihn aber froh und leicht, daß er sich mit reinem Gewissen heimwärts wenden tonnre· 1 W Wir- Schiveigen galoppkkI ren re m arr zu Lhdias Laune hatte sich Ctsisiklsch Koch nicht gebessert. Die Art, wie jie die arme »Eine« behandelte, »den-Its es deutlich genug. Durch fortroktkikknde Gertenhiebe machte sie das zitternde Thier immer nervöser, und als sie Ists auf eine fteile Senlung eines das Ter rain durchschneidenden hohlwegts TU hiert, siei Band euekgisch ihrem Thier in den Züge!, um es zum Stehen zu bringen » as Zirlusstiickchen ersparen wir uns fiir ein anderes Mal. liebe Ly dia,« sagte er in freundlich s MU dem Tone. »Deine »Circe« i » weitem nicht sicher genug auf den Bet nen, daß man ihr der-g eichen so ohn weiteres zumuthen dürfte.« i Zornig, fast drohend blitzten ihn UI Augen der jungen Schloßherrin an.· »Wenn es Dir zu gewagt i brauchst Du rnir ja nicht zu folgen, erwiderte sie scharf. » Sie mochte erwartet haben, daß et daraufhin die Züeel ihres Pferdes frei eben würde, und als sie sah, daß er re tro dem festhielt, trieb sie, roth vor Unwi en, das zitternde Thier mit zwei Gertenhieben an, die »Circe« fo empfindlich trafen, daß fis-, alle ihre gute Erziehung ""iz·ergessei1d, hastig nach hinten ausschlag. - Darauf aber irar die Neiterin so wenig vorbereitet gewesen, daß sie den Halt verlor und nber den Kopf des Pferdeö hinweg ans dem Sattel ge schleudert wurde. Jhr Körper schlug Takt gegen einen Stamm und glitt ein ..-:- sp-- k-— r«-:e-.. 4-..-- «i.s-2-« Bist-Ia UUII ass. Ilsllkss UIUIBE Ists-Its bis er von dem Strauchwerk festge halten wurde. Bernd hatte den Unfall, der sich rnitBliyebschnelle vollzog, nicht mehr verhindern können; aber er war sok sort ans dem Sattel und mit zwei raschen Sprün en neben Lydia. Aus dem nassen Ra en knieend, beugte er sich über sie herab und hob behutsam ihren Kopf empor. Von einer Ver letzung konnte er nichts gewahren; aber ihre Augen waren geschlossen, nnd ans ieineFraske, ob sie Schmerzen sitt-le, erhielt er teine Antwort. Ein daar Selunden lcna nur verharrte er in unentschloxsenesn Zaudern, dann schob er seine Arn-e vorsichtig unter ihren Körper nnd hob sie empor. Wie ein Kind trug er sie aus die Höhe des Sanges zurück und dann die kurze Strecke bis zu einem norwegischen Gartenhäuschen das hier errichtet war und dessen Thitr in der Regel unverschlossen gehalten wurde. Dorthin tqu Bernd die Bewußt ioie und ließ sie sanst aus ein Ruhe bett -niedergleiten. lFortietzung solgU »Bli(ten Sie nicht mit Neid aus die Genies?« — Nein, ich bewundere sie nur. Ein Genie ist ein Mann, der tnach seinem Tode ein Denkmal erhält. Tanitatt im Leben täglich drei volle ? Mahlzeiten!« I sti« t i » Der Riese Machnow ist verhaftet worden« Der Mann brauchte nicht ei nen Augenblick in Angst sein; er konn te doch wissen: Die Großen läßt man laufen. l· It- O Aus welchem Grunde die kleinen Raubstaaten in Mittelamerita einan der in die haare geraten sind, ist nicht genau bekannt. Auch ist in jener Ge gend ein besonderer Grund kaum nö tig· n- ie - Wir grübeln, rechnen, sinnen: ? Was werden wir gewinnen? l Noch ehe wik verglichen Unser Soll und haben, Jst die Zeit verstrichen, "Werden wir begraben. hemmte-»un fass-M Soldat (zut Köchin): »Jette. wenn du so hoheitsvoll dastehsi, in der einen Hand die Gabel, in der anderen den Kalt-ston —- was wäre da gegen dich eine Königin!«